Mittwoch, 31. Juli 2013

Dienstag 30.07.2013


Heute hat sich unser Schiffsfrosch ein anderes Versteck gesucht. Unter den Holzleisten der hinteren Bank sitzt er. Da wird es heißer als im Köcher. Deshalb wird er tagsüber etwas mit Wasser angesprüht. Zusätzlich bekommt er die von uns erlegten Fliegen.
Das Unterwasserschiff wird einer ersten Reinigung unterzogen. Mit Flossen, Maske, Schnorchel und einen langen Besen in der Hand wird der Rumpf gestreichelt. Ohne festes Widerlager nicht so einfach. Lediglich auf der Sonnenseite ist etwas mehr Bewuchs, alle anderen Oberflächen sehen sauber aus. Nach einem Rumpf ist es genug für heute.
Gegen Abend sind wir nur mehr drei Schiffe in der Bucht. Dafür war es wieder sehr heiß bei 36°. Leider werden es auch in der Nacht nicht weniger als 28°. 

Montag, 29. Juli 2013

Montag 29.07.2013


Eigentlich sollte heute unser blinder Passagier an Land ausgesetzt werden. Aber er ist entwichen. Irgendwie hat er die Ränder der ineinander gesteckten Plastikflaschen auseinander gebogen. Jetzt sitzt er wieder tief in seinem Winschenkurbelköcher.
Es wurde wieder richtig heiß, 36°. Anfangs leichter Wind aus Nord, ab Mittag der übliche Westwind bis Sonnenuntergang. Ein Holländer verschwand, dafür kamen zwei Deutsche. Vor der Bucht ist wieder ein Verkehr von und nach Vonitsa zu beobachten, wenn auch nicht so stark wie früher. In der Nacht schallte Musik und Gesang aus Vonitsa herüber. Das sommerliche Unterhaltungsprogramm der Griechen wurde nicht gekürzt. 

Sonntag, 28. Juli 2013

Sonntag 28.07.2013


Nicht mal nach Schließung der Lokale war uns Ruhe vergönnt. Als nächstes startete der uns altbekannte Fischersmann seinen Auspuffdämpferlosen Diesel und fuhr genüsslichlangsam an uns vorbei. Bald darauf kam die Müllabfuhr, dann war die Hitze da. Kurz das hintere Deck abgespritzt, die Wassertanks gefüllt, das Auto in den Schatten gefahren und weg hier.
Die Fenderbretter hätten wir eigentlich nicht gebraucht. Unmittelbar nach unserer Ankunft hatte ich den Hammer gezückt und viele aus dem Beton stehende Nägel bearbeitet. Die waren inzwischen so verrostet, dass sie nach wenigen Schlägen abgefallen sind. Beton ist härter als Holz, deshalb gönnen wir weiterhin unseren Fendern die Bretter.
Neben den Fischfarmen begegneten uns zwei Delphine. Unbeirrt zogen sie rasch an uns vorbei. Bei der Kapumrundung entdeckten wir zufällig beim Blick durchs Fernglas zwei weitere Delphine. Die boten mehr, sie sprangen immer wieder aus dem Wasser und blieben im Blickfeld, bis wir in die Bucht einbogen. Fünf (!!) andere Schiffe, kaum zu glauben. Eines verschwand im Laufe des Tages. Dafür kam ein Engländer. Recht flott fuhr er ganz nah ans Ufer, ließ den Anker fallen und bremste sich damit ab und Schluss. Gleich darauf wurde hektisch das Beiboot gewassert. Wie sich herausstellte, war ihnen irgendein aufgepumptes Plastikteil über Bord geflogen, welches sie mit dem Beiboot einfangen mussten. Warum sie dann mit den Fäusten auf das Teil eingeschlagen haben, bleibt ein Rätsel. Kaum war das Beiboot wieder verstaut, wurde der Anker gelichtet und sie verschwanden. Seltsame Aktion…
Erst gegen 22.00 kamen Vater und Sohn Schweinehirt. Bei Dunkelheit ist sein Geplärre noch mal eindrucksvoller.
Schon in der Nacht entdeckten wir einen blinden Passagier. Auf einmal saß ein Frosch am Rand vom Winschenkurbelköcher. Der muss seit der Kleopatra an Bord sein. So groß ist unser Schiff, dass sich ein blinder Passagier zwei Wochen lang vor uns verbergen kann. Um ihn morgen an Land zu bringen wurde er eingefangen. Zwei ineinander gesteckte Wasserflaschenböden mit etwas Wasser dienten als Zwischenquartier.
Bild des Tages: Frosch in der Nacht 

Samstag, 27. Juli 2013

Samstag 27.07.2013


Die Nächte in Preveza werden immer lauter. Ab 21.00 geht es durch bis zum Sonnenaufgang. Das Dieselbrummen eines Frachters neben uns überdeckte manch anderen lauten Ton.
Unsere Besucher unternahmen an ihrem letzten Tag einen Ausflug zum Strand von Preveza. Auf dem Rückweg blieben sie bei Thalia hängen. Der hatte ich schon am Morgen unsere leere Gasflasche vor die Türe gestellt. Angeblich kennt sie den Gasmann und wird für Befüllung sorgen. Wir sind zum Einkaufen gefahren und haben zusätzlich einen Kanister Diesel geholt. Nicht ganz 10 Liter passen in jeden Tank, Verbrauch 1 Liter pro Stunde.
Tagsüber war die Stadt wie ausgestorben, bei 36° kein Wunder. Am späten Nachmittag fuhren wir zum Panos und brachten danach die Mädels zum Flughafen. Man glaubt es kaum, die Klimaanlage im Flughafen läuft immer noch.
Am Abend wurden die Griechen munter. Vor dem Gericht gab es eine Gesangsvorstellung. Gesungen haben sie schön, aber jedes griechische Lied klingt schwer depressiv. Was danach kam, war der übliche Lärm. Stampfbässe mit eingestreuten Tempowechseln, so dass man sich sicher nicht an irgendeinen Rhythmus gewöhnen könnte. Und von anderer Seite das übliche griechische Gejaule. Leider hat uns der Frachter am Nachmittag verlassen. Das Brummen seines Diesel hätte den Krach aus den Lokalen freundlicherweise gedämpft.
Bild des Tages: Fußgängerzone in Preveza Samstag Nachmittag 14.00

