Montag, 25. Juli 2016

Sonntag 24.07.2016

Waschtag. Zwei Maschinen in der Cleopatra werden befüllt. Und der Mulinero macht doch tatsächlich Ärger und will wissen, ob ich zur Cleopatra gehöre. Natürlich, mein Mast zumindest…
Neben Um- und Aufräumarbeiten und Vorabpacken kommt mir die Idee, auch für die Motorsteuerung eine Holzabdeckung als Regen- und Sonnenschutz zu bauen. Da alles an der Motorsteuerung schief ist, wird das Zuschneiden der Teile etwas umständlich. Und dann bricht mir das komplizierteste auch noch beim letzten Schnitt mit der Stichsäge auseinander. Nebenan singt Freddy Mercury von Weihnachten. In fünf Monaten ist es ja wieder soweit. Und dann hauen sie mit ihrem Schweißgerät immer wieder die Sicherung raus. Und wie bringt man die einzelnen Teile vor Ort mit nur zwei Händen in die richtige Position? Viel Klebeband hilft bei den ersten Schritten. Zusammenschrauben scheitert an der Dünne des Speerholzes. Winkel zum Verschrauben habe ich keine parat. Die Schreiner mögen mir verzeihen, ich habe einfach zu Pante gegriffen. Das alles dauert natürlich länger als geplant und gerade noch zum Sonnenuntergang bin ich beim Panos.

Bild des Tages: Motorsteuerungabdeckung


Samstag 23.07.2016

Nachdem ich Michis Freundin zum Flughafen gefahren habe versuche ich in Lefkada nochmals mein Glück wegen dem Mast. Der Chef von CYS, Contract Yacht Services, will am Montag versuchen, mit Sofia eine Lösung zu finden. Er betont aber auch, dass er seine guten Beziehungen zur Cleopatra nicht auf´s Spielsetzen wird.
Beim Lidl ist heftiges Gedränge, es ist Wechseltag auf den Charterschiffen und den Ferienwohnungen. Die Einkaufwägen sind voll mit Schnaps und Bier.
Auf dem Rückweg trifft es sich, dass ich mich auf  dem Fußmarsch zurück zum Schiff aufgable. Die Terminals des inzwischen entrosteten Relingsdrahtes werden leichtgängig gedreht und  der Draht wieder montiert. Mal sehen, wie verrostet er nach dem Winter ist.
Am Abend fahren wir mit dem Auto zu Thalia, das erleichtert es, zwei Kanister Diesel mitzunehmen.
Bild des Tages: Sonnenuntergang



Freitag 22.07.2016

Les will heute vorbei schauen, ob er mir die Fenster zulaminieren kann. Und noch ein paar andere kleinere Laminierarbeiten erledigen… Er lehnt zumindest nicht gleich beim Anblick der  Arbeiten ab, sondern will sich Lösungsmöglichkeiten überlegen. Und am Montag einen Kostenvoranschlag präsentieren. So nebenbei erzählt er, dass es in ganz Griechenland nur eine einzige psychiatrische Klinik geben soll, in Athen. Und dass die ehemals niedrige Suizidrate Griechenlands auf den ersten Platz gestiegen ist. In Lefkas gebe es jede Woche einen Suizid.
Der Rost am Relingsdrahtende hat sich tatsächlich gelöst. Trotzdem ist rohe Gewalt nötig, um den Terminal zu öffnen. Hauptsache der ganze Draht kann jetzt ins Säurebad.
Später kommt Michi Fleiß vorbei. Zuletzt haben wir uns in Sibari gesehen. Er ist mit seiner Starhut in den ionischen Inseln unterwegs. Am Abend nimmt er mich mit nach Preveza und ich komme so zu einem außertourlichen Besuch bei Thalia.
Nachtrag zum Rauskranen: Die Jungs hier sind etwas lässiger bei der Sache als in der Cleopatra. Da wird der Kran schon mal einhändig bedient, weil man die andere Hand für die Zigarette benötigt. Das Holz unter den Kielen und die Stützen sind auch etwas älteren Datums.
Bild des Tages: Aussicht vom Stellplatz



