Dienstag, 3. Juli 2012

Dienstag 03.07.2012

Der Wind pfiff die ganze Nacht hindurch und wurde erst am Morgen schwächer. Den Tag verbrachten wir mit Schwimmen (Dreck aus dem Hafenbecken von Preveza von der Wasserlinie wischen) und Lesen. Im Ankerfeld war leichte Bewegung, es wuchs auf 14 Schiffe an. Eng ist es trotzdem nicht. Etwas verspätet setzte der übliche Westwind ein. Wir hätten etwas weiter in der Bucht ankern sollen, denn hier wurden wir von den Wellen, die ums Eck bogen geschaukelt.
Es wurden Erinnerungen an unseren letzten Aufenthalt im Hafen von Vonitsa wach. Damals haben wir uns über die Brunftschreie der Jugendlichen an den Abenden gewundert. Jetzt wissen wir es besser. Mit diesen Schreien werden die Kuhherden durch das Unterholz getrieben. Stellt sich jetzt die Frage, ob das die einzige Sprache ist, welche die Jugendlichen sprechen, und sie erst Griechisch lernen müssen. Oder ob sie glauben, die Mädchen wie eine Kuhherde zusammen treiben zu müssen. Eine Kuhherde wurde von einem Pakistani bewacht. Lautlos natürlich, denn keine griechische Kuh spricht pakistanisch. Das pakistanische Viehtreiben hat dadurch einen ganz anderen Charakter. Kein Plärren und Rumrennen und Rumfuchteln mit den Armen. Der Pakistani setzt sich auf den Boden und wartet, bis das Leitrind die anderen ein paar hundert Meter in die hoffentlich richtige Richtung geführt hat. Dann wechselt der Pakistani den Sitzplatz und das Spiel beginnt von vorne.
Zur Nacht konnten wir diesmal ohne Wind die üblichen Geräusche der hiesigen Ankerbucht genießen. Da wären der Straßenlärm, das Froschquaken und das Gekläffe der Köter. Um 22.00 ging der Vollmond auf und es war fast taghell.

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