Montag, 27. Juni 2011

Sonntag 26.06.2011

Und wieder sind wir früh aufgestanden. Aber nicht zum Arbeiten. Wir wollten die ersten am Strand sein, um noch Liegestühle und Sonnenschirm zu bekommen. Die Rechnung ging auf. Zum Glück sind die Griechen Langschläfer. Und mit Handtüchern reservieren ist nicht. im Laufe des Tages kamen einige Griechen, insgesamt blieb es für einen Sonntag aber relativ ruhig. Einige Segelschiffe zogen vorbei, ein paar griechische Motorboote kamen vorbei auf einen Ankerstopp. Nachdem wir zurück am Schiff waren, wurde gearbeitet. Die Mädels reinigten das Deck, ich vergnügte mich im Internet. Mit dem Wireless LAN Stick komme ich tatsächlich mit meinem mittelalten Rechner ins Internet. Mit einem Treiber aus dem Internet funktioniert der Stick auch beim neuen Teil. Trotz neuem Treiber bleibt bei diesem die GPS-Maus tot. Möglich, dass auf Windows 7 das Programm nicht läuft.

Sonntag, 26. Juni 2011

Samstag 25.06.2011

Wieder stehen wir früh auf und kleben auf die dritte Scheibe Sonneschutzfolie. Das ist mal ein Produkt, das sein Geld wert ist. Nicht ganz billig, aber phantastische Wirkung. Danach stehen schweißtreibend Kleinarbeiten an. Als wenn wir beim Folienkleben nicht schon genug geschwitzt hätten. Das Schiff wird geputzt und umgeräumt. Heute kommen zwei Gäste. Die gehen davon aus, dass sie ihren Urlaub an Land verbringen müssen. Wir sagen ihnen nicht, das wir für Montag 14.00 einen Termin zur Wasserung haben. Zur Feier des Tages lüfte ich unsere Segel. Die Genua spielt mit, das Großsegel nicht. Eine metallene Rolle, über die der Unterlikspanner läuft, mit dem man das Segel ausrollt, hat sich fest gefressen. Die Rolle für den Rollmechanismus des Furlex bewegt sich nach etwas WD 40 wieder. So eine Metallrolle haben sie natürlich weder hier noch in der Nachbarmarina. Wenn Franzmann wie auch für den Rollmechanismus eine ausreichend große Rolle verwendet hätte, hätte diese der Belastung wahrscheinlich standgehalten. Wie von Poseidon angekündigt frischt gegen Mittag der Wind kräftig auf. Wir sind gespannt, wie es den Schiffen am langen Steg geht, wenn auch die Wellen wachsen. Pünktlich um 15.00 überfliegt uns eine Maschine der Air Berlin. Zeit, unsere Mädels abzuholen. Sie bekommen eine Schiffseinführung und später eine Führung in die nähere Umgebung. Ich versuche unterdessen, mit dem neuen Laptop zurecht zu kommen. Leider ohne Erfolg. Weder die GPS-Maus, noch der WLAN-USB-Stick, noch das Navigationsprogramm lassen sich installieren. Wenigstens funktioniert der WLAN-Stick mit dem Ersatz-Laptop. Internet dürfte gesichert sein. Ein Stromausfall bremst die weiteren Aktivitäten. Da hat wohl einer seine Stromrechnung nicht bezahlt. Abends fahren wir nach Preveza und müssen keine Maut zahlen. Wir haben haben Glück. Nach Monaten hat Thallia entschieden, dass genügend Gäste kommen und es Gyros gibt. Der Hafen ist voll mit Seglern. Ein Italiener muss dreimal vorbeifahren, bis er eine Lücke findet. Und endlich auch ein paar Touristen für die Lokale.

Freitag 24.06.2011 Nachtrag


Und tatsächlich, mit Sohn vom Chef trabt er an und trägt die erste Schicht auf. Ich ratsche kurz mit Sohn vom Chef, der mir die tollsten Dinge über Copper Coat erzählt. Er muss es ja wissen. Unter anderem will er uns gleich morgen ins Wasser schicken. Bei der Hitze würde das Copper Coat in 12 Stunden wasserfest werden. Das will ich lieber nicht ausprobieren und er zeigt sich einsichtig. Als die beiden verschwunden sind, sehe ich mir mal den Farbtopf an. Das Gemisch sieht so ganz anders aus, als das von uns angemischte. Oben eine grünliche Flüssigkeit, unten eine dicke Pampe. Als Theo für die zweite Schicht wieder kommt, spreche ich ihn darauf an. er meint, das habe Les ihm angerührt. Da kann ich kaum mehr was dagegen sagen. Schicht um Schicht streicht er auf, gelegentlich von seinem unwürdigen Sohn begleitet, der wie immer nur rumsteht. Ich erledige ein paar Punkte unserer Liste. Saildrive Seeasserventil öffnen. Zweitaktöl für Außenborder kaufen. Schiff umräumen. Und ein Versuch mit dem Internet. Funktioniert kurze Zeit, dann gibt es einen Stromausfall. Und danach geht nichts mehr. Theo rührt inzwischen nochmals einen Topf an. der erste hat nicht gereicht. Bzw. fährt er nach nebenan und läst Les Rühren. Wir fahren auch, nach Lefkas zum Einkaufen. Auf dem Weg dorthin überfliegt uns ein schon lange nicht mehr gesehener Vogel. Ein Pelikan. Am Kitestrand haben sie alle Zufahrten zum Strand gesperrt. Da haben sich wohl zu viele Wohnmobile aus dem Ostblock angesiedelt. Beim Lidl treffen wir Les. Der muss sich langsam verfolgt fühlen. Zurück am Schiff ist Theo weg und das Copper Coat im Topf fest. Hoffen wir mal, dass es auch am Rumpf haften bleibt. Nach langer Zeit öffne ich mal unsere Salonluke. Um den improvisierten Sonnenschutz nicht abbauen zu müssen, haben wir das bislang bleiben lassen. Die Durchzugswirkung ist gewaltig.
Bild des Tages: Erster Anstrich Copper Coat

Freitag, 24. Juni 2011

Freitag 24.06.2011


Kleine Vorschau. Wir sind mit den Krähen um 06.00 aufgestanden. Die nächsten Scheiben sollen mit Sonnenschutzfolie versorgt werden. Und diese kommt außen drauf. Daher sollten die Scheiben kühl sein. Nass sind sie auch, wie das ganze Deck. Da dieses eine hochwertige Folie ist, wollen wir es besonders genau machen. Das dauert natürlich. Das Wasser zwischen Scheibe und Folie lässt sich viel leichter ausstreichen als bei der gestrigen Folie. Aber den Rand exakt abzuschneiden, das ist schwierig. Gerade der Rand muss glatt auf der Scheibe liegen, dass sich später nichts darunter schieben kann. Da die Mittelscheibe hoch steht, können wir mit dem Messer am Rand entlang fahren. Trotzdem müssen wir nachbessern, da Pante auch auf die Scheibe gekommen ist. Bei der nächsten Scheibe wird es nochmals schwieriger. Die ist praktisch eben eingeklebt. Mit viel Fluchen und vielen Verrenkungen wegen der schlechten Zugänglichkeit klebt auch diese Folie irgendwann. Die dritte Folie muss warten, da inzwischen die Sonne zu hoch steht. Diese Folien halten fast alle Wärmestrahlen draußen. Stellt man sich draußen in die Reflexion der Sonnenstrahlen ist es wie im Backofen. Nach dem verspäteten Frühstück erscheint Georgios und beginnt, den Primer anzuschleifen. Er war ja nicht zu erkennen, dass ich ihn bereits angeschliffen habe. Als ich ihn darauf anspreche, bemerkt er es auch und zieht erfreut ab. Natürlich wird er diese Arbeit für sich verbuchen. Angeblich soll jetzt Theo kommen und das Copper Coat auftragen.
Bild des Tages: Verspiegelte Scheibe

