Mittwoch, 30. März 2011

Mittwoch 30.03.11


Die Sonne hat gestern so gerade eben gereicht, um das Wasser für die Duschen zu erwärmen. Zum Erhitzen hat es nicht gereicht. Und dass es recht bläst macht die Angelegenheit nicht angenehmer. Zusätzlich heißt es, die halbwegs trockenen Momente zwischen den Schauern abzupassen, um zur Dusche und zurück zu kommen. Dafür wird die Nacht recht kalt, 10° sind es am morgen. Da heute eine Regenpause angesagt ist, wollen wir Preveza einen ersten Besuch abstatten. Mit im Bus sind Franzosen und Norweger. Im Stadthafen liegt kein einziges Segelschiff. Nur ein paar Fischer verkaufen ihren Fang. Eingekauft ist schnell und danach schauen wir den Fischern beim Netze Säubern zu. Katzen leben hier sehr gefährlich. Eine wird von tief fliegenden Schwalben attackiert, die andere vom Fischer mit Muscheln beworfen (Nachdem sie einen Fisch geklaut hat). Für die Anhänger von Verschwörungstheorien: Vom noch nicht in Betrieb befindlichen Flughafen Preveza starten innerhalb einer halben Stunde 5 Lear-Jets. Alle natürlich ohne Beschriftung. Unser AWAC haben wir bisher nicht gesehen, dafür üben die griechischen Jets das Fliegen. Zurück in der Marina wird Kleinkram erledigt. Das gestern im Sturm laut klappernde Spinnakerfall wird festgeholt, für die hoffentlich in Bälde zu montierende Scheibe werden Abstandshalter zurecht gesägt, die Heckfender werden endgültig angepasst, der Kompasssockel wird wieder einmal ausgemessen. Vielleicht leisten wir uns ja doch einen neuen Kompass, einen nicht innen beschlagenen. Ich dreh dann eine Runde in der Marina und klaube ein paar Holzklötze zusammen. Die sind diese Saison Mangelware. Und auf irgendetwas wollen wir ja sitzen, wenn wir wieder streichen. Als Ausgleich zur kalten Nacht heizt die Sonne auf über 20° auf. Nebenbei werden ein großer Kat und eine alte griechische Fähre an Land geholt. Beim Einparken der Fähre muss Ari zweimal ansetzen und kommt dann gerade so um die Kurve, ohne mit der hinten weit überstehenden Gangway nicht die Wanten und Masten der dahinter stehenden Schiffe abzurasieren.
Bild des Tages: Wir inmitten vieler anderer Schiffe. Der Pfeil zeigt auf uns, wir stehen nicht in der ersten Reihe.

Dienstag 29.03.11


Wie vom Wetterbericht angekündigt hat es in der Nacht zu regnen begonnen. Leider war am Morgen unter dem Fenster im Gästezimmer eine große Pfütze. Vermutlich ist nicht unser neuer Kleber schuld, sondern der Riegel der Luke. Daran hat Franzmann schon mit Silikon oder Ähnlichem rumgepfuscht. Ich zieh mal die Schraube etwas stärker an, vielleicht hilfts. Bei Regen fallen die meisten unserer geplanten Arbeiten ins Wasser. Carola sortiert Bücher und Wäsche in der Mittelkammer. Ich nehme mir die Steckdose in unserem Bad vor. Ist ja schnell gewechselt, möchte man meinen. Letztlich dauerts den ganzen Tag. Wieder stoße ich auf eine 220 V Leitung, für die sich keine Sicherung findet. Die Kabel für Lichtschalter und Steckdose sind so kurz geschnitten, dass sie beide erst mal verlängert werden müssen. Der Ausschnitt ist zu klein für die neuen Schalter, usw. Zwischen den Schauern kommt die Sonne raus und das Thermometer steigt auf 20°. Da gleichzeitig ein kräftiger Wind bläst, ist es draußen trotzdem frisch. Mal sehen, ob die Sonne genügend warmes Wasser zum Duschen produziert hat. Außerdem klappern überall die Fallen und Wanten. Da uns die Auffangschüsseln unter der Salonluke gehörig im Weg sind, kleben wir Plastik mal nicht außen über die undichte Scheibe, sondern innen darunter. Das eindringende Wasser wird so in einen einzigen Eimer geleitet und wir haben den Tisch für uns. Ein Schiff neben uns wurde heute bezogen, von einem holländischen Paar.
Bild des Tages: Sonnenschein und schwarze Wolken

Montag, 28. März 2011

Montag 28.03.11


Und wieder war die Nacht recht kalt. Aber es hat nicht mehr geregnet. Allein der Tau reicht aus, um auf unserem Salontisch ein paar Tropfen zu hinterlassen. Das Wetter sieht gut aus, also gehen wir die Luke an. Die Scheibe ist schnell ausgelöst, aber dann... Diesmal ist es Carola, die Flüche in Richtung Franzmann schickt. Er hat die Scheiben mit Silikon eingeklebt, nicht dicht, aber nicht von der Scheibe zu bekommen. Immer wieder schleift sie mit Sandpapier das Silikon ab. Ich kratze derweil das durchsichtige, tiefer in der Nut liegende Silikon mit dem Stemmeisen raus, das weiße Silikon im Rand zerbröselt beim Anfassen. Mit Bohrmaschine und Drahtbürstenaufsatz wird der Rest Silikon übers Schiff verteilt. Der weil suche ich auf dem Gelände nach Abfall, aus dem sich ein Arbeitstisch basteln lässt. Unsere alten Bretter und die alten Plexiglasscheiben finde ich wieder. Die habe ich auch gut hinter einem Wassertank versteckt. Unser Fass haben sich leider andere geschnappt. Ich treibe zumindest ein altes, verbeultes auf. Zwischenzeitlich ist es durch die Sonne wärmer geworden, es reicht sogar für die kurze Hose. Rahmen und Scheibe putzen kommt als nächstes, dann das Abkleben des Rahmens. Auf die Pantera-Tuben passen natürlich nicht die Tüllen für Sika. Und Pantera will auch nicht aufgestochen werden, sondern aufgeschnitten, wie normales Silikon. Mit der Elektropresse ist das Pantera schnell in die Nut gedrückt. Scheibe drauf, überschüssiges Pantera weggekratzt und Klebeband weg. Die Finger sind genauso schwarz wie beim Sika. Irgendwann haben wir eine Luke in wesentlich kürzerer Zeit geschafft. Nebenbei haben einige Segler den heute startenden Marina-Bus nach Preveza genutzt. Kaum zu glauben, dass schon so viele Leute hier sind. Ringsum wird gearbeitet, Griechen polieren Schiffe, Engländer reparieren Ruderanlagen. Zum Abschluss des Tages bekommt Carola eine Kurzharrfrisur.
Bild des Tages: Und wieder wird eine Scheibe abgekratzt.

Sonntag 27.03.2011


Gestern gab es einen längeren Blog-Nachtrag. Tatsächlich bekam ich vor dem Büro der Wasser-Marina Strom für den Laptop. Die Sonne von vorne war gut für die Wärme aber schlecht für die Sicht auf den Bildschirm. Nebenbei fuhr ein Tragflächenboot ungebremst in den Hafen von Preveza. Ob die jetzt eine Fährverbindung zu den Inseln haben? Der Wetterbericht (deutscher und griechischer) versprach zwei weitere Tage ohne Regen, dann drei Tage nass. Wie man sich irren kann. Gerade im Bett, begann es zu tröpfeln. Raus aus den warmen Federn, Schüsseln aufstellen. Natürlich hört der Regen 5 Minuten später auf. Allerdings kamen die ganze Nacht Schauer, weshalb sich die Schüsseln gelohnt haben.
Der Regen wirft natürlich meine Pläne über den Haufen. Carola hingegen kann sich einem weiteren Rumpfabschnitt zur Reinigung widmen. Ich erledige zunächst Kleinkram und als das Wetter stabil scheint, werden die Kleberreste von der Abdeckung unserer undichten Salonscheibe vom Deck gekratzt. Danach wird der neue Heckfender probehalber ans Heck gehalten. Er würde schon gut passen, wenn er nicht zu sehr aufschwimmt. Aber auch nur am linken Heck. Beim anderen stört der Alugriff. Unsere Alternative, zwei Bugfender, würden natürlich auch besser am linken Heck passen. Zwischendurch tröpfelt es immer wieder. Nachdem es den ganzen Tag bewölkt war, kommt kurz die Sonne raus und heizt zumindest kurz das Duschwasser auf. In der kalten Luft kostet es jeden tag Überwindung, sich unters Wasser zu stellen. Das letzte Frühjahr hatten wir noch kälter in Erinnerung, angenehm ist es heuer dennoch nicht.
Bild des Tages: Schüsselparade

Samstag, 26. März 2011

Samstag 26.03.2011


Es ist tatsächlich jemand im Marinabüro. Die gute ist wohl strafversetzt worden. Wegen eines Kostenvoranschlages für einen Landliegeplatz kommenden Winter muss sie nächste Woche Sofia fragen. Dem Elektriker fürs Ankerlicht wird sie morgen Bescheid sagen. Den hinterlegten Schiffsschlüssel findet sie gleich. Und wegen dem Internet, da müssen wir ganz nah an das Wassermarinabüro, die Masten würden den Empfang beeinträchtigen. Da rächt sich, dass bei unserem einen Laptop der Akku kaputt ist und beim anderen WLAN nicht funktioniert. Zum Einkaufen fahren wir nach Lefkas. Nach der Drehbrücke werdenwir tatsächlich von der Polizei kontrollier. Sehen wir denn aus wie Albaner??? Den Dia-Supermarkt gibt es nicht mehr, den hat Frankreich übernommen, Carrefour heißt er jetzt. Im Lidl ist das Angebot beschränkt und ganz Lefkas scheint heute beim Einkaufen zu sein. Auf der Rückfahrt halten wir in einem kleinen Dorf beim Dia und bekommen immerhin Brot und Fabuloso-Reiniger. An Bord wird weiter geputzt. Ich prüfe die Batterien, sie scheinen alle intakt zu sein. Aus dem rechten Motorraum tunke ich einen ganzen Eimer Wasser, aus dem linken reichen zwei Schwämme. Das kleine Licht über dem Navi erhält einen neuen Schalter. Das Abkratzen der Reste der Klebefolie über dem Salonfenster wird verschoben. Der Wind würde die Fusel genau in die Fenster blasen, unter denen Carola gerade den Dreck beseitig.
Bild des Tages: Tragflächenboot auf dem Weg zurück ins Wasser.

Freitag 25.03.2011


Und weiter wird das Schiff geputzt. Ich versuche mein Glück im Marinabüro, aber das genau am 25.03. geschlossen. Kein Ahnung warum. Mir fällt kein kirchlicher Feiertag vor Ostern ein. Ich räume als nächstes die Werkstatt auf und stürze mich dann auf unser neues Radio. Und wieder einmal ist nichts so einfach wie geplant. Im Auto baut man das alte Radio aus, das neue ein und steckt die Kabel in den Kabelbaum. Ein Schiff hat keinen Kabelbaum. Franzmann hat jedes vom Radio kommende Kabel einzeln mit einem anderen verbunden. Die vermutete Stromversorgung läuft über ein dreiadriges Kabel. Vorsichtshalber teste ich, dass nicht wirklich 220 V drauf sind. Kabel für Kabel wird abgezwickt, abisoliert und verbunden. Wer denkt, dass es funktionier, der irrt. Ich bekomme eine Fehlermeldung auf dem Display. Ich soll die Isolierung der Lautsprecheranschlüsse kontrollieren. So ein Schmarrn. Die Lautsprecher sind mit dem alten Radio gelaufen, also kann es keinen Kurzschluss geben. Und den Kabelverlauf bis zu den Lautsprecher verfolgen würde sich etwas schwierig gestalten. Ein Lautsprecherkabel nach dem anderen löse ich, aber die Fehlermeldung bleibt. Welcher Autoradiospezialist weiß Rat? Als einziges Erfolgserlebnis kann ich die Neuverschraubung einer Ablage an unserem Bett verbuchen. Durch zu viel Gewicht hatte sie Schlagseite nach unten und die Türe konnte daher nicht mehr einhaken. Schiffsalltag Du hast uns wieder…
Am Abend zogen dicke Wolken auf. Der Regen blieb zum Glück aus. Es wurde dennoch recht feucht in der Nacht und es tropfte dauernd aufs Deck.
Bild des Tages: Französische Lautsprecherkabelverlegung

Donnerstag 24.03.2011


Man glaubt es kaum, wir schlafen aus. Kein Straßenlärm weckt und, keine schleifenden Nachbarn. Unser jetziger Standplatz ist lärmmäßig gut abgeschirmt. Erneut wird ausgeräumt, umgeräumt und geputzt. Das Gemisch aus Staub und Salz in Verbindung mit Hitze und Sonneneinstrahlung hat sich überall festgesetzt. Wieder muss praktisch jedes Teil einzeln gereinigt werden. Ein Marinaknecht sitzt auf dem Dach des Marinagebäudes und bastelt an der Solarheizung. Na hoffentlich ist er erfolgreich. Es gibt einen neuen jungen Marinahund. Von den beiden alten habe ich erst einen gesehen. Im Gegensatz zum letzten Frühjahr wird in der Marina gearbeitet wie wild. Wir haben noch nicht herausgefunden, ob die Griechen selber arbeiten oder wieder wie letztes Jahr nur die Engländer und Albaner. Am Abend ist immerhin die Dusche warm.
Bild des Tages: Unser Schiff unter Schiffen

Mittwoch 23.03.2011

Die Nacht war erstaunlich ruhig, obwohl ganz viele italienische Jugendliche an Bord waren. Zwischendurch hat es etwas mehr geschaukelt. Trotzdem sind wir erst um 09.15 aufgestanden. Gerade noch rechtzeitig zum Frühstück. Bei der Rückkehr standen wir vor verschlossener Türe. Unsere Karte sperrte nicht mehr, die Zeit war abgelaufen. Ein freundlicher griechischer Schiffsknecht öffnete uns nochmals kurz die Türe, dass wir zumindest unsere Sachen holen konnten. Auf den albanischen Bergen lag noch Schnee, Korfu war erwartungsgemäß schneefrei. Ein einziges kleines Segelboot begegnete uns. Nach dem Anlegen bricht bei den anderen Fahrern die Panik aus. Obwohl die Rampe noch gesperrt ist, fahren sie rückwärts aus den Schlangen, um ja weit vorne zu stehen. Ein paar Minuten schneller sind sie dann auch draußen. Richtung Preveza begegnet uns keines dieser Autos, selbst griechische Fahrzeuge sind kaum unterwegs. Die zwei Wochen, die wir dieses Jahr eher hier sind, merkt man. Die Rhododendren blühen noch nicht, dafür viele Blumen in den Wiesen. In Preveza legen wir einen Stopp beim Lidl ein und versorgen und mit dem nötigsten für den Abend. Unser Schiff liegt jetzt in der dritten Reihe, mitten unter vielen anderen Schiffen. Ein völlig ungewohntes Gefühl. Wir können vom Deck praktisch zu unseren Nachbarn aufs Deck steigen. Wo die Kiele auf den Holzklötzen stehen, ist unsere Versiegelung abgesplittert. Ansonsten sieht alles in Ordnung aus. Natürlich muss gelüftet werden. Einen folgeschweren Wassereinbruch durch irgendwelche undichte Luken finden wir auch nicht. Nur die bekannten Stellen haben geleckt. Den Rest des Tages verbringen wir mit Aus- und Einräumen sowie Putzen. Der Weg zu den Duschen ist zwar kürzer als letztes Jahr, dafür haben wir kein warmes Wasser. Doppelt unangenehm, da es eh recht kalt ist. Zumindest der Wind schläft ein und ich muss keines der Nachbarschiffe entern, um klappernde Seile zu straffen.

Dienstag 22.03.2011

Wir stehen eine halbe Stunde später auf als letztes Jahr, um 04.30. Um 06.00 ist Abfahrt. Letztes Jahr ist wohl schon auf Sommerzeit umgestellt worden, denn diesmal ist es fast schon hell. Auf der Fahrt nach oben kommt die Sonne raus und beleuchtet überall den frischen Schnee. Um 07.00 sind wir oben. Den Brenner rauf waren fast nur LKW unterwegs. Danach kommen einige Italiener dazu. Am Samstag auf dem Weg nach Flaurling kam mindestens jedes zweite Auto aus Polen, der Slovakei oder Tschechien. Und es waren recht dicke Autos. In Bozen sind wir um 08.00 und es ist deutlich grüner als auf der Nordseite. Und auch wärmer, selbst im T-Shirt. Hinter Verona eine kurze Pause. Ab Modena wird der Verkehr dichter, bis hinter Bologna. Kurz vor Rimini legen wir eine weitere Pause ein. Von da an bis Ancona ist ständig Baustelle. Die Autobahn soll dreispurig ausgebaut werden. Kurz vor Ancona stockt es kurz. Ein kleiner Italiener ist in die Leitplanke gekracht. Das Handy in der Hand steht er knapp hinter seinem demolierten Auto. Wahrscheinlich hat er das Handy durchgehend am Ohr gehabt, seit vor dem Unfall. Für die Strecke Brenner Ancona zahlen wir gerade mal 36,30 €, da hatte ich mehr erwartet. Wir holen unsere Tickets und fahren zum Hafen. Nur in einem Auto mit deutschem Nummernschild sind tatsächlich deutsche. Ansonsten hat sich nichts geändert. Obwohl wir von Golf auf BMW umgestiegen sind, unser Auto ist das schäbigste. Selbst auf dem rumänischen Anhänger neben uns sind Unfallautos neueren Baujahrs festgezurrt. Im Wind ist es nicht mehr so warm, vor allem, weil meine Jacke noch in Österreich am Garderobenhaken hängt. Wer hat sie da wieder versteckt?? Als die Fähre festgemacht hat, werden viele LKWs von der Polizei kontrolliert, wenn auch nicht sehr gründlich. Das könnten sie sich eigentlich ganz sparen, sie halten nur den Verkehr auf. So fahren wir auch erst zwei Stunden später ab. Mein Photo meldet mir, dass der Speicher voll ist. Stimmt auch, denn die Speicherkarte habe ich im Laptop vergessen. Die Karte hole ich schnell aus der Garage.
Schon im Hafen ist mir aufgefallen, dass das Schiff eine italienische Flagge fuhr. An Bord wird uns klar, dass die Linie jetzt den Italienern gehört, der Grimaldi Linie. Heimathafen Palermo, alles klar oder? So kann man sein Geld anlegen, wenn man zu viel hat. Selbst die kleinen Zugmaschinen, mit denen die losen LKW-Anhänger an Bord gefahren wurden, hatten den Aufdruck Mafi.. Nach den üblichen Spaghetti an Bord gehen wir bald ins Bett.

Montag, 21. März 2011

Montag 21.03.2011

Hier in Flaurling ist das Wochenende vorbei. Wir merken es daran, dass morgens der Postbote an die Türe klopft und uns aufweckt. Auch der Verkehr ist lauter als am Wochenende. Somit stehen wir etwas eher aus als gestern. Wir verbringen einen weiteren Tag in einem richtigen Haushalt, im Gegensatz zu unserem Winterlager in Haar und unserem Schiff. Zwischendurch fahre ich zum Volltanken. Keine Wolke ist am Himmel, aber kalt ist es. Und in der Nacht wird es sicher noch kälter. Letztes Jahr sind wir um 04.00 aufgestanden, um 05.00 losgefahren und um 13.00 waren wir in Ancona. Es sind laut Routenplaner 635 km (57 bis zum Brenner, 140 km bis Bozen, ab da sollte es warm genug für die Sommerreifen sein). Das konnte ich mit nie merken. So ähnlich wollen wir es diesmal auch angehen. Den nächsten Eintrag wird es somit frühestens am Mittwoch gegen, wenn wir heil in Preveza angekommen sind.

Sonntag, 20. März 2011

Sonntag 20.03.2011


Ein Tag zum Erholen. Wir schlafen aus und vertreiben uns die Zeit mit einer kleinen Wanderung. Der Wind macht es recht kalt. Oben in den Bergen soll es bis zu einem Meter Neuschnee haben. Hauptsache übermorgen am frühen Morgen ist der Brenner gut zu befahren.
Bild des Tages: Neuschnee auf den Bergen

Samstag 19.03.2011


Endspurt mit dem Packen. Und noch einmal drehe ich eine Runde, gebe geliehenes Material zurück und liefere weitere Kartons zum Einlagern aus. Und das Schlimmste steht noch aus. Das Auto beladen. Zumindest ist der Lift repariert worden und wir müssen nicht alles die Treppe runter tragen. Unter den Sitzen, hinter den Sitzen wird gestaut, die hinteren Lehnen umgelegt und Karton um Karton verschwindet im Auto. Und kaum zu glauben. Alles passt rein. Allerdings ist der Laderaum voll bis zum Dach. Der Innenrückspiegel ist überflüssig. Um 14.00 starten wir nach Österreich. Stau am Irschenberg, in Kufstein getankt und ein Pickerl gekauft und vor Innsbruck erneut ein Stau. Kurz vor Flaurling erwischt uns ein letzter Regenschauer.
Bild des Tages: Voll bepacktes Auto

Freitag 18.03.2011


Es wird wieder einmal gepackt. Wenn Carola an die letzten Jahre zurück denkt, was blieb ihr in Erinnerung. Umzugskartons. Es ist unglaublich, wie viel sich über zwei Winter ansammeln kann. Letzten Winter waren es keine 5 Kartons, die wir in München eingestellt haben. Jetzt brauchen wir bereits zwei Anlaufpartner, bei denen wir unsere Kisten verstauen. Und auch wenn man das alles abzieht, es bleiben immer noch viele Kisten, die mit nach Griechenland sollen. Und natürlich reicht ein Tag kaum aus, alles einzupacken. Nebenbei gebe ich endgültig meine Schlüssel ab und verabschiede uns von der Heimleitung.
Bild des Tages: Unser Zimmer voller Schachteln. Und in die andere Richtung sieht es genauso aus.

Donnerstag, 17. März 2011

Donnerstag 17.03.11


Mein erster Tag ganz ohne Arbeit. Ausschlafen war trotzdem nicht erlaubt. Ich hatte einen Termin beim Jagg. Die bei ihm eingelagerten Sommerreifen werden montiert. Auf dem Rückweg hol ich vom Obi einen Kleiderhaken. Währenddessen hat Gisela Carola unterhalten. Weiterer Papierkram wird erledigt und entsorgt. Aus dem Keller wandern leere Kisten nach, damit wir uns einen Überblick verschaffen können. Es sind seeeehr große Kisten. Und noch ein Besuch für Carola kommt zum Abschiednehmen, Petra und Jana. Dann darf Carola zum Zahnarzt, zur Abschlusskontrolle. Nicht dass sie wieder ihre Freundin Eirini in Preveza besuchen muss. Dort ist das Wetter immer noch nicht sommerlich. Viel Regen und kühle Temperaturen.
Wir hatten hier im München relatives Glück mit dem Wetter. Im Oktober war es noch einige Zeit schön warm. Später kam der Frost mit Schnee, ohne dass es hier zu einem Chaos wie in Norddeutschland gekommen wäre. Dafür hielt die Kälte bis in den März an. Wir haben das Wetter in Preveza beobachtet. Viel, viel Regen und sogar mal Minustemperaturen. Da ist der arme Les nicht viel zum Arbeiten im Freien gekommen.
Bild des Tages: Blick von unserem Balkon nachdem der Winter kam

Mittwoch, 16. März 2011

Mittwoch 16.03.2011

Heute war mein letzter Arbeitstag. Nach der Verabschiedung gestern auf Station durfte ich heute einige bekannte und einige neue Stellen abklappern, um mein Ausscheiden bürokratisch dokumentieren zu lassen. Gar nicht so einfach, wenn jedermann in einem Meeting, einer Teambesprechung oder auf Außeneinsatz ist. Einen ganzen Tag muss man schon dafür einplanen.
Carola war die Woche zweimal in der großen Stadt, Einkäufe erledigen. Unsere Wohnung wird immer voller. Meine Bedenken, das alles in den BMW zu bekommen steigen…

Montag 14.03.2011

Letzten Samstag waren wir auf Abschiedstour in Rosenheim. Der Einkauf beim real fiel weniger unfangreich aus als die letzten Jahre. Gerade mal ein Einkaufswagen wurde voll. Zunächst haben wir niemanden angetroffen und nutzen die Zeit, am Simssee zu wandern. Es war recht bazig auf den Wegen. Clausi und Bettina waren dann zu Hause und wir konnten uns kurz verabschieden. Mit Walter ging´s dann zum Griechen. Der hat sich tatsächlich noch an uns erinnert. Am Sonntag haben wir nochmals Papiere und Unterlagen aussortiert.

Donnerstag, 10. März 2011

Donnerstag 10.03.2011

Wie letztes Jahr haben wir Listen geschrieben, was hier im Winter hätte erledigt werden sollen und was in Griechenland ansteht. Griechenland haben wir unterteilt in Arbeiten, die wir an Land ausführen müssen / sollten und Arbeiten, die auch im Wasser zu erledigen wären. Man sieht, wir haben wie letztes Jahr die vermessene Idee im Kopf, ins Wasser zu gehen (mit dem Schiff). Theoretisch ist der Landplatz bis 11. Mai bezahlt. Verlängerung ist natürlich möglich, sagt die Marina.
Da es in Griechenland die erste Zeit noch kalt und womöglich auch feucht sein wird, würden wir die letzten 10 Meter Copper Coat Auftragen erst mal zurückstellen. Wie auch den Antifoulinganstrich für Schrauben und Saildrive. Alle zugänglichen Klampen wären mit einer größeren Unterlegscheibe zu verstärken. Die Scheiben habe ich tatsächlich hier organisieren können. Nur die Löcher müssen an passender Stelle gebohrt werden. Dazu brauchen wir den Pavlos, da die Platten aus Edelstahl sind. Einen hier gekauften Ankerfeststeller müssenwir montieren. Der neue Bügelanker ist zu groß für den Bugbeschlag und er würde daher bei etwas Seegang umeinander schlagen. Beide Motoren benötigen eine Grundüberholung. Ölwechsel, Kühlwasserwechsel, Öl- und Dieselfilterwechsel und noch einiges. Die Heckfender müssen angepasst sein, bevor wir ins Wasser gehen und das Ankerlicht mit Windex in der Mastspitze gehört repariert.
Und dann hätten wir die restlichen 5 Seiten mit Arbeiten im Wasser….
Das wichtigste wäre natürlich die Montage des Rahmens für unser Bimini, die Monatage der Solarpaneele auf dem Bimini und den Austausch der 5 undichten Scheiben über Salon, Navi und Küche.
Und Ende September müssen wir schon wieder zurück nach München…

Dienstag, 8. März 2011

Dienstag 08.03.2011


Während des Winters hatten wir weiterhin Kontakt zu anderen Seglern. Es waren viele Bekannte dabei, aber auch neue. Peter und Martha von der Mufi Mushkil, Evelin und Richard von der Rush, Jan und Jutta von der Liebele, Peer und Gabi von der Neraida. Wolfgang von BlueLiner ist ebenfalls Eigner eines Privilege Katamarans und gab uns viele Ratschläge bezüglich unserer unzugänglichen Bugspitzen und einer zusätzlichen Verstärkung für das Vorstag. Und Lothar mit der Steam Spirit ist unser neuer Nachbar in Preveza. Er hat miterlebt, wie unser Schiff von den Marineros verlegt worden ist. Die haben zwischenzeitlich den Anhänger für den Traktor so modifiziert, dass sie noch breitere Kats in enge Lücken schieben können. Laut Lothar habe alles ganz professionell ausgesehen. Wir hoffen mal, dass wir nicht die gleiche böse Überraschung erleben wie die Franzosen von der Oxo letztes Jahr. Die hatten einen Materialbruch nach einer winterlichen Verlegungsaktion.
Bild des Tages (Dank an Lothar): Unser Schiff in Bewegung

Montag, 7. März 2011

Montag 07.03.2011

Das Wochenende war für die Erledigung von Papierkram reserviert. Unglaublich was alles anfällt. Rechnungen, Lieferscheine, Bedienungsanleitungen, Kataloge, Krankenversicherung, Rentenversicherung und natürlich die Steuer. Die wird mich noch mindestens bis Anfang 2013 verfolgen. Zusätzlich habe ich unseren Blog neu geordnet, was sicher schon aufgefallen ist. Vor lauter schiefen Sitzen habe ich einen steifen Hals bekommen. Am Samstag haben wir Carolas Geburtstag beim Chinesen in Haar nachgefeiert. Dort standen extra Blumen auf dem Tisch und Carola bekam von der Chefin eine Kette geschenkt. Schon letzten Winter sind wir unserem langjährigen Stammchinesen in Ottobrunn untreu geworden. Bei dem ist das Essen irgendwie fad geworden. Überhaupt haben wir die nächsten Tage richtig Stress. Fast jeder Abend ist ausgebucht mit Verabschiedungen.

