Donnerstag, 31. Mai 2012

Donnerstag 31.05.2012


Heute war es so weit, Copper Coat wird aufgetragen. Das Abwiegen mit der Briefwaage war einfacher als gedacht. So exakt werden wir das Mischverhältnis noch nie eingehalten haben. Allerdings hat uns Les um 50 Gramm beschissen. Es hat trotzdem für 5 Anstriche gereicht. Und das alles ohne sich darüber sorgen zu müssen, ob es hinten schon wieder ausgehärtet ist, wenn man vorne angekommen ist. Wir waren so schnell fertig, dass weitere Arbeiten angegangen wurden. Die Einlegbretter erhielten den letzten Anstrich und das Separee wurde ausgeräumt. Dabei tauchten die Schwimmwesten auf, von denen wir gleich zwei für die Gäste bereit legten. An Bord herrscht für Neuankömmlinge Schwimmwestenpflicht… Das Abkleben war dann eher unangenehm. Hoffen wir mal, dass es sich lohnt.
Bild des Tages: Abgeklebtes Separee.

Mittwoch, 30. Mai 2012

Mittwoch 30.05.2012


Und die Sabotage setzt sich fort. In der Nacht wurde es wieder so kalt, dass die Bettdecken rausgeholt werden mussten. Morgens hatte es 14°. Dafür begrüßte uns die Sonne im Osten. Aus dem Westen zog allerdings eine dunkle Wolkenwand auf, deren Rand bereits über uns stand. Zum Frühstück fielen die ersten Tropfen. Laut aller Wetterberichte sollte es heute sonnig sein. Somit wieder kein Tag für Copper Coat. Wir planen um und fahren Einkaufen. Kleine Ringmuttern finde ich auch nicht in Lefkas. Alltagszeug bekommen wir wie üblich beim Carrefour und Lidl. Am Schiff erledigen wir wieder Kleinkram. Umräumen, Aufräumen, Einlegbretter streichen, Bilge austrocknen, alte Kühlschranktüren mit neuer Dichtung versorgen (die alte zu entfernen bedeutete ein Deja vu mit Franzmanns Vorliebe für Kleber), Steuerrad mit Schnürl über brüchiges Leder beziehen. Aus Norden ziehen dunkle Wolken heran, die knapp über uns abbiegen.
Bild des Tages: Gewitterwolken ziehen heran.

Dienstag, 29. Mai 2012

Dienstag 29.05.2012



Wir werden hier von allen Seiten sabotiert. Gestern fuhr Ari die Camelia ins Wasser, als wir beim Duschen waren. Nachts hat es zu tröpfeln begonnen. Immer so viel, dass es sich nicht lohnte, die Luken zu schließen, aber wir lauschen mussten, ob es nicht mehr wird. Mehr wurde es kurz vor dem Aufstehen. Damit war der Tag für das Auftragen von Copper Coat gelaufen. Allerdings ließ der Regen rasch nach. Er war eh sehr lokal begrenzt. Rings um uns herum sah man blauen Himmel. Wir bekamen die Sonne erst am Nachmittag zu sehen. Im Marinabüro fragte ich nach unserem Außenborder-Check. Denn eigentlich wäre heute der Tag unserer Wasserung gewesen und die Jungs haben sich nie bei uns gemeldet. Carola hat den Einlegbrettern eine weitere Farbschicht verpasst und alles von alten in den neuen Kühlschrank geräumt. Dieser wurde endgültig an 12 Volt Bordstrom angeschlossen. Er läuft. Ein Türenstopp wurde gebastelt, dann tunkte ich die linke Bilge leer. Die undichte Spüle sorgt für einen steten kleinen Zustrom an Flüssigkeit. Eine Winsch erhielt eine neue Schraube. Uns war aufgefallen, dass die Solarleuchte, welche wir in diese Winsch steckten, weiter herausstand als bei den anderen Winschen. Franzmann hat eine zu lange Schraube verwendet und ganz trickreich zwei große Muttern über das Gewinde geschoben. So stand die Schraube beim Anschlag im Gewinde oben über, konnte aber über die Muttern Druck ausüben. 2 € haben 4 neue Schrauben der richtigen Länge gekostet. Als nächstes musste etwas Dreckiges erledigt werden. Wasser aus den Dieselvorfiltern ablassen. Bei einem kam reines Diesel, beim anderen zusätzlich ein wenig braune Brühe. Im Filter sieht es immer so aus, als wäre unten ein Spiegel, sprich Wasser. Aber es wohl doch ein Glaseffekt. Um auszuschließen, dass das Wasser in der Bilge nicht aus der Bugkammer kommt, wurde diese ausgeräumt. Wieder war der alte Dieseltank im Weg. Nach genauem Nachmessen besteht die Hoffnung, in nicht zerschnitten ins Frei zu bringen, wenn der Holzrahmen der Luke abmontiert wird. Und seit gestern Abend streikt das Internet. Somit haben wir keinen Wetterbericht. Sabotage, wohin man blickt.
Bilder des Tages: Dreck aus dem einen Dieselvorfilter. Spiegel oder nicht Spiegel im Dieselvorfilter???

Montag, 28. Mai 2012

Montag 28.05.2012

Das Wetter hier ist uns anhaltend schlecht gesonnen. Wir haben zwar Glück, dass der Wetterbericht selten zutrifft und es viel seltener regnet als angekündigt. Zur Planung von Arbeiten ist das sich über Griechenland und der Türkei drehende Tief ein Problem. Auch heute sollte es eigentlich regnen, aber uns begrüßt ein blauer Himmel. Ich passe ein neues Einlegbrett für das von der Mikrowelle hinterlassene Loch an, Carola streicht das Loch ein zweites Mal, wie auch weitere Einlegbretter. Ich reinige das Unterwasserschiff an Stellen, die wir mit Copper Coat nachstreichen wollen. Das muss jetzt sein, denn wenn wir auf einen guten Wetterbericht warten, stehen wir in einem Jahr noch hier. Die Ruderanlage wird gefettet, neue Steuerseile und eine Lagerinspektion wären bei Gelegenheit fällig. Danach folgt wieder Kleinkram. In der Marina geht es hoch her, großer und kleiner Kran sind gefordert. Die Camelia, Unglücksschiff und Dreckschleuder, wurde gekrant, kam aber nicht bis ins Wasser. Ein Tag Probehängen in den Gurten, dass die Besatzung wieder seefest wird.

Sonntag, 27. Mai 2012

Sonntag 27.05.2012


Sonntagsgemäß ließen wir es heute ruhig angehen. Ich fuhr auf den Flohmarkt beim Panos, Carola räumte auf. Leider wurde ich nicht viel los. Fast hätte ich unsere Miniwash Waschmaschine an eine Italienerin verkauft. Kaum war der Flohmarkt vorbei entlud sich über uns ein Gewitter. Der Regen reichte nicht, um das Deck zu säubern, also halfen wir mit dem Schlauch nach.
Vor einiger Zeit bekamen wir ganz in Vertrauen gesteckt, dass der Chef der hiesigen Marina die Wassermarina neben dem Stadthafen von Preveza gekauft haben soll. Das muss alles typisch griechisch gelaufen sein. Die Marina wurde von EU-Geldern gekauft. Damit verbundene Leistungen von Griechischer Seite wurden wohl nicht erbracht, weshalb die Marina nicht an einen Betreiber weitergegeben werden konnte. Es fanden sich immer ein paar findige Griechen, die behaupteten, sie hätten den einen oder anderen Steg gepachtet. Und so kassierten sie frech die Segler ab, die ihnen glaubten. Wer nicht zahlte, dem passierte auch nichts. Die Hafenpolizei, die eigentlich hätte kassieren können, hatte dieses Treiben direkt im Blick von ihrem Büro aus. Unternommen haben sie nichts. Jetzt ist anscheinend alles egal und die Marina wurde verkauft, um an Geld zu kommen. Der neue Besitzer hatte nichts Besseres zu tun, als die Schiffe der Segler, die an die illegalen Betreiber bezahlt hatten, abzuschleppen und in seiner Marina an Land zu heben. Um wieder ins Wasser zu kommen, mussten sie ihn bezahlen, für`s Kranen und die Liegezeit.
Bild des Tages: Auch kleine Boote werden von Ari an Land geholt, mit dem Gabelstapler.

Samstag, 26. Mai 2012

Samstag 26.05.2012


Heute war nacharbeiten dran. Carola begann Einlegbretter zu streichen, ich durfte Kleber von der Wand schleifen. Erst mit dem Exzenterschleifer, dann mit dem Dreieckschleifer die Ecken und Unebenheiten. Jetzt weiß ich es wieder, GFK geschliffen juckt… Zur Dreckvermeidung wurde ich unter ein Tuch gepackt. Das Geschliffene wurde geputzt und ebenfalls gestrichen. Ich befestigte die Kühlschrankkabel auf ihrem Weg entlang der Werkstattdecke. Das neue Führungsrohr entlang des Tanks wurde mit Pante an den Holzrahmen geklebt. Beim Kabelverlegen waren die unter der Decke hängenden langen Teil im Weg. Deshalb nutzte ich die Gelegenheit, sie nach draußen zu bringen und abzuspülen. Ein paar Teile wurden der Allgemeinheit überlassen. Für den morgigen Flohmarkt beim Panos habe ich schon mal da Auto eingeräumt.
Bild des Tages: Schleifen unterm Betttuch.