Donnerstag 23.06.2011


Die Nacht war wieder heiß. Zum Schlafen ist uns Kälte definitiv lieber. Um längerfristig die Sonneneinstrahlung ins Innere auch bei Fahrten übers Wasser (wenn’s mal so weit kommt) zu reduzieren, bringen wir an den Scheiben über der Küche von innen Sonnenschutzfolien an. Wenn der Wind bläst, können wir die Scheiben nicht wie jetzt mit einem alten Bettlaken abdecken. Das ist eine schweißtreibende Arbeit. Erst eine Zeitung an die Scheibe pressen, die Konturen der Scheibe anzeichnen, dieses ausschneiden. Vorlage auf die Folie legen, Folie mit dem Teppichmesser zuschneiden. Scheibe putzen. Schutzfolie der Schutzfolie abziehen, Scheibe und Schutzfolie wässern und Folie an die Scheibe pressen. Wasser rausdrücken und fertig. Die Folien vermindern die Sonneneinstrahlung spürbar, aber natürlich nicht so gut wie ein Bettlaken. Eine Nachfrage im Büro ergibt, dass die nichts entscheiden können, solange Sohn vom Chef nicht da ist. Und der kommt erst nachmittags. Eine Internetrecherche erbringt, dass der Laptop immer noch im Lager ist. Das wird wohl nichts mehr werden. Sohn vom Chef taucht natürlich auch nachmittags nicht auf. Mein Freund aus dem Shop ruft ihn daraufhin an. Was ich denn wolle, er sei gerade in einem Meeting. Sein Gedächtnis schient eine kurze Halbwertszeit zu haben, da ihn ja gestern erst die Büromaus über mein Anliegen informiert hat. Nachdem es ihm nochmals erklärt wurde kommt die Antwort, dass morgen weiter gearbeitet wird. Wie schön. Saki fragt darauf mich, wie man denn Gopper Coat verarbeitet. Sie hätten das noch nie gemacht und die Jungs würden dann ihn fragen, wie es geht. Das Problem ist natürlich die kleine Fläche und daraus resultierend die geringe benötigte Menge. Wie man das praktisch hinkriegen soll ist mir auch nicht klar. Ich würde jetzt erst einmal irgendein hartes Antifouling drauf streichen. Im Frühjahr könnten wir dieses abschleifen, zwei Primerschichten drauf und dann selber Copper Coat aufstreichen. Wir wüssten ja wie es geht. Wir schwitzen weiter im Schiff. Auch das Wässern des Betons und des Rumpfes bringt keine Kühlung. Entsprechend ungemütlich war die Nacht. Zusätzlich zum obligatorischen Hundegebell.
Bild des Tages: (Von gestern) Gullet kommt ins Wasser

Donnerstag, 23. Juni 2011

Mittwoch 22.06.2011

Und heute gab es zur Abwechslung mal wieder Stress. Zusätzlich zu den 35°. Mein bei Amazon bestellter Laptop ist noch nicht angekommen. Und Samstag steigen die Mädels in den Flieger und sollten ihn mitbringen. Sendungsverfolgung bei Amazon, und natürlich wieder Pech gehabt. Das Teil war schon in Mühldorf, kam auf das falsche Band und ist wieder zurück ins Hauptlager nach Frieddorf, wo immer das sein mag. Wenigstens entdecke ich während meiner zahlreichen Internetbesuche heute nach zwei Jahren hier, dass es eine gesicherte WLAN-Verbindung gibt. Da Theo schon den zweiten Tag nicht erschienen ist, und ich ihn zufällig an einem anderen Schiff arbeiten sehe, frage ich mal, wann es weiter geht. Gar nicht, er ist fertig. Sein letzter Arbeitsschritt war das Auftragen des Primers. Auf Nachfrage im Büro heißt es, wir müssen warten, bis Sohn von Chef kommt. Der kommt erst morgen wieder. Da hätten wir schon gestern das Copper Coat auftragen können, bei zwei Tagen Trockenzeit wären wir vor dem Wochenende ins Wasser gekommen. Griechische Koordination… um nicht mehr Zeit als nötig zu verlieren übernehme ich das Anschleifen des Primers selber. Ist ja nicht so, dass ich das nicht schon mal gemacht hätte. Und natürlich an den am besten zugänglichen Stellen mit dem geliebten Kiel –Rumpf-Übergang. Und immer schön Gegenwind, dass der Dreck ja den Weg ins Gesicht findet. Nebenbei wird ein Gullet gewässert. Die haben praktisch den gesamten Rumpf neu aus Holz aufgebaut. Während der Zeit, die wir auch hier waren. Alle kommen eher ins Wasser als wir.

Dienstag, 21. Juni 2011

Dienstag 21.06.2011

Schon früh am morgen ist es heiß. Theo erscheint nicht, um sein Werk fortzusetzen. Auch wir beschließen wegen der Hitze uns nicht zu viel zu bewegen. Ich sichere einige Dateien vom Laptop auf einer Festplatte. Die letzten hundert Bilder habe ich falsch nummeriert, das wird korrigiert. Dann warten wir auf den Abend. Irgendwann komme ich auf die Idee, dass es uns kühlen könnte, wenn ich den Beton unter uns und den Rumpf wässere. Das Wasser verdampft innerhalb von Minuten.

Montag 20.06.2011


Schon gestern habe ich vergeblich versucht, mein Navigationsprogramm auf dem Ersatz-Laptop zum Laufen zu bringen. Auch die heutigen Versuche bleiben erfolglos. Theo schaut wieder vorbei. Diesmal ist der Innenraum dran. Das Entfernen der alten Schichten ist eine brutale Sache. Mit Hammer und Stemmeisen rückt er an und drischt drauf wie ein Steinmetz. Dass er nicht durch die Rumpfwand kommt spricht doch wieder für eine gewisse Stabilität. Vier neue Gewebelagen, darunter ein Geflecht, laminiert er ein. Als Finish zwei Schichten Gelcoat. Alles schön gemacht. Hätten wir das selbst in die Hand genommen, wir hätten Tage gebraucht. Und er macht gleich weiter mit den Kielen. Spachtel abschleifen und Epoxy drüber. Später schleife ich noch die Stelle der Außenhaut an, an der die Krankriemen etwas eingedrückt haben, dass Theo sie mit Copper Coat überstreichen kann.
Bild des Tages: Fürs Harzen vorbereitete Rumpfinnenseite

