Mittwoch, 24. Mai 2023

Dienstag, 23.05.2023

 Der erste richtige Sommertag. Nachts leichter Ostwind, am Vormittag nachlassend, aufkommender Nordwestwwind. Und das alles bei wolkenlosem Himmel. Was macht man an so einem Tag? Im Schiff arbeiten. Zunächst werden die zuhause regelmäßig aufgefrischten Akkus nach Jahren wieder einmal in die Gartenleuchten eingebaut. Zwei Leuchten zerbröseln bei dieser Aktion.

Es folgt die Fortsetzung der Verstärkung der Bodenbretter im rechten Rumpf. Die Bretter mit den Inspektionsluken sind schon länger etwas angeknackst. Das Einpassen der Längsverstärkungen zieht sich in die Länge, da natürlich nichts gerade oder rechtwinklig ist. Als ich unter dem Schiff ein Brett zurecht säge, bewegt sich was zwischen meinen Beinen. Eine braune Äskulap-Natter. Eine laufende Stichsäge einfach loslassen und das Weite suchen geht nicht so einfach. Die Schlange verkriecht sich unter die große Holzkiste und zeigt sich nochmals für ein Photo-Shooting. Dann verschwindet sie im Gestrüpp.

In den Duschen wird in einer weiteren Kabine eine Duschkopfhalterung angebohrt, da die von mir vor ein paar Jahren installierte regelmäßig besetzt ist. Der Kitt zwischen den Fließen widersetzt sich dem Steinbohrer erstaunlich lange.

Der Westwind ist noch nicht stark und ausdauernd genug, um die über den Bergen entstehenden Gewitter zurückzudrängen. So fängt es pünktlich zur Duschzeit zu regnen an, aber nur kurz. Ein Regenbogen im Osten und ein farbenprächtiger Sonnenuntergang sind die Folge.





Montag, 22.05.2023

 Wieder wird eine neue Route ausprobiert. Diesmal mit Startpunkt Lefkas-Marina. Am kompliziertesten ist der Weg durch Lefkas. Ab Apolpaina führt die Teerstraße ohne viel Möglichkeiten zum Verfahren mal mehr mal weniger steil aufwärts. Keine Autos, nur zwei Motorräder kommen uns entgegen. In Kavala angekommen wird auch abwärts eine neue Route versucht. Hinein in die Melissa-Schlucht. Sehr steil geht es nach unten, auf Teer, Beton und zwischendurch auch Schotter. Die Abzweigung in die eigentliche Schlucht ist ein Fußweg, den sparen wir uns. Nach einem kurzen Stück Hauptstraße zweigt die Fortsetzung der Schotterpiste ab, steil hinunter bis zum Friedhof Apolpeina. Am Hafen arbeitet heute sogar der AVeleCazzate-Chef selbst. Drei Fender wäscht er ab, während seine Angestellte das ganze restliche Schiff putzt.

Bei der Rückfahrt erblicken wir in der östlichen Lagune nach der Brücke einen ganzen Schwarm schwimmender weißer Pelikane.




Sonntag, 21.05.2023

 Minoan hat sich gemeldet. Ein Sonderangebot für die Fähre von Brindisi nach Igoumenitsa. Auf meine Anfrage sind sie nicht eingegangen…

Den ganzen Vormittag versucht ein Frachter aus dem Golf kommend, in Preveza einzulaufen. Immer wieder kehrt er in der Hafeneinfahrt um und fährt in den Golf zurück. Er sieht aus wie ein Getreidefrachter, hat aber zusätzlich 3 Yachten auf Deck stehen.

Dass es irgendwie vorwärts geht, fahren wir nach Igoumenitsa, zum Minoan-Büro. Zumindest der Tunnel ist heute gebührenfrei, wegen der Wahl. Auf dem Weg holen wir noch zwei Schildkröten von der Straße. Die ist heute rege befahren. Viele Wohnmobile aus Süddeutschland, drei aus Rosenheim.

