Sonntag, 18. Dezember 2011

Sonntag 18.12.2011

Groß Neues haben wir nicht zu berichten. Die Woche zog ein Orkan über uns hinweg. Hier in München traf er abgeschwächt ein. Auch der Schneefall hielt sich in Grenzen. Die Kälte ist inzwischen unangenehm. Wir suchen weiter nach Ersatz- und Ausrüstungsteilen im Internet. Einiges ist schwer aufzutreiben, wie zum Beispiel ganz gewöhnliches Plastik als Unterlage für die Solarpaneele. Die einzigen Rückmeldungen haben Plexiglas angeboten, für 150 € und mehr. Und die Metallrolle für das Großsegel ist ebenfalls ein Problem. Einen neuen Kompass wollte ich anschaffen und jetzt ist der bei SVB vergriffen. Zur Aufheiterung haben wir die Blogs von Schiffen in der Karibik verfolgt. Das war dann eher deprimierend. Die Felice ist in Kolumbien auf Grund gelaufen. Nicht genug damit, sie wurde von Einheimischen gleich ausgeschlachtet und angezündet.

Sonntag, 11. Dezember 2011

Sonntag 11.12.2011

Jetzt haben wir eine schöne Satellitenschüssel, es laufen die UK-Meisterschaften und wir konnten trotzdem kein Snooker sehen. Der Wind war zu stark und hat ständig die Schüssel verdreht. Und außerdem stören tagsüber die Kräne von der Baustelle gegenüber den Empfang. Carola ist von einem Besuch in ihrer Heimat zurück und hat den Winter mitgebracht. Zumindest in Ansätzen. Es hat geschneit, aber nichts bleibt liegen.

Sonntag, 4. Dezember 2011

Sonntag 04.12.2011


Ich kann es halt nicht lassen. Ohne Heimwerkern geht nichts. Wenn wir schon einen Fernseher haben, dann wollen wir auch Snooker schauen. Leider bietet das Kabelfernsehen hier kein Eurosport an. Also bestellen wir uns bei Amazon eine Satellitenschüssel für den Campingbedarf. Die Montage wird etwas schwierig. Alles Werkzeug ist auf dem Schiff und so muss ich es mir bei den Kollegen hier vor Ort ausleihen. Die Schüssel campingmäßig einfach mit einem Dreifuß auszustellen dürfte hier im vierten Stock bei kräftigerem Wind keine gute Idee sein. Der Anschluss eines HF-Steckers ist ebenfalls Neuland für mich. Daher die große Überraschung, als die Anlage sofort funktioniert.

Bild des Tages: Montage der Satellitenschüssel.

Dienstag, 29. November 2011

Dienstag 29.11.2011


Wie jeden Winter kommt nach der Suchphase die Bestellphase. Die ersten Pakete sind schon eingetroffen. Sonnenschutzfolie, Pinsel, Bettwäsche und so weiter.

Bild des Tages: Die ersten Pakete.

Sonntag, 27. November 2011

Sonntag 26.11.2011


Heute waren wir in Rosenheim einkaufen. Beim Südgummi fanden wir Schaumstoff für neue Sitzpolster in den beiden Kabinen. Zusätzlich Dichtungsgummi für die 7 kleinen Seitenfenster, einen Gummischlauch zum Neubau einer Steinschleuder und Plastikfläschchen zur Aufbewahrung von Gewürzen. Erstaunlich schwierig war die Suche nach Staubsaugerbeuteln für unser Leihgerät. Ausverkauft beim Real, gefunden beim Obi. Der eigentliche Grund für unsere Fahrt in den Süden war ein Besuch der Hausmesse bei der Firma Meltl. Dort haben wir vor vielen Jahren unsere Bavaria gekauft. Die moderne Version gefällt uns nicht besonders. Die Koje im Vorschiff wäre sogar für abgebrochene Riesen zu klein. Da die Achterkajüte vergrößert wurde, fehlt eine ganze Backskiste. Schön sind das Material und die Farbe der Arbeitsflächen. Wir besuchen auch 15 Meter Schiffe. Das Platzangebot im Salon innen ist groß, aber mit unserem Raum draußen im Cockpit kann keiner mithalten. Nirgends haben wir eine geschraubte Scheibe gesehen. Alles wird nur mehr geklebt. Die Luken haben eine ganz neue Technik. Die Scheiben sind in keinen Rahmen mehr eingelassen. Das Plexiglas ist angebohrt für die Scharniere und die Verriegelungen. Die Gummidichtung ist in eine Nut in der Scheibe eingeklebt. Folglich kann man die Scheibe nicht mehr einfach durch ein neues Plexiglasteil ersetzen. Man braucht die Spezialanfertigung der Firma. Von einem Vertreter für Volvomotoren lassen wir uns ausführlich beraten. Über das Innenleben unseres Motors und speziell die Dichtungen wissen wir jetzt einiges mehr. Auch einen Parasailor haben wir uns angesehen. 180 m² bräuchten wir. Mit 11.000 € kein billiges Teil.

Bild des Tages: Die Lösung für unser Hundproblem.

Freitag, 25. November 2011

Samstag 25.11.2011


Irgendjemand hat uns mit einem Fluch belegt. Griechenland hat uns eingeholt. Wieder ist unser Schlaf beeinträchtigt. Wodurch? Ist doch klar, durch Hundegebell. Da hält sich doch in irgendeiner Nachbarwohnung einen kleinen Köter. Aber im Kläffen ist er ganz groß. Und er wächst an seiner Aufgabe. Hat er zunächst nur tagsüber geübt, hat er sein Programm inzwischen auf die Nächte ausgedehnt. Tagsüber kommt Baustellenlärm dazu. Gegenüber wird ein Wohnblock ausgeräumt. Ein paar hundert Meter weiter werden neue Klinikgebäude hochgezogen. Da wünschen wir uns doch das Schweingrunzen zurück…

Bild der Nacht: So eine Ankerbeleuchtung hätten wir auch gerne. Zumindest den Strom dazu.

Dienstag, 15. November 2011

Geplante Frühjahrsarbeiten

Wir werden immer wieder gefragt, was denn noch alles zu erledigen wäre am Schiff. Die Liste ist uferlos lang. Hier die Arbeiten, die wir uns für das kommende Frühjahr vorgenommen haben:
Neue Dichtungen in alle 7 kleine Seitenfenster einkleben.
Dreimal neue Waschbeckenarmatur einbauen.
Leck in linkem Wassertank suchen und abdichten
Neue Spüle in der Küche einbauen, dazu neue Armatur einbauen.
Auf große Fensteröffnung in der Werkstatt (die Theo hoffentlich sauber gerahmt hat) Plexiglasscheibe kleben
Die Ränder von 5 Scheiben im Salon anschleifen, die weiß gestrichenen, von Theo zulaminierten 14 Öffnungen anschleifen und mit Topcoat streichen.
Das Loch im Boden vom Kühlschrank mit Epoxyspachtel schließen.
Das Loch in der Luke für Notausstieg abdichten
2 neue Plexiglasscheiben über Küche einkleben (alte Scheiben vorher ausbauen).
Die Scheibe der Salonluke neu einkleben.
Loch am Boden zwischen Elektrokammer und Dusche zu laminieren
Sonnenschutzfolie aufkleben (Salonluke, 2 Fenster über Küche, Scheibe in Werkstatt)
Bilgen putzen, Bilgepumpen prüfen
Biminioberfläche schleifen und neu streichen, Solarpaneele vorher abbauen.
Metallrahmen von Bimini streichen
Solarpaneele fest montieren
Tisch nochmals ölen
Teaksitzflächen ölen
Holzauflage für rechten Fußboden im Cockpit erneuern
Neuen Kompass kaufen und einbauen.
Zweite Druckwasserpumpe für Süßwasser einbauen
Außenborder Benzintank filtern
Beibootanker vom Rost befreien
3 gebrochene Holzleisten ersetzen
Heißwasserzulauf aus linkem Motor zu Warmwasserspeicher austauschen
Ruderanlage fetten
Zinkanoden der Saildrives erneuern
Ölwechsel, Ölfilter beide Maschinen
6 Handläufe an Deck Schleifen und lackieren oder ölen
Genuaschienen abdichten
Im Trampolin altes Seil ersetzen
Winschen warten
Ankerwinsch warten
Rumpf reinigen
Copper Coat anschleifen mit Scotch Brite
An Kielen reparierte Stellen anschleifen und Copper Coat auftragen
Kielunterseiten anschleifen und Copper Coat auftragen
Antifouling auf Saildrive und Schraube auftragen, Primicon 750 ml, 20 € oder Velox
Scheuerleiste reparieren
3 Löcher in Rumpfunterseite zulaminieren
Windex reparieren
Neue Rolle für Großsegel Einrollschot einbauen

Montag, 7. November 2011

07.11.2011


Es ist wahrlich nicht zu glauben, aber am Wochenende bin ich im T-Shirt auf einen Berg geradelt. Mir sind einige begegnet (Radler und Fußgänger), die sich stur nach dem Kalender gekleidet hatten, mit Jacke, Mütze und sogar Handschuhen. So kann das Wetter die nächsten Monate bleiben. Trotz allem habe ich schon die Winterreifen montieren lassen. Da die Sommerreifen nicht mehr das beste Profil haben, werden wir die Winterreifen mit nach Griechenland nehmen. Inzwischen haben wir unsere Listen erstellt und die ersten Bestellungen aufgegeben. Wir suchen weiterhin den Schraubensenf. Das ist eine Paste, welche verhindert, dass zum Beispiel eine Edelstahlschraube eine untrennbare Verbindung mit Aluminium eingeht. Leider fehlt uns die korrekte Bezeichnung. Kein Versandgeschäft von Schiffzubehör kennt die Bezeichnung Schraubensenf.
Bild des Tages: Föhn im Alpenvorland

Donnerstag, 27. Oktober 2011

Montag 03.10.2011


Die letzte unserer Etappen steht heute auf dem Programm. Vor dem Start heißt es Scheibenkratzen. Über Nacht hat es gefroren. Da hier kein Feiertag ist können wir uns mit Vorräten für die nächsten Tage eindecken und den Tank nochmals mit billigem österreichischem Benzin füllen. In Haar warten wir einige Zeit auf unsere Schlüsselbewahrerin. Wir bleiben nicht lange alleine. Von überall her strömen alte Bekannte und begrüßen uns. Etwas später räumen wir unsere Bleibe für die nächsten Monate ein. Es ist das gleiche Apartment wie im letzten Winter. Vor 6 Monaten haben wir die die Kartons raus getragen, jetzt tragen wir sie wieder rein. Zumindest müssen wir heuer nicht noch einmal umziehen, wie in den letzten beiden Jahren. Die bei einer Bekannten eingelagerten Kartons werden geholt. Das Auto ist dabei wieder genauso voll, wie auf der Rückfahrt. Und trotzdem fehlt uns etwas. Bestimmte Teller und Gläser haben sich nicht gefunden. Wir gehen in uns und es fällt uns ein, dass wir einen Teil der Kartons bei einem anderen Bekannten eingelagert haben. So wird das Auto ein zweites Mal gefüllt und unsere Einrichtung ist wieder vollständig. Als ich das Auto wegfahren will, Schweigen. Es springt nicht mehr an. Erst nachdem der Anlasser längre Zeit orgelt, kommt der Motor. Die Ursache ist bald gefunden. Das Auto lässt unter sich. Eine Benzinleitung ist undicht. Bremsleitung, Benzinleitung, wie viele Leitungen können denn noch kaputt gehen?
Bild des Tages: Blick von unserem Balkon.

