Sonntag, 24. August 2014

Samstag 16.08.2014

14-mal lief ich vom Auto in den ersten Stock, dann war alles oben. Von dort ging es achtmal in den Keller und alles war aufgeräumt. Es dauerte einen halben Tag und wir waren fertig.
Das satte Grün haben wir lange nicht gesehen. Da wir die letzten Jahre immer im Herbst angekommen sind, war schon viel braun und abgestorben. Und die Kühle hier ist extrem angenehm. Ohne Schwitzen kann man im T-Shirt herumlaufen.

Das war es für dieses Jahr mit Berichten vom Schiffahren und Reisen. Jetzt ist für viele Monate Arbeiten angesagt. 

Freitag 15.08.2014

Geweckt werden wir um 07.00 durch die Durchsage, dass der Schnellimbiss extra für uns geöffnet hat. Wir verzichten aufs Frühstück und werden deshalb alle halbe Stunde daran erinnert, dass der Imbiss extra für eine weitere halbe Stunde offen bleibt. Als die Ansage von Frühstück auf Mittagessen wechselt wird geduscht. Seit langer Zeit wieder ohne Schwitzen unmittelbar nach dem Abtrocknen. Die Leute liegen immer noch in den Gängen und Treppenhäusern. Auf Deck ist der Schnitt der Fähren so ungünstig, dass kaum Platz zum Liegen zur Verfügung steht. Dafür stehen ein paar Sonneliegen herum und den Touristenmassen geschuldet ist das Angebot an den Bars etwas umfangreicher als im Herbst. Der angekündigte Sturm bleibt aus, bei Sonnenschein und kaum Wellen fahren wir an Italiens Küste entlang. Um 11.00 sind wir am Gargano, um 15.00 in Ancona. Das Anlegen dauert etwas länger, da der Kapitän nicht auf Anhieb die Parklücke trifft. Bis wir hinausfahren dürfen vergeht weitere Zeit. Die Strecke vom Hafen zur Autobahn ist neu geführt und wir kommen fast ohne Stau voran. Dank des Feiertagsfahrverbots für Lkw sind die linken zwei Spuren frei von den Brummis. Anscheinend haben viele Lkw-Fahrer eine Ausnahmegenehmigung. Ab Bologna sind die französischen und Schweizer Autos verschwunden. Als wir in die Alpen fahren wird es dunkel und es blitzt im Osten. Außer ein paar Tropfen bleibt es trocken bis zum Brenner. Bei 8° ziehen wir lange Hosen und Turnschuhe an. Der Nachtzeit geschuldet wird der Verkehr immer weniger. Um 03.00 sind wir in Haar. Mit Handgepäck aufs Zimmer und ins Bett.