Beim Minoan-Schalter treffen wir auf eine freundliche Dame, die gleich Deutsch spricht. Sie wirkt echt überrascht, dass ich bislang auf meine Mails und Anrufe keine Rückmeldung bekommen habe. Sie bittet um eine Stunde, weil gerade eine andere Fähre abgearbeitet werden muss. Es ist die Kydonia, nach Brindisi.

Wir fahren mal in die andere Richtung durch Igoumenitsa. Auf ein paar hundert Meter drängen sich die Griechen in die Parkplätze und die Cafes. Außerhalb von Igoumenitsa ist nichts mehr los, in einem Cafe am weiten Strand sind wir die einzigen. Man rechnet wohl mit größerem Andrang, weil Instrumente für Life-Musik aufgebaut werden.

Zurück am Schalter fordert uns die Dame auf, nochmals eine Mail zu schicken, mit dem Wunsch, dass wir mit Superfast an unserem regulären Abfahrtstag fahren wollen. Die Buchung und die Koste würde Minoan übernehmen, bei der gleichen Form der Unterbringung. Und man werde sich sehr bald melden. Wir werden sehen.

Da wir schon mal in der Gegend sind, schauen wir uns Plataria an. Auch hier wurde eine neue Hafenmole gebaut, besetzt von englischen Sailing Holiday Charterschiffen. Das erste Mal überhaupt sehen wir ins Detail getrennte Mülltonnen. Für Organisches, Aluminium, Plastik, Papier und Sonstiges. Allerdings nur um das Hafenbecken, nicht im Ort. Trotz der Nähe zu Igoumenitsa wirkt Plataria wenig Touristisch eingenommen.

Anders in Syvota, der nächsten Station. Viele Touristen und die entsprechenden Angebote. Die Gegend ist aber auch schön, mit vielen Buchte mit türkisen Stränden.

Parga ist eine weitere Steigerung. Zwei schöne Strände, eine Halbinsel mit alter Festung dazwischen und eine typisch griechische Altstadt am Berghang. Und der Jahreszeit geschuldet nicht überlaufen von Touristen.

Die Strecke an der Westküste ist ein städniges auf und ab mit vielen Kurven in schöner Landschaft.

Da wir schon mal auf dieser Seite des Golfes sind, besuchen wir nochmal Thalia. Die ist heute in ihrem Dorf. Dafür hilft die kleine Tochter Christina aus. Inzwischen als Gymnasiallehrerin tätig. Überall in den Lokalen läuft der Fernseher, aber nicht wegen der Wahl. Heute ist Basketball Champions League Finale, Piräus gegen Real. Jeder Korb von Piräus wird laut bejubelt.

Den ganzen Tag war es bedeckt und immer wieder hat es getröpfelt, also der ideale Tag für eine solche Unternehmung.








Samstag, 20.05.2023

 Wieder Waschtag. Diesmal ohne Stromausfälle, aber mit ständig drohendem Regen. Der läßt sich freundlicherweise Zeit, bis die Wäsche trocken ist. Dass dies schnell geschieht, ist dem kräftigen Ostwind geschuldet, der anders als üblich Wärme bringt. Im Laufe der Nacht wird der Regen so kräftig, dass wir doch die Luken schließen müssen.

Die Relingsdrähte am Heck werden gewechselt. Ein Wantenspanner het ein nicht passendes Gewinde, aber in den Tiefen der Werkstatt findet sich passender Ersatz. Das von Les auf alte Löcher im Deck aufgebrachte Gelcoat wird  mit der Schleifmaschine von spitzen Rändern befreit, die sich beim Barfußlaufen über Deck immer wieder schmerzhaft bemerkbar machten.

Mit der nächtlichen Ruhe ist es vorbei. Die Disco ist wieder zum Leben erwacht. Zumindest noch kein HipHop.