Freitag, 25. Mai 2012

Freitag 25.05.2012



In der Nacht hat es wiederholt getröpfelt, weshalb wir die Luken schließen mussten. Mit dem Regen wurde es deutlich wärmer, so dass wir wieder das unpassende Bettzeug hatten. So oft wie dieses Jahr haben wir in so kurzer Zeit noch nie die Bettdecken hin und her geräumt. Und das Wetter soll so bleiben. Über Griechenland dreht sich ein Tief und das bewegt sich nicht. wenigstens irrt sich der Wetterbericht regelmäßig und bei uns bleibt der angekündigte Niederschlag aus.
Heute war ein Kurztrip nach Preveza fällig, Farbe und Milch kaufen. Beim meinem Sanitärfreund habe ich wegen unserer Küchenspüle vorgesprochen. Diesmal mit farbigen Bildern der Spüle und dem damit verbundenen Problem. Nach einer halben Stunde hatte mein Freund eine Lösung gebastelt, die funktionieren könnte. Und das alles für 15 €.
Carola hat in der Zwischenzeit den Schimmel bekämpft, mit Bürste und Exzenterschleifer. Später war die Kühlschrankverkabelung ran. Das Rohr, welches vom alten Kühlschrank Richtung Spüle führte, und dessen Ende wir nicht fanden, wurde einfach erneut ausprobiert. Und siehe da, ohne die Mikrowelle und die Spannplatten konnten wir durch ein Loch ein anderes Loch erkennen, durch welches die Kabel unter die Spüle geführt werden konnten. Etwas Stochern mit langer Stange im Schein der Taschenlampe war nötig. Da wir eigentlich eine längere Kabelstrecke geplant hatten, mussten wir einiges an Kabel durchziehen. Von der Spüle ging es weiter durch das nächste Rohr in die Werkstatt. Um das Ende dieses Rohrs zu sehen, musste wieder Mal die Werkstatt ausgeräumt werden. Unter dem Tank kam das Kabel zum Vorschein und wir führten es hoch zur Decke und weiter zum Kühlschrank. Klingt einfach, war aber bei dickem, widerspenstigem Kabel sehr mühsam. Und es wartete ein zweites Kabel. Als auch dieses durchgezogen war wurde die Hitzeisolierung entfernt. In der Annahme, dass es Asbest ist natürlich mit angemessener Schutzausrüstung.
Bilder des Tages: Griechische Kabelführung in Preveza (Steht der französischen in nichts nach!!). Griechische Wohnraumgestaltung.

Donnerstag, 24. Mai 2012

Donnerstag 24.05.2012


Die Schauer hielten die Nacht über an. am morgen war es zunächst bewölkt, im Verlauf des Vormittags kam die Sonne raus. Unsere Ölaktion bei beiden Motoren wurde mit einem letzten Probelauf des linken beendet. er vibriert immer noch. Wegen des weiter unsicheren Wetters wurde Kleinzeug erledigt. Zum Beispiel die Beschwerdebearbeitung wegen unserer gerissenen neuen Scheibe. Die Risslänge beträgt jetzt 5 cm. Die Antwort des Händlers, bzw. Herstellers war erwartungsgemäß. Wegen gebohrter Löcher oder gar zu hohen Spannungen durch Festschrauben der Scheibe konnten sie nichts meckern. Jetzt kommen sie mit ungeeignetem Dichtungsmaterial, Montage bei falscher Außentemperatur, zur hoher Luftfeuchtigkeit und schiefem Sonnenstand daher.
Zum Abziehen der Propeller zeichnete ich auf einer Corn Flakes Schachtel die Maße für eine Scheibe mit Schlitz auf. Diese, hinter den Propeller auf die Welle gesteckt, wird durch Schrauben nach vorne gezogen und soll so den Propeller sanft vom Konus lösen.
Die Mastlänge wird bestimmt, 17,5 Meter ist er hoch. Da es zu früh zum Aufhören war, wollten wir schnell mal die neue Verkabelung für den Kühlschrank einziehen. Das war eigentlich für einen richtigen Regentag geplant gewesen. Schaltpaneel abschrauben und Ausgang gesucht. Hier können sie auf einmal sparen die Franzosen. Ein dünnes Führungsrohr geht ab. Natürlich bereits voll belegt. Ich versuchte es trotzdem, aber nicht mal ein Kabel brachte ich durch das erste Stück Rohr. Plan B, Kabelweiterführung vom alten Kühlschrank. Um das Ende eines hier benötigten (und vorhandenen Führungsrohrs) freizulegen, mussten wir die Mikrowelle entfernen und den von Franzmann für diese gebastelte Umrahmung abmontieren. Die Trageplatten aus Spanplatten (!!!) hat er von vorne mit kleinen Nägel befestigt, deren Köpfe er der schöneren Optik wegen abgezwickt hat. Somit durfte ich 8 Nägel durchsägen, bevor sich die Platte entfernen ließ. Spanplatten sind irgendwie ungeeignet für das Leben auf dem Wasser. Sie können diesem nicht widerstehen und saugen sich damit voll. Da blühte der Schimmel. Die angeschimmelten Bretter werden entsorgt und die restlichen Wände gescheuert. Wir entschließen uns kurzfristig, uns umgehend von der Mikrowelle zu trennen und den frei gewordenen Raum besser zu nutzen. Vor Franzmann war wohl ein Gasherd eingebaut. An der Rückwand hat er den Hitzeschutz belassen. Hinter der Metallauflage sieht es verdächtig nach Asbest aus. Wir haben erst mal genug und machen Schluss für heute. Wahrscheinlich wäre es einfacher gewesen, die Kabel hintenrum durch die Motorräume zu verlegen.
Bild des Tages: Ehemalige Mikrowellennische.

Mittwoch, 23. Mai 2012

Nachtrag:

Bald nach dem Motorausfall hatten wir Wasser im Schiff. Der Kat ist im Bad mit einer Notausstiegsluke ausgerüstet. Sollte er doch mal durchkentern, könnte man hier aus dem Schiff kriechen. Hier hatte die Luke eine andere Funktion, sie ließ das Wasser ins Schiff. Bei jeder höheren Welle kam ein Schwall durch die (Nicht vorhandene??) Dichtung. Mit Spülschwamm und Salatschüssel wurde das Salzwasser außerbords befördert.

Mittwoch 23.05.2012


Eigentlich hätte es in der Nacht zu regnen anfangen sollen. Um 04.00 legte der Wind kräftig zu und wir schlossen vorsichtshalber mal die Luken. Der Regen blieb aus. Am Morgen war der Himmel bedeckt, aber wir wollten uns nicht wieder ins Bockshorn jagen lassen. Der Ölwechsel wurde gestartet und der rechte Diesel angelassen. Er wollte aber nicht anspringen. Wäre auch ein Wunder gewesen, mit zugedrehtem Benzinhahn und geschlossenem Seeventil für den Saildrive. Trotzdem benötigte er drei Anläufe, bis er mit viel Qualmausstoß zu laufen begann. Irgendwie vibriert dieser Motor mehr als der andere. Warum wissen wir nicht. Ein paar Schiffe weiter fiel es Carsten kurzfristig ein, mein Angebot, ihn mit seinem Schiff nach Lefkas zu begleiten, anzunehmen. Den Ölwechsel haben wir natürlich nicht unterbrochen. Diesmal war das Problem, dass nach etwa 500 ml kein Öl mehr kam. Kann ja nicht sein. Mit dem Peilstab nachgemessen, es ist auf jeden Fall ein Rest an Öl drinnen. Ein zweites Mal das Saugrohr reingesteckt und es kam wieder Öl, insgesamt 3 Liter. Der Ölfilter ließ sich ähnlich schwer oder Leicht wie der andere entfernen. Neuer Ölfilter drauf, Öl aufgefüllt und dann schnell grob zusammenräumen. Zeit bis dahin, 42 Minuten, 57 Sekunden. Carstens Kat wurde gewassert. Alles war dicht, aber die Motoren sprangen nicht an. Lothar entdeckte ein lockeres Kabel an der Lichtmaschine, was mit einem Starten nicht zu vereinbaren war. Dabei hatten sie gestern beide Maschinen zur Probe laufen lassen, ohne Probleme. Als Ari mich sah, meinte er, ich sollte mich doch besser von Schiffen fern halten. Wir fuhren los und nach Passieren der ersten beiden Fahrwassertonnen begann der linke Motor zunächst grau, dann schwarz zu rauchen und zuletzt spuckte er Öl. Lothar entdeckte zu viel Flüssigkeit im Motorblock, zusätzlich zu Öl auch Diesel und Wasser. Damit fiel diese Maschine für den weiteren Gebrauch aus. Langsam ging es gegen Wind und Welle weiter das Fahrwasser hinaus. Aus Süden kam eine lange Dünung. Mit der Genua und mitlaufendem Motor schafften wir Richtung Lefkas am Wind etwas über 4 Knoten. Wettermäßig hatten wir Glück, zweimal tröpfelte es leicht. Von See her ist die Einfahrt in den Kanal recht versteckt. Schon fast an Land sieht man die roten Bojen, die man links liegen lassen sollte. Da wir etwas zu früh angekommen sind, fuhren wir in den Kanal und legten uns kurz an der Betonmauer längsseits. 10 Minuten später drehte sich die Brücke und wir reihten uns zwischen den anderen Kanalfahrern ein. Ein schwarzer Mega-Kat kam uns entgegen. Trotz seiner Größe öffnete die Brücke sich kein zweites Mal, er war zu spät. In der Marina gingen wir am Kat-Steg längsseits. Dort lagen einige Sunsail-Kats, deren Fender bereits das TUI-Logo tragen. Kaum waren wir zurück in der Cleopatra begann es zu schütten. Das brachte uns die Erkenntnis, dass der Riss in der Scheibe nicht allein ein optisches Problem ist, sondern Wasser ins Schiff lässt.
Bild des Tages: Ausflug per Schiff nach Lefkas