Freitag, 22. Juli 2016

Donnerstag 21.07.2016

Alle Borddurchlässe werden ausgekratzt, die Seeventile aus Metall mit WD 40 versorgt und alles zugeklebt, dass sich keine Tiere einnisten.
Versuchsweise entferne ich bei einem Relingsdraht die Plastikummantelung. Darunter bröselt mir der Rost entgegen. Der Terminal dieses Drahtes lässt sich nicht aufdrehen, weshalb ich den Draht nicht durch die Relingsstützen ziehen kann, um ihn irgendwie zu entrosten, dass der Rost mir nicht das Deck versaut. Als Premiere wird Oxalsäure angemischt, um zumindest am  Anfangsstück des Drahtes und damit auch am Terminal den Rost zu lösen.

Bild des Tages: Chemiebaukasten


Mittwoch 20.07.2016


Das Beiboot muss auf den Boden. Das ist immer schwierig, weil die Länge der seile des Flaschenzugs auf  Wasserhöhe bemessen sind und nicht auf  den Boden bei am Land stehenden Schiff. Somit ist immer eine „Zwischenlagerung“ und eine Verlängerung des Flaschenzugs erforderlich. Hier kommt erschwerend hinzu, dass genau unter dem Beiboot der Landstromkasten steht. Das Beiboot muss folglich schräg runter. Um die Sache zu erleichtern und zu komplizieren, wird zwischendurch der Außenborder abgeseilt.
Einfacher ist es, den Anker samt Kette auf den Boden zu lagern.

Bilder des Tages: Beiboot Absenken, Ankerlagerung


Dienstag 19.07. 2016

Die Motoren werden mit Süßwasser gespült. Und bei beiden spritzt zunächst kein Wasser aus dem Auspuff. Beim ersten der Klassiker, ich habe wieder vergessen, das Seeventil zu öffnen. Beim zweiten rutschte trotz sorgfältiger (offensichtlich nicht sorgfältig genug) Befestigung der Schlauch aus der Box. Die zweite große Aktion ist das Spülen aller Borddurchlässe mit Süßwasser und Spülmittel

Bild des Tages: Saildrive-Wasserung


Montag 18.07.2016

Der Höhepunkt des diesjährigen Aufenthaltes. Rauskranen in einer neuen Marina, der Aktio. Termin habe ich um 08.00 Uhr. Kein Mensch ist am Becken. Aber ein unverschämter Engländer fährt einfach hinein. Klein wie sein Schiff ist, braucht er keine Hilfe von außen. Um 08.45 Uhr geht es langsam los in der Aktio. In der Zeit haben sie in der Ionian bereits zwei Schiffe rausgeholt. Es drängelt sich noch ein Deutscher, dann winken sie mir. Inzwischen haben natürlich Wind und Strömung zugelegt und es versetzt mich kräftig zur Seite. Beim dritten Anlauf treff ich das Becken und mit viel Ziehen und Schieben bin ich irgendwann drinnen. Viel Platz zum Beckenrand ist nicht. Beidseits werden die Fender kräftig gequetscht. Und jetzt ist erst mal Pause. Der Kran rückt an und hebt das Schiff ein paar Meter an Land. Dann kommen die mit einem Hubschlitten an. Ob das gut geht? Es funktioniert, nichts knackt. Wegen der Überbreite müssen sie sämtliche Zäune umlegen. Am hintesten Rand werde ich eingeparkt. Zunächst alleine, im Laufe des Tages kommen zwei weitere Kats daneben dran.
Die Sicht ringsum ist prächtig, wobei die Lagune im Rücken viele nächtliche Mücken verspricht.
Der erste Tag an Land ist für die Reinigung des Decks und des Unterwasserschiffs reserviert.