Bild des Tages: Volles Deck der Fähre

Donnerstag 14.08.2014

Und wieder war die Nacht zu heiß zum Schlafen. Obwohl wir früh aufstehen wird die Zeit für alle Arbeiten knapp. Nicht dass etwas liegen geblieben wäre oder wir in Hektik verfallen wären. Etwas mehr Luft wäre uns lieber gewesen. 3,5 Tage an Land am Ende einer Reise sind zu wenig. Die undichten Scheiben werden neu mit Folie verklebt, die alte wurde im Lauf des Sommers brüchig. Die Sonnensegel über Navi und Küche belassen wir, beschwert durch je einen Autoreifen. Nebenher wird gepackt und alles ins Auto geräumt. Wieder überrascht der Golf durch sein Fassungsvermögen. Obwohl wir zwei zusätzliche Boxen mitnehmen (Das Schiff muss leichter werden) bleibt der Blick durch den Innenrückspiegel frei. Um 18.00 Uhr sind wir schließlich fertig, das Auto ist voll und wir gehen Duschen. Absperren, ein letzter Rundgang über Deck, Leiter weg und Abfahrt zu Thalia. In Preveza ist trotz Wochentag viel los, viele Griechen sind unterwegs. Und die begegnen uns ebenfalls auf dem Weg nach Igoumenitsa. Sie fahren wie die wilden. Auf der Strecke sinkt das Thermometer tatsächlich mal auf 23°. Trotzdem sind wir mit kurzer Hose und Sandalen unterwegs. Um 22.30 sind wir am Hafen und sind zunächst von bulgarischen Kleinbussen umringt. Im Terminal haben sie sich was Neues ausgedacht. Man wird nicht beim Betreten kontrolliert sondern beim Verlassen. Und da muss man Ausweis und Ticket vorweisen. Wenn man nur zum Einkaufen hineingeht und kein Ticket dabei hat, wird’s problematisch. Am Gate  12 stehen wir nicht alleine. 30 Reihen, jeweils 15 Pkw hintereinander. Bei unseren letzten Rückfahrten waren wir anderes gewohnt, da waren es kaum mal 100 Autos. Die Fahrzeuge kommen aus Italien, der Schweiz, Frankreich und NRW. Einzig die Italiener sind echt. In den anderen Autos sitzen Türken. Wir haben einen schlechten Platz, wir dürfen erst zum Schluss ins Schiff. Und dann bekommen wir einen Platz neben den Mülltonnen. Es stinkt gewaltig nach Fisch. Bei der Zimmersuche wird uns verdeutlicht, wie voll die Fähre ist. In allen Ecken und Gängen liegen die Passagiere. Zu meinen Rucksackreisenzeiten durften wir nur bei Unwettern ins Schiff. Da sind die Besatzungen inzwischen großzügiger. Trotz der späten Stunde sind wieder die Italiener lautstark am Quasseln. Uns ist es letztlich egal, in der Kabine ist es kühl, nichts vibriert, die Maschine ist nicht zu hören und wir schlafen gut.

Bild des Tages: Dimi, der Koch des Mythos


Mittwoch 13.08.2014

Obwohl wir sehr lange auf waren, kühlte es sich kaum ab. Zumindest die hohe Luftfeuchtigkeit war etwas zurück gegangen. Trotzdem blieb die Nacht ungemütlich. Früh Aufstehen wegen der vielen Arbeiten war angesagt. Scheibe einkleben, Wäsche waschen, Diesel holen und auffüllen, Schlauchboot runterlassen und unters Schiff stauen und einiges mehr. Natürlich war es wieder so heiß wie gestern. Aus Preveza schallt tagsüber Musik herüber, dort ist Strandleben angesagt. Und wir schwitzen ohne Möglichkeit zur Abkühlung. Zum Abend eine Premiere, ich habe mit Mischhebel auf Anschlag kalt geduscht.

Bild des Tages: Unser neuer Stellplatz

Mittwoch, 13. August 2014

Dienstag 12.08.2014

Auf die Störungen der Nachtruhe in der Marina könnten wir gut verzichten. Jede Stunde lief der Esel vorbei, gejagt von den Hunden. Rantanplan war tatsächlich ruhig, dafür war sein junger Nachfolger ein würdiger Vertreter. Den Grund für Rantanplans Schweigen entdeckten wir am nächsten Morgen. Er war ausgebüchst. Im Laufe des Tages kehrte er an seinen Platz zurück. Wir waren extra früh aufgestanden, um die Waschmaschinen füllen zu können. Ich fuhr mit dem Marinaboot nach Preveza, um das Auto, die Segel und ein paar Einkäufe zu holen. Unter anderem Katzenstreu, um in unserer Abwesenheit das Schiff etwas trocken zu halten. Es war heiß, heiß. Heiß. Im Schiff erreichten wir 39,5°. Da wir einen neuen Platz hatten, durfte ich unser auf zwei Paletten gelagertes Zeug umräumen. Ein Gecko und eine richtig große Spinne waren darüber nicht erfreut. Fast einen halben Tag dauerte der Umzug. Von der Arbeitsliste wurde daher nur wenige Punkte abgehakt, unter anderem das Motorspülen mit Süßwasser. Beim Panos warteten Jan und Jutta und erzählten viel über ihre Weltumsegelung und alte Bekannte aus Sibari. Sie halten sich im Sommer meist in Lefkas, Syvota oder Gajos auf. Diesen Winter wollen sie in eine Werft bei Montefalcone, das ist näher zu ihrem Winterwohnsitz in Kärnten. 

