Mittwoch, 25. Mai 2022

Dienstag, 24.05.2022

 Ein erster reiner Radltag. Los geht es in Aspero. Unser Stammparkplatz ist belegt, von einem Rosenheimer. Die erzählen, sie hätten vor 20 Jahren mal hier übernachtet und wollten jetzt das alte Haus suchen. Viel habe sich je inzwischen nicht verändert.

Zwischen blühendem Ginster fahren wir hoch über Karia Richtung Exanthia. Nicht ein Auto auf der ganzen Strecke. Auch keine Paraglider, weder am Sendemast, noch in Exanthia. Dabei soll Griechenland bei den Touristen gefragt sein wie nie. Allein aus Serbien wollen angeblich 900.000 kommen. Noch ist niemand hier. In Drymonas entdecken wir eine Terrasse mit vielen bunt bemalten Gegenständen. Die freundliche Besitzerin weißt gleich darauf hin, dass sie keine Photos möchte.

In Lefkas setzen wir uns ins Cafe an der Mühle und schauen den Kitern zu. Und den wenigen Surfern und einem Winger. Ein Surfer kommt, baut auf, zu wenig Wind für den Wasserstart. Er baut ein größeres Segel auf, der Wasserstart klappt gerade so, was jetzt eher seinem fehlendem Können geschuldet ist. Er wird rasch abgetrieben und schleppt in zwei Etappen Segel und Brett zurück. Und er probiert es nochmal.

Ein kurzer Einkauf und wir fahren zurück über den anderen Kitestrand. Hier ist wieder kein Schirm in der Luft.






Montag, 23.05.2022

 Die Griechen feiern wieder. Zunächst mit Griechenmusik, dann mit HipHop, oder Rap, oder sowas… Und eine Mücke hat sich in die Schlafkoje geschlichen.

Heute stand der Ausbau zweier Borddurchlässe auf die andere Art an. Dazu wurde Großvaters Flex herausgeholt. Gaaanz vorsichtig zunächst. Das Messing weicht trotzdem schnell. Wie im Lehrvideo gezeigt, Runterschleifen, bis die alte Dichtungsmasse sichtbar wird. Der äußere Ring dea alten Durchlasses läßt sich danach leicht entfernen. Schwieriger ist die Entfernung der Durchführung selbst. Mit der ganz großen Rohrzange wird die langsam hin und her gedreht, bis sie sich rausziehen läßt. Das Runterschleifen des größeren Durchlasses gelingt optisch deutlich schöner. Das Rausdrehen ist allerdings umso schwieriger. Für die Zange findet sich zunächst kein Ansatz. Dazu muss erst der alte Kugelhahn wieder aufgeschraubt werden. Dann mit viel Kraft, Millimeter für Millimeter, läßt sich das ganze System drehen. Und irgendwann sogar rausziehen. Und welch freudige Überraschung, die neuen Durchlässe passen genau in die alten Löcher. Ventile drauf, um Mückeneinflug zu verhindern, und erst mal Schluss.

Nebenher wurde weiter Teak geölt, die Türchen und ein Bodenrost.

Nach dem Aufräumen folgt eine kleine Radltour zum Kiterstrand. Das geht auch nur, weil die Straße dorthin eigentlich gesperrt ist. Der Feldweg dorthin wird zwar von den Kundigen als Abkürzung genutzt, der Verkehr hält sich dennoch in Grenzen. Bis auf das Stück zum und am Flughafen vorbei. Die 11 km fahren sich fast wie von selbst.

Und am Strand? Kein Kite in der Luft. Immer wieder kommen die Helden an den Strand, spähen auf´s Meer, manche halten den Windmesser hoch und ziehen unverrichteter Dinge ab. Als der Wind doch etwas zunimmt, bauen ein paar wenige auf. 12er Schirme. Die stürzen aber rasch ab, noch bevor der Kiter sich auf das Brett hochziehen lassen kann.

