Montag, 24. August 2009

24.08.2009 Montag

Unser voraussichtlich letzter Tag in der Marina Laghi di Sibari. Wir wollen früh den Wetterbericht einholen, die Rechnung in der Marina bezahlen und letzte(!!) Vorbereitungen auf dem Schiff treffen. Im Lauf des Tages werden wir die Schleusendurchfahrt in Angriff nehmen, draußen ein bisschen rumfahren und alles Testen und dann die Nacht über ankern.
Wenn alles so hinhaut, werdet Ihr erst wieder von uns hören, wenn wir in Griechenland sind.

23.08.2009 Sonntag



Ein hoffentlich letztes Mal radle ich nach Sibari, um zu kaufen, was wir die letzten Tage vergessen hatten. Auch hier sind keine Leute mehr zu sehen. Wie leergefegt. Michi verabschiedet sich wieder Mal von uns. Vielleicht sind wir ja tatsächlich nächstes Wochenende woanders. Auf jeden fall werden die Fahrräder zerlegt und verstaut. Die brauchen doch einiges an Platz. Nebenbei läuft die letzte Wäsche. Die Befestigung des Sonnensegels wird optimiert. An die Reling gebunden war die Kraftwirkung auf die Relingsstützen erheblich, entsprechend haben diese gequietscht. Wieder läuft eine Pershing ein, 72 Fuß lang. Zunächst, um Passagiere einzuladen, ein paar Stunden später noch mal, um richtig anzulegen. Zumindest versucht es ein Jüngling am Steuer, wohl der Sohn des nicht an Bord befindlichen Besitzers. Nach etlichen Versuchen übernimmt der Schiffsjunge. Sohn springt statt seiner auf den Steg und legt sich flach. Die ihm zugeworfene Leine kann er nicht verknoten. Aber lustig ist es. Das gestern ausgesägte Minigeländer für den Schrank in der Werkstatt wird angeschraubt und dann folgt der Höhepunkt des Tages. Deck schrubben. Die gute Nachricht zuerst. Wir konnten danach kein Wasser im Schiff finden. Allerdings haben wir auf die neuralgischen Stellen mit Vorsicht behandelt. Die Luke zur Werkstatt musste einiges aushalten und das Silikon hat gehalten. Die schlechte Nachricht, das Schiff ist groooooß. Die Schrubberei nimmt kein Ende. Dazu ist der Erfolg mäßig. Für die rauen Stellen ist natürlich der Schrubber besser, auf den glatten hilft nur der Schwamm und Handarbeit. Wir brauchen ein altes Schiffsshampoo auf. Es schäumt kräftig, der Reinigungseffekt überzeugt nicht. Zum Abendessen besuchen uns wie jeden Tag ein paar Wespen. Deren Verhalten ist schon sonderbar. Sie gehen nicht wie bei uns auf das Essen los (ein bisschen schon), sondern interessieren sich hauptsächlich für die Metallrohre der Solarpaneele und des Windgenerators. Und ihre Flugkurven sind so wirr, dass es sehr schwierig ist, sie in der Luft mit der Fliegenklatsche zu treffen. Die heutige Abendmusik ist widersprüchlich. Erst „An other Brick in the Wall“ und „Born to be wild“ auf Hard Rock (wir vermuten, dass der Drummer der Band der Bursche von der Pershing ist), danach „Beo Beo“ für die Kleinen. Als Nachtgeschenk fällt unsere Beleuchtung im Bad komplett aus. Keine der drei Lampen reagiert. Ein kurzer Blick auf die Sicherungsschalter und hinter das Paneel bietet keine Erklärung.
Bild des Tages: Ratloser Blick in den Sicherungskasten

22.08.2009 Samstag

Es stehen Vorbereitungen für die Ausfahrt an. Da irgendwann die Räder an Bord müssen, ist Platz zu schaffen in den Bugkammern. Es ist ja nicht so, dass ich die nicht wie so vieles andere bereits mehrfach ausgeräumt habe. Dabei fällt mir auf, dass es natürlich sinnvoll wäre, die Wasserkanister greifbar zu stauen und nicht ganz vorne unten, wo sie platzmäßig wiederum gut hinpassen würden. Gerade als ich alles auf Deck verteilt habe kommt Michi vorbei und will zum Einkaufen fahren. Alles wird schnell wieder eingeräumt und los geht’s im heißen Auto. Zunächst zur Lottoannahmestelle. Michi spekuliert auf den italienischen Jackpot von 146 Millionen. Vor dem Laden parken noch zwei weitere Bamberger, ein dritter kommt dazu. Auf dem Weg zum Auchan ist auf der gesamten Strecke auf der Gegenspur stehender Verkehr. Michi erzählt, dass in Italien die Ferien zu Ende gehen. Schön für uns, dann sind hoffentlich einige Italiener aus den griechischen Ankerbuchten verschwunden. Im Auchan ist kaum was los, wie bei unseren ersten Besuchen im Frühjahr. Wir gönnen uns Pommes, die wir uns besser gespart hätten. Aber nach so langer Zeit Junckfood Entzug.. Für uns überraschend fährt Michi noch zum Lidl. Da ist überhaupt nichts los. Wir sind die einzigen Kunden. Zurück an Bord checke ich nochmals unsere Reiseroute und Alternativen. Wenn wir wie Michi empfohlen hat, zuerst nach Ciro fahren, wird die Strecke nach Leuka zwar um 25 Seemeilen kürzer, dafür haben wir den zu erwartenden Nordwind dann fast von vorne. Das brauchen wir nicht. Das Umräumen der Bugkammern wird fortgesetzt. Außer den Rädern müssen noch alle jetzt außerbords hängenden Fender rein. Ich finde wiedermal was. Ein 50 cm langes Plastikrohr mit 20 cm Durchmesser, an beiden Enden zugeschraubt. Ich hoffte schon auf eine zerlegte Pumpgun, fand dann nur Holzteile. Ein daneben stehendes Holzteil bietet sich als Geländer für den Schrank in der Werkstatt an. Schnell noch mal die Stichsäge raus, dann wieder raspeln und fertig. Vor der Marina sind Stände aufgebaut worden, die Motorradzeugs anbieten. Hildegard, Walter, Claudia und Richard, wo seid ihr, wenn hier was los ist?? Dazu stehen einige heiße Eigenbauten rum. Die werden in regelmäßigen Abständen im Leerlauf hochgedreht. Wir fürchten um unsere Nachtruhe. Vorher wird der Besuch der Dusche zum Abenteuer. Eine Schlange in der Damendusche. Mit dem Wischer wird sie nach draußen befördert. Die große Spinne am Eingang darf zunächst bleiben. Wider Erwarten kommen von der Bühne sehr angenehme Klänge. Chill-out Musik wie in Thailand am Strand. Dann wird’s ein bisschen arabisch, aber nicht unangenehm.
Video des Tages: Mal ein Tondokument, unsere Nachtmusik