Freitag, 26. Juli 2013

Freitag 26.07.2013


Unser einziger Nachbar in der Bucht hat uns heute früh verlassen. Somit waren wir alleine in der Bucht. Nach einem ruhigen Vormittag mit viel Baden packten wir mittags unsere sieben Sachen für die Fahrt nach Preveza. Die Ankerwinsch stöhnte beim Hochziehen des Ankers gewaltig. Der Anker war nicht zu erkennen, solch ein Schlammpaket hatte er mit hoch gebracht. Es dauerte einige Zeit, bis die Packung entfernt war. Dafür war die Ankerkette sauber geblieben. Bei der Rückfahrt drückte uns der kräftige Gegenwind unter 5 Knoten bei 1900 Umdrehungen mit einer Maschine. In der Marina legten wir uns gegen den Wind an den Steg, gegenüber den Solars. Zwei weitere Plätze wären noch frei gewesen.
Bild des Tages: Buchtausfahrt 

Donnerstag, 25. Juli 2013

Donnerstag 25.07.2013


Schweine, Hund und Fischer ließen uns die Nacht über in Ruhe. Lediglich die Grillen und Zikaden waren durchgehend aktiv. Der Sternenhimmel war beeindruckend, zwei dicke Sternschnuppen gab’s als Extra. Nach dem üblichen Morgenbad wurde das Beiboot gewassert. Weiteres Motoreinfahren stand auf dem Programm. Tina fuhr gleich nach Vonitsa. Der Hafen war sehr voll, das einzig bekannte Schiff war die Wallonia. Um die Kircheninsel in die Kuhbucht und wir hatten die Bestätigung, auch hier kaum Ankerer. Zurück gegen Wind und Welle wurde es zunächst nass, bis wir wieder in Ufernähe in der Landabdeckung waren. Bei den abschließenden Runden in der Bucht schaffte es Tina, die Fahrt jäh zu stoppen. Sie hatte eine Plastiktüte eingefangen. Wie bereits gestern kam auch heute nicht ein Schiff in die Bucht. Draußen sahen wir ein einziges vorbeifahren. In der Fahrrinne nach Preveza waren uns 20 Schiffe entgegen gekommen, alle Richtung Süden unterwegs. Der Herdentrieb…
Familie Schweinehirt bot heute eine längere Unterhaltung. Endlich erkannten wir ihn wieder, mit seinem ständigen Geplärre. Die Schweine hielten mit heftigem Quieken dagegen.
Bild des Tages: Beibootfahrt 

Mittwoch 24.07.2013


Um 05.50 sind wir heute aufgestanden. Wir wollten früh durch den Kanal und in die Schweinebucht. Das Ankermanöver war kein Glanzstück. Als erstes mussten wir eine Angelschnur los schneiden. Dann entwischte uns ständig die Ankerboje. Und als der Anker heroben war. Hatten wir eine Grassode drauf. So früh waren wir relativ alleine unterwegs. Alleine ist hier relativ. Teilweise ging es zu wie in Kroatien. Durch den Kanal ist uns nicht einer entgegen gekommen. Zwei Motorboote verfolgten uns. Vor der Brücke mussten wir 10 Minuten warten, unser Sicherheitspuffer. 8 Schiffe fuhren nach Norden, keines in die andere Richtung. In der Fahrrinne nach Preveza hatten wir kräftigen Gegenstrom. Um unsere Wassertanks sicherheitshalber zu befüllen legten wir schnell in Preveza an. Ich lief schnell zum Massoutis und die Mädels hatten die Bewunderung der Spaziergänger als reine Mädchencrew. Auf der Fahrt zur Schweinebucht sahen wir einige Schildkröten. Der Westwind lebte auf und in die Bucht hinein bremste es uns auf 2 Knoten ab (Mit einer Maschine mit 1500 U/min). Zu unserer Überraschung war lediglich ein anderes Schiff in der Bucht. Wir hatten die freie Ankerplatzauswahl. Und der Wind war hier deutlich abgeschwächt. Anscheinend ist der ganze Golf leer gefegt. Es kam kein weiteres Schiff in die Bucht. Wir sahen auch keines vor der Bucht auf dem Weg von und nach Vonitsa vorbei fahren.
Ansonsten ist hier alles beim alten. Die Schweine grunzen gelegentlich, die Hunde kläffen häufiger. Familie Schweinehirt kommt spätabends zur Fütterung, wobei deutlich weniger und leiser geschimpft wird. Der Schafshirte erscheint zweimal täglich. In der Nacht kamen zwei Fischerboote in die Bucht. Einer musste gleich an unserer Ankerboje zupfen. Er vermutete wohl einen Konkurrenten. Ihre Fangtechnik ist was Besonderes. Sie hängen ein Netz ins Wasser, fahren dann parallel dazu entlang und klopfen mit dem Ruder auf das Wasser. Trotzdem war die Ausbeute gering.
Bild des Tages: Schweinebucht 

Mittwoch, 24. Juli 2013

Dienstag 23.07.2013


Ein ruhiger Badetag ohne Wetterkapriolen. Selbst die Winddreher am Nachmittag fielen gemäßigt aus. Die einzige Unterhaltung boten einige Ankerer.
Bild des Tages: Habanera ohne Mast

Dienstag, 23. Juli 2013

Montag 22.07.2013


Der erste Urlaubstag auf dem Wasser. Die Nacht war ruhig, ebenso der Morgen. Den Tag verbrachten wir mit Baden und Lesen. Das Beiboot wurde gewassert und eine weitere halbe Stunde Einfahren absolviert. Am Nachmittag wurde eine Wolke über dem nahen Berg dunkler und dunkler. Die Nachbarbucht bekam einen Regenschauer ab. Zwischen 16.00 und 17.00 ärgerte uns der ständig um 180° drehende Wind. Die Ankerboje musste mehrmals unter dem Rumpf durchgezogen werden, da wir ständig über sie hinweg trieben.
Von 8 Ankerliegern hatten 6 ein Ankerlicht. Wir setzten unseres mit Verzögerung. Nach Einschalten der Sicherung Ankerlicht rührte sich erst einmal nichts. Lampe schnell zerlegt, Anschlüsse überprüft, alles in Ordnung. Stecker raus, Strom gemessen, nichts. Ist ja klar, ein Ankerlicht haben wir nicht mehr, jetzt läuft die Stromversorgung über die Sicherung Cockpitlampe. Damit ging die Lampe an.
Bild des Tages: Regenschauer nebenan. 

