Dienstag, 23. Juli 2019

Freitag 19.07.2019

Eine sehr ruhige, kühle Nacht. Auch wenn Thalia (wie üblich) über das Wetter schimpft, ich finde es ideal. Im Laufe des Vormittags brachen wir nach Lefkas auf. Auf dem Weg ein Anruf und darauf eine kurzfristige Planänderung. Wir schauen mal schnell bei Fred in Tsoukalades vorbei. Es ist ruhig wie üblich, angenehm kühl im Inneren bei schönem Ausblick nach Norden. Jetzt bietet sich wegen der vorgerückten Zeit und dem Standort eine Tour über Karya nach Exanthia an. Wieder bei erstaunlich wenig Verkehr. Hinter Karya ist praktisch nichts mehr los. In Exanthia schauen wir zu, wie ein Tandemflug nach dem anderen gestartet wird. Da wird einmal kurz an den Leinen gezogen, der Schirm steigt, ein paar schnelle Schritte und los geht´s. Mit den leichtgewichtigen Passagieren schaffen die Piloten sogar aufzusteigen. Dickbäuchige Touristen fliegen steil nach unten. Die Gewitterwolken über den Bergen sehen von hier oben bedrohlich aus, halten sich aber fern von Preveza. Am Aghios Ioannis Strand schauen wir den Kitern zu, über 50 sind unterwegs. Am Abend gibt´s Pfannenkuchen.

Donnerstag 18.07.2019

Eine neue, größere Radltour steht an. Start ist in Vlycho. Dort ist viel Betrieb und es überrascht, wie ruhig es ist, nach der Abzweigung nach Charadiatika. Die nächsten 10 km begegnet uns ein einziges Auto auf der schmalen Bergstraße. Ein Pickup, der Fahrer mit Handy in einer Hand am Ohr, den Ellenbogen des anderen Arms aus dem Fenster hängend, locker mit 2 Finger lenkend. So eine einsame Straße in der Hochsaison, unglaublich. Dazu eine Wolke, die fast während der ganzen Auffahrt über uns steht und die Sonne abdeckt. Genial. Die Ausblicke auf Nidri und das Festland dahinter reihen sich aneinander. Aghios Ioannis, eine kleine Kapelle auf dem Weg, liegt exponiert auf einem Hügel. Die Türe ist abgeschlossen, aber der Schlüssel steckt. Innen sind richtig alte Fresken an den Wänden. Nach Altro wird es nochmals richtig steil, dann geht es plötzlich abwärts. Aghios Ilias scheint fast unbewohnt. Durch die verwinkelten Gassen ist an jeder Ecke ein Wegweiser nach Nydri. In vielen Serpentinen führt die Straße abwärts nach Syvros. Der Verkehr nimmt zu, 2 Autos auf den nächsten 10 Kilometern. Der Ausblick nach Süden ist ein neuer. Über Vasiliki nach Ithaka, lauter grüner Hügel. Die Querung an Vournikas und Fterno vorbei ist etwas befahrener, auf der Hauptstraße von Vasiliki nach Lefkas wird es dann die letzten 5 Kilometer unangenehm. Zumindest ist es ein einziges bergab Rollen. Die dichtgedrängten Ankerer in der Vlychobay aus der Nähe sind recht eindrucksvoll. Und abschreckend. Bei der Eisschokolade in Nidri genießen wir den Ausblick auf einige Megayachten am Kay. Der kleinste, eine an sich schon stattliche Motoryacht, hat eine doppelt so hohe und lange Yacht neben sich liegen und verliert dadurch natürlich gewaltig an Aufmerksamkeit. Und dann ein Novum. Eine Zweimasteryacht mit grüner Flagge, aus Saudi Arabien.
Zurück in der Marina wird an dem Stahlschiff weiter gearbeitet. Skandinavische junge Burschen sind ganz eifrig am Werk. Richtig professionell, mit Gasmasken beim Auftragen der Farbe.
Bilder des Tages: Ausblicke von oben, Kapelle, Vlaycho Bay, Saudi-Schiff