Samstag, 22. August 2009

21.08.2009 Freitag



Wir beginnen diesen Morgen wie jeden anderen mit dem Abdecken der Luken. Dank unseres Sonnensegels müssen wir ein Fenster nicht mehr abdecken. Nach dem Frühstück wird gewaschen und umgeräumt. Plastikbehälter aus dem Vorschiff in die Kammer und gleichzeitiges Umsortieren des Inhalts. Wegen des Sonnensegels müssen die Wäscheleinen umgehängt werden. Danach widmen wir uns dem Kühlschrank. Alles wird ausgeräumt, der Kühlschrank innen ausgewischt und neu eingeräumt. Zur Verstärkung erhält der Kühlschrank fünf im Kühlschrank der Marina tiefgefrorene Kühlakkus. In der Gebrauchsanweisung für das Teil findet sich nichts über unser Problem. Speziell von einem Austausch einer Kühlflüssigkeit ist nicht die Rede. Als nächstes folgt Haarschneiden. Zur Unterhaltung der vorbeifahrenden Italiener auf dem Steg. Nach einer kurzen Pause mache ich mich auf den Weg in die Werft, nach dem Außenborder sehen. Kaum zu glauben, gerade wird das Dingi samt AB hochgehoben. Es wird sogar noch mit dem Dampfstrahler gereinigt. Pasquale, der Mechaniker, erklärt mir, dass beide Vergaser ausgetauscht wurden. Jetzt soll ich reinspringen und losfahren. Fahren geht, aber kein Vollgas. Da stottert er wieder. Also gleich umdrehen und zurück zum fassungslos am Ufer stehenden Pasquale. „Diabolo machina!“ Im Stand läuft alles problemlos, auchmit hoher Drehzahl. Bei weiteren Probefahrten immer das gleiche Spiel. Die Lampe für Temperatur/Öl leuchtet und der Motor stottert. Irgendwann hat Pasquale genug vom Zupfen an Kabeln und Schläuchen und holt zwei Schraubenzieher. Damit behebt er das Problem. Seine Erklärung ist, dass der Fühler für den Ölstand defekt ist. Der meldet zu wenig Öl, obwohl genug drinnen ist und drosselt den Motor. Er hat jetzt den Sensor einfach abgeklemmt, was bedeutet, dass wir per Auge regelmäßig nach dem Ölstand schauen müssen. Aus lauter Freude über den zurückbekommen Motor unternehmen wir eine kleine Ausfahrt auf das große Meer. Nicht viel Wind, kleine Wellen. In der Marina dann kurz Vollgas. Erst steigt der Bug, dann geht’s in Gleitfahrt dahin. Beim Abbremsen überholt uns die Heckwelle und steigt von hinten über den Spiegel ein. Sauerei!!
Am späten Nachmittag flicke ich noch einen Radlreifen. Der hat die letzte Ausfahrt zur Kanaleinfahrt nicht überlebt. Ein spitzer Dorn war wohl im Weg. Obwohl die Sonne noch scheint werde ich zweimal von Mücken gestochen. Nur eine konnte ich dafür büßen lassen.
Neo und Jane kommen zurück, sie waren mal kurz in Frankreich. Da sei es etwas kühler gewesen. Nach 22 Stunden Fahrt brauchen sie erst einmal Erholung. Über die Bretter, die wir ihnen aufs Schiff gelegt haben, ist Neo sehr erfreut. Auch Michi kommt zurück. Sie hatten eine schöne Segelwoche. Immer Nordwind, was auf dem Weg nach Süden wunderbar, auf dem Rückweg gegenanbolzen bedeutete.
Da jetzt alles zum Auslaufen an Bord ist, könnten wir losfahren. Aber… Der Wetterbericht sagt für Sonntag und Montag Starkwind aus Norden an. In den wollen wir nicht reinsegeln. Der Plan wäre somit am Montag die Marina zu verlassen und draußen zu ankern und am Dienstag nach Leuka zu segeln und dort die Nacht verbringen. Am nächsten Tag wollen wir nach Othoni oder Erikoussa, das sind kleine Inseln nördlich von Korfu. Die gehören schon zu Griechenland. Dort wollen wir die Nacht vor Anker verbringen und dann wieder am Tag nach Paxos segeln, in eine kleine Ankerbucht namens Lakka. Da bleiben wir, so lange es uns gefällt, bzw. das Bier reicht. Dann geht es weiter nach Gaios, das liegt ebenfalls noch auf Paxos oder alternativ nach Prevezza. Prevezza ist eine größere Stadt und wir hoffen, uns dort mit allem nötigen ausrüsten zu können. Zunächst heißt es, dass wir die nächsten Tage oder sogar über eine Wochen nicht per Email erreichbar sein werden und auch unsere Homepage nicht pflegen können. In Prevezza hoffen wir all das erledigt zu bekommen, was hier nicht funktioniert hat. Gestell für das Bimini schweißen, Gasanlage überprüfen, neue Spüle für die Küche, neue Armaturen für Küche und Bäder, usw. Dann das zulaminieren der Fenster, das Einbauen der sechs neuen Luken, das Einkleben der undichten Scheiben in die Luken, usw. wir sind noch lange nicht fertig.
Bild des Tages: Erweiterter Sonnenschutz

Donnerstag, 20. August 2009

20.08.2009 Donnerstag



Voraussichtlich der letzte Einkauf per Rad. Zum Abschied sind zweimal die Schranken geschlossen. Und das dauert hier lange. Heute besteht der Einkauf aus H-Milch und Zwieback. So schwer war der Rucksack noch nie. Nachdem sie gestern die Tankstelle geleert hat dampft die Megayacht heute hinaus. Mit richtig Schwung durch die enge Schleuse. So mutig wäre ich nicht. Kaum ist sie weg, kommt der Tanklastzug, um die leere Tankstelle wieder zu füllen. Wir weihen zunächst unser neues Sonnensegel ein. Es ist aus PVC mit einigen Ösen. eigentlich ist es dazu gedacht, über den Baum gelegt und nach links und rechts angebunden zu werden. Wir spannen es zwischen Bimini und Reling um zumindest einen Teil des Decks abzuschatten. Danach schrauben wir die letzten Leisten zur Verkleidung von Stromkabeln im Salon an die Decke. Anschließend muss natürlich erst mal das Schiff gesaugt werden. Mit Freude stürze ich mich auf das zweite Rückschlagventil, das in einen Schlauch im Schrank gehört. Hier ist alles gut zugänglich und natürlich rutscht hier das Ventil wie von selbst in die Schlauchenden.
Bild des Tages: Neben den Dingern wird sogar unser Kat (ganz links außen) ganz klein. Trotzdem, breiter als die beiden sind wir!!

19.08.2009 Mittwoch



Der Tag beginnt mit einer Radeltour. Die Leute beim Grand Basar verstehen es wieder nicht, dass ich nur eine Menge Pinsel kaufe und keine Farbe dazu. Für 1,80 € das Stück sind die breiten Dinger als Wegwerfwahre zum Epoxyharzen ideal. Im Supermarkt bin ich anscheinend schon bekannt. Dass ich Unmengen an Zwieback und dazu lediglich Bier einkaufe verwundert niemand.
Zurück an Bord wird erst einmal Wasser getankt. Es war total alle. Zeitgleich fährt die eine verbliebene Megayacht zum Tanken. Wir haben unseren 800 Liter Tank mit dem dünnen Wasserschlauch schneller voll als die ihren Dieseltank. Danach heißt es Putzen. Da wir beschlossen haben, das Bimini nicht noch mal hier abzubauen, um es zu streichen, muss es zumindest provisorisch gestrichen werden. An den Stellen, an denen das Holz nicht durch Epoxy oder Farbe abgedeckt wird. Nicht dass Wasser eindringt und das Holz aufquillt. So wird Latte für Latte abgeschraubt und Bahn für Bahn geputzt. Das zieht sich. Während das Bimini trocknet wird die Luke Marke französischer Eigenbau mit Silikon nachgedichtet. Bei jedem Abspritzen des Decks mit dem Schlauch floss an der senkrechten, nur eingesteckten Plexiglasscheibe Wasser ins Innere. Da das Silikon schon zur Hand ist, werden die Befestigungsschrauben des Bimini damit zugekleistert, dass auch hier kein Wasser zum Holz gelangt. Zu unserer Überraschung ist noch ein Rest Farbe in der Veniziani-Dose. Das reicht gerade, um die Ränder und die offenen Holzstellen abzudecken.
Heiß war es wieder und gegen Abend ziehen aus Norden Gewitterwolken heran. Nach Sonnenuntergang lösen sie sich erfreulicherweise auf.
Bild des Tages: Drei normale Liegeplätze belegt unser Kat