Die Rückfahrt ist ebenfalls überraschend schnell absolviert, unterbrochen nur von einer Schlangenquerung. Zum Photographieren war sie zu schnell. 30 cm lang, Zickzack-Muster auf dem Rücken.

Die Straße zur Marina ist teilweise von den Kühen blockiert. Die haben wieder ihren Strandtag. Oder sie sind ausgebüchst.





Sonntag, 22.05.2022

 Heute wird geradelt. Eine kleine Runde ab Palairos. Viel los ist in Palairos, lauter Griechen sind in den Lokalen. Und gearbeitet wird auch. Die Straße um Ufer entlang wird instandgesetzt. Dazu tragen sie den daneben liegenden Hang ab. Ob das so gut für die oben am hang stehenden Häuser ist? Der Campingplatz am langen Strand bereitet sich auf die Eröffnung vor, die Ferienanlage scheint noch nicht belegt. In Pogonia zweigen wir ab in die Hügel und bald wieder nach unten. Ziel ist das antike Palairos. Das ist sogar ausgeschildert. Wider Erwarten führt die Straße immer weiter den Berg hoch. Ein offenes Schiebegitter trägt ein Schild mit Öffnungszeiten und Eintrittspreisen. Immer weiter geht es bergauf. Ein einziges Auto überholt uns. Wir spekulieren, ob es der Kassierer ist. Und tatsächlich. Er sitzt in seinem Häuschen, einzig um uns mitzuteilen, dass jetzt geschlossen wird. Bis zum Gitter fährt er langsam hinter u


ns her und schließt dieses ab. Über Schotterpisten geht es zurück nach Palairos. Zwischendurch versperrt eine Kuhherde den Weg. Der freundliche Hirte aus Indien treibt die Kühe zur Seite und schafft uns einen Durchgang.

Direkt vor dem Cafe mit bestem Blick ankert heute ein norwegischer Kat. Ein schönes Plätzchen. Die Hafenmole wurde auch hier von einer Chartergesellschaft übernommen. Zum größten Teil zumindest.

Auf dem Rückweg müssen wir uns kurz vor der Marina erneut durch eine Kugherde zwängen. Die sind ausgekommen und wissen nicht wohin.

Abendessen heute bei Thalia. Sie hat gut zu tun, wobei auf der Promenade nicht viel los ist.

In der Fußgängerzone hingen zahlreiche politische Plakate. Die Kommunisten waren gegen den imperialistischen Krieg und widerholten ihre uralte Forderung, Ras mit den Nato-Basen. Die Grünen riefen für heute zu einer Kundgebung vor der Aktio-Basis auf. Davon haben wir nichts mitbekommen. Zum Abschluss gab es zwei große Eis für 2,90 €.



Samstag 21.05.2022

 Wieder wird gearbeitet. Wäsche waschen und Teakholz streichen. Nachdenken über die bei SVB zu kaufenden Teile für den Relingsdraht und dessen Länge. Und ein neues Projekt. Wechsel der Borddurchlässe und Seeventile in der Toilette. Zunächst heißt das Ausbau der alten Teile. Die Schläuche sind mehr oder weniger rasch abmontiert. Mit den Seeventilen sieht es schon anderes aus. Das alte Problem, so große Schraubenschlüssel sind nicht in der Werkstatt vorhanden. Mit einer großen Zange läßt sich zumindest das Ventil des dicken Schlauches abdrehen. Das Kleine Ventil sitzt fest. Wie auch die Innenmuttern der Borddurchlässe. Da wird wohl die Neuseeländische Methode zum Einsatz kommen. Mit der Flex die Durchlässe von außen abtragen.

Ein kurzer Besuch am Kitestrand. Zu spät, keiner ist mehr auf dem Wasser. Zu wenig Wind. Großzügig überlassen die Männer daher ihren Damen Bretter und Schirme. Die ziehen mit den 12er Schirmen, eine mit 15er, schön ihre Bahnen.