Samstag, 20. Mai 2023

Freitag 19.05.2023

 Ein weiterer Sonnentag ist angekündigt, vor dem nächsten Regen. Also unternehmen wir eine weitere Radltour. Startpunkt ist diesmal Nidri, 45 Minuten dauert die Fahrt mit der Neuen Straße (ohne Wartezeit an der Drehbrücke). Auf dem Weg nach Platystoma blüht es in vielen Farben, aber hauptsächlich in Gelb (wegen dem Ginster). Am Aussichtspunkt werden wieder die Schiffe vor Nidri gezählt. Es sind 100, da gibt es wenig Bewegung. Ebenso bei den Autos, die uns begegnen. 10 bis Platystoma, die Hälfte davon Touristen. Kurz vor Vafkeri versuchen wir eine neue Strecke. Eine Straße zum Kloster Tachxaechos. Normalerweise werden solche Straßen rasch zu Schotterpisten, nicht diese. Allerdings kommt auch kein Kloster. Viele Autos fahren hier nicht, weshalb wir die riesigen Spinnennetze beseitigen dürfen, welche quer über die Straße gesponnen sind. Und auf eine große Schlange treffen wir, eine wirklich große. Geschlängelt nimmt sie immer noch die gesamte Straßenbreite ein, eine einspurige Straße halt. Die Ausblicke sind neu und die Sicht ist hervorragend. Und irgendwann sind wir in Englouvi. Der Wegweiser in die Straße, auf der wir kamen, weißt zum Kloster Asomaton. Auch das hat sich vor uns versteckt. Hinunter nach Nidri begegnen uns 2 Autos. Und wir treffen den inzwischen bekannten Ziegenhirte, wie üblich auf dem Motorrad sitzend und telefonierend.

In Nidri an der Hafenpromenade ist etwas mehr los, wobei der Ablauf unverändert ist. Um 16.00 Uhr werden die Arbeiter von Skorpios ausgeladen, 30 Mann. Die Arbeit auf der russischen Insel läuft weiter, das hat auch Les berichtet. Und russisches Geld fließt weiter zu den Griechen. Um 17.00 Uhr legt die Fähre nach Meganissi ab und machen uns auch auf den Weg.

In Preveza und bei Thalia ist ebenfalls viel Betrieb. Gleich zwei große Tische bekommt sie gefüllt. Vor dem Landgerichtsgebäude hielten die radikalen Linken eine Veranstaltung ab. Immerhin 20-30 Zuhörer und 5 Gegendemonstranten. Es ist die einzige Partei, deren Plakate man überall kleben sieht. Und in 2 Tagen ist Wahl.

Und so nebenbei, Minoan hat eine SMS geschickt, dass unsere Fähre gestrichen wurde. Wir können eine frühere nach Brindisi nehmen, oder die am nächsten Tag, oder mit einer anderen Gesellschaft fahren. Wie genau man das organisieren soll, schreiben sie nicht.



Donnerstag, 18.05.2023

 Der erste Tag mit weitgehend blauem Himmel. Auf nach Lefkas zur ersten großen Radltour. Startpunkt ist Aspen und von dort geht es über Karia zum Profitis Ilias. Hinunter diesmal nicht über die Westküste. Diese ziehen ständig dunkle Wolken hoch, getrieben von einem kühlen Wind. Über Englouvi rollen wir zurück nach Karia und Aspen. Am Hafen in Nidri sitzt es sich jetzt bei etwas über 20° angenehmer als die letzten Tage. Viel Betrieb ist immer noch nicht. Die Chartergesellschaften bereiten in aller Ruhe ihre Schiffe vor. Z.B. AVeleCazzate. Der Beleibte Chef wandert telefonierend am Steg auf und ab, eine fleißge Dame bringt die Schiffe auf Vordermann.  





Mittwoch, 17.05.2023

 In den frühen Morgenstunden begann es zu regnen. Immer wieder ein bißchen. Blitz und Donner waren auch dabei. Als es aussah, als würde es einige Zeit trocken bleiben, starteten wir nach Vonitsa. Auf der alten Straße. Die war entsprechend wenig befahren. Bei einem Abstecher auf die Halbinsel entdeckten wir einen neuen Strand an der Westküste. Mit Kiesstrand, Sonnenschirmen und einer verrotteten Beach-Bar. Blick auf den Flughafen und Preveza in der Ferne. In der Schweinebucht ankerten zwei Schiffe, die Zufahrt zum Schweinstall war so zugewachsen, dass wir uns nicht weiter durch die Disteln zum Stall schlängeln wollten.

