Freitag, 30. Juli 2010

30.07.2010 Freitag


Zur Abwechslung wird heute mal wieder gespachtelt. Die Ruderblätter und die Scharten an der Außenseite des linken Kiels. Letztlich war es effektiver, die gesamte Kielfläche noch mal zu spachteln, als jedes Loch einzeln für sich. An diesem Teil durfte ich noch mitspachteln, bevor mir die Lizenz dazu von Les persönlich entzogen wurde. „You should be fired!“ Baut natürlich insgesamt nicht auf. Nebenbei wird eine italienische (napolitanische!!!) Luxusyacht an Land gehoben. Wieder hat sich jemand zu nah ans Land gewagt. Die Schrauben sehen etwas abgefahren aus. Es scheint, Schrauben sind in dieser Preisklasse ein Wegwerfartikel mit sehr begrenzter Lebensdauer.
Zwecks nachfrage ein Bild des Tages zum besseren Verständnis. Ein ebenes Auftragen der Spachtelmasse ist praktisch unmöglich. Die Erhebungen kann man wegschleifen, was bleibt sind die Vertiefungen. Die müssen in einem zweiten Arbeitsgang mit Spachtel gefüllt werden.
Bild des Tages: Nach Schleifen verbliebene Scharten

Donnerstag, 29. Juli 2010

29.07.2010 Donnerstag

Heute ist wieder Arbeitsteilung angesagt. Carola fährt nach Preveza zum Einkaufen, ich schleife den Rumpf. Es ist die am besten gelungene Seite von allen. Nach dem Schleifen bleiben kaum Scharten übrig, die ausgebessert werden müssen.

28.07.2010 Mittwoch

Die Nacht war wieder kühl und laut. Hunde jagen Hunde, Motorradrennen vor der Haustüre, Techno von drüben, Hunde jagen Kühe. Wir setzen zum Endspurt an. Nach 5 Töpfen um 14.00 ist die letzte Stelle GFK mit Epoxyspachtel bedeckt. Nach dem Spachteln ist vor dem Schleifen. Also fange ich gleich wieder damit an. Das Wetter ist wie gehabt, Sonne, kräftiger Wind, angenehm warm.

Dienstag, 27. Juli 2010

27.07.2010 Dienstag

Die Nacht war angenehm kühl, dafür die Musik aus Preveza laut und sie ging wieder bis zum Morgengrauen. Wir haben den ganzen Tag gespachtelt. 10 Töpfe, aber fertig sind wir immer noch nicht.

Montag, 26. Juli 2010

26.07.2010 Montag


Heute haben wir es wieder gewagt. Mit dem Auto nach Lefkas. Ein neuer Schleifteller für den Exzenterschleifer musste her. Der Verkehr war fast wie in München. Alles Griechen. Was, wenn tatsächlich Touristen dazu kommen? Mit Kühltasche haben wir uns beim Lidl eingedeckt. Auch da ging es zu wie beim Schlussverkauf. Der neue Schleifteller wurde gleich ausprobiert. Kiel und etwas mehr sind geschliffen. Mit Wind von hinten hatte ich kaum Staub auf der Haut.
Das Wetter war heute ideal. 26°, Sonnenschein, kräftiger Wind. Den anderen Seglern hat’s sicher gefallen.
Bild des Tages: Straßenwässerung mit selbstgebautem Tankwagen.

Sonntag, 25. Juli 2010

25.07.2010 Sonntag

Während der Nacht wurden wir zunächst vom Restaurant gegenüber mit griechischer Musik beschallt, danach übers Meer aus Preveza mit Hammerbass. Das ging bis 07.00. Es folgte eine erneute Kuhjagd um unser Schiff mit entsprechendem Gebell und Getrampel.
Wir vertrieben uns die zeit wieder mal mit Spachteln. Schon früh setzte der Seewind ein und legte an Stärke kräftig zu. So stark, dass Palette und Spachtel nicht mehr ruhig zu halten waren und wir vorzeitig einpacken mussten. Zumindest sah es so aus, als ob der Wind die Gewitter auf Abstand hielt.