Freitag, 20.05.2022

 Eine ruhige und kühle Nacht. Da es hier keine Schläuche gibt, versuche ich mein Glück in Lefkas. Ohne großen Erfolg. Es gibt aktuell niemanden, der Relingsdrähte anfertigen könnte. Keine Rigger in der Umgebung. 50er Dieselschläuche haben sie bei den englischen Mädels auch nicht. Lediglich Schläuche für die Toilette. Immerhin. Eine kleine Radelrunde durch Lefkas Stadt bis zum Ende des Kitestrandes, viele Lokale haben noch geschlossen. Die Lokale in der Fußgängerzone sind dafür voll von griechischen Schulkindern. In der Lefkas-Marina sucht eine sehr engagierte Dame eine Dieselschlauch. Alle Größen hat sie da, aber keinen 50er. Muss es halt ein 45er sein. Sieht eher aus wie ein Auspuffschlauch, aber was soll´s. Ein kleiner Einkauf und zurück den Weg am Kiterstrand vorbei. Erst bremse ich für eine lange Schlange, die gemächlich die Straße überquert, dann für eine Sumpfschildkröte. Die kann sich nicht entscheiden, ob sie in den Sumpf zurück oder in den Olivenhain will.

In der Marina ist es in unserer Umgebung ruhiger geworden. Weniger Arbeitslärm, weniger Andrang in der Dusche. Der fröhliche Däne mit seinem großen Motorboot ist heute ins Wasser, neben uns gähnt eine große Lücke. Der kleine Bagger hat seine Tätigkeit am Kranschiff eingestellt. Ob das versucht, frei zu kommen?




Donnerstag, 19.05.2022

 



Der Ostwind nahm rasch auf Sturmstärke zu. Das Schiff wackelte kräftig und ringsum klapperten die Seile in den Masten. Erst zum Morgen hin wurde es weniger. Das war sicher wieder eine ungemütliche Nacht an der Hafenmauer von Preveza.

Dafür war der Himmel jetzt blitzblau und die schneebedeckten Berge zum Greifen nahe.

Die Teakhölzer werden geölt und ich versuche mich im Internet. Die Kontaktaufnahme per Mail mit dem Schweißer und dem Elektriker scheitern, beide Adressen sind unbekannt. Neuseeländische Videoanleitungen zum Wechsel von Seeventilen und Borddurchlässen von Truedesigne beginnen mit dem Hinweis, man solle bloß keine Angst haben, das selbst zu machen. Fehlen nur noch die passenden Schläuche. Relingsdraht vorne wird als Muster zur Neuanschaffung abgebaut, Öle und Kühlmittelstände der Motoren kontrolliert. Ein Testlauf der Ankerwinsch ohne Kette offenbart die Ursache eines bislang ungeklärten Problems. Beim Hochziehen blockierte die Winsch immer wieder. Schuld ist das Teil, welches die Kette aus der Nuss drücken sollte. Dieses hat sich zu nahe an die Nuss verschoben und diese immer wieder gesperrt.

Beim auf Grund sitzenden Kranschiff wurde weiter gearbeitet. Der kleine Bagger scheint tatsächlich den Auftrag zu haben, das Heck freizulegen. Viele dicke Taue und Stahlseile sind auf jeden Fall schon zum Vorschein gekommen.

Schon tagsüber hat ein kleines Passagierflugzeug Starts und Landungen geübt, immer wieder. Das setzte sich in der Nacht fort. Da müssen wohl griechische Piloten die für den Fortbestand ihrer Lizenzen erforderlichen Aktionen erledigen.

Donnerstag, 19. Mai 2022

Mittwoch, 18.05.2022

 Die Mücke hat sich die Nacht über nicht mehr gerührt. Ausgesperrt aus dem Schlafzimmer durch das Moskitonetz.

Als erstes stand heute der neue Stecker für das Landstromkabel an. Da mußte eine dichte Lösung her, da es möglicherweise bald wieder regnen sollte. Passend dazu fiel in unserem Bereich der Marina der Strom aus. Der alte Marinco-Stecker am Kabel ließ sich nicht zerlegen, er wurde einfach abgesägt. In der richtigen Reihenfolge wurden die einzelnen Teile des neuen Steckers auf das Kabel gezogen, und dann die einzelnen Kabel freigelegt. Die amerikanische Farbgebung für die Kabel war sehr eigen. Abisolieren, festschrauben und die weiteren Einzelteile anbauen ging ohne Probleme. Ebenso das Überstülpen der Schutzhülle, Dank einer zweitägigen Aufweitung. Eingesteckt und tatsächlich fliest der Strom.