Dienstag, 22. Mai 2012

Dienstag 22.05.2012

Der bedeckte Himmel gestern hatte zur Folge, dass die Duschen eine Temperatur hatten, die man mit viel Wohlwollen als lauwarm beschreiben könnte. Heute morgen wurden wir von ganz dunklen Wolken begrüßt, aus denen gleich dicke Tropfen zu fallen begannen. Das angekündigte schlechte Wetter schien angekommen. In einer Regenpause griff ich trotzdem zum Schlauch, um den Stechers Sand von Deck zu spülen. Das war mühsam, weil der Wind von vorne kräftig gegen mich arbeitete und gleichzeitig der Wasserdruck im Schlauch wieder auf Tröpfelniveau lag. Ein Einkauf war eh fällig also drehten wir in Preveza unsere übliche Runde. Und alles bei strahlendem Sonnenschein. Trotzdem trauten wir uns nicht, beim zweiten Motor den Ölwechsel zu starten, da plötzlich Wolken über uns waren. Der Wind kam heftig aus West, dort war der Himmel blau. Woher die Wolken über uns gekommen sind, zumal sie dem Wind folgend nach Osten zogen, konnten wir nicht verstehen. So montierte ich die Kabel der Solarpaneele an den Ladereglern um und siehe da, wir bekamen ausreichend Strom auf die Batterien. Das Windex war die nächste Spielerei. Das Rädchen oben dreht sich, zeigt aber keine Windstärke oder –richtung an. nach dem Zerlegen des Anzeigegerätes habe ich keinen Erkennisgewinn bezüglich der Fehlerursache. Das Gerät bekommt Strom und die Kabel zur Masteinheit haben ebenfalls Strom. Aber angezeigt wird nichts. Für dieses Teil von Brookes & Gatehouse sind Ersatzteile nicht zu bekommen. Folglich muss ein neues Gerät her, kostet etwas 400 €. Inzwischen sind die Wolken wieder verschwunden und wir warten weiter auf das angekündigte Unwetter.

Montag, 21. Mai 2012

Montag 21.05.2012


Am Abend haben wir die neue Cockpitlampe ausprobiert. Ihr Licht reicht locker zum Backgammonspielen. Selbst Lesen wäre kein Problem. Allerdings hat das Licht Unmengen an Mücken angezogen. Das schwüle Wetter hat sie wohl aufgestachelt. Eine schaffte es ins Schiff und sie überlebte mehrere Attacken durch uns mit Fliegenklatsche oder flacher Hand. In regelmäßigen Abständen flog sie neue Angriffe, bis wir uns ins durch Moskitonetz gesicherte Schlafgemach zurückzogen. In der Nacht hatte es ein paar Mal getröpfelt und morgens war es bedeckt. Im Gegensatz zu gestern morgen eher dunkelgrau. Wir hatten gestern die richtige Folie für die Küchenscheibe entdeckt. Natürlich hatten wir uns nicht vermessen, lediglich die Folie gut versteckt verstaut. Nach den üblichen Vorbereitungen lag die Folie schließlich an allen Rändern deutlich überstehend auf der Scheibe. Ohne Sonne ist der Feinschnitt einfacher, außer man hat so ein diffuses Licht wie wir heute. Nachdem dieses Kapitel vorläufig beendet war (Dank gerissener Scheibe wird es nächstes Jahr eine Fortsetzung geben), wandten wir uns den Motoren zu. Zunächst dem rechten. Flusher über den Saildrive, Wasser auf und Probelauf mit zusätzlichem Ölerwärmen zum leichteren Abpumpen. Bei der letztes Jahr gekauften Pumpe waren bereits die Plastikschläuche eingerissen. Gekürzt passten sie, aber die Pumpe förderte nichts. Die ist hinüber. Schon den Geldbeutel in der hand, um eine neue zu kaufen, versuchten wir es mit der Pumpe für das Getriebeöl. Wir stecken natürlich nicht den Schlauch mit dem Motoröl ins Getriebe und umgekehrt, aber die Pumpe ließ sich austauschen. Trotz Aufwärmen war es zäh, das Öl. Eine halbe Stunde brauchte ich, um etwas mehr als 3 Liter abzupumpen. Und das unter Druck stehend mit einer Bordfrau, die eine Stoppuhr in der Hand hinter bzw. über mir stand. Der Filterwechsel war etwas einfacher als letztes Jahr. Der neu gekaufte Ölfilterwechselriemen erwies sich allerdings als untauglich. Der Platz ist zu beengt. Praktisch hingegen war die Babywindel, die ich unter den Filter vor dem endgültigen Lösen klemmte. Sie fing nicht alles Öl auf, aber selbst das unter den Motor geflossene ließ sich mit ihr leichter entfernen als mit einem Lappen. Neuer Filter drauf, Öl nachgefüllt, Probelauf, Ölstandkontrolle und Schluss für heute.
Bild des Tages: Windel für den Motor.

Sonntag, 20. Mai 2012

Sonntag 20.05.2012


Obwohl es extrem ruhig war sind wir um 08.00 aufgestanden. Rückblickend wären wir besser im Bett geblieben. Es war bewölkt, was für unser Vorhaben, die Sonnenschutzfolie aufzukleben, günstig gewesen wäre. Beim Blick durch die Küchenscheibe der erste Rückschlag. Die neu eingeklebte und schon mit Folie versehene Scheibe hat am Rand einen Riss. Das bei einer Scheibe die ohne Schrauben absolut spannungsfrei eingeklebt ist. Als nächste Überraschung schallte das liebliche Geräusch des Sandstrahlkompressors zu uns herüber. Stecher kennt keinen Sonntag. Die weiße Wäsche kommt heute natürlich nicht in die Maschine, aber da der Wind im Moment günstig steht wollen wir die letzte Folie aufkleben. Scheibe putzen, Schutzfolie abziehen, alles mit Neutralreiniger einsprühen, Folie nach vorne tragen, Folie ist zu klein. Scheiße. Dass wir uns so vermessen haben können wir nicht glauben. Rasch wird Plan B entwickelt und ausgeführt. Kommt die Folie halt auf eine Lukenscheibe. Diese muss natürlich erst am Rand von altem Sika befreit werden. Bevor die Folie drauf ist dreht der Wind. Es hilft nichts, die Folie ist eingeweicht und muss drauf. Es wird unsere problemloseste Klebeaktion. Zufällig werfe ich danach einen Blick auf die Laderegler der Solarpaneele. Diese hatten wir gestern Nacht wieder angeschlossen. Kein Strom fließt. Carola meint, ich hätte die Kabel falsch zusammengesteckt. Geht überhaupt nicht, da Plus und Minus verschiedene Stecker haben. Geht schon, wenn man die Stecker der Paneele selbst wechselt. Die Paneele waren wohl doch anders platziert. Erst mal die Paneele abdecken, denn nur abgeschattet darf man die Stecker trennen oder verbinden. Der Gegenversuch mit einem Paneel zeigt, richtig gesteckt fließt Strom. Leider sind bei der jetzigen Position der Paneele die dafür passenden Stecker für ein Paneel zu kurz. Muss ich also die Kabel an den Reglern tauschen. Davon lasse ich heute die Finger. Stattdessen wird eine LED Lampe für die Abende und Nächte im Cockpit gebastelt. Zu diesem Zweck habe ich mir Tagfahrleuchten fürs Auto gekauft. Die werden auf ein kleines Holzbrett geschraubt und mit einem schiffigen Stecker versehen. Beim Test kommt die Erinnerung. Da war doch was mit dem Wackelkontakt des Steckers im Cockpit. Wenn man den Stecker normal festschraubt geht das Licht aus. Beim Öffnen des Steckers fällt mir die kleine Schraube runter und landet im Winschenköcher. Um die Schraube raus zu bekommen, muss der Köcher abgeschraubt werden. Das Innenteil des Steckers lässt sich auch ohne Schraube nicht herausziehen. Aber jetzt fließt der Strom auch wieder bei fest angeschraubtem Stecker.
Bild des Tages: Riss in der Scheibe

Samstag, 19. Mai 2012

Samstag 19.05.2012

Gestern Abend hat uns der alte Kühlschrank verlassen. Wir haben es erst dadurch bemerkt, dass die Gefrierakkus für die Kühltasche abgetaut waren. Erstmal wurde vorsichtshalber der neue Kühlschrank über 220 V eingeschaltet. Nach Entfernung von Polster und Holzplatte war der alte K. zugänglich und der Fehler rasch gefunden. Bewegte man das rote Kabel an der Lüsterklemme, war wieder Strom drauf. Die Reparatur musste bis zum nächsten Tag warten, da das Abendessen anstand.
Zunächst mussten wir das Deck abspritzen. Stecher hat einige 100 Meter entfernt die Camelia gesandstrahlt und der kräftige Wind hat diesen bis zu uns geweht. Die Aktion hätte ich mir sparen können, denn sobald der Wind im Laufe des Vormittags wieder auf Nord drehte, kam der Sand zurück. Und in größerer Menge als gestern. Während das Deck trocknete wurde der Kühlschrank versorgt. Um eine Sicherung einzubauen hatte Franzmann das dicke Kabel an der Lüsterklemme auf ein dünneres gelegt. Und zur Sicherheit davon lediglich die Hälfte der Litzen eingeklemmt. Nachdem die Wäsche auf der Leine war (das war bevor der Wind drehte) wurden die Solarpaneele getauscht und die Schrauben endgültig wasserdicht mit Pante versehen platziert. Da die Pante gerade auf dem Tisch lag wurde das Befestigungsloch für die nicht mehr vorhandene Gangway neu eingeklebt. Sämtliche Muttern waren französisch dick mit Silikon verschmiert. Dafür war zwischen Deck und Rahmen fast gar kein Silikon. Nachdem die Sandstrahlerei beendet war wurde das Deck ein zweites Mal an diesem Tage abgespritzt. Zwischenzeitlich haben sie ja ein paar alte Segel aufgehängt, um das Verwehen des Sandes zu verhindern. Geholfen hat es nichts.

