Dienstag, 28. September 2010

27.09.2010 Montag


Unser Griechenlandaufenthalt ist jetzt definitiv vorbei. Wie letztes konnten wir kaum von Segelei berichten, tatsächlich noch weniger. Nicht eine gefahrene, geschweige denn gesegelte Meile mit dem eigenen Schiff. Ich hoffe mal, dass unsere Berichte von der Restauration des Unterwasserschiffs zumindest einen kleinen Unterhaltungswert hatten. Nächstes Frühjahr werden wir einen neuen Anlauf starten. Der Landplatz ist bis 11. Mai gebucht. Bis dahin müssen wir die letzten 10 Meter Unterwasserschiff mit Copper Coat streichen, den Saildrives ein Antifouling verpassen, neue Propeller montieren, beide Motoren warten, Mastlicht und Windex reparieren, alle Klampen verstärken und noch etwas Kleinkram. Mal sehen, wann wir ins Wasser kommen.
Bild des Tages: Abschiedsbild vom Schiff.

26.09.2010 Sonntag


Unser letzter Tag in Griechenland. Am Vormittag werden wir von einem heftigen Regenschauer verabschiedet. Der ganze Hartplatz steht unter Wasser. Wie schon Tage zuvor sind unzählige Ameisenköniginnen unterwegs. Sie glauben wohl, bei Regen vor Fressfeinden geschützter zu sein. Aber auch zu heftiger Regen lässt den meisten keine Überlebenschance. Für uns wird es tatsächlich nochmals hektisch. Packen und das Schiff endgültig winterfest zu bekommen dauert etwas länger. Weniger das Packen, denn so viel passt einfach nicht in den Golf. Die Arbeiten am Schiff kosten Zeit, wobei sie halt erst am letzten tag erledigt werden können. Landstromkabel rein. Alle Sicherungen rausdrehen. Megapuls auf alle Batterien legen. Bootsschlüssel im Marinabüro abgeben. Leiter rein. Luken zu, innen Sonnenschutz anbringen. Luken und Backskisten mit Schlössern sichern. Wasserfänger unter undichte Fenster stellen. Abfalleimer leeren. Kühlschrank leeren. Borddurchlässe aller Art zukleben. Wassertanks füllen und Reinigungsmittel reinschütten. Und einiges mehr, was uns so noch einfällt. Zum Abschied fallen ein paar Tropfen, aber gleich scheint wieder die Sonne. Wir besuchen Willy im Hafen von Preveza und gönnen uns ein letztes Gyros bei Thallia. Sie erzählt uns von einem Paar aus Österreich, das gestern bei ihr gewesen wäre. Die hätten richtig gut deutsch gesprochen… Die Fahrt nach Igoumenitsa verläuft ohne Probleme. Der dortige Hafen ist offensichtlich sehr unsicher geworden. Unzählige Einwanderer aus dem nördlichen und mittleren Afrika schleichen durch die Straßen. Polizeiwagen mit Blaulicht patrouillieren durch die Straßen. Entdecken sie eine kleine Menschenmenge lassen sie kurz die Sirene an, worauf sich die Menge zerstreut, um sich an anderer Stelle wieder zu sammeln. Einige spielen Katz und Maus und verstecken sich hinter Büschen und Autos. Auch auf der Fähre hat sich einiges verändert. In meiner Jugend, vor 20 und mehr Jahren, war jetzt die Jahreszeit, zu der Massen an Rucksacktouristen die Heimreise antraten. Nicht einen einzigen haben wir gesehen. Dafür Massen an Verbrechergesichtern. Die Borddurchsagen in Deutsch, Englisch, italienisch und französisch versteht nur mehr ein kleiner Teil der Passagiere. Die Nacht war dann sehr unangenehm. Sparsam wie ich bin, habe ich Deck statt Kabine gebucht. Ein freundlicher Mann des griechischen Bordpersonals schickte uns gleich zu den Pullmannsitzen, da es draußen recht ungemütlich werden würde. Wir konnten uns dann in einem Eck ausbreiten. An Schlafen war leider nicht zu denken. Geschnarcht wurde in Stereo und mit großer Lautstärke. Ein Mann röchelte, dass wir ihn am liebsten alle paar Minuten abgesaugt hätten (Er hat offensichtlich überlebt und ist nicht erstickt). Das Handy unseres Nachbars piepte mehrmals in der Stunde. Andere bereiteten mit ständig raschelnden Tüten eine Mahlzeit zu. Irgendwann kapitulierten wir und verzogen uns an Deck zum Lesen. Um 05.00 zog es uns die Füße weg und wir versuchten es nochmals drinnen in unseren Schlafsäcken. Zumindest etwas Dösen war möglich. Bei Sonnenschein verbrachten wir den Vormittag an Deck mit Lesen. Lange waren kroatische Inseln in Sicht, dann bereits Italienische Küste. Nach einem kleinen Stau im Hafen von Ancona ging es auf die nächste Etappe. Es wurde nochmals heiß und sonnig. Vor Bologna tröpfelte es zweimal für kurze Zeit. Richtig zu regnen begann es nach Verona. Wir hatten zwar die Scheiben vor der Abfahrt innen und außen geputzt, aber fester auf der Scheibe klebender Dreck war verblieben. Ich hatte gehofft, der würde sich bei stärkerem Regen nach etwas Einweichzeit lösen. Tat er nicht, vielmehr löcherte der Dreck nach und nach unsere Wischblätter. Wahrscheinlich sind es Epoxytropfen, die beim Streichen durch den starken Wind bis auf die Scheibe gespritzt worden waren. Da es bis Innsbruck regnete, war es eine sehr unangenehme Fahrerei. Um 22.30 sind wir schließlich bei meiner Tante angekommen.
Bild des Tages: Gepackter Golf

Samstag, 25. September 2010

25.09.2010 Samstag

Wie vom Wetterbericht angekündigt werden wir von Regen geweckt. Und es regnet den ganzen Tag mehr oder weniger heftig. So arbeiten wir ein bisschen im Schiffsinneren. Die Dusche bekommt endlich ihre Deckenverkleidung. Leider ist ein Holzteil 32x25 cm verschwunden und so bleibt auch dieses Werk unvollendet. Wie schon beim letzten Regentag sind auch heute wieder unzählige Ameisenköniginnenunterwegs. Durch den Regen kommen sie halt nicht weit und landen zuhauf auf dem Deck. Erst machen wir sie platt, dann spülen wir die Leichen mit dem Wasserschlauch ab. Bei strömenden Regen.

Freitag, 24. September 2010

24.09.2010 Freitag


Auch heute wurden Abreisevorbereitungen erledigt. Planken verstauen (waren als Sonnenschutz über einer Luke zweckentfremdet worden). Radel zerlegen und verstauen. Und dann haben wir die Motoren ausprobiert. Dazu bekam der Saildrive „Ohrenschützer“ über die Kühlwasseröffnungen verpasst, an die der Wasserschlauch angeschlossen wurde. Wasser Marsch und Motor Start. Beim Anspringen zierte er sich etwas und gab dann gleich Alarm. Motor Aus und Nachdenken, wobei nichts raus kam. Zweiter Startversuch, diesmal kein Alarm. Aus dem Auspuff kam etwas Kühlwasser, aber bald nichts mehr. Obwohl kein Alarm mehr losging, erst mal ausschalten. Und wieder Nachdenken. Und diesmal kam die Erleuchtung. Den Kühlwasserzulauf vom Saildrive zum Motor sollte man schon öffnen. Und siehe da, Motor läuft ohne Alarm und es spritzt reichlich Kühlwasser aus dem Auspuff. Auch beim rechten Motor lief es nicht rund, im wahrsten Sinne des Wortes. Er vibrierte ganz heftig und fabrizierte einen rechten Lärm. Bei erhöhter Drehzahl waren Vibration und Lärm weg. Zumindest brachten wir beide Maschinen zum Laufen. Danach wurde Kleinkram erledigt.
Bild des Tages: Ein letztes Mal Straßewässern.

23.09.2010 Donnerstag

Diese Nacht heulte zwar der Wind, aber es blieb trocken. Tagsüber erledigten wir wieder Kleinkram und widmeten uns der Vorbereitung des Schiffes auf den Winter. Und zum wievielten Male kleben wir unsere Fenster mit Plastikfolie ab???

Mittwoch, 22. September 2010

22.09.2010 Mittwoch


Schon gestern Abend war uns unwohl, da von überall her Wolken aufzogen. Gegen 05.00 kam Wind auf und bald danach fielen erste Tropfen auf das Deck. Raus aus den Federn, Fenster zu und bangen um das Antifouling. Zum Glück bleibt es bei einem Tröpfeln, welches auch nicht lange dauert. Leider wiederholt sich das ein paar Mal. Es kam wohl nie soviel Wasser zusammen, dass es den Rumpf runter gelaufen wäre. Am Morgen sind auf jeden Fall keine Spuren im Antifouling zu erkennen. Bei uns sitzt der Schreck und die Sorge natürlich tief. Ringsum ziehen dunkle Wolken und der Wetterbericht bleibt bei Regen für Samstag. Wobei die nächsten Tage die vielen vorhergesagten Regengebiete alle ganz knapp uns vorbei ziehen. Da und die letzte Nacht reicht beschließen wir, den letzten Rest Unterwasserschiff erst nächstes Jahr zu streichen. So bleibt unser Schiff wie so oft unvollendet. Statt Streichen wird heute aufgeräumt und Kleinzeug erledigt. Beispielsweise wird ein Brett unter der Küchenspüle mit Stichsäge und Raspel bearbeitet, dass es auf seinem Rahmen aufliegt und nicht wie bislang auf Stromkabeln und Gasleitung. Bretter, Schläuche und Fenster werden vermessen, um die passenden Ersatzteile beschaffen zu können.
Bild des Tages: Das Unterwasserschiff sieht aus, als wären wir durch einen frischen Kuhfladen gefahren.

Dienstag, 21. September 2010

21.09.2010 Dienstag

Heute wussten wir ja so etwa, was uns erwartet. Trotzdem war es wieder ein anstrengender Tag. Vor allem, weil die rechte Außenseite dran war, die ab Mittag prächtig von der Sonne angestrahlt wird. Vor der Arbeit gab es eine ungute Überraschung. Wir hatten ja gestern einen Teil unseres Tauwasserschutzes abgebaut, um die neu zu streichend Bereiche abzudecken. Und da haben doch tatsächlich einige Tautropfen ihre Spuren im neuen Copper Coat hinterlassen!! Wir hoffen, dass dies eine Ausnahme war. Sonst kommen wir mit unseren Pläne in Bedrängnis. Wenn wir morgen nochmals streichen und es Samstag wie angekündigt regnet, wäscht es uns das ganze Antifouling ab. Um uns rum war wieder der übliche Marinabetrieb. Eine Moody 54 wurde raus gehoben. Die war fast so breit wie wir. Unser Schweizer Nachbar kam ins Wasser. Morgen geht er auf Fahrt. Wir waren dann auch irgendwann fertig mit Streichen.