Samstag, 1. Oktober 2011

Samstag 01.20.2011


Ausgeschlafen wanderten wir heute um einen Bergsee. Später wurde mit Walters Hilfe der Laptop repariert. Jetzt hat er WLAN-Empfang ohne Stick und gibt Töne von sich. Ich hätte schon eher jemanden fragen sollen, der sich damit auskennt.
Bild des Tages: Bergsee

Freitag 30.09.2011


Nach ruhiger Nacht gönnten wir uns ein karges Frühstück für trotzdem 17 €. In den nächsten Stunden nutzten wir weiter unsere Kabine, um uns flach ausstrecken zu können. Kurz vor Mittag wurden wir vertrieben. Wir bewunderten unser Kielwasser. Schnurgerade verlief es bis zum Horizont. Ein Segelschiff und mehrere Frachter begegneten uns. Nach 16 Stunden Fahrt kamen wir um 15.00 Ortszeit an. Gleich nach dem Verlassen des Schiffes widmete ich mich dem kaputten Plastikteil. Ich wollte es ganz abbauen, aber die verbliebenen 2 Schrauben waren natürlich fest gerostet. Ich bog es um und es schleifte zumindest nicht mehr am Reifen. Obwohl wir später als alle anderen losfuhren, brauchten wir eine Stunde durch Ankona. Bis Rimini war die Autobahn immer noch eine einzige Baustelle. An einer Rasttätte wurden wir von einem Italiener angesprochen. Er transportiere in seinem LKW gerade eine Ladung Laptops. Ob wir nicht einen billig haben wollten… Erfreulicherweise hatten wir nirgends einen Stau. Nur die Sonne schien immer von schräg vorne. Erst ab Modena waren wir von ihr erlöst. Sobald wir ins Etschtal eingebogen waren, wurde es dunkel. Ohne Regen, wie im letzten Jahr, war das letzte Stück es eher locker zu fahren. Am Brenner hatten wir 3°. Aber es war sternenklar und der Große Wagen leuchtet riesig groß.
Bild des Tages: Kielwasser unserer Fähre

Donnerstag 29.09.2011 Nachtrag


Die Nachtfahrt nach Igoumenitsa war recht gemütlich. Einige griechische Wagen mit magerer Beleuchtung waren unterwegs. Bei Karteri bogen wir gemäß dem Rat von Thalia ins Landesinnere ab. Tatsächlich stießen wir nach 8 Kilometern auf die Autobahn und gelangten so schnell und noch ohne Autobahngebühr nach Igoumenitsa. Im Gegensatz zu letzem Jahr haben wir keine Flüchtlinge mehr gesehen. Den Hafen haben sie inzwischen mit Drahtzaun und oben drei Rollen NATO-Draht abgesichert. Wir parkten zum Bestätigen unserer Buchung vor dem Haupthaus, mitten unter lauter bulgarischen Autos. Beim Bulgaren geht der Trend zum Zweitauto. Dieses wird auf einem Anhänger mitgeführt. Ich kann mich erinnern, als sich Tschechien, Ungarn und Polen öffneten, wurden mit diesen Anhängern alte Autos aus Deutschland in den Osten gefahren. Heute fahren die Bulgaren neue noble Autos nach Deutschland. Nicht zu abwegig, wenn man sich unser Auto ansieht. Muss ich wiederholen, dass unser BMW das offensichtlich fertigste Auto hier war? Entsprechend wurden wir mit mitleidigen Blicken bedacht. Weiter auffällig war der Durst der Männer. Bier, Wein, Schnaps, alles möglichst schnell und in möglichst großen Mengen. Die Strecke bis aufs Schiff, die sie mit ihren Autos zurücklegen mussten, war ja nicht so lang. Noch mitleidiger wurden die Blicke, als sie mich beobachteten, wie ich am rechten hinteren Radkasten rumspielte. Auf der Fahrt war uns ein Schleifgeräusch aufgefallen. Nicht ständig, aber regelmäßig. Die Ursache war rasch gefunden. Die Leitung vom Tankeinfüllstutzen zum Tank wird hier durch ein Plastikteil vor Spritzwasser geschützt. Deren obere Befestigungsschraube hatte keinen Halt, da das Gegenstück weggerostet war. Das Plastikteil schleifte mal mehr, mal weniger auf dem Reifen. Als wir uns an der Rampe zu unserem Schiff anstellten, waren wir von Autos mit bayerischen Kennzeichen umringt. In keinem saß ein echter Bayer. Nachdem wir das Auto geparkt hatten, suchten wir gleich unsere Kabine auf und gingen ins Bett.
Bild des Tages: Kaputtes, verbogenes Plastikteil

Donnerstag, 29. September 2011

Donnerstag 29.09.2011


Unser letzter Tag in Griechenland. Haute Abend um 23.00 Geht die Fähre ab Igoumenitsa. Wir werden vorher noch bei Thalia essen gehen. Bis dahin werden die Arbeitspunkte für den Abreisetag erledigt und es wird gepackt. Eigentlich ganz einfach. Man schaut in jedes Fach und nimmt mit, was man glaubt in Deutschland zu brauchen.
Bild des Tages: Und wieder ein Bild Auto unter Schiff

Mittwoch 28.09.2011


Wie an jedem Wochentag werden wir pünktlich um 08.00 von Ari mit der Warnhupe des Krans geweckt. Der danach sich warmlaufende Diesel ist nicht weniger laut. Die Arbeitspunkte auf unserer Liste scheinen immer mehr statt weniger zu werden. Unter anderem wollten wir unsere Winschen nachfetten, da wir sie ja nicht zerlegen können. Fett haben sie genug. Es hat ja kaum geregnet und eine Salzwasserdusche haben sie auch nicht abbekommen. Ich kann mich natürlich nicht beherrschen und muss erneut versuchen, ob sich die Schrauben nicht doch bewegen. Und eingedenk des gestrigen Tages greife ich zum Hammer. Siehe da, zumindest zwei Schrauben einer Winsch lassen sich drehen. Dabei belassen wir es für heute. Große Wäsche wird aufgehängt und im extrem trockenen Landwind trocknet sie rasch. Die Aufzählung des restlichen Kleinkrams dieses Tages ersparen wir Euch.
Bild des Tages: Kran vor unserem Bug.

Mittwoch, 28. September 2011

Dienstag 27.09.2011


Und wieder wird die Arbeitsliste hervorgeholt. Weitere Borddurchlässe werden verklebt. Der Seewasserfilter der Motoren gesäubert. Erstaunlicherweise ist nur der linke voller Schalen der Röhrenwürmer. Wäsche wird gewaschen und aufgehängt. Das Beiboot wird fest verzurrt. Und dann wird es richtig hart. Ich möchte die im Baum eingerostete Rolle ausbauen und als Muster für eine neue mitnehmen. Die Splinte sind schnell entfernt. Natürlich lässt sich die Stange, auf der die Rolle nicht mehr rollt, nicht so einfach durch die Rolle schieben. Ausschlagstift und Hammer bewegen die Stange gaaaaanz langsam durch die Rolle. Aber eben nicht ganz durch. Durch die Hammerschläge löst sich die Rolle nach und nach in ihre Einzelteile auf. Metallbrösel und Kügelchen verabschieden sich aufs Deck. Nach 1000 Hammerschlägen und keinem Millimeter Bewegung wechsle ich die Methode. Der bereits aus der Rolle herausstehen Stiftteil wird abgesägt. Der Stift zurückgeschlagen und siehe da, die Einzelteile fallen mir entgegen. Schweißtreibend war die Sache, da wir erneut 30° hatten. Die vorherrschende Windrichtung ist jetzt auch tagsüber Nordost, warum auch immer. Und der Wind bläst 24 Stunden durch. Da ein Tragflächenboot vor unsere Nase gestellt wurde, ist der Internetzugang an Bord dahin.
Bild des Tages: Die zerlegte Rolle

Montag, 26. September 2011

Montag 26.09.2011

Schon morgens besuchte uns Richard von der Rush. Sie haben den Sturm in Lefkas vor Anker miterlebt, in der „Tranquill“ Bay. Eine weiße Wand sei auf sie zugekommen und sie dachten erst einmal an Regen. Als das Bullauge gerade zu war, hätten sie durch selbiges die Fische betrachten können, da sie schon flach auf dem Wasser gelegen seien. Das sei hin und her gegangen. Sie hätten versucht, mit den Maschinen gegen an zu halten, was eben schwierig gewesen sei, da es das Schiff ständig von einer Seite auf die andere gelegt hätte und es an der Ankerkette hin und her gependelt sei. Aber der Anker hat gehalten. Nach 20 Minuten sei es vorbei gewesen. Sie hätten 70 Knoten (Windstärke 12 = Orkan = 130 km/h) gemessen, in Vlycho seien es 120 Knoten ( = 222 km/h = Hurrikan der Kategorie 4, Kategorie 5 ist die höchste) gewesen.
Kleine Videos vom Sturm sind auf YouTube:
http://www.youtube.com/watch?v=wSB8zE-guFs
http://www.youtube.com/watch?v=kDTp9Dni0pU
http://www.youtube.com/watch?v=Y9FzrWcg_LA
Ich musste mich leider vorzeitig von Richard verabschieden, weil ich mit dem Boot nach Preveza wollte, zum Einkaufen. Danach setzten wir unser Abarbeiten der Liste fort. Ich hole Diesel, die Tankstelle hat tatsächlich geöffnet. Die Tanks werden aufgefüllt und die Motoren mit Süßwasser gespült. Tisch und Türchen werden nochmals geölt. Borddurchlässe werden verklebt, dass keine Wespen ihre Nester reinbauen. Eine Verblendung aus Holz für das Motorpaneel wird gebastelt. Batterien (für Taschenlampen) werden aussortieren. Die laufen einfach mal aus!!! Die Planken werden verstaut und weiterer Kleinkram erledigt.

Sonntag 25.09.2011


Die Nacht war erfreulich ruhig. Es liegt wohl daran, dass die zwei alten Hunde verletzt sind und der dumme junge Rantanplan es alleine nicht auf die Reihe bekommt, zu bellen. Uns soll es recht sein. Wir arbeiten unsere Liste der Arbeiten vor dem Winter ab. Natürlich werden wir gleich wieder ausgebremst. Die Dieseltanks können wir nicht auffüllen, da die Tankstelle am Flughafen heute geschlossen ist. Zwischendurch wird der Marina der Strom abgestellt. Es wird an den Strommasten gearbeitet, unter großem Geschrei. Absichtlich am Sonntag, dass der Marinabetrieb nicht unnötig gestört wird. Wohl nicht nur wegen des Strommangels ist es sehr ruhig in der Marina. Es scheinen zwar viele Leute hier zu sein, aber alle arbeiten leise. Nach dem Zusammenbruch des Stromnetzes ist natürlich kein Drandenken ans Internet.
Bild des Tages: Hier hat es jemand mit dem Grillanzünder zu gut gemeint.