Sonntag, 6. März 2011

Erster Arbeitsbesuch


Im November 08 fuhren wir mit dem Zug für eine knappe Woche nach Sibari, um Leben auf unser einsames Schiff zu bringen. Zum ersten Mal konnten wir alles in aller Seelenruhe durchstöbern und nüchtern überlegen was zu entsorgen und was zu behalten war. Je mehr wir schauten, desto länger wurde die Liste zum Ausmisten. Das Erforschen der Backskisten, der Schränke, Regale, Schapps und der Werkstatt wurde zum Abenteuer. Seit der Überführung hatte Michi schon einige Dinge im Auge, die das Schiff verlassen sollten. Der Vorbesitzer hatte es in einigen Dingen einfach zu gut mit uns gemeint und sehr viele Sachen an Bord gelassen, die seiner Meinung nach noch „very usefull“ für uns sein könnten. Unter anderem auch mehrere Paar Turnschuhe, die wir sicherlich noch für Reparatur- und Malerarbeiten hätten gebrauchen können. Nett gemeint, wenn aber die Schuhe drei Nummern zu groß sind werden sie von uns bestimmt „never used“. Mit der Zeit wurde für uns immer deutlicher, dass nicht nur das ganze Zeug unseres Vorbesitzers noch an Bord war sondern noch die Besitztümer der Eigner davor. Unser lieber Monsieur konnte sich scheinbar nur sehr schwer von etwas trennen. Sachen, die er nicht benutzte, blieben an Bord, denn man kann ja nie wissen…
Er fuhr z.B. auch jahrelang 20 Liter Diesel spazieren, benutzen konnte er ihn schon lange nicht mehr, abpumpen dürfen wir ihn jetzt. Er war kein Messi, wie man sie in letzter Zeit ständig in Fernsehen oder Presse präsentiert bekommt. Ob kaputt oder nicht, es war wirklich alles ordentlich verstaut. Viele Dinge vorzugsweise in Plastiktüten, manchmal mussten wir zwei oder drei Tüten, die in einander steckten öffnen, um zu sehen was sich darin verbarg. Das war das Komplizierte an der Sache, wir wussten vorher nie, ob nun alte Socken oder ein wichtiges Ersatzteil auf unsere Entdeckung wartete. Viele Dinge, die unserer Meinung nach noch brauchbar waren, allerdings nicht für uns, wie Handtücher, ein alter Fernseher oder auch Kochgeschirr usw. räumten wir auf den Steg zur freien Verfügung der Marinaarbeiter. Die wollten zunächst gar nicht glauben, dass sie alles ohne weiteres mitnehmen können, griffen dann aber hocherfreut zu. Alles was uns unbrauchbar schien, wie Töpfe ohne Griffe oder Gewürze, die in den achtziger Jahren gekauft worden waren, verschwand in großen blauen Müllsäcken und wurden zur Mülltonne gebracht. Mülltrennung ist zu unserem großen Glück in Sibari ein Fremdwort. Ich hatte dennoch zeitweise befürchtet, dass wir für unsere Aktionen eine extra Müllgebühr würden zahlen müssen, da wir so viele Mülltonnen befüllten. Doch die Mülltonnen in Sibari sind etwas ganz besonderes. Hat man es im Laufe des Tages geschafft, vier von ihnen randvoll zu packen, sind am nächsten Morgen vielleicht noch maximal zwei Säcke darin. Für unsere Marineros war deutlich mehr brauchbar als für uns. Aber wir wollen halt lieber mit unseren eigenen Sachen auf Fahrt gehen. Michi hat jeden Müllsack der gefüllt und entsorgt wurde auf einer Strichliste festgehalten. Zum Schluss kamen wir auf 40 Säcke. Das Wetter meinte es größtenteils gut mit uns, so verging die Zeit wie im Flug. Die letzten drei Nächte waren allerdings schon saukalt. Abends nach dem Essen zog ich schon meine Schlafanzughose unter die Jeans, so jämmerlich habe ich gefroren.
Michis Kommentar: Weichei! Erwärmte mich auch nur kurzzeitig.
Für unser Teppichproblem blieb gar nicht mehr genug Zeit. Die Wände und Decken unseres Schiffes sind nämlich mit Teppichboden verkleidet. Wie lange schon weiß wahrscheinlich niemand mehr, aber er zeigt deutliche Auflösungserscheinungen, nicht auf den ersten Blick, aber bei der ersten Berührung. Sobald man ihn anlangt oder dagegen stößt, rieselt es, außerdem hat er im Laufe der Jahre einen recht eigenartigen Geruch angenommen. Also runter damit. Es stand natürlich eine große Frage im Raum: Was erwartet uns dahinter? Aus Zeitmangel wollten wir schon ganz die Finger davon lassen, aber unsere Neugierde (natürlich besonders meine…) war stärker und so entfernten wir den Teppich an einer Luke im Salon. Trotz Hilfe des Staubsaugers eine wirklich staubige Angelegenheit. Darunter? Teppichleim ohne Ende. Ich glaube, ich habe den Kleber lachen hören, als wir ihm mit Aceton zu Leibe rückten. Keine Chance! Der lacht wahrscheinlich immer noch. Michi plant nun, die Kleberückstände abzuschleifen. Das wird bestimmt noch lustig werden! Wenn es soweit ist haben wir nämlich schon all unsere Sachen an Bord. Fortsetzung folgt….
Bild: Eines der vielen Teile, die sicher mal funktionierten und Dank jahrelanger sorgfältiger Aufbewahrung und Schonung jetzt in den Zustand der verrosteten Unbeweglichkeit verfallen sind

Die Überführung


Der nächste Aufreger folgte sogleich. Die Einfahrt zur Marina selbst war ein Schleusentor. Dessen Öffnung schien sich mit der Breite unseres Kats nicht in Einklang bringen zu lassen. Links und rechts wurden die ausgebrachten Fender zusammengepresst, aber wir kamen durch. Und auf einmal waren die Marineros da. Wild gestikulierend wurde uns ein Platz zugewiesen. Als erstes stand die Organisation der Rückfahrt auf dem Programm, Tickets wurden vom Marinabüro aus organisiert. Das Schiff wurde innen uns außen grob gereinigt, ebenso wie wir selbst. Wir wurden zum Reisebüro (welch Übertreibung) nach Sibari gefahren, liefen zum Zug und es ging zurück nach Deutschland.
Bild: Im sicheren Hafen

Die Überführung


Nur die Hafeneinfahrt war mir unheimlich. Aus dem Internet war uns bekannt, dass sie regelmäßig versandete. Man müsse um die vorgelagerte Sandbank herum. Ich versuchte lange, über Funk und Handy Kontakt mit der Marina aufzunehmen. Ohne Erfolg. Schließlich gaben wir dem Drängen von Cortes nach wagten die Einfahrt. Diese war anfangs mit grünen und roten Bojen markiert, als es flach wurde, sahen wir nur mehr eine Reihe gelber Bojen. Sollten die eine Wegweisung darstellen, oder kennzeichneten sie einen Schwimmerbereich??? Wir näherten und der Hafeneinfahrt, bestehend aus zwei gerade ins Meer hinaus ragenden Wellenbrechern. Auf einem stand ein Schaufelbagger und baggerte lustig vor sich hin. Rein optisch blieb nur eine schmale Rinne, um in den Kanal zur Marina zu gelangen. Ganz eng um den einen Molenkopf biegend zielten wir auf die Rinne und wurden vom Sand unter dem Kiel gestoppt. Mit ein bisschen vor und zurück kamen wir wieder frei und waren im Kanal.
Bild: Hier steckten wir fest