Montag, 22. Juli 2013

Sonntag 21.07.2013


Früh Aufstehen war heute Pflicht. Wir wollten Wind und Wellen zuvorkommen und früh am Ankerplatz sein. 07.20 sind wir schließlich an Deck aufgetaucht. Fenderbretter abbauen, Stromkabel rein, Leinen los und Abfahrt. In der Fahrrinne begegnete uns die erste Schildkröte. Kaum waren wir draußen aus der Rinne, bog ein dicker Frachter ein. Mit gemütlichen 4 Knoten fuhren wir nach Lefkas. Die letzten 10 Minuten vor der Brückenöffnung um 10.00 vertrieben wir uns im Vorbecken. Durch den Kanal waren wir Teil einer langen Karawane. In der Gegenrichtung war der Verkehr ähnlich dicht. En der engsten Stelle kam uns ein französischer Motorkat entgegen. Am Rand des Kanals zeigte das Log nur noch 170 cm Tiefe an. Nach einer Stunde waren wir durch und bogen nach links ab. Die Cinderella überholte uns und schoss einige Photos vom Schiff ohne Mast.
Die One Tree Bay war gut belegt mit Schiffen, deshalb fuhren wir ein paar Meter weiter in den Ormos Vrachos. Hier war es nicht ganz so voll. Im Tagesverlauf kamen weitere Schiffe, in der One Tree Bay waren es zwischen durch 30 Stück. Bei uns wurden es zur Nacht 14.
Im Gegensatz zur Schweinebucht konnten wir hier die Ankerkette fast bis zum Grund verfolgen. Er hielt, auch als der Wind aus den unterschiedlichsten Richtungen blies, am stärksten mit ein paar Böen aus Nord.
Bild des Tages: Ormos Vrachos

Sonntag, 21. Juli 2013

Samstag 20.07.2013


Es wird wieder heiß. Es weht kaum ein Lüftchen und die Luft steht. Die richtigen Bedingungen, um wieder zu putzen. Ich kaufe bei Cosmote Guthaben für den Internet-Stick. Wieder ist die Griechin im Dienst, die mir von Verwandtschaft in Berlin erzählt hat. Dort war sie inzwischen zu besuch und ist völlig begeistert von Berlin. Die Leute so freundlich, die Museen, die U-Bahn, die Geschäfte, die Lokale, usw. Durch die Übernahme von Cosmote durch die Telekom hat sich einiges verändert. Beispielsweise ist sie jetzt die Direktorin des Ladens hier. Und kein Mitarbeiter wurde gekündigt.
Gerade als ich ein paar Bilder von den beiden Motoryachten schieße, legt die Lidia ab. Das muss sich auch die Turtel ansehen. Zweimal taucht sie nahe der Hafenmauer auf.
Ein Crewmitglied der Little Fish erzählte, dass sie bei 10 Knoten Fahrt 300 Liter Diesel in der Stunde verbrennen, bei Vollgas sind es 500 Liter. Den Abschluss der Schiffsreinigung bildet das Abspritzen des Decks. Hier in der Marina ist richtig Druck in der Leitung, da fliegt der Dreck ganz von alleine über Bord.
Die Anmeldeprozedur mit Cosmote dauerte etwas länger. Leider gibt es keine englische oder gar deutsche Übersetzung der Seiten.
Ein Schlauchstück wird gekauft, als Überzieher für den Anker, um das Deck zu schützen, wenn’s mal schaukelt. Dazwischen kommen die Solars und zwei Ingenieure der TU Bochum schauen sich zum Vergleich unser Schiff an.
Die Air Berlin landet pünktlich und wir holen die Mädels vom Flughafen ab.
Beim Hafenspaziergang sind wir beim Anlegemanöver der Lidia dabei. Heute müssen sie direkt neben der Little Fish fest machen. Sehr knapp wird das, die Besatzung der Little Fish hat dafür Kopfschütteln übrig. Eine Trachtengruppe aus Bulgarien zieht an der Mole vorbei, dafür ist in der Nacht Ruhe. 

Freitag, 19. Juli 2013

Freitag 19.07.2013


Eine große Einkaufstour war der erste Punkt unserer heutigen Arbeitsliste. Erst zum Masoutis, danach zum Lidl, bei dem wir zwei Einkaufswägen füllten. Die Mädels wollen ja die nächste Woche versorgt sein. Das ganze Zeug mussten wir erst einmal verstauen, das waren wir nicht mehr gewohnt. Ich bastelte den langen Holzstiel und den Besen zusammen, jetzt können wir unseren Anker und die Kette vom Schlamm befreien.
Preveza entwickelt sich mehr und mehr zum mondänen Urlaubsort. Die Little Fish, eine hübsche große Motoryacht legte tagsüber an. Und wie es halt so üblich ist, eine andere vorbeifahrende Motoryacht so ihre große Schwester und musste sich gleich daneben legen, die Lydia III aus Malta. Alle beide mit mehr Crew an Bord als Gästen. 

Donnerstag, 18. Juli 2013

Donnerstag 18.07.2013


Als erstes parkten wir um. Mit dem Heck nach Westen liegen hat einen entscheidenden Nachteil. Ab dem frühen Nachmittag knallt die Sonne von hinten ins Cockpit und der starke Westwind lässt es nicht zu, dass wir unser improvisiertes Sonnensegel aufspannen. Ablegen bei Wind von der Seite mit Eindampfen in die Vorspring. Ein Franzose hat dieses Manöver gestern auf seine eigene Art ausgeführt. Drei zusätzliche Fender an den Bug. Vorwärtsfahrt bis die Bugleine zur Vorspring wird (dabei wetzen sich die Fender kräftig an der Mauer). Mit dem Bugstrahlruder den Bug schwungvoll und kräftig gegen die Mauer gedrückt. Es funktioniert, wenn auch das Material belastend. Nachdem wir von der Mauer frei sind drehen wir uns auf der Stelle um 180° und legen genau gegenüber wieder an. Weil wir gerade so praktisch an der Zapfsäule liegen werden die Wassertanks gefüllt. Sonnensegel ausrollen, Fenderbretter vom alten Liegeplatz holen, fertig. Der Duschkopf unserer Decksdusche hat gegen das UV-Licht verloren, ein neuer muss her. Überraschend finde ich einen im kleinen Bootsbedarfgeschäft direkt gegenüber. Und er kostet fast um die Hälfte weniger als bei SVB. Er wird sicher nicht so lange halten, wie sei Vorgänger, der war deutlich stabiler verarbeitet. Für uns die große Überraschung, der neue Duschkopf lässt sich problemlos in das Gewinde des Duschschlauches drehen. Selbst ein metallener (wird in der Sonne zu heiß) Ersatzduschkopf aus Franzmanns Vorräten hätte gepasst.
Am Nachmittag bei 5er Westwind werden die Sonnensegel sehr belastet. Uns fällt auf, dass die Schiffe mit Mast viel mehr schaukeln als wir. Es lässt sich natürlich nicht verifizieren, aber wir haben den Eindruck, dass wir weniger an den Festmachern ziehen, bzw. die Fender quetschen. Baum, Mast und Drähte haben auch durch ihre Hebelwirkung sicher einen nicht unerheblichen Windwiderstand.
Bild des Tages: Motorboot 

