Samstag, 30. Juni 2012

Samstag 30.09.2012


Nach erneut ruhiger Nacht brachen wir relativ früh auf zurück nach Preveza. Zunächst hatten wir Gegenwind und freuten uns auf eine Segelstrecke. Als wir um die Ecke bogen schlief der Wind natürlich ein. Dafür trafen wir auf dem Weg drei Schildkröten. In Preveza lag ein Kreuzfahrer längsseits und in der Stadmarina war für uns kein Platz. Also legten wir rückwärts zwischen Flocafe und BecInTo an. die Nacht wird wahrscheinlich etwas unruhig. Als erstes wurde das Deck gereinigt, dann wurde eingekauft. Um 17.00 wollen wir zum Panos fahren und unsere Gäste rechtzeitig zum Abflug um 20.00 am Flughafen abliefern.
Bild des Tages: Morgendlicher Besucher an Deck

Freitag, 29. Juni 2012

Freitag 29.06.2012

Diese Nacht verlief ohne Störungen. Die heutige Tagesaktivität bestand im Umräumen des Kühlschrankinhalts in den alten. Bis Mittag war das Bier kalt und die Laderegler zeigten Stromüberschuss an. in der Ankerbucht war es ruhig, lediglich ein Spanier kam rein.

Donnerstag, 28. Juni 2012

Donnerstag 28.06.2012

Um 03.00 werden wir durch Pfeifen in den Wanten geweckt. Wind aus Osten, der einzigen Richtung, bei der sich Wellen in die Bucht aufbauen können. Wir kontrollieren unsere Position zu den anderen Schiffen und da genügend Abstand herrscht, versuchen wir wieder zu schlafen. Nach Sonnenaufgang lässt der Wind langsam nach. Meine einzige Tagesaktivität war ein Tauchgang zum Strand. Auch hier wachsen vereinzelt Seeigel im Sand und auf jedem festen Gegenstand im Wasser. Egal ob es sich um Plastiktüten, Holzteile, Stein oder sogar Schwämme handelt. Als Badestrand scheidet die Bucht somit aus. Unser Kühlschrank ärgert uns weiter. Zwischendurch kühlte er wie gewünscht, heute versagte er gänzlich. 20° Innentemperatur sind inakzeptabel.

Mittwoch 27.06.2012

Wenn unsere deutschen Nachbarn ihr Beiboot nicht auf unserer Seite an ihrem Schiff gebunden hätten und es nicht die ganze Nacht lang bei uns angeklopft hätte, die Nacht wäre eine ruhige gewesen. Sogar die Temperaturen lagen im erträglichen Bereich. Unsere Nachbarn störten zu ihrem Abschied unser Frühstück. Als sie aus der Lücke fuhren musste ich ihrem Bug einen kleinen Schubs geben, sonst hätten sie uns gestreift. Zurück an der Müslischüssel unterbrach ein kurzes Rucken die Ruhe. Sie hatten unsere Ankerkette gefangen. Macht nichts, meinten sie, sie hätten einen Kettenfanghaken. Der war wohl mit unserer Ankerkette überfordert oder die Segler mit ihm. Irgendwann gaben sie auf und ich durfte endlich unsere Ankerkette lockern. Dadurch konnten sie diese anheben und ihren Anker befreien. Ankerkette wieder gestrafft und zurück zur Müslischüssel mit inzwischen warmer Milch. Die Fahrt in die Schweinebucht gewährte erneut Einblicke in die Tierwelt des Golfs. Erst winkte uns eine Schildkröte zu, dann wurden wir von Flamingos überflogen. Unsere Gäste sind bereits verzweifelt. Für jedes Extraereignis haben wir einen Aufschlag angedroht. In der Bucht sind 7 Schiffe. Wir werfen den Anker nahe unseres alten Platzes, etwas weiter an Land auf 10 Meter Tiefe. Mit 50 Meter gesteckter Kette sind wir einem deutschen etwas nahe (50 Meter), aber was soll es. Sonnesegel ausrollen und auf Ruhemodus schalten. Am Abend unterhalten uns Schweizer Jugendliche, die ihren Anker, statt ihn langsam einzufahren, mit viel Geschwindigkeit von einem Ufer der Bucht zum anderen ziehen wir haben immer wieder Angst um ihr Ruderblatt, so nahe fahren sie rückwärts ans Ufer. Irgendwann lassen sie es gut sein und beenden ihre Irrfahrt ohne haltenden Anker.

Dienstag, 26. Juni 2012

Dienstag 26.062012


Wir sind nicht die einzigen, die heute abfahren. Fast die halbe Flotte in der Bucht verabschiedet sich. Diesmal kommt der Anker schwer raus, entsprechend verdreckt sind wir. Kaum sind wir ums Eck, sehen wir Delphine. Leider in etwas Entfernung. Der fehlende Wind ist von Vorteil, wenn man auf Delphine oder Schildkröten aus ist. Das glatte Wasser zeigt jede Bewegung an. der rechte Motor hat plötzlich (oder von uns bislang nicht bemerkt) ein neues Geräusch bei höheren Drehzahlen. Vorsichtshalber stellen wir ihn mal ab. Wir legen zunächst in der Cleopatra an, um den Außenborder abzuholen. Geantwortet hat uns natürlich keiner, ob er fertig ist. Diesmal klappt das Anlegen, die Strömung läuft wie erwartet. Der Mechaniker besteht auf einer Probefahrt und dreht voll auf. Ein schönes Spielzeug sei der Motor. Er habe das Problem entdeckt. Irgendwann sei der Motor überhitzt worden. Deshalb sei das Thermostat verschmort und habe sich nicht mehr geöffnet. Auch im Zylinder seien Kratzer. Wenn mal von dieser Seite Probleme auftreten, sollten wir das Teil wegwerfen. Es sei eh etwas zu stark für unser Beiboot. 10 PS würden genügen. Im Büro zahle ich dann 100 €. Bei der Probefahrt sind wir gerade mal 2 Meter an einer Schildkröte vorbei, die sich auf dem Rücken treiben ließ. Das Anlegemanöver Preveza ist ein weniger gelungenes. Das erste müssen wir abbrechen, weil uns die Strömung auf ein anderes Schiff drückte. Beim zweiten Versuch treffen wir die Lücke, aber der Druck zur Seite ist ernorm. Mit Winsch können wir uns etwas zur Seite ziehen. Die Autoreifen als Fender mussten ihre erste Bewährungsprobe bestehen. Mit Erfolg. Jetzt liegen wir direkt vor unserem Stammlokal. Erst wurde gelesen, dann gingen die Gäste auf ein Eis an Land. Unsere Vorräte wurden aufgestockt und Wasser getankt. Neben uns legte ein kleines deutsches Aluschiff mit Heckanker an, gerade aus Sardinien gekommen. Mit Mittelspring zogen sie sich nach einigem Überlegen weg von uns, nachdem sie wegen der Strömung kräftig gedrückt hatten. Später konnte ich sie dazu bewegen, die Spitze einen halben Meter zur Seite zu ziehen, weil sie mit ihrem Bug an unseren Festmachern wetzten. Ihr Lack ging als erstes ab, aber längerfristig hätten wohl unsere Festmacher aufgegeben. Beim Abendessen bei Thalia hatten wir direkten Blick aufs Schiff, ein Premiere. Die Nacht wurde erstaunlich ruhig, obwohl vor dem Gericht die Jugend der Stadt ihr Können als Musiker unter Beweis stellen durfte. Mit Echo vom türkischen Frachter gegenüber ein eindrucksvolles Erlebnis.
Bild des Tages: Lokal direkt am Heck