18.08.2009 Dienstag



Da uns heute kein Vincenzo zum Einkaufen fährt, schwinge ich mich selbst in den Sattel. Im Werkzeugladen bekomme ich die uns fürs Bimini fehlende letzte Schraube geschenkt. Im Supermarkt ist es angenehm leer. Italiener schlafen anscheinend gerne länger. Kein Wunder, bei dem Lärm bis in die frühen Morgenstunden. Wir besichtigen den Supermarkt in der Marina. Weil der jetzt aufgemacht hat, bekommen wir kein Taxi mehr. Das Angebot ist minimal und was er hat ist natürlich teurer als in Sibari. Da werde ich mich morgen wieder aufs Rad schwingen. Ein kurzes nachfragen bei Maria wegen unseres Außenborders bringt nichts Neues. Ich soll am Nachmittag noch mal vorbei schauen. Kaum zurück auf dem Schiff schauen wir zu, wie die Bellabianca auf den ehemaligen Liegeplatz der Tao geschleppt wird. Gleich darauf kommt ein weiteres dickes Motorboot herein. 65 Fuß lang, aber optisch schnittiger als das gestrige. Die Jungs um Gaetano sind voll im Stress. Die Ägir muss weg und wird vorübergehend an einen Pfahl mitten im Marinabecken gebunden. Später wird sie in eine Box geschleppt. Da werden die Stümper beim An- und Ablegen für viel Unterhaltung sorgen.
Dann geht es wieder mal an die Arbeit. Ein Rückschlagventil soll verhindern, dass über den Ablauf einer der linken Bilgenpumpen durch Wellen Seewasser ins Schiff gedrückt wird. Den Ablauf der zweiten Bilgepumpe hat schon wer mit so einem Ventil versorgt. Warum das zweite ohne ist wird mit bald klar. Die Schläuche sind natürlich alles andere als gut zugänglich. In das Fach passe ich gerade mal hochkant. Das leichteste ist das Durchschneiden des Schlauches. Diesen auf das Rückschlagventil zu stecken kostet Kraft und Schweiß, obwohl die Schläuche vorher aufgeweitet und mit Vaseline eingeschmiert wurden. Bei einer Kontrolle der linken Bilge ist scheinbar kein Wasser nachgelaufen. Das rauf getunkte stammte wohl doch von der Bilgepumpe und nicht vom Küchenwaschbecken. Der Wasseralarm hat mit seinem Kleber natürlich nicht gehalten und liegt ganz unten in der Bilge. Er wird mit Panzerband an einer sicheren Stelle befestigt. Das ist die Erinnerung daran, dass in die rechte Bilge ebenfalls ein Wasseralarm sollte. Danach werden in der Werkstatt Schnüre gespannt, um ein Runterfallen von Kisten zu verhindern.
Zwischenzeitlich läuft die TAO wieder einmal auf. Der Skipper ist zuvor mit einigen Reservekanistern zur Tankstelle, um Benzin zu bunkern. Anscheinend hatte er bei der letzten Ausfahrt nicht genug dabei.
Da wir von schönen Yachten eingerahmt sind, radle ich schnell zum anderen Ufer, um das bildlich festzuhalten. Auf dem Rückweg wird zwecks Nachfrage Außenborder erneut Maria heimgesucht. Gaetano würde daran arbeiten, sagt sie, was auch immer das heißen mag. Erfreuliches hat sie dennoch zu berichten. Ein Paket für mich steht im Keller. Wie lange schon, das weiß sie nicht. Es ist reichlich schwer, aber ich gebe es nicht mehr her. Alles ist drinnen und nichts kaputt. Lack fürs Dach, Teaklack fürs Holz, ein weiteres Rückschlagventil, viele Schläuche für Bad und WC und ein Sonnensegel. Das ist aus PVC und sieht etwas windig aus. Mal sehen, wie lange es hält. Als nächstes werden wir auf LKW-Planen zurückgreifen, bei Planenwelt.de.
Bild des Tages: Das Rückschlagventil muss in den Schlauch

17.08.2009 Montag


Als erstes widme ich mich kurz dem Kühlschrank. Der kühlt die letzte Zeit nicht mehr so gut. Strom hat er genug, er läuft auch regelmäßig, aber Eis im Glas hatten wir schon seit Tagen nicht mehr. Dabei ist es bei weitem nicht mehr so heiß wie vor ein paar Wochen. Es ist nichts verdreckt, nirgends sieht man ausgelaufene Flüssigkeit. Die Gebrauchsanweisung ist nicht sehr aufschlussreich, da in Französisch geschrieben. Bei dieser Gelegenheit werden alle herumliegenden losen Gebrauchsanweisungen eingeordnet, wie die übrigen Papiere, die sich angesammelt haben. Das Abschrauben der Verkleidung des Gebläses zeigt auch keinen Hinweis auf Dreck oder Verstopfung. Nur die Schrauben!! Aus Messing und der Schlitz mit Kleber zu.
Werkstattaufräumen zweiter Teil. Die Schraubensammlung in ein Fach, die Sammlung mit Schrauben und Muttern in ein anders. Ein Fach für Steckschlüsselsätze und Gewindeschneider, das letzte Fach für Dichtungen, Sanitärzeug und sonstiges. Im Schränkchen werden Teile fürs Segeln neu geordnet, Schäkel, Karabiner usw.
Emails werden geschrieben und ich besuche Maria im Büro. Ihr Urlaub war wohl nicht besonders, sie ist schwer erkältet. Unser Außenborder steht immer noch in der Garage mit einem Loch, wo eigentlich der Vergaser sitzen sollte. Keine kann mir Bescheid sagen, an was es fehlt. Und eine weitere unschöne Nachricht. Der Taxiservice nach Sibari ist eingestellt worden. Das passt uns natürlich gar nicht. Wenn wir es vorher gewusst hätten, dass es die letzte fahrt ist, hätten wir noch mal groß zugeschlagen. Jetzt sitzen wir auf dem Trockenen.
Am Abend läuft ein richtig dickes Motorboot ein. 76 Fuß lang, aber wohl nicht so breit wie wir. Auch die Tao ist wieder da. Sie ist erst am Sonntag mit Michi gemeinsam ausgelaufen.
Gegen Abend wird es angenehm kühl und man könnte schön draußen sitzen, wenn die Mücken nicht wären. Pünktlich zum Sonnenuntergang fallen sie über uns her. Unsere Versuche mit Räucherspiralen ändern daran nichts. Weder die einheimischen Produkte noch die alten Teile aus französischem Vorrat halten die Viehcher auf Distanz.
Bild des Tages: Emailschreiben.