Mittwoch, 17. Juli 2013

Mittwoch 17.07.2013


Die erste Nacht im Wasser brachte viele neue Geräusche mit sich. Das Quietschen der Fender, das Knacken der Knallkrebse, die Kinder im Park gegenüber, die heulenden Motoren der Motorräder, aber keine kläffenden Hunde und keine laute Musik.
Schon bald legte der Ostwind zu an der Hafenmauer wurden die Längslieger kräftig an die Mauer geworfen. Ein paar Schrammen in der Bordwand bei unbemannten Schiffen waren die Folge. Auf solchen und anderen Ärger können wir verzichten und bleiben brav wo wir sind.
Zunächst wird eingekauft, Frischmilch, ein Besenaufsatz mit harten, langen Borsten und ein langer Holzstiel. Der Schrubber zum Reinigen der Ankerkette hat letztes Jahr den Geist aufgegeben.
Der Außenborder will in Betrieb genommen werden. Motoröleinfüllen heißt es. Die Einfüllöffnung ist natürlich so unzugänglich, dass es eine große Sauerei geben würde. Eine abgeschnittene Wasserflasche dient als Trichter. Alle Anweisungen des Handbuchs befolgt, ziehen der Starterschnur, zwei Tuckerer und nichts mehr. Weiteres Ziehen an der Schnur bleibt ohne Reaktion des Motors. Das kennen wir doch zu gut. Nach einigen ratlosen Aktionen und immer wieder erfolglosem Ziehen dazwischen finden wir die Lösung. Die Lüftung des integrierten Tanks muss geöffnet werden, obwohl der Motor seinen Sprit vom externen Tank bekommt. Auf einmal läuft er. Die erste Betriebsstunde soll mit Halbgas gefahren werden. Somit kurve ich eine Stunde durch das Marinabecken. Die zweite Stunde erlaubt Dreiviertelgas. Da kommt das Beiboot ins Gleiten, die 6 Ps sind wohl genug. Kleiner Nebeneffekt, das Starten erfordert weniger Kraftaufwand als ein bei einem Rasenmäher.
Am Abend entdecken wir ein ganz großes Motorboot im Hafen. Es ist auf jeden Fall das längste, das wir hier je gesehen haben. Die Vabene I aus Georgetown. Wir zählen 12 Besatzungsmitglieder.
Bild des Tages: Außenborder Inbetriebnahme 

Dienstag, 16. Juli 2013

Dienstag 16.07.2013


Tag der Feuer-, Nein Wassertaufe, wie ein Blogleser anmerkte. Bereits kurz nach 08.00 wurde das Gerümpel in unserer Umgebung entfernt und die Gurte ausgerollt. 15 Minuten vor unserem Termin kam Ari mit dem Kran. Er konnte sogar verkehrt herum anfahren, weil kein Mast im Weg war. Das sei viel praktischer so, meinte er. Für uns brachte es den Vorteil mit sich, dass wir vorwärts aus dem Becken fahren konnten. Dabei musste sich ein kleiner Italiener an unsere Seite drängeln, Schiffsname „Borderline“. Wie passend. Die paar Meter nach Preveza stellten kein Problem dar. In der Marina fanden wir ein Plätzchen, bzw. wurden vom neuen Marinero eingewiesen. Der war eifrig und fit, ganz anders als sein schläfriger Vorgänger. Im Büro wurde ich gleich von Olga (dieses Jahr mit aufgespritzten Lippen) erkannt. Unsere Papiere hatte sie noch vom letzten Jahr. Nach einigen Verhandlungen zwischen ihr und dem Bruder vom Cleopatra-Chef blieb es für uns beim Vorjahrespreis von 15 € pro Tag. Mit dem Marinaboot um 12.00 zurück, um das Auto zu holen. Trotz kühlem Wasser unter dem Schiff zeigte das Thermometer rasch über 30°. Wir liegen etwas ungünstig, mit dem Heck nach Westen. Beim starken Nachmittagswind können wir uns nicht gegen die immer tiefer stehende Sonne schützen, da alle Laken weggerissen werden.
Vor dem Rathaus findet eine Demonstration statt. Es ist ja Generalstreik in Griechenland. Der Umzug im Anschluss an die Veranstaltung bringt es auf keine 100 Meter. Abends beim Flanieren sind ungleich mehr Leute unterwegs.
Bild des Tages: USO (Unbekanntes SchiffsObjekt) im Kran, mit Ari an der Fernsteuerung. 

Montag, 15. Juli 2013

Montag 15.07.2013


Extra früh sind wir heute aufgestanden, um eine freie Waschmaschine zu bekommen. Mit Erfolg. Trotzdem blieb viel genug für die Handwäsche übrig. Nebenbei wurde dreimal die Saildrives und Propeller mit Antifouling gestrichen. Und die Scheibe wurde eingeklebt. Das Terostat ist der Flüssigste Kleber, den ich je aus der Kartusche gepresst habe, flüssiger als jedes Silikon. Wie es hält, wird sich zeigen. Um das Aushärten nicht durch zu große Hitzeentwicklung zu stören, haben wir einen Sonnenschutz gebastelt. Wasserschlauch einrollen, Fender raushängen, Festmacher anknoten, es wird ernst. Die zu Flaggenstöcken umgewidmeten Schifrohre werden angebohrt und mit den Flaggen bestückt. Wahrscheinlich nicht entsprechend den Vorschriften der deutschen Flaggensetzoberverordnungsausführungsbestimmung, aber besser als nichts.
Leider soll das Wetter nicht mitspielen. Dienstag sollen Gewitter aufziehen, Mittwoch 5er Wind aus Ost. Nicht gut für die Schweinebucht.
Bild des Tages: Lukenbeschattungskonstruktion 