Die Überführung


Auf Lipari füllten wir unsere Benzin und Wasservorräte auf. Vor Vulkano legten wir eine Pause ein und bestiegen den kleinen Vulkan. Am nächsten Tag motorten wir Richtung Straße von Messina. Ohne Verkehr und ohne Strudel passierten wir diese. In Reggio di Calabria setzten wir einen Mitsegler an Land, der zum Dienstantritt nach Deutschland zurück musste. Mit reduzierter Mannschaft fuhren wir in die nächste Nacht. Viel Schiffsverkehr war ringsum. Mal sah man die Schiff nur auf dem Radarschirm, mal nur deren Lichter. Der nächste Tag verlief eintönig. Die Nacht ankerten wir irgendwo an Italiens Schuhsohle. Wir wollten bei Tageslicht Sibari ansteuern. Das gelang uns auch.
Bild: Liegeplatz am Fuße des Vulkans

Die Überführung


Eine Anmerkung zur Seemannschaft von Cortes. Ich habe es ja auch nicht so mit den Vorschriften und Empfehlungen des DSV und anderen deutschen Behörden. Aber barfuss über das rutschige Deck laufen, sich nicht durch eine Lifeline sichern, nachts schlafend mit Autopilot fahren… Letzteres hatte Cortes ein Schiff gekostet. Schlafend mit Autopilot hat er genau seinen Wegepunkt getroffen. Eine Radarboje aus Metall, die ihm den Rumpf aufschlitzte.
Rech französisch waren die Mahlzeiten. Sie mussten regelmäßig stattfinden. Cortes kochte selbst. Seine Gerichte waren dann eher auf einfache Zubereitung abgestimmt, als auf Gaumenkitzel. Ein Omelette im Schnellkochtopf zubereitet habe ich noch nicht erlebt.
Bild: Barfuss wird das Omelette serviert

Die Überführung


Das Wetter wurde besser, der Wind weniger. Mit Motor ging es vorbei an Elba und Sardinien hinein in die nächste Nacht. Über 3000 m Wasser unter uns. Mitten in der Nacht blieb der rechte Motor stehen. Erst kurz davor hatten wir darüber geredet, dass dieser etwas gequälter klinge, im Gegensatz zum anderen, der schnurre wie ein Kätzchen. Und obwohl der linke Motor lief, blieben wir stehen. Wir Helden hatten übersehen, dass der linke Motor die ganze Zeit im Leerlauf lief. Cortes hat das nicht ganz überrissen und konnte sich unserer einfachen Lösung für das Problem nicht anschließen, dass dem rechten Motor einfach der Saft ausgegangen sei. Das Nachtanken war wieder so eine Aktion. Die Plastikkanister waren in der Bugkamer verstaut. Um an sie ranzukommen, musste erst einiges andere Zeug an Deck verteilt werden. Das Deck war nass und rutschig, es war Nacht und ohne fahrt wurden wir von den Wellen kräftig durchgeschüttelt. Irgendwie schleppten wir die Kanister nach hinten, ohne dass wir oder ein Teil über Bord gegangen wären.
Bild6: Leere Kanister

Die Überführung

Noch ein letzter Großeinkauf und an einem lauen Abend wurde der Anker aus dem Schlick gezogen. Es wurde dunkel und wir Frischlinge teilten uns die Nachtwachen. Cortes trippelte immer wieder mal an Deck, um nach dem rechten zu sehen. Als es vorne, hinten, links und rechts zu blitzen begann schaltete er alle Elektrik aus und ging schlafen. Nichts mit Segelfläche reduzieren und Sturmvorbereitung und so… Das unvorstellbare geschah, wir segelten geradeaus durch die Blitze ohne größeren Sturm und nicht einmal mit einem Tropfen Regen. Ein Problem gab es dennoch. Als Cortes bei einem seiner Kontrollgänge die Segelfläche verändern wollte, kam es zu einem Überläufer. Auf der Winsch legte sich das Zugseil über die umlaufenden Seilschlingen und blockierte diese. Ziemlich unkontrolliert torkelte das Schiff durch Wind und Wellen. Und genau in diesem Moment kam eine große Fähre dahergerauscht. Wir bemerkten sie erst, als sie uns knapp passierte. Bei Tageslicht passierten wir die Nordspitze von Korsika. Statt Bild: Video von Rauschefahrt

Die Überführung


Im September fuhren wir mit dem Zug nach Nizza und zogen aufs Schiff. Da wir noch auf einen Mitsegler warteten, ließen wir uns vom Franzmann das Schiff erklären. Er war unglaublich kompliziert. Immer wieder kam es vor, als ich ihn nach der Funktion eines Teiles fragte, dass er lange überlegte und dann die Antwort gab: „Don´t know! Never used.„ Das wurde zum geflügelten Wort auf der Überfahrt. Monsieur Cortes ließ es sich auch nicht nehmen, einige Schönheitsreparaturen vorzunehmen. Oder es zumindest zu versuchen. Wir zogen ihn zur Mastspitze hoch, um das Ankerlicht zu reparieren. Ohne Erfolg. Die Risse in den Scheiben verschmierte er mit Sika (mit bloßen Fingern), ohne Erfolg. Den Außenborder bediente er, indem er den Deckel abnahm, weil das Gasseil nicht griff. Usw.
Bild: Sika mit dem Finger aus der Kartusche geholt und auf die Scheibe geschmiert

Die Überführung


Nach dem Kauf des Schiffes standen wir vor einem logistischen Problem. Wir hatten ein Schiff, aber konnten es noch nicht beziehen. Mein Vertrag lief noch einige Monate und unser Hausstand in Deutschland musste erst aufgelöst werden. Der Vorbesitzer meinte, wir sollten das Schiff einfach in Nizza am Anker hängen lassen. Bei dem Gedanken war uns sehr unwohl. Einmal wegen möglicher Langfinger, dann aber auch wegen dem Wetter. Ein starker Mistral würde womöglich den Anker ausreißen und das Schiff unbemannt umher treiben. Wobei es einigen Schaden anrichten könnte. Also suchten wir fieberhaft einen Liegeplatz für den Winter. Für ein so großes Schiff keine billige Sache. Wir stießen im Netz auf einen Hafen an der Schuhsohle des italienischen Stiefels, Sibari. Preislich war diese Marina unschlagbar. Die Kontaktaufnahme und Buchung gestaltete sich etwas kompliziert. Das nächste Problem, wie kommt das Schiff nach Italien? Kurzfristig konnte ich drei tapfere Männer aus ihrem Alltag reißen, die sich eine solche Überfahrt nicht entgehen lassen wollten. Und der Vorbesitzer wollte uns begeleiten.
Bild: Liegeplatz in Nizza. Wo ist unser Schiff?? Es ist der zweite Katamaran von links

Unsere große Habanera


Links von der Sitzgruppe im Salon gelangt man ebenfalls über einige Stufen in die Pantry. Dort steht ein Gasherd mit drei Brennern, eine Doppelspüle, Mikrowelle und viel Stauraum zur Verfügung. Hält man sich links, gelangt man in eine übervolle Werkstatt. Viele Dinge sind (mit den Worten des Vorbesitzers) „never used, don`t now what it is for“ . Entsorgt wurde natürlich auch nichts, denn es könnte sich ja vielleicht doch noch als „very usefull“ erweisen. Großes Ausmisten ist angesagt, es finden sich allerdings auch interessante Dinge wie Tauchflaschen, Harpunen und Plastiktüten ohne Ende. Rechts von der Pantry liegt eine weitere Kabine mit der gleichen Ausstattung wie im anderen Rumpf, diese ist als Gästekabine vorgesehen. Zurück an Deck überwältigt mich dort jedes Mal wieder der enorme Platz der zur Verfügung steht. Selbst ein Schisser wie ich kann hier locker umhergehen und beide Füße nebeneinander setzen. Vorn zwischen den beiden Rümpfen und der Nase sind zwei Netze (Trampolins) gespannt, in die man sich herrlich hineinflätzen kann.
Bild: Entspannungsplatz