20.09.2010 Montag

Frisch ans Werk, die Rollen gezückt. Es ist Streichtag. Und wieder einer der längeren. Aus dem Verlauf des Samstag haben wir gelernt und verwenden nur einen halben Topf für die erste Schicht. Die linke Rumpfaußenseite kriegen wir damit fertig und einen großen Teil, wenn auch nicht die Hälfte, der rechten Rumpfaußenseite. Ohne Pause wird Schicht auf Schicht gestrichen, bis es fünfe sind. Und wir sind kaputt. Der Tag ist leider noch nicht zu Ende. Der rechte Rumpf muss gegen Tauwasser gesichert werden. Das Klebeband, mit dem wir gestern die Plastikstreifen zur Wasserumleitung angeklebt haben, ist undicht. Heute kann es uns egal sein, da wir diese Bereiche erst streichen. Aber in der kommenden Nacht sollte da nichts mehr runter laufen. Also altes Band gegen neues tauschen und weitere Plastikstreifen ankleben.
Nebenbei kommt Nikolausi ins Wasser.

Sonntag, 19. September 2010

19.09.2010 Sonntag


Nach der Action gestern war heute Erholung angesagt. Unter anderem von einer lauten Nacht wegen Beschallung von gegenüber. 80er Jahre waren angesagt. Auf Griechisch. Erholung bedeutet natürlich nicht Nichtstun. Das Werkzeug von gestern wurde gereinigt und geordnet. Der Golf, unsere ausgelagerte Werkstatt, wurde ausgemistet. Es war ganz praktisch, das Werkzeug nicht jedes Mal aus dem Schiffsinneren holen zu müssen. Der rechte Rumpf wird abgeklebt und gegen herunterfliesendes Tauwasser geschützt, bis uns das Klebeband ausgeht.
Und so nebenbei, auf der anderen Seite hat unser Wasserschutz gehalten. Das Coppercoat wurde trotz viel Tau an Deck nicht weggespült. Aber noch klebt es bei Berührung.
Bild des Tages: Weiß wäre schon schöner gewesen, oder?

18.09.2010 Samstag


Erster Tag Coppercoat. Wir rühren vorsichtshalber nur einen halben Topf an. Das Kupferpulver gleichmäßig (gewogen) in zwei Töpfe verteilt. Das Harz in den Mischtopf geschüttet, bis dessen Gewicht gleich dem Gewicht des Behälters ist. Das Harz hat eine Konsistenz wie Tapetenkleister, ganz anders als das normale Epoxy. Der Härter wird in den Mischtopf geschüttet, bis der Flüssigkeitsspiegel bis zum Wort Content auf dem Etikett gesunken ist. Das ist laut Les die Hälfte. Umrühren, Kupferpulver dazu schütten. Der Mischtopf wird so schwer, als wären Steine drinnen. Die Mischung in die große Farbwanne und dann wird mit den speziell für diesen Zweck gekauften Neoprenrollen drauflos gestrichen. Es bleibt fast nichts an der Bordwand, aber das soll laut Beipackzettel so sein. Aber irgendwie kommen wir mit den großen Rollen nicht zurecht und steigen auf unsere gewohnten kleinen um. Mit einem Topf streichen wir eineinhalb Rümpfe. Bevor wir gleich vorne wieder anfangen kaufe ich im Preveza Marina Shop einen Vorrat an kleinen Rollen. Wie schon beim Epoxy und beim Primer ärgert uns, dass sich die Rollen sehr schnell nicht mehr richtig drehen. Die Farbe wird mehr aufgestrichen als aufgerollt. Carola hat die Idee, dass sich vielleicht griechische Rollen und deutsche Rollenhalter nicht vertragen. Nach dem nächsten Topf neuer Abstecher in den Shop, um zwei Rollenhalter zu kaufen. Und tatsächlich. Auf einmal drehen sich die Rollen länger als nur bei der ersten Bahn. Im Gegensatz zu andrem Eopxy lässt sich dieses ganz einfach mit dem Wasser von den Arbeitsgeräten abspritzen. Nur die Rollen entsorgen wir nach jedem Topf. Irgendwie nimmt die Sache kein Ende. Da wir mit dem ersten Topf so weit gekommen sind, bringt das unsere ganze Planung durcheinander. Die Zeit läuft uns davon und als wir die vierte Schicht auftragen geht die Sonne unter. Bei Dunkelheit verstreichen wir die letzten Reste, während uns die Mücken auffressen. Am Schluss haben wir sieben Töpfe aufgebraucht und das Schiff praktisch zweimal komplett gestrichen.
Nebenan kam Nikolaus wieder ins Wasser. Nikolausi war heute nicht der richtige Nachbar für uns. Die drei griechischen Chefs standen rum und hatten den größten Spaß, während ihre beiden arabischen Knechte schufteten. Irgendwie verstößt das das doch sicher gegen irgendeine EU-Regel. Warum müssen wir alles selber machen?? Und am Abend, während wir noch werkeln, bestellen sie Pizza. Wir sind froh, als wir uns im 22.00 zum Essen schleppen.
Bild des Tages: Eine Portion Coppercoat. Der kleine Beutel mit dem Kupfer wiegt 3 kg!!

Freitag, 17. September 2010

17.09.2010 Freitag


Wir erholen uns vom Schleifen und bereiten uns seelisch sowie praktisch auf den nächsten Schritt vor. Da das Coppercoat durch Wasser abgespült werden kann, bis es vollständig ausgehärtet ist, also 48 Stunden, müssen wir die Unterwasserschiffe gründlich vor herunter laufendem Tauwasser schützen. Dazu schneiden wir Plastikfolie in Streifen und kleben sie oberhalb der Scheuerleiste an. Ich auf einem wackligen Gerüst stehend, Carola auf dem Bauch auf Deck liegend und das Plastik haltend. Der Saildrive wird abgeklebt und in einem Müllsack verpackt. Der braucht ja ein anderes Antifouling, da sich Coppercoat nicht mit Alu verträgt. An einem Rumpf wird die Linie abgeklebt, bis zur der wir das Antifouling hoch ziehen wollen.
In den unzugänglichen Raum im Ankerkasten wird ein Loch gebohrt, eine Probebohrung, um zu sehen, ob Wasser drinnen ist. Wasser ist keines drinnen, aber ein Plastik- oder Gummiteil. Wieder ein Rätsel mehr. Der dritte Anker (25 kg) wird im Ankerkasten verstaut. Ein Radel wird zerlegt und verstaut.
Les kam vorbei und meinte, wir sollten uns beeilen. Er hätte viel Arbeit für uns. Unter anderem drei Osmosesanierungen. Wir sollten unsere Rückreise stornieren. Für unsere für morgen geplante neue Etappe, das Auftragen des Coppercoat gab er uns noch viele Tips. Nicht zu früh die zweite Schicht aufstreichen, da man sonst die erste wieder abzieht. Dafür hat man fast beliebig Zeit, die nächsten Schichten aufzutragen. Nicht so eine Hektik also wie beim Epoxy. Allerdings ist die Topfzeit nur 40 Minuten. Deshalb wollen wir nur die Hälfte der abgepackten Mengen anrühren. Das Kupfer sollen wir abwiegen, von Härter und Harz jeweils nach Augenmaß die Hälfte nehmen.
Bild des Tages: So viele Kanister Epoxy hat unser Unterwasserschiff geschluckt. Dabei wurden zwei große Kanister wieder von Les mitgenommen, da wir sie nicht ganz geleert hatten.

Donnerstag, 16. September 2010

16.09.2010 Donnerstag


Und wieder wird geschliffen. Die letzten Reste an der rechten Außenseite. Bei der Wahl zwischen Sonne von oben oder Staub ins Gesicht geblasen entscheide ich mich inzwischen immer gegen den Staub. So ist der Ort des Schleifens von der Windrichtung abhängig. Da er tagsüber immer dreht, kommen alle Seiten mal dran. Während des Wartens auf die Winddrehung verstaue ich wieder unsere beiden Ankerketten und die Anker im Ankerkasten. Dabei fällt mir auf, dass die Mittelklampe verschoben ist. Sie lässt sich auch hin und her naggln. Da wir eh alle Klampen mit einer stärkeren und größeren Unterlegscheibe ausrüsten wollten, wäre dies eigentlich kein Problem. Nur hat irgendeine Leuchte, eine französische, in den Ankerkasten eine Trennwand einlaminiert. Die verläuft genau unter der Klampe. Die vordere Befestigungsschraube der Klampe liegt somit unerreichbar hinter der Trennwand.
Ein täglicher Höhepunkt wird sabotiert. Das abendliche Dreckabduschen. Eine der zwei Duschen war immer schon zu meiden, da das warme Wasser, wenn überhaupt, eher spärlich floss. Jetzt haben sie in der anderen Dusche den Duschkopf demontiert. Man darf jetzt quasi unter einem Wasserschlauch duschen.
Und wieder bekommen wir neue Nachbarn. Ein weiteres Fischerboot. Kaum Land werden die Schleifmaschinen angeworfen. Zwei Araber schuften, drei Griechen setzen sich in den Schatten unseres Rumpfes und beobachten ihre Knechte.
Bild des Tages: Nikolaus und Nikolausi. Ohne Bild würde uns das wohl kaum einer glauben.

Mittwoch, 15. September 2010

Dienstag, 14. September 2010

14.09.2010 Dienstag


Nichts neues, nur wieder Schleifen. Les kommt vorbei und bringt besseres Schleifpapier. Dafür bekommt er auch den Rest des ihm geschuldeten Geldes für alles Material. Dem Deutschen von gestern hat er den Rat gegeben, einfach nichts zu machen. Wegen Osmose gehe das Schiff nicht unter. Das Schiff ist übrigens eine Hallberg Rassy. Angeblich, laut Werft, bekämen die nie Osmose. Les hat schon drei davon repariert. Seine ersten Werke von vor 16 Jahren schwimmen immer noch in hiesigen Gewässern ohne einen Osmoserückfall.
Wir bekommen einen weiteren neuen Nachbarn. Wieder mal ein Fischerboot. Diesmal ohne Hund. Mit zwei Griechen und einem Asylanten. Im Gegensatz zum letzten Schiff lassen die es ruhig angehen. Ganz zaghaft fangen sie nach langen Vorbereitungen mit dem Schleifen an. Einfach die laufende Flex an die Bordwand halten und ein bisschen hin und her fahren. Ich will ein Stahlschif!!!
Bild des Tages: Arbeit am Fischerboot.