Freitag, 18. Mai 2012

Freitag 18.05.2012


Trotz des vielen Regens hatten wir gestern heißes Duschwasser. Später waren wir bei Lothar und Heide, er hatte gestern Geburtstag, sie heute. Trotzdem wurde nicht ausgeschlafen. Wobei die Nacht eine der kälteren war, 12° hatte es am Morgen. Dafür war der Himmel blau. Ich widmete mich wieder dem Knüpfen des Trampolins und Carola der Reinigung des Innenraumes. Später bastelten wir zwei neue Einlegbretter für den Schrank, eines für Carola, eines für mich. Die alten waren durch die französischen Wasserspiele im Inneren etwas aufgeweicht.
Die Crew der Camelia ist nicht nur nautisch ein Ausfall. Gleich nachdem sie an Land gekommen sind, haben sie das Unterwasserschiff angeschliffen und gestrichen. Auf einer Seite haben sie zu viel Feuchtigkeit unter die Farbe gelassen. Jetzt musste alles runter. Das ging natürlich nur mit dem Sandstrahler. Direkt neben uns liegt ebenfalls ein Bruchpilot. Der ist trotz Absperrung durch Leinen und Bojen westlich von Skorpios auf eine Untiefe und hat sich den gesamten rechten Rumpf seines Motorkats aufgeschlitzt. Die Versicherung hatte es als Totalschaden deklariert, aber er wollte es reparieren lassen. Les hat’s gefreut. Er hat extra eine Halle dafür gebaut. Da der Held der Seefahrt vergessen hat, seinen Fäkalientank zu leeren bevor er jetzt an Land gehoben wurde entleert sich dieser jetzt tröpfchenweiße und je nach Windrichtung glauben wir uns neben einer Klärgrube.
Bild des Tages: Sonne nach Regen

Donnerstag, 17. Mai 2012

Donnerstag 17.05.2012



In der Nacht hat es lediglich zweimal getröpfelt. Glück für uns, denn wir hatten unsere Birkis draußen stehen lassen. Dafür zog noch während dem Frühstück die erste Regenfront über uns hinweg. Und der Himmel blieb dunkelgrau. Somit war Innendienst angesagt. Schon gestern hatten wir den Entlüftungsschlauch auf den neu montierten alten Tankstutzen gesteckt und den Tank probeweise randvoll mit Wasser gefüllt. Kein Wasseraustritt am Stutzen. Heute morgen kamen mir Bedenken, ob der Entlüftungsstutzen überhaupt seine Funktion erfüllen kann oder die Pante bei der Montage in das Loch gedrückt wurde und dieses verschloss. Also wurde der Schlauch abgenommen und mit einem Draht im Stutzen gestochert. Er ließ sich ausreichend weit vorschieben, um mich von der Durchgängigkeit zu überzeugen. Es folgte der Zusammenbau des Bettes. Bei anhaltendem Regen wurde das nächste große Projekt in Angriff genommen, die Verkabelung des neuen Kühlschranks. Schaltpaneel abschrauben, Schrankwand abmontieren, Treppenstufen abschrauben und noch einiges mehr. Oft mussten weitere Teile demontiert werden, um an ein zu entfernendes zu kommen. Einige lose Kabel wurden identifiziert, andere rausgerissen. Bei der Gelegenheit entdeckten wir neben dem alten Kühlaggregat ein französisch verklebtes dickes Kabelende. Nach dem Auspacken die Überraschung, es waren satte 14 Volt drauf. Das Kabel war zum Kühlschrankkabel parallel und wurde durch den gleichen Schalter bedient. Nicht gut, wenn man die beiden Kühlschränke nicht gleichzeitig betreiben will. Mein Plan, die neuen Kabel durch ein Rohr unter dem Quergang von einem Rumpf zum anderen zu führen, musste ich aufgeben. Es gibt kein Rohr für den kürzesten Weg. Alles muss Zickzack bis vor zum Mast und wieder zurück geführt werden. Nach dieser Entdeckung wurden zwei weitere Kabel ohne Anschlüsse entsorgt.
Bilder des Tages: Französische Kabelverklebung. Französische Kabelendbearbeitung (Sind die Litzen zu dick für die Lüsterklemme, zwick die Hälfte der Drähte weg und steck dafür die restlichen in Lötzinn)

Mittwoch, 16. Mai 2012

Mittwoch 16.05.2012


In der Nacht hat es weiter geschauert und auch am Morgen begrüßte uns ein mit dicken Wolken verhangener Himmel. Bei unter 15° mit kaum steigender Tendenz war an Arbeiten draußen nicht zu denken. Dabei hatten alle Wetterberichte für heute Sonne vorausgesagt. Wobei der griechische Wetterdienst Poseidon seine Tätigkeit einzustellen scheint. Seine Vorhersage stoppt bei Freitag und hat sich die letzten Tage nicht verändert. Laut Internet gibt es am 17. Juni Neuwahlen und den Griechen geht so die Düse, dass sie gestern auf einen Schlag 700 Millionen € von ihren Banken abgehoben haben. Die haben jetzt natürlich ein Liquiditätsproblem. Da wir erst durch Theo und jetzt mit dem Wetter so in unseren Arbeiten behindert werden, haben wir unseren Krantermin auf Mittwoch den 06. Juni verschoben. Gegen Mittag kam die Sonne raus und ich widmete mich erneut dem Trampolin. Das dünne Schnürl als „Verstärkung“ ist eingeflochten. Die Einzelknüpfung musste ich unterbrechen. Jürgen von der Speedy aus Elsfleth kam vorbei und ich bekam wieder Nachhilfe in Sachen Seefahrt. Ein kleines Schweißgerät gehört unbedingt an Bord, ebenso ein kleiner Kompressor. Und wenn es einzig zum Tauchen ist. Freediver könne man vergessen. Und unsere Barbarossa Winschen, für die wir glaubten, keine Ersatzteile mehr zu bekommen, sind in Wirklichkeit Harken Winschen. Mit einem Händler in München. Und Stahlschiffe sind nicht gut, da sie in der Regel nicht mit dem hochwertigen SD38 Stahl für die Berufsschiffahrt, sondern mit dem kohlestoffreichen und billigerem SD37 gefertigt sind. Kaum elastisch uns brüchig. Und als Back Up für den Autopiloten ist keine Windsteuerung zu empfehlen, sondern ein einfacher Pinnenpilot für 500 €. Ich konnte mich kaum losreißen und kam erst um 19.00 zum Duschen. Ich musste zwar anstehen, hatte aber heißes Wasser.
Bild des Tages: Das war unser Ringseil für das Trampolin. Nicht zerschnitten, einfach zerbröselt.

Dienstag, 15. Mai 2012

Dienstag 15.05.2012


Gestern Abend zog ein kräftiges Gewitter über uns hinweg. Blitz und Donner bewegten sich zunächst im üblichen Rahmen. Später waren die Wolken praktisch ständig von Blitzen erleuchtet, allerdings ohne Donner. Kurz darauf ging ein heftiger Hagelschauer nieder. Die ganze Nacht über schauerte es und am Morgen war das Thermometer auf 15° gefallen. Einzig der Wind hielt sich in Grenzen. Der heftige Regen hat das Deck zusätzlich gereinigt. Da für heute viel Regen angekündigt war, beschlossen wir nach Preveza zum Einkaufen zu fahren. Ich suchte ein Plastikrohr, in dem ich die Kabel für den Kühlschrank über eine gefährliche Passage verlegen könnte. Im fünften Laden wurde ich fündig. Zusätzlich erstand ich zwei Schnürl für das Trampolin. Im Chinaladen bekam ich eine neue Hose und Carola drei Kleidchen für die heißen Tage. Masoutis und Lidl bildeten den Abschluss. Zurück am Schiff kamen wir zu dem Schluss, dass der Wetterbericht Unsinn erzählt und es heute trocken bleibt. Zum Befestigen des Trampolins wurden alte Schnürl auf die richtige Länge geschnitten. Diese wurden in den Ösen verknotet und das Netz zunächst an den markierten Stellen im richtigen Abstand angebunden. Danach wurden alle weiteren Schnürl ans Netz geknotet. Zwar regnete es nicht, aber es ist kalt geworden. Erst holte ich mir eine lange Hose, dann Schuhe und Socken, dann die Fließjacke. Und trotzdem waren die Finger irgendwann zu kalt zum Knoten knüpfen. Zumindest die Dusche war heiß, im Gegensatz zu gestern.
Bild des Tages: Blick auf den Nachbarkat.