Dienstag, 12. August 2014

Montag 11.08.2014

So einen Weckruf hatten wir schon lange nicht mehr. Da schlich sich der griechische Fischer von gestern abend ohne Motor an, um sein Netz einzuholen. Dafür brauchte er aber Licht und für seine Lampen Strom. Also riss er den kleinen Benzingenerator an, der ungedämpft und ohne Auspuff alle Ankerlieger an Deck holte. Wir holten kurz vor 09.00 den Anker hoch, wieder war dieser voller Schlamm. Die Rückfahrt war unspektakulär, einige Turtels, ein Delphin und viel Seegras. Wir waren früh dran und drehten eine Abschiedsrunde vor Prevezas Hafenmauer. Um 10.45 waren wir vor der Marina und wurden gleich reingewunken. Das Einfahren in das Becken war diesmal ein Problem. Ein kräftiger Strom in den Golf versetzte mich immer wieder mit dem Heck, noch bevor ich auch nur zwei Meter in das Becken fahren konnte. Dank der Stege links und rechts des Beckens war ein langsames Antreiben nicht möglich. Und etwas mehr Geschwindigkeit bei der Anfahrt half auch nichts. Schließlich wurde ein Marinero ins Schlauchboot gesetzt, der mit der längsten Dienstzeit und dennoch der unfähigste. Er hätte ja nur unser Heck gegen den Strom drücken müssen, wenn wir in das Becken fahren. Immer und immer wieder legte er sich längsseits neben uns und schabte an den Fendern entlang. Irgendwann wurde es Ari zuviel und er sprang ins Schlauchboot, um Anweisungen zu geben und Hand anzulegen. Murinero kurbelte wie wild am Steuer, gab vorwärts und rückwärts Gas und Ari verzweifelte. Schließlich setzte er sich selbst ans Steuer, drückte unser Heck und wir waren im Becken. Unsere linke Seite ist mit Autoreifenabrieb schön verziert. Um es schnell zu machen ließ uns Ari nicht vom Schiff sondern krante uns auf der Hinterbank sitzend raus. Erst über Land durften wir absteigen. Hochdruckreinigen sparten wir uns wieder, da der Bewuchs minimal war.
Hier kam Jan von der Liebele zu uns, den wir zuletzt in Sibari getroffen hatten. Die Liebele hatten wir regelmäßig in Lefkas gesehen, nicht aber die Besatzung. Sibari versandet weiter jedes Jahr, erst vor ein paar Tagen wurde die Zufahrt freigegeben.
Unser Drama setzte sich fort, die Direktion hat angeordnet, uns an einen anderen Platz zu stellen. Ganz nach hinten an den Rand. Eigentlich kein Problem, aber ein Motorboot steht quer davor und der Kran musste quer fahren, um in die richtige Position zu kommen. Als er da stand, kam Ari wutschnaubend an und fragte den neuen Kranführer, wie er den gedenke mit dem Kran wieder rauszufahren, wenn er uns abgeladen hat. Querfahren wäre dann natürlich nicht mehr möglich gewesen. Also wieder raus und an den richtigen Platz. Wir schauten der ganzen Aktion im Schatten stehend zu.

Als das Schiff endlich stand legten wir die Leiter an und die üblichen Arbeiten wurden erledigt. Unterwasserschiff abschrubben, Toiletten spülen, Fender und Festmacher abduschen, Anker und Ankerkette runter. Und heiß war es, 35° im Schiff. Zumindest das Duschen mit kühlem, kräftigen Wasserstrahl war sehr angenehm. Zwei Minuten später waren wir wieder feucht vom Schweiß. Bis 23.00 waren es immer noch 29°. Das ist viel zu warm zum Schlafen.