In der Cleopatra finde ich einen 50er Dieseleinfüllstutzen. Einen 50er Dieselschlauch ist nirgends im Angebot. Ein 50er Einlaß für einen kleinen Tank in der Bugkammer ist schon auch etwas hypertroph. So wird in Erwartung von Regen der alte Stutzen ins Loch gesteckt und mit Plastik dircht abgeklebt. Dass nichts in die Bugkammer läuft. Ein letztes Moskitonetz wird genäht und ein platter Vorderreifen geflickt. Er hatte gar kein Loch, obwohl ich einen Dorn aus dem Mantel gezogen hatte. Das Ventil (französisch) gab langsam kleine Luftblasen ab.

Die Kuhherde weidete wieder um die Lagune. An der Furt von einem Ufer zum anderen standen sich dann zwei gegenüber, jede wollte auf die andere Seite. Über eine Stunde standen sie da und starrten sich an, bevor eine sich entschloss, einfach an der anderem vorbeizugehen.

Am Kranschiff wurde wieder fleißig gearbeitet. Neu war ein Bagger, der mit seiner Arbeit an die Ever Given erinnerte.

Am späten Nachmittag zog aus Nordosten eine große dunkle Gewitterwolke heran. Kein Wetterbericht hatte zuletzt sowas angekündigt. Und sie hatten Glück, die Grenze zwischen trocken und nass lief genau über uns. Rechts ein Doppelregenbogen, links ein schön roter Sonnenuntergang. Schnell baute sich ein kräftiger Ostwind auf.




Dienstag, 17.05.2022

 



Der neue Schalter für die rechte Bilgepumpe ließ sich unproblematisch einbauen. So konnte es natürlich nicht weiter gehen. Der Austausch des Dieseleinfüllstutzen für den Tank in der linken Bugkammer (früher war da ein Generator drinnen) gestaltete sich schwierig. Französisches Silikon hielt ihn fest. Den Rand etwas hochstemmen und mit der Spachtel das Silikon zu zerschneiden versuchen. Zentimeter für Zentimeter. Raus kam er trotzdem nicht. Erst durch Einsetzen der Winschkurbel als Hebel zerriss das Silikon. Dieses vom Deck zu kratzen dauerte einige Zeit. In der Cleopatra hatte ich einen Dieselschlauch gefunden, passend für den neuen Stutzen. Durchgesteckt von oben zum Tank bescherte eine Überraschung. Der Schlauch umhüllte nicht den Stutzen des Tanks, sondern verschwand in ihm. Schlauch 38 mm Innendurchmesser, Stutzen 50 mm. Das erklärte natürlich das viele Silikon, mit dem das obere Ende des alten Schlauches (50 mm Innendurchmesser) in den alten Stutzen (für 38 mm) eingeklebt war. Nachdenken über eine Lösung war angesagt.

Wenigstens die Anfertigung neuer Moskitonetze verlief planmäßig.

Nebenbei verließen die beiden Frachter den Hafen von Preveza. Beide mit Schlepperhilfe. Der eine gezogen, der andere geschoben. Und zunächst in den Golf hinein, Richtung Amfilochia. Dort drehten sie um, um dann aus eigener Kraft den Kanal hinaus zu fahren.