Montag, 20. Juni 2011

Sonntag 19.06.2011


Die nächste Überraschung, Theo arbeitet sogar am Sonntag. Zunächst wird geschliffen, dann gespachtelt. Besser als bei uns sieht das auch nicht aus. Auf der einen Seite ist es zu flüssig und es zeigen sich Krater, am anderen Kiel ist viel mehr Sand beigemischt. Es ist heiß, daher wird nicht viel gearbeitet. Auch Theo macht vormittags Schluss. Ich baue die Holzbretter ab, welche die ehemaligen Klimaanlagenöffnungen über den Betten verdecken. Deren Oberfläche war immer noch so rau, dass die Bettwäsche in Mitleidenschaft gezogen wurde. Ausbauen, abschleifen, putzen, erster Anstrich. Dafür mal was ganz anderes.
Die Geschichte vom dummen Hund:
Als wir im Frühjahr hier ankamen, gab es einen dritten Marinahund. Einen ganz jungen. Seinem Aussehen nach erhielt er von uns den Namen Struppi. Irgendwie wurde der Struppi nicht erwachsen. Er lief zwar immer mit den anderen beiden mit, schien aber nichts zu kapieren. Dabei hat er immer einen Blick drauf: „Hab ich das nicht toll gemacht? Bin ich nicht gut?“ Wir halten ihn inzwischen für so dumm, dass er sein eigenes Kläffen für das eines anderen Hundes hält und deshalb die ganze Nacht sich mit sich selbst unterhält. Die anderen zwei Marinahunde sind schon dabei, sich abzugrenzen und sich ein anderes Rudel zu suchen. Wegen dieser Entwicklung mussten wir den Namen ändern. Uns fiel nur ein bekannter dummer Hund ein, Rantanplan. S o heißt er jetzt und freut sich.
Bild des Tages: Rantanplan

Samstag 18.06.2011

Auch das ist kaum zu glauben. Theo kam vorbei und begann mit den Reparaturarbeiten. Erst wird geflext, dann laminiert. Und überall sind Glasfaserstaub und Glasfasern. Wir erledigen Kleinkram. Der Deckel des hintersten Stauraums in der Werkstatt bekommt zwei neue Scharniere. Davor steht der Ausbau der alten. Ganz leicht, wenn nicht… Franzmann hat es wieder mal gut gemeint. Alle Schraubenschlitze verklebt. Und diesmal sogar die Schrauben selbst mit einer millimeterdicken Lackschicht. Irgendwann sind die Schrauben draußen, die alten Scharniere weg und die neuen eingepasst. Und weil ich gerade dabei bin, entferne ich vom rechten Motorraumdeckel eine andere Schmierage. Irgendetwas klebriges, zähes. Mit Spachtel und Azeton ist auch das nach einiger Zeit erledigt. Per Internet bestelle ich bei Amazon einen neuen Laptop. Der Bildschirm des alten wird jetzt mal dunkler, mal heller. Mir wurde gesagt, das seien seine letzten Zuckungen. Wenn dem so ist, hoffen wir, dass er noch so lange hält, bis der neue kommt. Nächsten Samstag kommt Besuch aus Deutschland. Sollte der Rechner nicht bis dahin halten, heißt es Geduld haben, wegen Mails und Blogeinträgen.

Samstag, 18. Juni 2011

Freitag 17.06.2011


Man glaube es nicht, kaum sind wir mit dem. Frühstück fertig bekommen wir den Kostenvoranschlag ans Schiff gebracht. 4000 € sind´s. Etwas später frage ich im Büro nach, wann es weiter geht. Heute sollen wir umgesetzt werden, morgen sollen die Arbeiten beginnen. Mals sehen. Aber wie ein Bekannter hier meinte, bei den Griechen heißt morgen nicht das gleiche wie bei uns. Es bedeutet: Nicht heute. Und weiter kaum zu glauben, das Internet geht wieder. Also werden Mails verschickt und der Blog aktualisiert. Und dann wird es tatsächlich ernst. Ari kommt und kündigt unsere Versetzung an. Ich bereite so weit alles vor, Auto, Radl und Leiter weg, Stromkabel eingerollt. Dann passiert erst mal lange nichts. Dann fährt er uns ein paar Meter um die Ecke und wir warten wieder. Wo im Inneren Wände eingezogen sind, an diesen Stellen will er uns aufliegen lassen. Das ist wie bei den kleinen Kindern, spielen mit Bauklötzen. Man muss sie so zusammensetzen, dass sie genau unter den Rumpf passen. Dreimal muss der Knecht mit dem Auto los, um zusätzliche Bauklötze zu suchen. Zum Abschluss kommt Sohn vom Chef zur Kontrolle. Er klettert sogar aufs Schiff, wirft noch ein paar Blicke durch die Luken, dass die Abstützung ja an den Schotten erfolgt. Nachdem sich alle verabschiedet haben entdecken wir, dass uns Ari was hinterlassen hat. Sein Kran hat unter sich gelassen, wie die Krähen. Ein dicker Fettbatzen auf unserem Deck. Und wieder haben wir eine neue Aussicht. So nah am Meer waren wir schon lange nicht mehr. Und so nah an der staubigen Straße auch nicht. Und Ari spricht bereits von zwei Wochen an diesem Platz. Nix mit 9 Tagen.
Bild des Tages: Und wieder ein neuer Stellplatz

Freitag, 17. Juni 2011

Donnerstag 16.06.2011

Gestern Abend hat es uns doch noch erwischt. Erst aus Süden, dann kam es zurück auf Norden. Intensiv war der Regen nicht, das Deck wurde kaum vom Sand befreit. Später verzogen sich die Wolken und wir konnten die Mondfinsternis beobachten. Zumindest die zwei Luken im Schlafzimmer öffneten wir über Nacht. Und wir hatten Glück, kein weiterer Regen. Das Internet bereitet weiter Schwierigkeiten. Jetzt bekomme ich zwar eine Verbindung mit dem Netz, kann aber keine Seite aufrufen. Zumindest bin ich nicht der einzige mit dem Problem. Wollten sie mir doch einreden, es funktioniere alles, nur meine Maschine nicht. Was der Regen gestern nicht schaffte, erledigen wir heute per Hand. Mit dem Wasserschlauch wird das Deck gereinigt. Man glaube es kaum, Sohn vom Marinachef kommt persönlich vorbei, mit Saki als Dolmetscher. Es ist schon seltsames, was der von sich gibt und ich muss aufpassen, dass daraus kein Ärger entsteht. Ob wir denn endlich wüssten, wie es weiter geht. Um zu erfahren, wie es weiter geht bin ich jeden der letzten Tage ins Büro gedackelt und wurde immer vertröstet. Sie bräuchten den Travelllift. Ist doch kein Problem, wir müssen jetzt nicht in den Gurten hängen, wenn eh keiner arbeitet. Und so Sachen reparieren würden sie nicht gerne machen. Ja soll ich mit den Löchern im Rumpf woanders hin segeln? Es verläuft dann doch alles in freundschaftlichen Ton und bei Zeiten werden wir einen Kostenvoranschlag bekommen. Da unsere Vorräte zu Ende gehen, fahren wir nach Lefkas zum Einkaufen. Der Lidl Parkplatz ist ein wichtiger Ort für soziale Kontakte. Wir treffen unseren österreichischen Schweißer. Sollten wir den Weg ins Wasser finden, wäre weiterhin Vonitsa der Arbeitsplatz. Der Steg bei ihnen vor Ort würde nur bis 1 Meter Wassertiefe reichen. Das ist für uns etwas zu wenig.

Mittwoch, 15. Juni 2011

Mittwoch 15.06.2011

Und immer noch keine Nachricht vom Gutachter. Morgens war es richtig bewölkt. Im Laufe des Tages zeigte sich genau über uns der blaue Himmel, ringsum wachsen wieder die Gewittertürme. Wir kratzen die Kleberreste rings um die Küchenscheiben ab, die unsere winterliche Abklebung hinterlassen hat. Die letzten Reste werden mit Politur entfernt. Ein längerer Stromausfall ist heute die Ausrede im Büro, warum sie noch nichts vom Gutachter haben. Alle saßen vor ihren Rechnern und drehten Däumchen. Eine neu befüllte Gasflasche wird aus dem Shop geholt, 35 € sind wohl etwas mehr als letztes Jahr. Der Bildschirm unseres Laptops wird zwischendurch immer wieder blass. Ist das ei Zeichen, dass er das zeitliche segnet???