Sonntag, 14. Juli 2013

Sonntag 14.07.2013


Wie von Thalia vorhergesagt, wurde in Preveza die Nacht durch Party gefeiert.
Die Jungs vom italienischen Motorboot sind schon von einem anderen Kaliber las die Bulgaren. Schon früh am Morgen begannen sie mit der Schiffreinigung.
Kurz darauf erschien Ari und warf den großen Kran an. Nicht für uns, für ein Tragflächenboot. Die streifen mit ihren Unterwasseranhängen auch gerne den Meersgrund. Sie blieben im Kran hängen und wurden nicht mal aufs Marinagelände gefahren, was auf eine kurze Reparatur hindeutete. Während die einen unten aufs Metall klopften, war einer oben mit Putzen beschäftigt. Auf einmal ergoss sich auf die unten eine Wasserfontäne, und der oben bemerkte lange nichts von den wüsten Beschimpfungen von unten. Es musste eine raufklettern und ihm direkt Bescheid sagen.
Auch bei uns stand weiteres Putzen und Waschen und Umräumen an. Die Reinigung der Rumpfwände waren besonders erquicklich. Sie ist so hoch, dass ich gerade so mit dem Schrubber bis zur Scheuerleiste reiche. Der Schwerkraft folgend läuft das Wasser, welches Carola von der Seite auf den Rumpf spritzt, am Schrubberstiel entlang, wird von meinen Händen am Schrubber aufgefangen und auf mich weitergeleitet. Eine schöne Sauerei…
Bild des Tages: Der schöne Italiener ohne Schraube. Die Marina musste viel Material herbei karren, um ihn so hoch aufzubocken. 

Samstag, 13. Juli 2013

Samstag 13.07.2013


Unverändert setzte sich die nächtliche Musikbeschallung fort. Wenn sie nachts nicht schlafen, die Griechen, wie sollen sie tagsüber arbeiten???
Putzen, Reinemachen und Waschen war heute angesagt. Nicht nur das Deck wurde vom Staub befreit, die Rumpfwände wurden ebenfalls mit dem Schwamm bearbeitet.
Dabei beobachteten wir ein großes weißes Motorboot, das sich langsam durch die Fahrrinne nährte, ei Italiener, wie sich herausstellte. Es kreiste später vor der Marinaeinfahrt und als der Kran bereitgestellt wurde war klar, das Teil geht an Land. Es wurde extra ein Taucher bestellt, der die Gurte unter dem Rumpf platzierte. Sobald es aus dem Wasser kam, wurde der Grund offensichtlich. Ein Propeller fehlte. Das sehen wir nicht zum ersten Mal, dass Motorboote ihre Propeller verlieren.
Thalia berichtete am Abend, dass im ehemaligen Portokali ein neues Lokal eröffnet hätte, verantwortlich für den nächtlichen Lärm. Jetzt würden sie nur am Wochenende feiern, ab August jeden Tag.
Später besuchten wir unsere Freunde auf der Solarwave. Sie haben aktuell Ingenieure der Uni Bochum an Bord, welche mit einem Solarauto (Solarworld) die Welt umrundet haben.
Bild des Tages: Der große Italiener nimmt uns auf’s Korn 

Freitag 12.07.2013


Heut Nacht haben sie wieder aufgezeigt, die Griechen. Lifemusik bis Sonnenaufgang. Immer wieder für eine gewisse Zeit leiser werdend, um dann umso lauter fortzufahren.
Zur Belohnung für diese Nacht sind wir zum Baden gefahren. Da lagen doch tatsächlich 6 Schiffe vor Anker. Der Rudeltrieb hat zugeschlagen. Wo einer ankert, muss es gut sein. Ankern zwei ist es noch besser usw. Während unserer Anwesenheit kamen zwei weitere dazu.
Wir brachen etwas früher auf, um zum Lefkas Kanal zu fahren. Ich wollte ihn schon seit langem mal selber abtauchen. An der Sandbank wird es mal mehr, mal weniger rasch tief. In der Fahrrinne habe ich keine einzeln hoch stehenden Stein entdeckt. Die Strömung war allerdings kräftig. Um die Spitze der Sandbank bin ich nicht rum gekommen.
Bild des Tages: Unser Socke. Der bravste Marinahund. Bellt gelegentlich, verträgt sich mit allen anderen Hunden. 


Donnerstag, 11. Juli 2013

Donnerstag 11.07.2013


Da habe ich erst kürzlich über die Krähen gelästert und schon schlagen sie zurück. Während des Frühstücks hörten wir Gekrächze in nächster Nähe. Auf unserem Mast können sie nicht sitzen, also keine Gefahr. Auf einmal kratzen scharfe Krallen auf dem Dach. Ich ins Cockpit, auf die Sitzbank, Blick auf’s Dach. Eine Krähe blickt mich an. Sie startet, bleibt eine Zeit in der Luft stehen und sucht dann das weite. Ihre auf den Nachbarsschiffen sitzenden vier Spießgesellen hinterher. Ich habe sie bei ihrem Fischfrühstück gestört. Da hat sie wohl nach dem Start überlegt, ob sie sich den Kadaver nicht doch krallen soll.
Die Viehcherei setzte sich fort. Auf dem Weg zur Wassermarina hörten wir ein Quaken, das nicht so klang wie gewohnt. Tatsache, wir können die einzelnen Frösche inzwischen an ihrem Gequake unterscheiden. Der Ursprung war bald gefunden. Ein Frosch kroch durch die Gräser. Er nahm überhaupt kein Ende mehr. da hatte sich eine Schlange in sein Hinterteil verbissen. Ein großer Happen, der Frosch war gut faustgroß, die Schlange gerade kleinfingerdick. Ein kurzes Antippen der Schlange überzeugte diese, ihr Frühstück zu verschieben und im Röhrensystem unter der Marina zu verschwinden. Der dumme Frosch wollte in das selbe Loch, wir konnten ihn aber in seinen Tümpel umleiten.
Ein letzter Großeinkauf in Lafkas folgte. Bald kommen Gäste und da will die Bilge gut gefüllt sein. Nebenbei erstanden wir einen Wäscheständer.
Zurück am Schiff wurde wieder mal gearbeitet. Der Anker wurde aufgeholt und eine Vorrichtung gebastelt, die Kraft beim Ankereinfahren von der Ankerwinsch zu nehmen und auf die Bugklampe zu legen. Saildrives und Propeller wurden angeschliffen für den Antifoulinganstrich. Der Wäscheständer erhielt Überzieher für die Standflächen aus Gartenschlauch. Les bekam unsere Copper Coat Reste. Sollten wir wieder eines benötigen, bekommen wir frisches zurück.
Bild des Tages: Unvollendetes Sardinenfrühstück der Krähe 