Montag, 17. August 2009

16.08.2009 Sonntag



Na was steht heute auf dem Programm? Richtig! Umräumen.
Da wir fest vorhaben, die nächsten Tage auf das große, große Meer zu fahren, müssen wir unser Wohnschiff in ein Segelschiff verwandeln. Heute ist die Werkstatt dran. Habe ich die nicht schon ein paar Mal umgeräumt?? Dadurch fällt jetzt zumindest das Aussortieren flach. Andererseits tauchen auch heute wieder überraschend Dinge auf. Das veranlasst mich zwänglerisch wie ich bin, zumindest das an der Wand befindliche Regal inventurmäßig schriftlich zu erfassen. Natürlich ergeben sich nebenher wieder einige andere Arbeiten. Die Enden von Leinen müssen mit dem Heißschneider verschönt werden, usw. Am Ende sieht es auf der linken Seite schon ganz ordentlich aus. Schrank, Schubladen und Fächer rechts bleiben für morgen übrig.
Zwischendurch transportiere ich unsere Holzblöcke, die wir als Unterlage zum Sägen und als Beschwerung für die Plastikfolie zum Biminiabdecken verwendeten zurück in die Werft. Zwischen den Blöcken haben es sich zwei Geckos gemütlich gemacht. Hier gibt es lediglich nachtaktive Geckos. Tagsüber bekommen wir einzig Eidechsen zu Gesicht.
Als ich zufällig am Büro vorbei komme, sehe ich, dass dieses offen ist. Ich frag einfach so nach und tatsächlich, ein Paket für uns ist da. Das lang erwartete von Claudia. Es war gerade mal 15 Tage unterwegs.
Da noch etwas übrig ist vom Tag radle ich nochmals zur Kanaleinfahrt. Jetzt sehe ich einmal, wie man es richtig macht. Nicht nach den letzten beiden gelben Bojen wild um die Ecke, sondern erst Richtung weiter draußen befindliche rote und grüne Boje. Durch die durch und dann ist man wohl in Sicherheit. Na, wenn wir schon mal so weit wären.
Das Wetter hat sich für uns verbessert. Es ist zwar tagsüber immer noch weit über 30° warm, aber nachts kühlt es auf angenehme 24° ab. Dazu zeigte sich heute keine Wolke am Himmel, also auch keine Gewittergefahr. Der Wetterbericht sagt für diese Woche keine Änderung an.
Leider sind die Nächte anhaltend laut. Von 22.00 bis 03.00 erfreut der Trallala-Sänger sei Publikum. Dass die ihn nicht zum Teufel jagen ist uns unbegreiflich. Jeden Abend das gleiche, die Texte hauptsächlich mit Lalala ersetzt und das mit den Tönen treffen und halten ist ein weiteres Problem.
Bild des Tages: Wer kommt schnell mal vorbei und putzt unsere Fenster??

15.08.2009 Samstag



Das Festschrauben des Bimini hätte so einfach sein können. Löcher ins Dach bohren, Schrauben rein, festziehen und fertig. Aber… Längerfristig soll das Bimini ja auf den Metallbügeln aufliegen und nicht auf den Leisten, wie jetzt. Würden wir von unten durch die Bügel und die darauf aufliegenden Leisten in das Bimini bohren würde die Position dieser Löcher sicher nicht mit den Löchern in den Bügeln übereinstimmen. Würden wir die Leisten wegnehmen, würde das Bimini so stark durchhängen, dass die Position der Löcher wieder nicht stimmen würde. Wahrscheinlich würde es sich so stark durchbiegen, dass es von den Bügeln rutschen würde. Langwieriges, schrittweises Vorgehen ist angesagt. Ein Leiste abschrauben, Loch anzeichnen, Loch bohren, Schraube rein und festziehen, nächste Leiste abschrauben… Das wäre immer noch zu einfach. Zwischen Bügel und Salondach ist so wenig Platz, dass ich von unten nicht gerade bohren kann. Wir müssen für jedes Mal Bohren das Dach etwas nach hinten schieben. Dazu müssen wir das Dach natürlich immer wieder losschrauben. Und danach wieder anschrauben, dass die Position des nächsten Loches möglichst genau stimmt. Da es gegen Ende 7 Schrauben sind, die gelöst werden müssen, kann man euphemistisch sagen, dass wir eine gewissen Routine entwickeln konnten. Die acht Löcher am hinteren Bügel sollten etwas einfacher werden. Dachten wir. Da die Löcher von unten gut zugänglich sind, wollten wir einfach eine Leiste entfernen, von unten durchbohren, Leiste wieder rein, anschrauben fertig. Aber… Die beiden äußersten Löcher sind so nahe an den senkrechten Stützrohren platziert, dass ich nicht gerade nach oben bohren kann. Die Hälfte der anderen Löcher ist so klein, dass zwar die Schrauben, aber nicht der Bohrer durchpasst. Bei den „Problemlöchern“ wird daher mit einem kleineren Bohrer von unten vorgebohrt und dann nach Augenmaß von oben mit dem großen Bohrer das Loch auf Schraubengröße gebracht. Irgendwann haben wir dann doch ein festgeschraubtes Bimini. Allerdings sind die Längsleisten unterhalb der Querträger befestigt und die Schrauben stehen ebenfalls nach unten heraus. Da wir beabsichtigen, mit dieser Konstruktion nicht nur im ruhigen Hafen zu liegen und es draußen etwas rauer zugehen kann, ist das Verletzungsrisiko nicht so gering. Sinnvoller wäre es, die Leisten auf die Querträger zu platzieren und das Bimini darüber. In der Theorie kein Problem, aber… Die Löcher durch die Leisten sind 5 cm lang. Am vorderen Bügel schaffe ich es noch, die Leisten so zu drehen, dass Loch im Bügel, Loch in der Leiste und Loch im Bimini eine Linie bilden. Am hinteren Bügel gelingt mir das nur mit einem Loch. Bei allen anderen müssen die Löcher in den Leisten in ihrer Richtung mittels Bohrer korrigiert werden. Bohrer und Verlängerungskabel waren natürlich schon wieder aufgeräumt… Das „schnell mal Bimini anschrauben“ hat den ganzen Tag gedauert. Mittels Wasserschlauch und Schrubber wird der angefallene Dreck entfernt und dann ist endgültig Schluss für heute. Als alle Arbeit getan ist kommt Michi auf ein Bier vorbei. Erst die Mücken treiben uns unter unserem neuen Dach davon.
Bild des Tages: Unser Bimini an seinem vorgesehenen Platz

14.08.2009 Freitag



Vor dem Einkaufen werden schnell Mails abgefragt und der Blog aktualisiert. SVB-Paket ist seit Dienstag unterwegs, die Herdplatte ist eingetroffen, der Kaufpreis wurde bereits zurückerstattet. Das Einkaufen ist heute eine sehr heiße Angelegenheit. Kein Lüftchen rührt sich in Sibari. Dafür lässt uns Vincenzo umso länger warten. Zurück auf dem Schiff werden die 8 Holzleisten auf das Metallgestell geschraubt. Danach warten wir auf den anderen Michi, um eine weitere starke Hand für den Transport des Daches an seinen Platz zu haben. Der hat den Braten gerochen und ist untergetaucht. Das Alternativprogramm ist die Fortsetzung von gestern. Bilgepumpen rechter Motorraum. Nochmaliges Durchprobieren aller Sicherungs- und Schalterkombinationen lässt die Pumpe wieder nicht surren. Nach den gestrigen Erfahrungen arbeite ich mich diesmal gleich von der Pumpe rückwärts durch die Kabel. Der erste Verteilerkasten, den ich auf diesem Weg öffne, ist ein weiterer Albtraum. Nach Lösen der letzten Schraube springt mir der Deckel entgegen und ein Kabelwust quillt heraus. In eine Öffnung einer Lüsterklemme sind 7 Kabelenden gesteckt!! Dass drei davon durch die Schraube nicht mehr erfasst wurden überrascht nicht. Ich baue also zunächst eine neue Verkabelung. Da eines der drei losen Kabel die Pumpe versorgte besteht die Hoffnung, dass sie sich jetzt einschalten lässt. Natürlich rührt sich nichts. Es ist mit dem Multimeter gemessen kein Strom drauf. Plan B wird in Angriff genommen. Wie im linken Motorraum werden beide Pumpen zusammengeschlossen und sind durch einen Schalter steuerbar. Und kaum zu glauben, es funktioniert. Ich muss die Kabelverbindung zwar noch mal lösen, da die Kabelführung zu wenig Kabellänge lässt, um die Pumpe am Boden zu platzieren, danach passt es. Michi ist immer noch nicht sichtbar. Deshalb packen wir das Dach alleine an. Der Skipper der Magic Dream kommt zufällig vorbei und bietet seine Hilfe an. Das hat er sicher rasch bereut. Mit etlichem Absetzen schaffen wir das Dach bis zum Schiff. Nachdem ich bereits eine Relingstütze abmontiert habe lässt sie das Dach erstaunlich problemlos aufs Schiff und auf das Gestell heben. Da es bereits recht spät ist und dunkle Wolken heranziehen wird das Festschrauben auf morgen verschoben.
Kaum zu glauben, die Tao ist bezogen worden. Dieser alte Kat lag seit letztem Herbst im Hafen. Er sah aus, als würde er schon Jahre hier liegen. Bewuchs wahrscheinlich bis zum Grund. Jetzt ist ein Franzose mit Freundin eingezogen. Kat-Michi hat ihnen gleich Nachhilfe in der Elektrik erteilt. Nein, eine Ladegerät für Autobatterien ist nicht ideal für ein Schiff. Nein, mit einer kleinen Batterie und diesem Ladegerät sollte mein keine Kühltasche betreiben. Schon letztes Jahr soll der Franzose versucht haben, mit diesem Schiff nach Frankreich zu segeln. Vor Crotone ist ihm einer seiner zwei 10 PS Außenborder verreckt. Dass er mit einem alleine nich weit kommt hat er dann doch eingesehen.
Abends locken uns ungewohnte Klänge nach draußen. Blechern klingende Lautsprecher beschallen uns mit Kirchenlieder singenden Mädchenstimmen. Ein großes Motorboot ist der Ursprung der Musik. Es ist mit Lichtergirlanden geschmückt und fährt eine Marienstatue auf dem Achterdeck. 10 kleiner Schiffe folgen. An der Schleuse wird ein großes Feuerwerk abgebrannt, danach löst sich die Prozession auf.
Bild des Tages: Das Leistengerüst für unser Bimini