Montag 25.06.2012
Ein fauler Tag in der Ankerbucht. Fast. Die alte Befestigung des Satellitentelefons haben wir vom Dinghidavid abgebaut, dass dieses nicht durchgescheuert wird. Eine Pest sind dieses Jahr die Franzosen. Sie kommen in Rudeln und verschwinden nur für kurze Zeit. Ihre Plastikflaschen lassen sie ins Wasser und die abendlichen Versammlungen beschallen die ganze Bucht.
Bild des Tages: Verbogener Ankerwirbel

Sonntag, 24. Juni 2012

Sonntag 24.06.2012

Solar-Michi hat uns gestern Neuigkeiten von Lefkas-Kanal erzählt. Da soll jetzt gebaggert werden. Wann weiß keiner. Aber der Bagger steht bereits da und lässt seine Schaufel ins Wasser hängen. Gleich um die Ecke bei der Sandbank, dort wo es am tiefsten ist. Alle machen einen großen Bogen um den Ausleger und drängen sich daher nahe an die Bojen und somit nahe an die Steinplatten. Hinten in der Stadtmarina bleibt man von den nächtlichen Lärmattacken weitgehend verschont. Lediglich die Hitze war unangenehm. Wir füllten nochmals unsere Wassertanks und legten ab Richtung Schweinebucht. Unsere Gäste wurden mit einem Wassereinbruch von oben überrascht. Die Dusche in ihrem Bad begann plötzlich zu tropfen. Ich hätte sie ja schon längst abgestöpselt und ausgebaut, aber Nein… Die Hähne einmal auf– und Zugedreht behob das Problem. Vorläufig. Mit einem Motor trotzdem 4 Knoten schnell fuhren wir bei Windstille und entsprechender Hitze übers Meer. In der Bucht hat sich nicht viel verändert, wir ankerten praktisch an unserem alten Platz. Der Rest des Tages wurde mit Nichtstun verbracht. Am Abend wurde der Wind stärker (halt so wie letztes Jahr) und über den Bergen entstanden Gewitterwolken, die nach Sonnenuntergang zusammenfielen.

Samstag, 23. Juni 2012

Samstag 23.06.2012


Nach ruhiger Nacht begrüßte uns der Kühlschrank mit einer Innenraumtemperatur von 20° bei 21° Innentemperatur im Schiff. Da hätten wir die Tür auflassen und ihn abschalten können. Dafür hat er die Batterie kaum angetastet. Da haben wir viel davon… Den Anker bekamen wir relativ leicht aus dem Grund. Als er an Bord war die Überraschung. Der neue Ankerwirbel, nach dreimal Ankern ist er verbogen. Es scheint, wir bekommen jedes Teil klein. Die Rückfahrt nach Preveza war heiß und ereignislos. Wir sind in die Stadtmarina und haben somit Strom und Wasser einen Meter neben dem Schiff. Ich ging Auto holen, die Mädels spritzten den Dreck vom Schiff. Die Gäste gingen danach auf Stadtbesichtigung, wir fuhren zum Einkaufen. Nach einem Besuch bei Panos brachten wir die einen zwei zum Flughafen und warteten auf die anderen. Dank Air Berlin war alles durcheinander gekommen. Und die Griechische Abfertigungsweise vergrößerte das Chaos. Ein kurzer Abstecher in die Marina zeigte, dass der Außenborder vielleicht schon fertig sein könnte. Eigentlich wollte mich die Marina per Mail darüber informieren. Haben sie wohl vergessen.
Bild des Tages: Spricht für sich

Freitag 22.06.2012


Um das Kühlschrankproblem anzugehen (14° im Kühlschrank am Morgen) wurde das letzte Paneel nach Merger-Art verkabelt. Vorsichtshalber bereiteten wir den alten auf seinen Einsatz vor. Das Loch ins Nirgendwo wurde mit Epoxy verschlossen. Dabei produzierten wir in der Anrührflasche ein aufquellendes Etwas. Der neue Kühlschrank dankte uns die neue Verkabelung nicht, das Bier am Abend war lauwarm. Den Tag an sich haben wir ohne große Aktivitäten verbracht. Ein paar missglückte Ankermanöver durften wir beobachten. Ein armer Franzose ohne Ankerwinsch bekam seinen Anker nicht fest. Beim Aufholen hatte er einen zweiten Anker (war natürlich deutlich schwerer per Hand hochzuziehen). Beim zweiten Versuch hielt der Anker wieder nicht, aber er war wohl zu erschöpft, um einen weiteren zu unternehmen. Er zog den Anker im Rückwärtsgang quer durch die Bucht und ließ es gut sein.
Bild des Tages: Aufgequollenes Epoxy

Freitag, 22. Juni 2012

Donnerstag 21.06.2012

Der Kläffer der Bucht vom letzten Jahr scheint ausgemustert worden zu sein. So war die Nacht entsprechend ruhig. Auch aus dem Schweinestall kommen kaum Geräusche. Anscheinend wurde auch deren Zahl reduziert. Das klapprige Auto der Schweinehirten ist das gleiche geblieben. Zweimal am Tag werden die Schweine gefüttert. Erstaunlich wenig Wechsel ist bei den Seglern in der Bucht. Es dauerte lange, bis der Wind auf West drehte und etwas Kühlung brachte. Blieb die Flucht ins Wasser. Ich bastelte wieder am Schiff. Unsere Toilette hat ein kleines Leck. Eine Dichtung gehörte ausgetauscht. Die kann man nicht einzeln austauschen, sie ist Teil eines Verschlussdeckels. Dazu muss man den ganzen Pumpschwengel ausbauen. Und dann ging es nicht weiter. Um den Verschlussdeckel abzuziehen, müsste man den Handgriff vom Pumpschwengel abschrauben. Ging natürlich nicht. wie soll man ein dünnes Metallrohr festhalten??? Mit Gummi umwickelt und zusätzlich in ein Tuch gehüllt wurde es mit einer Rohrzange festgehalten. Trotzdem drehte der Stab durch. WD 40 auf das Gewinde wirkte ebenfalls nicht. trotz der Umwickelung waren Scharten im Stab, die ich mit Schleifpapier wieder glättete. Und unser neuer, tropentauglicher Kühlschrank schwächelt weiter. Um die Stromausbeute zu optimieren machte ich mich dran, die Ladeanschlüsse von den Solarpaneelen über Kreuz auf die Batteriebank zu legen, entsprechend Martins Vorschlag von der Merger. Dazu musste natürlich das Paneel abgedeckt werden, weil unter Last der Stromkreis nicht unterbrochen werden darf. Trotzdem schaffte der Kühlschrank tagsüber keine ausreichende Kühlung, obwohl die Laderegler Überschussstrom anzeigten. Über Nacht stieg die Innentemperatur auf 16°. Da können wir den Butter auch ins Wasser hängen. Bei bestimmter Windrichtung, bei einem bestimmten Schwojplatz, den Stick in einem bestimmten Winkel in die Luft gehalten, so haben wir auch in der Bucht Internet. Nicht schnell genug zum Bilder Hochladen, aber ausreichend für den Wetterbericht und den Blog.