Montag, 14. Mai 2012

Montag 14.05.2012

Ein normaler Arbeitstag in der Marina. Da wir eh den Wassertank füllen müssen, reinigen wir das Deck. Diesmal sogar mit Schrubben. Eigentlich unsinnig, wenn es die nächsten Tage regnen soll. Aber wir haben die Erfahrung gemacht, dass der Regen den vorhandenen Dreck zusammenschwemmt und zusätzlich eigenen zurücklässt. Wir haben keine Lust, durch nassen Dreck umherzulaufen und diesen über das Schiff zu verteilen. Ich demontiere später das zweite Trampolin. Wie so oft beweist Franzmann eine unglaubliche Phantasie, Dinge auf unterschiedlichste Art hinrrissig zu erledigen. Bei der Befestigung des Netzes auf dieser Seite hat er neue Methoden der Seilknüpfung ersonnen. Nicht eine einzige Einzelknüpfung, stattdessen eine durchlaufende Zickzackknüpfung und einmal Zickzack zwischen zwei Befestigungspunkten und dem Netz. Und die Schnüre hat er wohl „zur Stabilisierung“ umeinander gewickelt, was das Lösen zu einem wahren Vergnügen macht. Zwischendurch stoße ich auf neue Knoten. Man könnte sie als einen doppelt verschlungenen Palstek interpretieren. Leider lassen sie sich nicht so leicht öffnen wie das Original. Wie auf der linken Seite hat Franzmann auch hier über manche der ursprünglichen Ösen einfach neue geschraubt. Dadurch verengten sich die Öffnungen beider Ösen, wodurch das Durchziehen der Schnüre nicht einfacher wurde. Das Lösen der alten, das Trampolin umfassenden Leine war später fast ein Kinderspiel. Der Heißschneider lief heiß. Die Reste der beiden 8 Meter langen Leinen bieten einen traurigen Anblick. Unser nächster Nachbar wird gewassert und wir haben freien Blick nach hinten. Das zunächst aus Süden aufziehende schlechte Wetter unterbricht weitere Aktivitäten durch Regen. Zunächst sind es wenige Tropfen, die sich später zu richtigen Schauern verstärken. Somit sind Innenarbeiten angesagt. Die Nieten des Wassertankstutzens werden angezogen. Dafür ist reichlich Kraft nötig. Das Abzwicken der Stifte ist ebenfalls schwierig. Mit der normalen Beißzange ist kein Durchkommen. Der Bolzenschneider muss her und damit ist die Zugänglichkeit das nächste Problem. Mit Pante wird nochmals rundum abgedichtet. Jetzt darf alles trocknen, bevor wir den Wassertest durchführen.

Sonntag, 13. Mai 2012

Sonntag 13.05.2012



Vom Arbeitslärm her hätten wir morgens die Sonntagsruhe genießen können, wenn die dummen Köter nicht verrückt gespielt hätten. Alle halbe Stunde mussten sie zu kläffen anfangen. Da blieb nichts übrig, als die Arbeit anzugehen. Ich setzte meine Knüpferei am Trampolin fort, Carola befreite das rechte Bugkorbbrett vom Epoxy. Seinerzeit waren wir im Arbeiten mit diesem Werkstoff unbedarft und hatten eine Schicht nach der anderen aufgetragen. Nichts mit nass in nass oder Anschleifen. An der Oberseite löste sich daher das Epoxy selbständig vom Holz, beim Rest musste die Spachtel helfen. Womit der Beweis erbracht wäre, dass Epoxy nicht UV-beständig ist. Anders auf der Unterseite. Hier blieb nur die große Schleifmaschine mit 40er Körnung. Dem konnte selbst das Epoxy nicht widerstehen. Nebenbei kamen mindestens 20 Taxis und brachten Frischlinge vom Flughafen. Wir können uns nicht daran erinnern, dass so viele Neue auf einmal an einem Tag gekommen sind. Irgendwann war ich mit dem Einknoten des dünnen Schnürls fertig und spannte die Seile der Einzelschnürung nach. Natürlich hatten die wenigsten noch hängenden Schnüre die passende Länge und ich durfte die meisten austauschen. Wenn ich den Palstek nicht schon gekonnt hätte, jetzt sitzt er. Mit 50 Einzelseilen ist das Netzt befestigt. Die zwei Knoten jedes Schnürls habe ich mindestens zweimal auf und zugeknüpft. Die fortlaufende Schnur zur Rundumbefestigung habe ich halbiert. Die halbe Schnur durch die Ösen zu ziehen war aufwendig genug. Nach dem Spannen war das Netzt wieder komplett verankert und gesichert. Und der Tag war zu Ende. Der einzige Vorteil dieser Arbeit war, dass teilweise das Schiff Schatten spendete und ein kühlender Wind durch die Rümpfe wehte. Nachteil beim dauernden Blick nach oben war die Aussicht auf die Dreckspatzen, die in unserer Takelage saßen und sich einen pfiffen, bzw. auf’s Deck schissen. Mit Klatschen, Klopfen oder gar Rütteln am Schiff konnte ich sie in keinster Weise beeindrucken. Das war auf Dauer nicht zum Aushalten und ich kletterte immer wieder vom Gerüst und auf’s Schiff, um an den Wanten zu rütteln. Wir blicken gespannt auf die Wetterberichte, die nichts Gutes verheißen. Das Griechenlandtief wird von einem Balkantief abgelöst, das von einem Balkantief abgelöst wird. Das bedeutet für uns viel Regen die nächste Woche.
Bilder des Tages: Altes Seil im Netz mit französischer Knüpfung. Neues Seil im Netz mit deutscher Knüpfung.

Samstag 12.05.2012


Der Wetterbericht bringt wieder wirre Informationen. Für gestern gab einer 40% Schneefallrisiko an. Und wir haben keine Winterreifen dabei…
Heute spielten wir Taxiunternehmen. Die Cinderellas benötigten einen Lift von Lefkas hierher. Auf dem Weg nach Lefkas wollten wir eine Leerfahrt vermeiden und nahmen einen Engländer vom Flughafen mit, der den Daumen rausgehalten hatte. In Lefkas selbst kauften wir schnell ein dünnes Schnürl für das Trampolin. Statt 30 Metern durfte ich das Gewicht bezahlen, machte 2,50 €. In der Marina tauschte ich den zu hohen Tankeinlassstutzen um. Das Geld zurückgeben konnte er nicht, das wäre ein zu großer logistischer Aufwand mit der Steuer und so… Ich deckte mich mit einigen Schäkeln ein. Die Fahrt brachte uns dem Tierreich näher. Kühe im Meer hier am Strand, eine Schildkröte auf der Landstraße, Gänse auf der Straße in Lefkas, Flamingos in den Lagunen des Flughafens. Zurück am Schiff nahmen wir einen zweiten Anlauf mit der Winsch. Auf Bildern unserer letzten Winschwartung haben entdeckt, dass auf der anderen Dachwinsch Beilagscheiben unter dem Mittelschaft verwendet wurden. Also zerlegten wir diese Winsch, um ein Muster zu haben. Die Beilagscheibe stellte sich als Sprengring heraus. Wir glauben nicht, dass diese zum ursprünglichen Bausatz gehörten. Im Shop hatten sie Sprengringe, aber etwas dünnere. Wir versuchten es trotzdem mit der blockierten Winsch und siehe da, sie dreht sich, auch mit angezogenen Schrauben. Das Trampolin war als nächstes dran. Abmessen des neuen Seils, einfädeln des selbigen in das Netz und Verknoten. Dann wurde das Netzt zunächst an den 8 Markierungspunkten an seinem Bestimmungsort festgebunden. Seil für Seil spannte ich es rundum. Selbst alleine mit dieser Einzelknüpfung schien es besser gespannt als das alte daneben. Die nächste Arbeit war wieder ganz nach meinem Geschmack. Über Kopf mit dem dünnen Schnürl Neues Seil und altes Netz verknoten. Drei halbe Schläge, Schnürl 5 cm weiter erneut durchfädeln und wieder drei halbe Schläge. Die 30 Meter Schnürl dürften sich als zu kurz bemessen herausstellen. Mit 20 Meter habe ich nicht die ganze Länge geschafft. Am Abend gab es ein kurzes Gewitter, was uns nicht von einem Besuch bei Thalia abhielt. Die Luken mußten wir halt schließen.
Bild des Tages: Netz knüpfen

