Donnerstag, 14. Juni 2012

Donnerstag 14.06.2012


Die Anlegespielchen gingen gestern weiter. Ein 15 Meter Charterschiff voller Ungarn wollte wissen, an der Haufenmauer die Tiefe für ihr Ruderblatt ausreicht. Dazu fuhren sie mit der Spitze auf die Mauer zu. Als sie auf der Mauer festsaßen fragten sie uns, ob es hier tief genug sei. Eigentlich hätten wir Nein sagen sollen, denn sie drehten lediglich um und fuhren rückwärts fast querstehend in die Lücke. Wenigstens wurden sie von der Strömung auf die Bavaria gedrückt und nicht auf uns. Es folgte ein Amerikaner, der auf unserer anderen Seite den Platz der Franzosen einnehmen wollte. Zweimal brach er ab, nachdem sich sein Anker in unserem Festmacher verfangen hatte und ich ihn gerade noch wegdrücken konnte, bevor er uns die Seite aufschlitze. Dann wurde seine Bugleine festgemacht und die Strömung drehte ihn, so dass er mit dem Heck unseren Bug eindrücken wollte. Wieder wurde geschoben und irgendwie lag er dann glücklich längsseits.
Die Nacht war erstaunlich ruhig, obwohl wir direkt vor der Bodega lagen, aus der Musik kam. Allerdings in erträglicher Lautstärke und zudem kein Griechengejaule. Außerdem hatten kostenlosen und Passwortfreien Internetzugang. Kein Hunde, dafür mein alter Freund, der Fischer mit dem Motor ohne Auspuff und Schalldämpfer. Der musste natürlich extra nahe an den Schiffen vorbei tuckern. Ich fuhr mit dem Marinaboot zurück in die Marina, um das Auto zu holen. Nebenbei legten zwei Frachter an. Einer aus der Türkei mit Getreide, der andere aus Holland. Zumindest auf See können sie manövrieren, wenn schon nicht im Strafraum. Ohne Schlepperhilfe legte das riesen Teil längsseits an. Es hatte Yachten geladen. Eine 85 Fuß Motoryacht, die gestern hierher geschleppt worden war, sollte an Bord genommen werden, was ihnen den ganzen Tag nicht gelang. Wie man richtig anlegt demonstrierte ein Engländer, der mit seinem Schiffchen direkt neben uns einparkte, parallel und ganz nah an unserem Rumpf. Ich erkundigte mich in der Stadtmarina nach dem Preis für uns. 15 € für einen Tag inklusive Wasser und Strom, da kann man nichts sagen. Ein Blick hinaus aufs Meer zeigte einen schönen Segelwind. Der angekündigte Sturm mit 55 km/h ließ auf sich warten. Trotzdem wurden wir am Nachmittag von abgelenkten Wellen kräftig hin und her geschaukelt.
Bild des Tages: Bodega direkt hinter dem Bug. (Das Bild ist schief weil es so geschaukelt hat, nicht weil ich zu lange in der Bodega saß)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen