Montag, 30. Juli 2012

Montag 30.07.2012


Nach ruhiger und heißer Nacht suchten früh am Morgen unsere Mitankerer das weite. Die französischen brachen wieder mal gemeinsam auf. Sie könnens anscheinend nur im Rudel (sie rudeln). Die danach in der Bucht treibende Plastikflasche kann nichts anderes als ein Ritual sen. Bei dem vielen Platz ringsum haben wir weitere 10 m gesteckt. Per Hand, weil ich dafür nicht extra die Maschine anwerfen wollte. Kaum hatten wir damit begonnen, kam Wind auf die Sache wurde etwas mühsam. Der Rest des Tages war ruhig und heiß.
Um 22.00 begann im alten Kasernengelände über uns ein Freiluftkonzert. Zunächst dachten wir, es handle sich um eine Musiktherapiegruppe. Immer wieder auflebender Beifall legte nahe, dass es Zuhörer gab.
Bild des Tages: Sonnenuntergang

Sonntag, 29. Juli 2012

Sonntag 29.07.2012

Begeistert waren wir von der Arbeitsweise unseres Kühlschranks. Bis nach Mitternacht schaltete er sich regelmäßig aus. Und erst um 23.00 pfiff der Laderegler zum ersten Mal, weil die Batterien zu 25% leer waren. Um nach einem Winddreher um 03.30 unsere Position zur Ankerboje zu kontrollieren war ich draußen und bekam so mit, dass erst um 04.00 der Laderegler zweimal pfiff, weil die Batterien zu 50% leer waren. Das waren sie früher bereits um 23.00.
Vormittags ärgerte und schwacher Wind aus wechselnden Richtungen. Ständig mussten wir unsere Ankerboje im Auge behalten, dass sie sich nicht um Ruder oder Schraube wickelte. Später wurde gebadet und das Unterwasserschiff gereinigt. Saildrive und Schraube waren mit Seepocken befallen, die sich leicht mit einem Schwamm entfernen ließen. Den Wassereinlass im Saildrive stocherte ich mit einer Gewindestange sauber. Für die Grundplatten und die Seeventile musste ein Plastikstangerl herhalten.
Trotz 34° arbeitete der Kühlschrank einwandfrei und legte schon vormittags Pausen ein.
Die Franzosen neben uns entpuppen sich als laute Nachbarn. Dreimal am Tag werfen sie ihren Diesel zum Batterieladen an. Zusätzlich produzieren sie lautstark unanständige Geräusche, die dem Schweinestall alle Ehre machen.
Im Laufe des Tages kommen drei Schiffe, die uns einkreisen. Wir sind doch keine Muttersau, um die sich die Ferkel scharen müssen. Am Abend werden wir somit von 4 Seiten voll gelabert, da keine Besatzung dem Idealbild des schweigsamen Seglers entspricht.

Sonntag 29.07.2012

Begeistert waren wir von der Arbeitsweise unseres Kühlschranks. Bis nach Mitternacht schaltete er sich regelmäßig aus. Und erst um 23.00 pfiff der Laderegler zum ersten Mal, weil die Batterien zu 25% leer waren. Um nach einem Winddreher um 03.30 unsere Position zur Ankerboje zu kontrollieren war ich draußen und bekam so mit, dass erst um 04.00 der Laderegler zweimal pfiff, weil die Batterien zu 50% leer waren. Das waren sie früher bereits um 23.00.
Vormittags ärgerte und schwacher Wind aus wechselnden Richtungen. Ständig mussten wir unsere Ankerboje im Auge behalten, dass sie sich nicht um Ruder oder Schraube wickelte. Später wurde gebadet und das Unterwasserschiff gereinigt. Saildrive und Schraube waren mit Seepocken befallen, die sich leicht mit einem Schwamm entfernen ließen. Den Wassereinlass im Saildrive stocherte ich mit einer Gewindestange sauber. Für die Grundplatten und die Seeventile musste ein Plastikstangerl herhalten.
Trotz 34° arbeitete der Kühlschrank einwandfrei und legte schon vormittags Pausen ein.
Die Franzosen neben uns entpuppen sich als laute Nachbarn. Dreimal am Tag werfen sie ihren Diesel zum Batterieladen an. Zusätzlich produzieren sie lautstark unanständige Geräusche, die dem Schweinestall alle Ehre machen.
Im Laufe des Tages kommen drei Schiffe, die uns einkreisen. Wir sind doch keine Muttersau, um die sich die Ferkel scharen müssen. Am Abend werden wir somit von 4 Seiten voll gelabert, da keine Besatzung dem Idealbild des schweigsamen Seglers entspricht.

Samstag, 28. Juli 2012

Samstag 28.07.2012

Diese Nacht war eine der unangenehmeren. Erst die übliche Musikbeschallung und Hitze. Um 03.00 meinte dann ein Einheimischer, uns mit Volksmusik aus seinem Autoradio beschallen zu müssen. Volksmusik der besonderen Art, disharmonisch für unsere Ohren bis zum Gehtnichtmehr. Vergisst man den Text, hätte sie in jeden Basar gepasst.
Nach dem Frühstück wurde das Deck gesäubert, die Tanks erneut gefüllt und der Müll entsorgt. Beim Elektriker wollte ich zwei bestellte Kabelschuhe abholen, morgen würde er sie mitbringen, also bekomme ich sie in einer Woche. Beim kauf von Brot und Nektarinen bin ich erfolgreicher. Inzwischen sind die Solars angekommen und wir schauen zu einem kurzen kalten Wasser vorbei. Da der Wind schwach ist und aus der optimalen Richtung weht verläuft das Ablegen unproblematisch. Auf der Fahrt ist es zunächst ebenfalls schwachwindig so dass wir bei glattem Wasser fünfmal eine (nicht die gleiche) Schildkröte sehen. Kurz vor dem Schwenk nach Vonitsa dreht der Wind auf West und legt zu. Drei Schiffe liegen in der Bucht. Bei unserem ersten Ankerversuch kommen wir gefühlt den Italienern zu nahe. Beim Anker hochziehen verhakt sich wieder die Kette in der Nuss. Mit dem Stemmeisen lässt sich die Sache beheben, ohne dass ich diesmal die Nuss abbauen muss. Mit dem kräftigeren Wind ist es etwas schwierig, gleichzeitig den Anker zu heben und die Ankerboje einzufangen. Beim zweiten Versuch sind Franzosen die Leidtragenden, da wir uns ihnen auf 60 m nähern.

Freitag, 27. Juli 2012

Freitag 27.07.2012

Wir können es kaum glauben. Trotz zeitweiliger Abschaltung gestern in der Nacht und ohne Landstrom für den Rest der Nacht war der Kühlschrank heute morgen richtig kalt. Und nach kurzer Zeit produzierte er sogar Eis und ruhte sich aus. Mein Automechaniker / Elektriker hatte auch heute die bestellten Kabel nicht fertig und musste sich wieder auf den Roller schwingen. 17 € für 5 Kabel, da kann man nichts sagen. Das Ersatzkabel wird ausgetauscht, der Schalter mit Silikon dicht eingeklebt und alles läuft. Das Schiff wird wieder mal geputzt, Wäsche gewaschen und die Dieselvorfilter geleert. Für die Einkaufsfahrt ist 15.00 die ideale Zeit. Kein Mensch ist unterwegs. Leider liegen wir diesmal fast am Ende des Stegs und müssen unser Zeug entsprechend weit schleppen. Während des Abendessens bei Thalia taucht direkt vor uns im Hafenbeckens eins ums andere Mal die Schildkröte auf und winkt uns zu.
Bilder rückwirkend bis 22. werden nachgereicht.

Montag 23.07.2012


(Ist wohl wegen schlechter Internetverbindung nicht veröffentlicht worden)
Der Ostwind holte uns früh aus den Federn und beschäftigte uns den ganzen Vormittag. Mit angekündigten 5 Bft. war er sehr unangenehm. Die neue Kette führte sich eindrucksvoll ein. Lagen wir beim bisherigen Westwind 190 m weg vom Ufer, waren es jetzt mit einem Schlag nur mehr 60 m. Der Entfernungsmesser ist ebenfalls sein Geld wert. Wir meinten ja immer, jetzt sind wir wieder näher am Ufer. Das Nachmessen korrigierte diese Einschätzungen regelmäßig. Das gute am Ostwind war, dass er wartete, bis es hell war. Dafür brachte er trockene Hitze. Als ob man sich einen Föhn ins Gesicht halten würde. Und viel Dreck auf der Wasseroberfläche wurde angespült. Um 13.00 drehte der Wind innerhalb von Sekunden um 180° und wir hatten wieder den gewohnten Westwind. Den ganzen Tag über traute sich keiner zu uns, erst nach Einbruch der Dunkelheit. Das Geschnatter der Besatzung übertönte den Motor. Nachdem der Anker gefallen war sprangen alle ins Wasser, ein paar sogar mit Stirnlampe. Das Geplapper dauerte an, wie auch das Motorgeräusch, letzteres weiterhin dezenter. Wahrscheinlich mussten sie sich am Diesel orientieren, um zum Schiff zurück zu finden.
Bild des Tages: Schafe am Ufer

Donnerstag, 26. Juli 2012

Donnerstag 26.07.2012


Die Nacht war abgesehen von quietschenden Fendern und einer tropfenden Wasserleitung neben dem Fenster ruhig. Die Temperatur war erträglich. Nach dem Aufstehen habe ich ein Verbindungskabel der Minuspole ausgebaut, um beim freundlichen Automechaniker davon 5 für die Pluspole zu bestellen. Ein paar Kabelschuhe und Batteriepole wurden gereinigt. Pünktlich um 10.00 war ich beim Mechaniker. Das Kabel war natürlich nicht fertig. Er sieht mich, greift sich das alte Kabel, sagte „Zwei Minuten.“ Und verschwindet auf dem Roller. Nach einer halben Stunde war er wieder da mit dem fertigen Kabel. Dieses einzubauen gestaltete sich schwierig. Es muss an einer Schraube befestigt werden, die durch eine Trennwand zwischen den Backskisten zum Sicherungsschalter in der benachbarten Backskiste führt. Da die Wand zu dick und das Loch für die Schraube zu dünn ist schaffte es der Kabelschuh natürlich nicht, seine Kontaktfläche zu berühren. Dafür ist alles mit Silikon ausgefüllt, das soll wohl auch leiten. Bleibt als einzige Möglichkeit, die Löcher zu vergrößern. Dazu muss der Schalter ausgebaut werden. Schon die erste Schraube ist so eingerostet, dass wir sie abdrehen. Auch ohne Schrauben geht der Schalter nicht ab. Auch wenn es nicht dicht ist, an manchen Stellen klebt das Silikon. Mit Hammer, Stemmeisen und Messer wird das Problem gelöst. Mit der Tauchsäge werden die Löcher vergrößert. Der ordnungsgemäße Einbau des Schalters scheitert am fehlenden Silikon. Unseres ist eingetrocknet und die Geschäfte haben inzwischen Siesta. Um den Kühlschrank nicht zu sehr warm werden zu lassen, wird alles provisorisch zusammengebaut. Kaum ist der Kühlschrank kalt, wird der Strom wieder abgestellt und alle Kabelschuhe und Batteriepole werden gereinigt. Fast alle, die Pole mit Anschluss an die Solarladeregler darf ich von diesen nicht trennen, erst wenn die Paneele keinen Strom mehr produzieren. Bei der genaueren Inspektion des Massekabels wird deutlich, dass Franzmann einen zu kleinen Kabelschuh hatte und deshalb den Querschnitt des Kabels halbierte. Dabei hat er gleich noch die Hälfte des verbliebenen Kabels durchschnitten.
Zwischendurch kommt in der Marina Hektik auf, als 4 Franzosenschiffe gleichzeitig ablegen. Blöd wie sie sind, finden sie den Weg aufs Meer nicht und fahren erst in der Marina im Kreis, bis ihr Rudelführer ihnen den Weg nach draußen zeigt. Dass sie sich beim Umherirren immer wieder recht nahe gekommen sind, ist klar. Vielleicht schicken wir ihnen mal eine Plastikflaschenpost mit einer Zeichnung des Weges zurück nach Gallien.
Um 18.00 wurde Silikon gekauft und darauf gingen wir Essen. Die Arbeit wurde in Dunkelheit fortgesetzt. Die Batteriepole, an denen die Solarpaneele angeschlossen waren, wurden von diesen befreit, die jeweiligen Kabelschuhe gesäubert und zusätzliche Polklemmen angebracht. Eine musste mit Hammer und Meißel geweitet werden. Der Kabelschuh eines Solarkabels verabschiedete sich und wurde erneuert. Da wir im Schein der Halogenlampe arbeiteten, lockten wir entsprechend viele Mücke an. Kurz nach Mitternacht durften wir ins Bett.
Bild des Tages: Kabelschuh mit viel Zwischenraum aufgeschraubt