Samstag 24.09.2011


Bis heute haben wir uns nicht daran gewöhnt, dass das Schiff fest an Land steht. Für uns schwankt es ständig. Die anderen Annehmlichkeiten der Zivilisation haben wir schneller angenommen. Heißes Wasser an allen Waschbecken, auch wenn der Motor nicht gelaufen ist. 220 Volt an Bord und damit unbegrenzter 12 V Strom für Lichter, Akkus und Kühlschrank. Und ganz wichtig, Duschen mit richtig warmen Wasser und viel Wasserdruck.
Eigentlich wollten wir einen letzten Ruhetag am Strand einlegen. An unserem Badestrand bei Vonitsa parkten gerade mal zwei Autos, wir freuten uns auf freie Auswahl bei den Sonnenschirmen und Liegen. Und die waren weg. Der geschäftstüchtige Tavernenbetreiber hat bereits alles eingepackt. Auf dem Rückweg konnten wir einen letzten Blick in die Schweinbucht werfen. 3 Schiffe lagen dort. Zum Trost für den ausgefallenen Badetag gönnten wir uns in Vonitsa zwei Donuts. Zurück am Schiff erledigten wir Kleinkram. Fender rein, Arbeitslisten aktualisieren, Log und Saildrive von Seepocken und Röhrenwürmern befreien. Wenn jemand eine Idee hat, wie man den Wurmbefall im Seewassereinlass des Saildrive vermeiden oder zumindest einfach entfernen kann, bitte melden.
Bild des Tages: Zugewachsenes Logrädchen

Freitag, 23. September 2011

Freitag 23.09.2011


Heute ist Krantag. Es trifft sich gut, da gerade heute das Floh-Cafe eröffnet wird. Zum zweiten Mal diesen Sommer. Uns haben die 3 verschiedenen Musikquellen der letzten Nacht schon gereicht. Extra früh stehen wir auf, um das Schiff herzurichten. Unsere zahlreichen Landleinen, Ketten und Ruckdämpfer werden eingesammelt, die Luken abgedichtet, frisches Brot gekauft, Müll entsorgt und die Gangway zerlegt und eingeholt. Wir wollen los und gerade da kommen drei Frachter auf einmal. Es dauerte eh eine Zeit, bis wir unseren Anker aus dem Grund geholt hatten. Zwischen zwei Frachtern zuckelten wir zur Marina. Da war das Becken mit einem Schiff belegt und wir durften Warteschleifen ziehen. Trotz Wind und Strömung traf ich das Becken, diesmal die Anweisungen der Marineros ignorierend. Vorsichtshalber hatten sie das Gummiboot angelassen, um uns von den anderen Schiffen ziehen zu können. Das Schiff wurde gehoben und mit dem Hochdruckreiniger vom Bewuchs befreit. Vom Copper Coat hatten wir uns etwas mehr erhofft. Seepocken und die Röhrenwürmer hatten sich an einigen Stellen bereits angesiedelt. Und das nach nur drei Monaten im Wasser. Wir bekommen erneut einen neuen Platz. Auf dem Schotter und ohne dass wir auf den Schlitten müssen. Ari meint es gut mit uns und stellt uns auf extra hohe Blöcke. Dass wir besser unter dem Schiff arbeiten können. Haha!! Ich fahr gleich zurück nach Preveza und hole das Auto. Uns ist schon letztes Jahr in der Marina Toni aufgefallen. Ein Engländer, der sich hier Schiffsbauer nennt, und in der Marina arbeiten darf. Immer wieder hat er an einem Schiff gearbeitet. Mal hat er geschliffen, dann gestrichen, dann wieder geschliffen. Ein Ergebnis hat er nie erzielt. Jetzt haben wir erfahren, dass er vom Eigner bereits 14.000 € bekommen hat. Unter anderem für neue Batterien und ihrem Einbau. Wie sich herausstellte, standen die Batterien im Schiff rum, und das Schiff war voll Wasser. Wir spritzen schnell das Deck ab. Es ist frustrierend. Der heftige Regen hat das Deck besser gereinigt als wir es je geschafft haben. Die Tanks werden gefüllt und der Innenputz begonnen. Ich kratze die Muscheln vom Rumpf. Zumindest gehen sie leicht ab. Von Lothar erfahren wir Neuigkeiten aus Lefkas. Dort war es kein gewöhnlicher Sturm, ein Tornado fegte durch die Bucht. 10 Tote, Katamarane wurden auf dem Wasser umgeworfen, richtig große, nicht die kleinen Strandkats. Und an Land wurden viele Schiffe beschädigt.
Bild des Tages: Hoch aufgebocktes Schiff

Donnerstag 22.09.2011


Wie schon die Nacht zuvor lag am Morgen plötzlich ein Schiff neben uns. Wir haben nicht bemerkt, dass einer ankam. Am Vormittag mussten wir uns gegen eine Ameiseninvasion verteidigen. Gut hundert Ameisenköniginnen versuchten unser Schiff zu stürmen. Wir haben uns tapfer zur Wehr gesetzt. Ein Versuch bei Thalia, ins Internet zu gelangen, schlug fehl. Dafür bekam ich von ihr die neuesten Nachrichten. In Lefkas muss das Unwetter schwer gewütet haben. Ein Mann tot, Kats umgeworfen, viele Schiffe beschädigt. Eigentlich ist Lefkas DER sichere Ankerplatz in den ionischen Inseln. Auf dem Parkplatz vom Lidl hätte uns beinahe ein ausparkender wilder Grieche gerammt. So gesehen ist es auf dem Wasser wie auf dem Land unsicher. Wohl wegen der Streiks in Athen landen hier unzählige kleine Flieger. Vielleicht sind es auch die Kontrolleure der EU??? In einer hiesigen Zeitung haben wir gelesen, dass der Fährverkehr nach Gavdos eingestellt werden musste. Gavdos ist der südlichste Punkt Europas, eine kleine Insel, südlich von Kreta. In meiner Rucksackzeit habe ich sie mal besucht. Die Fähren dürften nicht mehr fahren, weil sie den EU-Sicherheitsleitlinien nicht genügen würden. Jetzt sitzen die 50 Einwohner der Insel und zahlreiche Touristen fest.
Bild des Tages: Prevezas Westseite

Donnerstag, 22. September 2011

Mittwoch 21.09.2011

Nach tatsächlich ruhiger Nacht bekamen wir hautnah mit, wie die griechische Jugend auf die Zukunft vorbereitet wird. Statt in der Schule zu sitzen versammelten sich die Kinder vor dem Rathaus und ließen Sprüche ab. Irgendwann wurde es den Leuten im Rathaus zu blöd und schütteten Wasser nach unten, worauf die Kinder kreischend das Weite suchten. Das Wetter heute war typisches Rückseitenwetter. Klar, sonnig und kühl (26°). Am Nachmittag unternahm ich einen kleinen Radelausflug an die „Westküste“ von Preveza. Hier fehlt halt ein schöner Strand, aber ansonsten finden sich dort viele schöne Flecken. Die Häuser sind auf einem Klippenrand gebaut und haben einen tollen Meerblick. Gerade heute, mit der klaren Luft und den gegen die Klippen schlagenden alten Wellen. Auch im Hinterland stehen viele schöne Häuser, dazwischen werden Felder bewirtschaftet und Olivenbäume gepflanzt.

Mittwoch, 21. September 2011

Heck bei Wellen an der Hafenmauer

Als die Wellen größer wurden hatten wir keinen Nerv mehr, die Kamera drauf zu halten.

Dienstag 20.09.2011


Da der Wind am morgen auf Nordost gedreht hat, durften wir die Kette verkürzen. Etwas schräg nach Süd ausgelegt, in Erwartung stärkeren Windes aus dieser Richtung, kamen wir bei der jetzigen Windrichtung mit unserem rechten Heck der Mauer etwas zu nahe. Auf die schnelle wird die Leiter ausgelegt, ohne Bretter, und ich klettere schnell an Land, um frisches Brot zu kaufen. Wahrscheinlich werden wir am Abend nicht von Bord kommen. Im Hafen ist einiges los, die einen kommen, die anderen fahren ab. Zwischen durch scheint mal die Sonne. Der Wind dreht weiter auf Ost, gut für uns, der Frachter bietet uns Windschatten. Als er weiter dreht, wird es ungemütlich. Zumal der Wind stärker wird. Wir bitten einen freundlichen englischen Segler, der gerade vorbei ging, eine zusätzliche Leine am luvwärtigen Ruckdämpfer zu verknoten, für den Fall, dass die erste Leine reißt. Der Wind nimmt mehr und mehr zu, die Wellen werden größer und die Hafenmauer wird immer bedrohlicher. Wir lassen die Heckleinen nach und ziehen die Ankerkette etwas ein. Die Ankerwinsch hat dabei ihre Probleme und wir helfen mit dem Motor nach. Und wir bitten einen weiteren Segler an Land, uns eine vierte Leine in Luv zu verknoten, diesmal am Ring, falls die Konstruktion mit dem Ruckdämpfer nicht halten sollte. Im Geiste spielen wir schon mal die Abläufe durch, falls die Leinen oder der Anker nicht halten. Inzwischen hat sich die Entlastungsleine an der Ankerkette verabschiedet und wird durch eine neue ersetzt. Um schnell die Kurve zu kriegen lassen wir vorsichtshalber die Motoren an. Die Windrichtung ist die denkbar ungünstigste. Nicht parallel zur Hafenmauer, sondern ein bisschen auf sie drauf. Das bedeutet viel Winddruck von der Seite und wenn Anker oder Festmacher nicht halten, haut es uns das Heck gegen die Mauer. Gleichzeitig ist es die Windrichtung mit der maximalen Strecke über freies Wasser. Bedeutet maximal mögliche Wellenhöhe für uns. Wind und Wellen werden immer mehr, letztere heben inzwischen das Heck bis zur Höhe der Hafenmauer. Den Längsliegern gefällt das ebenfalls nicht, dass ihre Schiffe auf die Hafenmauer klettern wollen und die Fender wirkungslos werden. An einer unserer vier Luvleinen spiele ich menschlichen Ruckdämpfer, um die Beschläge zu entlasten. Ein kräftiger Regenschauer zieht durch und hinterlässt einen farbintensiven kompletten Regenbogen. Nach zwei Stunden, gegen 18.00, wird die Windstärke weniger. Es folgen viele Regenschauer mit Blitz und Donner. Die Marinas am anderen Ufer verschwinden hinter einer Regenwand. Langsam dreht der Wind über West auf Nordwest. Diese Nacht haben wir keine Schwierigkeiten mir dem Schlafen.
Bild des Tages: Menschlicher Ruckdämpfer

Dienstag, 20. September 2011

Montag 19.09.2011

Die Nacht war wie üblich in Preveza. Lediglich die Musik war etwas leiser. Am auffälligsten waren diesmal die kreischenden und kichernden Mädchen. Es wurde wieder ein heißer Tag, bis 33°. Carola und ich gingen abwechselnd shoppen. Danach beobachteten wir das rege Kommen und Gehen der Schiffe. Sogar ein ganz neues Manöver wurde uns vorgeführt. Ein Italiener schleppte einen anderen Italiener längsseits. Anstatt den manövrierunfähigen längsseits anzulanden, warf der eine seinen Anker und an diesen hängten sie sich zu zweit. Das Wetter hielt tagsüber. Erst nach dem Abendessen legten Wind und Wellen zu. Wir zogen die Planke ein und warteten ab. Um 21.00 fielen die ersten Tropfen, ein halbe Stunde später begann es zu schütten. Anders als in Bayern kommt hier der Regen vor dem Wind. Auch Blitz und Donner lassen sich Zeit. In diesem Rhythmus ging es die Nacht durch. Gewitterschauer alle halbe Stunde. Im Sturm am Steg der Marina hat es deutlich mehr an den Festmachern gerissen, dennoch reicht die Geräuschkulisse, um uns am Schlafen zu hindern. Am Anfang kam der Wind aus Südost, die für uns ungünstigste Richtung, da er den längsten Weg übers Wasser hatte und relativ große Wellen aufbauen konnte. Später drehte er auf West, die Wellen wurden kleiner. Zwei Schiffe hat es wohl kräftig gegen die Mauer gedrückt, die haben die Heckleinen los geworfen und sich am Anker von der Mauer weg gezogen. Der stärkste Wind ist für morgen angekündigt, zwischen 06.00 und 12.00 soll es kräftig wehen. Und ganz kräftig regnen soll es.