Donnerstag, 21. Juni 2012

Mittwoch 20.06.2012 Nachtrag

Die letzte Nacht in Fanari war nicht die angenehmste. Der Westwind hatte zwar erst gegen Mittag eingesetzt, er bescherte uns aber Wellen, Schaukelei und Geklapper fast die ganze Nacht hindurch. Der Mückenangriff nach Sonnenuntergang war der heftigste bisher. Wieder bekamen wir Stiche ab trotz Autan, Coils und durch die Kleidung.
Vor Sonnenaufgang sind wir aufgestanden. Der Anker kam gut hoch, ohne Dreck. Ein Vorteil von Sand als Ankergrund. In einer Bucht neben uns lag eine Flottille vor Anker. Anfangs waren wir alleine auf dem Meer und kamen bei wenig Wind und Welle gut voran. Die letzte Stunde frischte der Wind auf und kam, wie kann es anders sein, von vorne. Im Fahrwasser nach Preveza war die Strömung gegen uns. Deshalb zielten wir in der Marina auf die Innenseite des Tankstellenstegs, um gegen Wind und Strom anzulegen. Falsch gedacht, der Strom setzte auf den Steg. Die Fender hätten wir noch tiefer hängen sollen. Es genügte zum Glück, dass alles ohne Schaden und Verletzte abging, und das obwohl keiner der Marineros zum Helfen da war. Das Beiboot wurde im Becken festgemacht, das Büro und der Mechaniker informiert, Müll entsorgt und Brot gekauft. Zum Ablegen hatte wir Glück, der Strom hatte gedreht und schob uns weg vom Steg. Vor unserem Ablegen sorgte ein Geronto-Franzose für Unterhaltung. Zunächst erleichterte er sich mitten in der Marina vor aller Augen über die Rehling. Abschauen konnte man ihm nichts, war zu klein. Danach versuchte er vor uns am Tankstellensteg längsseits zu gehen. Mit Motor, Bugstrahlruder, zwei Helfer auf dem Schiff Steg hätte er es trotzdem fast geschafft, uns und den Steg zu rammen. Ständig verwechselte er die Hebel für Motor und Bugstrahlruder, bzw. den Vorwärts- und Rückwärtsgang. Den Weg in die Schweinbucht fand das Schiff fast von alleine. In Kenntnis der Abgeschiedenheit in der Bucht wurden schnell die letzten Wetterberichte eingeholt. 6 Schiffe lagen schon vor Anker, die Hälfte davon alte Bekannte vom letzten Jahr. Für uns blieb ein Plätzchen am Rand. Der Anker hielt auf Anhieb. Luken auf, Sonnensegel ausgerollt und ins Wasser. Im Schiff hatten wir 38° erreicht. Die Stille war wieder beeindruckend, abgesehen von den Geräuschen der Natur, dem Vogelgezwitschere und dem Grunzen der Schweine. Die Schweinhirten hatten ein neues Auto. Es klapperte etwas weniger. Leider gibt es inzwischen auch hier Mücken, allerdings nicht in solcher Überzahl wie in Fanari.

Mittwoch, 20. Juni 2012

Mittwoch 20.06.2012

Heute sind wir früh aufgestanden und zurück nach Preveza aufgebrochen. Dort haben wir in der Marina Beiboot samt Außenborder abgegeben und sind auf dem Weg in die Schweinebucht. Dort haben wir kein Internet und jetzt auch kein Beiboot, um aus dem Funkloch heraus zu fahren.

Dienstag, 19. Juni 2012

Dienstag 19.06.2012


Gestern dachten wir, uns ganz schlau anzustellen. Vor Sonnenuntergang schmierten wir uns mit Autan ein und schützten uns zusätzlich durch kurze Hosen und T-Shirts. Wir hatten nicht mit den langen Rüsseln der heimischen Blutsauger gerechnet. Durch Hose und T-Shirt wurden wir gestochen. Bei klarer Luft gab es einen tollen Sternenhimmel samt Vorbeiflug der ISS.
Ein fauler Tag ohne große Aktivitäten, fast. Morgens wurde gebadet, dann gelesen. Im Laufe des Nachmittags wurde ein Reanimationsversuch des Außenborders unternommen. Der Sprit, welcher aus dem zuführenden Schlauchsystem kommt, wurde einer Probe unterzogen. Verschmutzung war keine erkennbar. Angesprungen ist er nicht. ein paar mal hat er Sekunden vor sich hin geröchelt, das war schon alles. Als sich dann das Starterseil nicht mehr einrollte war Schluss. Ein Begräbnis auf hoher See wird der standesgemäße Abschluss. Aber auch andere haben Probleme mit dem Außenborder. Italiener ankerten (natürlich viel zu nahe bei uns). Kaum war der Anker über Bord waren 6 Mann im zu kleinen Beiboot. Vor der Flussmündung gab ihr Motor den Geist auf. Zunächst schleppte sie ein gerade vorbei kommender Fischer ab, dann eilte ihr Mutterschiff zur Rettung. Das vertrieb sie aus der Bucht.
Bild des Tages: Phanari, die Ankerbucht.

Montag, 18. Juni 2012

Montag 18.06.2012


Die Nacht war ruhig und es wurde kühl, 18°, obwohl wir abends leise Musik gehört hatten. Trotz der vielen Motorstunden saugte unser Kühlschrank die Batterie zu schnell leer. Auf Stufe 4 hält die Batterie, aber er schafft keine ausreichende Kühlung. Auf Stufe 5 wird die Batterie leer. Unser alter Kühlschrank, den wir als Stauraum mit leichter Kühlung nutzten, wurde diese Nacht zur Warmhaltebox. Nach einem morgendlichen Bad wurde das Beiboot gewassert. Zur Probe wurde der Acharon befahren. Die Kanalmauer wird von italienischen Wohnmobilen beherrscht. Weiter oben am Ufer stehen einige Tavernen und es hängen sogar Touristenboote längsseits. Kaum sind wir bei der Ausfahrt vom Fluss in welligeres Wasser gekommen, fing der Außenborder wieder an zu stottern. Wir schafften es in die Nähe des Schiffes. Durch erfolglose Startversuche verschenkten wir kostbare Nähe und mussten einiges an Strecke zurückpaddeln. Weitere Reanimationsversuche, auch spätere im Verlauf des Nachmittags scheiterten. Dafür sind die Finger von offenen Blasen verziert. Für den ersten Aussetzer könnte ja ein geschlossenes Lüftungsventil im Tank angeschuldigt werden. Aber warum setzt er dann genau dann aus, wenn es schauklig wird. Und wieso lässt er sich nicht mehr Starten, wenn die Spritzufuhr wieder hergestellt ist? Motor, Du bist Deiner Ausmusterung wieder einem Schritt näher gekommen. Später kommen drei weitere Schiffe zum Ankern. Wie gestern frischt der Wind auf und die Wellen schaukeln uns kräftig durch.
Bild des Tages: Drecks Außenborder