13.09.2010 Montag


Und wieder wird geschliffen. Allerdings mit 120er Papier nach Rücksprache mit Les. So geht es etwas leichter, aber von nur Streicheln keine Spur. Ein Deutscher kommt vorbei, weil bei ihm vom Marinachef Feuchtigkeit im Rumpf gemessen worden sei. Da der Deutsche mit der Messung und dem Angebot des Sandstrahlens nicht so einverstanden war wurde er zu mir Osmosebeispiel geschickt. Ich habe ihm natürlich Les empfohlen.
Ein alter Stahlzweimaster wird raus gehoben und in unserer Nähe abgestellt. Holländische Flagge aber von einem italienischen Pärchen bewohnt. Die rücken dem vom Hochdruckreiniger am Unterwasserschiff verbliebenem Bewuchs mit Spachtel und Besen zu Leibe. Auf meine Nachfrage, warum sie nicht mit der Flex drangehen, meinte der Italiener, so gehe es schneller und es genüge auch. Das darüber gestrichene Antifouling halte zwei Jahre und das genüge.
Bild des Tages: Zweimaster.

Sonntag, 12. September 2010

12.09.2010 Sonntag


Nach kalter Nacht begrüßte uns heute Morgen ein strahlend blauer Himmel. Nachdem es etwas wärmer geworden war wurde die Schleifmaschine angeworfen. So einfach mit der Hand drüber streicheln, wie es uns empfohlen worden war, das haut wohl nicht hin. Selbst mit Maschine war es ausgesprochen mühsam, die Oberfläche aufzurauen. Ursache ist die vom Primer gebildete Oberfläche. Die ähnelt mehr einer Raufasertapete als einem spiegelglatten Untergrund. Zusätzlich sollen wir mit 240er Papier schleifen, welches natürlich kaum was wegnimmt. Also wieder ein Tag, eine Rumpfhälfte. Hauptsache andere Leute hatten ihren Spaß. Ein Surfer düste vor den Marinas hin und her.
Bild des Tages: Surfer.

Samstag, 11. September 2010

11.09.2010 Samstag


Wie von den Wetterberichten angekündigt hat es heute geregnet. Nicht nur einzelne Gewitterschauer, sondern Dauerregen. Geblitzt hat es nur am Anfang. Am späten Nachmittag sind wir trotzdem zum Einkaufen nach Preveza. Die Stadt war wie ausgestorben. Kurz danach hat es aufgehört zu regnen. Die Sicht auf die Berge war absolut klar. Richtig sauber gewaschen. Im Gegensatz zu unserem Schiff, das nach dem regen immer dreckiger zu sein scheint als vorher. Unser Schweizer Nachbar hat mit einem defekten Kabel einen kurzen Stromausfall verursacht.
Bild des Tages: Regenwetter.

10.09.2010 Freitag


Erholungstag. Wenn auch kein Ruhetag. Die Arbeitsutensilien der letzten Tage wurden gereinigt (Farbwannen, Rollenhalter, usw.). Wäsche gewaschen und so weiter. Als Zwischenprojekt wurde unser Biminidach abgestützt und gehoben. Der zu schwache hintere Stahlträger hat sich immer weiter durchgebogen. Nachdem er sich die letzten drei Tage mit einem Winken aus dem Auto begnügt hat, schaute Les heute auf ein Bier vorbei. Tips für unseren nächsten geplanten Arbeitsschritt, das Auftragen des Coppercoat, gab es reichlich. Mit Blick auf das alte Stahlschiff neben uns, dessen Renovierung einfach eingestellt wurde, meite er, dass dieses sicher für illegale Geschäfte verwendet werden würde. Das sei in Griechenland gang und gebe. Drogen, Waffen, Zigaretten und Menschen, alles komme über das Meer. Erst kürzlich hätte die griechische Polizei mit dem FBI auf Lefkas 3 Tonnen Kokain sichergestellt. Ein Schiff sei seit seinem Auslaufen aus Kolumbien verfolgt worden. Er selbst würde immer wieder an Schiffen arbeiten, die höchst auffällig seien. Hohle Schiffe mit unzähligen Haltegriffen für den Menschentransport. Speedboote, ausgerüstet mit allem, z.B. Schrauben für 20.000 € aus Titan, eine für jeden Motor. Offiziell würden solche Schiffe als Touristenschiffe laufen.
Da für das Wochenende Regen angesagt ist, verlegten wir unseren wöchentlichen Prevezabesuch auf heute.
Bild des Tages: Abgestütztes Dach.

Donnerstag, 9. September 2010

09.09.2010 Donnerstag


Der letzte Primer-Tag. Bei der ersten Rumpfhälfte tauchten über dem Meer dunkle Wolken auf. Zusätzlich verschwamm der Horizont im Dunst. Wir fürchteten bereits, dass die für morgen angekündigten Gewitter heute durchziehen. Wasser auf frischen Primer, das ist nicht gut. Der Seewind kam und vertrieb diese Wolken. Allerdings brachte er sehr tiefe dunkle Wolken, als wir die vierte, die letzte Hälfte begannen. Auch diese Wolken verzogen sich und alles blieb trocken. Nicht zu glauben, aber mit dem letzten Rest Primer wurde das komplette Unterwasserschiff inklusive Ruderblätter gestrichen. Jetzt ist das Schiff unten weißer und sauberer als oben…
Bild des Tages: Fertig geprimertes Unterwasserschiff.

08.09.2010 Mittwoch


Der Tag war praktisch eine Wiederholung des gestrigen, außer dass wir heute wussten, was uns erwartet. Es hat alles genauso lange gedauert, wir haben genauso viel Primer verbraucht wie gestern.
Bild des Tages: Verprimerte Utensilien.

Dienstag, 7. September 2010

07.09.2010 Dienstag


Nach der Ruhe gestern gab es heute Stress. Einmal das ganze Schiff streichen, bitte! Die ganzen Primer-Dosen haben wir in den Kofferraum unserer mobilen Werkstatt gepackt. Eigentlich wollten wir den Primer wie zuvor das Epoxy in kleinen Portionen anrichten. Dazu haben wir Wasserflaschen abgeschnitten und 100, bzw. 400 ml abgemessen und markiert. Soweit die Theorie. Zunächst war das Harz eingedickt. Einen 4 Liter Topf mit einem Stock umrühren war etwas schwierig. So kam erstmals unser Quirl zum Einsatz. In die Bohrmaschine eingesetzt und los. Tatsächlich war das Harz nach einer gewissen Zeit gut durchmischt. Beim Abmessen die Überraschung. Das Harz war schön weiß, so weiß, dass man im Wasserbecher den Spiegel nicht mehr sehen konnte, da die Innenwand sofort blickdicht war. Im Produktdatenblatt stand zur Topfzeit 8 Stunden bei 20°, 4 Stunden bei 30°. Da es keine 30° mehr hatte, trauten wir uns notgedrungen, die ganzen 4 Liter Harz mit dem einen Liter Härter zu mischen. Wieder per Quirl. Und dann wurde gerollt, was das Zeug hielt. Das Harz erinnerte mich stark an das Topcoat, mit dem wir letztes Jahr innen gestrichen hatten. Genauso zäh. Für’s Streichen schlecht (angeblich soll man das auch spritzen können), gut zum Verschließen kleiner Löcher. Als wir mit einem Rumpf fertig waren, wurde das Harz in der Wanne immer zäher. Seltsamerweise nur in der Wanne und nicht im Topf, zum Glück. Für die dritte Rumpfhälfte reichte es nicht mehr. So mischten wir zwei kleine Töpfe an. Leider, leider, war auch das nicht genug. Ein kleiner Rest Rumpfwand blieb übrig. Mit einem Messbecher von Les und einer 10 ml Spritze halbierten wir einen kleinen Topf und das war genug. Und wir hatten auch genug.
Bild des Tages: All der Primer muss verstrichen werden.

Montag, 6. September 2010

06.09.2010 Montag


Ein geschenkter Tag. Wir müssen mit dem Auftragen des Primers bis morgen warten, da laut Les das Epoxy 7 Tage ausdampfen muss, bevor irgendetwas anderes darauf haftet. Wir nutzen den Tag für Kleinkram. Ich versuche den alten Außenborder zu lösen. Eine Schraube lässt sich drehen, die andere nicht. Also nochmals Einwirken von WD 40. das Sonnensegel wird über das linke Trampolin gespannt, um uns morgen ein Arbeiten im Schatten zu ermöglichen. Ich versuche zu ergründen, wo die hinteren Befestigungsschrauben für die an der Unterseite angebrachten Lifelines hinführen. Durch zwei Löcher in der Backskiste (Öl- und Benzinkanister mussten vorher weggestaut werden) versuchte ich tastend das innere Ende der Schrauben zu finden. Ohne Erfolg. Dabei entdeckte ich, dass eine Stütze unseres rechten Beibootdavits auszureißen droht. Das ist wohl ein länger bestehendes Problem, da die Fußplatte einschließlich Schrauben von Franzmann dick mit Epoxy verspachtelt wurde. Das Epoxy hat daher einfach das Gelcoat vom GFK abgezogen. Als nächstes bringe ich unseren Wasserschutz für das Unterwasserschiff auf Vordermann. Das vom Deck ablaufende Tauwasser soll bis morgen keinen Dreck nach unten spülen. Dabei klebe ich einige Rumpfdurchlässe für Bilgepumpen ab. Der von der linken Bugkammer erregt mein Misstrauen und per Nachschau mit der Taschenlampe und Stochern mit dem Schraubenzieher findet sich da drinnen was. Von außen ist kein Drankommen, also Bugkammer ausgeräumt und Schlauch vom Borddurchlass gelöst. Franzmann, Du bist so was von gestört!!! Da hat der wahnsinnige irgendwelches Zeug in den Schlauch gestopft. Wohl um Ungeziefer draußen zu halten, welches eh spätestens am Rückschlagventil umdrehen hätte müssen. Vorsichstshalber überprüfe ich den Schlauch der zweiten Bilgepumpe und finde ihn ebenfalls verstopft. Da hilft es wenig, wenn man sich beim Testen der Pumpen darauf verlässt, dass sie schön brummen. Bei einem Wassereinbruch könnten sie noch so viel Wasser fördern, es könnte nicht nach draußen. Zumindest hat er zum Verstopfen kein Silikon verwendet. Als letztes werden beide Rümpfe abgeklebt. Ein Gewitter über den Bergen fällt im Laufe des Tages zusammen und wir hoffen, dass wir die nächsten drei Tage ohne Beeinträchtigung durch das Wetter streichen können.
Bild des Tages: (Mal wieder) Material zum Schlauch verstopfen.