Montag, 19. September 2011

Sonntag 18.09.2011

Wegen des Wetterberichtes und der Tatsache, dass frisches Brot wegen der Außenborderprobleme ausfällt, haben wir uns entschlossen, schon heute nach Preveza zu fahren. Laut Poseidon soll es bereits am Montag Niederschläge geben und der Wind kräftig aus Süd blasen. Unter diesen Verhältnissen in Preveza anzulegen dürfte kein Vergnügen sein. Also verabschieden wir uns von den Kläffern und den Schweinen und lichten den Anker. Hier zeigt sich ein Nachteil der Ankerboje nebst Ankerleine. Letztere wickelte sich um Anker und Ankerkette. Es dauerte etwas, bis das entwirrt war. Auf der Rückfahrt trafen wir tatsächlich auf Delphine. Turtels tauchten zahlreiche auf. Bei kaum Wind wurde es schnell heiß, wieder gut über 30°. Unser Wunschplatz auf der geschützten Seite der kleinen Mole war natürlich vom polnischen Wrack belegt. Folglich durften wir ein letztes Mal mit dem Heck an die Mauer anlegen. Klappte ohne Probleme. Da das Floh-Cafe immer noch geschlossen ist, hegen wir gewisse Hoffnungen auf eine ruhige Nacht. Natürlich liegt am Frachterkai wieder ein russischer Getreidefrachter. Die Surgut, auch eine alte Bekannte. Wir hatten eigentlich erwartet, dass der Achthafen leer ist, wie zuletzt die Schweinebucht. Weit gefehlt. Unsere Lücke war die letzte für unsere Breite. Wahrscheinlich warten viele auf einen Krantermin am Montag. Hier im Hafen irrt man meist, wenn man glaubt, eine Qualle zu sehen. Hier sind es Plastiktüten. Preveza selbst ist wie ausgestorben. Am Abend tauchen zwar etwas mehrt Leute aus, aber bei Weitem nicht so viele wie im Sommer. Uns soll es recht sein. Was allerdings sehr ärgerlich ist, sind die Mücken. Den ganzen Sommer haben sie sich zurückgehalten, jetzt legen sie los. so große Teile, dass man sie sogar nächtens sieht.

Sonntag, 18. September 2011

Samstag 17.09.2011

Im Laufe des Vormittags ging ich an Land, um einen Wetterbericht einzuholen. Der sieht nicht gut aus. Montag soll es zu einem Wetterumschwung kommen, mit Gewitter, Regen und starkem Wind aus verschiedenen Richtungen. Wir merken bereits vor Ort eine Veränderung. Der Seewind will nicht aufkommen und so steigt das Thermometer nochmals auf 36°. Erst am späten Nachmittag weht es kurz aus West. Im Laufe des Tages kommen drei Schiffe zu uns in die Bucht, werfen kurz den Anker und suchen bald wieder das Weite. Wir scheinen inzwischen sehr abschreckend zu wirken. Aber warum alle nach Vonitsa fahren bleibt uns ein Rätsel. Schon ab Mittag dröhnte Musik von dort bis zu uns in die Bucht. Es wäre doch fast zu einer feindlichen Übernahme der Bucht gekommen. Da tauchten auf einmal zwei neue Hunde auf und legten sich frech an den Strand. Der kleine Schweinehund kam aufgeregt angeschossen, bremste aber recht zeitig in gut 100 Meter Abstand. Dort kläffte er hysterisch und drehte sich ständig um die eigene Achse. Als sich die zwei neuen davon nicht beeindruckt zeigten, hüpfte er in die Büsche und wart nicht mehr gesehen und gehört. Der große Kläffer verzog sich gleich hinter einen Busch und gab keinen Ton von sich. Die Köter sind nicht nur dumm, sondern auch feige. Rettung kam im Schweinsgalopp. Fünf kleine Schweinchen marschierten auf und näherten sich furchtlos den Eindringligen. Diese beobachteten den Aufmarsch aufmerksam und suchten schließlich das Weite. Wer passt hier also auf wen auf? Haben nicht auch bei Animal Farm die Schweine die Macht übernommen?

Samstag, 17. September 2011

Freitag 16.09.2011

Die Morgenstimmung der letzten Tage mit dem Nebel über dem Wasser und den Wolken vor den Bergen bedeutet für uns eigentlich, dass es Herbst ist und dass es kalt sein muss. Ein Blick auf das Thermometer bestätigt uns, es hat 25° Morgentemperatur. Das Meer ist heute sauber und wir können uns tagsüber erfrischen. Die Höhepunkte des heutigen Tages sind der Tierwelt vorbehalten. 4 weiße Pelikane kreisen kurz über uns in V-Formation. Eine Schildkröte kommt zu uns in die Bucht und taucht zweimal neben uns auf. Vielleicht sind die nächtlichen harten Schläge gegen den Rumpf doch von einer Turtel verursacht. Am späten Nachmittag kommt ein Franzose und beendet unsere Einsamkeit.

Donnerstag 15.09.2011


Am Morgen werden wir von Unmengen an Dreck im Wasser überrascht. Grober Dreck wie Plastikflaschen, Äste und Seegras, aber auch ein Schmierfilm auf dem Wasser. Und dazu viele Quallen, die großen mit 40 cm Durchmesser. Alle anderen hauen ab und wir bleiben alleine in der Bucht. Ich tuckere zum nächstgelegen Land und wandere zur Einfahrt der Bucht zwecks Internetverbindung. Dort treibt sich eine Schildkröte rum und frisst Quallen. Sie sollte zu uns in die Bucht kommen, da ist der Tisch reich gedeckt. Mit Motorrollern kommen im Laufe des Tages ein paar junge Griechen und geben den Fischer. Dass Fischen ein schweigsame Beschäftigung ist hat sich bis hierher nicht rumgesprochen. Sie stellen sich extra weit auseinander, dass sie für ihr Dauergequassel richtig laut plärren können. Es geht wohl um die allgemeine Lage in Griechenland. Zum Abschied singen sie uns „Kalimera“, das kommunistische Kampflied, das uns vor zwei Jahren in Preveza ständig vorgespielt wurde. Da sich die Quallen nicht verziehen entfällt heute die Abkühlung im Wasser. Tagsüber ankert kurz ein Franzose in unserer Nähe, für die Nacht sind wir ganz alleine.
Bild des Tages: Alleine in der Schweinebucht

Donnerstag, 15. September 2011

Mittwoch 14.09.2011

Heute traute sich mal unser Kläffer hinter den Büschen hervor. Mit dem Fernglas konnte ich ihn näher in Augenschein nehmen. Wie bereits vermutet, sein Kläffen ist frei von Sinn und Zweck. Es ist weder auf einen Menschen, noch auf sonst was gerichtet. Egal ob er durch die Büsche wandert, im Sand rum schnüffelt, sich hinterm Ohr kratzt oder sein Bein hebt, kläff, kläff, kläff. Andererseits muss es frustrierend sein, er leiert sich die Stimmbänder aus und kein Schwein, geschweige denn ein Schaf, interessiert es. Das Thermometer erreichte 32°, wobei es mit kräftigem Wind nicht so heiß wirkte wie die letzten Tage. Es stiegen auch nirgends Gewitterwolken in die Höhe. Es sind kaum mehr Schiffe unterwegs, nicht vor der Bucht und nicht vor Anker. Ein Charterschiff mit deutscher Besatzung verirrt sich zu uns. Wie die letzten Tage steigt abends ein nicht mehr ganz voller Mond über den Hügeln im Osten auf.

Dienstag 13.09.2011

Einkaufstag. Eigentlich inzwischen Routine, aber nicht heute. Aus der Bucht heraus läuft alles gut, bis sich der Drecks Außenborder meldet. Erst röchelt er, dann schweigt er. Nach vielen Startversuchen röchelt er wieder und es geht stotternd weiter. Mit weiteren Aussetzern bin ich irgendwann in Vonitsa. Kurze Erholung mit Internetten und Einkaufen und das gleiche Spiel auf dem Rückweg. Ein Ruderboot wäre wohl das Beste, oder ein kleines Segelboot. Nachdem morgens einige die Bucht verlassen haben, kommt in Laufe des Tages nur ein kleiner Italiener. Ganz brav ankert er in einem entfernten Eck. Heute muss Tag des Fisches sein. Überall am Ufer stehen Fischer rum, selbst an Plätzen, die man von Land eigentlich nicht erreichen kann. Laut Wetterbericht soll es Mittwoch in einer Woche zu gewittern beginnen. Wir können also unbesorgt unsere restlichen Wassertage hier verbringen.

Dienstag, 13. September 2011

Montag 12.09.2011

Am Morgen ist wieder alles feucht und es ist bewölkt. Ein deutscher Kat verabschiedet sich von uns. Er würde uns schon länger kennen, meint er, wir wären doch lange in der Maria neben der Straße gewesen. Waren wir, ein ganzes Jahr lang. Auf einmal sind alle anderen weg. Die ganze Bucht für uns alleine. Jetzt fehlen lediglich ein paar Kleinigkeiten zur perfekten Bucht. Türkisgrünes Wasser, Palmen am Ufer, Taverne, Lidl und Wasserhahn in Reichweite… Die Einsamkeit hält nicht an. Österreicher halten Einzug. Es ist schon sonderbar. Die ganze Bucht ist frei. Und sie legen sich 50 Meter neben uns. Über Land schießen die Gewittertürme in die Höhe. Zu uns kommen sie nicht.

Sonntag 11.09.2011

Am Vormittag wird etwas in der Werkstatt aufgeräumt. Später versuche ich, mich erneut bei Cosmote zum Surfen anzumelden. Ist etwas kompliziert, da die ganzen Seiten nur auf Griechisch zur Verfügung stehen. Nach einigem Fluchen funktioniert es immerhin so weit, dass ich später mit dem Dinghi zu einem ausführlicheren Surf an Land fahre. An meinem Stammplatz werde ich von einer Schafsherde und dem kleinen Köter empfangen. Der gibt nicht einen Kläffer von sich. Hat anscheinend Angst, weil sein großer Freund nicht in der Nähe ist. Leider reicht der Empfang im Schatten des Olivenbaums nicht aus und ich muss ein paar hundert Meter weiter auf den Hügel. Dort folgt der nächste Zusammenstoß mit der griechischen Tierwelt. Ein Krähenschwarm umkreist mich wie seinerzeit bei „Die Vögel“. Wenigstens klappt hier das Surfen. Das Wetter soll die nächsten Tage sonnig bleiben, keine Gewitter, Temperaturen über 30°. Da werden wir bis kurz vor unserem Krantermin am 23. hier in der Bucht bleiben. Am Abend ziehen von überallher Wolken auf und im Norden blitzt es kräftig. Bei uns bleibt die Nacht ruhig.