Sonntag 17.06.2012


Unsere Gäste hatten natürlich Verspätung. Um 20.30 waren sie da. Bei einem kleinen Abendimbiss drehte plötzlich der Wind und frischte auf. Es blies direkt auf die Hafenmauer. Gut dass wir uns nicht längsseits verlegt hatten. So bauten wir die Gangway ab, machten die Festmacher lockerer und zogen uns mit dem Anker von der Mauer weg. Der Wind legte sich, nicht die laute Musik. So ruhig die letzten Nächte waren, so laut war diese. Die Griechen wollten wohl den Abschied vom Euro feiern.
Heute standen wir früh auf. Frühstücken, Gangway wieder raus, Ketten-Festmacher einpacken, nochmals Wassertanks füllen (Dank auch hier an die Bodega). Dann wurde endgültig abgelegt. Mit Motor raus durch das Fahrwasser. Da der Wind günstig stand wurde die Genua ausgerollt. Beide Motoren aus und wir fuhren mit 4 Knoten dahin. Bis der Wind auf einmal drehte und genau von vorne kam. Genua einrollen und Motor an. Zur Hitze kamen die Fliegen. Folgten die unseren Gästen??? Bislang waren wir von ihnen verschont geblieben. Der Wind frischte weiter auf und es wurde ein ungemütliches Gegenangebolze. Der Wetterbericht hatte Ostwind angekündigt, der uns gemütlich nach Norden getragen hätte. Wir bekommen natürlich den eigentlich typischen Winddreher auf Nordwest ab. An zwei Buchten kamen wir vorbei, in denen bereits Segler ankerten. Phanari selbst hatte einen langen Sandstrand mit Liegen und Sonnenschirmen zu den dahinter liegenden Hotels gehörend. Das Flussufer war von zahlreichen Wohnmobilen gesäumt. Der Anker hielt auf Anhieb. Die Wellen schaukelten uns bis im Laufe des Abends der Wind nachließ. Nach Sonnenuntergang wurden wir kurz von den Mücken aufgefressen.
Bild des Tages: Blaues Wasser unter dem Schiff.

Samstag, 16. Juni 2012

Samstag 16.06.2012

Heiß, heiß, heiß… 38° zeigt das Thermometer, und für die nächsten Tage sind höhere Temperaturen angesagt. Da wird die Wartezeit auf die Gäste im Stadthafen etwas lang. Hier kann man nicht einfach ins Wasser springen, um sich abzukühlen (Kloakenabfluss 1 Meter neben dem Heck). Die jetzige Wetterlage ist völlig neu für uns. Ostwind statt des üblichen NordNordWestWindes und dazu extreme Hitze, die nicht aus Süden kommt. Vormittags wurde letzte Hand angelegt, dass Schiff auf die Ankunft der Gäste vorzubereiten. Ich war nochmals bei Cosmote, um den Stick ausreichend aufzuladen. Als neue Nachbarn haben wir die uns bekannte Kanula, die zwar beim Anlegen durch die Strömung auf uns gedrückt wurde, aber ohne Schaden weiter nach hinten rutschte, bis die Position stimmte. Wir hoffen dass unser Kühlschrank durchhält. Durch unsere Position haben wir bis etwa 13.00 eine Abschattung der Paneele durch Mast, Baum und Wanten. Erst danach gibt es Überschussenergie. Morgen wollen wir nach Norden aufbrechen. Zunächst nach Phanari, von dort weiter nach Lakka auf Paxos und irgendwann wieder zurück. Zunächst müssen wir diesen Tag schwitzend überstehen und um 19.25 unsere Gäste vom Flughafen abholen.

Freitag, 15. Juni 2012

Freitag 15.06.2012


Gestern kam die Marine in den Hafen. Mit lautem Tuten vertrieb sie einige Segler von der Hafenmauer, um längsseits gehen zu können. Will der Staat etwa Stärke zeigen zur Wahl? Droht ein Militärputsch? Das wäre wahrscheinlich nicht das Schlechteste für das Land. Und dafür suchte der Frachter mit den Yachten das Weite. Illegales Geld in Sicherheit bringen. Die Küstenwache umkreiste den Frachter, griff nicht ein. Dafür erhielt sie als Belohnung einen ganzen Tanklaster voller Diesel. Am Abend wurde uns ein neues Unterhaltungsprogramm geboten, eine Wahlveranstaltung der PASOK. Die Zuhörer scheinen sie aus dem hiesigen Altenheim „Zur schattigen Pinie“ angekarrt zu haben. Zuerst wurden wir mit Propagandamusik beschallt. Bodega, Prevere, Portokali, BecInto, Flocafe oder wie die Bars und Cafes hier alle heißen. Im Vergleich zur Lautstärke der Partei ist alles andere ein Gesäusel. Das „Einpeitschen“ dauerte 2 Stunden, die Reden glücklicherweise lediglich zweimal 30 Minuten. Als erste wurde für die Optik ein Mädel in Minikleid und Stöckelschuhen mit Pfennigabsätzen auf das Podium gehoben. Danach kam der eher unansehnliche Parteifunktionär. Apropos Schuhe. Griechinnen haben es ja mit ihren Schuhen. Und sogar die Polizistinnen (2 waren zur Bewachung der Veranstaltung abgestellt) tragen hier Stöckelschuhe. In der Nacht war es angenehm ruhig. Der angekündigte Sturm aus West mit 5 Bft. hatte sich verflüchtigt. Wir verbrachten den Tag zunächst mit Auf- und Umräumen und Putzen. Es folgte ein Großeinkauf. Es dauerte seine Zeit, alles zu verstauen. Jetzt ist wieder kein Platz für Gäste… Neben uns wechseln sich die Nachbarn ab und auch die Marine ist wieder verschwunden. Unser neuer Kühlschrank bereitet uns Sorgen. Angeblich soll er tropentauglich sein und von 18° bis 45° funktionieren. Bei uns schwächelt er schon bei unter 30°.
Bild des Tages: Schwarzgeld in Yachtform auf dem Weg ins Ausland.

Donnerstag, 14. Juni 2012

Donnerstag 14.06.2012


Die Anlegespielchen gingen gestern weiter. Ein 15 Meter Charterschiff voller Ungarn wollte wissen, an der Haufenmauer die Tiefe für ihr Ruderblatt ausreicht. Dazu fuhren sie mit der Spitze auf die Mauer zu. Als sie auf der Mauer festsaßen fragten sie uns, ob es hier tief genug sei. Eigentlich hätten wir Nein sagen sollen, denn sie drehten lediglich um und fuhren rückwärts fast querstehend in die Lücke. Wenigstens wurden sie von der Strömung auf die Bavaria gedrückt und nicht auf uns. Es folgte ein Amerikaner, der auf unserer anderen Seite den Platz der Franzosen einnehmen wollte. Zweimal brach er ab, nachdem sich sein Anker in unserem Festmacher verfangen hatte und ich ihn gerade noch wegdrücken konnte, bevor er uns die Seite aufschlitze. Dann wurde seine Bugleine festgemacht und die Strömung drehte ihn, so dass er mit dem Heck unseren Bug eindrücken wollte. Wieder wurde geschoben und irgendwie lag er dann glücklich längsseits.
Die Nacht war erstaunlich ruhig, obwohl wir direkt vor der Bodega lagen, aus der Musik kam. Allerdings in erträglicher Lautstärke und zudem kein Griechengejaule. Außerdem hatten kostenlosen und Passwortfreien Internetzugang. Kein Hunde, dafür mein alter Freund, der Fischer mit dem Motor ohne Auspuff und Schalldämpfer. Der musste natürlich extra nahe an den Schiffen vorbei tuckern. Ich fuhr mit dem Marinaboot zurück in die Marina, um das Auto zu holen. Nebenbei legten zwei Frachter an. Einer aus der Türkei mit Getreide, der andere aus Holland. Zumindest auf See können sie manövrieren, wenn schon nicht im Strafraum. Ohne Schlepperhilfe legte das riesen Teil längsseits an. Es hatte Yachten geladen. Eine 85 Fuß Motoryacht, die gestern hierher geschleppt worden war, sollte an Bord genommen werden, was ihnen den ganzen Tag nicht gelang. Wie man richtig anlegt demonstrierte ein Engländer, der mit seinem Schiffchen direkt neben uns einparkte, parallel und ganz nah an unserem Rumpf. Ich erkundigte mich in der Stadtmarina nach dem Preis für uns. 15 € für einen Tag inklusive Wasser und Strom, da kann man nichts sagen. Ein Blick hinaus aufs Meer zeigte einen schönen Segelwind. Der angekündigte Sturm mit 55 km/h ließ auf sich warten. Trotzdem wurden wir am Nachmittag von abgelenkten Wellen kräftig hin und her geschaukelt.
Bild des Tages: Bodega direkt hinter dem Bug. (Das Bild ist schief weil es so geschaukelt hat, nicht weil ich zu lange in der Bodega saß)