In Vonitsa hatte sich die Jugend in den Cafes versammelt. Immer wieder fuhren laut knatternde Roller vor. Alle ohne Helm, eine mit Krücken in der Hand bei bandagiertem Bein. Auf einmal verschwanden alle, da war wohl die Mittagspause vorbei. Vor einem erneuten Schauer ging´s zurück in die Marina.

Weiterer Kleinkram wird erledigt, unter anderem Sortieren der Schrauben.

Beim Panos ist wie üblich volles Haus und die Italiener sorgen für entsprechende Lautstärke.




Dienstag 16.05.2023

 Schon in der Nacht hat es zu regnen begonnen. Der kam ohne eingelagerten Sand herunter und das nützte ich, mit dem Wasserschlauch den Sand vom Deck zu spülen. Innenarneiten werden erledigt, jetzt sind alle neuen Luken mit einer Verkleidung der Schrauben und es Rahmens ausgestattet.

Es sind viele Leute in der Marina. Das zeigt sich in den Duschen. Heute ist wieder einmal das warme Wasser aus.



Montag, 15.05.2023

 Die Griechen meinten es gut mit uns. Um 23.00 Uhr endete die laute Musik. Es war wohl doch ein Konzert und nicht die Disco.

Eine neue Radltour steht auf dem Programm. Start an der Westküste, bei Kalamitsi. Erst die Serpentinen hinunter, dann hinauf nach Drymonas. Der stürmische Südwind macht die Sache teilweise sehr unangenehm. Böig kommt aus den unterschiedlichsten Richtungen. Dabei werden wir schon mal um einen Meter seitlich versetzt. Oder fast bis zum Stillstand abgebremst. Trotzdem fahren wir von Drymonas einmal um den Hügel mit Blick nach Osten. In der Hochebene hat sich ein See gebildet. Der künstliche Stausee hingegen ist nut halb gefüllt. Der ist wohl immer noch undicht. Ginster und Blumen in verschiedensten Farben sorgen für einen ständigen süßlichen Duft in der Luft. Auf der Paßhöhe legt der Wind nochmals zu. Teilweise müssen wir bergab in die Pedale treten. In Exanthia biegen wir ab Richtung Hortata und nach einem erneuten Anstieg abwärts nach Kalamitsi. Diese Straße ist komplett einsam. Erst kurz vor Kalamitsi häufen sich die Neubauten an Ferienhäusern. Im Sommer wäre die gesamte Strecke sehr unangenehm zu fahren gewesen, sie wäre voll gewesen mit Touristenautos. Auf dem Meer hinterlassen die Fallböen streifige Gischt, Segelboote sind keine unterwegs. An der Marina in Lefkas-Stadt ist noch kein Betrieb. Die Charterschiffe liegen fast komplett an den Stegen.

Dank der neuen Straße sind wir in 25 Minuten zurück in der Marina. Aber ob das den Bau rechtfertigt? Kaum ein anderes Fahrzeug ist auf der Straße unterwegs, wie auch auf der Autobahn vom Flughafen nach Vonitsa.

Teilweise hatte es tagsüber 30°, im Schiff sind es am Abend noch 26°. T-Shirt-Werte.








Sonntag, 14.05.2023

 Waschtag. Allerdings beginnt der Tag mit Stromausfall. In Vertrauen auf die rasche Abhilfe durch die Marina-Leute wird trotzdem alles vorbereitet. Stromkabel und Wasserschlauch hochführen und anschließen, Abfluss an einen Stein im Waschbecken festbinden. Und dann ist auch der Strom wieder da. Kleine Arbeiten werden erledigt, 3 Lampen repariert (alte französische Leitungen lassen grüßen). Bretter zur Verstärkung der Bodenbretter werden vorbereitet. Trotz fehlender Sonne wird die Wäsche trocken.

Abends beim Panos drängeln sich die Leute. Trotz Aushilfskräfte herrscht das Chaos. Mitso, der Sohn des Hauses fehlt als ordnende Hand.