Samstag, 24. Juli 2010

24.07.2010 Samstag

Was soll man an einem schönen heißen Tag wie diesem anderes machen als Spachteln. Frühmorgens wird der erste Topf angerührt, als der Wind uns die Pampe von der Palette bläst lassen wir es für heute sein. 10 Töpfe sind es auch geworden. Der Kiel ist fertig und einiges mehr.

23.07.2010 Freitag


Die letzte Rumpfhälfte wartet auf Epoxyspachtel. Der erste Tag ist immer der schlimmste. Man sieht überhaupt keinen Erfolg, die zu spachtelnde Fläche wird nicht kleiner. 10 Töpfe trägt Carola auf.
Auf dem Weg zum Duschen sehe ich einen Marinahund, der bellend am Hauseck rum springt. Auf einmal kommt mit einiger Schräglage eine Kuh um die Ecke und galoppiert an mir vorbei, den Hund an den Hufen hängend. Das wäre eine Schlagzeile geworden: In Marina von Kuh aufgespießt.
Bild des Tages: Unser persönlicher Wachhund. (Außer er jagt Kühe)

22.07.2010 Donnerstag


Morgens im Marinabüro finde ich in unserem Fach tatsächlich einen Brief aus der Heimat. Den hätten wir uns gerne geschenkt. Die ganze Zeit haben wir auf eine Rückzahlung vom Finanzamt gewartet. Die hätten wir auch bekommen, aber das Finanzamt hat gleich die ganze Summe mit völlig neuen Ansprüchen für die letzten drei Jahre verrechnet. Mal sehen, was die Steuerberaterin da machen kann. eigentlich war ein Ruhetag geplant, der geht mit Emailschreiben drauf. In Preveza war ich auch nebenbei, dort gibt es keinen neuen Schleifteller für meinen Exzenterschleifer.
Wieder ziehen rings um uns Gewitter auf. Und diesmal streift uns eines, es regnet und somit läuft wieder Dreck über unser schön sauberes GFK. Zumindest ist diesmal eine leichte Abkühlung spürbar.
Bild des Tages: Dunkle Wolken kreisen uns ein. Ein schlechtes Omen???

Mittwoch, 21. Juli 2010

21.07.2010 Mittwoch

Und wieder konnten wir wegen der Hitze kaum schlafen. Morgens wurden wir zudem vom Gebell der Hunde geweckt, die Jagd auf die Kühe machten und diese durch Marinagelände trieben. Nach Spachteln war heute wieder Schleifen. Den neuen Schleifer hab ich auch schon geschafft. Der Schleifteller ist fällig, das Klett hält die Schleifscheiben nicht mehr.

20.07.2010 Dienstag

Die dunkle Wolke, die gestern schon über uns stand, brachte natürlich weder Regen noch Abkühlung. Sie hat sich einfach aufgelöst und der Sonne Platz gemacht, die uns zum Abend noch kräftig einheizte.
Am Morgen kam doch tatsächlich ein Abschleppwagen des griechischen ADAC (ELPA) auf’s Marinagelände. Nach einem Zwischenstopp an Marinashop kam er zu uns. Samt deutschen Fahrer, bzw. Mechaniker. Der sah sich den Motor an und verzog keine Mine, als er die provisorisch befestigte Verteilerkappe sah. Er teste den Funkensprung des Verteilers und dabei sprang der Motor an. Somit werden die Pläne zum Autoholen aus Deutschland zunächst auf Eis gelegt. Schon diesen Samstag wollte ich mich mit dem Bus auf den Weg nach Igoumenitsa machen, von dort mit der Fähre nach Ancona und am Sonntag weiter mit dem Zug nach Rosenheim. Montag Auto kaufen, zulassen, Großeinkauf. Dienstag Fahrt nach Ancona, Mittwoch wieder hier.
Hier wird zunächst weiter gespachtelt. Immerhin 8 Töpfe brauchen wir, um die übrig gebliebene Fläche zu bedecken. Zur Feier des Tages fahren wir abends nach Preveza. In der Hoffnung, dass die Karre hält. Zunächst Einkauf der wichtigsten Grundnahrungsmittel in großer Menge, dann gibt’s Gyros. Unter der Woche ist es leider nicht ganz frisch.