Mittwoch, 10. Juli 2013

Mittwoch 10.07.2013


Badetag. Auch die Griechen haben wohl Hitzefrei. Wir ergattern en letzten Sonnenschirm am Strand. Es weht ein leichter Nordostwind und über den Bergen türmen sich dicke Gewitterwolken auf. Sogar ein paar Donner lassen sich hören. Der nachmittags einsetzende Westwind hält die Wolken von uns fern.
Bild des Tages: Badestrand mit Gewitterwolken 

Dienstag, 9. Juli 2013

Dienstag 09.07.2013


Ein weiterer heißer Tag. Unsere Entmastung hat einen ganz praktischen Nachteil. Die Wäscheleine lässt sich nicht mehr an Stagen und Wanten befestigen. Die Wäscheleinen der Marina werden bevorzugt für Bettwäsche der vermieteten Zimmer verwendet. Die Nutzer sind oft wenig sozial eingestellt. Im günstigsten Fall wird die Wäsche lediglich zusammen geschoben. Manchmal wird sie einfach abgenommen und auf den Boden fallen gelassen. Ein klappbarer Wäscheständer wäre die Lösung. In Preveza werden tatsächlich verschiedene Modelle angeboten. Ein kleiner Einkauf (Milch aus deutschen Alpen) bewahrt uns vor einer Einkaufsfahrt durch die Hitze nach Lefkas. An Bord werden die Fender aufgepumpt. Der Pumpschlauch hat ein Loch und wird gekürzt. Danach gehe ich Holz fällen. Ein Schilfrohr soll mir helfen, die Tiefe in der Kanaleinfahrt von Lefkas zu bestimmen. Das will ich schon seit Ewigkeiten selbst austauchen. Und vielleicht sind zwei Schilfstecken auch als Flaggenmasten zu verwenden. Das gleiche Problem, wie mit der Wäsche. Ohne Stagen und Wanten haben wir keinen Platz für griechische und deutsche Flaggen.
Wir haben tatsächlich vor, ins Wasser zu gehen. Dienstag 09.30 kommt Ari mit dem großen Kran. Es haben sich schon Lästerer gemeldet, die wissen wollten, ob wir überhaupt noch ins Wasser wollten. Denen sei somit abgeholfen.
Bild des Tages: Unsere Ralley-Streifen. Der optimierte Kiel-Rumpf-Übergang. 

Montag, 8. Juli 2013

Montag 08.07.2013


Ein neuer Versuch, den Schleifteller zu bekommen. Mit der Teilenummer werde ich im Laden vorstellig. Der nette Verkäufer fährt gleich die Suchmaschine hoch, ohne Erfolg. Mein Teil gibt es nicht. Zurück am Schiff bin ich auf der Deutschen Bosch-Homepage ebenfalls erfolglos. Weder das Ersatzteil, noch die Maschine lassen sich finden. Dabei hängen die Schleifteller beim Obi im Regal…
Bei ganz viel Hitze werden nur kleinere Arbeiten erledigt. Elektrogeräte aufladen, Rettungsbojen aus der Bugkammer holen, Gangwayschoner basteln.
Die Tierwelt in Griechenland wartet immer wieder mit Überraschungen auf. Wir haben doch tatsächlich eine Krähe mit Persönlichkeitsstörung entdeckt. Zunächst fiel sie uns durch eigentümliches Flugverhalten auf. Sie versuchte mit den Möwen zu spielen. Die sind ohne einen Flügelschlag hoch oben im Wind gesegelt. Die Krähe mühte sich mit vielen, kräftigen Flügelschlägen ab, auf gleiche Höhe zu kommen. Das Segeln gelang ihr nicht, sie wurde ständig verweht und musste erneut flattern. Als sie absetzte und zu Atem gekommen war, wollte sie sich wohl mit den Möwen unterhalten. Ihr Gekrächze klang nicht nach einer Krähe sondern mehr nach einer Möwe. Diese zeigten sich sehr desinteressiert. Da muss es wohl zu einer voreiergeschlüpften Traumatisierung gekommen sein. Oder sie ist aus dem Nest gefallen und wurde von Möwen adoptiert. Ob sie sich von Fisch ernährt und mal zu schwimmen versuchte???
Das wäre eine Erklärung für einen Vorfall heute Nacht. Wir hörten Geräusche, die wir im einzelnen zwar erkannten, in dieser Kombination aber nicht einordnen konnten. Am Morgen fanden wir zuerst einen halben kleinen Fisch. Es kommt schon mal vor, dass diese kleinen Fische an Bord hüpfen und nicht mehr ins Wasser finden, aber können halbe Fische springen? Später auf dem Vordeck fanden wir Flecken, ähnlich einem Vogelschiss, aber doch etwas anders. Da hat wohl die gestörte Krähe einen Fisch verschluckt und mitsamt ihrem anderen Mageninhalt ausgereihert (Tripel-Persönlichkeit). Krähengekrächze und Reihern hatten wir in der Nacht gehört.
Im Gegensatz zu deutschen Krähen sind die hiesigen eher ängstlich. Selbst kleine Schwalben machen sich einen Spaß daraus, auf Krähen herab zu stoßen, bis diese entnervt das Werite suchen. 

Sonntag, 7. Juli 2013

Sonntag 07.07.2013


Der erste von vielen heißen Tagen. Wir beschränken unsere Aktivitäten auf das nötigste. Die zweite Lexanplatte wird zurecht geschnitten. Jetzt haben wir 10 grob zugeschnittene einzelne Scheiben, um die Luken neu zu bestücken. Die gestern angesägte Scheibe wird nochmals zugeschliffen. Da der Dreiecksschleifer nicht einsatzbereit ist, muss der Exzenter herhalten. Etwas mühsam, aber es funktioniert. Die Feinheiten werden mit der Hand geschliffen.
Abends bei Thalia bekommen wir eine Erklärung für die Geräuschbelästigung der letzten Tage. Es ist Chorfestival in Preveza. Früher waren 35 Chöre am Start, dieses Jahr sind es nur mehr 5. Kein Geschäft mehr für die Lokale. Gleichzeitig findet ein Tennisturnier statt. Bei der Hitze über einen Hartplatz laufen, wem’s gefällt.
Bild des Tages: Blick über die geleerte Marina. Die Leerstände werden mit Wohnmobilen aufgefüllt. 