Dienstag 14.06.2011

Auch der heutige Tag brachte nichts Neues. Noch bevor wir mit dem Frühstück fertig waren, wurde Simon ins Wasser gelassen. Er war so mutig, mich an Bord zu bitten, um ihm beim Anlegen in der Marina zu helfen. Uns tatsächlich schwimmt sein Schiff immer noch. Nachdem wir festgemacht hatten, sprangen ganze Massen an Fischen auf den Steg. Irgendwo war ein Jäger unterwegs. Und eine Schildkröte winkte uns zu. Ich fuhr dann zum Einkaufen nach Preveza, Carola kümmerte sich um die Wäsche. Das Internet funktionierte immer noch nicht und so ging ich ins Restaurant, um mal schnell alles zu aktualisieren. Im Büro war keine Stellungnahme des Gutachters eingegangen, somit warten wir auf den morgigen Tag. Die Gewitter sind tagsüber rings um uns herum entstanden und bislang hat sich keines in unsere Richtung verirrt. Immer wieder vertreiben wir Krähen. Keine kleinen Spatzen mehr, große Krähen setzen sich auf den Kran, in dem wir hängen, und auf unsere Mastspitze. Und Krähenschiss ist deutlich größer als Spatzendreck.

Dienstag, 14. Juni 2011

Montag 13.06.2011


Da nach dem Streichen die Holzverkleidung in unserem Schlafzimmer kräftig Lösungsmittel freisetzte, verbrachten wir die Nacht im Gästebett. Regen gab es die ganze Nacht keinen. Um 08.00 werden wir von den üblichen Marinageräuschen geweckt. Haben wir den Pfingstmontag verschlafen? In allen drei Marinas wird gearbeitet. Drüben in Preveza hat alles zu. Mit unserem Schaden kommen wir nicht weiter. Die Stellungnahme des Gutachters ist noch nicht da. Dass Gutachter immer so lange brauchen, ihre paar Gedanken zu Papier zu bringen… so erledigen wir Kleinkram. Das Brett erhält einen dritten Anstrich. Der Seewasserfilter bekommt auch einen zuführenden Schlauch mit Stahlverstärkung. Und so bei der Durchsicht durch den Motorraum entdecke ich frei herumhängende Drähte. Die führen zu einem Schalter und von dort zu einer Steckdose. Einer französischen. Es sind tatsächlich 220 V drauf. Und am Sicherungskasten keine eigene Sicherung. Austauschen ist angesagt. Beim Öffnen der Steckdose zeigt sich das altbekannte Bild. Rost überall. Dass es da noch keinen Kurzen gegeben hat ist schwer vorstellbar. In jedem Motorraum zwicke ich zwei Seilzüge ab, die von einem Hebel ins Nichts führten. Und Internet gibt es immer noch keines. Ist ja Feiertag.
Bild des Tages: Französische Elektrik

Sonntag 12.06.2011


Schon am Morgen war das Wetter sehr unbeständig. Der starke Wind war eingeschlafen und es zogen viele dicke Wolken umher. Carola strich die Deckenverkleidung in unserem Zimmer zweimal. Dazu mussten Matratze und Lattenrost weichen. Ich versuchte, das Windex zu reanimieren. Als erstes öffnete ich den Tisch, um die aus dem Mast kommenden Kabel zu untersuchen. Eine Steckverbindung war völlig korridiert. Mit WD 40 und zwei Rohrzangen ließ sie sich nach einer gewissen Zeit öffnen. Aber es war das Kabel für die Amateurfunkanlage. Laut uralter englischer Gebrauchsanweisung sollte es eine „junction box“ geben. An der sollte man die Kontakte prüfen, bevor man in den Mast geht. S fand sich auch hinter dem Sicherungspaneel keine „junction box“. Dann gibt es halt keine Windstärkenanzeige. Im Büro war die Internetverbindung immer noch tot. Ich wurde an das Marinarestaurant verwiesen. Da bekam ich tatsächlich einen Zugangscode. Also Laptop holen, ins Marinabüro und siehe da, Internet. Aber Bilder hoch laden geht nicht. Zur Erbauung nehme ich mir das Gutachten des Französischen „Experten“ vor. Die entscheidenden Passagensind die folgenden:
„We noticed some cracks, in the paint coating, situated on the keels: We were informed that these anomalies were originally ascertained in VENEZUELA in 2006, when the boat was hauled out, after a new antifouling paint was applied. At that time some polyester laminate structural reinforcement work (nicht Reparatur!!) were carried out on the internal & external part of the keels. These cracks could be the result of the polyester resin solvents which were trapped under the antifouling paint applied after the work. They are not structural cracks. No trace of external osmosis was visible on the day of our survey. In the circumstances of our inspection, no anomaly was noticed. The underwater hulls are visually in good condition.”
Gegen Abend ist es vorbei mit unserem Glück. Eigentlich hat Poseidon schon für den ganzen Tag Regen verkündet. Es ziehen die dunklen Wolken auch über uns hinweg und lassen einige Tropfen fallen. Wir bleiben zuversichtlich und lassen die Lukenoffen. Tatsächlich bleibt es beim Tröpfeln, mal mehr, mal weniger. Noch bevor die Sonne untergeht werde ich gleichzeitig von einer Fliege und einer Mücke gestochen. Beide überleben es nicht.
Bild des Tages: Korridierte Steckerverbindung

Sonntag, 12. Juni 2011

Samstag 11.06.2011


Diese Nacht am die Musik direkt von gegenüber aus Preveza. Der Wind hat unüblicherweise nicht abends nachgelassen und sein Lärm überdeckt gnädig die Musik. Am Vormittag schaue ich im Büro vorbei, Chef ist noch nicht da, deshalb weiß keiner Bescheid. Wenn wir schon mal an Land sind, können wir den einen Seewasserschlauch austauschen, der sich immer zusammengezogen hat, wodurch sich Blasen im Wasser bildeten. Beim Einstieg in den Motorraum fällt mir eine Flüssigkeit in der inneren Vertiefung in der Gummidichtung um den Saildrive auf. Wasser kann es eigentlich nicht sein. Verschüttetes Öl? Der Getriebeölstand ist zu niedrig. Und wie ist es ausgetreten? Durch das Absaugrohr. Als ich den Stöpsel des selbigen runterziehe ist der eine Dichtungsring verschoben, bei genauerer Betrachtung sogar gerissen. In unserer Dichtungsringsammlung feindet sich ein Ersatz. Das Öl wird nachgefüllt und fertig. Einmal Stöpsel rein und raus und schon bricht die Dichtung. Spricht nicht für die Qualität. Schlauch am Seewasserfilter abgeschraubt und so weit als möglich das Wasser ausgeleert. Dann der erste genaue Blick ans andere Ende des Schlauches. Das sieht ziemlich aufgeweitet aus, über der Tülle. Mal nachgemessen und die böse Überraschung ist da. Der Einlass zur Seewasserpumpe hat 19 mm. Der Schlauch 16 mm. Wie kann eine Firma wie Volvo aus dem Saildrive einen 16 mm Auslass bauen, beim Einlass der Seewasserpumpe einen mit 19 mm? Hat sie wahrscheinlich nicht. Franzmann, der Drecksack, hat auf das Seeventil am Saildriveeinlass einen 16er Anschluss aufgeschraubt, dass er sein verrottetes Seewasserventil nicht gegen ein neues mit 19 Anschlüssen austauschen muss. 4000 kostet ein neuer Motor, 60 € ein Seewasserfilter. Geizen auf hohem Niveau. Und wir haben gerade zwei neue Seewasserfilter mit 16er Anschlüssen eingebaut. Jetzt können wir den alten Schlauch belassen, alles auf 19 mm umstellen oder versuchen, einen 16er Schlauch auf den 19er Anschluss zu drücken. Wir entscheiden uns für letzteres. Mit Föhn und Vaseline wird der Schlauch mit einem 19er Anschluss aus der Werksatt vorgedehnt. Blasen an beiden Händen vom kräftigen Drehen sind die Folge. Aber es funktioniert. Den Chef erreiche ich auch am Nachmittag noch nicht, also bleibt uns wieder nichts übrig als zu warten.
Bild des Tages: Freigelegte Bruchlinie