Montag, 19. Juli 2010

19.07.2010 Montag


Nach erneut heißer Nacht begannen wir frohgemut mit dem Spachteln. Dann kam es wie im Trickfilm. Ringsum blauer Himmel, über uns eine dunkle Wolke aus der es zu regnen beginnt. Dazu springt der Seewind an und bläst uns die Tropfen unter das eigentlich geschützte Schiff auf unseren Mischplatz direkt in die Harztöpfe. Und wo war der Herr Seewind, um die Wolke und den Regen ins Landesinnere zurück zu blasen??? Kaum hörte der Regen auf, verschwand der Wind, anstatt das nächste große Gewitter von uns fern zu halten. Um 15.00 gaben wir deshalb die Spachtelei für diesen Tag auf. Dass neben dem Spachteln die Luken in Etappen regensicher gemacht und dann wieder auf Lüften gestellt wurden ist klar. Kühler wurde es natürlich nicht. Diesen Regen hat natürlich weder Yahoo noch Poseidon vorhergesagt. Schiff Schrott, Auto kaputt, Wetter gegen uns. Das Seefahrerleben ist so was von schön…
Ein anderes Geheimnis konnten wir lüften. Die Kühe waren die Vorhut. Ziel war es, den zugewachsenen Zugang zu einem Trafokasten zu roden. Nach den Kühen kamen die Albaner, beaufsichtigt von einem Griechen und mähten den Rest.
Die Weltlage muss ausgesprochen sicher sein. Der nebenan stationierte AWAK muss keine Einsätze fliegen. „Bewegungsflüge“ werden absolviert mit Starts und Landungen, eine nach der anderen.
Bild des Tages: Gewitter über uns.

Sonntag, 18. Juli 2010

18.07.2010 Sonntag


Der gestrige Abend hatte noch eine Überraschung parat. Da zog auf einmal eine dunkle Wolkenwand mit Blitz und Donner vom Land her auf uns zu. Gerade als wir beim Essen saßen begann es zu tröpfeln. Da kommt vielleicht kühlere Luft und wir müssen die Luken schließen, dass es nicht reinregnet. Der Schauer zog ab und hinterließ einen Regenbogen. Die Nacht war trotzdem wieder gut heiß.
Der gestrige Regen hat uns außerdem unseren Arbeitsplan versaut. Die Regenmenge hat natürlich nicht ausgereicht, das Deck zu säubern, hat dafür Staub und Dreck am Rumpf runter laufen lassen. Und natürlich über das GFK, das sauber sei sollte, wenn man Epoxy auftragen will. Deshalb gab es eine geringfügige Planänderung. Schleifen statt Spachteln. Da schaut man schon dumm, wenn man vom Schleifen hoch blickt und auf einmal eine Kuh vor einem steht. Drei Stück haben sich in die Marina verirrt und grasten was das Zeug hielt.
Bild des Tages: Kühe in der Marina.

Samstag, 17. Juli 2010

17.07.2010 Samstag


Es war eine heiße Nacht. Gerade, dass wir es unter die 30° Marke geschafft haben. Der Mechanikerfreund vom Marinaboy wird nicht zu uns kommen. Der Weg ist zu weit und so. Wie soll es da mit der griechischen Wirtschaft vorwärts gehen?? Mal sehen, was der ADAC zu unserem Problem meint. Wie es aussieht, werden wir in Deutschland ein neues altes Auto kaufen müssen. Wer hat eines übrig? Und wer hat Lust, es hierher zu überführen?
In Ermangelung von Alternativen widmen wir uns dem Spachteln. 10 Töpfe, wie gestern.
Bild des Tages: Hafenfront von Preveza. Bislang haben wir bei jedem unserer Besuche eine Lücke gefunden, in die wir uns hätten legen können. So unser Schiff denn schwimmen könnte.

Freitag, 16. Juli 2010

16.07.2010 Freitag


Hitze ist angesagt. Und sie sucht uns heim. Ewig lange bläst der Wind vom Land her und ist entsprechend heiß. Erst um 14.00 dreht er und bringt vom Meer etwas Abkühlung. Aber das ist zu spät. In Deutschland mag der Teer schmelzen, hier schmelzen die Schuhe. In unserem früheren Leben wären wir bei so einem Wetter an den See gefahren, am Abend zum Griechen und dann zur Eisdiele. An den Strand fahren geht nicht, weil das Auto kaputt ist. Zum Griechen auf ein Gyros nach Preveza fällt aus dem gleichen Grund aus, wie auch das Softeis. Wir nutzen die Hitze und spachteln freudig weiter.
Bild des Tages: Aufgelöste Birkis.