Mittwoch, 13. Juni 2012

Nachtrag:


Für die Ungläubigen das Beweisphoto

Mittwoch 13.06.2012

Wie bereits die letzten Tage trieb uns die Wässerungsaktion des Marineros vorzeitig aus den Federn. Die letzten Aufgaben wurden erledigt. Wasserschlauch rein, Landstromkabel rein, Ablaufschläuche für Spüle und Bad entfernen, Auto umparken, Radl umparken. Wir konnten es kaum glauben, das Motorboot neben uns wurde weggefahren, so dass der große Kran uns direkt heben kann. Ich hatte schon befürchtet, wir würden wieder auf den Schlitten gehoben werden. Und eine ganze Stunde zu früh rückte Ari mit dem großen Kran an. Gut dass wir schon längst bereit waren. Im Wasser die Kontrolle auf Wassereintritt. Kein Wasser gefunden. Motoren an, sie liefen. Vorwärts- und Rückwärtsfahrt getestet, funktionierte. Trotzdem konnte es sich Ari nicht verkneifen, auf die schönen Kirchen in Lefkas hinzuweisen, die auf Kerzen warten würden. Die Fahrt nach Preveza verlief unspektakulär. Es war viel Platz zum Anlegen, leider nicht an unserem bevorzugten Längsseitsplatz vom letzten Jahr. Beim Einparken versetzte uns die Strömung heftig. Kurz vor der Hafenmauer fiel mir auf, dass wir die Heckfender nicht montiert, sondern auf dem Trampolin liegen hatten. Anlegevorgang abgebrochen und Fender angeknotet. Zweiter Anlauf. An Land war unser irischer Nachbar aus der Marina zur Stelle und nahm die Leinen an. Wegen der Versetzung durch die Strömung wollten wir das Schiff weiter zur Seite ziehen, dass der Anker gerade greift. Das war sehr mühsam, bis ein Segler vom Land uns den Tip gab, zum Dichtholen des Festmachers die Winsch zu benutzen. Das war eine Erleichterung. Den richtigen Abstand für beide Enden zu erreichen dauerte seine Zeit. Zusätzliche Festmacher mit Ruckfender ausbringen, die Leiter zur Gangway umfunktionieren und weitere Kleinigkeiten ließen die Zeit verstreichen. Wie schon früher war es dann ein Kulturschock, das Leben an Land und die vielen Menschen neben uns zu erleben. Und wir wissen jetzt auch, warum hier so viel Platz war. Ein Kloakenrohr führt knapp neben unserem linken Hinterteil ins Wasser. Für Abwechslung war gesorgt, ein Franzose nahm einem armen Einhandsegler die Vorfahrt, der schon den Anker geworfen hatte und rückwärts auf die Mauer zufuhr. Er musste sein Manöver abbrechen, weil die Franzen einfach weiter quer zu den Schiffen fuhren. Neben uns legten sie sich ganz asozial längsseits. Fast wären sie über unsere Ankerkette gestolpert. Eine kleine englische Bavaria wurde beim Anlegen ähnlich versetzt wie wir. Sie war ganz leicht einen Platz weiter zu ziehen.

Dienstag, 12. Juni 2012

Dienstag 12.06.2012

Die letzten Arbeiten stehen an. Natürlich an erster Stelle Wäsche waschen. Und der Saildrive bekommt seine drei Anstriche, in drei Stunden Abstand, mindestens 16 Stunden vor der Wasserung. Die Marina erhält ihre Abschlusszahlung. Die Solarpaneele werden mit Pante gegen ein Abrutschen nach vorne und hinten gesichert. Innen wird nochmals geputzt. Die Gästekabine erhält ein Moskitonetz an die Türe. Die Klebebänder gegen ein Einnisten von Insekten werden von den Borddurchlässen entfernt. Sämtliche Elektrogeräte werden aufgeladen. Die Fender werden an die Reling geknüpft. Jedes der vier Schiffsenden erhält einen Festmacher angeknotet. Ist als Text nicht viel, hat aber den ganzen Tag in Anspruch genommen.

Montag, 11. Juni 2012

Montag 11.06.2012

Nicht nur die Hitze hat uns heute aus dem Bett getrieben. Zu nachtschlafender Stunde meinte ein Marinaangehöriger, die Straßen wässern zu müssen. Dazu haben sie ihren Eigenbau-LKW mit entsprechender Geräuschkulisse. Kaum war alles Wasser verteilt, mussten die Köter zu kläffen beginnen. Langsam wird es eng, am Samstag kommen die ersten Gäste. Also vereinbaren wir wieder mal einen Wasserungstermin, für Mittwoch. Heute stand großes Wäschewaschen auf dem Programm. Nebenbei wurden die Kabel der Solarpaneele befestigt, so dass sie nicht mehr beim Öffnen vom Deckel der Backskiste gekratzt werden. Die Leitern (Gangways) wurden befestigt und neue Polster aus Gummischläuchen zugeschnitten. Der Anker wurde eingeholt. Wenn wir es bereits letztes Jahr festgestellt haben, wurde es aus dem Gedächtnis gestrichen. Franzmann hat keine normale Ankerkette gefahren, sondern eine ohne DIN Norm. Bei anderen Durchmessern ist das egal, aber halt nicht bei unserer Kettenstärke von 10 mm. Da hüpfen die Ketten über die Kettennuss, wenn beides nicht die gleiche Norm hat. Wir haben natürlich eine DIN Kette gekauft und brauchen jetzt dafür eine DIN Nuss. Und dann können wir mit der Franzmann Kette nichts mehr anfangen. Beim folgenden Schiffsputz kam der griechische Besen zum Einsatz. Er ist besser als jeder Schrubber. Mit seinen weichen Borsten wirkt er fast wie ein Wischtuch und man kommt in fast alle Ecken.