Sonntag, 5. September 2010

05.09.2010 Sonntag

Es ist unglaublich, wie ruhig und angenehm kühl Nächte sein können. Kein Hundegekläff, keine Diskomusik vom anderen Ufer, keine Lifemusik vom Restaurant gegenüber, Temperatur nachts 18°. Als wir aufstehen ist es immer noch leicht bewölkt. Aber die Temperaturen sind sehr angenehm. Der letzte Schliff steht heute an. Die Ränder zum Gelcoat, ein Heckspiegel und ein kleiner Fleck hinter dem Ruder. Carola übernimmt per Hand die Bereiche des Rumpfes, die vom Ruder verdeckt werden und mit der Maschine nicht zu erreichen sind, egal wie man das Ruder dreht. Mit Hammer und Meißel befreie ich danach die Hülsen für den Ruderschaft vom herunter gelaufenen Epoxy. Soweit es geht verbreitere ich noch den Spalt zwischen Ruderoberseite und Hülse. Feile, Feinfeile, Sägeblätter, Stemmeisen, alles kommt zum Einsatz.
Somit ist heute DER TAG. Das Schiff ist in dem Zustand, in dem wir es im Frühjahr hätten antreffen wollen. Seitdem sind gerade mal 5 Monate vergangen und wir sind einige tausend Eurone ärmer. Hier nochmals Dank an Franzmann, seemännische Wildsau Norbert Cortes für diese unbeschreibliche, überflüssige Erfahrung.

04.09.2010 Samstag

Wie von Poseidon angekündigt hat es vor Tagesanbruch stärker zu regen begonnen. Wobei das relativ zu sehen ist. Es war weder ein Dauerregen, noch sehr ergiebig. So wenig ergiebig, dass wir im laufe des Tages zum Wasserschlauch griffen, um das Deck richtig vom Schmutz zu befreien. Da es immer wieder tröpfelte ist das Schleifen heute ausgefallen. Dafür haben wir die To Do- und Einkaufslisten aktualisiert. Der Trawler kam heute ins Wasser. Unglaublich, was der Knecht in so kurzer Zeit geschafft hat. Wir sind nicht traurig über ihr Verschwinden, da der Bordhund ein rechter Kläffer war. Er hat von seinem hohen Standpunkt aus allen und jeden angekläfft, der sich dem Schiff auf weniger als 50 m näherte.

Freitag, 3. September 2010

03.09.2010 Freitag

und was machen wir heute? Schleifen. Zu den kühlen Nächten gesellt sich jetzt auch eine Wolkendecke. Aus Westen zieht es dunkel herauf. Schleiftechnisch zunächst ganz angenehm, da es nicht so heiß wird. Ohne Sonne sind andererseits die glänzenden Stellen teilweise kaum mehr zu erkennen. Am Nachmittag beginnt es zu tröpfeln. Regen war eigentlich erst für die Nacht angesagt. Nebenan ist der Trawler praktisch fertig. Geschliffen und per Spritzpistole gestrichen. Das nächste mal will ich auch ein Stahlschiff. Der Bordknecht hat allerdings auch wie wild geschuftet. Von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang. Kein Vergleich mit der Arbeitsmoral der Marinaarbeiter.

02.09.2010 Donnerstag

Und wieder wird geschliffen. Abhängig vom Sonnenstand mal hier, mal da. Es nimmt scheinbar kein Ende. Nachdem aus München berichtet wurde, dass bereits die Heizung eingeschaltet wurde, hier der Trost. Auch wir haben die Decken ausgepackt. Nachts hat es inzwischen unter 20°. Am Abend und in der Nacht war reger Flugverkehr. Gut 20 Passagierflieger sind gelandet. Soviel wie an keinem anderen Tag bisher.

01.09.2010 Mittwoch

Ein weiterer Tag, den wir mit Schleifen verbrachten. Nebenbei wurde das Schiff innen geputzt. Der Wind frischte kräftig auf und es zeigte sich tatsächlich erstmals ein Kiter. Mit den zwei üblichen Surfer spielte er sich, überholte sie, wartete, zog wieder davon, usw. bei einem seiner Sprünge hob es ihn von hier aus gesehen über den Wasserhorizont in den Himmel.

Dienstag, 31. August 2010

31.08.2010 Dienstag


Da wollten wir mal wieder Ausschlafen und werden wie üblich sabotiert. Die Hunde kläffen früh und schon eine Stunde eher als Üblich wird der Kran angeworfen. Dem Motorstart geht immer ein lautes Hupen voraus und beim Fahren piept er ständig wir ein Motorrad beim Blinke.
Und wieder wird geschliffen, während Carola Einkaufen fährt. Wir bekommen auch auf der anderen Seite einen neuen Nachbarn. Einen großen Fischertravler. Gegen den wären selbst Luxusyachten mickrig, die früher neben uns gestanden hatten.
Bild des Tages: Unser neuer Nachbar. Wer genau hinsieht, vorne unter dem Rumpf, neben der Leiter, liegt einer auf dem Rücken unter dem Schiff und schleift.

30.08.2010 Montag

Endspurt. Die Ruderblätterwerden gestrichen. Ein Topf reicht pro Anstrich und es bleibt Harz übrig. Weniger anrühren geht kaum, da sonst das Mischverhältnis noch exakter eingehalten werden müsste. So haben wir zwischen den einzelnen Streichungen längere Wartezeiten. Ein auf dem Trailer zusammengeklappter Corsair Trimaran wird neben uns abgestellt. Ein Schweizer fährt damit immer im Frühling und im Herbst umher. Jetzt muss er was richten.
Das ganze Wochenende gab es keine Internetverbindung, deshalb sind wir mit Mails und Blog nicht auf dem Laufenden.

Montag, 30. August 2010

29.08.2010 Sonntag

Kaum zu glauben, es gibt noch ruhige Nächte. Das Restaurant auf der anderen Seite der Straße hat die samstägliche Lifemusik aufgegeben. Die Hunde sind wohl fertig vom ihrem Gekläffe der vorigen Nacht und das Technowummern von gegenüber liegt knapp unter der Schmerzgrenze. Dafür darf ich am Morgen praktisch noch im Bett liegend zwei Mücken killen. Es wird ein gemütlicher Schleiftag. Die Ruderblätter werden vorbereitet. Eine Rumpfhälfte wird komplett fertig geschliffen, die andere zum größten Teil. Zwei Österreicher besichtigen unser Schiff. Sie wohnen gerade eine Woche auf einem 13 m Kat in der Aktio-Marina. Den könnten sie kaufen. Allerdings sein Holzschiff und auch das Rigg ist hölzern. Das müssten wohl auf jeden Fall erneuern.

28.10.2010 Samstag

Nach heißer, lauter Nacht starten wir früh, um den hinteren Abschnitt des äußeren Unterwasserschiffs des rechten Rumpfes zu streichen. Kurz gesagt, es ist der letzte Abschnitt. Da die Sonne nicht so schnell draufknallt wie vorgestern, haben wir zwischen den ersten Anstrichen etwas mehr Luft. Nach dem dritten wird es wieder hektisch. Oben wird es schon fest, am Kiel ist noch alles flüssig. Um 15.00 Ist dann Schluss. Leider nicht ganz. Die Ruderblätter fehlen. Da uns Harz drauf gelaufen ist, müssen wir diese morgen kurz anschleifen, bevor wir Montag weiter streichen können.
Als wir nach dem Abendessen in Preveza zum Auto kommen, die Überraschung. Es ist außen und innen dick beschlagen. Ja ist denn schon Herbst???

Samstag, 28. August 2010

27.08.2010 Freitag


Jetzt ist es offiziell. Unser Aufenthalt nähert sich rasend schnell dem Ende. Am 26.09. geht um 23.30 die Fähre von Igoumenitsa, die uns nach Deutschland zurück bringt. Zumindest das Unterwasserschiff hätten wir bis dahin gerne fertig. Außer Tickest kaufen wurde heute wieder aufgeräumt und geschliffen. Les haben wir aufgesucht. Er meinte trocken, wenn er sich bei seiner Arbeit auch noch um die Luftfeuchtigkeit kümmern würde, würde er überhaupt nichts fertig bekommen. Die Bordwand dürfe halt nicht feucht sein. Er mache für heute Schluss, weil es zu heiß sei. Für den Winter hätte er einen feinen Auftrag in Aussicht. Ein Motorkat ist auf ein Riff gelaufen und hat sich bei einer Kufe praktisch das gesamte Unterwasserschiff entfernt. Im Moment liege die Sache vor einem deutschen Gericht. Gutachter von Versicherung und Eigner seien sich nicht einig, jetzt schicke das Gericht einen eigenen Gutachter. So kennen wir die deutschen Gerichte. Gründliche Recherche ist alles. Am Abend kleben wir nochmals den Rumpf ab, dass uns nicht der Tau von hinten in den Spachtel läuft.
Bild des Tages: Die Pflanzen beginnen sich des Schiffes zu bemächtigen.

Donnerstag, 26. August 2010

26.08.2010 Donnerstag


Die letzte Seite ist die problematischte. An 12.00 wird sie von der Sonne bestrahlt und dadurch härtet das Epoxy rasend schnell aus. Wir wollen es ganz schlau anstellen und stehen um 05.00 auf. Dass uns der Tau nicht vom Deck in die Spachtelmasse läuft haben wir Tags zuvor Klebeband am Rumpf angebracht und dessen Unterkante mit Hölzlein vom Rumpf abgespreizt. Das hat ganz gut funktioniert, der Tau tropfte am Spachtel vorbei. Gerade rechtzeitig vor dem ersten Anrühren kommen mir Les Worte von gestern in den Sinn. Dass Epoxy so schwierig zu verarbeiten sei. Wegen dem genauen Mischverhältnis, der Temperaturabhängigkeit und der Abhängigkeit von der Luftfeuchtigkeit. Luftfeuchtigkeit??? Die muss im Moment sehr hoch sein, so wie es überall tropft. Ein Blick ins Internet auf die Wetterdaten von Preveza: Luftfeuchtigkeit 100%. Das sind etwas mehr als die für die Epoxyverabeitung zulässigen 70%. Also warten. Es tropft weiter, die Wetterdaten ändern sich auch nicht. Zumindest erleben wir einen schönen Sonnenaufgang. Um 09.00 reicht uns die Warterei. Es wird angerührt. Wir tragen nur zwei Töpfe auf, da wir den ganzen Rumpf bei der beschleunigten Aushärtung sicher nicht schaffen würden. Kaum sind die zwei Töpfe leer, können wir vorne schon wieder anfangen. Um 12,00 biegt die Sonne ums Eck und wir haben erst 4 Schichten drauf. Um die Zeit wollten wir eigentlich schon fertig sein. Und wir wussten auch warum. Einmal wird es sehr schweißtreibend, in der Sonne zu streichen und dann heißt es auf’s Tempo drücken, da das Harz praktisch nach dem Auftragen aushärtet. Irgendwie kriegen wir 10 Töpfe auf’s Schiff. Das reicht uns für den heutigen Tag.
Bild des Tages: Abgeklebtes, teilepoxiertes Unterwasserschiff.

Mittwoch, 25. August 2010

25.08.2010 Mittwoch

Absolut unglaublich. Genau vor einem Jahr haben wir Sibari verlassen und sind…. auf dem Wasser gefahren. Heute warten wir auf Les, der einen Sicherheitsvorrat an Epoxy bringt. Nicht dass es uns auf den letzten Quadratmeter ausgeht. Danach fahren wir zum Einkaufen nach Lefkas. Schleifteller, Schleifscheiben und Lebensmittel. Haben die beim Interspar tatsächlich die Alpilandmilch aus dem Angebot genommen!!! Zurück am Schiff wird weiter geschliffen.

24.08.2010 Dienstag

Erholungstag. Bedeutet für uns, Kleinkram erledigen. Wäsche waschen, Utensilien fürs Epoxieren reinigen, usw. Und ganz wichtig, den Übergang zwischen gestrichener und ungestrichener Rumpfhälfte aufrauen. Kielvorder- und hinterkante und unterstes Unterwasserschiff davor und dahinter. Dass ich dabei in Bereiche mit unserem nicht ganz hart gewordenem Harz komme erleichtert die Sache auch nicht. Am Abend, beim Umrunden des Schiffes zum Inspizieren der geleisteten Arbeit, ist wieder ein Holzklotz im Weg. Gleicher Fuß, anderer Zeh. Halber Nagel hochgebogen.

Dienstag, 24. August 2010

23.08.2010 Montag


Die Nacht war etwas kühler. Der Wind kommt immer noch vom Land und bringt warme Luft. Dass das Wetter nie so ist, wie wir es haben wollen. Beim Spachteln hätten wir uns über den ausbleibenden Seewind gefreut, aber jetzt? Wir sind lange unschlüssig, ob wir mit dem Streichen beginnen sollen oder nicht. Um 12.00 hat der Wind immer noch nicht gedreht aber es ist auch nicht so heiß wie gestern. Also rühren wir den ersten Topf an. Nach der ersten Schicht kommt Les vorbei und begutachtet unser Malheur mit dem fehlenden Härter. Er meint, das würde schon werden. Dauert halt ein bisschen. Wir streichen weiter im Akkord, da die Hitze das Epoxy schnell trocknen lässt. Missgeschicke beim Anrühren meinerseits bleiben natürlich nicht aus. Der Deckel des Topfes mit der weißen Farbe rutscht mir aus der Hand. Und einem Naturgesetz folgend fällt er mit der farbbeschmierten Seite in den Dreck. Zwischenzeitlich hat der Wind tatsächlich gedreht und bringt eine leichte Abkühlung. Allerdings auch neue Probleme. Unsere Farbwannen müssen windsicher abgestellt werden und beim Farbeaufnehmen mit den Rollen bläst es uns das Harz davon. Mir weht es trotz Windsicherung die Wanne um. Zumindest war nicht mehr viel Harz drinnen. Gefühlt zieht sich die Streicherei ewig, obwohl wir nach Zeit genauso schnell fertig sind wie beim letzten Streichtag. Und dabei hat die Außenseite über ein Kilo mehr Epoxy aufgesaugt als die beiden Innenseiten.
Bild des Tages: Abgeklebte Oberkante.

Montag, 23. August 2010

22.08.2010 Sonntag


Wie die letzten Nächte heiß und unruhig durch die Beschallung aus dem Lokal und vom anderen Ufer. Die gute Nachricht, das Epoxy ist wieder etwas härter, die schlechte, ein bisschen klebt es immer noch. Wir bereiten den Anstrich der nächsten Rumpfhälfte vor. Mit Holzleiste und Bleistift anhand der stehen gelassenen Reste der alten roten Linie einen geraden Strich ziehen. 4 Zentimeter darunter einen weiteren Strich ziehen, bis zu dem wir mit Epoxy streichen werden. An der Linie wird abgeklebt. Der Wind bläst kräftig vom Land her und treibt die Temperatur wieder auf 35°. Wir beschließen, nicht zu streichen, nicht dass uns das Epoxy durch die Hitze zu schnell aushärtet. Und auch weil wir selber bei der Hitze keine Lust auf Akkordarbeit haben. Nicht mal am Abend wird es kühler, auch wenn der Wind mal kurz vom Meer her geblasen hat.
Bild des Tages: Heiß.

Sonntag, 22. August 2010

21.08.2010 Samstag


Am Morgen der bange Blick auf das Unterwasserschiff. Das reine Epoxy ist nicht ganz ausgehärtet. Es klebt mehr oder weniger, abhängig davon, wo schon die Sonne drauf geschienen hat. Wir fragen bei Les nach, ob wir was unternehmen können. Können wir nicht. Abwarten und das Beste hoffen. So erledigen wir Kleinkram. Waschen, Ankerkette markieren, Schleifen der ersten Rumpfhälfte. Epoxy schleifen ist nicht so schön wie Pampe schleifen. Der Epoxystaub ist irgendwie unangenehmer. Die Übergänge zum noch nicht gestrichenen Unterwasserschiff müssen angeschliffen werden. Kielvorder- und Hinterkante sowie die Mittellinie hinter dem Kiel. Wieder mal über Kopf und unter dem Schiff liegend. Dann noch eine 30 cm breite Bahn von vorne nach hinten und Schluss für heute. Es ist wieder gut heiß, 35°. Der Seewind hat erst sehr spät eingesetzt und daher kaum Abkühlung gebracht.
Bild des Tages: 10 Meter weise ausgelegte Ankerketten werden farblich markiert.

20.08.2010 Freitag


Wir streichen wieder. Da wir warten müssen, bis die Sonne nicht mehr auf die Spitze scheint, können wir diese Zeit für Vorbereitungen nutzen. Aufräumen, abkleben, usw. Um 11.00 wird der erste Topf angerührt. Wir beginnen hinten und streichen zu zweit. Nach 4 Töpfen und gut einer Stunde haben wir den ersten Anstrich drauf. Durch die hohen Temperaturen auch ohne direkte Sonneneinstrahlung ist das Epoxy hinten schon wieder so fest, dass wir gleich weiter streichen. Die von der Sonne beschienenen Außenbereiche werden immer wieder zwischendurch bestrichen, um sie feucht zu halten. Willie, unser Holländer, schaut vorbei und fragt nach einem Starthilfekabel. Sein Volvo stand zu lange in der Hitze. Ansonsten streichen wir in einem fort. Bei der letzten Schicht, beim vorletzten Eimer der Schock. Als ich den letzten Topf anrühren will, finde ich im Härter Topf Flüssigkeit. Da dürfte keine sein. Die schreckliche Schlussfolgerung. Wir haben gerade reines Epoxy aufgetragen. Normalerweise schütte ich erst 100 gr. Härter in den Härtermessbecher, dann 200 gr. Epoxy in den Epoxymessbecher. Dann kommt das Epoxy in den Mischbecher, darauf unter Umrühren der Härter dazu. Als letztes folgt die weiße Farbe. Bei besagtem Becher habe ich schon gerührt, als ich das Epoxy in den Mischbecher schüttete. Das hat sich mit dem darin befindlichen Rest vermischt und eine weiße Farbe angenommen, die aussah wie das fertige Gemisch. Wir rühren einen weiteren Topf an und streichen noch mal über dien Bereich mit dem reinen Epoxy. Die Hoffnung ist, dass der Härter aus der darunter befindlichen Schicht und aus der jetzt darüber aufgetragenen ausreicht, das Epoxy aushärten zu lassen. Ansonsten haben wir ein großes Problem. Wie bekommt man nicht ausgehärtetes Epoxy vom Rumpf??? Abschleifen geht sicher nicht. Ankratzen? Mit Aceton ablösen?
Bild des Tages: Haben wir tot unter dem Schiff gefunden. Ist es eine Kakerlake oder nicht?

Donnerstag, 19. August 2010

19.09.2010 Donnerstag


Ruhetag. Gleich wieder Streichen wäre zuviel des Guten gewesen. Ich fahre mal schnell mit dem Marinabus zum Einkaufen, Rollen, Farbwannen, usw. Schleifscheiben bekomme ich erst wieder in der Marina im dortigen Shop. Les schaut vorbei und begutachtet unser Werk. Keine größere Kritik. Er berichtet, dass Lefkas brennt. 8 Löschflugzeuge und 2 Hubschrauber seien seit Tagen im Einsatz. Wir säubern unser Streichwerkzeug und erledigen Kleinkram.
Bild des Tages: Sechsmal mit Epoxy gestrichenes Unterwasserschiff. Sieht eigentlich genauso aus wie davor….

18.08.2010 Mittwoch


Ein neues Zeitalter bricht an. Nach den Spachtelwochen kommen die Streichtage. Les meinte, für eine Rumpfhälfte würde er 30 Minuten brauchen. Danach würde das Epoxy 2 Stunden brauchen, bis man es überstreichen kann. die Aushärtung würde dann immer schneller ablaufen. Man muss unbedingt nass in nass streichen, sonst verbinden sich die Schichten nicht. Wenn man zu lange wartet und beim Drücken im Epoxy keinen Fingerabdruck mehr hinterlassen kann, hat man ein Problem. Man muss vor der nächsten Schicht anschleifen und sieben Tage warten. Wir brauchen für eine Rumpfhälfte 2 Stunden. Die Pampe saugt das Epoxy förmlich auf. Und dann beginnen unsere Probleme. Die Rumpfspitze kommt in die Sonne, was die Aushärtung rapide beschleunigt. Aber halt nur da. Unser angerührtes Epoxy können wir nicht auf die anderen Bereiche streichen, da die noch zu feucht sind. Dieses Spiel setzt sich weiter fort. Manche Stellen härten auch ohne Sonneneinstrahlung schneller aus. Wir sind in einer Tour am Testen, wo das Epoxy wie schnell aushärtet. So haben manche Bereiche zum gleichen Zeitpunkt zwei, andere drei und wieder andere vier Anstriche. Und wir haben keinen Überblick mehr. Am späten Nachmittag wird es dann übersichtlicher, weil wohl durch die sinkenden Temperaturen die Aushärtung langsamer von Statten geht. Nach insgesamt 11 Stunden Streichen ist Schluss. Duschen, Essen gehen und ins Bett.
Es war wohl zu lange her, dass ich Finger oder Zeh kaputt hatte. Heute war es wieder soweit. Den Kiel und die darüber befindlichen schwer zugänglichen Bereiche des Unterwasserschiffs haben wir immer auf einem Brett sitzend bearbeitet. Das ist auf Holzblöcken abgelegt, die wir immer verschieben (unser Schiff hat fünf Brettlängen). Beim Verschieben eines der Blöcke war mein Fuß im Weg. Block hat gewonnen, mein Zeh verloren. Hautlappen und Nagel hoch geklappt.
Bild des Tages: Holzklotz und lädierter Zeh.