Donnerstag, 15. Juli 2010

15.07.2010 Donnerstag


Da war mal ein Tag, an dem sich was positives ereignete, wie gestern, als das Ersatzteil kam, aber das ist halt nur von kurzer Dauer. Um die Innenseite des rechten Rumpfes spachteln zu können wollte ich den Golf umparken. Und er springt nicht an. Gestern Abend lief er, heute nicht. Der Anlasser dreht, der Motor kommt nicht. Den ganzen Tag über folgen deshalb Gespräche mit dem Marinaboy, der uns eventuell seinen Mechaniker vorbeischicken kann. Von der Marina bekommen wir die Abrechnung. Für alle Arbeiten plus Liegegebühren bis nächsten Mai kriegen sie zu den Tausenden, die wir bereits gezahlt haben weitere 6000 €. Das Spachteln bereitet ebenfalls wenig Freude, da wir uns die schwierigen Stellen als erstes vornehmen. Über Kopf und Wind von vorne halt. Zudem wird es wie vom Wetterbericht angekündigt heiß. Selbst der Wind vom Meer bringt keine Kühlung. Am Abend entdecken wir, dass immer wieder Flüssigkeit aus einer Backskiste rinnt und die Bordwand runter läuft. Natürlich genau die Backskiste, in der Benzin und Öl gelagert sind. Und Öl sollte überhaupt nicht auf das GFK, da darauf kein Epoxy hält.
Bild des Tages: Preveza, unser Softeisladen.

Mittwoch, 14. Juli 2010

14.07 2010 Mittwoch


Wir haben uns fest vorgenommen, regelmäßig einen Ruhetag einzulegen. Mit kaputtem Auto können wir halt nicht an den Strand fahren. Da unsere Vorräte zur Neige gehen, müssen wir eh nach Preveza. Heute brauchen wir tatsächlich die ganzen zwei Stunden. Auf dem Rückweg verkündet der Marinaboy, dass heute das Ersatzteil kommen soll. Mal sehen. Kurz vor der Marina sehen wir das Auto von Les vor der Taverne stehen. Gleich nach dem Ausladen radle ich hin und begleiche erstmal unsere Schulden. Er kommt später vorbei und bringt einen weiteren Sack Sand. Eigentlich habe ich Epoxy bestellt, das bekommt er erst nächste Woche. Bei seinem Besuch ist er mit Carolas Arbeit zufrieden und will sie für September engagieren. Mich würde er einfach feuern. So erledige ich die niedrigen Arbeiten und reinige die Spachteln. Danach wird der Rumpf für das morgige Spachteln vorbereitet. Die Borddurchlässe werden abgeklebt und das Abklebeband ausgeschnitten. Tatsächlich bringt der Marinaboy das Ersatzteil daher. Es wird eingebaut und die Verteilerkappe mit Drähten fixiert. Hat zur Folge, dass ständig ein Funke zwischen Verteilerfinger und Draht fliegt. Der Draht wird umgeleitet. Zur Sicherung wird die Kappe zusätzlich mit der alten Klammer und einem Schnürl befestigt.
Bild des Tages: Angedrahtete, angebundene, angeklammerte Verteilerkappe.

13.07.2010 Dienstag


Und wieder wird geschliffen. Zunächst muss das Sonnensegel aufgespannt werden. Später wird es umgehängt, wozu die drei Stützpfeiler samt Beschwerung (Anker, mit Wasser gefüllter Epoxykanister) verschoben werden müssen. Links und rechts von den abgeschatteten Bereichen bleibt ein Rest zurück. Sonnensegel umhängen rentiert sich nicht, deshalb wird mit dem Weiterschleifen gewartet, bis die Sonne tiefer steht. Nach dem letzten Schleifer wird das ganze Schiff und die darunter befindliche Gerätschaft per Wasserstrahl vom Sand befreit. Bleib nur ich verstaubt übrig.
Bild des Tages: Unsere Bäckerei in Preveza samt Bäcker davor.