Mittwoch, 25. Juli 2012

Mittwoch 25.07.2012


Ein Motor der nicht anspringt ist Pech, aber warmes Bier ist inakzeptabel. Deshalb sind wir heute nach Preveza aufgebrochen, um unser Stromproblem irgendwie zu lösen. Der Kühlschrank lief die ganze Nacht durch, hat nicht richtig gekühlt und die Laderegler zeigen volle Batterien an. wieder sind die linken zwei Batterien voll, die rechten vier leer. Da die Spannung an den leeren vier gestiegen ist, nachdem ich an den Kontakten gewackelt habe, wird es hoffentlich nur ein Kontaktproblem sein. Nach ein bisschen Sonnenschein war die Gesamtspannung so hoch, dass der Motor ohne Probleme ansprang. Kette und Anker kamen leichter hoch als mit der alten Kette. Kein Hüpfen oder wieder zurückrutschen der Kette. Es kam viel Dreck mit dem Anker hoch, sogar eine Plastikflasche. Es wird anscheinend zur Regel, dass wir auf jeder unserer Fahrten Gegenwind haben. So auch dieses Mal. Bei den vielen Wellen und Schaumkronen war ein Ausschauhalten nach Delphinen oder Schildröten hoffnungslos. Beim Vollgastest mit der linken Maschine kommt kein weißer Rauch aus dem Auspuff, dafür ein kräftiger Wasserstrahl. Kräftiger als rechts. Da hat’s wohl eine Maschine an der Prostata. An der Hafenmauer sind massenhaft Plätze frei. Vielleicht eine Folge des Südwindes der letzten Tage??? Wir finden einen Platz in der Stadtmarina, wobei das Anlegemanöver wegen stärkerem Rückenwind etwas länger dauert. Der Marinero sieht uns kommen, versteckt sich in einem anderen Schiff und taucht erst wieder aus, als wir fest liegen. Müll wird entsorgt und der Ankerkasten gereinigt. Das angeschnittene Massekabel wird ausgebaut und ich fahr zur Autowerkstatt. Morgen kann ich ein neues Teil abholen. Auch mit Landstrom hält die unterschiedliche Ladung der Batterien an. Da werde ich die Verbindungskabel der Minuspole wohl auch gleich ersetzen.
Bild des Tages: Stromkabel mit Schnitt rundum

Dienstag 24.07.2012


Auch für heute war 5er Ostwind angekündigt, beginnend mit 4er in der Nacht. Zum Glück schwächelte er und kam erst am Vormittag als 3er. Wie Tags zuvor drehte er mittags innerhalb von Sekunden auf West und brachte etwas Kühlung, leider nicht lange. Wieder innerhalb von Sekunden drehte er nach 2 Stunden auf Süd und wurde entsprechend heiß. Zusätzlich brachte der Südwind einige Wolken, aber nicht den angekündigten Niederschlag.
Wir beschäftigten uns wieder mal mit elektrischen Problemen. Schon am Morgen hatte sich der Kühlschrank verabschiedet, als ich den Laptop laden wollte, lief dann aber gleich wieder an. Auch im Laufe des Vormittags schaltete sich der Kühlschrank ab, ohne dass wir es bemerkten. Die Laderegler der Paneele zeigten volle Batterien, sogar Überschussenergie an. Um den Kühlschrank zu beleben starteten wir für 45 Minuten eine Maschine. Und immer daran denken, vor dem Start der Maschine kontrollieren, ob der Leerlauf eingelegt ist. Wegen den Sonnensegeln waren die Steuerhebel umgeklappt gewesen. Nebenbei erledigten wir Klausis Drucktest. Ein Papperdeckel auf die Öleinfüllöffnung gehalten hatte nach 20 Sekunden nicht einen Spritzer abbekommen. Eigentlich ein Zeichen für intakte Zylinderkopfdichtung, oder? Trotz Maschine war die Spannung an den Batterien seltsam. Die zwei linken hatten 13 V, die restlichen 12,1 V, gemessen direkt an den Batteriepolen. Die Teilauflösung: Nach Kratzen mit den Fühlern des Messgerätes an den Polen stieg die Spannung auf 12,5 V. Aber weiterhin blieb der Unterschied zwischen den zwei Batteriegruppen. Beim Nackeln an einem Kabel fiel mir auf, dass dieses sich zum Batterieschuh bewegte. Natürlich war es mit Isolierband umwickelt, dessen Kleber zerlaufen war. Nachdem dieses abgefieselt war die Überraschung. Franzmann Oberdepp hat ein Kabel verwendet, dessen Fasern zur Hälfte durchschnitten waren. Mit dem Isolierband dachte er wohl, den Schnitt kitten zu können. Da die Fasern ohne Isoband jetzt natürlich völlig auseinander standen, versuchte ich sie mit einer Schlauchklemme zu bändigen. Verwirrend blieb, dass die Solarregler weiter volle Batterien und Überschussenergie anzeigten, aber der Kühlschrank eher wärmer als kälter wurde. Deshalb wollten wir am Abend nochmals die Maschine starten, aber die verweigerte. Erst durch Zuschaltung der Starterbatterie war sie zum Leben zu erwecken. Nach einer Stunde zeigten die 3 rechten Batterien 14 V, die 3 anderen immerhin 13 V. Nach Abschalten der Maschine waren es am allen Batteriepolen 12,8 V. das sollte eigentlich passen.
Bild des Tages: Papperdeckel nach Klaus Versuch

Sonntag, 22. Juli 2012

Sonntag 22.07.2012


Nachtrag zu gestern: Warum der Außenborder streikte ist mir weiterhin ein Rätsel. Er lief gut und auf einmal unter der Fahrt ging die Drehzahl zurück. Als ob jemand das Gas zurückgenommen hätte. Bei Zurückdrehen des Gashebels drehte er manchmal wieder höher, erreichte aber nie seinen höheren Drehbereich. Inzwischen haben sich schon drei Mechaniker daran versucht, konnten das Problem aber nicht lösen.
Beim Baden habe ich es geschafft, eine Qualle auf die Flosse zu heben. Im Wasser leicht und elegant aussehend war sie nur mehr ein schwabbeliger Klumpen. Und sie hinterließ eine Schleimspur auf der Flosse. Wie jeden Samstag kamen zahlreiche Flieger an, mehr als die Wochen zuvor. Dafür traute sich kein Segler in unsere Bucht. Dabei hätten wir am Abend aus der Kaserne oberhalb melodische Steeldrum-Musik bieten können. Anders als in Vonitsa, dort wurde Technogehämmer bis Sonnenaufgang geboten. Der schallte bis zu uns, ohne den Schlaf zu beeinträchtigen.
Heute morgen war Deckreinigung angesagt. Gut 30 Vogelschisse waren auf Deck. Dabei sehen und hören wir nichts in der Nacht. Und am Morgen haben wir die Sauerei. Dank feuchtem Deck war die Reinigung machbar. Sobald der Dreck trocken wird, zerbröselt er.
Der restliche Tag verlief ohne besondere Ereignisse. Wieder kam nicht ein Schiff zu uns in die Bucht. Uns soll es Recht sein.
Bild des Tages: Schweinbucht mit Nachbarn