Freitag, 14. August 2009

13.08.2009 Donnerstag



Heute geht es mit den Bilgepumpen weiter. In der linken Bugkammer sind wohl zwei. zumindest führen zwei Schläuche nach draußen. Die Pumpen liegen unter den Segeln, unter einem Holzbrett. Und beim Betätigen des Schalters brummt es. In der linken Bugkammer sieht es etwas komplizierter aus. Keine nach draußen führenden Schläuche sind zu sehen. Beim Druck auf einen Schalter surrt es, allerdings auch im Schalter selber. Fender raus, Segel raus und Brett an der Seitenwand abgeschraubt. Dahinter kommt tatsächlich ein nach draußen führender Schlauch zum Vorschein. Eine weitere Überraschung birgt der Schalter. Es ist ein Summer eingebaut. Als Rückmeldung für das Funktionieren der Pumpe, wenn man das Surren wegen Wind oder Seegang nicht hört. Als nächstes kommt der schwierigste Teil, die Bilgepumpen im linken Kiel. Als erstes wird Wasser rausgetunkt. Ob das der Rest ist, der bei der Überführung durch den Schlauch (ohne Rücklaufventil!!) einer Bilgepumpe rein gelaufen oder ob es Wasser ist, das beim Spülen durch die undichten Armaturen nach unten lief wissen wir nicht. Auf eine Geschmacksprobe verzichten wir. Das Geheimnis einer Pumpe lässt sich „relativ“ einfach klären. Schaltet man die separate Sicherung im Sicherungsschrank (nicht am Schaltpaneel!! wo so was hingehört) ein, springt die Pumpe an, wenn sich der Schwimmschalter hoch bewegt. Und mit eingeschalteter Sicherung lässt sich die Pumpe auch mit dem Schalter an der Treppe zur Küche einschalten. Die zweite Pumpe bereitet uns mehr Kopfzerbrechen. Schalter am Sicherungspaneel ein, keine Reaktion. Auch kein Strom am Kabel. Die Hauptsicherungen werden kontrolliert und das Sicherungspaneel abgeschraubt. Der dahinter befindliche Kabelsalat ist immer wieder erschreckend. Auf dem Schalter ist Strom, er funktioniert. Über eine kurze Strecke lassen sich die Kabel verfolgen, dann verschwinden sie in einem Strang aus unzähligen roten Kabeln in der Tiefe. Also Kabelverfolgung von der anderen Richtung her. Dazu wird eine Stufe zur Küche nach der anderen abgeschraubt. Das Kabel führt zum zweiten Schalter an der obersten Stufe. Drückt man den, surrt die Pumpe. Als wir gestern den Schalter drückten, rührte sich nichts. Da hatten wir auch die Sicherung nicht eingeschaltet. Hier könnt Ihr Euch einen Frustschrei denken. Vom Schalter führt ein weiteres Kabel weg, und zwar zum Herd. Damit lässt sich dieser elektrisch zünden. Wenn die Sicherung eingeschaltet ist. Ich halte es für sinnvoller, dass die Pumpe nur über das Sicherungspaneel eingeschaltet wird. Man muss dann nicht ständig den Schalter gedrückt halten, wenn die Pumpe laufen soll. Als ich die Kabel vom Schalter gelöst habe und mit einer Lüsterklemme verbinden will surrt die Pumpe. Kontrolle am Schaltpaneel, der Schalter ist aus. Warum geht das jetzt ohne eingeschaltete Sicherung und gestern nicht??? Warum ist erst es vor ein paar Minuten auch nur mit eingeschalteter Sicherung gegangen? Ich begreife es nicht. Der Schalter wird wieder eingebaut, die Stufen wieder angeschraubt. Zumindest hat jetzt der Herd eine elektrische Zündung. Dabei wollten wir ihn schon durch einen neuen ersetzen. Inzwischen funktionieren wieder alle drei Herdplatten. Zum Abschluss kommen die Bilgepumpen im Motorraum dran. Im linken werden beide Pumpen mit einem Schalter gesteuert. Macht Sinn, war schwierig zu verifizieren, da die eine Pumpe so leise läuft, dass ich mich um den Motor auf den Boden schlängeln musste, um mein Ohr an die Pumpe zu halten. Hochheben wie die andere Pumpe war nicht, genau diese Pumpe war natürlich angeschraubt. Im rechten Motorraum sieht es wieder anders aus. Eine Pumpe mit Schwimmschalter lässt sich zwar nicht über diesen, aber über einen Schalter steuern. Die zweite Pumpe schweigt trotz all unserer Versuche, sie durch Betätigung irgendwelcher Schalter oder Sicherungen mit Strom zu versorgen.
Im Laufe des Tages hat sich unser Steg gefüllt. Längsseits ist alles belegt. Uns man glaubt es kaum, auf einmal stört unser auf dem Steg und an Land gelagertes Material. Unser Holzmüll wird von Vincenzo und zwei seiner Kameraden geholt. Gaetano selbst kommt vorbei und fragt vorsichtig an, wann wir mit unserer Arbeit am Biminidach fertig wären. Das sei am Eingang der Marina kein schöner Anblick. Dabei bietet die Marina ganz andere unschöne Dinge!! Zur Unterhaltung trägt die Ägir bei. Beim Ablegen schmeißen sie diesmal keine Seile ins Wasser, rammen aber den Steg. Nach Leinen Los vom Steg weggetrieben gibt der Rudergänger Gas, hat aber den Rückwärtsgang drinnen. Da es nicht vorwärts geht, gibt er mehr Gas, bis es scheppert. Zumindest wissen wir jetzt, dass der Steg recht stabil ist.
Bild des Tages: Bilge trocken Tunken