Freitag 10.06.2011

Da meinten doch irgendwelche Knaller, sie müssten mitten in der Nacht (auf jeden Fall weit nach Mitternacht) Party feiern. Lokalisieren konnten wir den Lärm leider nicht. Es war eine Mischung aus Karaoke, Life Musik, und eine Lehrstunde für die Griechen in Popmusik. Von Elvis bis Bon Jovi. Das übliche Hundegebell ging in dem Lärm unter. Wenigstens war diese Nacht kühler. Den ganzen Vormittag warten wir auf den Gutachter. Für 11.00 war er angekündigt, um 13.00 ist er da. Um genaueres sagen zu können, wird Theo gerufen, um erst mit dem Schaber, dann mit Hammer und Stemmeisen und zuletzt mit der Flex für tiefere Einblicke zu sorgen. Die sind alles andere als erfreulich. Die Bruchlinien besagen, dass der Kiel nach innen gedrückt wurde. Das kann nicht beim Kranen entstanden sein, also muss es ein alter Schaden sein. Zudem sind alte Überlaminierungen erkennbar, die den Schaben wohl provisorisch behoben, ihn aber auch für uns unsichtbar gemacht haben. Laut Gutachter hätte der französische Gutachter bei der Untersuchung vor dem Kauf zumindest misstrauisch werden müssen. Die Erklärung Franzmann, der Kiel sei verstärkt worden, sei bei den erkennbaren Arbeiten für ihn ein Witz. Wir sind also von allen Seiten übers Ohr gehauen worden. Die Osmose hat an übersehen können, aber das nicht. Und Franzmann muss von dem Schaden gewusst haben, da er ja repariert worden ist. So stehen wir wieder an Land und werden morgen mit der Marina sprechen, wie es weiter geht. Der Gutachter meinte, man könne den Schaden schon reparieren, man müsse halt den Riss weiträumig freilegen, neu laminieren und dann alles wieder neu aufbauen bis hin zum Copper Coat. Damit reichts uns für heute. Und dann geht auch noch kein Internet, weil der Sender in der Wartung ist.

Donnerstag, 9. Juni 2011

Donnerstag 09.06.2011


Diese Nacht haben wir in Gurten verbracht. Die Eingeweihten wissen, was das bedeutet. Die Marinaleute waren gestern zu faul, uns ordentlich an einen Platz zu stellen. Sie hätten es ja gerne gehabt, wenn heute die Risse schnell zugekleistert werden und wir wieder ins Wasser gegangen wären. Das hat aber meiner Versicherung nicht gefallen. Die habe gemailt, ja nichts am Schiff machen zu lassen, bis nicht ihr eigener Gutachter die Risse gesehen hat. Die Nacht an sich war dann erwartungsgemäß sehr heiß, aber relativ ruhig. Abgesehen von gelegentlichem Hundegebell in nächster Nähe. Ich habe inzwischen einen Ablauf beim Heben vom Landplatz erinnert, der die Beschädigung erklären würde. Die ausführliche spare ich mir. Am Vormittag unterbreitete ich meine Theorie dem Marinachef, der meinte zumindest, „Could be“. Aber wir sollen auf den Gutachter warten, der habe bereits mit ihnen Kontakt aufgenommen. Später wurde mir mitgeteilt, dass der Gutachter morgen Vormittag kommen wird. Wir haben unser Schiff wieder auf Camping umgerüstet, Leiter raus, Holzklotz an Leiter, Stromkabel raus, die alten Schläuche für die Wasserauslässe wieder in die Borddurchbrüche gesteckt. Und weil wir schon mal hier sind, geben wir die leere Gasflasche zum Füllen im Shop ab. Zur Erhärtung meiner Theorie finde ich an unserem alten Stellplatz noch tiefe Eindrücke von den hinteren Stützpfeilern, die natürlich photographiert werden.
Wie im wirklichen Leben, Katastrophen steigern die Auflage. Die letzten Tage hatten wir täglich fast 100 Klicks auf unserem Blog. Es kamen auch viele Mails. Und Nein, der Kranführer ist kein verkappter Franzose, er ist sogar in Deutschland geboren und aufgewachsen. So arbeitet er auch, ruhig und sorgfältig. Dem Vorschlag, uns in eine Marina in Deutschland beispielsweise an der Donau zu begeben, können wir er nichts abgewinnen. Auf dem Weg dorthin wäre auch der Mast etwas im Weg.
Nach einem ausführlichen Internetbesuch kam Les vorbei und sah sich die Risse an. Wir sollten auf jeden Fall eine Verstärkung einbauen. Für die Arbeiten müsste das Boot in den Gurten hängen, dass der Kiel alles nach unten zieht. Um eine ausreichende Verbindung zu bekommen, müsste man mindestens 10 cm rundrum anschäften/abschleifen. Nach diesen Neuigkeiten fahren wir erst einmal einkaufen. Da es so schön weht, schauen wir am Strand von Lefkas Stadt vorbei. Etwa 20 Kiter flitzen und fliegen durch die Wellen. Mit ganz kleinen Schirmen. Wie üblich sehen die Surfer dagegen alt aus. Es ist eine ideale Zeit zum Einkaufen. Alle Griechenhalten Siesta, wir haben die Geschäfte für uns.
Bild des Tages: Schiff hängt in den Seilen. In 4 Tagen 4 neue Standorte, das überfordert uns völlig.