Freitag, 11. Mai 2012

Freitag 11.05.2012





Am Abend fielen gestern ein paar Tropfen, die uns nicht so sehr erschreckten, dass wir die Luken schlossen. Das wäre unangenehm gewesen. Inzwischen reichen uns nachts Bettlaken alleine zum Zudecken, so warm ist es. Morgens war alles trocken und der Himmel bewölkt. Ideale Bedingungen, um eine Sonnenschutzfolie aufzukleben. Ohne die Blendung durch die Sonne ist das Abschneiden der Ränder viel angenehmer. Abgesehen von den Verrenkungen, die nötig sind, um auf dem rutschigen Deck die richtige Position zum Schneiden zu halten. Obwohl die Schnittführung gerade an den runden Kanten gelungen schien, löste sich im Laufe des Tages genau da die Folie leicht ab. Erneutes befeuchten und mit dem Rakel drüber streichen hatte keinen dauerhaften Erfolg. Erst die grobe Gewalt des Daumens, kräftig auf den Rand gedrückt, half. Die Genua wurde probeweise ausgerollt und das alte Problem trat wieder auf. Trotz Hochstellung der Rolle durch eine Feder wickelte sich die Schnur zur Rollanlage ungleichmäßig am unteren Rand auf, so dass sie schließlich den Rollmechanismus blockierte. Dazu ist uns bislang keine Lösung eingefallen. Auf einen Test des Großssegels verzichtete ich wegen der Windrichtung von hinten. Nicht dass wir es nicht mehr einrollen können. Da die Mehrzahl der Seile abgewickelt war, nutzen wir die Gelegenheit, um ein paar Winschen zu fetten. Eine zerlegten wir sogar zum größten Teil, was wir hätten bleiben lassen sollen. Nach dem Zusammenbau drehte sie sich überhaupt nicht mehr. Also wieder alles zerlegen. Die Zahnräder drehten sich solange, bis wir wieder den Mittelschaft anschraubten. Selbst ein Anziehen der Schrauben mit zwei Fingern war genug, um die Winsch zu blockieren. Nach diesem Rückschlag ließen wir die anderen Winschen gut sein. Carola widmete sich dem Nähen von Moskitonetzen und ich baute das linke Trampolin ab. Hier hat sich Franmann wieder selbst übertroffen. Das Netzt hat er zunächst mit einzelnen Schnüren jeweils zu einem Haken gespannt. Dann hat er Zickzack eine Schnur durch Netz und Haken gezogen. Bei 8 Meter Umfang des Netzes hat er ganz schön viel Seil durch die Hacken und das Netz führen müssen. Bei der ganzen Sache bröselte das alte Seil vor sich hin. Natürlich war es trotzdem nicht leicht aus dem Netz zu bekommen. Franzmann hat es zusätzlich gesichert. Anstatt das alte dicke Seil zu ersetzen hat er es mit einem neuen dünnen umwickelt. Alle 5 cm 4 halbe Schläge. Dieses Seil habe ich nicht mehr aufknoten können. Aber stabil war es. Weder mit Schere, noch mit Cuttermesser war ihm beizukommen. Nachdem ich mühsam das halbe Netz mit Cuttermesser von dem dünnen Teil befreit hatte kam mir die Idee mit dem Heißschneider. Ruckzuck war die Sache erledigt.
Bilder des Tages: Genua testweise ausgerollt. Zerlegte Winsch. Schiff ohne Netz. Sonnenschutzfolie auf einer Küchenscheibe.

Donnerstag, 10. Mai 2012

Donnerstag 10.05.2012



Heute sind die Köter wieder zu alter Stärker aufgelaufen. Ab 06.00 haben sie alles und jeden angekläfft. Das sollten sie nicht zur Gewohnheit werden lassen. Wir sind nach Lefkas gefahren, um eine lange Einkaufsliste abzuarbeiten. Das wichtigste war natürlich der Tankanschluss. In 8 Läden hatten wir keinen Erfolg. Im vorletzten, in der Marina in Lefkas, fand sich ein entsprechendes Teil, für 15 € deutlich billiger als das für 50 bei SVB. Dem Lidl statten wir natürlich ebenfalls einen Besuch ab. Die alte Schwimmbrücke ist übrigens wieder an ihrem Platz. Zurück am Schiff wurden erst die ganzen Einkäufe verstaut, dann ging’s an den Tank. Und hier die böse Überraschung. Das neue Teil sieht nahezu identisch aus wie das alte, ist aber um 2 cm höher. Wenn wir die Bettunterplatte wieder zurückbauen, würde diese den Stutzen 1 cm in den Tank drücken. Somit kommt Plan B. Der alte Stutzen wird wieder verwendet. Dazu müssen die alten Nieten entfernt werden, ohne den Stutzen zu beschädigen. Die Teile wollen natürlich nicht so wie ich. Eine zerbröselte, aber die Teile blieben im Loch. Nach längerem guten Zureden, Bohren, Schlägen mit dem Hammer und Bearbeitung mit dem Stemmeisen gab auch die letzte Niete auf. Am Tank mussten die Löcher befreit werden. Hier ging der Rest der Nieten auf Tauchstation im Tank. Bei Gelegenheit sollten wir uns ein Inspektionsloch einbauen lassen und die alten Schätze vom Grund des Tanks heben. Wir suchten die richtigen Nieten, schmierten Pante um die Löcher und setzten den Stutzen auf. Die Nieten werden in zwei Tagen angezogen. So hoffen wir, eine dickere Panteschicht zum Abdichten zwischen Stutzen und Tankwand zu haben. Für das Moskitonetz zu unserem Schlafzimmer werden Löcher gebohrt und Schrauben eingedreht. Zwei unserer Nachbarn sind heute ins Wasser. Ihren Dreck und Abfall haben sie natürlich nicht mitgenommen. Den durften wir entsorgen.
Bild des Tages: Tankstutzen mit alten Nieten. Aufgeklebter, nicht angenieteter Stutzen.

Mittwoch, 9. Mai 2012

Mittwoch 09.05.2012



Gestern Abend kam der Krankenwagen in unsere Marina. Es ist mindestens das fünfte Mal, dass er in eine der Marinas gerufen wurde. Wenn man sich das Durchschnittsalter der Leute auf den Schiffen ansieht verwundert das nicht. Wir kommen uns verstärkt vor wie in der Geronto.
Die Italienische Küstenwache ist übrigens gestern abgezogen. Die waren wohl als Wahlbeobachter hier. Die wissen ja genau, wie man ordentlich wählt.
Als das Deck endlich trocken war bohrten wir Löcher ins Bimini für die Befestigung der Sonnensegel. Danach nähte Carola ein weiteres Moskitonetz und ich kratze die Pante von den beiden Küchenscheiben. Bei einem Ausflug durch die Marina sahen wir nebenan den Kat des Engländers, der uns letztes Jahr die Tauchflaschen abgekauft hat. Er ist zu verkaufen…
Die Wetteraussichten sind nicht rosig. Nächste Woche soll es wieder regnen. Es dreht sich wieder einmal ein Tiefdruckgebiet über Griechenland. Und es bleibt hartnäckig an Ort und Stelle. Nicht genug damit, ein neues Tiefdruckgebiet kommt aus Westen. Diesmal nicht über Afrika, sondern hintenrum, rechts an den Alpen vorbei über den Balkan. Im Moment entwickeln sich gewaltige dunkle Gewittertürme über den Bergen. Normalerweise interessieren uns die nicht.
Bilder des Tages: Moskitonetz vor dem Eingang und Ringmuttern im Bimini

Dienstag, 8. Mai 2012

Dienstag 08.05.2012


Nachdem ich mich gestern auf den Weg zum Marinarestaurant gemacht hatte, um ins Internet zu kommen, lief natürlich das Netz der Marina selbst wieder.
Heute morgen war das Deck trocken. Die Sonne versteckte sich im Osten hinter einigen Wolken, die sich bald verzogen. Wir wollten heute die Sonnenschutzfolie auftragen. Spannend war wie üblich, ob ich nicht zu sparsam gemessen und zu wenig Folie bestellt habe. Es reichte für Werkstatt und Salonluke aus. Die Werkstattscheibe war als erste dran. Folie grob zurecht schneiden, Schutzfolie von der Unterseite abziehen, alles mit Spüli einsprühen, auch die Scheibe selber. Folie vorsichtig zur Scheibe tragen und auflegen. Das zwischen Folie und Scheibe befindliche Wasser ausstreichen war diesmal problematisch. Wir mussten die Folie von zwei Seiten teilweise wieder abziehen, weil anderes die Wasserblasen nicht zu entfernen waren. Das Abschneiden der Überstände war einfach wie nie, da der Scheibenoberrand frei lag. Es genügte, das Messer schräg gehalten über die Kante zu ziehen. Bei der Salonluke mussten wir zuerst die Lukengriffe demontieren. Die Folie auf eine Scheibe mit Löchern auftragen ist eine Premiere. Dafür haben wir von der Werkstattscheibe gelernt, dass es praktischer ist, die Folie erste auf einem Streifen anzukleben, den Rest hoch zu halten und langsam unter Ausstreichen der Flüssigkeit auf die Scheibe abzusenken. Klingt einfach, ist es bei Wind aber nicht. Schon beim Tragend er Folie zur Scheibe wäre sie uns fast zusammengeklappt. Das Abschneiden der Ränder war hier deutlich mühsamer. Die Geraden gingen gerade eben. Rakel auflegen, mit den Fingernägeln prüfen, ob ein bisschen Scheibe hervorlugt und mit dem Messer drüber ziehen. Die runden Kanten musste ich freihändig schneiden. Fazit Foliekleben: Eine Folie am Tag genügt, Wind sollte keiner wehen. Da es erst Mittag war, wendeten wir uns den Solarpaneelen zu. Die mittlere Reihe der Unterlegklötzchen musste angeklebt werden. Das war natürlich schwieriger, weil ich zwischen den beiden Paneelen kaum Platz hatte, mich zu bewegen, geschweige denn, richtig zu messen oder zu kleben. Bohrlöcher in den Klötzchen anschrägen, Abstandshalter anpassen (Klötzchen mit Holzkeil hoch gedrückt und Spalt mit Schublehre abgemessen), Abkleben, Paneel höher legen, Pante auftragen, Klötzchen drauf, Schrauben rein. Und das alles ohne Pante übers Dach zu verschmieren. Die Wetterberichte sind sich uneinig, wie die nächsten Tage verlaufen sollen. Von Regen bis Hitze ist alles drinnen.
Bild des Tages: Spiegelnde Sonnenschutzfolie auf der Salonluke.