Montag, 16.05.2022

 Die Griechen hatten ein Einsehen und beendeten die laute Musik noch vor Mitternacht. Oder sie hatten ausgefeiert…

Moskitonetze nähen und Elektroarbeiten standen auf dem Programm. Der neue Stecker von Osculati stellte mich weiter vor Rätsel. Als Ganzes will er nicht in den Schutzüberzug passen, aber mit nur der Hälfte der Teile wäre er schon sehr instabil. Langes Nachdenken. Dann werden die Ränder des zu großen Teils angefeilt und dieses mit der nicht geriffelten Seite soweit wie möglich in die Schutzkappe gesteckt, um diese zu dehnen. Zwei neue Schalter für die Bilgenpumpen werden in der Ionian gekauft, die dazu passenden Kabelschuhe gibt´s hier nicht, aber in der Cleopatra. Das Loch für den alten Stecker ist zu groß für den neuen. Bedeutet, im Schraubenfundus nach Beilagscheiben suchen. Schalter eingebaut, Brett unter der Stufe eingepaßt, Probelauf. Die andere Bilgepumpe geht nicht mehr. Ein Kabel hat sich rostbedingt vom Schalter gelöst. Also wird auch dieser neu verkabelt.



Sonntag, 15.05.2022

 Kleinkram wird erledigt. Schrauben an den Radl nachziehen (blöd, wenn Lenker und Vorderreifen sich in unterschiedliche Richtungen bewegen. Moskitonetze werden genäht, und die Werkstatt etwas aufgeräumt. Und damit ist der Tag dann rum.

Den Vollmond sehen wir auch diesmal wieder erst, als er hoch am Himmel steht. Vorher war er durch dicke Wolken verdeckt.



Samstag, 14.05.2022

 Wasserspiele der letzte Teil. Die Vordere Unterseite wird von grünem Bewuchs befreit und dann das Auto vom Salz der Überfahrt. Alle nicht im täglichen Gebrauch befindlichen Wasserhähne und die Duschen werden durchgespült. Und dann werden die Wassertanks aufgefüllt.

Auf dem Landlieger ist weiter geschäftiges Treiben. Wasser wird rausgepumpt.

Ein kurzer Abstecher mit den Radln zum Strand. An dem haben zwei Fischer 20 Angeln aufgestellt. Der kalte Wind vertreibt uns rasch.

Am Abend kommt wieder in nicht angekündigtes Gewitter aus Nordosten, mit Nebel vorne dran, der wie eine Böenwalze aussieht. Aber Wind kommt keiner auf. Im lauf der Nacht folgen drei weitere Schauer. Da es immer noch kühl ist in der Nacht, können die Luken ruhig zu bleiben.



Freitag, 13.05.2022

 Die erste Mücke in der Nacht hat mich gestochen. Voller Blut kam sie nicht weit und wurde erlegt.

Die dritte Runde mit dem Hochdruckreiniger steht an. Die rechte Rumpfseite ist nicht ganz bis zur Hälfte fertig, als der Wind dreht. Viel früher als üblich. Das schmeißt meine ganze Planung um. Nach der Seite folgt die hintere Front (ein Widerspruch in sich, ich weiß) und gleich noch der hintere Bereich der Unterseite. Am hartnäckigsten sind die Spinnenweben. Die fliegen nicht gleich weg, sondern müssen zunächst bis an eine Kante gespült werden.

Es folgen Kleinarbeiten, Kontrolle der Bilgen. Im linken Motorraum sind ein paar Tropfen, die können auch von der Deckputzaktion stammen. Sonst ist alles trocken. Wobei ich die Bugkammern nicht bis zum Grund ausgeräumt habe. Der Druckausgleichstank für den Wasserkreislauf wird entlüftet.

Die Milch geht aus, also Einkaufsfahrt, diesmal ganz kurz nach Vonitsa zum dortigen A und B. Hier tröpfelt es bereits. Zurück am Schiff beginnt es auch bald zu regnen. Wetter-Online weiß nichts davon… Die Wolken kommen aus Osten, der Wind aus Westen.

Noch verdrecktes Hinterteil:



Donnerstag, 12.05.2022

 Die Nächte bleiben ruhig, die Disco läßt noch nichts von sich hören. So kann es bleiben.