Mittwoch 17.07.2019

Heute durften wir wieder ausschlafen. Die Flexarbeiten setzten erst später ein. Allerdings wurde ein weiteres Stahlschiff von weit weg nach ganz nah verschoben. Und eine Jugendmannschaft begann fleißig zu flexen.
Auch wir legten einen weiteren Arbeitstag ein. Der Tisch und die Staufachtürchen bekamen einen Teakanstrich. Die undichte Scheibe über dem Gästebett wurde ausgebaut. Die Scheibe löste sich berits auf leichten Druck durch einen kleinen Finger. Dabei habe ich dieScheibe extra aufgeraut an den Rändern. Das alte Pante am Rahmen war etwas haftender. Unschön war die Schimpferei unseres Nachbarn. Den störte der Dreck. Der kam natürlich von unserem Schiff, war aber größtenteils von den Handwerkern im Winter verursacht und von mir schon teilweise weggeräumt worden. Er hat sich allerdings auch schon über die Marina aufgeregt, welche das Grünzeug vernichtet und durch die verdorrten Gräser eine Brandgefahr heraufbeschworen habe. Nach kleineren Sägearbeiten wird die Scheibe eingeklebt.
In Preveza laufen heute zwei Konzerte und Thalia klagt über mangelnde Kundschaft. Tatsächlich bleiben bei ihr die Tische leer. Dafür sei es vorgestern gelaufen wie an einem Samstag. Mit einem Eis in der Hand wird der rote Fast-Vollmond über den Bergen bewundert, während gleich daneben tragische Lieder zum Besten gegeben werden. Die hört man später noch in der Marina. Unterlegt von den Bässen aus dem Portokali.
Bilder des Tages: Marina von Preveza aus, Fast-Vollmond


Dienstag 16.07.2019

Heute war schon um Mitternacht Ruhe, die Griechen sind wohl vom Wochenende erschöpft gewesen. Dafür wurde es in der Marina früh laut. Mit Planierraupe und Bagger wird das Gelände erweitert. Es ist bedeckt und nachmittags soll es regnen. Nach etwas Kleinarbeit fahren wir nach Lefkas, eine kurze Radltour mit Start am Aghios Ioannis-Strand. Einen wenig befahrenen Weg nach Tsoukalades finden wir nicht, wobei die dabei entdeckten Wege schon schön sind. Auf der Hauptstraße angekommen drehen wir bald um, geschuldet dem Verkehr und dem zunehmenden Regen. Eine kurze Kaffee-Pause am Strand und zurück auf ´s Schiff. Kurz regnet es kräftiger und ein paar Blitze zucken. Diesmal zieht der Gewitterschwerpunkt südlich vorbei. Der Ostwind bläst die Wolken zurück, ohne dass sie uns erreichen. Die Musik im Portokali hält er aber ruhig.
Bilder des Tages: Baumkatze, Olivenhain in Lefkas


Montag 15.07.2019

Ab 05.00 Uhr war dann Ruhe, bis 08.00 Uhr. Da begann eine Bodenverdichtungsmaschine zu hämmern. Der Himmel war bedeckt und für 10.00 Uhr war Regen angesagt. Der blieb aus, nachdem alle Fenster vorsorglich geschlossen worden waren.
Michi Fleiß schaute kurz vorbei, auf dem Weg von Korfu nach Meganissi. Er hatte gestern eine rauschende Überfahrt mit Rückenwind bis 40 kn.
Kleinarbeiten werden erledigt. Befestigung für den Duschkopf in der Marina-Dusche anschrauben, dazu heimlich Loch bohren, erster Versuch mit dem Akku-Bohrer, Akku leer, Ersatzakku holen, auch leer, richtige Bohrmaschine holen, Loch bohren, nicht mehr unauffällig…
Das Wetter sieht unbeständig aus, daher Einkaufsfahrt nach Lefkas. Auf dem Weg dorthin versuchen wir, den Kite-Spot auf der Düne zu erreichen. Eine Holperpiste endet im Nichts. Eine Holzbrücke zur Düne ist eingebrochen. Am nächsten Kite-Strand Aghios Joannis ist noch kein Betrieb. In der Stadt selbst auch nicht, kein Wunder, die meisten Geschäfte haben geschlossen. Ab 14.30 Uhr macht alles dicht. Also zurück zum Kite-Strand, ins Cafe. Hier trödeln nach und nach die ganzen Griechen ein und schwingen sich auf´s Surfbrett. Die gibt es hier tatsächlich noch, die Surfer. Sauber räumlich getrennt von den Kitern. Gegen 17.00 Uhr tauchen auch die jungen Griechen auf, nach dem Ausschlafen wegen der langen Nacht in der Disko.
Zumindest die Supermärkte haben länger auf, die wichtigen Lebensmittelvorräte können wir aufstocken. Unter anderem für Kaiserschmarrn am Abend.
Bilder des Tages: Wattlandschaft