Samstag, 13.05.2023

 Aufstehen um 08.00 Uhr bei 16° im Schiff. Eine erste Fahrt nach Lefkas steht an. Von Nidri aus geht es hoch nach Vafkeri und weiter nach Englovi. Alles ist grün und voller Blüten. Auf Sonnencreme konnten wir verzichten, da es dick bewölkt war. Streckenweise waren wir von Wolken/Nebel eingehüllt. Entsprechend kühl war es, auch durch den kräftigen Wind. Da eine breite Regenfront angezeigt war, drehten wir am Sattel um. Um nichts zu früh, denn in Nidri begann es zu regnen. Alle flüchteten sich in die Cafes unter die Dächer. Alle klingt nach viel, viele Touristen waren noch nicht unterwegs. Die Fußgängerzone und die Hafenpromenade waren sehr leer. Mit dem Auto durch die Fußgängerzone zu fahren war kein Problem. Auch wurde der Hafen ausgebaut, mit 3 Mio. € der EU. In einem Monat sollten sie fertig sei, das wird wohl nichts.

Ein Einkaufsstopp in Lefkada und über die neue Straße zurück. Die ausgeschilderte Route nach Aktio ist ein Umweg über die alte Straße nach Vonitsa, die kurz vor dem Flughafen wirder auf die Autobahn geführt wird. Reichlich umständlich. Diesmal waren um 19.00 Uhr alle Duschen frei und das Wasser noch heiß. Beim Panos war reger Betrieb, aber auch nicht mehr als sonst. Die 10 gelandeten Flieger von heute haben wohl keine Segler mitgebracht.

Zurück am Schiff beginnt es wieder zu tröpfeln und das Thermometer schafft es nicht über 18°.





Freitag, 12.05.2023

 Kaum zu glauben, Les taucht auf. Letztes Jahr haben wir ihn überhaupt nicht gesehen und zuletzt hatte er sich auch auf Mails nicht mehr gerührt. Er hat viel zu erzählen. Immer noch muss er arbeiten. 100 € in der Woche bekommt er griechische Rente, 250 € englische Rente, pro Woche. Das reiche gerade für die Fixkosten. Sein Sohn sei für den Sommer aus England zurückgekommen, der habe auch kein Geld. Und das Geschäft des Vaters wolle er nicht fortführen. Er selbst wolle nie mehr zurück nach England. Das könne sich niemand mehr leisten. Mit England gehe es bergab. Die amerikanischen Firmen würden ihre Europastützpunkte in England schließen. Dort seien sie wegen der gemeinsamen Sprache früher gerne hin. Jetzt gehen sie nach Holland und in die baltischen Staaten. Die Krönung von Charles habe er sich nicht angeschaut, die Beerdigung der Queen schon. Aus Respekt. Viele Engländer von hier würden wegen gesundheitlicher Probleme zurück nach England gehen, ihre Häuser hier verkaufen und in England in kleinen Löchern leben. Er wolle im Wechsel hier und auf den Philippinen leben. Die Preise für Häuser in Nidri seien verrückt. Die Verkäufer würden ihre Objekte immer wieder vom Markt nehmen und ein paar Monate später mehrere 10.000 € mehr verlangen. Und Käufer gebe es immer. Früher seien es Holländer und Engländer gewesen, jetzt Deutsche. Dafür hätten die Vercharterer keine Kunden mehr aus Deutschland, warum auch immer. Conder hätte auch viele Flüge gestrichen. Früher seien sie die ersten gewesen, die Preveza angeflogen hätten. Und am Flughafen werde keine dritte Landebahn gebaut, sondern ein Abstellplatz für Privatjets. Dafür gebe es eine große Nachfrage. Überhaupt würde man in größenwahnsinnigen Dimensionen planen. Die Autobahn nach Lefkas soll mit einem Tunnel auf die Insel geführt werden. Unter der Lagune und dem Kanal hindurch, zum Busterminal. Die dafür auszuhebende Baugrube wollen sie mit Wasser füllen und zu einer Marina für Megayachten ausbauen. Dazu soll in Palairos eine Landeplatz für Herlis entstehen. Und Aghios Nikolaos soll Dank der Umgehungsstraße boomen. In der dortigen Lagune soll ebenfalls eine Marina gebaut werden, Von allen Seiten einen natürlichen Schutz hätte sie. Und auch die Vlicho-Bay soll zu einer Marina umgebaut werden. Und noch eine neue Marina in Amfilochia, und sowieso in Vonitsa. Vonitsa soll auch boomen, nur warum?? Alles bezahlt von der EU. Die will Griechenland aus das Europäische Niveau heben, was auch immer das heißen mag. Dafür wirft man mit Geld um sich. Plant ein Grieche ein ausreichend teures Projekt, spendiert ihm der Staat 75% der Investitionskosten. Beispiel: Ein Grieche will ein Schiff kaufen, um es zu verchartern. Es muss natürlich ein großer Kat sein, mit allen möglichen Extras, elektrische Winschen, usw. Kostenvoranschlag daher 1.000.000 €. Der Staat gibt ihm 75% = 750.000 €. Der Grieche geht zur Werft und sagt, die Extras werden gestrichen. Der Kat kostet ihm dann in der Basisversion 500.000 €. Sind für den Griechen auf einen Schlag 250.000 € Gewinn. Dann läßt er den Kat der Form halber ein bisschen in Charter laufen, wirtschaftet ihn runter und verkauft ihn irgendwann billig. Und so nebenbei kommt das Gespräch auf die Arbeit, die er am Schiff erledigen sollte. Jedesmal wenn er in die Marina kommt, fällt es ihm wieder ein. Da hätte er doch  noch was zu erledigen… Im Juni will er es machen. Ganz sicher…