Montag, 11. August 2014

Sonntag 10.08.2014

Da haben die Griechen tatsächlich gestern Nacht zu lärmen begonnen. Bis 07.00 morgens schallte das Gejaule aus Vonitsa zu uns herüber. Nicht störend, aber deutlich hörbar.
Am Morgen ist das Deck klatschnass und tiefe graue Wolken hängen über uns. Die hiesige Form des Frühnebels. Obwohl es gerade 26° hat ist es schwül und unangenehm.
Die anderen beiden Dauerlieger in der Bucht dieseln weiterhin jeden Morgen eine gute Stunde. Dabei haben sie Paneel und Windgenerator. Entweder sie haben eine Klimaanlage laufen oder einen groben Fehler im Energiekonzept.
Wieder kamen einige Schiffe in die Bucht, ein Schweizer wagte es zu bleiben.
Am Abend traute sich auch zum ersten Mal ein Fischer in die Bucht und legte hinter uns sein Netz aus. Vor uns wäre es morgen beim Ankeraufholen schwierig geworden.
Der Vollmond erhellte die Bucht und in Vonitsa fand wohl eine Full Moon Party statt. Die Sprecheinlagen zwischendurch erinnerten allerdings mehr an kommunistische Wahlkampfreden.

Bild des Tages: Sonne und Wolken. 

Sonntag, 10. August 2014

Samstag 09.08.2014

Ein ruhiger, heißer Tag. Ein Italiener verließ uns und kehrte zurück, ein Franzose kam. Überhaupt war wenig Schiffsverkehr. Dabei wäre Ferienzeit und vor allem die Italiener müssten sich in Scharen in der Gegend herumtreiben. Uns soll es recht sein, dass sie uns alleine lassen. Am Abend kam die Bel Ami, blieb aber am Eingang der Bucht.

Bild des Tages: Bel Ami am Buchteingang 

Samstag, 9. August 2014

Freitag 08.08.2014

Gestern Abend war es angenehm kühl geworden, während der Nacht heizte es sich leider wieder auf. Unser Solarladeregler pfiff früher und häufiger als üblich. Bei einer Messung um 03.30 waren 12,65 V drinnen, bei Anlaufen des Kühlschranks sank die Spannung auf 12,59 V, und der Alarm pfiff. Besser so als wie bei unseren beiden Nachbarn. Die mussten am Morgen für gut eine Stunde ihre Maschinen dieseln lassen.
Hier in der Bucht sahen wir heute unsere erste Qualle. In der Desimi-Bucht hatten wir am Abend drei größere Exemplare gesichtet. Vielleicht sorgen die vielen Turtels im Golf für eine Abnahme der Quallen. Diese heute war dagegen richtig filigran.
Ein Italiener, ein Deutscher und drei Holländer kamen in die Bucht und verschwanden wieder. Lediglich ein Franzose traute sich zu bleiben. Und ich muß einräumen, die letzten Franzosen haben keine Plastikflaschen zurückgelassen.

Bild des Tages: Qualle

Freitag, 8. August 2014

Donnerstag 07.08.2014

Schon bei der Ausfahrt aus der Marina winkte uns die erste Turtel. Viele folgten auf dem Weg in die Bucht. Zusätzlich trafen wir an der gleichen Stelle wie am Vortag erneut zwei Delphine. Am Eck nach Vonitsa stand ein Mann im Wasser. Er war zu dem Felsen geschwommen, welcher dort knapp unter der Wasserlinie auf Opfer lauert. Als ich den Felsen das erste Mal sah, dachte ich, es wäre ein im Wasser schwimmender Baumstamm. Später saßen immer mal wieder Möwen drauf und zeigten seine Position an. Einmal saß ein Engländer mit seinem Schiff drauf, der zu wenig Abstand gehalten hatte. 100 Meter vom Ufer ist der Stein sicher vom Ufer entfernt.
Zwei Schiffe waren in der Bucht, unser Platz war frei. Ein Engländer kam im Laufe des Tages dazu. Am Nachmittag rauschten zwei Italienische Schiffe zielstrebig in die Bucht, umkreisten uns zweimal, photographierten uns und verschwanden wieder. Sind wir jetzt schon eine Touristenattraktion oder was??
Tagsüber wuchsen über dem Land viele Gewittertürme, aber alle zogen an uns vorbei. Zur Nacht bewölkte es sich und wir sahen kaum Sterne.