Sonntag 14.07.2019

Ausschlafen ist angesagt. Die Sonne scheint, ringsum steht das Wasser. Auch auf dem Dach, was eine Möwe dazu verführt, ihre Füße darin zu waschen. Und die Schildkröte ist wieder da. Der Wassergraben hält sie nicht ab, uns zu besuchen. Sie scheint sich wohl zu fühlen bei uns, zumindest gemessen an dem Haufen, den sie hinterlassen hat.
Kleinarbeiten werden erledigt, wieder ein Moskitonetz genäht, die große Salonluke erhält neue Dichtungen an den Griffen, nachdem sie letzte Nacht leckte. Die Separee-Luke wird von Klebebändern befreit, die eine Undichtigkeit nicht mehr verhindert haben. Die Sonnensegel werden von der Rumpfseite entfernt, sie haben nicht wirklich für Abkühlung gesorgt. Holzstäbe zum Halten der Sonnenschutzdeckel in den kleinen Luken werden optimiert, dass sie nicht ständig wieder rausfallen.
Dann geht´s zum Kiter-Starnd nach Aghios Nikolaos. 60 Kiter sind noch in der Luft, obwohl es schon 17.00 Uhr war. Sie könnten wohl nicht genug bekommen vom kräftigen Wind heute.
Die Nacht war sehr unangenehm. Irgendwann schlief der Wind ein und die Sonntags eh immer lauter gedrehte Disko-Musik wurde sehr störend. Nach dazu HipHop. Ein kurzer Abstecher ans Ende der Marina zeigte, dass es auch dort nicht leiser war.
Bilder des Tages: Kiter in Aktion


Samstag 13.07.2019

Waschtag. Das bedeutet früh aufstehen und die freien Waschmaschinen nutzen. Die eine führt zu Verunsicherung, weil sie erst sehr spät Wasser zieht. Ein hinzukommender Englänger vermutete einen Fernseher in der Trommel, weil ich so gebannt hineinstarrte.
Zurück am Schiff haben wir Besuch von einer Schildkröte. Auf ihrem Weg, im Vorbeigehen, zupft sie grüner, aber auch schwarz verdorrte Pflanzen. Sie versucht immer wieder, unter dem Zaun durch in das Dornengestrüpp zu gelangen. Mit ein bisschen Unterstützung durch ein Anheben des Zaunes schlüpft sie dann durch.
Im Marina schauen wir kurz vorbei, wegen des Vertrages für das nächste Jahr. Den erstellen sie gleich in unserer Anwesenheit. Dauert halt etwas. Gerade zurück am Schiff kommt ein Marinero vorbei, dass wir nochmals ins Büro sollen. Sie haben sich bei den Kosten verrechnet, bereits erfolgte Zahlungen nicht berücksichtigt. Irgendwie haben sie es nicht so mit dem Rechnen. Außer Iota vom Panos, die ist fix.
Wieder werden Kleinarbeiten im Schiff erledigt, wie Moskitonetz nähen, Motoren überprüfen, usw. Und gefaulenzt wird auch. Sonst hätten wir wahrscheinlich das Erbeben nicht wahrgenommen. Stärke 4,4, Epizentrum bei Amfilochia, 40 km entfernt. Das ganze Schiff hat kräftig gewackelt, fast eine Minute lang.
Abends fahren wir nach Preveza. An der Hafenmauer sind noch einige Plätze frei. Ein Anlegemanöver bekommen wir trotzdem nicht geboten. Bei Thalia ist es gut gefüllt, zufrieden ist sie trotzdem nicht. Eine Suche in der Stadt nach einem anderen, besseren Eisladen bleibt erfolglos. Der bekannte Laden ist einfach der beste.
Schon in Preveza haben sich die Wolken zugezogen.  Es beginnt zu regnen, mit Blitz und Donner, wenn auch nicht zu den vorhergesagten Zeiten. Es schüttet richtig heftig, und ein zweites Mal gegen 05.00 Uhr.
Bild des Tages: Marina-Schildkröte

Sonntag, 14. Juli 2019

Freitag 12.07.2019

Wieder eine Radltour, diesmal von Nidri aus. Über Platystoma nochmals noch Englouvi. Die Straße zurück nach Vafkeri ist ideal für Radler, klein und fast frei von Autos. Es ist eh erstaunlich, wie wenig Verkehr auf den Straßen ist. Dafür ist es heiß, obwohl wir früher los sind und der Wetterbericht niedrigere Temperaturen angekündigt hat. Wieder ist direkt vor dem Hafencafe in Nidri ein Parkplatz frei. Die freien Liegeplätze laden diesmal niemanden ein, uns Unterhaltung durch ein Anlegemanöver zu bieten.
Bild des Tages: Vlycho-Bay, diesmal 150 Schiffe

Donnerstag 11.07.2019

Als die Sonne um 07.00 Uhr aufging und in den Salon schien, sind wir ins Schlafzimmer umgezogen. Trotz geschlossener Fenster war es dort jetzt angenehm kühl. Es blieb lange ruhig, Ausschlafen bis 10.00 Uhr war möglich. An Deck ist wieder roter Sand zusammengespült.
Die für gestern geplante Radltour wird heute nachgeholt. Eine Traumtour, bei idealem Wetter. 28° Grad, blitzeblauer Himmel, angenehmer Wind. Über Karya bis Englouvi ist die Steigung moderat, der Verkehr ist nach Karya nicht mehr erwähnenswert. Englouvi ist Karya in Kleinformat. Ein in ein Tal geschmiegtes Dorf, wenn auch schon mit touristisch ausgelegtem Dorfcafe und Souvenir-Geschäften. Nach Englouvi führen einige Serpentinen nach oben, immer wieder mit grandiosen Ausblicken nach Westen. Bei klarer Luft sieht man bis weit hinter Mytikas. An militärischen Sperrgebieten mit riesigen Sende und Empfangsanlage, mit augenscheinlich verlassenen Wohnanlagen, führt die Straße durch eine Hochebene weiter. Weil´s am Weg liegt, nehmen wir den Abzweiger zum Profitis Ilias mit. Das lohnt sich in jedem Fall. Ein Rundumblick von Korfu über den ganzen Ambrakischen Golf bis Oxia. Die Abfahrt führt durch einen riesigen Sandkasten, in dem wohl früher das Militär geübt hat. Es folgt der bekannte Abzweiger über Exanthia und Drymonas, diesmal mit Blicken auf das türkis gefärbte Meer.
Nach einen Stopp im Hafencafe von Lefkas und einem Einkauf geht´s zurück zum Schiff. Zum Abschluss des Tages werden Pfannenkuchen serviert.
In der späten Nacht unternehmen wir noch einen Ausflug durch die Marina, auf der Suche nach einem Plätzchen, das besser gegen den Diskolärm abgeschirmt ist. Dafür ist es nicht der ideale Zeitpunktpunkt, der Wind bläst recht kräftig und die Musik ist eher leise. Sie verschwindet auch überraschend bald, weit vor Morgengrauen. Obwohl wir uns sicher sehr auffällig verhalten haben, kam kein Marina-Wachposten vorbei, um nach dem Rechten zu sehen.
Bilder des Tages: Ausblicke