Mittwoch, 8. Juni 2011

Mittwoch 08.06.2011


Auch die Nacht war heiß, weshalb wir nicht viel geschlafen haben. Anfangs wurden wir von einem Flötenspieler unterhalten. Die bayerische Nationalhymne hab ich so noch nie gehört. Statt wie vereinbart um 14.00 werden wir schon um 08.00 aufgefordert, ins Kranbecken zu fahren. Dann aber doch nicht, weil erst ein kleiner ins Wasser kommt. Ari hebt uns und fährt uns danach gleich auf den Betonplatz. Schon beim ersten Blick entdecken wir einen Riss. Der verläuft an der Kielhinterkante. Ari selbst entdeckt am anderen Kiel einen Riss an der gleichen Stelle. Später finden wir noch konzentrische Risse an einer Stelle, die zu den Gurten des Trailerfahrzeuges passen würde. Der Marinachef selbst schaut wieder vorbei. Er hat zunächst keine Erklärung, wie das passieren kann. Schließlich meint er, es müsse ein alter Schaden sein. Mit einem anderen Griechen will er uns einreden, das Schiff sei aus Polyurethan, ein totaler Blödsinn, und wir hätten das was falsch repariert. Natürlich haben wir was repariert, einen Osmoseschaden. Dafür ist alles bis auf das Glasfieber abgetragen worden. Wenn da ein Schaden gewesen wäre, hätten wir ihn gesehen und reparieren können. Wir kennen ja praktisch jeden Millimeter unseres Unterwasserschiffes. Inzwischen kommt aus dem rechten Riss sogar Wasser gelaufen. Als nächstes lässt er das Boot auf die Kiele stellen und behauptet, stehend wären die Risse ja geschlossen und man würde sie nicht sehen. Natürlich sieht man sie. Ja meint er, aber nur, wenn man wisse, wo man hinsehen müsse. Durch das Abstellen drückt es auch aus dem linken Riss Wasser raus. Die Meinung der Marina ist somit, dass da immer schon ein Schaden gewesen wäre, der erst offenkundig geworden sei, als das Schiff ins Wasser gekommen sei. Bevor es hier an Land gekommen ist war das Schiff im Wasser und wir haben kein Leck gehabt. Und als wir es letzten Herbst verlassen haben, waren auch keine Risse drinnen und auch nicht, als wir zurückgekommen sind. Und genau an der Stelle des einen Risses haben wir heuer Copper Coat aufgetragen und uns die Stelle genau aus der Nähe angesehen. Da war kein Riss. Vielleicht liege ich ja daneben und bitte um Aufklärung, aber für mich ist die Kausalitätskette klar. Kein Riss im Schiff, Schiff wird gekrant, Schiff hat Riss. Kranen ist die Ursache. Wir schießen viele Photos, schreiben im Marinabüro alles zusammen und schicken alles an die Versicherung. Mal sehen, was die uns rät. Danach wandern wir zu Simon auf sein Schiff und halten ihn von der Arbeit ab. Es bläst kräftig aus Süden, heiße Luft und Sand aus der Sahara. Den Innenputz hätte sich Carola sparen können, der Staub hat uns wieder. Und dabei stehen wir nicht neben der Straße.
Bild des Tages: Unser Schiff weint und wir auch.

Dienstag 07.06.2011


In der Nacht hatten wir zunächst Unterhaltung durch Musik aus den umliegenden Bars. Und noch weit vor Sonnenaufgang sind die Fischer ausgelaufen. Natürlich einer nach dem anderen über einen langen Zeitraum hinweg. Und wie bei uns die Halbstarken sind sie wohl in einem Wettbewerb, wer ohne Schalldämpfer den lautesten Auspuff hat.
Wir gönnen uns noch eine Abwechslung zum Frühstück. Ein griechisches Donut für Carola, ich bleib bei Haferflocken und Milch. Dann werden die Festmacher eingeholt, Motor an und Anker auf. Diesmal haben wir keine Motorenprobleme. Zur Abkühlung bekommen wir ei paar Regentropfen ab. Als wir in der Marina mit Strömung und Seitenwind anlegen wollen ist ausgerechnet der dümmste der Murineros im Dienst. Der sieht uns kommen, winkt schön, zieht das Handy raus und ratscht. Wir legen alleine an und da taucht er auf einmal auf. Später fährt er mit zwei Leuten mit dem Marinaschlauchboot zum Zeitung kaufen und die Leute stauen sich an der Tankstelle. Wir melden uns im Marinabüro. Die wollen sich natürlich die Sache ansehen. Tatsächlich schaut der Marinachef selbst vorbei. Er meint, wahrscheinlich würden wir beim Kranen nichts finden, es würden Haarrisse sein, die überall im Rumpf sein könnten, weshalb das Wasser von überall her durch die Glasfasermatten wandern und hier austreten könnte. Wir werden sehen. Gekrant werden wir heute nicht, da die Kräne in Wartung sind. Die Fische hier in der Marina sind immer noch so dumm wie letztes Jahr. Sie springen weniger als die Fische in Sibari, dafür landen sie öfters auf dem Steg und vertrocknen, wenn sie keine mitleidige Seele zurück ins Wasser wirft. Und es ist heiß. Selbst nach Sonnenuntergang schwitzen wir beim Essen.
Bild des Tages: Gangway für mutige.

Dienstag, 7. Juni 2011

Montag 06.06.2011


Der große Tag. Wir stehen extra früh auf, um vorbereitet zu sein. Im Gegensatz zu den Mitarbeitern hier. Sie kommen zwar alle um 08.00 hier an, aber da wird erst einmal Kaffee getrunken. Ich treffe bei dieser Gelegenheit den Außenbordermechaniker, er meint, er hätte noch etwas Zeit. Ich kann ihn letztlich überzeugen, dass wir jetzt, in einer halben Stunde ins Wasser kommen und sich der Außenborder gut am Beiboot machen würde. Etwas später bringt er ihn tatsächlich vorbei. Da er Mechaniker und Elektriker in Personalunion ist fällt ihm jetzt auf, dass das Licht im Mast noch zu reparieren wäre. Er werde noch schnell vorbei kommen und das erledigen. Ich zahle währenddessen den Außenborder-Service. Zurück am Schiff hängt der Elektriker tatsächlich im Mast. Den Fehler findet er nicht. Ari rückt mit dem Lifter an, der Elektriker kommt zwar vom Mast runter, will aber innen weiter machen. Und tatsächlich findet er den Fehler. Er hat beim Auswechseln der verrosteten Lüsterklemmen die Drähte entsprechend ihrer Farben wieder verbunden. Böser Fehler, er kennt Franzmann nicht. Unten wird langsam der Lifter zusammengebaut und in Position gebracht. Beim Hochheben entsteht eine üble Geräuschkulisse. Ari meint, das liege nur an den trockenen Gurten. Gaaaanz langsam werden wir auf den Betonplatz gefahren und dort vom großen Travellift übernommen. Ari lässt uns Zeit, die Aufsitzstellen mit Antifouling zu streichen. Danach geht es in Richtung Becken. Tatsächlich, das Schiff schwimmt. Ari hat uns vorher nochbeschissen. Auf der Wage am Lift waren 12 Tonnen angezeigt. Was haben wir uns gefreut. Darauf angesprochen meinte er, er habe den Nullpunkt anders eingestellt, wir müssten 4 Tonnen draufschlagen. War nichts mit dem leichten Schiff. Als es im Becken schwimmt muss ich an Bord hüpfen und die Dichtigkeit prüfen. Alle von uns neu eingebauten Seeventile halten, auch die alten und auch das neu eingebaute Log. Motoren gestartet und wir fahren hinaus. Nach ein paar Minuten, kurz bevor wir den Hafen Preveza erreichen, Motoralarm. Die rechte Maschine ist zu heiß. Maschine aus, Alarm aus und nachgeschaut. Öl war zwischen Min und Max, wird nachgefüllt. Kühlflüssigkeit wird nachgefüllt. Da pfeift es wieder. Anderen Motor auch aus. Und so treiben wir dahin. Beim linken Motor finde ich nichts Ungewöhnliches. Im Nachhinein war es wohl der Alarm vom rechten Motor, der nach einer gewissen Zeit wieder losgeheult hat. Motoren wieder an. Und sie laufen frei von Alarmen. Wir drehen eine Ehrenrunde im Hafenbecken und machen uns an Anlegen. Ob wir das noch können?? Anker vorbereiten, er muss mit viel Gefühl unter dem Bugkorb durch, über die Ankerrolle gelassen werden. Dann wird er fallen gelassen und wir nähern uns mit dem Heck der Hafenmauer. Da ich vorsichtig langsam unterwegs war, versetzt uns der Wind. Kein großes Drama, Platz ist genug. Noch mal Ankerkette eingeholt und zweiter Anlauf. Jetzt passt die Stelle. Es ist natürlich kein Grieche in der Nähe wenn man einen braucht. Keiner fängt unsere Leine, also darf ich an Land hüpfen. Unsere beiden Fenderkonstruktionen erweisen sich als untauglich. Beide schwimmen auf. Dafür funktioniert die selbst gebastelte Gangway. Leinen fest und erst einmal durchschnaufen. Bald darauf mache ich mich auf, die Teleskopvorhangschiene umzutauchen. Kein Problem, auch ohne Kassenzettel. Die Dusche bekommt einige Haken, der Duschvorhang wird probeweise eingehängt, abgesteckt, abgeschnitten und abgenäht. Nebenan legen Holländer an. Als der Anker nicht greift fahren sie nicht etwa wieder mit dem Schiff vor, um ihn neu zu setzen, sie fahren den Anker mit dem Beiboot aus. Jeder wie er will. Irgendwann komme ich in meiner zwänglerischen Art auf die Idee, nicht nur die Seeventile und die Bilge auf Wassereinbruch zu kontrollieren. Ich hebe alle Bodenbretter auf und schon beim ersten finde ich Wasser. Der Ursprung ist unklar. Es ist kein Borddurchlass in der Nähe. Theoretisch könnte es nach unserer gestrigen Putzaktion von einem undichten Seitenfenster runter gelaufen sein. In einem heroischen Selbstversuch koste ich die Brühe, sie ist salzig. Muss auch noch nichts besagen. Mit dem Schwamm aufgetunkt und weg mit dem Dreck. Aber das Unheil nimmt seinen Lauf. Von irgendwoher läuft das Wasser nach. Das kann doch nicht sein. Wir lokalisieren zwei Stellen, an denen Wasser eindringt. Risse oder Löcher sehen wir nicht. Aber es müssen Risse da sein. Es ist nicht vorstellbar, dass Wasser den Epoxyspachtel, die 6 Schichten Epoxy, die drei Schichen Epoxyprimer und die 5 Schichten Epoxy Copper Coat einfach so durchdringt. Da haben sie uns wohl beim Kranen Risse in den Rumpf gemacht. So können wir das nicht lassen, was bedeutet, dass wir wieder an Land dürfen. Da kommt keine Freude auf. Was haben wir verbrochen, dass wir nicht aufs Wasser kommen.
Bild des Tages: Bilder haben wir viele. Als Beweis, das wir im Wasser waren, ein Bild vom Schiff im Stadthafen. Böse Menschen könnten jetzt behaupten, das sei ein Bild aus 2009.da vergleiche man die Baufälligkeit der Gebäude im Hintergrund.