Bilder des Tages: Rauskranen




Sonntag 17.07.2016

Diesmal klappt es mit dem Radlausflug. Ich komme bis nach Mytikas, einem Retortenbadeort. Sehr schön gelegen und trotzdem wie ausgestorben. Der Rückweg führt mich an Nikopolis vorbei. Wieder mal ist der Eingang zur antiken Stätte durch ein Schloss versperrt.

Bilder des Tages: Mytikas und Nikopolis



Samstag 16.07.2016

Zweiter Versuch einer Radltour. Und wieder ist bereits im Stadthafen vorerst Schluss. Die Oriel, ein 40 m Luxussegelschiff, versucht anzulegen. Ausnahmsweise scheint der Eigner selbst am Ruder zu stehen. Er hat keine Hemmungen, sich zu blamieren. Es kann Sinn machen, den Ankern etwas seitlich zu werfen, wenn man damit rechnet, versetzt zu werden. Aber warum er dann die Seite wählt, aus der ein schwaches Lüftchen weht, und nicht die Seite, aus der ihn ein kräftiger Strom versetzt, bleibt sein Geheimnis. Auch warum er sich in eine Lücke neben einem kleinen Franzosen quetschen will, auf den ihn der Strom drauf drückt. Auf der anderen Seite des Franzosen wären 100 m frei. Beim ersten Anlauf wird er gleich komplett neben den Franzosen versetzt. Dann kommt es, wie es kommen muss. Beim zweiten Anlauf wird der Festmacher zu kurz geworfen, ihn drückt es auf den Franzosen, diesen zerquetscht es die Doppelruderanlage an der Hafenmauer. Als Konsequenz zieht die Oriel erst mal die Anker hoch. Die wurden eh falsch bedient. Anstatt ständig Kette zu geben hat er sie locker kurz gehalten durch den Grund gezogen. Daher wirft er jetzt nur mehr einen Anker, der zieht sich leichter… Aber aus Versehen fällt dann doch der zweite, großes Geschimpfe. Dann gelingt es, auf der freien Seite des Franzosen.
So nebenbei hat noch ein Italiener seinen Anker vor dem Franzosen geworfen und sich dann nicht mehr weg bewegt.
Unbeeindruckt von dem ganzen Geschehen taucht eine Schildkröte immer wieder mal in dem Gewusel auf.

Bild des Tages: Groß zerquetscht klein


Samstag, 16. Juli 2016

Freitag 15.07.2016

Ein bisschen Einkaufen, ein bisschen WLAN-Surfen bei Thalia. Das funktioniert diesen Urlaub nicht so gut. Wegen den paar Wochen wollte ich mir nichts bei Cosmote zulegen und auf dem Schiff habe ich noch nirgends direkten WLAN-Zugang gehabt. Auch nicht mit der Zusatzantenne. Den Laptop immer zu einem WLAN-Spot schleppen um den Blog zu aktualisieren ist umständlich. Über das Smartphone mit Aldi-EU-Roaming kann ich zwar den Wetterbericht abrufen und Mails lesen, aber viel Schreiben oder Sachen versenden frisst zu viel Volumen.
Beim versuch einer Radltour komme ich nicht weit. Jürgen liegt längsseits im Stadthafen. Und er raubt mir wieder einige Illusionen über den Wassersport. Sika hat schon nach 6 Monaten seine Elastizität verloren. Farbe ist nicht wasserdicht, deshalb wirft sie auch auf seinem Alu-Schiff inzwischen Blasen. Sicherungen, beispielsweise in Kühlschränken, oxidieren in der  Seeluft und die Teile verschmoren dann einfach.
Am Abend schaffe ich es gerade noch zurück zum Schiff, bevor es zu regnen beginnt. Vorhergesagt war das natürlich nicht. Dann beginnt das übliche Spiel. Leichtes Tröpfeln, hoffnungsvolles Zuwarten auf ein baldiges Ende. Zunehmendes Tröpfeln, banges Zuwarten. Einsetzender Regen, Vorsorgliches Entfernen der Moskitonetze und Schließen der Seitenfenster. Zunehmender Regen, rasches Schließen der Luken und beginnender Hitzestau im Schiff. Heftiger Schauer, Ärgern darüber, dass die Sonnenschutzabdeckungen auf zwei Luken vergessen wurden, die Luken deshalb nicht dicht schließen. Beim Öffnen der Luken einsetzender Wind und der Wasser wird einem ins Gesicht geblasen. Und ins Schiff. Wegen dem Wind muss auch die Salontüre geschlossen werden. Alles ist zu, der Regen hört auf…
Bild des Tages: Prevezas Westküste