Mittwoch 10.07.2019

Ein weiterer Radlausflug nach Lefkas steht an. Angekommen in Asprogerakta zeigt Wetter-Online Regen für Preveza an, um 15.00 Uhr. Das wird knapp, und alle Luken sind offen. Die Tour wird verkürzt auf eine Stunde, nach Karya und zurück und noch kurz den Touskalades-Hügel hoch. Beim Blick nach Westen ist der Himmel noch blau. Zurück am Auto  zeigt Wetter-Online Regen für Preveza für 14.00 Uhr, also für jetzt. Schlecht, also schnell zurück. Aus schnell wird nichts, da die Brücke gerade öffnet. Damit sind auch viele Kriecher auf der Strecke, das Überholen lohnt nicht. Wir haben Glück und in Preveza ist noch alles trocken. Die Fenster werden nach und nach geschlossen, die Wolken werden immer mehr und dunkler. Dennoch bleibt es trocken, bis wir vom Panos zurück sind. Zwei Salonluken und der Eingang bleiben offen, im Rest vom Schiff staut sich die Wärme. Das Schlafen wird in den Salon verlegt. Um Mitternacht geht es dann los. Jede Sekunde schlägt ein Blitz hinter Aghios Thomas ein, manchmal mehrere gleichzeitig. Und es beginnt leicht zu regnen. Kurz ist Ruhe, dann kommt der Ostwind. Und wie er kommt. Aus dem Tosen wird ein Pfeifen, überall klappert es und das Schiff wackelt gewaltig. Nach einer kurzen Pause setzt der Wind nochmals kräftiger ein. Wie der nach Durchzug einer Gewitterfront entsteht, habe ich immer noch nicht verstanden. Irgendwann ist dann Ruhe.

Dienstag 09.07.2019

Diese Nacht hat die Disko wieder voll aufgedreht, nachdem sie anfangs kaum zu hören war. Sie wollten wahrscheinlich die Theatervorstellung nicht stören. Von dort kam erst fremd klingende Musik, dann Sprechgesang.
Schiffsarbeit ist heute angesagt. Moskitonetze werden genäht und Kleinkram erledigt. Die Werkstatt von Les-Staub befreien. Holzstäbchen zum Einspannen in die neuen Luken zuschneiden, dass Pappe als Sonnenschutz hält. Birnen wechseln und alte Birnen neu sortieren. Und mehr so unnützes Zeug.
Zur Belohnung fahren wir nach Palairos. Vor dem Cafe wird zur Abkühlung gebadet. Auch hier ist nicht so viel los wie üblich.
Bild des Tages: Palairos, was sonst

Montag 08.07.2019

Eine neue (in Teilen) Radltour steht an. Start ist Lefkas, Asprogerakata. Ganz moderat ist die Steigung nach Karia. Hier ist doch mal mehr Verkehr. Um den Hügel rum ist wieder Ruhe. Die Westküste hinunter nach Exanthia und weiter nach Drymonas bietet viele schöne Ausblicke. In Exanthia ist ein Cafe auf einer Kuppe platziert, direkt neben dem Starplatz für einen Tandem-Flug.
Cafe wird in Lefkas getrunken, gegenüber einem belgischen Rentnerpaar auf einem kleinen Segler. Auf dem wechseln sich die Handwerker ab, darunter auch John von CYS, meinem Masttransporteur. Trotz kleinem Schiff ist ein großer Hund an Bord. Der steigt die Stufen auf die Badeplattform eleganter hinunter als die beiden Menschen, darf dann aber nicht die Planke hoch sondern wird über das Beiboot an Land gerudert. Ein kurzer Einkauf beim Basilopoulos und am Abend gibt´s Joghurt.
Bild des Tages: Tandemflug ab Exanthia

Sonntag 07.07.2019

Am Wochenende dreht die Disko gegenüber mächtig auf. Türen auf und Bässe rausgelassen ist die Devise. Gut, dass wir ausschlafen können.
Heute wird wieder gepadelt. Alles an den Strand tragen und dabei ein Loch in den Marina-Zaun hinterlassen. Erst geht´s gegen den Wind Richtung Cleopatra. An deren Steg treiben wir in den Golf zurück. Die Strömung bleibt, bis zur Landspitze in den Golf und weiter zur ersten roten Boje. Erst zurück am Strandbogen zur Aktio treibt´s uns nach Westen. Der Wind kann die Strömung nicht ausgleichen. Nach dem Paddeln, kaum zu glauben, wird gebadet. Das Meer hat Badewannentemperatur.
Die Wassertanks werden aufgefüllt, versetzt mit Desinfektionsmittel.
Abends fahren wir nach Preveza zu Thalia, die Griechenwahl verfolgen. Das interessiert hier niemanden. Wenn in einem Lokal der Fernseher läuft, dann für Fußball. Wahlplakate hatte in Preveza nur die KKE aufgehängt. Deren Lautsprecherdurchsagen waren bis in die Marina zu hören.
Der Stafdthafen ist nicht ganz voll, auch in der Wassermarina sind Lücken zu erkennen. In den Restaurants sitzen etwas mehr Leute, in der Fußgängerzone ist kaum wer unterwegs. Vielleicht wird die Wahl zuhause verfolgt...