Montag, 12. Juli 2010

12.07.2010 Montag

Nach dem Spachteln ist vor dem Schleifen. Auch hier zeigen sich die Vorteile von Carolas Technik. Viel weniger Löcher bleiben zurück. Diesmal beginne ich mit den schwierig zu erreichenden Stellen. Bedeutet Maschine über Kopf und Dreck im Gesicht. Zwischendurch schaut Sofia von der Marina vorbei und wir besprechen kurz das Problem mit dem Edelstahlrahmen, dass wir einen Elektriker für das Ankerlicht in der Mastspitze brauchen und gerne eine Zwischenrechnung hätten. Unser Ersatzteil ist natürlich immer noch nicht da. Wenn es in Athen verfügbar ist wird es dort am Mittwoch abgeschickt. Wahrscheinlich ist es aus Deutschland schneller da.

11.07.2010 Sonntag

Und wieder wird gespachtelt. Mit weniger Töpfen und weniger Sand schafft es Carola, in der gleichen Zeit mehr Fläche zu spachteln als wir beide zusammen. Die zweite von vier Rumpfhälften hat somit ihren ersten „Anstrich“ und wir gönnen uns dafür ein Abendessen in der Taverne.

10.07.2010 Samstag

Und wieder ein Spachteltag. Inzwischen haben wir Arbeitsteilung eingeführt. Carla spachtelt und ich rühre das Epoxy an. Ich finde einfach keine Technik, den Batz richtig aufzutragen.
Unser Verteilerläufer lässt weiter auf sich warten. Der Ersatzteilemensch ist einfach nicht aufgetaucht.

Samstag, 10. Juli 2010

09.07.2010 Freitag


Schon am frühen Vormittag schaut Les vorbei und legt einen Sack Sand unter das Schiff. Das ist prompte Bedienung. Weil wir immer noch nicht mobil sind fahre ich zum Einkaufen des Nötigsten mit dem Marinabus nach Preveza, Carola wäscht, wässert die Straße und den vorbeifahrenden Marinachef. Ab Mittag wird wieder gespachtelt. Diesmal nicht solange wie gestern, wobei die gespachtelte Fläche trotzdem größer erscheint als die gestrige. Mit Bildern vom Spachteln wollen wir Euch verschonen, deshalb greifen wir auf’s Archiv zurück.
Bild des Tages: Blick von Balkon in Sakis Haus

Donnerstag, 8. Juli 2010

08.07.2010 Donnerstag


Wir warten auf das Ersatzteil. Ich nutze die Zeit, um mich mit dem Problem mit unserem österreichischen Schweißer auseinanderzusetzen. Der hatte ja vorbeigeschaut und wollte den Rest für den Dachrahmen bezahlt haben. Als Begründung, warum er ihn nicht hier montieren könnte, gab es lediglich ein grundsätzlich nicht. Ich meinerseits will nicht den vollen Preis bezahlen, solange das Teil nicht montiert ist. Er wirft mir jetzt vor, nicht zahlen zu wollen und will auf einmal Lagerungsgebühren für den Rahmen. Mal sehen wie das ausgeht. Das Ersatzteil passt leider nicht. Es ist zu groß, was wir erst merken, nachdem alles eingebaut und provisorisch verdrahtet ist. Einen Versuch bekommt der Ersatzteilhändler noch. Die Teile werden hier tatsächlich ins Haus geliefert. Zwischendurch betet sich uns ein sehr überraschender Anblick. Ein Kreuzfahrtschiff hält auf die Einfahrt zu und kommt tatsächlich in den Hafen von Preveza. Zwar nur vor Anker aber immerhin. In der Fahrrinne möchte ich so einem Pott nicht begegnen. Wir starten eine neue Runde Spachteln. Wir hätten eh warten müssen, bis die Sonne nicht mehr auf die Außenseite des linken Bugs brannte. Der heute starke Wind stört wieder gewaltig. Es weht uns die Pampe schon davon, wenn wir sie aus dem Mischbecher auf die Paletten gießen. Wie üblich ist am Abend die zu sehende Ausbeute an Arbeit gering. Mehr als 8 Töpfe wären und sind auch morgen nicht möglich, da wir keinen Sand mehr haben.
Bild des Tages: Kreuzfahrtschiff