Sonntag, 5. Juni 2011

Sonntag 05.06.2011


Und wieder kein Ruhetag. Es ist wirklich unglaublich. Seit über zwei Monaten sind wir jetzt hier und bis auf die zwei Besuche bei der Rush haben wir jeden Tag geschuftet. Da muss das Segeln mit einigem entschädigen… Wir waren den ganzen Tag beschäftigt. Wäsche Waschen, Matratze entsorgen, neue Matratze einbauen, Schiff innen putzen, Schiff außen putzen, Wassertanks auffüllen, allgemeines Umräumen von Zeug um Bewegungsraum im Schiff zu bekommen, Radl und Kitebord verstauen, Fender ausbringen, Festmacher anbringen, unsere improvisierte Werkstatt unter dem Schiff wegräumen. Und das alles bei 33°. Das reicht für heute.
Bild des Tages: Wir alleine auf weiter Flur

Samstag, 4. Juni 2011

Samstag 04.06.2011

Und wieder führte mein erster Weg in den Shop. Einmal drahtverstärkten Schlauch und ein Schlauchanschluss. Inzwischen erinnert sich der Verkäufer an mich. Das war doch letztes Jahr der Kat an der Straße, im Staub und Schiff streichen??? Genau, das waren wir. Danach wird alles von gestern zerlegt und mit den neuen Teilen neu kombiniert. Die Schlauchverbindung vom Waschbecken zum Seeventil passt schon mal. Beim Dichtigkeitstest bleibt lange alles trocken, aber nicht ewig. Die undichte Stelle liegt so, dass bei normalem Gebrauch kein Schaden entstehen dürfte. Da jetzt alles nass ist, werde ich das Problem im nächsten Frühjahr angehen. Aufräumen steht auf dem Programm, Saugen und bei den Mädels im Büro vorbei schauen. Gestern Nachmittag konnten sie mir den Rechnungsbetrag nicht mitteilen, sie hätten es bereits ausgerechnet, aber ein Viertelstunde vor Dienstschluss… 600 € dürfen wir zahlen, zuzüglich die Außenborderwartung, die noch nicht fertig ist und deshalb noch nicht genau berechnet werden kann. letztes Jahr haben wir deutlich mehr bezahlt. Erkundigungen nach dem Außenborder verlaufen zunächst im Sand, es ist keiner da. So nebenbei beobachten wir, wie der Stahlkat neben uns und die tschechische Hanse ins Wasser kommen. Darauf hoffend, dass der Außenborder heute fertig wird, lassen wir das Beiboot runter, um ihn gleich anhängen zu können. Inzwischen kommen aus der Richtung der Werkstatt Töne, die uns bekannt vorkommen. Das Röcheln unseres Außenborders. Aber es bessert sich im Laufe des Tages. Die Abdeckklappe für unsere Toilette erhält neue Scharniere. Rettungsring und Markierungsboje kommen aus der Bugkammer an ihren Platz. Der Mechaniker (in Personalunion ist er auch der Elektriker) meint, der Vergaser sei blockiert gewesen, Zündzeitpunkt habe er neu eingestellt, Öl nachgefüllt, das alte sei aber ganz sauber gewesen. Kein Wunder, er war das letzte Jahr auch nicht im Wasser. Er wird das Teil später vorbei bringen, sagt er. Kommen tut er nicht. Da es richtig heiß geworden ist, bekomme ich einen neuen Haarschnitt.

Freitag, 3. Juni 2011

Freitag 03.06.2011


Schon am frühen Morgen bekam wir was geboten. 9 Jets donnerten im Formationsflug über uns hinweg, Flügel an Flügel, wie es von hier aussah. So gestaffelt vollführten sie einen Landeanflug, starteten durch, lösten die Formation auf und landeten einzeln. Ich fuhr später nach Preveza zum Einkaufen. Einige Sanitärteile, Brot, Milch und so weiter. Inzwischen haben die Saildrives einen zweiten Antifoulinganstrich erhalten. Danach konnte sich Carola nicht bremsen und entfernte mit Schiffspolitur die Autoreifenspuren am Rumpf und auch andere schwarze Flecken unbekannter Herkunft. Ich versuchte im warmen Kämmerlein, die Sanitärteile in eine vernünftige Reihenfolge zu bringen. Seeventil, T-Stück, 90°-Knie und dann war der Knick zum Waschbeckenabfluss immer noch zu hart, der Schlauch knickte ab. Weitere Sanitärteile in der Nachbarmarina geholt, andere Teilekombination versucht, geht auch nicht. Um einen stahlverstärkten Schlauch zu kaufen war es inzwischen zu spät. Beim Probelauf die Ernüchterung, irgendwo rinnt es. Bei diesem Wassertest bekommt Carola das ablaufende Wasser ins Genick, da sie gerade die dritte Schicht Antifouling auftrug. Es wurde die Sorge geäußert, nach unserer Wasserung könnte es keinen Blog mehr geben. Wahrscheinlich kann ich die Einträge nicht mehr täglich einstellen, aber sie werden alle nachgeliefert.
Bild des Tages: Ausgemusterte französische Wasserschlauchführung.