Sonntag, 7. Juli 2019

Samstag 06.07.2019

Eigentlich hätte es ein fauler Tag werden sollen. Nur mal schnell Auto waschen...
Beim Abladen der Fahrräder hatte meines einen platten Vorderreifen. Ein Dorn oer eine andere Ursache war wieder nicht zu finden. Ein kleines Loch wurde gefickt, zweimal, weil der erste Flicken undicht abschloss. Die guten Räder erhielten je einen neuen Mantel hinten, die beiden alten Mäntel ersetzten die brüchigen Mäntel eines Bootsrades. Alle Zahnräder wurden von verkrusteten Öl befreit und die Ketten geölt. Dann wurde das Auto gewaschen, und das Beiboot gleich mit. Und Wäsche wurde gewaschen.
Der Westwind kam erst spät. Das gab den Gewitterwolken die Gelegenheit, hoch zu wachsen und sich zu nähern. Über Vonitsa donnerte es ein paar Mal. Die Temperatur bleibt bei 30 °.
Bild des Tages: Langsam nähern sich die Gewitterwolken

Freitag 05.07.2019

Die erste größere Radltour steht an. Von Perigali nach Platystoma, weiter nach Vafkeri und über Rachi zurück. Etwas wärmer als im Mai ist´s. Erstaunlich wenig Verkehr, bergauf nur 15 Autos, hälftig Touristen und Einheimische. Eigentlich sollte es über einen kleinen Weg nach Neochori gehen. Die Spinnennetze alle paar Meter sind das kleinste Problem. Als die Dornen den Weg zunehmend verengen ist Schluss. Weiße Straßen auf der Karte sind tatsächlich kleine Wege, Schotterpisten oder Trampelpfade. Die laut Karte rot eingezeichnete “Hauptstraße” zwischen Nidri und Karia ist schlechter ausgebaut als die vermeintlich kleinere Straße. Aber auch hier überraschend wenig Verkehr.
Ein Eis als Belohnung am Hafen, wobei direkt vor dem Cafe Parkplätze frei sind. Das eröffnet den Blick auf die Anlegeversuche eines Engländers. Er bringt den Anker versetzt aus, aber weg vom Wind. Und wundert sich, dass er schräg steht. Und weil er immer den leewärtigen Festmacher als erstes Anbringt, drückt´s ihm das Heck an die Mauer. Beim fünften Versuch steht er einigermaßen gerade. Ein großes Motorboot neben ihm stellt sich nicht besser an. Also beste Unterhaltung.
Bei der Rückfahrt sind am Mühlenstrand in Lefkas-Stadt viele, viele Kiter zu sehen. Geschätzt an die 100. Der Aghios Nikolaios Strand ist im Gegensatz dazu fast leer.
Die zum Sonnenschutz an die Bordwand gehängten Sonnensegel hat es etwas verweht. Mit einigen Schnürl lassen sie sich bändigen und ihrem Zweck enntsprechend einsetzen.
Zum Abendessen gibt´s Kaiserschmarrn mit Apfelkompott. Und selbstgemachen Jogurt. Der zieht halt ein paar Fäden...
 Bild des Tages: Ankerer in der Vlycho-Bay. 10 mehr als im Mai. Wer´s nicht glaubt, zähle nach.

Donnerstag 04.07.2019

Ein Ausflug nach Vonitsa stand an. Besuch bei einem alten griechischen Paar. Ihr Haus ist schön gebaut und eigentlich gut gelegen. Auf der Halbinsel zur Schweinebucht, dieser gegenüber am Westufer. 100 m vom Meer entfernt. Und das Meer ist voller Fischfarmen. Die zugehörige Fischfabrik steht direkt neben dem Haus und brummt die ganze Zeit vor sich hin. Früher sei esnicht so gut gelaufen in der Fabrik, erst seit sie von den Amerikanern übernommen worden sei. Das Prinzip hat auch Les erwähnt. Der Flughafen in Preveza wirft erst Geld ab („lot of money“), seit er von Fraport übernommen wurde.
In Tsoukalades startet eine kleine Radltour. Diesmal nicht über die “Privatstraßen”, die von deutschen Großgrundbesitzern einfach mal so willkürlich mit Zäunen versperrt werden können. Eine kleine Rund über Kavalos und Asprogerakata, dann wieder runter nach Tsoukalades. Wenig Autoverkehr, keine anderen Radler.
Im Cafe am Stadthafen von Lefkas fahren ständig Motorboote vorbei, mit Crewmitgliedern größerer Yachten auf der Suche nach Alegemöglichkeiten. Dabei scheint die ganze Marina leer zu sein. Und selbst im Stadthafen finden sich Lücken. Ein kurzer Einkauf beim Basilopoulos und zurück geht´s.
Abendessen beim Panos.
Bild des Tages: Sonnenuntergang über Preveza