Donnerstag 14.07.2016

Nach ruhiger Nacht war der Baustellenlärm Anlass zum Aufstehen. Die Amerikaner haben es schließlich doch geschafft, abzufahren. Leise schleichen sie sich davon. Und gleich wird der Platz von der 65 Fuß Princess Motoryacht belegt. Einparken mit Bug- und Heckstrahlruder ist recht einfach…
Einen hohen Unterhaltungswert bietet heute die Baustelle der Marina. Nachdem die Betonspritze samt zugehörigem Betonmischer ein Ausschlafen verhinderte, werden sie prompt bestraft. Die Betonspritze verstopft. Mit Blaulicht rückt die Feuerwehr an, um die Leitungen durchzuspritzen. Ohne Erfolg. Jetzt steht die Spritze da, wie fest betoniert. Ruhe ist dennoch keine, weil gleich eine zweite neue Spritze anrückt.

Bild des Tages: Betonspritzen

Freitag, 15. Juli 2016

Mittwoch 13.07.2016

Um 07.00 Uhr aufstehen war etwas ungewohnt. Wobei die polnischen Charterer sich noch eher davon gestohlen hatten. Das Schiff ist schnell für das Auslaufen vorbeireitet und so kann das Ankermanöver beginnen. Den langen Besen habe ich umsonst bereit gelegt. Dieser Ankerplatz ist frei von klebrigem Schlamm am Grund, der die Ankerkette versaut. Zwei Schildkröten winken auf dem Rückweg. Mit 1900 U/min und 5,5 Knoten Fahrt liefere ich mir ein hartes Wettrennen mit einem Schweden. Der greift zu unfairen Mitteln und fährt am Schluss Zick Zack. Soll er doch davon ziehen, ich biege in die Marina ab. Etwas in Landnähe versetzt ist der alte Liegeplatz frei. Aber große Umschichtungen werden angekündigt. Wenn der Hintermann ausläuft soll ich auf seinen Platz. Der läuft aber nicht aus. Er bekommt einen neuen Heckträger geliefert und dessen Montage dauert. Ein bisschen einkaufen, ein bisschen rum radeln, so vergeht der Tag.

Bild eines früheren Tages: Zallango


Dienstag 12.07.2016

Und wieder herrscht ein Kommen und Gehen. Und wieder scharen sich die Neuankömmlinge um das große Mutterschiff. Einzig die, bei denen der Anker nicht auf das erste Mal hält, probieren es anderswo. Richtig eingefahren wird kein Anker.
Am Abend kommt einer in die Bucht und hält bis zuletzt direkt auf uns zu. So ist der Schiffsname erst im letzten Moment zu sehen. Jürgen ist es, mit seiner Speedy. Er hat sich die letzten beiden Sommer in der Ägäis herumgetrieben. Und alle seine Segel ruiniert. Jetzt will er in der Cleopatra das Schiff überholen. Zum Großsegelabschlagen holt er mich rudernder Weise mit seinem Beiboot ab. Das löst sich auch schon auf. Er will sich als nächstes ein festes Fischerboot zulegen. Von Kamilla aus Stettin. Das soll ich mir merken….
Kaum bei ihm an Bord kommt mir in seinem Cockpit aus der Gräting am Boden etwas entgegen gekrabbelt. Eine richtig schöne große Kakerlake… Jürgen packt sie und lässt sie über Bord gehen. Diese Viehcher können halt auch schwimmen, deshalb wird es nichts mit einem Seemannsgrab.
Das Großsegel ist bald verstaut, es war ein laminiertes Leichtwindsegel, bis 40 Kn. einsetzbar. 25.000 € soll so was kosten, ein Schnäppchen.
Bild des Tages: Ausgang Schweinebucht