Samstag, 21. Juli 2012

Samstag 21.07.2012


Heute stand Einkaufen in Vonitsa auf dem Programm. Kaum hatte ich die Bucht verlassen, begann der Außenborder zu stottern. Also umdrehen und zurück zum Schiff retten. Nach kurzer Pause sprang er beim ersten Ziehen an und lief wieder. Diesmal ohne Mucken bis Vonitsa. Im Stadthafen wäre am Rand selbst für uns Platz gewesen. Aber nicht lange, dann kam der Engländer aus unserer Bucht. Auf dem Parkplatz vor den Liegeplätzen haben sie einen Beachvolleyballplatz aufgeschüttet, allerdings ohne Netz an den Pfosten. Die Einkäufe waren schnell erledigt. Ein Supermarkt erinnerte innen an die DDR. Der freie Raum in den Regalen war übersichtlich mit wenigen Artikeln dekoriert. Der Außenborder sprang nach ein paar Zügen an der Leine an und hielt durch bis zur Einfahrt in die Bucht. Stotternd schaffte er die restlichen Strecke und ging aus, als ich das Schiff berührte. Danach ließ er sich nicht mehr starten. Dass es seine letzte Saison bei uns sei würde, war klar, aber nicht, dass er so schnell wieder den Geist aufgeben würde. Wer hat für uns auf die Schnelle einen Außenborder zur Überbrückung der Zeit bis zum Herbst?
Bild des Tages: Schon absterbender Außenborder

Freitag, 20. Juli 2012

Freitag 19.07.2012

Der Tag war ereignislos. Wir verbrachten ihn mit Lesen, Schwimmen und Schwitzen. Selbst bei den Schiffen ist kaum ein Wechsel.

Donnerstag, 19. Juli 2012

Donnerstag 18.07.2012

Der morgendliche, vormittägliche Ostwind trieb das Thermometer wieder weit nach oben. Da wir uns um die Ankerboje zu wickeln drohten, wollte ich mit Motor entwirren. Mit Wind und an der Kette hängend waren beide Maschinen nötig. Am Deckel der Öleinfüllöffnung war danach kein Schaum. Der weitere Tag verlief ereignislos. Der Wind drehte am Nachmittag auf West und es blieb heiß.

Mittwoch, 18. Juli 2012

Mittwoch 17.07.2012

Um 02.00 weckte uns auflebender Wind aus Ost. Falsche Richtung für uns, da sich über eine längere Strecke Welle aufbauen kann. Wir kontrollierten, ob wir uns nicht in der Ankerboje verwickelten. Dabei zeigten sich im Scheinwerferlicht unzählige Quallen. Gut, dass wir nachts nicht baden wollen. Die Windrichtung blieb, aber die Stärke nahm nicht wie angekündigt auf 5 Bft. zu. Allerdings kam aus dem Landesinneren trockene und noch heißere Luft. Schwitzen lohnt sich nicht mehr, da jede Feuchtigkeit sofort verdunstet. Am späten Nachmittag drehte der Wind auf West, brachte aber keine Abkühlung. Nebenbei wurde unser Konto bei Cosmote aufgeladen, um weiter Internetverbindung zu bekommen. Wegen sehr schlechten Empfangs war das recht mühsam. Der Ostwind drückt uns in eine Ecke der Bucht, in der wir besonders gut abgedeckt sind von jeglicher Strahlung.

Dienstag 16.07.2012

Ein Holländer hat die Bucht verlassen, ein Engländer kam später auf dessen Platz. Wegen Quallen mussten wir einen Badegang verschieben, bis sie vom Wind aus der richtigen Richtung weggeblasen wurden. Wir wollen nicht ausprobieren, ob ihre Nesseln Hautreaktionen hervorrufen. Den Rest des Tages war nichts los.

Montag, 16. Juli 2012

Montag 15.07.2012

Nachts muss uns eine lautlose Vogelschar heimsuchen. Am morgen ist das Deck um den Mast immer mit Kleinschiss bedeckt. Das französische Schiff ist heute nach einer Nacht abgehauen. Und was schwamm hinter ihnen in der Bucht. Eine leere Plastikwasserflasche. Ob die über diese Flasche miteinander kummunizieren? Vielleicht sollten wir die Flaschen aufsammeln und in die Mülltonne werfen. Dann finden sie nicht mehr in die Bucht und treffen sich an der Tonne. Bei Sonnenhöchststand wurde der Kühlschrank getestet. Er wurde abwechselnd mit Plus- und Minusleitung direkt an die Batterie angeschlossen. Die am Kühlschrank gemessene Spannung war jeweils höher als mit den alten Leitungen. Spricht für eine Kompletterneuerung der Verkabelung. Sind ja nur ein paar Kilometer Kabel, die durch irgendwelche versteckten, abknickenden, enge Röhren laufen. Zu unserem weißen Auspuffrauch kamen einige Rückmeldung. Harmlos wäre Wasserdampf als Teil der Motor- und Auspuffkühlung durch das Seewasser. Unschön wäre eine undichte Zylinderkopfdichtung. Wir haben eine Zweikreiskühlung. Mit Seewasser wird im Wärmetauscher das grüne Kühlmittel gekühlt. Da der Wind kräftig aus West bläst lassen wir am späten Nachmittag den Windgenerator los. es zeigt sich, dass der kräftige Wind lediglich aus Böen besteht, welche keine gute Stromausbeute ermöglichen. Zur Mückenabwehr am Abend setzen wir immer Coils ein. Bislang aus Franzmanns Restbeständen. Auf der Packung aus Barbados steht, bei Verschlucken soll man medizinische Hilfe in Anspruch nehmen.

Sonntag, 15. Juli 2012

Samstag 14.07.2012


Wir sind vor Sonnenaufgang aufgestanden und haben das Deck gereinigt. Mit Füllen der Tanks hat das 2 Stunden gedauert. Nach dem Frühstück habe ich schnell Brot gekauft und bei Cosmote Karten für das Internet. Im Stadthafen lagen die Schiffe längsseits im Päckchen, da die Leute nicht rückwärts anlegen können und längsseits gehen. Das verschwendet natürlich viel Platz an der Mauer. Auch die verrostete Bara-Bara ist wieder da. Sie liegt ganz frech am Platz des italienischen Küstenwachschiffes. Abgelegt wird wieder mit Eindampfen in die Vorspring. Bald taucht eine Schildkröte nahe am Schiff auf und kurz darauf Delphine. Bis wir auf ungefähr 20 Meter an ihnen dran sind lassen sie sich nicht von uns stören. Dann halten sie kurz die Luft an und tauchen etwas später hinter uns wieder auf. Ich kann es nicht lassen und muss neue Probleme finden. Eigentlich wollte ich nur mal den Motor hoch drehen lassen. Dass der Russ und so ausgebrannt wird. Dabei kam wie schon bei der Überfahrt von Italien her weißer Rauch aus dem Auspuff. Bei niedrigerer Drehzahl verschwand er wieder. Das dürfte wahrscheinlich daran liegen, dass Franzmann das Kühlwassersystem unterdimensioniert hat mit dünneren Schläuchen, um seinen alten Wasserfilter nicht austauschen zu müssen. Wir werden auf der Rückfahrt den anderen Motor hochdrehen und schauen, ob der auch raucht. Für andere Erklärungen und Ratschläge zur Abhilfe bin ich dankbar. In der Bucht waren tatsächlich nur 4 Schiffe. Ein griechisches Motorboot mit Tagesausflüglern hat uns auf der Herfahrt überholt und die Insassen lärmten für 10 Schiffe. Am Abend suchten sie das Weite. Überraschenderweise kam nicht ein anderes Schiff. Als die Griechen weg waren fiel die Ruhe der Bucht über uns her. Wie die Fliegen und Wespen, deren Population wieder herbe reduziert wurde.
Bild des Tages: Delphinflosse

Freitag, 13. Juli 2012

Samstag 14.07.2012

Für die Einträge ab dem 04.07. sind jetzt die Bilder nachgetragen.