Bild des Tages: Mann steht auf dem Wasser

Mittwoch, 6. August 2014

Mittwoch 06.08.2014

Obwohl wir zeitig aufgestanden waren, lichteten die zwei Franzosen vor uns ihre Anker. Sogar drei Deutsche waren schneller weg als wir. So blieb ihnen der Anblick unseres mit Schlamm bedeckten Ankers erspart. Es dauerte einige Zeit, bis ich den klebrigen Dreck entfernt hatte.
Auf dem Rückweg nach Preveza war Flaute, das Meer war spiegelglatt. Vielleicht deshalb sahen wir eine Turtel nach der anderen. Irgendwann hörten wir auf zu zählen. Und diesmal sahen wir sogar Delphine aus der Nähe. Zwei Stück schwammen direkt auf uns zu, tauchten unter uns durch und verschwanden im Kielwasser. Statt mit uns zu spielen  wollten sie wohl lieber die Auslagen der Fischfarm betrachten.
In Preveza lag an der Hafenmauer wieder ein kleiner Kreuzfahrer, die Aegean Odyssey aus Valletta.
Und wieder erhielten wir einen neuen Liegeplatz, wieder wurden Nägel geklopft. Einkaufen und Wassertanks auffüllen folgte. Das Wetter war sonderbar, sehr trüb und drückend mit wenig Wind. Ab 12.00 prophezeiten auf einmal alle Wetterberichte Regen, einer sogar Gewitter. Über dem Festland brauten sich auch viele dunkle Wolken zusammen. Gegen Abend blitzte es heftig, aber zu uns kam kein Regen. Was uns nicht sonderlich störte.

Bild des Tages: Kreuzfahrer vor Preveza

Dienstag 05.08.2014

Die Franzosen verschwanden früh und den Vormittag hatten wir Ruhe in der Bucht. Abgesehen von einigen Beibootfahrten der anderen beiden Deutschen. Am Nachmittag kamen drei weitere Deutsche und zwei Franzosen. Und ein Italiener mit 20 Leuten auf 42 Fuß. Die waren auf Party aus, grölten und drehten das Radio voll auf. Wir hatten Glück, unsere Bucht war ihnen längerfristig wohl zu ruhig und sie verschwanden am Abend wieder Richtung Preveza. Nach Sonnenuntergang hatten wir im Nordosten ständiges Wetterleuchten, ohen dass wir Wolken gesehen hätten. Zwei in Calsky nicht registrierte Satelliten zogen Richtung Nordosten über uns und viele Flieger waren unterwegs. 

Montag, 4. August 2014

Montag 04.08.2014

Der erste Engländer hatte bereits in der Morgendämmerung abgelegt, der zweite folgte ihm rasch nach. Die Epikur blieb und unterhielt und mit Dieselgebrumm. Wir hatten gestern um 22.00 satte 12,7 Volt in der Batterie. Es scheint, die Batteriekapazität wird mit der Zeit immer besser. Tagsüber kam ein deutscher Kat vorbei und der Skipper ließ Ankermanöver fahren. Warum der Anker immer quer zur Windrichtung rückwärts eingefahren werden musste, habe ich nicht verstanden. Auch, warum er immer einen Kreisel um uns fahren musste, um an seinen Ankerplatz zu gelangen. Der Wind schaffte es heute, die Temperatur tags knapp unter 30° zu halten. Dabei hatte es am morgen herbstlich ausgesehen, mit Nebel und nassem Deck. Später kamen ein Deutscher und drei Charterschiffe mit Franzosen. Letztere scharten sich in einem Eck der Bucht. Kaum waren die Anker unten (nicht eingefahren) wurden die Beiboote gewassert und auf einem Schiff gerudelt. Das Gebrabbel wurde diesmal von Musik und Dieselbrummen übertönt. Am Abend entdeckten wir über den Hügeln bei Vonitsa einen Gleitschirmflieger. Bis zum Einruch der Dämmerung hielt er sich über dem Bergkamm. Drei Pelikane und viele Flieger hatten für Abwechslung am westlichen Horizont gesorgt.