Zweiter Tag der Deckreinigung. Diesmal von Beginn an mit dem richtigen Aufsatz. Die Unterseite des Daches bekommt eine erste Dusche und wird glänzend sauber. Es folgt der (nicht gerade kleine) Rest des Decks. Am umständlichsten ist der Bereich um den Tisch zu reinigen. Fußroste raus, erst hierhin, dann dahin. Hochdruckreiniger von einem Platz zum anderen und die Kabel dabei nicht verknoten. Der orange Schlauch aus Sibari scheint sein Haltbarkeitsdatum erreicht zu haben. Zumindest drei kleine Löcher fallen mir auf. Diesen Sommer wird er schon noch halten.

Eine kleine Wanderung zum Leuchtturm an der Landspitze folgt. Slalom durch Kuhfladen am Strand. Den Durchfluss am Landsitzer haben sie zugeschüttet. Vielleicht wollen sie die ganzen Lagunen trockenlegen. Das würde den niedrigen Wasserstand erklären. In der Lagune tummeln sich viele Krabben. Wie einer Choreographie folgend laufen sie am Rand entlang hin und her. Nach Möglichkeit weichen sie sich aus. Kommen sich zwei zu nahe, werden die Scheren gespreizt. Die großen können die Scheren gar nicht mehr einfahren. Um meinen Schatten im Wasser machen sie einen Bogen. Und mit dem Schatten der Hand lassen sie sich dirigieren.




Mittwoch, 11.05.2022

 Die Deckreinigung steht an. Zunächst natürlich das Dach. Viel Saharasand hat sich niedergeschlagen. Die Reinigung zieht sich. Am späten Nachmittag probiere ich einen anderen Aufsatz für den Hochdruckreiniger (den mit kreisendem Strahl) und siehe da, es geht mindestens doppelt so schnell. Fertig werde ich trotzdem nicht mehr.

Zwei große Frachter werden nach Preveza geschleppt. Anscheinend dürfen sie nicht mehr selber durch den Kanal fahren. Zwei Schlepper sind immer beteiligt, einer vorne, einer hinten.

22° hat´s tagsüber, weniger als in Deutschland.



Dienstag, 10.05.2022

 

Trotz leiser Musik aus Preveza haben wir gut geschlafen. 17° hatte es am Morgen in der Kabine. Auspacken und Einräumen ist angesagt. Und die üblichen Reaktivierungsaktionen am Schiff. Der freundliche Däne ist wieder da, seit einem Monat schon. Eigentlich wollte er bald ins Wasser, muss jedoch zunächst selbiges aus seinem Dieseltank entfernen. Aber er hat ja Zeit, sagt er.

Les hat nicht allzuviel geschafft, den Winter über. Zumindest die Löcher hat er verschlossen und die Türe abgedichtet. Wobei noch die Abklebung vom Gelcoatauftragen dran ist. Die Kiele hat er nicht in Angriff genommen. Somit steht das Schiff noch aufgebockt da.

Die Lagune hinter dem Schiff hat einen niedrigen Wasserstand, fast kann man zu den Möwennestern gehen. Die letzten Herbst umgeackerte Wiese wird von einer Kuhherde abgegrast. Im Laufe des Tages zieht sie selbständig weiter zu einer Wiese auf der anderen Seite der Marina. Eine Gruppe wählt den trockenen Weg hinter uns vorbei, die andere watet durch die Lagune.

Und eine Schildkröte besucht uns gleich am ersten Tag.

Einkaufen in Lefkas ist fällig. Die alte Straße ist immer noch gesperrt, die neue noch nicht fertig. 33 Minuten dauert es somit über die kaum befahrene Autobahn. Drei Autos überholen mich bis Vonitsa. Die Lagune bei Lefkas liegt ebenfalls trocken. Im Hafen haben sie zwei weitere Fingerstege gebaut, bereits voll belegt. Die Schiffe werden immer mehr. Dafür sind recht wenig Touristen unterwegs.

Zurück nehme ich die Straße am Kiterstrand vorbei. Die wurde wohl von anderen intensiv genutzt. Wenn man diese Schlussfolgerung aus der großen Zahl neuer Schlaglöcher folgern darf.