Sonntag 10.06.2012




Die Nächte werden immer unangenehmer. Die Musik von gegenüber wird lauter und die Temperaturen höher. Unsere Vorarbeit von gestern verkürzt die Vorbereitungszeit bis zum ersten Pinselstrich unwesentlich. Umräumen und Abkleben dauert locker eine Stunde. Mehr als 300 g bekomme ich auch heute nicht an die Wand, bevor das Topcoat in der Schüssel hart wird. Die Menge haben wir genau berechnet. Bis auf den letzten zähen Tropfen leeren wir den Blechkanister. Und die Farbe reicht ebenfalls. Allerdings ist die Abdeckung nicht so gut gelungen wie vorgestern. Nach dem letzten Pinselstrich müssen die Abdeckungen entfernt werden, die Arbeitsgeräte werden gereinigt und die Inneneinrichtung zurückgebaut. Positiv ist die gelungene Abdichtung des Loches in der Dusche. Beim Duschen ist immer ausreichend heißes Wasser vorhanden. Unnötig, bei diesen Außentemperaturen.
Bilder des Tages: Drei Arbeitsplätze für einen Topcoatanstrich

Samstag, 9. Juni 2012

Samstag 09.06.2012



Der gestrige Tag bot weitere Höhepunkte. Da ich es ausprobieren musste, das Topcoat mit den Haaren an die Decke zu schmieren, war ein Haarschnitt fällig. Später fiel uns auf, dass im Hafenbecken von Preveza Segelschiffe ankerten. Können die nicht mehr anlegen? Plätze schienen frei zu sein. In der Nacht selbst mussten wir wiederholt auf Mückenjagd gehen. Die letzte fand um 0.30 ihr blutiges Ende.
Unser neuer Nachbar hält den Rekord mit der kürzesten Nachbarschaft. Bereits heute kam er wieder ins Wasser. Davor konnte ich eine Information von ihm einholen. Er streicht kein Antifouling auf seinen Propeller, sondern Lanolin. Der Propeller muss angeschliffen werden, Lanolin draufschmieren und mit einem Gasfeuerzeug erhitzen. Das sei nicht besser und nicht schlechter als andere Antifoulings.
Ich startete einen Ausflug nach Lefkas. Den Plexiglasladen suchen. Zuvor holte ich den neuen Außenbordertank ab. Kosten für den Tank, 30 € Kosten für das Material, den Schlauch zum Motor anzuschließen, 30 €. Kosten für die damit verbundene Arbeit, 0 €. Den Plexiglasladen habe ich gefunden, allerdings haben sie hier kein 12 mm dickes, nicht mal 8 mm. Die Preise müssen sie in Athen am Montag erfragen. Da habe ich gleich den Preis für 8 mm Glas beim anderen Geschäft erfragt. 160 € für ein Stück 80 x 70. Das kostet in Deutschland die Hälfte. Dafür kann ich mir Lexan schicken lassen.
Da es zeitlich mit der Brückenöffnung gerade passte, habe ich die Ein- und Ausfahrt einiger Schiffe in den Kanal beobachtet. Eine Feeling hielt sich mindestens 2 Meter von den Bojen entfernt und rumste mit einem unschönen, harten Geräusch auf einen Felsen. Ich glaube, den Kanal werde ich lieber meiden. Zurück am Schiff wurde Kleinkram erledigt. Hauptsächlich Auf- und Umräumen. Beim Dichtigkeitstest des neuen Tanks durch Neigung kam aus der Schlauchverbindung kein Benzin. Aber aus dem nicht geschlossenen Belüftungsventil. Die restlichen Teakbretter wurden geölt. Und das Loch in der Dusche mit Epoxy voll geschmiert. Leider war das Epoxy zu wenig eingedickt. Wir warten auf das Ergebnis. In Vorarbeit für das morgige Streichen wurde das Navieck frei geräumt. Beim Abkleben nutzen wir eine Neuerung. Folie mit integriertem Klebeband. Eine wirklich nützliche Erfindung. Man kann sogar am tag vorher abkleben und sich trotzdem frei im Schiff bewegen. Franzmanns letzte Klebebandreste und unser ungeliebtes Nopi-Klebeband sind übrigens aufgebraucht. Alle Arbeiten finden inzwischen unter erschwerten Bedingungen statt. Im Schiff hat es bald nach Sonnenaufgang über 30°. Am kühlsten ist es unter dem Schiff zwischen den Rümpfen.
Bilder des Tages: Neuer Außenbordertank neben dem alten. Wachsende Risse in der Scheibe. Inzwischen sind es 8. Man möchte ja meinen, die angeblich von mir verursachte „Spannung“ in der Scheibe hätte sich durch einen, zwei oder drei Risse gelöst. Nein, sie wächst immer weiter.

Freitag, 8. Juni 2012

Freitag 08.03.2012


Ausschlafen war heute nicht möglich. Ari kam überpünktlich und holte unseren hinteren Nachbarn ab. Der war ein recht angenehmer Zeitgenosse. Kein Mensch und kein Hund an Bord. Im Lauf des Tages bekamen wir einen neuen hinter das Heck gestellt. Inzwischen unser dritter. Ein Engländer mit Familie und Hund, der seine Schraube verloren hatte. Sobald Les auftaucht hole ich bei ihm das Pigment und wir bereiten den Innenanstrich vor. Das bedeutet wieder Umräumen und Abkleben. Wir starten einen Versuch, das Topcoat in 2 Schichten aufzutragen, wie wir es mit Epoxy, Primer und Copper Coat gelernt habe. Und ganz schnell lassen wir es wieder. Das Zeug wird schneller trocken alles andere. Lieber so wie früher in Sibari eine dicke Schicht aufgetragen und fertig. Mehr als 300 g rühren wir nicht an, mehr kann ich nicht auftragen, bevor es in der Farbwanne aushärtet. Kein Wunder, dass wir nicht vorankommen. Das Navieck und die Salonfenster werden verschoben. Für jedes Topcoat-Schöpfen brauchen wir einen neuen Plastikbecher. In der kurzen Zeit von einem Anrühren zum nächsten hat das Topcaot den Becher aufgelöst. Nein, das ist kein schönes Zeug zum Verarbeiten.
Bild des Tages: „Topflappen“, die als Bruch- und Klapperschutz zwischen die Teller gelegt werden, wurden gewaschen.