Unsere große Habanera


Wenn man an Bord kommt, fällt einem natürlich als erstes das wirklich großzügige Cockpit ins Auge. Der Tisch, der draußen zur Verfügung steht, ist größer als der daheim. Auch die Sitzgelegenheiten sind mehr als ausreichend. Durch die große Tür gelangen wir bequem ins Innere unseres Schiffes, Menschen ab 1,75m stoßen sich bevorzugt an der innen angebrachten Vorhangstange den Kopf. Gell Clausi??!! Vorbei sind für uns die Zeiten, in denen Taschen und Mensch nicht gleichzeitig passieren konnten. Schon steht man im Salon, der wiederum eine sehr große Sitzgruppe mit einem großen Tisch vorweisen kann. Dahinter ist gleich eine Schlafkoje von 1,40 x 1,90m. Rechts von der Sitzgruppe ist die Navi-Ecke. Die Ausrüstung mutet etwas altertümlich an. Ein GPS ohne Plotter, nur mit Datenanzeige, ein Anderes GPS mit Plotter. Radar und Amateurfunkgerät werden wir behalten. Satellitentelefon und Seefunktelefon fliegen raus. Rechts von der Navi Ecke gelangt man über einige Stufen hinab in den „Schlafrumpf“. Auf dem Weg in die vordere (unsere) Kabine befinden sich einige Schränke, Regale und Schapps. Die hintere Kabine soll ein Multifunktionsraum werden.
Bild: Cockpit

Unsere große Habanera


Sie ist 14,5 Meter lang und 8 Meter breit. Michis Depressionen sind verschwunden, denn unser neuer Mast ist sehr hoch. Wie jeder Katamaran hat sie zwei Rümpfe. Als wir von unserem Katamaran erzählten, dachten viele unserer Freunde an die hübschen kleinen Strandkatamarane und waren völlig fassungslos, dass wir damit auf große Fahrt gehen wollten. Wir erklärten ihnen dann, dass unsere Habanera viel Wohnraum zwischen den Rümpfen hat und konnten sie damit beruhigen.
Bild: Das neue Schiff in ganzer Größe

Wo ist unser Traumschiff?


Bei unserem dritten Messebesuch in Düsseldorf gab es auf einmal ein riesiges Angebot an Katamaranen. Ist ja klar, dass wir die anschauen mussten. Bei dem gebotenen Platz und der Helligkeit war selbst ich sprachlos. Das wäre doch auch was für uns. Der Gedanke ließ uns nicht mehr los. Dann begannen die Diskussionen, was eignet sich besser für unser Vorhaben, ein Rumpf oder doch besser zwei? Der Katamaran gewann.
Die ernsthafte Suche nach unserem Katamaran begann 2006. Wir hatten natürlich schon vorher das ein oder andere Auge auf die Annoncen in der Yacht geworfen, dass große AHA-Erlebnis war allerdings nicht dabei. Da hatte das Internet schon eine ganz andere Auswahl zu bieten. 2006 verlockte natürlich der für uns sehr günstige Dollarkurs, auch ein Auge auf Schiffe in Übersee zu werfen. Es dauerte gar nicht lang bis wir Kontakt zu einem Makler auf Tortola (BVI) aufnahmen. Im Jahr darauf machten wir uns auf den Weg, um uns dort einige Schiffe anzuschauen. Der Makler war sehr nett und bemühte sich rührend um uns. Von den angebotenen Schiffen waren wir allerdings etwas enttäuscht. Sie waren erst max. 6 Jahre alt, aber nicht unbedingt das was wir uns vorstellten. Vielleicht waren wir von unserer Wartungs- Crew in Kroatien verwöhnt oder die vorwiegend amerikanischen Charterer schert es wenig, wie sie mit den Schiffen umgehen. Ein weiterer Minuspunkt war, dass wir dass Schiff für sehr viel mehr Geld als geplant EU konform hätten nachrüsten müssen. Auch die noch zu zahlende Mehrwertsteuer hätte kräftig zu Buche geschlagen. Dadurch wäre die Ersparnis durch den günstigen Dollarkurs auf nahezu null geschrumpft.
Also weiter suchen. Michi wurde im Internet fündig. Mehr aus Spaß setzte er sich mit einem Makler in Verbindung, der einen Katamaran anbot, der in Nizza vor Anker lag. Auch wenn dieser viel größer war als vorgesehen. Außerdem war er teurer als die Angebote aus Übersee. Es entstand sehr schnell ein reger Kontakt zwischen den Beiden. Auch bei uns gingen die Diskussionen und die Rechnerei wieder los. Der Katamaran war wirklich sehr gut ausgestattet, er war EU konform und auch die Mehrwertsteuer war kein Thema mehr.
Etliche Mails später entschlossen wir uns, ihn im Juni 2008 zu besichtigen.
Der Makler vereinbarte ein Treffen und einen Probetörn mit dem Eigner. Mein allererster Gedanke war: S O V I E L S C H I F F….! Es ist natürlich auch völliger Blödsinn, damit anzufangen, eine Bavaria 32 mit einem 49 Fuß Katamaran zu vergleichen. Das sind zwei vollkommen verschiedene Welten. Wir bemühten uns zu Handlungszwecken unsere Begeisterung in Grenzen zu halten. Der Preis war uns einfach zu hoch. Wieder daheim gab Michi sein Angebot ab. Der Eigner hielt dagegen, war aber damit einverstanden, einen erneuten Termin mit uns und einem Gutachter zu vereinbaren. Im August gingen wir gemeinsam mit dem Gutachter an Bord, der das Schiff bis in den kleinsten Winkel kontrollierte. Als es dann zur Begutachtung des Unterwasserschiffs an Land gekrahnt wurde standen wir beide ganz ehrfürchtig da. Wirklich ein erhabener Anblick für uns. Der Gutachter hatte keine entscheidenden Mängel am Schiff finden können, soviel hatte er uns am Ende eines wirklich langen Tages noch mitgeteilt. Ansonsten verwies er auf sein schriftliches Gutachten, dass er uns so bald wie möglich zukommen lassen würde. Der Makler riet uns zum Abschied, unser Angebot deutlich zu erhöhen, wenn wir das Schiff haben möchten. Ausgerechnet bei mir brach dann der Hang zum Feilschen durch. Ich riet Michi dazu, nur einen Teil von dem mehr zu bieten als der Makler vorschlug. Warum sollte man bei einem Schiff anders handeln als bei Tomaten? Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass die Nachfrage nach einem so großen Schiff derart groß war. Der Eigner konnte ja immer noch ablehnen und wir konnten das Angebot noch erhöhen. Das schriftliche Gutachten kam natürlich viel später als gedacht. Danach gab Michi sein Gebot ab. Einige Tage später saß er völlig perplex vor dem Bildschirm des Computers, er konnte es einfach nicht fassen. Der Eigner hatte unser Angebot angenommen! Wir hatten gepokert und tatsächlich gleich gewonnen. Als ich nachfragte, was ich denn nun als Beraterhonorar bekäme, erntete ich allerdings nur einen bösen Blick.
Bild: Begutachtung des neuen Schiffes

Wo ist unser Traumschiff?