Mittwoch 03.07.2019

Drei Mücken haben den Nachtschlaf gestört. Überlebt haben sie nicht. Wegen des reduzierten Nachtschlafes wird bis 10.00 Uhr geschlafen. Es war ja keine Störung mehr durch irgendwelche Handwerker zu erwarten. Da der Nachbar weggefahren ist, wird das Deck nochmal mit dem Hochdruckreiniger bearbeitet. Der neue Kärcher hat unbestreitbar Vorteile. Er ist leichter, leiser, hält länger durch und läßt sich in seiner Stärke regulieren. Auch innen wird der Staub von Les im Salon von Decken, Wänden und Böden entfernt. Zuletzt ist er immer wieder aus irgendeiner Ecke runter gerieselt. Der Vorhang wird erst mal entfernt, vom Staub ist er kaum mehr zu befreien. Und siehe da, der Ausblick nach draußen vergrößert sich erheblich. Vielleicht ist es ganz ohne Vorhang besser? Die neuen Luken sorgen für mehr Durchzug, Das Moskitonetz am Eingang benötigt deshalb mehr Wäscheklammern, um nicht weggeweht zu werden. Ein kurzer Radlausflug zum Strand, da findet sich eine zweite tote Wasserschildkröte. Ein trauriger Anblick.
Bild des Tages:
Unbewohnte Nachbarschiffe

Dienstag 02.07.2019

Restliches gepäck aus dem Auto geräumt.
Les kommt vorbei, montiert einen Bugsitz und schleift etwas rum. Er ist von der Leiter gefallen, deshalb ist er nicht fertig geworden. Der Sturz war vor 4 Monaten..
Er erzählt viel, schlecht für seine Arbeitsleistung. Die Engländer würden hier Land suchen, weil sie dann unbegrenzt bleiben dürften. Aber auch Israelis und Chinesen kauften wie wild. Und Südafrikaner. Er würde sein Haus gerne verkaufen. Er will auf die Philipinnen, aber seine Frau läßt ihn nicht, weil er ohne Arbeit durchdrehen würde. Viele Einbrüche gebe es auf dem Land. Und eine Landvermessung macht die Besitzer nervös. Viele Grundstücke sind falsch vermessen. Oft steht ein Haus auf dem Grund des Nachbarn. Wenn der Nachbar die Kirche ist, wird´s richtig teuer. Außerdem muss man 4000 qm muss für ein Haus. Ist der Grund zu klein, muss das Haus weg. Das gilt nicht in der Zone um die Kirche, da reicht weniger Grund.
Achilles kommt, er hat den 12 V Hauptschalter nicht gefunden und konnte nicht testen, ob die Außendusche funktioniert. Eingebaut hat er sie schön.
Das Deck wurde zunächst mit zwei Hochdruckreinigern bearbeitet. Bis der Nachbar sich beschwerte, weil er schleifen will. Recht hat er ja, hätte es aber freundlicher sagen können. Die Kabeltrommel steigt bald danach aus, kurz darauf der kleine Reiniger. Überlastet durch die Hitze. Zumindest Cockpit wird gereinigt. Ausräumen und Einräumen nimmt den Rest des Tages in Anspruch.
Bild des Tages: Werbebild für die Aktio Marina