Donnerstag, 7. Juni 2012

Donnerstag 07.03.2012


Gestern wurde noch viel geputzt und zurückgeräumt. Außerdem kam unser Beiboot zurück. Der Außenborder hatte Wasser in seinem Inneren. Und im Tank war ein Öl-Benzingemisch. Und der Tank hat ein Loch oben, durch welches Wasser eindringen kann. Und die Steuerung geht schwer, das zu reparieren wäre eine Aktion für den Winter. Und die SolarWaves haben uns den Tip gegeben, wegen Plexiglas mal in Lefkas zu suchen. Dort hätten sie ein Geschäft entdeckt. Eine Lexanscheibe in Deutschland würde 100 € kosten, der Transport hierher mit UBS 80 €.
Heute konnten wir bis um 08.00 ausschlafen. Es stand ein Besuch in Lefkas an. Geld abheben (ist trotz anders lautender Gerüchte in Deutschland kein Problem) und Milch kaufen. Dann begann die Suche nach dem Glasladen. Die Beschreibung der Ösis führte uns quer durch Lefkas Stadt, beim zweiten Versuch in das bergige Hinterland der Insel. Wir erkundigten uns bei der Frau die sich auskennt, der Verkäuferin im Werkzeugladen. Richtung Nidri, nach einem Kilometer an der linken Seite sahen wir ein Glasgeschäft. Plexiglas hatte er lediglich mit 8 mm Stärke. Wir bräuchten schon 12 mm. In der Marina wollte ich einen neuen Außenbordertank kaufen. In Shop hatte er zwar einen Tank, aber der passte nicht zu meinem Schlauch. Im Motorenladen hatten sie auch einen Tank, und bis morgen könnten sie ihn mit meinem Schlauch verbinden. Zurück am Schiff probierten wir aus, ob unser Topcoat noch klebt. 50 g wurden angerührt und auf verschiedene Hölzer gestrichen. Es ist zäh wie eh und je. Während Carola das Topcoat beim Trocknen beobachtete, suchte ich Les, um ihn nach weißer Farbe zu fragen. Morgen bringt er eine mit. Und er erzählte einiges über Griechenland. Er plant seine Rückkehr nach England. Dort zahle er für eine Krankenversicherung 300 € im Jahr, hier 400 € im Monat. Um die leidenden Griechen zu finanzieren. Hier muss jeder ein Krankenbuch führen, in dem jeder Arzt- oder Krankenbesuch samt Therapie vermerkt wird. Zum Umschreiben musste er die Bücher seiner Familie mal bei der Versicherung vorlegen. Die unterstellte ihm Manipulation, weil in seinem Buch nichts stand. Griechen würden ständig neue Bücher brauchen, weil die alten so schnell voll wären. Jetzt würden sie jammern, weil es keine Medikamente mehr gebe. Vor kurzem ist sein Haus zum zweiten Mal ausgeraubt wurden. Seinen Werkzeugwagen haben sie ebenfalls bereits zweimal ausgeräumt. Die Polizei behauptet in ihrem Bereicht, die Türe sei nicht versperrt gewesen, deshalb zahlt die Versicherung nicht. laut Polizeistatistik gibt es in Griechenland keine Verbrechen. Deshalb sind Versicherungspolicen so niedrig. Passiert mal was, sieht die Polizei weg oder schreibt entsprechend „passende“ Berichte. So stimmt die Statistik. Jetzt haben sie allerdings ein Problem, vor allem in Athen. Dort kommt es wohl täglich zu Gewalttaten und Raubüberfällen. Gestern habe es ein Feuergefecht mit Kalaschnikows und einem Toten gegeben. Man habe sich um einen Mercedes gestritten. Passend dazu war Theos Info, der sich zu uns gesellt hatte. Die Cleopatra Marina werde schon den ganzen Tag von der Steuerbehörde geprüft. Wir sahen die Herrn Prüfer später im dicken Audi davonfahren. Das Topcoat war inzwischen getrocknet und Carola wieder mit Aufräumen und Putzen beschäftigt. Ich stellte eine überflüssige Kiste und 4 Plexiglasscheiben (leider zu klein für die gerissene Scheibe) bei Sakis im Marinashop ein. Das alte Sonnensegel wurden neu verspannt, das neue Segel erstmals befestigt.
Bild des Tages: Blumentransport in der Marina

Mittwoch, 6. Juni 2012

Mittwoch 06.03.2012



Nachdem gestern das Gewitter abgezogen und der Staub entfernt waren sind wir nach Preveza zum Einkaufen. Es war nichts los in der Stadt, um 16.00 an einem Werktag.
Heute gab es einen zusätzlichen Grund, früh aufzustehen. Der Venustransit musste beobachtet werden. An Dieser Stelle Dank an Lothar für die Schweißerbrillen. Wenn wir es uns nicht eingebildet haben, war ein kleiner Fliegenschiss am Rand der Sonnenscheibe zu sehen. Es folgte das Auf- und Umräumen, das Abkleben und das Schleifen. Diesmal mit einer Trockenpause. Ich hatte in meinem Plastikkäfig so viel Feuchtigkeit produziert, dass er Schleifstaub eine Schmiere bildete, welche die Schleifscheiben verklebte. Plane kurz geöffnet, zu schleifende Fläche mit Toilettenpapier abgewischt und weiter geschliffen. Ich würde ja gleich das ganze Innere noch mal schleifen und neu streichen, um eine schöne glatte Fläche zu erhalten. Carola meinte darauf, ich solle mich mal auf dem osteuropäischen Heiratsmarkt umsehen. Sie war gerade dabei, viel weißes Pulver zu entfernen.
Bild des Tages: Auf der Suche nach dem Venus-Transit. Verschmierte Schleifscheibe.

Dienstag, 5. Juni 2012

Dienstag 05.03.2012


Nachdem wir den Sinn für unsere Schleifarbeiten wieder entdeckt hatten, standen wir heute früher auf, um der Hitze zu entgehen. Das wäre nicht gewesen, da sich überraschend eine Gewitterfront ankündigte. Wie üblich zogen sich die Vorbereitung mit Ausräumen, Umräumen und Abkleben. Um 11.00 wurde der Exzenterschleifer angeworfen. Sein Einsatzbereich war begrenzt, da die Flächen sehr verwinkelt und kaum zugänglich waren. Der Dreiecksschleifer half aus. Dank Hitzestau im Plastikbackofen hatte ich für viel Feuchtigkeit auf dem Boden und an den Wänden gesorgt. Gerade letzteres zur Freude von Carola, da sich der Staub nicht absaugen ließ und beim drüberwischen sofort verklumpte. Lüften konnten wir auch nicht, da sich inzwischen das Gewitter über uns entlud.
Bild des Tages: Schleifstaub wegputzen.

Montag, 4. Juni 2012

Montag 04.03.2012



Heute trieben uns die Köter wieder einmal früh aus den Federn. Ein Händler für Lexanscheiben aus Deutschland hat inzwischen abgewunken, an einer Lieferung nach Griechenland hat er kein Interesse. Zwei weitere Händler hätte ich noch zur Auswahl. Wegen unseres Schleif-und-Streich Problems kam ich auf die Idee, Les zu fragen. Er war nicht mehr auf dem hintesten Stellplatz in der letzten Marina beschäftigt, sondern praktisch nebenan. Das fand ich heraus, nachdem ich alles andere abgefahren war. Sollte Theo Zweikomponentenfarbe verwendet haben, was er vermute, wäre es kein Problem auf dieses nach Anschleifen Topcoat zu streichen. Theo musste gesucht werden. Ihn fand ich im hintesten Eck unserer Marina bei der Osmosesanierung eines Schiffes französischer Produktion (was sonst). Er hat keine Zweikomponentenfarbe verwendet. Er hat sogar Gelcoat drauf gestrichen. Wir haben somit einen Osmoseschutz von innen. Und angeschliffen können wir Gelcoat mit Topcoat überstreichen. Das bestätigte uns inzwischen Herr Behnke, unserer Lieferant für Topcoat, Pinsel und Ähnliches. So löst man Probleme, indem man mit den Leuten spricht. Würde zumindest eine gewisse allseits geschätzte Soz behaupten. Carola schrubbte sämtliche Teakflächen, um sie danach ölen zu können. Ich widmete mich wieder meinen Löchern. Das Loch im Kühlschrank war immer noch nicht trocken. Das Loch in der Dusche wollte erst geöffnet werden. Dem standen wie so oft französisch zugekleisterte Kreuzschlitzschrauben im Weg. Franzmanns Verschlussmechanismus des Loches zeugte von kompliziertem Denken. Sika oder Epoxy in das Loch zu schmieren wäre zu einfach und wahrscheinlich zu final. Er bastelt einen Dichpfropfen. Mehrere Gummidichtungsscheiben werden durchbohrt, eine Schraube durchgesteckt und von oben eine Beilagscheibe samt Flügelmutter drauf. Das wird ins Loch gesteckt, Schraube wird angezogen, Gummi wird zusammengedrückt und dehnt sich aus, Loch dicht. Zumindest nach Franzmanns Theorie. Die Umgebung des Loches wird angeschliffen um sich mit Epoxy besser zu verbinden. Zuletzt wird der Innenrahmen der Notausstiegsluke mit Pante abgedichtet.
Bilder des Tages: Loch im Kühlschrank. Französischer Verschlusstopfen.