Sonntag, 11. September 2011

Samstag 10.09.2011

Jetzt ist mal ein ausführlicherer Bericht über die hiesigen Schweinhirten fällig. Zweimal am Tagbesuchen sie ihre Schweine. Sie kommen über eine Schotterstraße mit unzähligen Schlaglöchern. Das Fahrzeug ist ein Transporter mit Ladefläche, auf welcher die Tonnen mit Schweinfutter lustig umherhüpfen. Der Wagen klappert als würde er gleich in seine Einzelteile zerfallen. Kommt Frau Schweinhirtin alleine, werden die Schweine mit Musik berieselt. Bei westlicher Musik schweigen sie andächtig, griechische Musik versuchen sie durch Gegrunze und Quieken zu übertönen. Oder sie versuchen mitzusingen, weil sie den griechischen Text verstehen. Ist Herr Schweinehirt dabei, übernimmt er die Unterhaltung. Selbst wenn er mit seiner Frau spricht, ist seine Stimme extrem laut. Er übertönt selbst die Geräuschkulisse seines Fahrzeugs, wenn sie anfahren. Und wenn es Probleme im Stall gibt erhebt er erstrecht seine Stimme. Da erzittert die ganze Bucht. Manchmal ist Sohn Schweinhirt dabei, der in die Büsche geschickt wird, während die Erwachsenen arbeiten. Manchmal vergessen ihn die Eltern. Bislang sind sie in diesen Fällen immer zurückgekommen, haben ihn durch Rufe zum Auto gelockt und eingeladen. Manchmal vergessen sie auch, den Schweinestall richtig zu verschließen, dann laufen die kleinen Schweine durch die Gegend und wenn der Schweinlaster über die Straße zum Stall rumpelt, wetzen sie hinter ihm her zur Fütterung.
Für uns war es ein ruhiger Tag. Die Schweizer auf dem belgischen Motorboot haben die Bucht verlassen. Damit sind wir die dienstältesten hier. Bis zum Abend sind 10 Schiffe in der Bucht. Einer kam bei Dunkelheit und traute sich nicht herein. Lieber ankerte er in der Einfahrt. Morgens lagen wir ein paar Meter von unserer Ankerboje entfernt. Das haben wir gar nicht bedacht, dass wir uns die Leine auch selbst um Ruder uns Schraube wickeln könnten. Wie jedes Wochenende kommen nächstens Fischer, die vom Ufer ihre Leinen auswerfen. Das hält den dummen Kläffer wach, und uns auch.

Freitag 09.09.2011


Als erstes kam der obligatorische Ausflug zum Lidl. Diesmal mit Kühltasche. Müllentsorgen, Brot kaufen und Internetten folgten. Bei der Gelegenheit lieh ich mir von Thalia einen Wasserschlauch, da die unserigen auf unserem neuen Liegeplatz zwar bis zu den Tankeinfüllstutzen reichten, aber nicht um das ganze Schiff abzuspritzen. Ich hätte besser gleich einen neuen Schlauch gekauft. Der Schlauch löste sich gleich von der Metalltülle und die dazugehörige Schlauchschelle war Dank Rost nicht zu verstellen. Auch als die durch eine neue ersetzt war, ging nicht viel. Die Löcher im Schlauch waren nicht wenige und schon gar nicht klein. Im Tank kam nicht viel Wasser an. das Reinigen des Decks dauerte bald zwei Stunden, da aus dem Schlauchende kein Wasserstrahl kam, bestenfalls ein Rinnsal. Irgendwann kamen wir doch los. Mit Rückenwind kamen wir gut voran. Ganze 2 andere Schiffe waren unterwegs. In der Bucht selber lagen 4, davon 3 alte Bekannte. Wir haben ein neues Spielzeug. Eine Ankerboje. Nachdem ich in Preveza keine Schwimmleine gefunden habe, wurden Franzmanns Schätze gesichtet. Durch Testen erwies sich eine Leine als schwimmfähig. Diese knüpften wir mit einem Ende an den Anker, an das andere kamen drei Schwimmer, die normalerweise an Fischernetzen zu finden sind. Nachdem der Anker eingefahren war, durfte ich ins Wasser hüpfen, zu den Schwimmern schwimmen und die Ankerboje selbst an die Leine knüpfen. Jetzt soll sich ja keiner mehr trauen, seine Ankerkette über unsere zu legen, sonst bekommt er die Leine in die Schraube.
Bild des Tages: Kopf und Ankerboje

Freitag, 9. September 2011

Donnerstag 08.09.2011


Die Nacht war wie üblich für Preveza durchsetzt mit Grölen und Motorradrennen. Und jetzt auch Hundegekläff. Wir fahren mit dem Marinaboot in die Marina zum Wäschewaschen. Natürlich treffen wir viele Bekannte. Unser holländischer Nachbar vom Frühjahr kommt gerade aus dem Wasser, er hat den Pelopones umrundet. Les hat jetzt schon Arbeit für den Winter. Einen Katamaran entmasten und zum Motorkat umbauen. Die Deutschen sind völlig verrückt in seinen Augen, weil sie die Schulden der Griechen übernehmen wollen. Nie könne man die zurückzahlen. Die Arbeitslosigkeit in Griechenland steige und steige. Alle Griechen, die er kenne, wollten zurück zur Drachme. Das sollen sie Frau Merkel sagen… Während wir auf die Wäsche warten, besichtigen wir Lothars Baustelle. Das sieht nach viel, viel Arbeit aus. Zurück in Preveza wird erst einmal geinternettet während die Wäsche trocknet. Das Auto hole ich ab, es kostet tatsächlich nicht mehr als die angekündigten 50 €. Er bremst wieder wie früher. Das nutze ich gleich zu einer Einkaufsrunde beim Lidl. Auf dem Schiff lassen wir die Ankerkette ohne Ankerkette ins Hafenbecken, auf dass sie sich entwirre. Zu unserer Enttäuschung verhakt sie sich beim auslassen kein einziges Mal. Erst der letzte Meter ist sehr verdreht. Aber so weit haben wir sie nie ausgelassen. Ich versuche eine Schwimmleine aufzutreiben, um den Anker markieren zu können. So was ist hier nicht aufzutreiben. War der Hafen am Morgen fast leer, füllt er sich ganz schnell. Alleine die Neilson-Flotte kommt mit 10 Schiffen. Auch eine Rennyacht unter der Flagge Maltas legt an. sie sind so rennig, dass sie nicht mal Fender an Bord haben. Und keinen Namen am Schiff. Und keine Typenbezeichnung. Die gestrige Abkühlung war für die Nacht und den Morgen ganz angenehm. Im Lauf des wurden es dann doch wieder 30°.
Bild des Tages: Unser neuer Liegeplatz

Mittwoch 07.09.2011

Gestern Abend gab es noch eine Überraschung. Lothar und Florian besuchten uns. Sie sind gerade dabei, ihr Unterwasserschiff für die große Fahrt vorzubereiten. Momentan sind sie im Schleifstadium. In der Taverne fielen wir gleich schlecht auf, da wir gerade laut lachten, als die Griechen ein litauisches Gegentor kassierten. Die Nacht war erstaunlich ruhig. Wenn, ja wenn morgens um 04.30 nicht wieder die Jungs mit dem 5 Wörter umfassenden Sprachschatz aufgetaucht wären. Und diese 5 Wörter muss man natürlich immer wieder lautstark von sich geben. Nicht dass man sie auch noch verlernt und als Wachhund in der Scheinebucht endet. Abgesehen davon war der neue Liegeplatz recht ruhig. Wenn nicht ständig eine im Wasser treibend Glasflasche an die Bordwand geklopft hätte. Sie wollte sich einfach nicht von uns trennen. Morgens gab es am Himmel mehr Gewitterwolken als Blau. Der angekündigte Regen blieb bislang aus. Etwas später als gestern angekündigt stand unser Tankwart auf der Matte und wir füllten 30 Liter Diesel nach. Der Stundenverbrauch schwankt zwischen 1 und 1,5 Liter. Bei der letzten Motorkontrolle glaubte ich, im Dieselvorfilter einen Spiegel zu sehen. Das vermeintliche Wasser wollten wir heute ablassen. Es kam keines. Da hat mir wohl das Schauglas einen Streich gespielt. Nachdem ich mich über Dimi nach einer Werkstatt erkundigte, stellte ich dort den BMW vor. Über die letzten Wochen ist der Pedalweg der Bremse bis zum Eintritt der Bremswirkung immer länger geworden. Und siehe da, es war keine Bremsflüssigkeit mehr vorhanden. Frisch aufgefüllt tropfte sie gleich auf den Boden der Werkstatt. Eine Bremsleitung ist durchgerostet. Schwierig zu reparieren, aber möglich, sagt der Mechaniker. Irgendwie ist Griechenland ungesund für unsere Autos. Vielleicht auch für das Schiff?? Schiffe haben zum Glück weder Bremsen, noch Verteilerfinger. Im Laufe des Nachmittags kamen die dunklen Wolken immer näher. Mehr als ein paar Tropfen hatten sie für uns nicht übrig.

Dienstag, 6. September 2011

Dienstag 06.09.2011


Nach durchkläffter Nacht ist am Morgen das Deck pritschnass. Noch vor uns haut ein anderer Deutscher ab. Nach unserer Abfahrt bleiben 2 Schiffe einsam in der Bucht zurück. Auch die Schweizer auf dem Motorboot, die den hiesigen Rekord im Dauerliegen halten, fahren am Samstag. Die Rückfahrt ist nicht mehr so heiß wie zuletzt. Die Sonne brennt nicht so stark. Man glaube es kaum, unser Log funktioniert. Mit einer Maschine schaffen wir bei Marschdrehzahl fast 5 Knoten. Gefühlt fliegen wir im Vergleich zu unserer letzten Fahrt. Wir testen und stellen fest, dass beide Maschinen bei gleicher Drehzahl die gleiche Geschwindigkeit liefern. Da hat uns letztes Mal wohl der Gegenwind kräftig gebremst. Oder die vollen Wassertanks. In Preveza liegen wenig Schiffe, die dafür in der Mehrzahl längsseits. Das polnische Stahlwrack belegt natürlich unseren geliebten Längsseitsplatz. Wir legen uns auf die andere Seite der kleinen Mole. Eigentlich der ideale Platz. Lediglich der Wasseraustausch ist gering und der Müll der Stadt treibt uns um die Rümpfe. Und ein großer Autoreifen an der Mauer stört. Mit Fenderbrett und etwas spielen müsste es passen. Gleich nach dem Festmachen wird gearbeitet. Handwäsche und Müllentsorgung. Meine 30 Tage Internet bei Cosmote sind heute Morgen abgelaufen. Jetzt darf ich wieder zum Cafe dackeln und es über WLAN versuchen. Vom schlechten Wetter ist noch nichts in Sicht. Über den Bergen, wo sie hingehören, wachsen die Gewitterwolken. Am Frachterkai liegt ein Kahn aus Russland. Und wie heißt er? SAIL FREE
Bild des Tages: Russischer Frachter

Montag 05.09.2011


Da die Nacht sehr heiß und dadurch das Schlafen schwierig war, konnten wir wieder den Fischen lauschen, die im Minutentakt gegen unseren Rumpf gesprungen sind. Bis aufs Deck hat es noch keiner geschafft. Im Laufe des Tages verschwinden viele Ankerlieger. Wir sind nur mehr zu viert. Ich versuche, von der Badeplattform aus die Kite-Matte zu starten. Ohne Erfolg. Sie scheint für den Start vom Wasser nicht geeignet zu sein. Eingedrungenes Wasser kann nicht rauslaufen. Ein weißer Pelikan überfliegt uns, ohne dass er nach Fischen taucht. Er sollte in der Nacht kommen, da würden sie ihm in den Schnabel hüpfen. Kurz bevor wir duschen tauchen viele Fischer auf. Wie schon Konfuzius sagte, wenn Du den Pelikan fliegen siehst, wirf die Netze aus. Am Abend zeigen sich Wolken in einer Richtung, die uns gar nicht gefällt. Aus der Richtung würde sie zu uns ziehen. Sie kommen tatsächlich, lösen sich aber auf. Wäre ja hinterhältig gewesen, wenn das für Mittwoch angekündigte schlechte Wetter schon heute eingetroffen wäre. In der Nacht bekommen wir von einem Nachbarschiff ein Ständchen mit der Klarinette.
Bild des Tages: Kiteversuch

Sonntag 04.09.2011

Am Morgen wird der Außenborder gestartet, um an der Einfahrt zur Bucht den neuesten Wetterbericht einzuholen. Das schlechte Wetter hat sich näher heran geschoben. Ab Mittwoch soll es regnen. Jetzt erscheint der Regen auch im Poseidon. Wir werden wohl am Dienstag nach Preveza aufbrechen. Es ist nochmals ein heißer Tag. 34° lassen Danny auf Hochtouren laufen. In der größten Hitze wird abgetaucht, um den Bewuchs zu entfernen. Das Log war blockiert und am der Sonne zugewandten Saildrive tummeln sich die Seepocken. Der Schleim am Coppercoat lässt sich mit der Hand abstreifen, den lassen wir für den Hochdruckreiniger in der Marina dran.