07.07.2010 Mittwoch


Nach einem Frühstück im Freien (Die staubige Straße wurde vorher ausgiebig gewässert, da wieder starker LKW-Verkehr war) starteten die beiden mit zwei Autos zurück nach Pylos. Uns holte die Realität rasch wieder ein. Auf dem Weg nach Lefkas zum dringend nötigen Aufstocken unserer Vorräte verreckte der Golf. Fast neben einer Tankstelle, die aber keine Werkstatt hatte. Eine solche hätte auch nichts geholfen, da die sicher keinen Verteilerläufer für einen Golf vorrätig gehabt hätte. So warteten wir auf den Abschleppwagen, der statt der angekündigten einen Stunde mehr als doppelt so lang brauchte, um uns zu finden. Für die 12 km zurück nach Aktio knöpfte er uns tatsächlich 100 € ab. Piraterie auf Griechisch. Die Jungs vom Marinashop waren wieder einmal die Anlaufstelle für das Verteilerproblem. Morgen sollte das Ersatzteil gebracht werde. Nur die Befestigungsklammern für die Verteilerkappe würde es hier nicht geben.
Bild des Tages: Verteiler kaputt

06.07.2010 Dienstag


Rückfahrt nach Preveza. Saki gab Gas und um 14.00 waren wir in der Marina. Geschwindigkeitsbeschränkungen gelten sicher nur für Ausländer. Ich beschäftigte mich mit PC-Problemen (kein WLAN mehr, defektes Naviprogramm) und Carola unterhielt unsere Gäste. Nachdem ich es geschafft hatte, wieder ins Internet zu kommen, war das Programmproblem Dank Matzes Hilfe aus der Ferne bald gelöst. Nach dem Abendessen ging es rasch ins Bett. Premiere, unser Schiff kann tatsächlich zwei Gästen eine Übernachtung ermöglichen.
Bild des Tages: Wir stehen mehr auf einem Parkplatz, als in einer Marina

05.07.2010 Montag


Bei näherer Betrachtung stellte sich der Ankerplatz an nicht so ideal heraus. Überall war Seegras. Erstaunlich, dass sich der Anker (CQR, 20 kg) so schnell eingegraben hat. Während und nach dem Frühstück diskutierten Patrick und Saki, ob es besser für Patrick sei, hier vor Anker zu bleiben oder in den Hafen zu gehen. Mein für mich gewichtigstes Argument für das Hierbleiben war, dass Patrick ohne größere Unterstützung mit Anlegemanövern wohl überfordert wäre, während Ankern nicht schwierig sein dürfte. Ich lies die beiden debattieren und räumte das Deck etwas auf. Die ganzen Überlegungen wurden hinfällig, als Saki einen Anruf von einem Freund bekam, der einen Platz in der Marina (nicht in Betrieb) hätte. Der Freund meinte auch, in der Marina sei es hinsichtlich Diebstählen sicherer, als vor Anker. Und wir sollten uns beeilen, da er bald zur Arbeit müsse. Also Anker hoch und Richtung Marina. Welch ein Graus, mit diesem Schiff rückwärts einparken zu müssen. Zumal in der Marina nicht viel Platz war. Der Platz, den uns Sakis Freund zuwies, erschien mir etwas nah dem Flachen, aber er versicherte Saki am Handy, dass es reichen müsste. Wenigstens gab es Moorings wodurch das Einparken nicht noch durch ein Ankermanöver verkompliziert wurde. Ganz langsam und mit viel Bugstrahlrudergebrauch fuhren wir in die Lücke zwischen den kleinen Fischerbooten. Tief genug war es schon, aber die Befestigung der Mooringkette am Grund war so nahe am Bug, dass die Kette selbst und nicht der Leinenvorläufer durch die Klüse gezogen werden musste, um das Heck vom Steg weg zuhalten. Was selbst so nicht befriedigend gelang. Nachdem ich nochmals alle Festmacher umgeknotet hatte spazierten wir zum Dorfplatz ins Kaffee. Und Sakis Freund hatte seine Arbeit vergessen. Mit zwei Unterarmen in Gips zu arbeiten wäre sicher schwierig gewesen. Im Kaffee wurden es immer mehr Leute, Bekannte, Biminischneider, Bruder, Ehefrau, Kind usw. Ich machte mich auf den Weg, Pylos anschauen. In die Festung durfte ich nicht, Montag geschlossen. Eine Umrundung scheiterte an einer breiten Felsenspalte über dem Meer. Die beiden Herren waren inzwischen wieder auf dem Schiff, hatten gepackt und warteten auf Sakis Frau. Der Corsa, mit dem sie kam, schluckte tatsächlich all unser Gepäck. 10 km im Hinterland in Sakis Haus wurden Photos auf die verschiedenen PCs geladen. Nach einer Dusche für alle ging es zum Abendessen ins Nachbardorf.
Bild des Tages: Schiff eingeparkt in der Marina