Montag, 7. Mai 2012

Montag 07.05.2012



Heute war Einkauf angesagt. In unserem Marinashop bekam ich zumindest unsere gefüllte Gasflasche für 35 € zurück. In der Nachbarmarina fand ich Schlauchschellen, 10er Schrauben für die Ringmuttern und entsprechende Beilagscheiben. Montag in den Shops herrscht großes Gedränge. Jeder braucht was, um die am Sonntag entdeckten Probleme beheben zu können. Um 10.00 ging’s mit dem Marinaboot nach Preveza. Jetzt weiß ich, warum ich immer kein warmes Wasser zum Duschen habe. 15 Frauen und 8 Männer saßen im Boot. Wer verbraucht wohl mehr heißes Wasser??? Und wer macht die ganze schmutzige Arbeit??? Unsere beiden Längsseitsliegeplätze sind gesperrt. Ein italienisches Küstenwachboot hat sich auf einer Seite breit gemacht und die freundliche griechische Hafenpolizei hat gleich den ganzen Steg gesperrt. Im Marinashop in Preveza bekam ich 8er Ringmuttern und 16 Meter Seil für die Trampoline. Problematisch war, dass das Seil per Kilogramm verkauft wurde, ich aber Meter wollte. Zusätzlich war das Seil verdreht, was das Abmessen erschwerte. Zum Entdrehen wählte die gute Frau die Richtung zum Seilknäul hin. Was das Problem zunehmend vergrößerte. Bei der Post durfte ich 20 Minuten warten, um einen Brief aufzugeben. Im Sanitärshop hatte der gute Mann ein 11er Abflusssieb, wegen den weiterführenden Anschlüssen muss ich nach genauerem Abmessen nochmals kommen. Er gab mir das Sieb gleich mit. Nicht erfolgreich war meine Suche bezüglich eines Lappens Dichtungsgummi und dem Tankauslass. Da wird wohl eine fahrt nach Lefkas fällig. Die Chinesen haben inzwischen bemerkt, dass in Griechenland nichts mehr zu holen ist. In ihren Ramschläden veranstalten sie Ausverkauf und haben alles um die Hälfte reduziert. Dafür geht’s den Bettlern gut. Da saß einer mit leidender Miene, bis in seiner Tasche das Handy klingelte. Raus zog er ein neues IPhone. Nach Brot und Milchkäufen ging’s mit dem Boot zurück. Carola hatte sich dran gemacht, Moskitonetze zu nähen. Die Suche nach den Netzen hatte eine erneute Umräumaktion zur Folge. Ich nahm die Küchenspüle unter die Lupe und fertigte Bilder samt Zeichnung zur Erklärung für meinen Sanitärfreund an. Englischkenntnisse sind bei ihm nicht vorhanden und mein Griechisch scheitert am Ablußsieb. Beim Neusortieren der Schlauchschellen überprüfte ich sämtliche Schlauchschellen an den Lenzpumpen. Alle waren intakt. Im Motorraum fand ich eine total verrostete. Lösen war nicht möglich, ich zwickte sie ab. Es war ein französisches Überraschungsei. Der Auslassstutzen der Lenzpumpe war gebrochen. Um den verblieben Rest an der Pumpe und den Stutzen stülpte Franzmann einen Plastikschlauch (den er vorher längs aufgeschlitzt hatte) und fixierte das ganze locker mit Schlauchschellen. Beim Pumpen wäre das Wasser durch die Pumpe geflossen, aber nicht außerbords sonder genau über den Motor. Irgendwo habe ich gehört, das Motoren Salzwasserduschen nicht leiden können.
Wie die Wahlen in Griechenland ausgegangen sind wissen wir nicht, da uns der Internetzugang verweigert wurde.
Bilder des Tages: Französisches Lenzpumpenflickwerk

Sonntag, 6. Mai 2012

Sonntag 06.05.2012




Dank der Sonntagsruhe konnten wir heute etwas länger schlafen. Auf dem Programm stand die Suche nach dem Leck im Wassertank. Dazu musste das Gästebett demontiert werden. Dabei entdeckten wir eine gebrochene Holzleiste unter der Matratze. So schwer haben die letzten Gäste nicht ausgesehen… Meine Hoffnung, es könnte sich lediglich um eine gebrochene Schlauchschelle handeln, zerplatzte. Es wurde ein Franzmann, Du Oberpfuscher, Gedenktag. Am Wassertank zeigte sich sofort die wahrscheinliche Ursache für das Wasser im Schiff. Ein französischer Sikabatzen um einen Auslass des Tanks. Beim Füllen des Tanks trat tatsächlich um dieses Sika Wasser aus. Beim Versuch, das Sika schrittweise zu entfernen, die Überraschung. Auf einmal hatte ich den Einlassstutzen samt Sikabatzen in der Hand. Franzmann hat sich irgendein Plastikteil genommen, vier Löcher reingebohrt, dieses Teil auf den Tank genietet und mit Sika umschmiert. Dabei hat der hirnamputierte Dilettant Aluminiumnieten verwendet, die beim Kontakt mit Edelstahl und Wasser zerbröselten. Wir haben jetzt ein großes und vier kleine Löcher im Tank und ein Problem. Eine saubere Lösung wäre technisch sehr aufwändig. Wir könnten uns einen Auslassstutzen auf den Tank schweißen lassen. Da wir von innen nicht an die Löcher heranreichen, können wir sie nicht mit einem üblichen Anschluss verschließen. Wir werden im Prinzip den Franzmann kopieren müssen. Allerdings unter der Verwendung von Edelstahlnieten. Und wir werden vor dem Vernieten den Stutzen auf ein Sikapodest kleben und nach dessen Aushärten die ganze Sache mit den Nieten zusammenpressen um maximale Dichtigkeit zu erhalten.
Weil wir schon mal dabei waren gingen wir das nächste Franzosenproblem an. das linke, nicht funktionierende Positionslicht stellte sich als völlig korridiert heraus. Franzmann hatte es mit großzügig verteiltem Silikon abzudichten versucht. Die zerbröselte Dichtung des Lichtes zu ersetzen war ihm nicht in den Sinn gekommen. Trotz Entfernung des Rostes wollte das Licht nicht leuchten. Das Voltmeter zeigte aber 12 Volt zwischen den Anschlüssen an. Könnte ja sein, dass die Birne durchgebrannt ist. Und wieder war ein Kontakt mit Franzmanns Hinterlassenschaften nötig. Er hatte viiiiiele Birnen in einer Schachtel gehortet. Einige (beispielsweise für 110 V, 24 Volt) wurden gleich aussortiert. Ersatzbirnen für Positionsleuchten hatte er an die 20 Stück. Aber keine leuchtete in der Fassung. Was wieder mich aus der Fassung brachte, da weiterhin 12 V an den Anschlüssen zu messen waren. Bis zum Einsetzen der Birnen. Dann ging der Strom auf 0 zurück. Als ich vom Werkzeugholen zur Bugspitze zurück kam, leuchtete die Birne, von da an auch alle anderen 20. Kann es sein, dass sich die Leitung erst wieder daran erinnern musste, dass sie Strom fließen lassen soll?
Heute sollte der Supermarkt der Marina eröffnet werden. Wir wunderte ns schon, was so ein Termin an einem Sonntag zu suchen hat. Tatsächlich standen wir bei einem Besuch vor verschlossenen Türen. Durch das Fenster sahen wir ein paar unvollständig eingeräumte Regale.
Das einzig positive war das Funktionieren der Solarpaneele. Wir hatten sie gestern Nacht angesteckt (das soll man im Dunklen machen) und heute lieferten sie den ganzen Tag genügend Strom, um den alten Kühlschrank auf höchster Stufe ohne ständiges Laufen arbeiten zu lassen. Die Paneele samt Verkabelung und Regler wurde ja auch ohne französische Beteiligung installiert.
Bilder des Tages: Einfüllstutzen angeklebt und losgelöst. Französisch abgedichtetes Positionslicht.