Bild des Tages: Leere Bucht vor Einfall der Franzosen 

Sonntag 03.08.2014

Heute Nacht um 05.00 habe ich gleich reagiert, als ich die ersten Tapser auf Deck hörte. Von wegen, Katzen schleichen… Mein Klopfen an die Decke reichte wohl schon. Als ich draußen war, lief die Katze bereits auf dem Steg zurück zu ihrem Schiff. Ein heruntergekommenes Schiff, auf dem zwei Deutsche hausen. Bis gestern lag es im Päckchen an einem Kat. Der hat dann abgelegt und das alte Teil an den Steg manövriert. Anscheinend geht deren Maschine nicht mehr.
Bei der fahrt durch das Hafenbecken fällt uns auf, dass heute extrem viel Dreck im Wasser schwimmt. Trotzdem tummeln sich hier zwei Turtels und winken uns zu.
Unterwegs treffen wir die Sailing Holiday Flottille, 20 Schiffe, alles Engländer und alle haben es sehr eilig. Dann entdecken wir voraus die Solarwave. Und wir holen auf, und zwar schneller als gedacht. Aus einem lockeren Überholmanöver wird nichts, sie kommt uns entgegen.
Die Ökos sind mit Gästen auf Delphin-Tour und fahren Zickzack im Golf umher. Die Delphine entdecken wir, wenn auch in einiger Entfernung.
Drei Schiffe sind in der Bucht, unser angestammter Ankerplatz ist frei. Ein Italiener hat zwei Surfbretter dabei. Mit dem einen dürfen die Kinder spielen und stellen sich recht geschickt an. Als nachmittags der Wind zunimmt baut Vatern sein Brett auf und flitzt hin und her. Tagsüber kommt ein Engländer, der sich genau vor uns legt. Ein Charterschiff mit jungen Italienern kommt zum Ankerstopp. Sie sind aus der Stadmarina und haben gestern eine lange Einweisung bekommen. Sogar die Knoten zum Befestigen der Fender an der Reling mussten sie lernen. Das Ankern stand nicht auf dem Programm. Anker fallen lassen, nicht zu viel Kette, zum Bug laufen und auf die Ankerkette starren, ins Wasser hüpfen. Dass sie binnen kürzester Zeit gut 400 Meter von der Mitte der Bucht bis zur Einfahrt abtreiben interessiert sie nicht. Als der Wind nachlässt bleiben sie stehen.

Bild des Tages: Überlappend haben wir auch noch nicht eingeparkt…

Samstag, 2. August 2014

Samstag 02.08.2014

Und wieder stehen wir früh auf. Dabei war die Nachtunruhe durch umherstreifende Gestalten und übers Deck laufende Katzen gestört. Letztere hinterließ einen Haufen. Beim nächsten Mal wird sie gestellt und geht über Bord. Um 08.00 liefern wir die Mädels am Flughafen ab und sie dürfen sich wieder in eine lange Schlange stellen. Für die einzige deutsche Fluglinie wird ein Schalter geöffnet, für Holland und Österreich je drei. Wer soll dabei Böses denken. Kaum sind sie ganz vorne, wird ein zweiter Schalter für Air Berlin geöffnet. Bevor es richtig losgeht legt die Dame eine längere Pause ein und hält danach ein Schwätzchen mit einer Kollegin.
Der Einkauf  ist heute bescheiden. Lediglich zum Lidl fahren wir. Die Griechen hingegen greifen zu und sind in Scharen vertreten, die an den letzten Adventssamstag denken lassen. Für uns bedeutet das, wir bekommen kein gutes Brot mehr. Am Nachmittag fahre ich nochmals mit dem Radl zum Lidl und hole das neu aufgebackene letzte Brot aus dem Körbchen. Bei einem Abstecher durch die Fußgängerzone ist diese ausgestorben. Nicht ein Mensch von einem Ende zum anderen. Alle Geschäfte sind geschlossen, 2 oder 3 Cafes sind offen, aber ohne Kundschaft. Selbst als wir um 19.30 zu Thalia gehen, sind kaum Griechen unterwegs. Erst auf dem Rückweg werden es mehr Leute.