Sonntag 10.07.2016

Nach ruhiger dunkler Nacht kam ein Weckruf wie in Deutschland. Ein Motorrasentrimmer. Am Sonntag. Und das den ganzen Vormittag. Ablenkung bringt etwas Schwimmen ums Schiff. Irgendwann ist das Unkraut unter den Olivenbäumen geschnitten und Ruhe kehrt ein.

Bild eines früheren Tages: Nekromanteion, das Totenorakel


Montag 11.07.2016

Kaum zu glauben, aber im laufe des Vormittags verschwinden alle Schiffe aus der Bucht. Das kommt selten, vor allem zu dieser Jahreszeit.
Es wiederholt sich ein oft beschriebener Effekt. Jedes Schiff, welches neu in die Bucht kommt, ankert möglichst nah am bereits dort liegenden. Dabei ist die Bucht so groß…
200 m sind´s von mir zu jedem Ufer.

Bild des Tages: Gewitterwolken


Sonntag 10.07.2016

Nach ruhiger dunkler Nacht kam ein Weckruf wie in Deutschland. Ein Motorrasentrimmer. Am Sonntag. Und das den ganzen Vormittag. Ablenkung bringt etwas Schwimmen ums Schiff. Irgendwann ist das Unkraut unter den Olivenbäumen geschnitten und Ruhe kehrt ein.

Bild eines früheren Tages: Nekromanteion, das Totenorakel


Samstag 09.07.2016

Schnell ein frisches Brot gekauft, dann werden die Leinen los geworfen. Mit etwas Gegenwind, zwei Schildkrötensichtungen und wenig Schiffsverkehr geht es Richtung Schweinebucht. Eine kurze Runde durch den Hafen von Vonitsa, um die die Dauerlieger zu erschrecken. Zwei Schiffe liegen in der Bucht. Eines genau an meinem Stammplatz… Ein paar Meter daneben fällt mein Anker und hält beim ersten Mal. Danach herrscht Ruhe. Nachts wird es angenehm kühl.

Bild des Tages: Schweinebucht, was sonst


Samstag 09.07.2016

Schnell ein frisches Brot gekauft, dann werden die Leinen los geworfen. Mit etwas Gegenwind, zwei Schildkrötensichtungen und wenig Schiffsverkehr geht es Richtung Schweinebucht. Eine kurze Runde durch den Hafen von Vonitsa, um die die Dauerlieger zu erschrecken. Zwei Schiffe liegen in der Bucht. Eines genau an meinem Stammplatz… Ein paar Meter daneben fällt mein Anker und hält beim ersten Mal. Danach herrscht Ruhe. Nachts wird es angenehm kühl.