Nach dem Einräumen der Einkäufe geht´s zum Panos.



Montag, 09. Mai 2022

 Ausschlafen war angesagt. Kein Problem bei der ruhigen Nacht. Frühstück im Schnellrestaurant, mit dem bereits bekannten langsamen, dauergereiztem Barkeeper. Dieses Schiff hatte ganz oben Bänke stehen, von denen immer ein paar frei waren. Wind und Sonne ausgesetzt, aber mit freiem Blick. Mit Pulli und viel Sonnencreme war es zum Aushalten. Um nicht gleich am ersten Tag zu viel Sonne abzubekommen, ziehen wir bald in die Kabine um. Ein zweiter Ausflug nach oben währt nicht lange. Obwohl wir noch vor der Engstelle bei Korfu sind, erfolgt die Aufforderung zum Räumen der Kabinen. Erfreulich ist, dass die Fähre ihre Fahrt bis zum Schluss nicht verlangsamt. Ankunft ist somit tatsächlich um 19.00 Uhr Ortszeit.

Die Anweisung, zu den Autos zu gehen, ist irgendwie sinnlos, das die Türe zum Garagendeck nicht geöffnet wird. Vorsichtshalber sind wir an Deck geblieben, mit Blick auf die Autos. Die LKW fahren raus, die Rampe ist schon längst abgesenkt, aber die Türe bleibt zu. Als sie geöffnet wird, geht immer noch nichts. Der Porschefahrer hatte sich ja frech gleich zur Ausfahrt passend hingeparkt, obwohl er wie wir ganz nach hinten hätte fahren müssen. Jetzt hat seine ständig blinkend und hupende Alarmanlage seine Batterie entleert. Da muss erst ein Minoan Auto geholt werden, um ihm Starthilfe zu geben. Und dann geht das Gedrängel los. Ein ältere Franzose im nicht ganz so altem Benz fährt einfach los, schließt mit deiner Stoßstange die Fahrertüre eines anderen und setzt seine Fahrt ohne Unterbrechung fort. So gehtˋs auch, alle anderen weichen vorsichtshalber zurück. Draußen wird nicht mehr auf Corona getestet oder nach irgendeinem Papier gefragt. Mit der untergehenden Sonne im Rücken geht es die Küste entlang nach Süden. Da es schon dunkel ist, als wir in Preveza ankommen, wird erst beim Panos gegessen. Am Schiff das nötigste ausgepackt, Betten herrichten, duschen. Um Mitternacht wird geschlafen.

Volles Paarkdeck im Freien. Links unten der blinkende Porsche



Sonntag, 08.05.2022

 Aufstehen um 02.00 Uhr, Abfahrt um 03.15 Uhr.

Mal wieder richtig früh…

Schuld daran ist Minoan. Am Montag habe ich eine SMS bekommen, dass sich die Abfahrtszeit verzögern wird, und auch die Ankunftszeit, diese um einiges mehr, als die verspätete Abfahrtszeit erklärt hätte. Minoan bot an, einen Tag vorher oder nachher zu fahren oder den Ticketpreis zu erstatten oder mit einer anderen Gesellschaft am gleichen Tag, nur eher zu fahren. Das wäre eine schone Lösung gewesen. Aber auf eine Mail an die Adresse aus der SMS antwortete nie jemand. Auch Mails an alle von der Minoan-Homepage entnommenen Adressen blieben erfolglos. Es kam zunächst nur die Nachfrage, ob ich mit der anderen Fähre fahren wollte. Ja, das hatte ich doch geschrieben. Dann, zwei Tage for der Abfahrt, die Nachricht, dass es keine Außenkabinen auf der anderen Färe mehr gebe. Und Innenkabinen? Keine Antwort.

Deshalb sind wir auf gut Glück früh los, um vielleicht doch einen Platz auf der früheren Fähre zu bekommen.