Als aus dem Kohlenpott stammend wusste ich natürlich genau wo man Schiffe findet. Auf der Boot in Düsseldorf, wo sonst? Bei dem Angebot blieb uns fast die Luft weg, bei den Preisen allerdings auch. Aber schon beim ersten Messebesuch fanden wir unser Traumschiff eine 52.2 Sun Odyssey von Jeanneau. Wie schaffen die es nur, soviel Platz zu bieten? Wir haben uns so viele Schiffe angeschaut, natürlich auch die sündhaft teuren Schweden, aber nichts konnte mit dem Raumangebot und dem Preis von Jeanneau konkurrieren. Das war es also, unser Traumschiff. Jahrelang hatten wir nichts anderes im Kopf als unsere „Sun“.
2003 kauften wir als Einstieg in unsere Seglerlaufbahn unsere erste Habanera, eine 10 Meter lange Bavaria 32, um im Urlaub das Leben auf dem Schiff etwas zu testen. Um die finanzielle Belastung gering zu halten und lange Anfahrten zu sparen, lief die Habanera in Pula (Kroatien) in Charter. Auch wenn Michi jedes Jahr bei Ankunft und Aufenthalt in Pula erneut in depressive Stimmung verfiel (unser Mast war der kürzeste am Steg), waren wir mit unserem Schiff sehr zufrieden. Selbst eine Fahrt über den Kvarner bei Bora mit bis zu 45 kn. Wind konnte ihr nichts anhaben. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätten wir gleich auf große Fahrt gehen können.
Bild: Unser erstes Schiff

Unser Plan


Bevor die Gebrechen des Alters uns einholen, wollen wir das kühle und feuchte Deutschland verlassen und uns in angenehm warme Gegenden begeben. Da wir nicht sicher sein können, dass es uns an einem Platz dauerhaft gefällt, entschieden wir uns gegen den Kauf eines Hauses oder einer Wohnung in der Ferne. Auch wegen den möglichen juristischen Problemen und in vielen schönen Gegenden häufigen Wetterkapriolen. Wir ziehen auf zwei Kufen über die See und können damit viele verschieden Plätze anlaufen, bleiben so lange wir wollen (abhängig vom Wohlwollen der Behörden) und das Weite suchen, wenn es uns langweilig wird.
Für die Route haben wir keine festen Pläne und keine Zeitvorgaben. Sie wird diktiert von den Wetterlagen in den jeweiligen Revieren. Prinzipiell wollen wir erst das Mittelmeer besuchen, dann die Karibik. Von dort könnte es nach Argentinien gehen.
Wir haben immer wieder mal überlegt, ins Ausland zu gehen. In die Schweiz, nach Australien oder die arabischen Länder. Verdienst und / oder schöne Umgebung haben gelockt. Letztlich war alles im Gesamtpaket nicht so verlockend, dass wir unser bisheriges Leben dafür aufgeben wollten. Also blieben wir, sparten brav, um uns dann die „wirkliche“ Freiheit leisten zu können.
Bild: Palmenstrand

Über uns


Michael, geb. 1964, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie. Aufgewachsen im Voralpenland, Segeln gelernt auf dem Simssee. Landete gleich nach dem Studium in der Psychiatrie und kam nicht mehr raus. Abgesehen von einem kurzen Abstecher nach Garmisch-Partenkirchen immer in Haar bei München gearbeitet.
Bild: Mann am Steuer

Über uns


Carola, geb. 1961, Krankenschwester, Therapeutin für Psychotherapie, zwei erwachsene Söhne. Aufgewachsen im Ruhrgebiet und über Umwegen in der bayerischen Psychiatrie gelandet. Wurde da von Michael das erste Mal auf´s Schiff gezerrt.
Bild: Frau am Steuer

Was sich nicht wird umgehen lassen


Dem Alltag und seinen Anforderungen entkommt man nie. Wir haben natürlich viele Berichte von Langzeitseglern gelesen. Reparieren, Organisieren und langes Warten, sei es auf das rech-te Wetter, Wind oder ein Ersatzteil ist der Preis den wir für unsere neue Freiheit erbringen werden müssen.
Bild: Ordnung muss ein. Oder auch nicht…

Was uns auch nicht gefällt


Richtige Stürme müssen auch nicht sein. Ab 7 Bft. wird es doch etwas ungemütlich. Das las-sen wir gerne hinter uns. Die üblen Gegenden wollen wir von vornherein meiden, wobei die Ausrüstung, um einen Sturm zu bestehen, natürlich vorhanden wäre.
Bild: Fahrt über den Kvarner bei 45 Kn

Was wir nicht wollen


Kalt, grau, regnerisch, so kennen wir das Mittelmeer. Und heiß in den Sommermonaten.
Bild: Motoren bei Regen zwischen kroatischen Inseln

Willkommen beim Blog von Carola und Michael


Wir wollen Euch hier teilhaben lassen an unserer Segeltour und unseren dazu gehörigen Vor-bereitungen. Viele schöne Plätze wären natürlich unser Ziel. Ankern in türkisem Wasser, An-landen an weißem Sandstrand, gesäumt von unzähligen sich im Wind bewegenden Palmen.
Bild: Dominikanische Republik

Freitag, 4. März 2011

Freitag 04.03.3011


Ich war sehr überrascht, wie viele Leute unseren Blog lesen. Und wohl regelmäßig nachsehen, ob es einen neuen Eintrag gibt. Gut 10 Leute haben mich alleine in der Arbeit angesprochen, nachdem ich nach langer Pause wieder einen Beitrag eingestellt habe. Dabei bin ich auf eine interessante Information gestoßen. Es gibt ein Feld, auf dem wird dargestellt, wie viele Aufrufe der Blog hat. Sogar mit Zeitverlauf. Und mit Ländern der Aufrufer. Bei den Ländern wurde mir allerdings Angst. Deutschland ist klar, auch Italien und Griechenland sind nachvollziehbar. Aber USA, China und Russland… Da ist wohl jemand auf der Suche nach Daten zum Missbrauchen. Oder die großen 3 fühlen sich durch uns bedroht und observieren uns.
Ein leidiges Thema während des Winterurlaubs waren die Bestellungen. Wir hatten uns vorgenommen, alles frühzeitig zu erledigen. Jetzt warten wir wie letztes Jahr auf nicht unwichtige Lieferungen. Eine Scheibe für den Salon (aus teurem Macrolon, verbunden mit der Hoffnung, dass wir nie wieder damit Probleme bekommen), Klebstoff für die Scheiben (KEIN Sika, Pantera heißt das neue Wundermittel) und Dieselreiniger, da nach bald 2 Jahren Standzeit vielleicht in den Tanks was gewachsen ist. Insgesamt haben wir uns mit den Bestellungen zurück gehalten. Letztes Jahr war es ja so viel, dass wir eine Palette per Spedition nach Athen transportieren ließen. Das wollen wir uns diesmal sparen. Folglich müssen wir uns einschränken, da der Platz im Auto begrenzt ist. Lebensmittelvorräte sind gestrichen. Außer zarten Haferflocken für Carola und Aldi-Schoko-Müsli für mich. Bücher haben wir viele gesammelt, das könnte ein Problem werden. Ich durfte mir ein paar neue Werkzeuge anschaffen. Und ein paar Werkzeugkoffer ohne Inhalt. Sitzkissen, ein Heckfender, ein Ankerfeststeller, Mikrofaserbettwäsche… Wir brauchen wohl einen Dachträger.
Bild des Tages:
Und wieder stapeln sich die Kartons.