Samstag, 5. Mai 2012

Samstag 05.05.2012




Gestern war ein schmutziger Tag. Es mussten so viele Leute duschen, dass ich kein warmes Wasser mehr hatte. Der kräftige Wind blies bis spät in die Nacht.
Heute starteten wir ein neues Projekt, die endgültige Montage der Solarpaneele. Diese mussten zunächst frei geräumt werden. Wir legten das erste wie zuvor mit Schaumstoff als Höhenausgleich für die Dachkrümmung auf und sicherten es gegen Verrutschen mit den Klammern. Dabei stellten wir fest, dass durch die Streicherei die Löcher etwas geschrumpft sind. Sie mussten neu aufgebohrt werden. Erst auf einer, dann auf der anderen einer Seite schoben wir die Klötzchen unter Paneelrahmen und Klammer. Nach richtiger Positionierung der Klötzchen wurden von unten die Löcher angezeichnet und gebohrt. An der Außenseite wurden die Klötzchen mit Abstandshalter waagrecht unter dem Paneelrahmen ausgerichtet. Jedes Klötzchen rundum abkleben, Paneel mit zwei freien Klötzchen übereinander hochlegen und Pante um die Löcher und zum Höhenausgleich auf das Dach gepresst. Abstandshalter nicht vergessen, Klötzchen drauf, Paneel drauf und Klammern samt Schrauben angebracht. Gleiches Vorgehen auf der anderen Seite. Die Innenseite der Paneele wollen wir erst angehen, wenn die Pante an den Außenseiten fest ist. Da jetzt viel Platz in der hinteren Kammer frei geworden ist, wurde die Mittelkammer geleert. Gelegenheit, den Inhalt der Boxen zu inspizieren und auf die Möglichkeit zum Aussortieren prüfen.
Bilder des Tages: Paneele mit blauen Füßen. Geleerte Mittelkammer, gefüllte Heckkammer.

Freitag, 4. Mai 2012

Freitag 04.05.2012


Gestern fiel kein Regen und heute morgen war das Deck staubtrocken. Dabei hätte es ruhig nass sein können, da unsere erste Arbeit innen erledigt werden konnte. Die Scheibe wurde von innen verfugt. Dabei lernten wir erneut, dass ein Abkleben der Scheibe innen ungünstig ist. Die Pante trocknet so schnell, dass beim Abziehen des Klebebandes die bereits entstandene Haut weggerissen wird. Das sieht dann nicht schön aus. Um 12.00 waren wir mit der Innenseite fertig. Draußen wurde zunächst der Spalt unter der Scheibe mit blauer Pante aufgefüllt, die seitliche Fuge mit gelber. Beim Abstreichen der überschüssigen Pante mit der Telefonkarte gab es das Problem, dass mal die Scheibe, mal der Rand höher war. Der Übergang war natürlich immer in den Ecken. Nach einer kleinen Pause wurden die gestern ausgesägten Plastikklötzchen mit der Raspel von Sägeüberständen befreit. Weil sich nichts größeres mehr anzufangen lohnte, wurde mal wieder umgeräumt. Motorteile in der Werkstatt. Einige Altteile von Franzmann wurden aussortiert. Die Rolle für das Seil zur Rollfock erhielt eine Feder und fällt jetzt bei Entlastung nicht mehr auf Deck. Ich hoffe, dass sich dadurch das Seil gleichmäßiger auf die Rolle wickelt.
Bild des Tages: (mal keine Scheibe) Griechische Gebrauchsanweisung zum Milchtütenöffnen für Leute, welche die griechische Schrift nicht beherrschen.

Donnerstag, 3. Mai 2012

Donnerstag 03.05.2012


Heute morgen hatten wir zum nassen Deck Nebel. Unsere provisorische Scheibenabdeckung hat tatsächlich das Wasser abgewehrt. Der Nebel löste sich auf und wir trafen die letzten Vorbereitungen, die Scheibe einzukleben. Zunächst wurde das Deck abgespritzt, um sämtliche Sika- und Staubreste zu beseitigen. Während das Schiff trocknete, folgten GFK putzen, Scheibe putzen, abkleben, Abstandhalter zuschneiden und Werkzeug vorbereiten. Diesmal habe ich die Tülle 2 cm lang eingekerbt. Die Panteraupe wurde so hoch, dass ich befürchtete, sie würde umkippen, zumal die Unterfläche schräg war. Die Abstandshalter wurden an der richtigen Stelle in Pante getunkt und angeklebt. Scheibe drauf, Abstandshalter für die Seitenränder eingebracht, Scheibe aufgedrückt und fertig. Von der Werkstattscheibe wird das auf die Oberfläche gelaufene Pante abgekratzt. Das Küchenbrett wird in Stücke gesägt, die als Unterlage für die Solarpaneele dienen sollen. Dieses Plastik ist weitaus angenehmer zu sägen als Plexiglas. Nichts schmilzt und keine heißen Teile fliegen durch die Gegend. Gegen Abend ziehen dunkle Wolken auf und der Wind wird kalt. Nur Poseidon kündigt für heute Regen an. Und angeblich soll es nächsten Dienstag Schauer geben. Das Internet funktionierte wieder und wir bekamen aktuelle Wetterberichte.
Bild des Tages: Pantewürmer zur Produktion von Abstandshaltern

Mittwoch 02.05.2012


Um an unsere Mails zu kommen und den Blog zu aktualisieren habe ich mich gestern vor das Marinarestaurant gesetzt und deren Netz genutzt. Der letzte Monat liegt auf Rang zwei mit den häufigsten Aufrufen.
Heute dauerte es lange, bis das Deck trocken war. Die viele Feuchtigkeit der Nacht hat unsere Scheibenabdeckung überfordert und in der inneren Plastikabdeckung hat sich ein kleiner See gebildet. Nachdem gestern zum Abendessen das Gas ausgegangen ist, bringe ich die leere Flasche gleich zu Sakis, um sie füllen zu lassen. Die Fensteröffnung wird vom Sikarand befreit, das restliche Sika wird so gut es geht mit der Spachtel weggekratzt, bevor die Dreckschleuder zum Einsatz kommt. Einmal Dreieckschleifer und es wird groß gekehrt. Trotz neuem Besen versteckt sich irgendwo der Dreck und wird im Laufe des Tages über das Schiff geblasen. Mit dem Schlauch abspritzen ist effektiver als das Kehren. Der Ausschnitt der neuen Scheibe wird aufs Plexi aufgezeichnet und ausgesägt. Rand und Kanten schleifen, Rand mit Ritzer markieren und ebenfalls schleifen. Das Einkleben verschieben wir wegen fortgeschrittener Stunde auf morgen. Das Internet geht nicht, angeblich sei es bis zu dem Zeitpunkt meines Erscheinens im Marinabüro gelaufen.
Bild des Tages: Scheibenöffnung putzen

Dienstag, 1. Mai 2012

Dienstag 01.05.2012


Tag der Arbeit und erstmals auch hier in der Cleopatra Marina. Letztes Jahr mussten alle antreten. In der Nachbarmarina wird ein Boot nach dem anderen ins Wasser gelassen.
Wir packen es an, sobald das Deck trocken ist. Die letzte Küchenscheibe ist fällig. Innen abkleben, ersten Sikarand entfernen, Löcher bohren, Inneteil raussägen. Hier wird die Routine unterbrochen. Das Sägeblatt der Sticksäge bricht. Erstaunlich, dass es sich mit neuem Sägeblatt schneller sägt. Und erst der neue, gestern gekaufte große Besen!!! Plexispäne und Sikabrösel lassen sich damit einfachst entfernen. Der verbliebene Scheibenrand wird in 30 Teile gestückelt und diese zunächst untersägt, dann mit dem Stemmeisen rausgehebelt. Finales Deckabkehren, Scheibe auch von außen abkleben und Schluss für heute.
Les bringt Copper Coat vorbei und schimpft auf Griechenland. Nichts sei hier zu bekommen. Er bestellt jetzt alles bei den Händlern in England oder Deutschland. Da sei es lediglich eine Frage der Zeit bis es hier landet. Der Postwagen aus Athen fährt dort erst los, wenn in Lefkas genügend Pakete zusammen sind, dass er nicht leer zurück fahren muss. Dass diese Rechnung nicht aufgeht, wenn mehr hierher geschickt wird als weg, hat wohl keine kapiert. Die Marina hat Hempel, eine der Farbenmarken für Schiffe, aus den Regalen verbannt, weil die Lieferanten in Athen nichts beibringen. Sie wollen erst das Geld und dann kommt nichts.
Bild des Tages: Gebrochenes Sägeblatt.

Montag 30.04.2012




Da es gestern länger wurde, sind wir beim Panos eingekehrt. Wir waren so spät dran, dass wir die Mückeninvasion nach Sonneuntergang abbekamen. Es blieb einzig die Flucht.
Preveza bekam am Abend Besuch von einem Kreuzfahrtschiff, der Minerva. Unter griechischer Flagge.
Heute waren weitere Scheibenarbeiten angesagt. Erst wurde die Küchenscheibe von innen verklebt, dann die Werkstattscheibe von außen. Wegen der Hitze wurde unser Arbeitseifer unterbrochen. Die Zeit nutzen wir zu einer Einkaufstour nach Preveza. Zurück an Bord folgte die Verfugung der Küchenscheibe von außen, erst mit Klebepante, der Rest mit Füllpante. Ein Abkleben der Scheibe von außen wäre wahrscheinlich hilfreich gewesen. Das Glattstreichen mit der Telefonkarte ist nicht so gut gelungen. Beim ersten Klebedurchgang würde eine 2 cm hohe Wulst spätere Mühen vermeiden. Das viele Kleben hat inzwischen zu einer Verbiegung der Kartuschenpresse geführt. Wir hoffen mal, dass sie eine weitere Scheibe durchsteht. Zwischendurch haben wir 2 Liter Diesel aus dem linken Tank abgepumpt und hoffen, weitere Sauereien im Cockpit zu vermeiden.
Der Monat läuft aus und der Internetzugang funktioniert nicht mehr. Hat die Marina vergessen, die Gebühren zuzahlen??
Bilder des Tages: Verfugen. Werkstatt- und erste Küchenscheibe fertig eingebaut.