Bei Dunkelheit und Nieselregen ging es los. Verkehr war sehr wenig. Von Kiefersfelden bis Innsbruck nur drei Autos in unserer Richtung. Bis zum Brenner drei weitere Autos. Hier wurde es langsam hell. Bei Bozen kamen ein paar Italiener dazu, bei Verona hörte es zu regen auf. Die Sonne blieb hinter Wolken, wodurch es nicht zu heiß wurde, 18°. Von Bologna bis Rimini war wie immer dichter Verkehr.

Im Conad in Falconara wurden letzte Vorräte eingekauft, bei Regen, wie letztes Jahr.

Auf dem Parkplatz vor dem Ticketbüro war viel los, vor dem Eingang eine Schlange. Kamen zwei raus, durften zwei rein. Aus taktischen Gründen fragten wir zuerst beim ANEK-Schalter, ob noch Kabinen frei wären. Der freundliche Mann am Schalter lachte laut. Alles ausgebucht, überbucht. Die Dame am Minoan-Schalter war eher unfreundlich. Sie redete ständig an unseren Fragen nach einer möglichen Umbuchung vorbei. Also blieb es bei der verspäteten Abfahrt. Dies bescherte uns viel Zeit für Ancona.

Bei der Einfahrt zum Hafengelände bekamen wir wieder einen gelben Streifen unter den Scheibenwischer geklemmt, das hieß Sicherheitskontrolle. Zwei freundliche Damen ließen uns einen Koffer und eine Tasche ausladen, zumindest wählten sie leicht zugängliche Teile aus. Die wurden dann durchleuchtet, ebenso ich, wie am Flughafen.

Eigentlich sollten wir uns laut der Dame vom Schalter an Dock 16 anstellen. 16 gibt es nicht, wir wurden zu Dock 15 beordert. Als zweite in der Reihe.

Fahrräder abladen und hoch zur Kirche. Die üblichen Photos und ein erneuter erfolgloser Versuch, einen Radweg weiter hinauf zum Leuchtturm zu finden. Überall verstellten Treppen den Weg. Ein Eis am Stadtpark und zurück zum Hafen. Die ANEK-Fähre war inzwischen da und wurde ausgeladen. Die Mole entlang geradelt und diesmal fanden wir den Durchstieg, um ganz nach vorne zu gelangen. Ein zwar sonniger, aber windiger Platz, Ohne Pulli war es zu kalt. Irgendwann wurden es mehr Einheimische, die wohl gewartet hatten, bis die Sonne raus kam. Oder sie haben sehr lange ausgeschlafen. Ein Kreuzfahrer wurde hinaus geschleppt, die MSC Fantasia, mit sehr wenig Passagieren. Die ANEK-Fähre lag immer noch da, sie hätte schon längst weg sein müssen.

Die Suche nach einer Gelegenheit zum Abendessen gestaltete sich überraschend schwierig. Es fanden sich nur Cafes und Bars. Eine dieser Lokalitäten bot auch Pizzen an. Die waren groß und gut.

Zurück am Hafen war die Fähre da und wurde entladen. Kaum waren die Räder aufgeladen, durften wir überraschenderweise schon hinein. Wieder auf das Freiluft-Deck. Da waren wir mal die ersten und wurden ganz nach vorne geleitet. Also die letzten beim Rausfahren. Zumindest waren wir weit vorne beim Anstehen zu den Kabinen-Tickets. Das war gut, denn der Mann am Schalter war nicht der schnellste. Und sein PC-Programm war zudem sehr umständlich.

Die Kabine war ganz vorne mit Blick über den Bug. Kurz ausräumen und auf Deck, das Ablegen abwarten. Das zog sich natürlich, weil die Fähre noch aufgetankt werden mußte. Wäre ja auch blöd, wenn mitten auf dem Meer der Diesel ausgehen würde. Zwei Luxusautos auf dem Deck blinkten und hupten, weil die Besitzer (oder Überführer) ihre Alarmanlagen nicht abstellen konnten. Die hinteren Kabinenbewohner neben dem Parkdeck hat´s sicher gefreut.

Abfahrt war um 20.30 Uhr.

Bilder:

Tankschiff und Kreuzfahrer