17.08.2010 Dienstag


Wenn wir gestern nicht so faul gewesen wären, hätten wir heute schon streichen können. So müssen wir noch ein paar Vorarbeiten erledigen. Das Gelcoat oberhalb des gespachtelten Unterwasserschiffs muss angeschliffen werden, da es auch einen Anstrich mit Epoxy bekommen soll. Und wenn wir schon dabei sind, wird gleich der rote Rallyestreifen entfernt. Dabei kommt die neue „kleine“ Schleifmaschine zum Einsatz. Die Antriebsmaschine ist identisch mit unserer anderen, nur der Schleifteller ist halt kleiner. Oberhalb der Wasserlinie bringen wir Klebeband an, in der Hoffnung, dass der nächtliche Feuchtigkeitsniederschlag an Deck am Band abtropft und nicht die Pampe nass macht.
Und wieder mal ein französischer Leckerbissen. Der hat tatsächlich eine Opferanode mit Antifouling überstrichen. Die kann ohne direkten Salzwasserkontakt natürlich nicht ihren Daseinszweck erfüllen und sich für ein edleres Metall opfern. In unserem Fall jetzt die Propeller. An denen kam es zu einer satten Elektrolyse, die sich erst nach Entfernen der ganzen Farbschichten zeigte.
Bild des Tages: Propellerfraß.

16.08.2010 Montag


Es ist wieder Mal ein Großeinkauf fällig. Diesmal in Preveza. Der unnütze Vodafon Vertrag wird gekündigt, kleine Malerrollen gekauft, ein Brief zur Post gebracht. Beim Lidl ist es herrlich kühl. Auf dem Rückweg kaufen wir weitere Malerrollen. Dann folgt etwas, was wir gar nicht vermisst haben. Ein Stau. Die Athener fahren nach Hause und wir stehen vor der Mautstelle des Tunnels. Zum Glück dauert es nicht lange, sonst wäre trotz Kühltasche die Milch hinüber gewesen. Am Schiff hat es 35° und wir beschließen, keinen Finger mehr zu rühren.
Bild des Tages: Auf dass wir es nie wieder brauchen. Paletten für die Pampe und viele 40er Schleifscheiben.

Sonntag, 15. August 2010

15.08.2010 Sonntag

Wasch- und Schleiftag. Die ausgebesserten Stellen wollen geschliffen werden. Ein Kollege daheim assoziierte bei dem vielen Schleifen schon Schützengräben. Den Gedanken fortführend, in tiefster Gangart wurden die Kielunterkanten mit der Raspel vom runter gelaufenen Epoxy befreit. Bug und Ruderblätter werden per Hand wasserschnittig geschliffen. Und es ist wieder heiß. Über 30° im Schiff. Der kräftige Wind bringt kaum Abkühlung.

14.08.2010 Samstag


Heute soll zum letzten Mal gespachtelt werden. Nur die letzten Macken und Löcher ausbessern. Dass dies nach Anrühren der Pampe schneller geht, inspiziere ich zunächst die Rümpfe und kratze unter jeder auszubessernden Stelle einen Strich in den Sand. Es werden genau 200 Striche. Wir warten, bis die Sonne genau von vorne scheint, dass wir alle Rümpfe in einem Zug spachteln können. Der letzte Topf wird angerührt. Wer den Blog schon länger verfolgt weiß natürlich, dass es nicht der letzte Topf sein wird. Nicht dass die angerührte Menge nicht gereicht hätte!! Es waren einfach zu viele Löcher. Die Pampe wurde heiß und härtete im Topf aus. Damit hatten wir eine längere Pause. Wir konnten warten, bis die beiden verbliebenen Rumpfhälften ganz im Schatten lagen. Nach dem Anrühren des hoffentlich wirklich letzten Topfes spachtelten wir zu zweit. Und die Zeit reichte gerade aus.
Am Abend in Preveza war anlässlich des morgigen Feiertages einiges los. Eine Tanzgruppe zog am Hafen entlang. Da kenne die Griechen nix, ein Jüngling mit Irokesenfrisur tanzte in alter Partisanentracht, schwarze Kleidung, Lederstiefel, Patronengurt. Später folgte die eigentliche Prozession mit Fahnenträgern, Sängern, Popen und Schaulustigen. Die Mehrzahl der Schiffe im Hafen sind Italiener. Während des Streiks haben sie sich nicht rüber getraut und jetzt sind sie alle auf einmal eingefallen. Auch im Marinarestaurant ist wieder Lifemusik. Und es wird ebenfalls getanzt. Sprich, laute Nacht für uns.
Bild des Tages: 200 ml Epoxy + 100 ml Härter + viel Sand + viel Rühren = ein Topf voller Pampe

Freitag, 13. August 2010

13.08.2010 Freitag

Heute stand was ganz anderes auf dem Programm. Badetag. Wir fuhren Richtung Vonitsa an den uns bereits bekannten Strand. Unser Glück, dass die Griechen Langschläfer sind. Ein Sonnenschirm war noch frei, samt daran angeketteten Liegen. Im Laufe des Tages wurde es richtig voll, wobei sich alles um das Lokal drängte. Wir wurden von einigen Griechen unterhalten, die mit dem Motorboot kamen und Anker- oder Anlegemanöver zeigten. Weiter stand auf dem Programm, verschiedene Versuche, wie man ein Gummiboot nicht im Kreis paddelt. Vorgeführt von den Söhnen, den Vätern und den Müttern.

12.08.2010 Donnerstag


Heute teilten wir uns die Arbeit. Carola fuhr in die Hitze nach Preveza um Frischmilch zu kaufen. Ich machte mich ans Schleifen. Den Wettlauf gegen die Sonne habe ich natürlich verloren. So weit konnte ich mich gar nicht unter den Rumpf verkriechen, dass sie mich nicht erreicht hätte. Also Stützen rüber ziehen und Sonnensegel aufspannen. Und natürlich immer wieder versetzen. Aber irgendwann war alles geschliffen. Es blieb sogar Zeit, mal wieder das Deck abzuspritzen. Im Cockpit hielten wir den Schlauch mal unter das Brett, auf dem der Tisch befestigt ist. Viel Dreck und einige Ameisen kamen heraus. Vielleicht war ja die Königin dabei, so dass wir auf weitere Gifteinsätze verzichten können.
Nebenbei haben wir einen neuen Nachbarn bekommen. Ein altes verrostetes Fischerboot. Da wird uns die Flex die nächsten Tage wecken.
Bild des Tages: Der letzte nicht ausgebesserte Teil (abgesehen von vielen kleinen Löchern).

Mittwoch, 11. August 2010

11.08.2010 Mittwoch

Diese Nacht wurden wir wieder durch die Köter wach gehalten. Tagsüber pennen sie, nachts ist Rambazamba. Als es mir dann doch zu viel wurde und ich nach draußen ging, um sie zu erschlagen, war Ruhe. Da dämmerte es bereits. Wir sind dann extra früh aufgestanden, um im Schatten bei wenig Wind spachteln zu können. Und extra für uns setzte der Seewind heute zwei Stunden früher ein. Letztlich wurde fast die ganze rechte Rumpfhälfte neu gespachtelt. Schon die erste Schicht war schlecht aufgetragen, die erste Verbesserung war ebenfalls ungenügend. Nach 5 Töpfen ist es geschafft. Bleibt: Zeit zum Schleifen.
Video des Tages: Schleifen mit Sonne, Wind und Dreck von oben.

Dienstag, 10. August 2010

10.08.2010 Dienstag


Als erstes werden Harz und Härter in kleinere Behälter umgefüllt, die leichter zu handhaben sind. Nach 4 Töpfen müssen wir aufgeben. Der Wind bläst die Pampe von der Palette, von der Spachtel und auch von der Bordwand. Zum Sonnenschutz haben wir extra zwei Stützpfeiler geklaut, um ein Sonnensegel aufzuspannen. Das hätten wir uns sparen können. Bleibt Zeit übrig zum Schleifen. Unter anderem die Kielvorderkanten. Da ist Handarbeit angesagt, mit Raspel und Schleifpapier. Heute ist die Trans All mit Üben dran. Wenn die beim Landeanflug mir der Nase nach unten hinter den Masten verschwindet wartet man eigentlich nur noch auf den Knall. Aber sie startet immer wieder durch, dreht eine tiefe Kurve über unserem Mast und probiert es noch mal.
Bild des Tages: Schleifspuren im Schotter

09.08.2010 Montag

Waschtag. Da stören natürlich der Schleifstaub und der Dreck, den die Laster aufwirbeln. Die haben es heute wieder ganz besonders wichtig. Der eine fährt den Dreck von einer hinteren Marina raus, kippt ihn vorne neben der Taverne ab, der andere Laster kommt mit scheinbar den gleichen Dreck zurück und kippt ihn in unsere Marina. Während ich schleife kommt Les vorbei und wir bekommen endlich unseren Epoxynachschub. So nebenbei erzählt Les, dass Epoxy, wenn es hart geworden ist, eine Substanz ausdampft, die verhindert, dass sich irgendetwas anderes anhaftet. Sprich, wenn wir die 6 Schichten Epoxy drauf haben, müssen wir 7 Tage warten, bis wir den Primer auftragen können. Die Schleiferei ist wieder mehr als ätzend. Überkopf, Dreck von oben und vorne.

Sonntag, 8. August 2010

08.08.2010 Sonntag


Die Warnung vor fremden Seglern müsste ich wohl um die Italiener erweitern. Als wir gestern in Preveza waren, kamen drei ins Hafenbecken. Fahnen so groß, dass sie ins Wasser hingen. Zunächst kreisten sie im Hafenbecken und es war erstaunlich, dass sie sich nicht gegenseitig rammten. Der erste warf seinen Anker und legte das Heck an die Mole. Er hatte eine Pakistani für die Arbeit an Bord. Der nächste warf seinen Anker rechts vom ersten, um dann links von dem auf die Mole zuzusteuern. Er schaffte es nicht bis zur nämlichen, da ihn sein Anker stoppte. Ankerleine zu kurz. Es dauerte seine Zeit, bis er merkte, warum es nicht weiter geht. Dass er kräftig sei Bugstrahlruder quirlen ließ, half ihm auch nichts. Während dieser letztlich seinen Anker wieder einholte, warf der dritte seinen weit ab vom Schuss und wollte rechts vom ersten an die Mauer. Er hat nichts gelernt vom schlechten Beispiel des zweiten. Auch seine Ankerkette war zu kurz und er wurde ruckartig abgestoppt. Zwischenzeitlich hatte der zweite seinen Anker neu geworfen (zur Sicherheit ganz knapp vor der Mauer) und bekam eine leine an Land. Der dritte unterschätzte bei seinem nächsten versuch die Strömung und wurde auf den ersten gedrückt. Gut dass das Beiboot dazwischen war. Dieses auf einem 14 Meter langem Schiff unterzubringen, statt es hinterher zu ziehen, wäre zu viel verlangt gewesen. Und wie man sieht, es hat manchmal seine Berechtigung, einen zusätzlichen Puffer zu haben. Mit ihren Festmachern kamen alle nicht klar. Gleich der erste war so verwurstelt, dass er es noch über die Reling schaffte, aber nur bis ins Wasser. Alle drei hatten zu kurze Festmacher, verknoteten diese um sie zu verlängern mit irgendwelchen Bindfäden.
Unsere Nacht war ausgesprochen unruhig, die Lärmbeschallung von gegenüber wie jeden Samstag noch mal lauter. Es wurde wieder gespachtelt, bis der Wind zu stark wurde. Es sind nur mehr Bereiche übrig, für die wir keinen Seitenwind gebrauchen können. Nach 3 Töpfen war daher Schluss. Blieb für mich genügend Zeit zum Schleifen. Sollte man meinen. Ich wurde damit wieder nicht fertig.
Nebenbei wurden wir Zeugen eines Bootstransportes griechischer Art. Der Mann der Bedienung aus der Taverne ums Eck hat während der ganzen Zeit, die wir hier waren an einem Boot gebastelt. Heute war der Tag der Wasserung. Aus einer hinteren Marina kam eine Zugmaschine mit Trailer und hob das Schiff vom Gestell. So ging es zur Rampe und ab ins Wasser.
Bild des Tages: Schiffstransport