Samstag, 6. Juli 2013

Samstag 06.07.2013



Unsere bulgarischen Nachbarn glänzten weiterhin wenig durch Arbeitseifer. Die Trimmanlage am Heck, die Badeleiter und andere Unterwasserteile behielten ihren Algen- und Muschelbewuchs. Dafür vergnügten sich die beiden mit Supermario-Spielen. Aktiv wurden sie, als ihnen immer wieder die Sicherung rausflog. Klimaanlage, Kühlschrank, Gefrierschrank, da spielten die Marinasicherung nicht mehr mit.
Zur Fortsetzung des Scheibenprojektes wurde heute die große Lexanplatte zerschnitten. Kein Problem mit der Stichsäge, kein Schmelzen und Verkleben am Sägeblatt, kein Reißen am Schnitt. Um ganz sicher zu gehen will ich dieses Mal die ominöse Trennschicht, so es denn eine gibt, mit massiven Mitteln entfernen. Es könnte ja sein, dass ich das Trennmaterial, welches das Anhaften eines Klebers verhindert, durch mein Abschleifen zwar abtrage, aber gleich wieder in die Scheibe einarbeite. Wolfgang hilft aus. Die erste Idee war, mit einer Oberfräse 1 mm entfernen. Leider lässt sich das Gerät nicht exakt in der Höhe regulieren. Eine Kreissäge zu verwenden wäre mir nie in den Sinn gekommen, aber Wolfgang weiß sie zu handhaben. Abstandshalter so eingestellt, dass 1 mm abgetragen wird, die Höhe der Schneidscheibe mit Augenmaß auf 6 mm gesenkt und los. Das Ergebnis lässt sich sehen.
Die Dieselkanister werden wieder in die Bugkammer zurück geräumt, das war’s für heute. Zu heiß für weitere Arbeit.
Am Morgen hatten wir Ostwind, dann lange Flaute, ein kurzer Westwind, bevor es kräftig aus Nord blies. Normalerweise holen wir bei Nordwind die Fleecejacken aus dem Schrank. Dieser Wind ist wie ein ins Gesicht gehaltener Föhn. Wenigstens zerbläßt er die dunklen Gewitterwolken. Am Abend stellt sich Südwind ein, den wir schon eher mit Hitze in Verbindung bringen.
Bild des Tages: Ein französisches und ein bulgarisches Motorboot



Freitag, 5. Juli 2013

Freitag 05.07.2013


Das hatten wir noch nie, Regen im Juli. Um 03.00 begann es zu tröpfeln. Nach und nach schlossen wir die Luken. Leider war es gleichzeitig heiß und windstill geworden. Ein üble Kombination.
Ein weiterer Versuch beim Werkzeugladen in Preveza ohne Erfolg. Er hat wieder den falschen Schleifteller geschickt bekommen. Klar, wenn man für das griechische Modell bestellt. Jetzt will er die Geräte- und Teilenummer. Die soll ich natürlich im Kopf haben...
Zurück am Schiff werden als erstes die Dieselvorfilter in Augenschein genommen. Kein Schmutz im Schauglas, alles bestens.
Der Tag ist noch jung, las uns eine Scheibe ausbauen. Die undichte Lukenscheibe in unserer Kabine ist das Opfer. Mit Messer und Spachtel wird das Sika bearbeitet und bald löst sich die Scheibe aus dem Rahmen. Der Aluminiumprimer, oder was immer sie uns als solchen verkauft haben, löst sich großflächig vom Rahmen. Teilweise ist das Alu schon oxidiert. Alle Sikareste vom Rahmen zu entfernen verursacht die übliche Dreckverteilung über das Deck. Für den Fall eines Regenschauers wird die alte Scheibe eingelegt und mit Plastikfolie überklebt. Eigentlich die billigste und schnellste Art, eine Scheibe dicht zu bekommen. Die angekündigte Hitze ist einen Tag früher eingetroffen, gleichzeitig schwächelt der Wind. Dafür bilden sich dicke Wolken über dem Land, die immer näher kommen.
Bild des Tages: Nicht klebendes Sika

Donnerstag 04.07.2013


Der Probelauf der Motoren steht auf dem Programm. Flusher an den Saildrive, Wasserschlauch angeschlossen, alle Zuläufe öffnen und Start. Der rechte Motor springt an. zunächst spickt er etwas Dreck aus dem Auspuff, danach läuft er die geplanten 20 Minuten ruhig. Lediglich im Wasserschlauch aus dem Saildrive sind Luftblasen, wie gehabt. Anders beim linken Motor, keine Wasserblasen im Schlauch. So steht als nächstes ein Durchblasen des Saildrives von Innen am rechten Motor an. etwas Dreck wird rausgespült, nichts eindeutiges. Jetzt werden die Dieselvorfilter gewechselt. Erwartungsgemäß sind sie nicht mehr blütenrein. Dank aufgeschnittenem Kanister als Auffangbehälter hält sich die Sauerei in Grenzen. Kein Diesel im Motorraum!! Nach Entlüftung (wahrscheinlich überflüssig) springen beide laufen beide Motoren einen zweiten 20 Minutendurchgang. Ein abschließendes Hochdrehen im Leerlauf funktioniert ebenfalls.
Nebenbei bekamen wir neue Nachbarn. Eine Sunseeker Motoryacht unter bulgarischer Flagge. Sie hingen noch in den Gurten, da waren schon die Mechaniker von IYA zur Stelle. Meine Mail an diese Firma wegen einer Tankreinigung ist immer noch unbeantwortet… Man scheint sich zu kennen, als der Chef der Firma mit einem zweiten Wagen ankommt schießt er gleich die Crew an, warum sie nicht am Polieren ist. Die Crew erweckt keinen sehr engagierten Eindruck. Den Erklärungend er Mechaniker lauschen sie desinteressiert. Sie wollen einfach nur, dass das Bugstrahlruder wieder läuft. Als sich die Crew doch zum Arbeiten herablässt, beweißt sie vollen Einsatz. Da wird nicht mit Antifouling gestrichen, das wird aus der Dose aufgesprüht. Man will sich ja nicht die Finger schmutzig machen. Leider wurden die Unterwasserstrahler mit übersprüht und müssen wieder gereinigt werden. Zwei solchen Leuchten würde ich kein so schönes Schiff anvertrauen.
Bild des Tages: Blick über die leere Marina. 