Bild des Tages: Schweinebucht, was sonst


Freitag 08.07.2016

Kultur steht auf dem Programm. Das Totenorakel Nekromanteion. Schon das erste Tor ist zum Grabungsgelände ist versperrt. Öffnungszeiten von 08.00 bis 16.00 Uhr, aber keiner ist da. Bei der eigentlichen Kultstätte wird dafür abkassiert. 8 € sind ein stolzer Preis für die paar Mauern. Antike Priester sollen hier Ratsuchende mit giftigen Dämpfen umnebelt, in Irrgärten verwirrt und mit Seilzügen, akustischen Phänomenen und anderem Hokuspokus vorgemacht haben, mit den Seelen der Toten Kontakt treten zu können. Der Acharon wird heuer von der rechten Seite aufgesucht. Dadurch wird eine Flussdurchquerung erforderlich, die mich fast von den Beinen reißt. Bis zum Nabel nass, den Rucksack mit den Elektrogeräten über den Kopf haltend geht es flussaufwärts. Irgendwann ist Schluss, als man sich nur mehr schwimmend  vorwärts bewegen kann.  Aber erfrischend war´s. Der Rückweg durch die Berge führt an einem Nationalheiligtum vorbei, einem Denkmal für Opfer des Kriegs gegen die Türken. Schön gelegen ist es ja, aber sehr heruntergekommen und ungepflegt. 400 Stufen führen zum Gipfel und einem sehr abstrakten Monument. Griechen sind keine hier, nur Bewohner der Alpenländer. Der Ausblick ist das Beste an der ganzen Sache.

Bild des Tages: Acharon


Donnerstag 07.07.2016

Die Gasflasche wird von Thalia geholt und dabei das zugehörige Staufach ausgeräumt und gesäubert. Dabei wird ein Gecko aufgescheucht, der im Motorraum Ausweichquartier bezieht. Offensichtlich ist er es, der das Deck immer mit seinen Exkrementen verziert. Keine Vögel oder Insekten sind die Übeltäter, wie ich bislang vermutete.

Deck schrubben, Wäsche waschen, Tanks füllen, der Tag lässt sich füllen.

Mittwoch 06.07.2016

Ein fauler Tag. Einzige Aktion ist der Transport der leeren Gasflasche zu Thalia.

Und ein Strafzettel für falsches Parken wird bei der Post bezahlt. So was stellen die Griechen jetzt tatsächlich aus, für Autos mit ausländischer Nummer. Weil ich innerhalb von 10 Tagen zahle, ist es nur die Hälfte des Preises. Die sind anscheinend nicht gewohnt, dass überhaupt jemand zahlt…

Donnerstag, 7. Juli 2016

Dienstag 05.07.2016

Ein Kurzbesuch in Korfu steht an. Die Strecke ist weiterhin von blühenden Oleanderbüschen gesäumt. Und Verkehr ist auch keiner. Kein einziger Laster ist unterwegs.
Die Fähre nach Korfu ist von Abiturienten aus dem Münchner Raum überfüllt. Die sorgen für viel Lärm, jeder muss seine Musik auf seinem Handy besonders laut spielen. Nach der vierten Dose Bier drückt es einigen die Augenlider gewaltig zusammen.
Korfu Stadt ist wie ausgestorben. Vielleicht liegt es an der Hitze, oder am Lärm der Flieger, die ihre Schleife zum Landeanflug über die Stadt und nicht über das offene Maar ziehen. Bei der Rückfahrt ist die Fähre leer und ruhig.

Bild des Tages: Im Wasser. Der Mast auf dem Schiff ist eine optische Täuschung, eine nicht beabsichtigte. Ganz kundigen würde auffallen, dass dieser Mast ja auf dem Kajütendach stehen würde und nicht davor im Mastfuß.