Nach diesem Informationsflash geht es auf eine Kurztrip zunächst Richtung Kiterstrand. Die Schlaglöcher sind mehr geworden und tiefer. Wir treffen, man glaubt es kaum, zwei griechische Elektroautos, davon ein Tesla. Auf unsere Nachfrage wird erklärt, dass es überall ausreichend Ladestationen gebe, sogar in Aghios Nikolaos. Und Schnellladestationen für den Tesla gebe es in ausreichendem Abstand. Die nächste sei in Patras. Er sei schon öfter mit dem Tesla von Athen nach Schweden, kein Problem.

Von Palairos aus fahren wir eine kleine Runde bei kühlen Temperaturen. Erst im Cafe am Hafen kommt leicht die Sonne raus, wenn auch nur für kurze Zeit.

Diesmal erwischen wir warme Duschen und später gibt es Kaiserschmarrn.






Donnerstag, 11. Mai 2023

Donnerstag, 11.05.2023

 Kleinkram steht heute an. Zunächst wird der Müll unter dem Boot entfernt und das Beiboot gereinigt. Irgendwer hat über den Winter unter dem Schiff gearbeitet und überall seine Glasfasern verteilt. Alle Wasserhähne werden gespült, die Perlatoren entkalkt, die Wassertanks gefüllt und Achilleas angeschrieben, wann er denn endlich gedenkt, den brüchigen Schlauch zwischen Motor und Boiler zu wechseln. Navi-Chip testen, Eqirp testen, Wasserleitungsdruckausgleichstank entlüften. Bilgen auf Wassereinbrüche überprüfen (alle trocken). Bilgepumpen testen. Und weitere Kleinigkeiten.

Zwischendurch kommt tatsächlich ein Marinero und mäht mit einem Monster-Rasentrimmer um und unter dem Schiff alles kurz und klein. Das Auto habe ich schon weit entfernt, da er auch nicht zimperlich mit Steinen um sich schmeißt.

Wieder ist es dick bewölkt, gelegentlich tröpfelt es, richtiger Regen ist angesagt, läßt aber auf sich warten.




Mittwoch, 10.05.2023

 Das Deck wird gereinigt, mit zwei Hochdruckreinigern. Die Verlegung und das Festbinden von Stromkabeln und Wasserschläuchen sowie die Positionierung der Reiniger will wohl überlegt sein, dass unter Einberechnung des Windes die Geräte und Kabelrollen nicht nass werden. Das dauert im Vorfeld schon eine gewisse Zeit.