Mittwoch, 3. Juli 2013

Mittwoch 03.07.2013


Da kam gestern ein großes Motorboot zu uns in die Nachbarschaft. Belgische Flagge, französische Besatzung. Plastikflaschen werden nicht über Bord geworfen, aber rudeln ist weiterhin angesagt. Kaum geht die Sonne auf wird geschnattert. Und alle gleichzeitig, egal ob zwei, drei oder sechs Personen sich einfinden. Entsprechend laut muss man sich natürlich  äußern, dass einen auch alle verstehen. Auch die Leute 10 Boote weiter.
Wir widmeten uns heute dem Dieseltank. Da wir eine Sauerei befürchteten, wurden umfangreiche Maßnahmen getroffen. Platz schaffen (Türe ausgehängt, Kabine ausgeräumt). Abdecken (Ganz unten Plastikfolie, darüber Malerfließ, darüber Paperdeckel). Auffanggefäße bereit stellen (Eimer und Kanister). Geplant war, den Plastischlauch (Füllstandsanzeige) oben zu lösen, in einen Eimer halten und absenken. Bis weit unten im Tank sollte der Treibstoff abfließen. Der Diesel floss, leider nicht bis ganz unten. Der seine Elastizität altersbedingt eingebüßt habende Schlauch stoppte 10 cm über dem Tankboden. Weiter wollte ich ihn nicht biegen, dass er nicht reißt. Das Drehrad stellte sich als leer durchdrehend heraus. Es war für das Rein- und Rausziehen gedacht. Was sich damit verändern sollte, erschloss sich uns nicht. beim linken Tank war es herausgezogen, beim rechten rein geschoben. Beide Motoren liefen, also hat es darauf keinen Einfluss. Der Fluss des Diesel aus dem Füllstandsanzeigeschlauch war von der Hebelstellung ebenfalls unbeeinflusst. Es kann natürlich sein, dass der Hebel seine Funktion eingestellt hat. Unter dem oberen Ende des Schlauches hatten wir ein Gewinde entdeckt. Keine unserer oder auch aus dem Shop ausgeliehenen Verschlussschrauben passte. Also wieder ein nicht metrisches Gewinde. Bricht uns hier eine Schraube oder ein Gewinde, hätten wir ein größeres Problem. Von den Schrauben und Drehrädern ließen wir deshalb die Finger. Schlauch anschließen und Tank aus Kanister befüllen. Und alles ohne eine große Sauerei. Ergebnis der ganzen Aktionen um den Tank. Der abgepumpte Diesel war sauber. Der Tank hat wohl keine 150 Liter Inhalt, wir haben 6 x 20 Liter in die Kanister gepumpt. Der im Tank verbliebene Rest beträgt sicher nicht mehr als 10 Liter. Sollte der Plastikschlauch der Füllstandsanzeige brechen, haben wir zwei passend zugeschnittene Schläuche als Ersatz. Der Wechsel muss halt schnell gehen, dass nicht zu viel Diesel ins Schiff läuft. Morgen lassen wir die Motoren zur Probe laufen. Danach wird der Vorfilter gewechselt und ein letzter Probelauf durchgeführt.
Bild des Tages: Vorbereitung zum Dieselablassen 

Dienstag, 2. Juli 2013

Dienstag 02.07.2013


Ein Großeinkauf in Lefkas stand auf dem Programm. Dienstag ist dafür der günstigste Tag. Freitag und Samstag kaufen die neu angekommen Touristen alles auf. Montag ist noch nichts aufgefüllt, also Dienstag. Anscheinend sind bereits andere zum gleichen Schluss gekommen. Es war's ehr viel los. Am Schiff  waren Schönheitsreparaturen angesagt. Wegen 5 kleinen Löchern wurden 100 mg Harz angerührt.
So nebenbei testen wir Batterien und Paneele, mal mit Ankerlicht, mal ohne. Mehr als zweimal pfeift der Laderegler nicht.
Bild des Tages: Meine Schlummerkiste 

Montag, 1. Juli 2013

Montag 01.07.2013


Die letzte Nacht war wieder von Musik aus Preveza untermalt. Die ließ selbst die Hunde verstummen. Um 05.00 morgens war Schluss. Müssen die denn heute nicht arbeiten??
Bei einem Besuch in Preveza ist tatsächlich weniger los auf den Straßen. Meinen Schleifteller bekomme ich wieder nicht. Letzten Freitag hätte er kommen sollen. Morgen. Oder vielleicht übermorgen. Zumindest versteht der Verkäufer mein griechisches Bohrmaschine, Pumpe Wasserschlauch. Er hat eine Bohrmaschinenpumpe. Die billige aus China oder die teure von Bosch? Die aus China ist ausverkauft, bleibt die von Bosch. Lidl, Massoutis und Carrefour werden nach Vollkornbrot für die Gäste abgesucht, ohne Erfolg. Mein Schlauchhändler in der Hauptstraße ist verschwunden, deshalb darf ich zurück zum Werkzeugladen radeln. Der Wachhund kennt mich inzwischen, er hebt nicht mal mehr den Kopf.
Zurück in der Marina ist rings um uns die Hölle los. Drei benachbarte Motorboote gehen ins Wasser und neben uns wird ein weiterer Privilege abgestellt, aus Finnland, etwas kürzer als wir, aber neuer.
Natürlich müssen wir die Pumpe sofort ausprobieren. Erste Versuche mit dem Schlauch aus dem Werkzeugladen und einem zusammengestückelten schlagen fehl. Mit neuen 3 Meter dünnerem Schlauch fördern wir rasch 60 Liter. Leider lässt sich der Schlauch nicht dazu bewegen, in den nach unten knickenden Teil des Tankes zu wandern. So an die 65 Liter sind wohl noch im Tank. Zumindest ist es dieses Mal ohne riesen Sauerei abgegangen.
Bild des Tages: Kanisterparade