Bild des Tages: Badestrand von Preveza 

Freitag 01.08.2014

Wir können ungestört ausschlafen, frühstücken und die Mädels nehmen ein letztes Bad. Der Anker kommt problemlos hoch, ohne Dreck an der Kette. Die Nacht durch wehte ein leichter Westwind, der frischt auf dem Weg nach Preveza auf. Auf dem Weg dahin überholen wir auf die letzten Meter die Gold of Ophir und biegen in die Marina ein. Der einzig freie Platz ist der für uns reservierte. Uns soll es recht sein, dass sich alle hier drängeln und nicht in der Schweinebucht. Wieder ist es ein neuer Platz in der Marina und wieder darf ich Nägel klopfen. Als ich kurz vor 15.00 zum Zahlen am Büro vorbeischaue, ist niemand mehr da. Marina voll, also gehen wir heim. Auch eine Philosophie.
Die Mädels unternehmen eine Wanderung zum Pantokrator und nehmen ein letztes Bad im Ionischen Meer.
Am Abend bei Thalia gibt es zum Abschied viermal Gyros.
Solarwave-Michi hat wieder einen neuen Post veröffentlicht. Er war auf der Bootsmesse in Amsterdam und hat sich neue Energiegewinnungs- und Antriebssysteme angesehen. Vielleicht ist ja was für uns dabei.

Bild des Tages: Olgatainer. Gelegentlicher Aufenthaltsraum für die Sekretärin der Marina. 

Freitag, 1. August 2014

Donnerstag 31.07.2014

Pünktlich um 08.00 werden wir von zunehmendem Ostwind geweckt. Auch der stand nicht im Wetterbericht. Für uns erweist er sich als Glücksfall, weil er ein Gewitter zunächst an uns vorbeilenkt. Leider schläft der Ostwind ein und das Gewitter wechselt darauf seine Zugrichtung. Ein Blitz schlägt direkt hinter der Epicure ein, so dass es aussieht, als wäre er in deren Mast gefahren. Im Juli Regen und Gewitter in der Schweinebucht, das gab es noch nie. Um 11.00 ist das Schiff schon wieder trocken und die Temperatur steigt rasch auf 30°. Eine Abkühlung hat das Gewitter nicht gebracht.
Unsere Kühlung überrascht uns weiterhin. Trotz hoher Temperaturen, vielen Öffnungen der Klappe tagsüber, immer wieder Nachfüllen von Getränken und Kühlen eines Nudelsalates läuft der Kühlschrank bis nach 22.00 auf höchster Stufe ohne dass der Regler pfeifen würde. Anscheinend will die Batterie trainiert werden.

Bild des Tages: Gewitterwolken, ein häufiger Anblick in diesem Jahr. 

Mittwoch 30.07.2014

Heute ist Ruhetag. Baden, Essen, Trinken, auf Deck liegen. Die anderen Schiffe verlassen die Bucht und ein alter Bekannter, die Epicure, der Kat, der immer mit Landleine festmacht, kommt zurück. Dreimal am Tag zeigt sich die Turtel. Und zweimal tröpfelt es. Kein Wetterbericht hat Bewölkung oder gar Regen vorhergesagt. Das Wetter ist dieses Jahr „verruckt“, wie Thalia immer wieder sagte.