Samstag, 7. August 2010

07.08.2010 Samstag


Die Nächte sind jetzt zwar einigermaßen kühl, dafür laut. Die Disko von drüber beschallt uns mit Techno. Ein Schuppen für 500 Leute. Dazu regelmäßig um 03.00 Hundegebell. Warum der Köter kläfft weiß er wahrscheinlich selber nicht. Als ich aufstehe, um ihm einen Tritt zu geben, liegt er mitten auf der Straße und bellt den Mond an. Ein Steinwurf genügt und er trollt sich. Früher Lasterverkehr treibt uns aus den Federn. Nach einem erneuten Giftangriff auf unsere Ameisenkolonie und Wäschewaschen wird wieder gespachtelt. Nach 6 Töpfen müssen wir abbrechen, da alle noch zu spachtelnden Stellen so dem Wind ausgesetzt sind, dass die Pampe davon fliegt. Die Wassertanks werden gefüllt, Mails geschrieben (um das Problem mit dem Finanzamt zu lösen) und so geht der Tag rum. Für die Nach ist bereits Lifemusik im Restaurant nebenan angekündigt.
Bild des Tages: Der grüne Hüpfer hat sich die ganze Zeit nicht bewegt, während neben ihm das Epoxy verrührt wurde.

06.08.2010 Freitag


Als erstes wird der Golf mit neuen Teilen beglückt. Und kaum zu glauben. Er springt an. Das nutzen wir aus und fahren nach Lefkas. Wieder ein neuer Schleifteller für mich und eine komplette neue Schleifmaschine für Carola. Dia, Interspar und Lidl sind die weiteren Anlaufstellen. Es geht zu, dass einem die Lust auf alles vergeht. Da werden wir unsere Einkäufe in Zukunft lieber in Preveza erledigen. Da uns das alles viel Zeit gekostet hat, werde ich auch heute nicht mit dem Schleifen fertig. Und wie gehabt. Es bläst mir der Wind kräftig in den Nacken und trotzdem fliegt mir der Staub von vorne in die Ohren.
Bild des Tages: Kunstwerke aus abgetropften Epoxyspachtel

05.08.2010 Donnerstag

Und wieder wird geschliffen. Allerdings mit vielen Unterbrechungen. Sofia von der Maria schaut vorbei, weil ich ihnen mitgeteilt habe, dass sich vielleicht das Schiff verzieht. Eine Türe schließt nicht mehr. Nicht dass eine Stütze absinkt und das Schiff auseinander bricht. Der Marinaboy kommt und bringt das Paket mit den Ersatzteilen für den Golf. Es war nicht ganz 4 Wochen unterwegs. Im Gegensatz zur letzten Lieferung wurde das Päckchen in die Marina gebracht. Die letzte Lieferung war mit 25 kg ja auch viel zu schwer für eine Auslieferung. Ein Dingolfinger Segler, ebenfalls an Land stehend, will die Fortschritte der Osmosebehandlung sehen, nachdem er einige Monate in Deutschland war. Und zu guter Letzt kommt Les vorbei und bleibt auf ein Bier. Er erzählt unheimlich viel über seine Arbeit und seine Erlebnisse mit Seglern. Einem Franzosen reparierte er das Schiff, weil dieser Paxos (eine griechische Insel) verschieben wollte, wobei das Schiff verlor. Jetzt kommt dieser Franzmann wieder. Er hat versucht, Westafrika zu verschieben. Siehst Du ein Schiff unter französischer Flagge segeln oder wird Dir ein solches zum verkauf angeboten, suche das Weite. Ein belgisches Paar hat in Belgien eine Osmosesanierung durchführen lassen. 5 Jahre Garantie. Im sechsten kamen wieder Blasen. Gleich nach dem Sandstrahlen haben die Helden in Belgien das Epoxy aufgetragen, ohne das Schiff trocknen zu lassen. Und das Beste, Les hasst Schiffe. Nie würde er eines besitzen wollen. Dabei seien ihm schon viele sehr günstig angeboten worden. Für unser Fensterproblem empfiehlt er zwei Deutsche aus Preveza. Die würden Polycarbon statt Plexiglas und Pantera statt Sika verwenden. Sika soll bald vom Markt genommen werden müssen, da es einen bald verbotenen Inhaltsstoff hat. Durch die vielen Besuche werde ich mit der Schleiferei natürlich nicht fertig.

Mittwoch, 4. August 2010

04.08.2010 Mittwoch


Nachdem gestern Abend Löschflugzeuge Nachtlandungen geübt und dazu immer knapp über unserem Mast gewendet habe, wurden wir heute von der AWAK und Jets geweckt, die ihr Flugtraining absolvierten. Die gestrigen Ausbesserungsarbeiten setzten wir fort und Carola verspachtelte 6 Töpfe. Kaum zu glauben, aber Ausbessern ist komplizierter als einfach drüber spachteln. Les hat kurz gehalten, schlechte Nachrichten. Kein dreiwöchiger Urlaub, bzw. Wartezeit auf das Epoxy für uns. Seine Bestellung ist angekommen. Am Vormittag läuft die Regattaflotte aus. Gaaaanz viele Schiffe. Am Nachmittag bekommen sie schönstes Segelwetter mit kräftigem Wind aus Nordwest. Uns verbläst er wieder die Pampe.
Bild des Tages: Auslaufen der Regattateilnehmer. Leider beliefert uns der Spar-Transporter nicht direkt, weshalb wir bis nach Lefkas fahren müssen.

Dienstag, 3. August 2010

03.08.2010 Dienstag


Die vielen Segler von gestern ließen uns keine Ruhe, deshalb fuhren wir mit dem Bus nach Preveza. Tatsächlich ist der ganze Hafen voll. Lauter griechische Schiffe. Wir entdecken eine Tafel und erfahren, dass es sich tatsächlich um eine Regatta handelt, die von Corfu startend durch die ionischen Inseln führt. Ein gutes Geschäft für unsere Wirtin, haben wir uns gedacht. Die hatte sich bereits auf die Mannschaften der 74 angekündigten Schiffe gefreut. Die Hafenpolizei hatte vor deren Ankunft alle anderen Segler von der Hafenmole verscheucht. Und das Ende vom Lied. Keiner der griechischen Segler ging in irgendein Lokal. Alle sind an Bord geblieben. Und die normalerweise im Hafen liegenden Segler blieben natürlich auch aus.
Zurück am Schiff wurden immerhin noch 7 Töpfe verspachtelt. Ausbesserungsarbeiten. Beim Lösen der Bugstütze habe ich mir wieder mal den Daumen nach hinten gebogen. Passiert mir normalerweise immer beim Volleyball.
Da sich meine Arbeitsbirkis (nicht zu verwechseln mit den Bootsinnenraumbirkis, deren Sohlen von der Hitze ab gingen) aufgelöst haben (auf einmal rutschte ich mit dem Fußbett nach hinten von der Sohle) wurden diese mit Spachtel gekittet. Gell Clausi, so was hättest Du vor langer Zeit auf Paros auch gebraucht.
Bild des Tages: Mythos, unser Stammlokal in Preveza

02.08.2010 Montag


Und wieder einmal wird geschliffen. Speziell die Übergänge zwischen Rumpf und Kiel sind eine wahre Freude. Egal woher der Wind kommt, egal wie ich die Maschine halte opder von welcher Seite ich drauf schaue, immer fliegt mir der Dreck ins Gesicht. Und es sind ja nur mal 4 x 10 m. Zwei davon habe ich jetzt fertig. Les kommt vorbei und erlöst uns von einem Schreckgespenst. Die vielen kleinen Löcher, die als Folge von Luftblasen in der Spachtelmasse nach dem Schleifen erschienen, müssen nicht zugespachtelt werden. Der Epoxyanstrich und spätestens das Cuppercoat würden diese Löcher füllen. Wir könnten natürlich auch einen billigen Polyesterautospachtel kaufen und jedes Loch überstreichen. Darauf können wir aber auch verzichten. Weniger erfreulich ist die Nachricht, dass wir vielleicht Wochen auf unseren Epoxynachschub warten dürfen. Schon lange vor dem heute beendeten Streik hatte Les 100 kg bestellt. Sollten die noch nicht in einem LKW sein, sondern noch beim Händler sieht es schlecht aus. Der geht jetzt 3 Wochen in Urlaub. Erinnert uns irgendwie an den italienischen Schweißer, der auch in der Hochsaison für 4 Wochen seinen Laden dicht gemacht hat.
Während des Tages kommen unzählige Schiffe von draußen rein. Einige waren mit Spinacker unterwegs. Da läuft wohl eine Regatta. Dass keiner verloren geht wurden sie von einem kleinen Boot der griechischen Marina begleitet.
Bild des Tages: Streik beendet, es wird wieder geliefert.

Sonntag, 1. August 2010

01.08.2010 Sonntag


Heute lassen wir es ganz ruhig angehen. Nur 4 Töpfe werden verspachtelt. Das reicht immerhin für eine Kielseite und die Ruderblätter. Ich experimentiere noch etwas mit Elektrogeräten und anderem, um die Rundung am Übergang vom Kiel zum Rumpf leichter schleifen zu können. Hilft alles nichts, das geht nur mit mühsamer Handarbeit. Bei einer Radeltour Richtung Flughafen und entlang der Küste treffen wir auf wilde Hunde und einen einzelnen Schwan.
Bild des Tages: Die Milch für unser Frühstück. Lang haltbare Frischmilch aus Alpiland. Was das wohl sei mag…

31.07.2010 Samstag


Gestern wurde gespachtelt, heute wird geschliffen. Ruderblätter und Kiel. Davor haben wir Gift verspritzt. Eine der Ameisenköniginnen, die uns im Frühjahr heimgesucht haben, hat sich unter dem Cockpittisch eingenistet. Die Laufwege und das vermeintliche Nest wurden kräftig eingesprüht. Zum Abendessen wagten wir uns mit dem Auto nach Preveza. Hier merkt man nichts von einem Streik der LKW-Fahrer. Allerdings ist unser Nachschub an Epoxy gefährdet. Les hat zwar 100 kg bestellt, die liegen aber in Athen und keiner fährt sie her.
Bild des Tages: Die Luxusyacht von gestern.