Freitag 13.07.2012


Nach ruhiger aber heißer Nacht hatten wir heute nichts vor, außer die Ankerwinsch gängig zu machen. Ein Besuch bei Saki im Cleopatra-Shop stand als erstes auf dem Programm. Er hatte tatsächlich eine Lofrans Tigres im Schaufenster. Und irgendjemand hatte bereits den Ketten-Raus-Hebel-Dorn (KRHD) abgebaut. Er sah etwas anders aus als unserer. Anders gebogen und breiter. Überhaupt sah die Winsch etwas modifiziert aus. Ich baute gleich die Nuss ab und der bei uns verbogene Zapfen war hier gerade. Sakis bestellte den KRHD und ich durfte den abmontierten mitnehmen. Er wurde eingebaut und einem ersten Test unterzogen. Beim zweiten Durchlauf Kette-Einholen blockierte die Kette schon wieder. Wieder alles zerlegen und KRHD zurecht biegen und mit größeren Beilagscheiben fest an das Gehäuse schrauben. Das funktionierte. Zumindest bei zwei Versuchen, den Anker abzulassen und hoch zu holen. Da wir die Kette ungeordnet in den Kasten gestopft hatten, ließen wir die ganzen 80 Meter per Hand ins Wasser und holten sie mit der Winsch hoffentlich entwirrt hoch. Auch dabei blockierte die Kette nicht.
Nebenbei fielen in den Stadthafen wieder die italienischen Kindern mit ihren Segelschiffen ein. Segelurlaub in Griechenland, was gibt es schöneres?
Der Marinero hier bekleckerte sich nicht mit Ruhm. Jeden tag fährt er mehrmals die Stege ab und zählt die Schiffe. In die eine Richtung bleibt er bei jedem Schiff auf der rechten Seite stehen und kontrolliert den Namen, beim Zurückfahren legt er bei jedem Schiff auf der linken Seite eine Pause ein. Mit der Methode hat er gute Chancen, kein Schiff zu übersehen. Mit dem Sehen ist es bei ihm so eine Sache. Kommt ein Schiff steht er meist am falschen Steg, um beim Anlegen zu helfen. Wir unterstellen da mal keine böse Absicht. Heute bekam er den Auftrag, große Blumentöpfe mit verdorrten Gewächsen zu entfernen. Er warf sie um und rollte die in den „Grünstreifen“. Dass sich dabei der Inhalt der Töpfe über die Fahrbahn verteilte war ihm zunächst egal, aber nicht dem Chef. So durfte er den ganzen Dreck und die Gewächse mit einer Schaufel aufsammeln.
Wir fuhren zum Einkaufen und stockten unsere Vorräte für den nächsten längeren Aufenthalt in der Schweinebucht auf.
Am Abend bemerkten wir beim Schlendern am Stadtkai entlang, dass die Bodega geschlossen ist. Nicht mal Thalia kennt die Hintergründe. Drogen oder nicht bezahlte Kredite vielleicht? Dabei ging das Geschäft dort blendend.
Nach Sonnenuntergang wurden wir von Fledermäusen umschwirrt, die bis auf ein paar Meter an uns vorbei flogen.
Bild des Tages: Der Dorn des Ärgers

Donnerstag, 12. Juli 2012

Donnerstag 12.07.2012


Die Nacht war etwas ungemütlich, da in dieser Marina offensichtlich Rantanplans krumm- und kurzbeinige Verwandtschaft lebt. Drei kleine Köter, die hoch und heiser gerade in den angenehm kühlen Morgenstunden jedes sich bewegende Blatt ankläffen.
Wir nutzten die Kühle und stürzten uns auf die lange aufgeschobene große Endreinigung. Das war ein Dreck, kann ich Euch sagen… Mit etwas Verspätung kam der erwartete Anruf aus Lefkas. Kette und Nuss können abgeholt werden. Somit können wir uns von der alten Kette trennen und ziehen diese Meter für Meter vom Schiff auf den Steg und von dort ins Auto. Mein Versuch, die ISO-Kettennuss auszubauen wird rasch gebremst. In die mittlere Vertiefung der Nuss ragt ein Dorn, welcher die Kette aus der Nuss lösen und in das Loch im Boden führen soll. Der Dorn muss weg, um die Nuss von der Achse ziehen zu können. Aber die den Dorn fixierenden zwei Schrauben lassen sich nicht lösen. Der Schlagschrauber bleibt ohne Erfolg, so darf WD 40 seine Wirkung bis zu unserer Wiederkehr entfalten. Die alte Kette lagern wir zunächst in der Cleopatra. In Lefkas finden wir im Werkzeugladen zwei Verschlussstopfen für die Duschleitungen im Gästebad. Die haben wieder zu tropfen begonnen. Bei den Mädels im Shop legen wir die Kette zunächst aus, um alle 10 Meter Kabelbinder einzuknüpfen. Es stellt sich heraus, dass die Kette etwas länger als bestellt ist. Das ist quasi der Rabatt. Zurück am Schiff wird die Kette zunächst auf den Steg und von dort über das Wasser in den Ankerkasten gehieft. Eine der beiden Schrauben lässt sich jetzt ausdrehen, die zweite folgt nach einem weiteren WD 40 Einsatz. Unter der alten Nuss finden sich verbogene Dinge, welche uns nicht gefallen. Die müssen aber erst einmal auf einen Austausch warten. Die neue Nuss wird eingefettet montiert und die Winsch wird getestet. Hinunter läuft gut, herauf nicht. die Kette verklemmt sich mit dem Dorn. Durch Ändern seiner Position bleibt das Problem. Mit ausgebautem Dorn holen wir die Kette ein, indem wir nach und nach jedes Kettenglied von der Nuss klopfen. Wir hoffen mal, dass es nur an einem verbogenen Dorn liegt, der wohl von Franzmann auf seine selbst gedrehte brasilianische Nuss abgestimmt worden war. Da wir nicht mehr ankern können, müssen wir erst einmal hier bleiben, bis wir einen neuen Dorn aufgetrieben haben.
Bild des Tages: Neue Ankerkette

