Aufstehen um 02.00 Uhr, Abfahrt um 03.15 Uhr.
Mal wieder richtig früh…
Schuld daran ist Minoan. Am Montag habe ich eine SMS bekommen, dass sich
die Abfahrtszeit verzögern wird, und auch die Ankunftszeit, diese um einiges
mehr, als die verspätete Abfahrtszeit erklärt hätte. Minoan bot an, einen Tag
vorher oder nachher zu fahren oder den Ticketpreis zu erstatten oder mit einer
anderen Gesellschaft am gleichen Tag, nur eher zu fahren. Das wäre eine schone
Lösung gewesen. Aber auf eine Mail an die Adresse aus der SMS antwortete nie
jemand. Auch Mails an alle von der Minoan-Homepage entnommenen Adressen blieben
erfolglos. Es kam zunächst nur die Nachfrage, ob ich mit der anderen Fähre
fahren wollte. Ja, das hatte ich doch geschrieben. Dann, zwei Tage for der
Abfahrt, die Nachricht, dass es keine Außenkabinen auf der anderen Färe mehr
gebe. Und Innenkabinen? Keine Antwort.
Deshalb sind wir auf gut Glück früh los, um vielleicht doch einen Platz
auf der früheren Fähre zu bekommen.
Bei Dunkelheit und Nieselregen ging es los. Verkehr war sehr wenig. Von
Kiefersfelden bis Innsbruck nur drei Autos in unserer Richtung. Bis zum Brenner
drei weitere Autos. Hier wurde es langsam hell. Bei Bozen kamen ein paar
Italiener dazu, bei Verona hörte es zu regen auf. Die Sonne blieb hinter
Wolken, wodurch es nicht zu heiß wurde, 18°. Von Bologna bis Rimini war wie
immer dichter Verkehr.
Im Conad in Falconara wurden letzte Vorräte eingekauft, bei Regen, wie
letztes Jahr.
Auf dem Parkplatz vor dem Ticketbüro war viel los, vor dem Eingang eine
Schlange. Kamen zwei raus, durften zwei rein. Aus taktischen Gründen fragten
wir zuerst beim ANEK-Schalter, ob noch Kabinen frei wären. Der freundliche Mann
am Schalter lachte laut. Alles ausgebucht, überbucht. Die Dame am Minoan-Schalter
war eher unfreundlich. Sie redete ständig an unseren Fragen nach einer möglichen
Umbuchung vorbei. Also blieb es bei der verspäteten Abfahrt. Dies bescherte uns
viel Zeit für Ancona.
Bei der Einfahrt zum Hafengelände bekamen wir wieder einen gelben
Streifen unter den Scheibenwischer geklemmt, das hieß Sicherheitskontrolle. Zwei
freundliche Damen ließen uns einen Koffer und eine Tasche ausladen, zumindest wählten
sie leicht zugängliche Teile aus. Die wurden dann durchleuchtet, ebenso ich,
wie am Flughafen.
Eigentlich sollten wir uns laut der Dame vom Schalter an Dock 16
anstellen. 16 gibt es nicht, wir wurden zu Dock 15 beordert. Als zweite in der
Reihe.
Fahrräder abladen und hoch zur Kirche. Die üblichen Photos und ein
erneuter erfolgloser Versuch, einen Radweg weiter hinauf zum Leuchtturm zu
finden. Überall verstellten Treppen den Weg. Ein Eis am Stadtpark und zurück
zum Hafen. Die ANEK-Fähre war inzwischen da und wurde ausgeladen. Die Mole
entlang geradelt und diesmal fanden wir den Durchstieg, um ganz nach vorne zu
gelangen. Ein zwar sonniger, aber windiger Platz, Ohne Pulli war es zu kalt. Irgendwann
wurden es mehr Einheimische, die wohl gewartet hatten, bis die Sonne raus kam.
Oder sie haben sehr lange ausgeschlafen. Ein Kreuzfahrer wurde hinaus
geschleppt, die MSC Fantasia, mit sehr wenig Passagieren. Die ANEK-Fähre lag
immer noch da, sie hätte schon längst weg sein müssen.
Die Suche nach einer Gelegenheit zum Abendessen gestaltete sich
überraschend schwierig. Es fanden sich nur Cafes und Bars. Eine dieser
Lokalitäten bot auch Pizzen an. Die waren groß und gut.
Zurück am Hafen war die Fähre da und wurde entladen. Kaum waren die
Räder aufgeladen, durften wir überraschenderweise schon hinein. Wieder auf das
Freiluft-Deck. Da waren wir mal die ersten und wurden ganz nach vorne geleitet.
Also die letzten beim Rausfahren. Zumindest waren wir weit vorne beim Anstehen
zu den Kabinen-Tickets. Das war gut, denn der Mann am Schalter war nicht der
schnellste. Und sein PC-Programm war zudem sehr umständlich.
Die Kabine war ganz vorne mit Blick über den Bug. Kurz ausräumen und auf
Deck, das Ablegen abwarten. Das zog sich natürlich, weil die Fähre noch
aufgetankt werden mußte. Wäre ja auch blöd, wenn mitten auf dem Meer der Diesel
ausgehen würde. Zwei Luxusautos auf dem Deck blinkten und hupten, weil die
Besitzer (oder Überführer) ihre Alarmanlagen nicht abstellen konnten. Die
hinteren Kabinenbewohner neben dem Parkdeck hat´s sicher gefreut.
Abfahrt war um 20.30 Uhr.
Bilder:
Tankschiff und Kreuzfahrer