12.08.2009 Mittwoch



Diese Nacht war wieder Trallala. Zum Glück nicht ganz so laut wie die letzten Nächte. obwohl wir wegen möglichem nächtlichem Regen nicht so viele Fenster wie üblich geöffnet hatten war es relativ angenehm von den Temperaturen her. Die Indiana ist schon ausgelaufen als wir aufstehen. Die wollen nach Griechenland.
Dass uns bei mehr Seegang nicht alles durch das Schiff fliegt beginnen wir mit dem seegerechten Verstauen. Wieder mal Kisten umräumen. Zwischendurch kleben wir die Fenster im Kammerl und Salon ab. Das hätten wir schon viel früher machen sollen. Wir haben uns bislang damit beholfen, außen die Ränder abzukleben, innen mit Silikon nachzuhelfen und weil es trotzdem nass rein kam haben wir Haferl untergestellt. Als wichtiges Sicherheitselement werden die Bilgepumpen überprüft. Und das alte Lied. Die im rechten Kiel funktionieren, die im linken geben keinen Laut, bzw. kein Surren von sich. Im Herbst ist zumindest eine von ihnen noch gegangen. Beim Aufräumen der Handtücher, mit denen wir tagsüber unsere Fenster abdecken springt auf einmal eine Maus ins Cockpit. Schnell die Türen zum Schiff zu und dann Mausefang. Sie läuft gleich in die hingehaltene Box und wird weit weg in der Werft wieder freigelassen. Maus oder gar Ratte im Schiff brauchen wir nicht!!
Michi vom Starhut ist wieder da. Er fährt abends mit uns zum Einkaufen in den großen Supermarkt.
Bild des Tages: Gefangene Maus

11.08.2009 Dienstag



Auch diese Nacht war uns keine Ruhe vergönnt. Wenn die wenigstens nicht immer erst um 23.00 anfangen würden. Dann machen sie durch bis in die Morgenstunden. Heute war eine Nachwuchsband dran. Ihr Gitarrenspiel beschränkte sich auf ein paar Akkorde. Der Gesang war kein solcher, sondern ein Plärren und Krächzen. Der Stimmumfang betrug keine ganze Oktave. Aber laut waren sie.
Dieser Einkauf lief ohne Probleme ab. Kein Stau, kein Warten auf Vincenzo und keine Sauerei mit Eis. Im Werkzeugladen bekomme ich Folie und Schrauben wie gewünscht. Letztere passen sogar durch die Löcher der Bögen. Fehlen nur die Löcher in den Leisten. Die werden eines nach dem anderen gebohrt. Danach unternehme ich einen kleinen Radelausflug zur Kanaleinfahrt. Wenn die Bojen die Einfahrt markieren ist sie sogar für uns breit genug. Fragt sich nur, ob sie auf die ganze Breite tief genug ist. Auf jeden Fall müssen wir dem kleinen Schwimmbagger Abbitte leisten. Er hat ganz schön was weggesaugt. Noch während ich an der Mole stehe frischt der Wind auf und ein Gewitter ändert seine Zugrichtung. Außer ein paar Tropfen bekommen wir glücklicherweise nichts ab. Die schaffen es nicht einmal, unser Deck zu waschen. Sie lassen stattdessen den Dreck zusammenlaufen.
Bild des Tages: Kanalausfahrt

10.08.2009 Montag

Die Nacht war wieder recht kurz, da unser bekannter Tralala-Sänger uns bis in den frühen Morgen mit voller Lautstärke nervte. Da es uns mit deshalb immer stärker drückt, auszulaufen, brauchen wir eine Lösung, wie wir unser Bimini mitnehmen können. Auf das Urlaubsende des Schweißers wollen wir keinesfalls mehr warten. Wir wollen das Bimini dort transportieren, wo es später seinen endgültigen Platz haben soll. Dass es auf dem Bogen nicht ewig durchhängt oder gar reißt brauchen wir Längsstützen. Die schon vorhandenen 4 (ursprünglich als ausreichend erachtet) hochkant gestellt verhindern das Durchhängen bis zu einem gewissen Punkt. Mit 4 weiteren Längsstützen sollte es als Provisorium genügen. Also wird das dritte dicke Sperrholzbrett in Längsleisten gesägt. Dabei entdecke ich eine neue Funktion der Stichsäge. Legt man einen Hebel um, vergrößert sich der Pendelhub (wie ich später nachlese) und das Sägeblatt zieht rascher durchs Holz. Viel rascher. Auf den schnellsten Stufen reißen allerdings die Ränder zu sehr aus. Natürlich findet sich in unserem Schraubenfundus nichts passendes, um die Leisten samt Bimini zu befestigen.

Dienstag, 11. August 2009

09.08.2009 Sonntag



Heute wird eine schwergängige Winsch zerlegt. Obwohl sie anders aufgebaut ist als die erste von uns zerlegte kommen wir bei dieser rascher voran. Nachdem die erste Schraube gelöst werden konnte, was einige Zeit, Kraftanstrengung und WD 40 brauchte. In dieser Winsch sind die Teile nicht trocken gelaufen wie in der anderen sondern triefen von Fett. Gelaufen ist sie trotzdem nicht. Alle Teile werden mit Lappen vorgereinigt, bevor sie mit Nitro komplett entfettet werden. Hat einer von Euch eine Idee zum Umgang mit Nitro oder Aceton? Das zerfrisst uns binnen Minuten unsere Handschuhe. Aber mit bloßen Händen die Teile in Lösungsmittel zu reinigen gefällt uns auch nicht besonders. Kaum sind alle Teile blitzend sauber (einige Teile haben doch schon Korrosionsstellen) werden sie wieder eingefettet. Zu unserer Freude gestaltet sich der Zusammenbau sehr reibungslos und die Winsch läuft tatsächlich leichter als vor. Das war nicht schwierig zu erreichen, da sie sich vorher nur mit viel Kraft überhaupt hat drehen lassen. Am späten Nachmittag ziehen im Norden dunkle Wolken auf und vorbei. Später frischt der Wind kräftig auf. Das beschert uns eine neue Episode der Serie „Anlegen auf Italienisch“. Ein größeres Motorboot will in die Box ohne sich Gedanken über die Wirkung des starken Windes zu machen. Schon vor der Einfahrt in die Boxengasse hängen sie an den leewärtigen Pfosten. Das setzt sich in der Gasse fort. Dann zielen sie in die falsche Box, die leider schon belegt ist. Dieses kleine Motorboot muss kurz darauf statt der Pfosten als Prellbock herhalten. Letztlich klettert eine Dame über dieses Motorboot an Land, nimmt eine Leine mit und zieht das Boot an den Steg. Die 4 Männer an Bord (einer am Steuer) glänzten weder durch Aktivität noch durch umsichtiges Handeln. Es dauerte lange, bis einer von ihnen seine Liegeposition auf dem Vorschiff aufgab und den Mädels beim Abdrücken von den Pfosten half. Als ihm dann ein Festmacher in die Hand gedrückt wurde, wusste er damit überhaupt nichts anzufangen. Zumindest hat er ihn nicht losgelassen. 20 Minuten später legt sich der Wind.
Bild des Tages: Dreck der Winsch in Nitro gelöst

08.08.2009 Samstag



Heute wird weiter geschliffen. Als wir immer wieder Epoxy auf die Unterseite des Bimini geschüttet haben, um die Ränder und die noch nicht mit Epoxy überzogenen Stellen abzudecken, ist das Epoxy nicht glatt verlaufen sondern hat Wülste gebildet, wo es über altes E. lief. Diese werden eingeebnet, aus optischen Gründen. Mit Maschine und 40er Körnung dauert dies ein paar Stunden. In der Marina herrscht Hochbetrieb. So viele Menschen!!! Und alte Bekannte kehren zurück. Die „Indiana“ wird wieder besetzt und die „Mafi“ ist wieder da, nach einer stürmischen Überfahrt von Kroatien. Sie bringen schlechte Nachrichten von unseren australischen Freunden. Paul und Hella hätten in Sizilien beinahe ihr Schiff und mehr verloren. Und das in dem dort als am sichersten geltenden Hafen. Die genauen Umstände können wir nicht erfragen, aber der Anker sei verloren gegangen und das Beiboot, und Hella sei schwer krank geworden. Beide sind zurück in Australien. Gegen Abend dürfen wir wieder ein Anlegemanöver der „Ägir“ miterleben. Schon beim Ablegen haben sie eine Leine einfach ins Wasser geworfen und absaufen lassen. Jetzt die Wiederholung. Sie werfen eine Leine zum Steg, ohne sie an Bord befestigt zu haben oder festzuhalten. Sie werfen zu kurz und der Karabiner am Ende der Leine (Knoten sind wohl nicht ihre Stärke) zieht diese rasch nach unten. Nach einigen weiteren Anläufen und geworfenen (diesmal festgehaltenen) Leinen liegen sie endlich längsseits. Die Nacht wird ungemütlich. Ohne Vorankündigung beginnt es zu regnen. Nicht nur ein paar Tropfen wie am Tag zu vor, sondern ein richtiges Prasseln. Also raus aus den Kojen und alle Luken schließen. Klar, dass es nach ein paar Minuten wieder aufhört. Erst als uns um 5.00 die ersten Motorboote wecken öffnen wir die Luken wieder.
Bild des Tages: Kleine Zwischenmahlzeit