Mittwoch 11.07.2012


Die Nacht war von den Temperaturen her richtig angenehm. Lärm von der Partymeile drang nicht bis zu uns durch. Ein paar Störungen gab es dennoch. Einmal wurde unter großem Lärm in unserer Nähe abgelegt. Dann stritten sich ein paar Möwen um Futter, was die Hunde auf den Plan rief, welche die Möwen vertrieben und letztlich für Ruhe sorgte. Zuletzt lief ein Spatz übers Deck und inspizierte alle Luken. Wir packten die Wäsche in zwei Ikea-Tüten und fuhren in die Marina hinüber. Dort der Schock. Die Schlaglöcher sind verschwunden. Die Straße ist geteert bis zur hintesten Marina. Ich setze Carola bei den Waschmaschinen aus (Mit einer gefüllten Wasserflasche) und fahre weiter nach Lefkas. Dort bekommen die Mädels im Shop 400 € Anzahlung für Kette und Nuss. Auf dem Rückweg schaue ich mir nochmals eine Kanaldurchfahrt von etlichen Schiffen an. Keines sitzt auf, dafür brettert es eine griechische Oma neben meinem Auto. Nix kaputt, an Oma und Auto. In der Cleopatra ist inzwischen unsere Lexanscheibe angekommen. Sollte unsere mehrfach gerissene Scheibe aus der Fassung fliegen, könnten wir jetzt gleich die neue einbauen. Um weiter in den Genuss der Sonnenschutzfolie zu kommen, hoffen wir dass die Scheibe bis zum Herbst hält. Zurück am Schiff erhält das Auto eine Wasserdusche und der gröbste Dreck verschwindet. Für Montag ist Wind bis Stärke 7 angesagt, da wollen wir doch gleich unsere neue Kette testen. Carolas Handy haben wir als letzte Möglichkeit in den Kühlschrank gelegt. Es hielt darauf wohl Zwiesprache mit dem selbigen. Er erzählte ihr, wie ihm vor kurzem das Lebenslicht ausgedreht worden war und er durch einen neuen Schnösel mit schickem Äußerem ersetzt wurde. Der neue hielt nicht, was er versprochen hatte und dem alten Kühlschrank wurde neues Leben eingehaucht. Gleiches geschah mit dem Handy. Wie bei allen Neugeborenen war auch bei ihm das Gedächtnis ein unbeschriebenes Blatt. Das bedeutet, dass Carolas sämtliche, gespeicherte Handynummern verschwunden sind. Also nicht damit rechnen, von ihr Nachricht zu bekommen, sondern den ersten Schritt selber unternehmen. Auch heute schon frischte der Wind am Nachmittag kräftig auf. Wegen der vorstehenden Stahlstifte in der Stegmauer wurde wieder das Fenderbrett hervorgeholt. Sämtliche Leinen zum Steg wurden verdoppelt. Die Hitze wurde durch den Wind nicht gemildert. Um 23.00 hatte es noch 29°.
Bild des Tages: Geteerte Marinazufahrt

Dienstag, 10. Juli 2012

Dienstag 10.07.2012


Wir haben einen neuen Feind. Der griechische Schäfer hat wohl meine Lästerei über seine Lautäußerungen gelesen und lässt jetzt diese jeden Morgen eine Stunde lang zu uns herüberschallen. Da abgesehen davon absolute Stille herrscht ist die Wirkung seiner Schreie enorm. Die Franzosen hauen im Morgengrauen ab und was treibt in der Bucht? Eine Plastikflasche. Wieder einen neuen französischen Fetisch entdeckt.
Zwischen den Fischfarmen am Wegesrand sahen wir einen Delphin hin und her schwimmen. Er betrachtete wohl die Auslagen, in seinen Delphin-Arkaden. Da in der Marina ausreichend Platz war legten wir dort an. Wir wollen aus Lefkas eine neue Ankerkette samt neuer Kettennuss für die Ankerwinde holen und haben erstmal zwei Tage gebucht. Selbst nach Motorfahrt und jetzt mit Landstrom gönnt sich unser Kühlschrank keine Pause. Dafür gefrieren die Kühlakkus im Eisfach. Wir haben ein erstes Hitzeopfer zu beklagen. Carolas Handy hat den Dienst eingestellt und lässt sich bislang nicht reanimieren. Müll wird entsorgt, das Radl geholt und Handwäsche gewaschen. Herr Krause kommt vorbei und sieht sich unseren Ankerbschlag an. wir hätten gerne eine Wippe, dass es nicht noch mal einen Ankerwirbel über die Rolle verbiegt. Technisch ist die Wippe machbar, aber unser Standort Cleopatra Marina ist das alte Problem. Die würden auf jeden Preis 20 % draufschlagen und kassieren. Für die Ankerkette und die Nuss wollen die in Lefkas eine Anzahlung. Dabei müssen sie lediglich die Nuss bestellen, die Kette haben sie im Laden. Am Liegeplatz haben wir den Wind von hinten, der eine angenehme Kühlung bewirkt. Obwohl die Temperaturen ähnlich wie gestern sind, fühlt es sich angenehmer an.
Bild des Tages: Unser Liegeplatz in der Stadtmarina

Montag, 9. Juli 2012

Montag 09.07.2012

Die Nächte sind jetzt unangenehm heiß. Erst am frühen Morgen fiel das Thermometer auf 26°. Schlafen ist da deutlich eingeschränkt.
Die Griechische Luftwaffe veranstaltet im Morgengrauen Übungsflüge mit Jets und Hubschraubern. Die Wallonia beschallt uns mit klassischer Musik. Wäre es Wagner, die Erinnerung an Apocalypse Now wäre perfekt.
Heute schwimmt wieder eine Plastikflasche durch die Bucht. Dass kommt immer dann vor, wenn Franzosen in der Buch ankern. Die ist morgens abgehauen und am Abend wieder gekommen.
Schon einige Tage liegt ein kleiner Däne neben uns. Das einzige Besatzungsmitglied haben wir einmal gesehen, als er den Anker gesetzt hat. Seitdem blieb er unter Deck verschwunden. Und gestern hören wir ihn auf einmal drüben reden. Wir hoffen mal, dass er telefoniert hat.
Ganz schnell haben wir über 30°. Selbst das Wasser bietet kaum Abkühlung.