Montag 01.07.2019

Ausschlafen war angesagt. Dann auf´s Achterdeck, Stühle organisieren und im Halbschatten auf´s Meer blicken. Oft standen viele Leute im Weg. Das Meer war ruhig, kein Wind. Irgendwann tauchten die grauen Hügel Albaniens auf, etwas (viel) später Orthoni. An der Enge zwischen Korfu und Albanien kam die Aufforderung zum Verlassen der Kabinen. In der Garage mußten viele ihre Motoren laufen lassen, um die Klimanalage genießen zu können. Das schreit nach Kartoffeln das nächste Mal. Zum Auspuffverstopfen. Die Türe zum Vordeck war auf und man konnte da Luft schnappen. Diesmal standen sogar auf der hochgezogenen Rampe Autos. Die mußten rückwärts nach unten fahren.
Die Rückfahrt war genussvoll. Der Oleander blühte rot und weiß, der Ginster nur mehr vereinzelt. Ein kurzes Einkauf bei Masoutis, tanken und in die Marina. Les ist natürlich nicht fertig. Zumindest die Luken hat er eingebaut. Und viel Dreck hinterlassen. Die Polster passen nicht, was nicht an schlechter Polsterarbeit liegt, sondern an der Schiefe des Schiffes. Die linke Sitzreihe ist deutlich länger als die rechte. Putzen und Auto ausräumen wird so lange durchgezogen, bis die Sonne untergeht. Duschen und Mückenabwehr gleichzeitig, eine Herausforderung....
Zum Essen zum Panos und dann gleich schlafen.
Bild des Tages: Eine neue Trittstufe, von Les

Sonntag 30.06.2019

Aufstehen um 06.00 Uhr, Abfahrt um 07.40 Uhr. Es war nicht zu viel Verkehr. Ein kurzer Stau bei Affi wegen einem Unfall, sonst lief es reibungslos. Einer hat ein Radl verloren, der nächste hat gebremst, der dritte ist dem drauf geknallt. Die Tasche auf dem Dach zum Polstertransportieren war nicht zu spüren und hat sich auch nicht bewegt. Bei 39° ging´s an Bologna vorbei. Ohne Stau, obwohl der Navi seit Bozen 2 Stunden Verzögerung zwischen Bologna und Rimini prognostiziert hat. Die Bolognesen sind wohl schon alle durch gewesen, zum Baden bei Rimini. Vor Ancona blühen der Oleander und Ginster gleichzeitig. Kurzer Einkauf beim Lidl und wir waren um 16.00 Uhr am Ticketschalter. Der Parkplatz war voll, am Schalter war kaum jemand. Die Fähre sollte laut Anzeige jetzt um 23.00 Uhr abfahren. Das war mit heute um 11.00 Uhr per SMS mitgeteilt worden. Zur Entschädigung gab es wieder einen Gutschein für ein kleines Wasser und einen Tunfischsalat in der Dose.
Am Hafen wurde im LKW-Schatten geparkt. Eine Radltour führte zunächst zur Molenspitze, dann zum Eis, die Kugel für 1 € und weiter ins Cafe. Dort sitzend konnten wir zwischen die Häuser blickend beobachten, wie die Fähre in den Hafen kam. Bei der Rückkehr in den Hafen war eine lange Schlange vor der Ticketkontrolle, gebildet von einer amerikanischen Jugendgruppe. Die meisten trugen einen Rucksack mit Gruppennamen, A…. First. Und angehängtem Fläschen mit Desinfektionsmittel. Sie sollten sich gesundheitsbezogen mehr Sorgen über ihr Übergewicht machen. Die mußten ihr Gepäck durchleuchten lassen. Wir mit den Fahrrädern wurden so durchgewunken. Das Ausladen dauerte wie üblich, und wie das letzte Mal kam das Tankschiff. Die Wahl des Schattenparkplatzes neben den LKW stellte sich als großer Fehler heraus. Alle anderen Spuren wurden eher abgefertigt. Da blieb nur ein brachialer Spurwechsel als Ausweg. Das PKW-Deck war bereits gut gefüllt, kaum mehr Platz für weitere Fahrzeuge. Das Restaurant hatte noch auf, die Spaghettiportion war wie üblich riesig und es blieb immer noch Zeit, das Ablegen zu beobachten. Die Spur neben den LKW stand immer noch. Ein LKW mußte am Ende draußen bleiben. Abfahrt war um 23.45 Uhr. Bei angenehmen Temperaturen.
Die Nacht blieb ruhig, auf Deck 8 war das Motorengeräusch etwas lauter.
Bild des Tages: Autoschlange bei Nacht