07.08.2009 Freitag



Der Einkauf bietet diesmal einiges an Abwechslung und Unterhaltung. Zunächst einen Stau Richtung Sibari. Ursache ist eine geschlossene Schranke. Drei Mann stehen an den Gleisen rum und drehen die Schranken per Hand rauf und runter. Da sie die Schranke immer sehr lange vor der Durchfahrt der Züge runterlassen rufen sie beiden wartenden Italienern einige Unmut hervor. Die Fußgänger und Radfahrer ignorieren die geschlossenen Schranken und überqueren die Gleise einfach so. Nachdem wir im Conad fertig sind gönnen wir uns ein Eis. Carola holt für 2 € zwei riesige Portionen auf Waffeln. Auf dem Rückweg zu mir läuft ihr schon alles über die Finger, wie dann auch mir. Aber gut war's. In der Marina wird das Bimini umgedreht und angeschliffen. Nebenbei fällt uns eine Bootsschlange vor der Tankstelle auf. Der ist wieder einmal vor dem Wochenende das Benzin ausgegangen. Sie schaffen es einfach nicht, ihren Bedarf zu kalkulieren oder ihren Bestand im Auge zu behalten. Später sehen wir, wie der Saugbagger in die Werft geschleppt wird. Maria klärt uns auf, dass er nicht kaputt ist, sondern wie alle im August Urlaub macht. Sie selbst ist nächste Woche nicht da. Betreff unseres Vergasers ist der alte nicht mehr zu retten. Ein neuer kostet 200 €, ein neuer mit Pumpe 250 € und ein gebrauchter 50%. Klar für was ich mich entscheide.
Bild des Tages: Schleifen in liegender Position

06.08.2009 Donnerstag

Heute wird wieder gestrichen. Unsere Farbreste reichen gerade für eine zweite Schicht. Hoffen wir mal, dass alles hält. Wir haben natürlich nicht vorher angeschliffen. Und wir haben zudem zwei verschiedene Farben verwendet, International und Veneziani.
Tatsächlich bekommen wir heute einen Rückruf von SVB. Unsere Bestellung ist angekommen. Wie erwartet würde unser Anker beim versandt Probleme bereiten. Zusätzliche 95 € und längere Lieferzeit. So stellen wir ihn zurück und werden unsere „Großgeräte“ Anker, Außenborder und Rodkicker in einer Bestellung zusammenfassen.
Gegen Abend ziehen einige Wolken auf und es fallen sogar ein paar Tropfen. Der Vollmond zeigt sich zunächst nur in den Wolkenlücken. Im Laufe der Nacht lösen sich alle Wolken auf.
Ihr habt sicher schon gemerkt, dass uns die Motive für Photos ausgehen. Die letzte Zeit ist sehr eintönig. Laminieren, Lackieren, Warten. Die Sonnenunter- und Mondaufgänge sind immer eindrucksvoll aber als Bilder doch zu viel Wiederholung. Macht mal Vorschläge, was Euch interessiert.

Donnerstag, 6. August 2009

05.08.2009 Mittwoch

Nach den gestrigen Misserfolgen beim Einkauf schicken wir gleich morgens eine Bestellung zum SVB. Vormittags die große Überraschung. Die Schleusen öffnen sich. Angeblich dauerhaft. Gaetano geleitet gleich einen deutschen Kat herein. Die kommen aus Griechenland und haben in der Cleopatra-Marina in Prevezza die letzten Winter verbracht. Sie berichten nur Gutes von dort. Für uns hat Gaetano keine guten Nachrichten. Die Metallfirma hat Ferien. Also die nächste Zeit kein Bügel für uns. Schaut aus, als müssten wir unsere Bimini provisorisch auf den jetzt schon vorhandenen Rahmen schrauben und alles weitere in Griechenland schweißen lassen. Nicht dass die Einfahrt wieder zu eng wird, wenn wir zu lange hier bleiben. Ich spring wieder mal ins Wasser und bürste die Algen von einem Rumpf. Zusätzlich wird der Tiefgang „gemessen“. In der Verkaufsbroschüre stand 1,24 m. In alten Paiperen habe ich etwas von 1,92 m gefunden. Letzteres stellt sich als annähernd richtig heraus. Ganz schön viel Tiefe für einen Kat. Aus Norden ziehen Gewitterwolken heran. SVB lässt uns natürlich mit einer Antwort warten. Dafür nimmt uns Maria eine Sorge. Die Einfahrt ist jetzt zwar dauerhaft auf, es wird aber dennoch weiter gebaggert. Mit unserem Außenborder schaut es weniger gut aus. Gaetano spricht von Vergasern und macht eine bedenkliche Mine. Das war eigentlich schon immer meine Vermutung, und nicht das alte Benzin oder so ein Schmarrn. Bei genauem Hinsehen war das aus dem Vergaser tropfende Benzin nie zu übersehen. Markus und Moni berichten weiter gutes über die Cleopatra, dass es für uns praktisch fest steht, dort den Kat an Land zu stellen. Dann werden überflüssige Borddurchlässe verschlossen und das Antifouling erneuert. Vielleicht, vielleicht machen wir einen Urlaub vom Schiff und fahren kurz nach Deutschland oder sogar nach Thailand.
Ihr habt sicher schon gemerkt, dass uns die Motive für Photos ausgehen. Die letzte Zeit ist sehr eintönig. Laminieren, Lackieren, Warten. Die Sonnenunter- und Mondaufgänge sind immer eindrucksvoll aber als Bilder doch zu viel Wiederholung. Macht mal Vorschläge, was Euch interessiert.

Mittwoch, 5. August 2009

04.08.2009 Dienstag

Auf zum Einkaufen mit Vincenzo. Im Supermarkt geht es zu wie in der Fußgängerzone kurz vor Weihnachten. Nur können hier die Geschäfte nicht damit umgehen. Die jeden Sommer einfallenden Touristen überraschen sie wohl jedes Jahr aufs Neue. Alles ist ausverkauft, die Regale leer. So muss es wohl früher in der DDR gewesen sein. Beim Werkzeugladen in der Parallelstraße bekomme ich werde Wasserschlauch noch Farbe. Vincenzo auf Farbe angesprochen fährt uns zum Grand Basar, den wir ebenfalls ohne Beute verlassen. Ich schwing mich aufs Rad und fahr zum Miele nach Corrigliano. Alles mögliche von Veneziani haben sie, Primer für alle Materialien, verschiedenste Antifoulings und Zwei-Komponenten-Farben. Meine weiße einkomponenten Polyurethanfarbe findet sich nicht. Auch kein Wasserschlauch. Da ich schon so weit bin radle ich weiter zum Briko. Hier sind alle sehr hilfsbereit, das Ergebnis ist das gleiche. Keine Farbe, kein Wasserschlauch. Der freundliche Verkäufer empfiehlt mir, mich an die Werft in Marina die Sibari zu wenden. Es kann doch nicht sein, dass es in Italien keine weiße Farbe und keine Gewebeschläuche mit 1 cm Innendurchmesser gibt. Zurück an Bord werde ich von Carola und Fritz schon mit einem Bier empfangen. Fritz verlässt uns morgen. Mit dem Bus zurück in die Schweiz.