Sonntag, 8. Juli 2012

Sonntag 08.07.2012


Wieder einmal bin ich vor Sonnenaufgang hinaus geschlichen und habe die Batterien überprüft. Der Laderegler zeigt halb voll an, gemessen sind das 12,2 V bei der gesamten Batteriebank, 12,2 bis 12,4 V bei den einzelnen Batterien. Und der Kühlschrank lief die ganze Nacht auf zweithöchster Stufe.
Jetzt ist uns auch klar, warum gestern so viele aus Vonitsa hierher kamen. Bis 06.30 schallt Musik herüber. Nicht so laut, dass sie uns gestört hätte, aber wir wollen nicht wissen, wie es in Vonitsa war.
Die Italiener haben uns über Nacht nicht berührt und sind jetzt 40 Meter weg. Kaum sind sie auf, lassen sie den Motor laufen. Ihr Ankerlicht hat wohl etwas an den Batterien gesaugt. Mit den Schweden verlassen sie die Bucht als erste. Die Wallonia ankert um, seitlich neben uns.
Tagsüber kommen zwei Flotillensegler und ein Schwede. Letzterer ankert erst in einiger Entfernung. Ohne erkennbaren Grund hebt er nach ein paar Stunden seinen Anker und meint, ihn vor uns setzen zu müssen. Wieso wirken wir auf alle so anziehend? Die ganze Bucht ist leer und alle rücken uns auf die Pelle. Flotillensegler und Schweden hauen am Abend ab nach Vonitsa.
Den ganzen Tag landeten wie auch gestern viele Flieger. Es ist ungewohnt, dass keine Gäste für uns dabei sind.
Bild des Tages: Italiener in der Nähe

Samstag, 7. Juli 2012

Samstag 07.07.2012


Trotz Schwüle und vieler tiefer Wolken am Morgen war das Deck trocken. Das Wetter hier ist sehr sonderbar. Wir haben gelesen, dass Deutschland unter Tropennächte mit über 20° leidet. Wie bezeichnet man denn unsere Nächte mit über 25°? Hypertropennächte??
Meteo.gr hat sich inzwischen als letzter Wetterbericht von der Regenvorhersage für Sonntag verabschiedet. 7 Schiffe kommen im Verlauf des Tages. Ein Italiener führt eindrucksvoll vor, wie man nicht ankert. Anker los, etwas Kette hinterher und Motor aus. Relativ schnell treibt er an uns vorbei. Er schämt sich und verlässt die Bucht. Allerdings kommt er wieder und ankert bedenklich nahe bei uns. Diesmal fährt er den Anker wenigstens ein. Auch die deutsche Wallburga benötigt zwei Anläufe, bis ihr Anker sitzt.
Am Abend ziehen tiefe Wolken vom Westen her und hüllen die Hügel ringsum ein. Dass ein paar Tropfen aus ihnen fallen könnte schon sein.
Bild des Tages: Wolken über der Ankerbucht

Freitag, 6. Juli 2012

Freitag 06.07.2012


4 Ankerlieger sind abgefahren, einer kam zurück. Somit sind wir zu dritt. Gelegentlich dreht mal ein Fischer eine Runde durch die Bucht. Der Wetterbericht behauptet weiter, dass es Sonntag regnen soll. Woher dieser kommen soll, ist mir ein Rätsel, da sich nirgends in der Nähe von Griechenland ein Wolkenwirbel befindet. Dafür haben wir herausgefunden, warum Poseidon Wetter nicht mehr aufzurufen ist. Sie haben keinen Strom mehr. Da hat das staatliche Elektrizitätswerk dem staatlichen Hydrographischen Institut den Strom abgedreht, weil die nicht mehr bezahlt haben.
Bild des Tages: Unser Müll nimmt zu, wir haben bei unserem letzten Aufenthalt in der Zivilisation vergessen, ihn zu entsorgen.

Donnerstag, 5. Juli 2012

Donnerstag 05.07.2012

Wegen unserem neuen Kühlschrank haben wir die Rückmeldung bekommen, dass das Kühlmittel vielleicht aufgefüllt werden sollte. Wo und wie das gemacht werden soll, steht natürlich nicht in der Bedienungsanleitung. Bei einem neuen Gerät sollte das wohl auch nicht nötig sein…
Heute kamen gleich 4 Schiffe in die Bucht, unter ihnen zwei alte Bekannte. Der Wetterbericht kündigt für Sonntag Regen an, Poseidon Wetter ist weiterhin vom Netz genommen.

Mittwoch, 4. Juli 2012

Mittwoch 04.07.2012

Auch diese Nacht kam der Wind aus Süd, allerdings nicht so stark wie die Nacht zuvor. Es ist wohl tatsächlich ein thermischer Wind.
Am Vormittag zogen wir den Anker hoch und fuhren die kurze Strecke in die Schweinebucht. Kaum hatten wir dort den Anker eingefahren, ergriffen die beiden Deutschen Schiffe, welche wir von letzter Woche kannten, die Flucht. So hatten wir alleine mit dem Italiener die Bucht für uns. Am Nachmittag frischte der Wind wie üblich auf, aber wir lagen ruhig, ohne Wellen.
Samstag und Sonntag soll es Regen geben. Und das im Juli in Griechenland. Allerdings sind sich die Wetterberichte nicht einig. Und Poseidon ist nicht mehr verfügbar. Da hat wohl jemand keine Gebühren bezahlt…

Dienstag, 3. Juli 2012

Dienstag 03.07.2012

Der Wind pfiff die ganze Nacht hindurch und wurde erst am Morgen schwächer. Den Tag verbrachten wir mit Schwimmen (Dreck aus dem Hafenbecken von Preveza von der Wasserlinie wischen) und Lesen. Im Ankerfeld war leichte Bewegung, es wuchs auf 14 Schiffe an. Eng ist es trotzdem nicht. Etwas verspätet setzte der übliche Westwind ein. Wir hätten etwas weiter in der Bucht ankern sollen, denn hier wurden wir von den Wellen, die ums Eck bogen geschaukelt.
Es wurden Erinnerungen an unseren letzten Aufenthalt im Hafen von Vonitsa wach. Damals haben wir uns über die Brunftschreie der Jugendlichen an den Abenden gewundert. Jetzt wissen wir es besser. Mit diesen Schreien werden die Kuhherden durch das Unterholz getrieben. Stellt sich jetzt die Frage, ob das die einzige Sprache ist, welche die Jugendlichen sprechen, und sie erst Griechisch lernen müssen. Oder ob sie glauben, die Mädchen wie eine Kuhherde zusammen treiben zu müssen. Eine Kuhherde wurde von einem Pakistani bewacht. Lautlos natürlich, denn keine griechische Kuh spricht pakistanisch. Das pakistanische Viehtreiben hat dadurch einen ganz anderen Charakter. Kein Plärren und Rumrennen und Rumfuchteln mit den Armen. Der Pakistani setzt sich auf den Boden und wartet, bis das Leitrind die anderen ein paar hundert Meter in die hoffentlich richtige Richtung geführt hat. Dann wechselt der Pakistani den Sitzplatz und das Spiel beginnt von vorne.
Zur Nacht konnten wir diesmal ohne Wind die üblichen Geräusche der hiesigen Ankerbucht genießen. Da wären der Straßenlärm, das Froschquaken und das Gekläffe der Köter. Um 22.00 ging der Vollmond auf und es war fast taghell.