Von 11.00 bis 17.00 Uhr wird gesprüht. Die Zeit brauche ich alleine für das Cockpit und die Heckeinstiege. Das Kajak wird nach unten gelassen, um das ganze Deck reinigen zu können. Das Aufräumen der Teile mit dem Leeren der Schläuche nimmt nochmals Zeit in Anspruch.

Das Wetter war angenehm zum Arbeiten. Das Eincremen zum Sonnenschutz blieb uns erspart. Dafür war es für T-Shirt und kurze Hose zu kalt, stattdessen waren Regenjacke und Gummistiefel angesagt.

Warm angezogen geht´s zu Thalia. Die hatte einen schweren Winter. Dimi fiel beim Olivenpflücken von der Leiter und spießte sich ein Eisenteil durch den Unterschenkel, ein Tornado hat ihrem Häuschen in ihrem Dorf die Vordächer weggerissen (7000 € Schaden), ihr dementer Schwiegervater ruft hundertmal am Tag und will eine junge Frau zum heiraten (die engagierte Betreuerin ist zu unfolgsam). Und noch einiges mehr. Und natürlich das Wetter. An Weihnachten und Sylvester hatten sie 30°. Und seitdem kalt und Regen. In ihrem Dorf sind durch späten Schnee alle Früchte erfroren. Die Hafenmole wird seit letzten Herbst renoviert, deshalb fehlen ihr die Segelgäste. Überhaupt ist nicht viel los, vereinzelt Touristen und auch die Griechen wärmen sich lieber zuhause.

Hauptsache der Eisladen hat offen.

Der angekündigte und immer wieder verschobene Regen blieb aus, auch die Nacht über war es trocken. Die Luke blieb auf und die Temperatur innen paßte.





Dienstag, 09.05.2023

 Eine sehr ruhige Nacht. Abgesehen von ein paar Regentropfen… Aufstehen um 08.00 Uhr, Frühstück und los geht’s mit dem Aufräumen und Putzen. Das Wetter ist dazu ideal, bewölkt, kein Regen, 20°. Entgegen unseren Aufzeichnungen finden sich einige Dinge nicht auf dem Schiff. Sonnencreme, Hafermilch, Desinfektionsspray, Saft, einfach verschwunden. Unser Schweizer Nachbar wird nebenbei ins Wasser gebracht. Deshalb muss ich das Auto umparken, und dann nochmal, weil der übernächste Nachbar ein neues Antifouling bekommt. Gleich 5 Griechen und 2 Autos rücken dazu an. Die Lagune hinter uns ist gut mit Wasser gefüllt, wobei die darin treibenden Algen zunächst einen niedrigen Wasserstand vorgetäuscht haben.

Les meldet sich tatsächlich zwischendurch. Er ist sehr „busy und kommt am Freitag.

Nachdem innen alles geputzt ist, das Auto ausgeräumt und alles verstaut ist, geht´s zum Einkaufen nach Vonitsa. Die neue Straße nach Aghios Nikolaos ist offensichtlich fertig. Wobei auf allen Straßen wenig Autos unterwegs sind.

Der Hafen von Vonitsa wird nach Westen erweitert. Das wurde auch nötig, nachdem die alte Hafenmauer von teils schon mit Gras überwachsenen Dauerliegern belegt ist. Eine Schildkröte schaut ein paar Mal aus dem Wasser.

Nach dem Einkaufen und dem Verstauen der Einkäufe wird geduscht und Panos wird aufgesucht. Heute sind Chefin und Mitso wieder da. Und viele, viele Gäste.

Immer wieder tröpfelt es leicht, bei weiter angenehmen Temperaturen.