03.08.2009 Montag



Als erstes wird der Dreck von gestern rund um das Bimini weggekehrt, dass er nicht vom Wind auf die frisch aufgetragene Farbe geblasen wird. Bimini abkehren und mit Wischmob vom Schleifstaub befreien folgt. Die Farbe lässt sich schön verstreichen. Leider wird sie vom Holz kaum angenommen. Da die Seebrise zu früh einsetzte decken wir die bereits gestrichenen Partien mit Plastik ab, da doch einiges an Staub durch die Luft fliegt. In der Mittagspause wird das Radar wieder installiert. Wir hoffen, dass es auf offenem Wasser mehr anzeigt als jetzt in der Marina. Als ich bei Gaetano Farbe holen will die Enttäuschung schlecht hin. Keine weiße Farbe da. Solle morgen mit Vincenzo in Sibari kaufen. Den Rest des Nachmittages warte ich darauf, dass die Seebrise einschläft, um eine zweite Schicht aufzutragen. Es wird kein sanftes Einschlafen sondern ein plötzliches Umschlagen in einen heißen Südsturm. Nix is mit Streichen.
Bild des Tages: Mondaufgang

02.08.2009 Sonntag


Nach langem Ausschlafen folgt die Vorbereitung des Biminis aufs Streichen. Das Epoxy muss angeschliffen werden. Der Schwingschleifer erweist sich als dafür ungeeignet. Er hat eine zu hohe Frequenz und hinterlässt kaum Spuren auf dem harten Epoxy. Auch per Hand bringe ich nichts zu Wege. Mein alter Rundschleifer mit 180er Körnung bestückt zieht dann endlich wie gewünscht Kratzer in die Oberfläche. In einer Pause können wir ein weiteres Mal ein kurioses italienisches Anlegemanöver beobachten. Die Ägir, ein größeres Motorboot, will parallel zum Steg neben uns festmachen. Sechs Mann an Bord, alle sitzen rum, bis auf einen mit Bootshaken in der Hand. Der Skipper hält direkt auf den Steg zu, haut eine Kurve rein, fährt kurz parallel zum Steg und hofft, dass der Mann mit dem Haken einen Ring fängt und das Boot so am Steg hält. Als ich mich an den Steg stelle bekomme ich tatsächlich eine Leine zugeworfen. Allerdings gibt der Rudergänger wieder Gas und sie wird mir aus der Hand gezogen. Beim nächsten Versuch wird wieder eine Leine geworfen. Die ist halt nicht an Bord festgemacht. Ich halte sie am Steg, der andere an Bord. Es scheint keiner eine Ahnung zu haben, was zu machen ist. Der Rest des Tages wird mit Raspeln ausgefüllt. Die Kanten des Bimini sind recht scharf.

Bild des Tages: Sonnenuntergang

01.08.2009 Samstag



Es ist August und wir sind immer noch in Sibari. Den Sommer hatten wir uns ganz anders vorgestellt. Alois von der Algasi hat gemailt, dass sie die letzten zwei Wochen ankernd in Griechenland verbracht haben. Wir beginnen den Tag mit Laminieren. In Etappen wollen wir auch die Ränder mit Epoxy zu bedecken.
Danach versuche ich unseren Drucker zu überlisten. Eine Farbpatrone ist leer und er druckt deshalb nicht mehr mal Schwatz-Weiß. Leere Druckpatrone mit Wasser füllen und an den Einstellungen spielen nutzt nichts. Da in Bälde die anderen beiden Farbpatronen leer sei werden, dürfte wie üblich die Anschaffung eines neuen Druckers günstiger kommen.
Zur weiteren Reiseplanung will ich mit dem Navigationsprogramm unsere weitere Route festlegen. Wieder eine böse Überraschung, das Programm zeigt unsere aktuelle Position nicht an. Das gibt es wohl ein Problem zwischen Programm und USB-GPS. Nach Stunden finde ich das richtige Knöpfchen und auf einmal haben wir eine Position.
Am späten Nachmittag wird nochmals der Harztopf angerührt und die erneut Ränder bestrichen. Wir schaffen es trotzdem, vor Fritz fertig geduscht zu sein. Er hat uns angeboten, mit uns aus der Marina raus zu fahren und Essen zu gehen. Das von anderen empfohlene Restaurant finden wir nicht und so führt uns Fritz ins La Tavola. Unsere erste Pizza seit wir in Italien sind. An die kroatischen kommt sie natürlich nicht ran.
Bild des Tages: Die Folgen ständigen Tragens der Sonnenbrille. Waschbär- oder Panzerknackerlook?

31.07.2009 Freitag



Heute starte ich den zweiten Versuch, das Paket mit der defekten Herdplatte aufzugeben. Es ist rundum verklebt und zur Sicherheit habe ich nach Klebeband dabei. Das ist heute nicht das Problem, sondern das Gewicht. In der Poststation ist es nicht möglich, das Paket zu wiegen. Um mir zu demonstrieren, dass sie es nicht die wiegen können, legt der Postler das Paket auf die Briefwaage. Deren Zeiger schnellt natürlich an den Anschlag und das war's dann. Mein Fall ruft den Direktor der Poststation auf den Plan, der mich in ein Hinterzimmer zu einer großen, am Boden stehenden Waage führt. Paket draufgestellt, Zeiger Rührt sich nicht. Ein bisschen am Zeiger drehen, nichts rührt sich. Einmal gegen die Waage treten, der Zeiger springt aus der Halterung und baumelt nach unten. Ich werde weggeschickt, das Paket zu wiegen. Das erledigen wir Dank Vincenzos Fahrdienst im Werkzeugladen. Mit dem gewogenen 9 kg schwerem Paket zurück in der Poststation die nächste Überraschung. 48 € kostet der Versandt. Dafür könnten sie es zumindest in Goldpapier einwickeln. Und das alles dafür, dass SVB die Platte zum Hersteller zurückschicken wird, nach Italien.
Nach dem Einkaufen betrachten wir unsere Arbeit von gestern. Beim Dach werden wir noch mindestens einmal nachlaminieren müssen. Die beiden Bretter sind völlig misslungen. Es sind nicht nur einige Stellen am Rand frei geblieben, das Epoxy ist unter die Bretter gelaufen und sich mehr oder weniger dick verfestigt. Es lässt sich nicht mit dem Stecheisen oder der Spachtel entfernen. Ich starte einen Versuch der maschinellen Abschleifung. Dazu nehme ich mir die Geräte des Vorbesitzers vor. Ein Exzenterschleifer wäre das passende Gerät. Es sind sogar neue Schleifscheiben in der Kiste. Und dann fassungsloses Staunen. Der liebe Franzose hat die Schleifscheiben nicht wie üblich am Klett des Schleiftellers befestigt, sondern sie mit Patex draufgeklebt. Nicht nur eine Scheibe, sondern drei übereinander. Was geht nur in dem Hirn eines solchen Klebefetischisten vor?? Das zweite Teil aus einer Sammlung ist ein Schwingschleifer. Baujahr 1994, aber funktionsfähig (nach anfänglichem Stottern). Bei den Mengen zu entfernenden Epoxys sehe ich bald ein, dass sich diese Arbeit nicht lohnt. Zeit- und Materialaufwand stehen in keinem Verhältnis. Gegen Abend laminieren wir die Stellen, auf denen die Bretter gelegen haben, um das Dach nach unten zu biegen. Jan schaut vorbei, um sich zu verabschieden. Sie starten mit der „Liebele“ morgen nach Griechenland. Später bildet sich vor den Schleusentoren ein richtiger Bootestau. Alle hupen und tröten, bis sich die Tore öffnen.
Bild des Tages: Die Werkstatt in „aufgeräumten“ Zustand