Montag, 2. Juli 2012

Montag 02.07.2012

Das Endspiel konnten wir uns vom Schiff aus auf einem Bildschrom des Flocafe ansehen. Wahrscheinlich wegen des Spiels war es ruhig auf den Straßen. Nach dem Abpfiff wurde die Musik nicht aufgedreht und abgesehen vom Dieselbrummen der italienischen Küstenwache (oder waren es Wehklagen?) war die Nacht ruhig. Wenn auch mit 27° nicht sehr erfrischend. Wir sind früh aufgestanden, früher als die meisten Griechen. Wir nutzten die Ruhe und füllten zunächst unsere Wassertanks auf. Als ich im Supermarkt ankam, wurden gerade die Milchtetrapacks eingeräumt. Die beiden Mädels waren so ins Gespräch vertieft, dass ich zweimal eine Milch vor dem Absturz auf den Boden bewahren musste. Danach suchte ich das Weite. An der Hafenmauer ging das Spiel „Fang die Ankerkette“ in die Fortsetzung. Wir hatten Glück. Trotz Wind schräg von vorne kamen wir ohne Probleme aus der Lücke und holten den Anker ohne einen weiteren hoch. Mit hängendem Anker fuhren wir ans andere Ufer und versenkten ihn vor der Marina. Mit dem Beiboot ging es zum Tankstellensteg und von dort zu den Waschmaschinen. Unser Krantermin im Herbst wurde gebucht, es ist der 17.09. um 10.00 Uhr. Wir sind die einzigen an diesem Tag. Unsere Scheibe ist noch nicht eingetroffen. Ein wirklich großes spanisches Motorboot steht vor dem Marinagebäude. 40 Meter lang dürfte es sein. Und es ist wohl auch durch den Kanal von Lefkas gefahren, die Unterseite hat auf jeden Fall einige Macken. Die Schlaglochpiste zur Marina scheint jetzt professionell eingeebnet zu werden. Viel Kies wird abgeladen und planiert. Die werden doch nicht teeren?? Zurück am Schiff wird die Wäsche aufgehängt und gewartet. Wind und Strom drehen uns kreuz und quer durch das Ankerfeld. Laut UPS hängt unsere Scheibe in Athen.
Sobald die Wäsche trocken war brachen wir Richtung Osten auf. Wir wollten in die Schweinebucht, ankern und baden. So der Plan. Der Ostwind drehte nicht wie üblich auf West, um so unsere Fahrt zu beschleunigen. Er frischte auf und ich musste die zweite Maschine dazu nehmen, um nicht rückwärts zu fahren. Ost ist die einzige Windrichtung, bei der Wind und Welle in die Schweinebucht stehen. Also Planänderung, wir fuhren in eine Bucht hinter Vonitsa. Gegen Wind und Welle, entsprechend viel spritzte es über Deck. Kaum war der Anker eingefahren, hörte der Wind auf. Er ärgerte uns weiter, indem er uns hin und her drehte, so dass wir ständig das Sonnensegel nachstellen mussten. So ruhig wie in der Schweinebucht ist es hier nicht. Die Küstenstraße nach Amfilochia führt direkt am Ufer vorbei und aus Vonitsa schallte schon am Nachmittag Cafemusik herüber. Statt Scheinen laufen hier Kühe rum. Zum Duschen kamen auf einmal 1 Meter Wellen aus Norden und spülten uns fast von der Badeplattform. Ohne dass es Nordwind gegeben hätte. Und von weit her können die Wellen auch nicht gekommen sein, da wir das nördliche Ufer des Golfes und die Berge dahinter gut erkennen können. Zum Abendessen gesellten sich zu den Wellen Sturmböen aus Süd. Wahrscheinliche thermische Fallwinde aus dem Tal von Vonitsa. Bei 5 Meter Wassertiefe und 40 Meter ausgelegter Kette kein Grund zur Beunruhigung, aber die Lärmbelästigung störte. Sie überdeckte auf jeden Fall den Verkehrslärm der Straße und die Musik aus Vonitsa.

Sonntag, 1. Juli 2012

Sonntag 01.07.2012


Am Flughafen lief diesmal alles reibungslos. Beim Betretend der Hallen wurden wir mit einer Ansage begrüßt, dass die Passagiere nach Düsseldorf am Schalter 6 einchecken sollten. Und die Ansage war auf Deutsch!!! Auf dem Monitor wurde der Schalter ebenfalls angezeigt. Und das Ende des Absperrbandes für die einzelnen Schalter war zusätzlich mit der Flugnummer markiert. Nach Klimaanlage fühlte sich das Innere nicht an, aber die Luft wurde umgewälzt.
Im Laufe des Abends fuhr ein zweites italienisches Schiff der Küstenwache ein und machte am Frachterkai fest. Sie wollen wohl ihre Effektivität in der Abwehr der Flüchtlinge verdoppeln. Als ich es photographierte hatte ich ein Kribbeln im Nacken. Standen an Land 5 Pakistani hinter mir und photographierten den Italiener ebenfalls mit ihren Handys. Drei blieben auf einer Bank sitzen und behielten den Italiener im Auge. Als er auslief wurden drei Handys gezückt, drei Anrufe getätigt und dann waren die Pakistani verschwunden. Was soll man daraus für Schlussfolgerungen ziehen???
Ab 22.00 wurde es an Land unruhig. Die Griechen kamen aus ihren Löchern und ließen es sich gut gehen. Die Musik im BecInTo wurde immer lauter und unser Schlaf mächtig gestört. Vor dem Gerichtsgebäude gab ein Gefangenenchor tragische griechische Volksweisen von sich, welche durch Echo verdoppelt wurden. Bis 03.00 nahm die Aktivität draußen nicht ab.
Um der Hitze zu entgehen standen wir früh auf und stürzten uns in die Arbeit. Handwäsche, Schiff putzen, Toilette schmieren, Dieselvorfilter leeren. Zwischendurch tauchte der Tankwart auf. Den hatten wir letztes Wochenende verärgert. Er hätte um 16.00 da sein sollen. Als er um 17.00 seinen Schlauch bis zu uns gezogen hatten waren wir am Aufbrechen zum Flughafen und verzichteten auf seinen Diesel. Da zog er schimpfend ab. Heute sind wir wieder Freunde und er ist um 80 € reicher. 52 Liter Diesel haben wir dafür bekommen. Wenn seine Mengenangabe und meine Berechnungen stimmen hat die linke Maschine 0,7 L/h verbraucht, die rechte 1,5 L/h. den Rest des Tages hielten wir uns still, wie die Griechen um uns. Ein kurzer Abstecher zum Strand zeigte das gewohnte, wenn auch unglaubliche Bild. Kaum ein Mensch unter den Bäumen oder im Wasser. In der Fußgängerzone ist mir ein einziger Mann begegnet. Die ruhen sich wohl für die Nachtaktivität aus. Ein paar An- und Ablegemanöver wurden geboten. Heute stand zu kurze Ankerkette und Fangen fremder Ankerketten auf dem Programm. Nein, man kann eine schwere Ankerkette nicht mit dem Bootshaken halten. Der Bootshaken war der Leid tragende, er liegt jetzt auf dem Hafengrund.
Bild des Tages: Italienische Küstenwache.