Montag 04.07.2016

Tag der Wasserung. Alles ist vorbereitet, aber Ari schickt mich noch einmal ins Büro. Blondie will natürlich zusätzliches Geld von mir. Ihre Rechnung war nicht aktuell, obwohl ich ihnen extra lange Zeit gelassen, mehrfach nachgefragt und etwas überzahlt habe. Aber mich letzte Woche blöd anmachen, was ich immer für Probleme mit meinem Schiff hätte, weil ich die Wasserung habe verschieben wollen. Sie hat es noch nie geschafft, die Rechnung termingerecht, bzw. vollständig zu erstellen. Wieder unten wird Ari vorgeschickt, mich zu fragen, ob ich etwas später ins Wasser könnte. Zwei Holländer müssten noch durch den Lefkas Kanal und der wird wegen Umbau nach der letzten Öffnung um 12.00 Uhr heute für drei Tage geschlossen. Kein Problem, ich habe Zeit. Blondie hat sich nicht getraut, mich direkt zu fragen, als die Holländer vor mir bei ihr waren.
Die Wasserung geht glatt, Ari erledigt alles alleine. Angeblich hätte er ein Schlauchboot organisiert gehabt, falls es mich wo drauf treiben sollte. Das war nicht nötig, aber auch nicht vorhanden. Aris Untergebene hören halt nicht auf ihn.
In der Stadtmarina darf ich ein paar Runden drehen. Weil ich so überraschend früh um 11.00 Uhr komme, angekündigt für 10.00 Uhr, hat der Murinero noch nicht für Ordnung am Steg gesorgt. Gleich nach dem Anlegen ein Spurt zum Anlegeplatz des Marinataxis und zurück ans andere Ufer, um das Auto mit den Rädern zu holen. Nach einer kurzen Einkaufstour wird dann Preveza mit dem Rad durchforstet. Am Strand mit den Eukalyptushainen entlang bis zur neuen Marina, die weiterhin leer steht.

Bild des Tages: Kurz vor der Wasserung


Sonntag 03.07.2016

Ein Ausflug nach Lefkas steht heute auf dem Programm. Einmal rundrum, gegen den Uhrzeigersinn. Weil Sonntag ist, sind auch viele Griechen unterwegs und teilweise wird es recht eng in den Ortsdurchfahrten. Die Drehbrücke wird restauriert und ein neues, größeres Fährschiff steht als Ersatz bereit. Beachtlich, wie der Kapitän dieses große Teil in einem Zug zur Seite dreht. Die Straße an der Westküste bietet immer wieder schöne Ausblicke auf das ruhige Meer, die Farben gehen von Dunkelblau bis zum Türkis. Auch von oben sieht man die einzelnen Felsen im Wasser. So bergig mit vielen aufs und abs habe ich die Fahrt nicht in Erinnerung gehabt. Der Abstecher zum Kap Dukato entfällt auch dieses Mal. Lieber gleich nach Vasiliki. Angeblich eine Surfer-Hochburg, aber zumindest heute ohne Wind. An der Ostküste zurück geht es gefühlt doppelt so schnell, trotz einiger Zwischenstopps mit Blick auf Syvota und Vlycho. Ein Abstecher zum Kastell Santa Mavra, mal einer mit freiem Zugang.

Bild des Tages: Lefkas Westküste


Samstag 02.07.2016

Auch heute war es ein fauler Tag. Etwas Aufräumen im Schiff, dann entspanntes Radeln durch die Marinas und die Umgebung.

Bild des Tages: Umgebungsbild

Samstag, 2. Juli 2016

Freitag 01.07.2016
Heute gab es nicht so viel zu tun. Wieder mal ein Innenputz, Arbeits-T-Shirt waschen und nochmals Moskitonetze nähen.
Einige Zeit habe ich bei den Österreichern in der Ionian verbracht und Karl bei der Montage einer neuen Pinne und des Pinnenverbinders zu helfen. Er hat seinen 45 Fuß Wharrham Kat in 5 Jahren selber gebaut. Für damals 150.000 DM. Jetzt mit 80 hört er auf mit dem Segeln. Und hat schon einen Käufer für das Schiff.
Bild des Tages: Moskitonetze nähen