Montag, 08.05.2023

 Die Nacht war sehr ruhig, kein Seegang, keine lauten Nachbarn. Geweckt werden wir von der Durchsage zu einer Notfallübung. Tatsächlich stehen viele Crew-Mitglieder mit Schwimmwesten irgendwo in den Gängen rum. An den Türklinken hängen Servietten und einer läuft mit Funkgerät rum und erzählt, dass das Feuer noch nicht unter Kontrolle ist. Was die Crew-Mitglieder nicht in Bewegung versetzt. Nach dem Frühstück finden wir einen windgeschützten Platz mit Blick nach Westen. Sonnencreme ist nicht nötig, wegen den dicken Wolken. Entsprecvhend kühl ist es, Pulli und Windjacke sind angebracht. Wir haben wohl lange geschlafen, denn schon (um 12.00 Uhr) ist die erste griechische Insel in Sicht. Trotz 20 Kn Fahrt dauert es, bis wir sie passieren. Vor Korfu kommt uns eine Minoan-Highspeed Fähre entgegen, sonst ist nichts los. Außer 2 Delphinen, die in sicherer Entfernung ein paar Mal auftauchen. Ankunft in Igoumenitsa um 18.30 Uhr, fast pünktlich zur vorab angekündigten Verspätung. Die wenigen Autos auf dem Parkdeck und unser Stellplatz sichern uns den zweiten Platz bei der Ausfahrt. Und wr müssen nicht lange warten, bis die LKWs den Platz unter der Rampe geräumt haben und diese abgesenkt wird.

Viele LKWs begegnen uns auf dem Weg nach Preveza. Das ist natürlich relativ. War es früher einer, sind es jetzt 10. Entsprechend viele tote Tiere ligene auf der Straße, 7 zähle ich.

Wir kommen noch bei Tageslicht an und deshalb wird ausgeräumt. Zumindest das Nötigste. Abendessen bei Panos. Der hat umgebaut und neues Personal. Die versuchen Ordnung in den Ablauf zu bringen uns bestehen daraus, die Bestellung am Tisch aufzunehmen. Chefin und Sohn Mitso sind nicht da. Nur Panos und der Sohn für die Küche.

Und dann wird schnell geschlafen. Ohne Musik aus der Disco.









Sonntag, 07.05.2023

 Abfahrt wie immer beginnend mit dem Aufstehen um 04.30 Uhr. Abfahrt um 06.00 Uhr. Die Autobahn bis Reischenhart ist gesperrt, das bleibt aber auch das einzige Problem auf der ganzen Strecke. Wenig Verkehr, abgesehen von Bologna. Sonnenschein, 20 – 25°. Die Etsch hat reichlich Wasser, Minzio ist eine schaumige Brühe, das Wasser im Po sieht auch nicht sauber aus. Nördlich vom Po war der Boden sehr trocken, südlich davon ist das Getreide satt grün. Um Bologna sind man noch den Schlamm der Überschwemmungen auf ein paar Feldern.

Einkaufen beim Conad in Falconara. Beim Ticketschalter in Ancona steht kein Mensch an. Das gab´s noch nie. Und diesmal müssen wir im Hafen nicht zur Gepäckkontrolle. Angeblich soll das Schiff schon da sein, wir sehen es aber nicht. Räder runtergebaut und hoch zur Kirche. Auch von hier aus sehen wir keine Fähre. Ein Eis am Park, die große Kugel für 1,50 €. Ein Abstecher an die Spitze der Mole. Immer noch keine Fähre in Sicht. Abendessen in der Fußgängerzone, wieder mit Schwierigkeiten. Pizza gibt es keine, fällt dem Kellner erst ein zu sagen, als ich eine bestelle. Während wir sitzen läuft tatsächlich die Fähre ein. Zurück am Auto packen wir die Räder wieder auf den Ständer und schon wird an Bord gefahren. Obwohl wir weit vorne stehen, sind wir fast die letzten die rein fahren. Sehr praktisch, dann sind wir vielleicht die ersten beim Rausfahren. Insgesamt sind wenig Autos und wenig Leute an Bord. Wohl deshalb fahren wir mit 45 Minuten Verspätung legen wir ab (Getankt wurde nicht). Angekündigt ist eine Stunde Verspätung bei der Ankunft.

Nach Sonnenuntergang an Deck wird gleich das Bett aufgesucht.