Sonntag, 4. September 2011

Samstag 03.09.2011

Es wird eng in der Bucht. 14 Schiffe sind es bis zum Abend. Die Deutschen bilden weiter den größten Anteil. Nachmittags versuche ich, unser abgelaufenes Vollkornbrot an Möwen zu verfüttern. Sie beobachten mich aufmerksam im Tiefflug, verfolgen die geworfenen Teile bis sie ins Wasser fallen und stürzen sich hinterher. Allerdings immer einige Meter daneben. Dann schwimmen sie planlos umher und das Brot treibt an ihnen vorbei. Anscheinend hat die ganze hiesige Tierwelt einen an der Klatsche. Unfähige Möwen, mit sich selbst kläffende Hunde, torkelnd fliegende Wespen, gegen das Schiff springende Fische, desorientierte Schafe. Am Abend ziehen erneut Gewitterwolken an uns vorbei. In einer sehen wir sogar einen Regenbogen. Der besagte dämliche Hund stört uns diese Nacht wieder gewaltig. Stundenlang kläfft er mit seinem Echo.

Freitag 02.09.2011


Früh am Morgen, das Deck ist noch tropfnass, breche ich nach Vonitsa zum Brotkaufen auf. Bei fast Flaute und fast glatten Wasser ist die Überfahrt sehr angenehm. Im Hafen sind wenige Plätze frei, für uns gäbe es keine Lücke, die groß genug wäre. An der Hafenmauer ist ein großer Menschenauflauf. Sogar der Pfarrer steht rum. Die Hafenschildkröte gibt eine extra Vorstellung. Nach dem Internetten wird eingekauft. Diesmal ganz ohne Ansteherei.
Jetzt muss wieder Mal gelästert werden. Wobei die anderen angefangen haben. Da fahren doch drei Leute von dem Luxussegler an uns vorbei und lassen sich über unser „altes“ Schiff aus. Als erstes werden sie auf dem Weg nach Vonitsa von mir mit dem „alten“ Beiboot und dem „alten“ Außenborder versägt. Wiener sind es, dem Dialekt nach. Zwei Herren nebst Gemahlin reiferen Semesters. Die lassen sich auf einer schwimmenden Ferienwohnung rumschippern und von hinten bis vorne bedienen und reden nur Dumm daher. Dass es auf den Malediven viel schöner gewesen wäre, das Wasser klarer und wärmer. Zum Landausflug nach Vonitsa durfte die Crew das Dinghi wassern, den Außenborder einhängen und starten. Und danach wurden die Herrschaften von Bord gereicht. Am Nachmittag durfte die Crew nach Vonitsa tuckern, aber nicht zum Ausflug, sondern zum Einkaufen. Die Herrschaften nahem derweil ein Bad und bewiesen ihre Klasse, als sie die Handtücher über die Reling hängten. Geklaut aus verschiedenen Hotels und das auch offensichtlich schon vor längerer Zeit.
Der Wetterbericht auf Yahoo hat sich erneut geändert. 3 Tage soll es nächste Woche gewittern, beginnend ab Donnerstag. Da bleiben wir erst einmal hier und brechen am Mittwoch auf, außer beim Wetter ändert sich wieder was.
Bild des Tages: Die schwimmende Luxusunterkunft

Donnerstag, 1. September 2011

Donnerstag 01.09.2011


Heute ist erneut Unruhe in der Ankerbucht. Einige hauen ganz ab. Zwei verbleibende Deutsche heben zwischendurch ihre Anker und setzen sie neu. Wissen die von einem drohenden großen Sturm? Zirruswolken tauchen im Westen auf und verunsichern uns etwas. Poseidon und Yahoo haben gestern nichts dramatisches vorhergesagt. Wir warten erst mal ab. Ein schwedischer Segler ohne Mast kommt in die Bucht und ein ganz großes Schiff aus Malta. Eine 25 m lange Jongert. Ein Luxusschiff, was sie uns dadurch verdeutlichen, dass sie die ganze Zeit ihren Generator laufen lassen, um die Klimaanlage betreiben zu können. Der Lärm hätte sich in Grenzen gehalten, aber die Dieselabgase… Und natürlich müssen sie genau in Luv vor uns ankern.
Bild des Tages: Mastloser Schwede

Mittwoch 31.08.2011


Als erstes fahre ich wieder an die Ecke der Bucht zum Internetten. Diesmal mit weniger Wellen. Tagsüber nervt uns ein griechisches Motorboot. Die Herrschaften finden viel Spaß daran, ihre Schrazen zwischen den Ankerliegern Wasserski fahren zu lassen. Viele Wolken ziehen umher und türmen sich erneut zu Gewittern auf. Laut Poseidon und Carolas Knie hat es die letzte Nacht geregnet. Alles nur virtuell… Am Nachmittag wird es uns doch etwas unwohl. Die Gewitterwolken kommen näher. Am Land über Vonitsa schlagen Blitze ein. Zur Dämmerung kommt aus Norden ein Gewitterturm auf uns zu, dreht dann aber ab. Das Gewitter über Vonitsa tobt sich richtig aus. Pro Sekunde mindestens ein Blitz. Vorsichtshalber richten wir das Deck auf Sturm ein. Das Wetter hält sich an die üblichen Regeln, das Gewitter fällt in der Nacht in sich zusammen und zieht nicht übers Wasser.
Bild des Tages: Gewitter über Vonitsa

Mittwoch, 31. August 2011

Dienstag 30.08.2011


Heute herrschte Hochbetrieb in der Bucht. Vier Schiffe kamen, davon zwei mit deutscher Besatzung. Einem davon entglitt beim Wässern des Dinghis das selbige. Beherzt sprang er hinterher, aber Wind war stärker und schob das Dinghi immer weiter von ihm weg. Freundlich wie wir mal sind ließen wir unser Dinghi zu Wasser, klaubten den armen Schwimmer auf und brachten ihn zu seinem Treibgut. Den ganzen Tag über schossen ringsum die Wolken in die Höhe und im Norden bauten sich zwei Gewittertürme auf. Wir wurden wieder einmal verschont.
Bild des Tages: Unser schattiger Badeplatz unter dem Schiff

Montag 29.08.2011


Ich probiere neue Wege, um ins Internet zu kommen. Mal nicht an Land und den Berg hoch zu den wilden Hunden und Schafen, sondern raus aufs Meer. Dort ist ebenfalls der Blick frei auf Vonitsa. Der im Dinghi befindliche Anker stellt sich als leicht verrostet heraus. Aber er hält das Dinghi an Ort und Stelle. Das Surfen selbst kommt seiner ursprünglichen Bedeutung hier wieder näher. Es ist eine sehr schauklige Angelegenheit. Aber der Empfang passt so weit. Zurück am Schiff werden die Ankerleine gereinigt und der Anker grob von Rost befreit. Den Rest des Tages ist gar nichts los. Nicht ein neues Boot kommt in die Bucht. Es wird wieder etwas wärmer, aber noch ist es zum aushalten.
Bild des Tages: Verrosteter Dinghianker

Montag, 29. August 2011

Sonntag 28.08.2011

Welch ungewohnter Anblick am Morgen. Wolken am Himmel. Kühler wird es dadurch nicht, aber unsere Stromproduktion leidet. Tagsüber ist es deutlich angenehmer. Gerade mal die 30° werden erreicht. In der Hitze haben sich anscheinend die Wespen gut vermehrt. Wir bemühen uns redlich, sie zu dezimieren. Zwei neue kommen in die Bucht, Deutsche. Am Abend gönnen wir uns eine Premiere. DVD auf Laptop. Ein Test, ob der Akku einen kleinen Film lang durchhält. Er hält.

Samstag 27.08.2011

Kaum ist es Vormittag, schläft der Wind ein. Uns bleibt der ganze in die Bucht gespülte Dreck. Zur besseren Stromausbeute hänge ich den Baum um. Die Sonnensegel müssen ebenfalls neu ausgerichtet werden. Am späten Nachmittag dreht der Wind. Es wird tatsächlich etwas kühler. Das bedeutet natürlich auch, dass Baum und Sonnensegel wieder umgehängt werden müssen. Die deutsche Ancoa kommt zurück in die Bucht, wobei es zunächst bei 5 Schiffen insgesamt bleibt. Mit der letzten Abenddämmerung kommt ein Engländer in die Bucht (ohne Positionslichter) und anscheinend blind bis fast ans Land, um den Anker zu werfen. Er rechnet offensichtlich nicht mehr mit starkem Wind aus der falschen Richtung. Diese Nacht wird endlich kühler, 26° sind es in der Früh.

Freitag 26.08.2011

Als erstes bekommen wir eine Galavorstellung einer griechischen Mannschaft beim Ablegen. Bislang hatten sie sich lediglich mit ihrer riesigen Flagge hervorgetan. Sie liegen längsseits und wollen bei auflandigem Wind ablegen. Aber nix mit schulbuchmäßigem Eindampfen in die Vorspring. Alle Leinen los, kräftig Rückwärtsgang und Ruder weg von der Mole. Mit mehr Glück als Verstand drückt es sie nicht auf das Schiff hinter ihnen und auch der Anker kracht bei der schnellen Schiffsdrehung nicht in Mole. Es fehlten Zentimeter und zusätzlichen hatten sie gerade ein Windloch. Ich radle zum Einkaufen, dann geht es mit dem Auto zum Lidl und weil der keinen Zucker mehr im Angebot hat folgt eine zweite Radltour. Und unsere Bimmelbahn fährt wieder. Jetzt, zum Ende der Saison… Der Wind bleibt und wir hoffen vergeblich, dass wir in Richtung Schweinebucht nicht gegen an müssen. Zumindest fürs Ablegen passt die Windrichtung. Auf der Fahrt schläft er dann ein und es wird richtig heiß. Trotzdem winkt uns einmal eine Schildkröte zu. Dafür ist kein anderes Schiff unterwegs. Kennen die etwa alle eine einsame, kühle Bucht??? Kaum sind wir um das letzte große Eck beginnt es zu hacken. Mit nur einer Maschine bleiben wir fast stehen. Wir haben ja kein Windmessgerät, aber in Erinnerung an frühere Surfzeiten (lang ist es her) hätte ich zu meinem kleinsten Segel gegriffen. In der Bucht sind bereits 5 andere Schiffe. Es ist auch etwas ruhiger als draußen. Es ist wieder beeindruckend, welche Welle sich schon bei der kurzen Windstrecke aufbaut. Der Anker hält beim ersten Versuch. Ein Engländer verlässt die Bucht, zieht sein Segel auf und zerreißt sich gleich die Genua. Die Surfer in Vonitsa hingegen sind an der Sonne. So ein Wind mit dieser Stärker aus dieser Richtung war auch von Poseidon nicht vorhergesagt. Die Wetterlage auf ZDF.de berichtete von Warmluft, die aus Afrika nach Mitteleuropa strömt. Afrika liegt immer noch südlich von uns. Der heiße Wind kommt aus NordOst. Genau daher kam im Frühjahr der kalte Wind, der uns die Heizung vermissen ließ. Zumindest schwitzen wir nicht. Jedes Wasser ist sofort verdunstet. An der eiskalten Bierdose bildet sich kein Kondenswasser. Die Brotscheiben sind, kaum geschnitten, schon trocken und hart. Selbst das Duschen wird schwierig. Bevor man sich einseifen kann, ist man trocken. Der Wind hält die ganze Nacht an. Dadurch schaffen wir es nicht mal in der Nacht unter 30°.