Donnerstag 30.06.2016

Putz- und Waschtag. Die Moskitonetze benötigen eine Reinigung. Den vom Wind aufgewirbelten Staub haben sie zu einem großen Teil abgefangen. Den Rest wische ich zusammen.
Und ein neues Moskitonetz wird genäht. Die Variante mit Klett um das Bleiband und dann über ein loses Netz war nicht so ganz praktikabel. Die neue Variante ist ein handelsübliches Moskitonetz mit angenähtem Bleiband. In der Hoffnung, dass diese UV-beständiger sind als Vorhangstoff. Und weil vom Tag nach etwas übrig ist, werden die Herdaufsätze entrostet.
Bild des Tages: Moskitonetze einweichen



Mittwoch 29.06.2016

Bilgepumpe zweiter Teil. Eine sehr schweißtreibende Arbeit. Der neue Schlauch muss durch die zwei alten, etwas engen Löcher gezogen werden. Das geht nur Zentimeterweise. Wenigstens hat das Rückschlagventil die richtige Weite und ist nicht verstopft. Bei der Stromversorgung das übliche Chaos. Zwei Schalter bringen die Pumpe zum laufen. Aber man muss sie beide gedrückt halten. Und eigentlich bräuchte die Automatikpumpe dauerhaft Strom, um sich bei Wassereinbruch selbständig einzuschalten. Nach ein bisschen Kabelverlegung funktioniert es.
Bei Thalia darf ich in erster Reihe ein französisches Anlegemanöver bewundern. Alle fünf sind vorschriftsmäßig gekleidet, mit Lifebelt, Seglerhandschuhen und sonstigem SchnickSchnack. Nur mit dem geradeaus rückwärts fahren haut es nicht so hin. Statt dann mit der Maschine zu arbeiten und das so das Schiff gerade zu stellen, werden die Festmacher über die Winsch gekurbelt. Da kommen sie richtig ins Schwitzen. Ihr Geheimnis bleibt, warum sie die Festmacher so direktgerade an die Hafenmauer legen und nicht in einem stumpfen Winkel. Sie basteln stattdessen ewig eine Konstruktion zur Befestigung der etwas kurzen Gangway, die es ihnen ständig ins Wasser haut, weil das Schiff sich so weithin und her bewegt.

Bild des Tages: Neue Bilgepumpe rechts


Dienstag 28.06.2016

Saki bewahrt mich vor einer unnötigen Fahrt nach Preveza, um dicke Schläuche zu kaufen. Sie haben die dicken Schläuche halt nicht im Shop, sondern im Lager, weil sie umbauen werden.
Beim Anschluss des neuen Schlauches an das Rückschlagventil die große Überraschung. Was nutzt ein Schlauch mit großem Lumen, wenn beim Ventil nicht das überflüssige enge Ende entfernt worden ist. Nach dem Ausbau des ganzen Ventils die nächste Überraschung. Das kurze, nach draußen führende Schlauchstück hat Franzmann mit zusammengerollten Papier verstopft. Hat er auch mal so erwähnt, dass er so verhindert, dass bei Wellenschlag gegen die Bordwand Wasser ins Schiff gedrückt wird. Stimmt im Prinzip. Aber hinaus kommt auch kein Wasser mehr, wenn es mal in die Bilge laufen sollte.
Die Stromversorgung der Pumpe möchte ich auch ändern. Es gibt für sie einen Schalter an einer Treppenstufe. Den muss man drücken, dann wird gepumpt. Aber nur solange gedrückt wird. Man kann sich also entscheiden, entweder lässt man die Pumpelaufen oder man sucht die Ursache des Lecks und schließt es. Beides gleichzeitig geht nicht. Ein Kippschalter soll Abhilfe schaffen. Nachdem der alte, verrostete Schalter heraus gebrochen war. Ein neu entdecktes freies Kabelende kann ich laut Sicherungsschaltpaneel als Zuleitung zur Bilgepumpe links identifizieren. Offensichtlich hat Franzmann ein neues Kabel verlegt, da auf dem anderen nur mehr 3 Volt ankamen.
Bilder des Tages: Lumenunterschied beim Rückschlagventil

Französische Schalterelektrik