Donnerstag, 2. Juni 2011

Donnerstag 02.06.2011


Der Tag der Wasserung rückt näher und wir haben so gar keine Ahnung, was man üblicherweise vor so einem Ereignis alles erledigt. Auf jeden Fall werden die beiden Saildrives gestrichen. Erst mit Primer, der muss einige Stunden trocknen, dann Antifouling, mehrere Schichten, mit mindestens 6 Stunden Trockenzeit dazwischen. Der Primer stinkt fürchterlich und sieht nicht schön aus. Ich spanne ein Segelfall auf die gestern „gewartete“ Winsch, unterziehe die Motoren einem finalen Check und widme mich dem nächsten größeren Problem. Das Seeventil unserer Innendusche hat sich trotz mehrmaliger WD 40 Anwendung nicht bewegt. Also Austauschen. Die französischen Verschlauchungen sind bald entfernt. Mit dem Seeventil sieht es ganz anders aus. Das sitzt natürlich fest. 38er Schlüssel sind nicht an Bord, daher muss die große Zange ran. Der einzige Vorteil diesmal ist die relativ gute Zugänglichkeit. Beim Zangendrehen bewegt sich der Borddurchlass, nicht das auf diesen geschraubte Seeventil. Simon vom Nachbarschiff Hera leiht mir ein selbst gebasteltes Teil, mit dem Carola den Borddurchlass von außen fixieren kann. hilft aber alles nichts, die zwei Teile lassen sich nicht lösen. Da hilft nur eines, mit dem Vorschlaghammer von außen draufhauen, dass alles nach innen durchbricht. Vor dieser Aktion fällt mir doch noch eine weniger radikale Lösung ein. Der Borddurchlass wird hinter dem Ventil abgesägt. Das geht überraschend schnell. Auf den verbleibenden Rest des Gewindes lässt sich locker das neue Seeventil aufschrauben. Da ich keine solchen Schlauchsalat wie Franzmann haben will, muss ich morgen nach Preveza, um die entsprechenden Rohrteile zu kaufen. Zwei Schläuche mit unterschiedlichem Innendurchmesser müssen angeschlossen werden. Ich hoffe mal, mein freundlicher Grieche von Sanitärfachhandel hat die entsprechenden Teile. Die Saildrives haben ihren zweiten Anstrich (den ersten Antifoulinganstrich) bekommen. Jetzt sind sie schwarz. Ich montiere noch den aufgeschnittenen Gartenschlauch als Bugschutz.
Bild des Tages: Die Farben des Sommers. K-Braun und K-Grün.

Mittwoch, 1. Juni 2011

Mittwoch 01.06.2011


Da hatten wir doch gestern Abend eine fast private Galavorstellung, wie man es nicht machen soll. Beim Abendessen hörten wir einen größeren Pott tuten. Einer der größten Frachter, die gegenüber in Preveza festgemacht haben, verabschiedete sich. Er war so groß, dass wir die Vibrationen durch seine Maschinen sogar an Land spürten. Kurz darauf sahen wir seine hohen Kräne hinter der Taverne vorne am Meer vorbeiziehen, dann zogen sie auf einmal nicht mehr. Die Motoren liefen noch eine gewisse Zeit auf hohen Touren, dann war Ruhe. Das mussten wir uns natürlich aus der Nähe ansehen. Da hat sich der Kapitän wohl verschätzt gehabt. Das Schiff war leer, die Strömung kam von hinten, der Radeffekt ging nach links und schon trug es ihn aus der Kurve, aus dem Fahrwasser, auf die Sandbank. Später in der Nacht war es ein eindrucksvolles Bild, so ein riesen Teil mit Festbeleuchtung an dieser Stelle zu sehen. Wenigstens hat er außerhalb der Rinne geparkt und alle anderen konnten an ihm vorbeituckern. Heute wurde das Bugbrett weiter gestrichen und ich widmete mich dem SWF. Diesmal hielt ich mich nicht mit Versuchen auf, das Teil vom Brett ab zu bekommen. Gleich das ganze Brett von der Bordwand geschraubt und fertig. Fast fertig. Wieder waren die Schrauben ins Holz gedreht und mit keinem Schlüssel zu erreichen. Eine war so verrostet, dass die 6 Seiten/Kanten des Kopfes nicht mehr zu erkennen waren. Es war eine Rundschraube geworden. Der im Holz befindliche Teil der Schrauben war gewindefrei, weggerostet. Ein saß so fest, dass eine 13er Nuss aufgab und zerplatzte. Hier ist die ideale Stelle den Kommentar eines regelmäßigen Blog-Lesers einzubauen. Der stellte die Frage, wie viele Ü-Eier unser Kahn noch bereit hielte. Die würden doch sicher für ein weiteres Jahr auf dem trockenen reichen. Und wir sollten eine Lotterie veranstalten. Wir kündigen die geplanten Arbeiten für den nächsten Tag an und stellen die Preisfrage: Wer errät die nächste Blödelei des Franzmanns? Wer das beste Einfühlungsvermögen in die französische Handwerkskunst beweißt, darf sich Franzmann des Tages nennen. Als Hauptpreis für den, der die letzte (da bestünde Hoffnung, dass sie enden) Untat französischer Bauart errät: Mitfahrt auf dem Wasserlassen - äh, Zuwasserlassen des Schiffs. Wir werden darüber nachdenken…
Bei der Schraubensuche in Franzmanns Schätzen wunderte ich mich zum wiederholten Male, warum immer wieder Schrauben nicht zu Mutter passen. Des Rätsels Lösung: Franzmann mischte metrische mit amerikanischen Teilen. Das wäre ein weiterer Hauptpreis für eine Gewinnerreise. Schrauben sortieren auf dem Ankerplatz. Irgendwann war der Filter montiert und der Motor durfte sich bewähren. Anfangs zog er viel Wasser, was wohl am Wassereinlauf durch den Flusher lag. Nach diesem bestandenen finalen Test machten wir uns auf ins Büro, einen Kranktermin zu vereinbaren. Die Mädels konnten es kaum glauben und sind immer noch nicht überzeugt, dass sie uns loswerden. Kommenden Montag 09.00 wäre unser Termin. Wir nahmen uns nochmals die Winschen vor. Keine der festsitzenden Schraube war zu lösen, also Winschenwartung auf Französisch. Keine Reinigung, einfach Fett drüber schmieren. Das Bugbrett wird montiert und als letzte Tat die letzten(??) Reste des alten Antifouling von den Saildrives gekratzt. Nebenbei kam die Sirtaki ins Wasser, ein 75 Jahre alter stählerner Nordseekutter, gefahren von einem ganz netten, ganz gut deutsch sprechendem Italiener. Trotz Strömung und der Notwendigkeit, rückwärts mit seinem Langkieler fahren zu müssen schaffte er die Kurve durch die Einfahrt.
Bild des Tages: Frachter auf Grund