Freitag, 26. August 2011

Donnerstag 25.08.2011 Nachtrag


Unsere Beobachtungen der Getreideverladung liefern einige Erklärungen für den besonderen Geschmack des griechischen Brotes. Es wird mit alten rostigen Schaufeln gebaggert. Was daneben fällt wird von Lastwagenreifen mit Straßendreck und Gummi vermischt. Tauben und Möwen bedienen sich an den Resten. Die Reste, vermischt mit Tauben- und Möwendreck, werden wieder zusammengekehrt und weiter verladen. Manch Zigarettenstummel mag auch dabei sein.
Wir lassen es wegen der Hitze erst einmal gut sein. Später wird das Deck gewässert und die Tanks aufgefüllt. Ich drehe eine kurze Einkaufsrunde mit dem Rad. Abends wird es nicht kühler. Die 30° werden gerade eben unterschritten. Bei der Hitze ist uns selbst die Musik egal. Schlafen geht nicht mehr. Im Internet steht, in Deutschland sei es ein Rekordsommer. Und wie man sein Schlafzimmer kühl hält. Ha, Ha…
Thalia meinte, am Wochenende werde es kühler. Yahoo spricht anderes. Erst nächsten Dienstag geht die Hitze mit Gewittern zu Ende. Wir werden sehen. Und gleichzeitig überlegen wir, wo wir die Gewitter lieber über uns ergehen lassen sollen.
Nachtrag zum Nachtrag: Der neueste Wetterbericht von Yahoo verzichtet jetzt auf die Gewitter am Dienstag. Dafür bleibt es heiß…
Bild des Tages: Ohne Sonnenschutz geht gar nichts.

Donnerstag, 25. August 2011

Donnerstag 25.08.2011

Wir müssen zurück nach Preveza, unsere Vorräte aufstocken. Beim Anker Lupfen gibt es die übliche Schlammpackung mit Sommersprossenmuster. Wir markieren die wichtigsten Kettenlängen mit Kabelbinder, da die Farbe kaum mehr zu erkennen ist. Bei der Rückfahrt weht kein Lüftchen. Selbst die Schildkröten bleiben unter Wasser. In Preveza ist tatsächlich unser Lieblingsplatz längsseits frei. Und zum dritten Mal treffen wir hier Franzosen, die hilfsbereit die Leinen annehmen. Die Altai liegt wieder am Frachterkai und ein reinrassig russisches Schiff. Wie üblich wird Getreide in Lastwägen gebaggert.

Mittwoch 24.08.2011

REKORD!!!! 38°. Darauf hätten wir gerne verzichtet. Mindestens jede Stunde verschwinden wir unters Schiff, um uns abzukühlen. Egal welchen Gegenstand man berührt, er ist unangenehm warm. Ganz zu schweigen von den Teilen, die der Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. An denen verbrennt man sich die Finger. Nachdem sich der Wind nicht mehr an die Spielregeln halten will, platziere ich den Baum in einem anderen Winkel zum Mast. Jetzt werden die Paneele nicht mehr so stark abgedeckt. Und siehe da, mehr Strom auf der Anzeige, Danny kühlt besser und legt sogar auf der höchsten Stufe Pausen ein. Heute wurden wir von Motorenlärm geweckt. Jetzt holen sich sowohl Hubschrauber als auch Löschflugzeuge Wasser aus dem Meer direkt vor unserer Ankerbucht. Sie fliegen um den nächsten Hügel, ohne dass wir Rauch sehen würden. Der Rauch über Vonitsa hingegen ist verschwunden. Gegen Abend kommen zwei Segler in die Bucht, besetzt mit deutschen Charterern. 4 von 6 Schiffen in der Bucht sind deutsch. Zur heißen Nacht bettet sich Carola auf die Luftmatratze im Freien. Nicht nur die Hitze stört in der Nacht, auch die Hunde. Ein dummer Kläffer meint, sich die ganze Nacht mit seinem Echo unterhalten zu müssen. Er läuft ihm auch rund um die Bucht hinterher, holt ihn aber nie ein.

Dienstag 23.08.2011


Die Abkühlung von gestern war ein Ausrutscher. Heute hatten wir wieder 37°. Im Laufe des Nachmittags kam zwar die reguläre Seebrise, ohne dass es abgekühlt hätte. In der Bucht ist nicht mehr viel los. 4 kommen, 4 gehen, 6 bleiben über Nacht. Ein deutsches Motorboot sorgte kurz für Unterhaltung. Der Anker wollte sich nicht eingraben. Da sie nur etwas mehr Kettenlänge als die Wassertiefe gaben, erleichterte es dem Anker nicht gerade, sich einzugraben. Der Mann am Ruder gab zum Ankereinfahren einmal so ruckartig Gas, dass seine Frau am Bug fast nach vorne über Bord gegangen wäre. Über Vonitsa stand den ganzen Tag eine Rauchwolke. Offensichtlich brennt irgendwo dort der Busch. Löschflugzeuge und Hubschrauber mit angehängten Wasserkanister flogen öfters über uns hinweg, aber nie nach Vonitsa.
Bild des Tages: Rauch über Vonitsa

Montag 22.08.2011

Um nicht heute bereits nach Preveza zurück zu müssen ist eine Einkaufstour nach Vonitsa fällig. Ausgerüstet mit allem Wichtigen (Handy, UKW-Handfunkgerät, Wasser, extra langes Seil, Minianker, Geld, Laptop) fahre ich los. Der Außenborder hält. Aber warum kommt bei jedem Start für einige Zeit eine gewaltige Angaswolke aus dem Auspuff? In Vonitsa dann der Hammer. Ein roter Magnum-Ferrari. Mit rumänischem Kennzeichen… Warum sollte jemand, der sich einen Ferrari leisten kann, in Vonitsa Urlaub machen??? Zurück am Schiff wird alles auf einen weiteren heißen Tag vorbereitet. Es werden nur 34°, die reichen. Es ist zusätzlich extrem trocken. Und der Wind ärgert uns. Er weht plötzlich aus der einzigen Richtung zu der unsere Bucht hin offen ist. Es ist immer noch eine sehr kurze Windstrecke, trotzdem baut sich eine kleine Dünung auf. Und der ganze Dreck aus dem Golf wird zu uns gespült. Und dann gibt es im Laufe des Nachmittags einen 360° Dreher, später in die entgegen gesetzte Richtung zurück. Zu diesen ungewöhnlichen Windrichtungen passen natürlich unsere Sonnensegel nicht und wir sind ständig am Umhängen. Und der Baum steht auf der falschen Seite, wodurch er immerhin ein Solarpaneel abdeckt. Durch die Hitze ist Danny wider an seiner Grenze. Er kühlt weiter gut, aber es ist keine überschüssige Energie mehr von den Paneelen übrig, um andere Teile zu laden. Zwischenzeitlich sind wir nur mehr zu zweit in der Bucht. Das belgische Motorboot scheint mit dem Anker festgewachsen zu sein. Bis zum Abend kommen vier neue. Zur Nacht kühlt es tatsächlich ab, auf ganze 29°. Carola bekommt eine Luftmatratze aufgepumpt, um draußen schlafen zu können. Natürlich spielt der Wind nicht mit, er bläst sie fast weg, samt Luftmatratze. Die ganze Thermik ist durcheinander. Nachts soll der Landwind blasen und wie wir wissen, sind diese Winde (Vento am Gardasee, Erlerwind bei Kiefersfelden) kühle Fallwinde von den Bergen. Nicht hier. Heiß und trocken weht es vom Festland. Und um 03.00 legt er nochmals zu, weshalb wir einige Zeit unsere Position im Auge haben, nicht dass sich durch die ganzen Dreher der Anker gelöst hat. So kann man sich auch die Nacht um die Ohren schlagen.

Montag, 22. August 2011

Sonntag 21.08.2011


Es ist ganz heiß. Der Wind ist schwach, trocken und heiß. Die Nacht ist heiß, es wird nicht mal das Deck feucht. Aber der Kühlschrank läuft.
Bild des Tages: Temperaturrekord.

Sonntag, 21. August 2011

Samstag 20.08.2011

Erneut hatten wir einen heißen Tag. Heute ohne kräftigen Wind, dennoch ohne Gewitterwolken in unserer Nähe. Die einzige Aktivität des Tages war ein Landausflug und eine Wanderung die Hügel hoch, um Internetverbindung zu bekommen. Diesmal kam ich unbemerkt am Schafstall vorbei. Erst nach einer gewissen Zeit stürmte ein griechisches Kampfschaf auf mich zu. Es blökte aggressiv und kam immer wieder ein paar Schritte näher. Das weckte schließlich die Hunde. Erst kam der kleine, dann auch der große. Der kleine wirkte harmlos, vor lauter Schwanzwedeln war der ganze Hund in Bewegung. Er legte sich recht rasch unter einen Baum. Der große dagegen bellte und knurrte böser. Erst setze er sich und bellte weiter, dann kam er Meter für Meter näher. Irgendwann war es mir zu nah und ein erster Stein trieb ihn etwas zurück, nach einem zweiten wetzen sie in den Schafstall legten sich schlafen. Tierschützer, seid unbesorgt, auch wenn ich treffen wollte, bei meinen Wurfkünsten muss sich kein Hund fürchten, dass er getroffen wird. Unsere Bucht hat sich inzwischen geleert. Wir gehören zu den letzten 4 Schiffen. Es kamen zwar ein paar, warfen auch den Anker, hauten dann aber bald wieder ab. Auch die Flieger werden weniger, für einen Samstag. Die Saison scheint tatsächlich vorbei zu sein. Yahoo kündigt weitere 10 Tage Temperaturen weit über 30° an. da verzichten wir doch erst einmal auf große Erkundungstouren, schwitzen hier in der Bucht und hoffen auf eine Brise, wenn schon nicht kühl, dann zumindest ausreichend kräftig.

Samstag, 20. August 2011

Freitag 19.08.2011


Da es keine reinigenden Gewitter gab, begann auch der heutige Tag trüb und heiß. Im Gegensatz zu gestern frischte der Wind kräftig auf. Gewitterwolken bildeten sich daher lediglich wo sie hingehören, in den Bergen. Durch den kräftigen Wind wurde es nicht ganz so heiß wie gestern. Für 31° reichte es allemal. Die einzige Arbeit heute war das Entlüften des Ausgleichstanks unserer Frischwasserleitungen. Momentan sind wir 7 Schiffe in der Bucht. Morgens und abends besucht uns neuerdings ein Vogel. Er sieht aus wie ein brauner Eisvogel. Da sich in unserer Umgebung so wenig ändert, haben wir kaum neue Bilder.
Bild des Tages: Ein Nachbar in der Schweinbucht in der Morgenflaute.

Donnerstag 18.08.2011

In der Wassermarina hatten wir einen kleinen Aushang entdeckt, dass der Kanal von Lefkas nur mehr zu den geraden Stunden geöffnet ist. Wir folgerten daraus, dass dort gebaggert wird. Also verschoben wir unseren geplanten Abstecher in den Süden, um bei der Durchfahrt auf der sicheren Seite zu sein. Auf der Homepage des Ionian konnten wir nachlesen, dass einmal 6 Schiffe an einem Tag im Kanal auf Grund gelaufen sind. Inzwischen soll die Hafenbehörde zumindest die Felsen im Kanal mit neuen Bojen markiert haben. Die alten Bojen habe es durch den Wind versetzt, do dass sie einen direkt auf die Felsen geführt hätten. Und wenn man sich weit weg von den Bojen gehalten hatte, lief man auf die Sandbank auf. Sibari lässt grüßen…
In der Schweinebucht haben wir ausreichend Wassertiefe. Und es ist heiß. Der Seewind verspätet sich und schafft es erneut nicht, die 35° zu verhindern. Der kühlste Platz ist im Wasser unter dem Schiff. Überall über dem Land schießen die Gewitterwolken in die Höhe. Sie breiten sich sogar in unsere Richtung aus und verdecken die Sonne. Vorsichtshalber bauen wir alles ab, um auf stärkeren Wind vorbereitet zu sein. Wind, Blitz und Regen halten sich erfreulicherweise fern von uns.