Sonntag, 3. Juni 2012

Sonntag 03.06.2012





Ein ruhiger Tag, um Kleinkram zu erledigen. Als erstes wurde der Versuch wiederholt, das Großssegel auszurollen. Es funktionierte. Dirk und Rodkicker mussten etwas abgestimmt werden. Das alte Sonnensegel wurde erstmals eingesetzt. Der Beibootanker erhielt einen letzten Anstrich und meine neue Hose vom Chinesen wurde umgenäht. Praktisch mussten alle Nähte nachgenäht werden. Das letzte neue Einlegbrett wurde eingebaut. Dann wurden Löcher erforscht. Das Wort Forschungsschiff erhält bei uns eine völlig neue Bedeutung. Wir finden immer was Neues und immer bleibt ein Rest Terra incognita. So bei dem Loch im Kühlschrank. Mit zusammengerolltem Küchentuch tunkte ich bis zu einer Tiefe von 25 cm Wasser. Weiter reichte die Küchenrolle nicht. mit einem Draht nachgemessen konnte ich die Tiefe des Loches mit 30 cm bestimmen. Aber wo endet es? Im Rumpf, unter der Spüle, wir wissen es nicht. das nächste Loch führte ins Nichts. Im Rahmen der Notaussiegsluke war ein Loch. Es endete unter dem Fußbrett des Naviecks. Da die Luke ein gewolltes Loch hat, kommt bei Wellengang immer wieder Wasser rein und durch das Loch unter das Holz. Jetzt wissen wir, wo die Wasserränder herkommen. Wir werden alles morgen mit Pante abdichten, weshalb der Lukeninnenrahmen gereinigt werden musste. Und das alles bei inzwischen 30° im Schiff.
Bild des Tages: Beibootanker. Großssegel. Sonnensegel. Loch im Schiff wird geputzt.

Samstag, 2. Juni 2012

Samstag 02.06.2012



Nach dem gestrigen üblen Tag hatten wir für heute keine Vorstellung, was wir anstellen sollten. Da kamen wir auf eine ganz abartige Sache. Wir könnten mal unsere Segel ausrollen. Bei der Genua klappte das praktisch reibungslos. Der zusätzliche Schäkel an der Rolle sorgte dafür, dass sich das Seil nicht mehr an einer Stelle dick aufrollte. Anders sah es beim Großssegel aus. Die Rolle bewegte sich keinen Millimeter. Unbenutzt und eingerostet??? Die Deckplatte wurde abgeschraubt, um vielleicht einen Blick auf das Innenleben erhaschen zu können, Fehlanzeige. Einfach auf Verdacht überall WD 40 reinsprühen? Die Dose lag schon bereit. Oder gleich den Mast fällen und Solarpaneele montieren?? Irgendwie kamen wir drauf, dass wir letztes Jahr bei der Winschreinigungsaktion das Großsegelfall gelockert und angezogen haben. Vielleicht zu locker oder zu fest? Das Fall kurz gelöst und die Rolle ließ sich drehen. Da der Wind inzwischen aufgefrischt hatte, verschoben wir die Ausrollaktion auf morgen. Die Saildrives wurden angeschliffen, der Beibootanker mit der Topfbürste entrostet und dann gestrichen. Der Kettenvorläufer für den Beibootanker wurde durch eine neu alte Kette ersetzt (mit der Flex zugeschnitten). Positiv war, der neue Kühlschrank läuft auf Stufe 5 zwar ohne Pause, aber offensichtlich braucht er dazu so wenig Strom, dass der direkt von den Paneelen produzierte Strom ausreicht und alle Batterien voll geladen bleiben. Eigentlich wollte ich Löcher mit Epoxy zukleistern. Dies wird verschoben, da das Loch im Kühlschrank ein ganz besonderes ist. Franzmann hat es französisch verstopft. Ein Holzstift mit Isolierband umwickelt war der Pfropf. Damit hat er ein Plastikteil verschlossen, das wie ein abgeschnittener Trichter aussieht. Unter dem Pfropf fand sich Wasser im Plastikteil. Mit einem Draht reingestochert war kein Widerstand zu spüren. Wo führt das hin? Rings um das Plastiktrichterteil war kräftig Silikon geschmiert. Das füllte einen Hohlraum zwischen dem Trichter, der von etwas holzartigem umschlossen wird, und Styropor, das wohl als Isolierung des Kühlschranks verwendet wurde. Und unsere Scheibe hat inzwischen 3 Risse an der nicht gesägten Seite.
Jürgen gab wieder gute Tips. Beschläge am besten mit einer 3 mm Gummiunterlage montieren. Ist ewig dicht, nicht nur 5 Jahre wie mit Sika verklebtes. Und seine Pinnensteuerung könnte auch unser Ruderrad bewegen. Die Befestigung für das Gerät wäre sicher leichter zu basteln als eine Halterung für eine Windsteuerung. Und die Pinnensteuerung kostet 500 €, die Windsteuerung 5000 €.
Bilder des Tages: Französische Kühlschrankabdichtung. Nicht drehende Großsegelrollanlage.

Freitag, 1. Juni 2012

Freitag 01.06.2012



Neuer Monat, neues Glück. Von wegen… Als erstes entdecken wir in der bereits gerissenen Scheibe zwei neue Risse. Diesmal an der Seite, die ich nicht mit der Stichsäge angerührt habe. Der Hersteller zieht sich jetzt auf den Standpunkt zurück, dass er keine Gewähr übernimmt, wenn eine Scheibe nachbearbeitet wird. Warum reißt aber eine Scheibe dreimal und die 6 anderen von mir zugeschnittenen und eingeklebten nicht??? Da die Nacht sehr viel Feuchtigkeit auf Deck hinterlassen hat, suchte sich diese am Morgen einen Weg nach unten. Da musste ich schnell Umleitungen bauen, um unser Copper Coat zu schützen. Als nächstes kamen zwei Kerle mit der Sandstrahlmaschine zum Nachbarschiff, das sie erst gestern neben uns abgestellt haben. Ich wollte ihnen gerade den Stecker rausziehen, als klar wurde, dass sie lediglich zwei Probeflecke abstrahlten. Danach kam ein Marina-Hiwi und schliff das Unterwasserschiff an, welches an anderer Hiwi mit einem neuen Antifouling strich. Alles an einem Tag. Und gerade hatten wir die Milch in unserer Müslischüssel, als der nächste ankam und unser Beiboot abholte. Die Haferflocken waren danach etwas aufgeweicht. Wir räumten den Salon aus und klebten ihn so gut als möglich ab. Die Schleiferei danach war eher ernüchternd. Die GFK-Oberfläche ist sehr unregelmäßig. Wollte ich die von Theo aufgetragene Farbe komplett entfernen, müsste ich alles plan schleifen. Und das wäre viel, viel Schleifarbeit. Trotz 40er Körnung bleiben die Unebenheiten. Zumindest juckt der Staub kaum. Dass es die Planen nicht verweht haben wir alle Luken geschlossen und dementsprechend wird es sehr heiß im Inneren. Und natürlich sind die Flächen nur unter Verrenkungen zu erreichen. Nebenher werden zwei Maschinen Wäsche gewaschen. Nach dem Schleifen ist vor dem Putzen. Da dieser Schleifstaub sehr verschmiert ebenfalls ein großes Vergnügen.
Bilder des Tages: Wir sind noch nicht in der Karibik und unsere Beiboot ist weg. Abgeklebter Salon.