Freitag, 30. Juli 2010

30.07.2010 Freitag


Zur Abwechslung wird heute mal wieder gespachtelt. Die Ruderblätter und die Scharten an der Außenseite des linken Kiels. Letztlich war es effektiver, die gesamte Kielfläche noch mal zu spachteln, als jedes Loch einzeln für sich. An diesem Teil durfte ich noch mitspachteln, bevor mir die Lizenz dazu von Les persönlich entzogen wurde. „You should be fired!“ Baut natürlich insgesamt nicht auf. Nebenbei wird eine italienische (napolitanische!!!) Luxusyacht an Land gehoben. Wieder hat sich jemand zu nah ans Land gewagt. Die Schrauben sehen etwas abgefahren aus. Es scheint, Schrauben sind in dieser Preisklasse ein Wegwerfartikel mit sehr begrenzter Lebensdauer.
Zwecks nachfrage ein Bild des Tages zum besseren Verständnis. Ein ebenes Auftragen der Spachtelmasse ist praktisch unmöglich. Die Erhebungen kann man wegschleifen, was bleibt sind die Vertiefungen. Die müssen in einem zweiten Arbeitsgang mit Spachtel gefüllt werden.
Bild des Tages: Nach Schleifen verbliebene Scharten

Donnerstag, 29. Juli 2010

29.07.2010 Donnerstag

Heute ist wieder Arbeitsteilung angesagt. Carola fährt nach Preveza zum Einkaufen, ich schleife den Rumpf. Es ist die am besten gelungene Seite von allen. Nach dem Schleifen bleiben kaum Scharten übrig, die ausgebessert werden müssen.

28.07.2010 Mittwoch

Die Nacht war wieder kühl und laut. Hunde jagen Hunde, Motorradrennen vor der Haustüre, Techno von drüben, Hunde jagen Kühe. Wir setzen zum Endspurt an. Nach 5 Töpfen um 14.00 ist die letzte Stelle GFK mit Epoxyspachtel bedeckt. Nach dem Spachteln ist vor dem Schleifen. Also fange ich gleich wieder damit an. Das Wetter ist wie gehabt, Sonne, kräftiger Wind, angenehm warm.

Dienstag, 27. Juli 2010

27.07.2010 Dienstag

Die Nacht war angenehm kühl, dafür die Musik aus Preveza laut und sie ging wieder bis zum Morgengrauen. Wir haben den ganzen Tag gespachtelt. 10 Töpfe, aber fertig sind wir immer noch nicht.

Montag, 26. Juli 2010

26.07.2010 Montag


Heute haben wir es wieder gewagt. Mit dem Auto nach Lefkas. Ein neuer Schleifteller für den Exzenterschleifer musste her. Der Verkehr war fast wie in München. Alles Griechen. Was, wenn tatsächlich Touristen dazu kommen? Mit Kühltasche haben wir uns beim Lidl eingedeckt. Auch da ging es zu wie beim Schlussverkauf. Der neue Schleifteller wurde gleich ausprobiert. Kiel und etwas mehr sind geschliffen. Mit Wind von hinten hatte ich kaum Staub auf der Haut.
Das Wetter war heute ideal. 26°, Sonnenschein, kräftiger Wind. Den anderen Seglern hat’s sicher gefallen.
Bild des Tages: Straßenwässerung mit selbstgebautem Tankwagen.

Sonntag, 25. Juli 2010

25.07.2010 Sonntag

Während der Nacht wurden wir zunächst vom Restaurant gegenüber mit griechischer Musik beschallt, danach übers Meer aus Preveza mit Hammerbass. Das ging bis 07.00. Es folgte eine erneute Kuhjagd um unser Schiff mit entsprechendem Gebell und Getrampel.
Wir vertrieben uns die zeit wieder mal mit Spachteln. Schon früh setzte der Seewind ein und legte an Stärke kräftig zu. So stark, dass Palette und Spachtel nicht mehr ruhig zu halten waren und wir vorzeitig einpacken mussten. Zumindest sah es so aus, als ob der Wind die Gewitter auf Abstand hielt.

Samstag, 24. Juli 2010

24.07.2010 Samstag

Was soll man an einem schönen heißen Tag wie diesem anderes machen als Spachteln. Frühmorgens wird der erste Topf angerührt, als der Wind uns die Pampe von der Palette bläst lassen wir es für heute sein. 10 Töpfe sind es auch geworden. Der Kiel ist fertig und einiges mehr.

23.07.2010 Freitag


Die letzte Rumpfhälfte wartet auf Epoxyspachtel. Der erste Tag ist immer der schlimmste. Man sieht überhaupt keinen Erfolg, die zu spachtelnde Fläche wird nicht kleiner. 10 Töpfe trägt Carola auf.
Auf dem Weg zum Duschen sehe ich einen Marinahund, der bellend am Hauseck rum springt. Auf einmal kommt mit einiger Schräglage eine Kuh um die Ecke und galoppiert an mir vorbei, den Hund an den Hufen hängend. Das wäre eine Schlagzeile geworden: In Marina von Kuh aufgespießt.
Bild des Tages: Unser persönlicher Wachhund. (Außer er jagt Kühe)

22.07.2010 Donnerstag


Morgens im Marinabüro finde ich in unserem Fach tatsächlich einen Brief aus der Heimat. Den hätten wir uns gerne geschenkt. Die ganze Zeit haben wir auf eine Rückzahlung vom Finanzamt gewartet. Die hätten wir auch bekommen, aber das Finanzamt hat gleich die ganze Summe mit völlig neuen Ansprüchen für die letzten drei Jahre verrechnet. Mal sehen, was die Steuerberaterin da machen kann. eigentlich war ein Ruhetag geplant, der geht mit Emailschreiben drauf. In Preveza war ich auch nebenbei, dort gibt es keinen neuen Schleifteller für meinen Exzenterschleifer.
Wieder ziehen rings um uns Gewitter auf. Und diesmal streift uns eines, es regnet und somit läuft wieder Dreck über unser schön sauberes GFK. Zumindest ist diesmal eine leichte Abkühlung spürbar.
Bild des Tages: Dunkle Wolken kreisen uns ein. Ein schlechtes Omen???

Mittwoch, 21. Juli 2010

21.07.2010 Mittwoch

Und wieder konnten wir wegen der Hitze kaum schlafen. Morgens wurden wir zudem vom Gebell der Hunde geweckt, die Jagd auf die Kühe machten und diese durch Marinagelände trieben. Nach Spachteln war heute wieder Schleifen. Den neuen Schleifer hab ich auch schon geschafft. Der Schleifteller ist fällig, das Klett hält die Schleifscheiben nicht mehr.

20.07.2010 Dienstag

Die dunkle Wolke, die gestern schon über uns stand, brachte natürlich weder Regen noch Abkühlung. Sie hat sich einfach aufgelöst und der Sonne Platz gemacht, die uns zum Abend noch kräftig einheizte.
Am Morgen kam doch tatsächlich ein Abschleppwagen des griechischen ADAC (ELPA) auf’s Marinagelände. Nach einem Zwischenstopp an Marinashop kam er zu uns. Samt deutschen Fahrer, bzw. Mechaniker. Der sah sich den Motor an und verzog keine Mine, als er die provisorisch befestigte Verteilerkappe sah. Er teste den Funkensprung des Verteilers und dabei sprang der Motor an. Somit werden die Pläne zum Autoholen aus Deutschland zunächst auf Eis gelegt. Schon diesen Samstag wollte ich mich mit dem Bus auf den Weg nach Igoumenitsa machen, von dort mit der Fähre nach Ancona und am Sonntag weiter mit dem Zug nach Rosenheim. Montag Auto kaufen, zulassen, Großeinkauf. Dienstag Fahrt nach Ancona, Mittwoch wieder hier.
Hier wird zunächst weiter gespachtelt. Immerhin 8 Töpfe brauchen wir, um die übrig gebliebene Fläche zu bedecken. Zur Feier des Tages fahren wir abends nach Preveza. In der Hoffnung, dass die Karre hält. Zunächst Einkauf der wichtigsten Grundnahrungsmittel in großer Menge, dann gibt’s Gyros. Unter der Woche ist es leider nicht ganz frisch.

Montag, 19. Juli 2010

19.07.2010 Montag


Nach erneut heißer Nacht begannen wir frohgemut mit dem Spachteln. Dann kam es wie im Trickfilm. Ringsum blauer Himmel, über uns eine dunkle Wolke aus der es zu regnen beginnt. Dazu springt der Seewind an und bläst uns die Tropfen unter das eigentlich geschützte Schiff auf unseren Mischplatz direkt in die Harztöpfe. Und wo war der Herr Seewind, um die Wolke und den Regen ins Landesinnere zurück zu blasen??? Kaum hörte der Regen auf, verschwand der Wind, anstatt das nächste große Gewitter von uns fern zu halten. Um 15.00 gaben wir deshalb die Spachtelei für diesen Tag auf. Dass neben dem Spachteln die Luken in Etappen regensicher gemacht und dann wieder auf Lüften gestellt wurden ist klar. Kühler wurde es natürlich nicht. Diesen Regen hat natürlich weder Yahoo noch Poseidon vorhergesagt. Schiff Schrott, Auto kaputt, Wetter gegen uns. Das Seefahrerleben ist so was von schön…
Ein anderes Geheimnis konnten wir lüften. Die Kühe waren die Vorhut. Ziel war es, den zugewachsenen Zugang zu einem Trafokasten zu roden. Nach den Kühen kamen die Albaner, beaufsichtigt von einem Griechen und mähten den Rest.
Die Weltlage muss ausgesprochen sicher sein. Der nebenan stationierte AWAK muss keine Einsätze fliegen. „Bewegungsflüge“ werden absolviert mit Starts und Landungen, eine nach der anderen.
Bild des Tages: Gewitter über uns.

Sonntag, 18. Juli 2010

18.07.2010 Sonntag


Der gestrige Abend hatte noch eine Überraschung parat. Da zog auf einmal eine dunkle Wolkenwand mit Blitz und Donner vom Land her auf uns zu. Gerade als wir beim Essen saßen begann es zu tröpfeln. Da kommt vielleicht kühlere Luft und wir müssen die Luken schließen, dass es nicht reinregnet. Der Schauer zog ab und hinterließ einen Regenbogen. Die Nacht war trotzdem wieder gut heiß.
Der gestrige Regen hat uns außerdem unseren Arbeitsplan versaut. Die Regenmenge hat natürlich nicht ausgereicht, das Deck zu säubern, hat dafür Staub und Dreck am Rumpf runter laufen lassen. Und natürlich über das GFK, das sauber sei sollte, wenn man Epoxy auftragen will. Deshalb gab es eine geringfügige Planänderung. Schleifen statt Spachteln. Da schaut man schon dumm, wenn man vom Schleifen hoch blickt und auf einmal eine Kuh vor einem steht. Drei Stück haben sich in die Marina verirrt und grasten was das Zeug hielt.
Bild des Tages: Kühe in der Marina.