Mittwoch 17.08.2011


Als erstes drehe ich eine kleine Einkaufsrunde. Auf der Post will ich schnell einen Brief aufgeben. Es soll sich keiner mehr über die deutsche Post beschweren. Es waren zwar lediglich 5 Leute vor mir, aber wir durften bereits Nummern ziehen. Die gezogenen Nummern stimmten aber nicht mit den angezeigten Nummern über den Schaltern überein. Die Postler drückten einfach auf ihre Knöpfe, wenn keiner bei ihnen stand. Eine ältere Dame kam nicht weiter und lies sich dann von einem anderen Kunden helfen. Ein Grieche wollte ein Paket aufgeben und wurde ständig zwischen den drei Schaltern hin und her geschickt. Als er sein Paket endlich losgeworden war, verzog sich der Beamte in ein Hinterzimmer und kam mit einer Tesarolle zurück. Er riss ein exakt abgemessenes Stück ab und klebte den ersten Rand des Paketaufklebers an. Es folgten die anderen drei. Die Tesarolle wurde ins Hinterzimmer zurückgetragen, es folgte das Paket selbst in ein anderes Hinterzimmer. Und dabei nicht zu schnell bewegen!!! Nach einem im Vergleich dazu relativ zügigen Broteinkauf wurde das Deck abgespritzt und die Tanks gefüllt. Früh am Vormittag mit dem Wind aus der richtigen Richtung konnten wir uns das Ablegen mit der Vorspring sparen. Dachten wir uns. Natürlich drehte der Wind genau in dem Moment, als wir die Leinen los hatten. So gerade eben kamen wir von der Mauer weg. Die Überfahrt wurde sehr heiß. Nachdem er Wind uns beim Ablegen geärgert hatte schlief er jetzt weder ein, bzw. egalisierte sich mit dem Fahrtwind. Das Thermometer stieg auf 35°. Der Wind legte erst wieder zu, als wir um das vorletzte Eck bogen. 7 Schiffe lagen in der Schweinebucht. Ich hätte mit mehr gerechnet. Drei alte Bekannte waren dabei. Zum Abend kamen drei Engländer, welche sich in Hinblick auf abendliche Lärmbelästigung mit den Franzosen nichts schenkten.
Bild des Tages: Zwei Eier gleicher griechischer Größen- und Güteklasse.

Dienstag, 16. August 2011

Dienstag 16.08.2011

Haute ist Waschtag. Wir fahren mit dem Bus der Marina antizyklisch hinüber. Die Waschmaschinen der Wassermarina sind alle belegt, aber mit denen an Land haben wir Glück. Wir entdecken ein italienisches Motorboot, welches angekokelt ist. Da hat wohl jemand zuviel Grillanzünder verwendet. Der Brandgeruch ist selbst in einiger Entfernung wahrzunehmen. Die Wassermarina ist bis auf den letzten Platz belegt, wobei kaum Leute auf den Schiffen sind. Und in einem fort werden Schiffe aus dem Wasser geholt. Auf der Rückfahrt ein ungewohnter Anblick. Stau vor der Mautstelle entgegen unserer Fahrtrichtung. Viele Italiener, einige Deutsche, Österreicher und Albaner. Aber noch mehr Griechen. Thalia erzählt am Abend, dass Urlaubende für viele Griechen war. Um 10.00 müssen sie ihre Hotels verlassen und dann stürmen alle die Straßen zurück nach Patras und Athen. Unser Fahrer gönnt uns eine kleine Rundfahrt durch Preveza und wir entdecken tatsächlich ein chinesisches Restaurant. Chinesische Läden gibt es hier einige, mit viel Billigramsch. Erst wird der kleine Einkauf mit dem Rad erledigt, danach der große mit dem Auto. Beim Lidl geht es zu wie in Deutschland am Freitagnachmittag. Schlecht für uns, da unsere Grundnahrungsmittel ausverkauft sind. Jetzt haben wir eine Kühlung und dann gibt es kein Futter. Es ist ein Trauerspiel. Ich rasple danach etwas an den Holzklötzchen für die Solarpaneele. Es bringt nichts, da sie zu klein sind. Vom Prinzip her wäre die Idee richtig, dass durch die Unterlagen Paneel und Klammer auf die gleiche Höhe gebracht werden müssen. Da werde ich in Deutschland entsprechende Plastikteile suchen. Diese Nacht halten sich die Cafes mit lauter Musik zurück. Dennoch ist unsere Nachtruhe nicht ungestört. Um 03.30 werden anscheinend einige Lokale geschlossen und die davonziehenden Gäste verabschieden sich nicht leise nach Hause. Die Mädels kichern, die Burschen grölen. Und alle müssen zu unserem Steg latschen und ihre Töne direkt neben unserem Schlafzimmer ablassen.

Montag 15.08.2011

Es geht zurück nach Preveza. Wir können nicht warten, bis das Schiff trocken ist, das würde wohl bis Mittag dauern. So hinterlassen wir viele schmutzige Fußabdrücke an Deck. Das Ankerlupfen ist wieder eine riesige Sauerei. Obwohl ich die Kette beim Hochkommen mit dem Schrubber bearbeite, bleibt ausreichend Dreck an der Kette. Da diese wie üblich öfters über die Nuss hüpft, erhalten wir beide und das Deck zahlreiche Sommersprossen. Auf dem Weg zurück tauchen die üblichen Schildkröten auf, wie auch beim Anlegemanöver. Wir bekommen tatsächlich wieder unseren alten Platz zum Längsliegen. Etwas weiter vorne hat eine 100 Fuß Motoryacht angelegt. Ein schickes Teil. Deren Fender sind so groß wie die Besatzungsmitglieder. Andere große Motoryachten schauen vorbei und drehen ab, weil sie wohl keinen Stromanschluss finden. Bald nach dem Anlegen reißt unser Fenderbrett. Es war tatsächlich etwas morsch. Wir bohren neue Löcher für die Kette und versuchen es mit dem gleichen Brett noch mal. Und wieder fallen die italienischen Kinder auf zahlreichen Schiffen ein. Diesmal präsentieren sie uns gute Unterhaltung. Einer wirft den Anker in großer Entfernung vom Ufer. Wir hätten ein plötzliches Aufstoppen des Schiffes erwatet, wenn die Kette nicht reicht. Die Italiener überraschen uns mit einer Alternative. Die Ankerkette ist mit dem Ende nicht am Schiff festgemacht. Mit ihren letzten Metern schnellt sie straff aus dem Ankerkasten, steht noch kurz in der Luft und versinkt danach im trüben Hafenwasser. Es ist wieder heiß in Preveza. Obwohl das Thermometer kaum mehr anzeigt als in der Schweinbucht, kommt es uns viel heißer vor. Der Wind wird durch die Häuser abgehalten. Ich spiele trotzdem etwas mit der Ankerwinsch und siehe da, nach monatelanger Bearbeitung mit WD 40 löst sich die Nuss und wir könnten die Kette quasi im Leerlauf ausrauschen lassen. Bislang mussten wir sie mittels Motor rauslassen. Am Kai liegen drei Frachter. Dass einer aus der Türkei kommt ist normal. Aber Hongkong und Aruba sind sehr exotisch. Am Abend ist sehr viel los. obwohl hier Maria Himmelfahrt schon gestern gefeiert wurde. Und Weihnachten naht. Panflötenklänge durchdringen den Hafen. Der Indio gibt bald auf, dafür behämmern uns die Griechen mit einheimischen Schlagern. Bis 05.00 morgens. Kein Wunder, dass sie tagsüber ihre Wirtschaft nicht auf die Beine kriegen. Vielleicht wollen sie es heute nochmals krachen lassen, da morgen die Mehrwertsteuer aller Produkte auf 23% erhöht wird.

Montag, 15. August 2011

Sonntag 14.08.2011

Ein weiterer geruhsamer Tag in der Schweinebucht. Erst recht, weil die Franzosen abfuhren. Mit viel Geschrei und Vollgas. Blieben am Abend die Polen, die ihr Gitarrenspiel von gestern wiederholten. Ein Norweger wollte ankern, scheiterte mit dem ersten Versuch und haute dann beleidigt ab. Ich fuhr kurz an Land zum Interneten. Diesmal probierte ich, ob ich auch weiter herunten einen Empfang habe. Leider nicht. Oben zogen die Ziegen und Schafe aus dem Stall an mir vorbei unter einen Baum. Ein „Wachhund“ folgte ihnen, ohne mich zu bemerken. Sie brachten eine Menge Fliegen mit, die das Surfen ungemütlich gestalteten. Erst als ich den Laptop zuklappte und den Reisverschluss der Tasche zuzog, wachte der Hund auf und fing an zu kläffen, ohne mich zu sehen. Da kam auch der große „Wachhund“ herbei geschossen und kläffte mit rundum ohne Ziel. Beide versteckten sich hinter den Ziegen, als ich auf sie zukam. Und natürlich sprang der Außenborder nicht mehr an. wieder mal hatte ich vergessen, den Sicherungsstift einzustecken. Abends hatten wir einen roten Mondaufgang und gleichzeitig einen Vorbeiflug der ISS.

Sonntag, 14. August 2011

Samstag 13.08.2011

Heute wird wieder gearbeitet. Eine eigene Starterbatterie wäre nicht schlecht, sollten wir doch einmal die anderen Batterien leer saugen. In den Tiefen der Rümpfe hat Franzmann zwei Batterien versteckt. Das bedeutet natürlich eine größere Umräumaktion der verschiedenen Backskisten und Bugkammern. Nur eine Batterie stellt sich als geeignet heraus. Die andere ist eine Gelbatterie. Der gute Solarregler hat zwar einen Anschluss zum Laden einer Starterbatterie, aber die muss dann schon der gleiche Typ sein, wie die Bordbatterien. Zudem sind die Batteriepole der Gelbatterie von einer ganz besonderen Art. Ich habe keine passenden Aufsätze, um damit Kabel anschließen zu lassen. Gegen Mittag ist diese Arbeit erledigt. Am späten Nachmittag werden die Schrauben der Luke zur Werkstatt nachgedichtet. Wir hatten wieder einmal einen lange unerklärlichen Wassereinbruch. Während des Tages leert sich die Bucht. Gerade mal 5 Schiffe verbleiben. Die Ruhe ist nicht von langer Dauer. Hintereinander fallen drei Franzosenschiffe und ein Belgier ein. Sie scheinen sich verabredet zu haben, da gleich die Dinghis zu Wasser gelassen werden, um sich auf einem Kahn zum lautstarken Ratschen zu treffen. Inklusive zweier Kläffer. Der Belgier hat den Vogel abgeschossen. Natürlich mit Vollgas in die Bucht schießend und zwischen den Ankerliegern umherkurvend sah er hinter dem Steuer thronend aus wie Buddha. Als er sich erhob der nächste Höhepunkt. Er trug einen schwarzen Stringtanga. Irgendwie peinlich, dass das vordere Dreieck nicht größer war als das hintere. Ein unglaublicher Anblick. Ein polnisches Schiff unterhielt uns mit Gitarrenmusik, die hielten aber nicht so lange durch wie die Franzosen. In Preveza hätten wir keine andere Geräuschkulisse gehabt.