04.07.2010 Sonntag


Auch heute kamen wir nicht so früh wie geplant (06.00) los. Vor der Abfahrt musste gefrühstückt werden. An Ithaka entlang ging es Richtung Süden. Aus der Enge zwischen Ithaka und Kefallonia bekamen wir Wellen von hinten, nicht höher als 1 m, aber ausreichend, uns kräftig schaukeln zu lassen. An Kefallonia entlang wurde es etwas ruhiger. Als der Wind auffrischte zogen wir versuchsweise die Genua aus. Sie fiel gelegentlich ein, brachte aber einen leichten Geschwindigkeitszuwachs. Der war wichtig, da wir je nach Verlauf bis Pylos durchfahren wollten. Als sich der Wind stabilisierte wurde das zweite Vorsegel ausgerollt. Das ist schon etwas klein, brachte aber dennoch einen weiteren kleinen Geschwindigkeitszuwachs. Praktisch aus dem Nicht tauchten plötzlich zwei Segler auf. Da einer auf Kollisionskurs war stellte ich die Frage nach dem Wegerecht unter Segel. Das Staunen über die Frage war etwas verunsichernd. Zum Ausweichen steuerte ich kurz innen von Hand. Da dies relativ gut ging wollte ich es draußen versuchen, um durch geradere Fahrt mehr Geschwindigkeit und einen kürzeren Weg zu erreichen. Es war extrem mühsam und teilweise drehte ich das Ruder zehnmal ohne zu einem Anschlag zu kommen. Als ich Patrick bat, den Autopiloten wieder einzuschalten kam er unverrichteter Dinge zurück, weil der Pilot gar nicht ausgeschaltet war. Also zweiter Versuch ohne Autopilot. Auch dieser sehr anstrengend und das Ergebnis nicht besser als mit Pilot. Der Wind wurde schwächer und wir nahmen die schlagenden Segel weg. Als wir eine Insel passierten wurden noch kräftiger durchgeschaukelt, weil die von der Felsenküste reflektierten Wellen ein Chaos auf dem Wasser anrichteten. Die Festung Navarino und die Einfahrt zur Bucht von Pylos kam langsam in Sicht. Die beiden Herren waren in Hochstimmung. Vor 35 Jahren hatten sie bereits darüber gesprochen, mit eigenem Schiff hierher zu fahren. Sobald wir um die markante Felsformation an der Einfahrt zur Bucht gebogen waren hatte die Schaukelei ein Ende. Saki gab die Richtung zum Ankerplatz vor. Auf dem Weg dorthin ging die Sonne unter. Saki hätte uns am liebsten 5 m vom Ufer entfernt am nördlichen Ende der Bucht festgemacht. So nah traute ich mich dann doch nicht ran. Der Anker griff wieder beim ersten Versuch. Saki kochte und nach einer erfrischenden Dusche auf dem Achterdeck ging’s ins Bett.
Bild des Tages: Pylos

03.07.200 Samstag


Eigentlich wollten wir um 07.00 ablegen. Der Marinero hatte etwas dagegen. Für drei Tage musste Patrick noch bezahlen. Da halfen alle Worte von Saki nichts. Dann hieß es doch Abschied nehmen und losfahren. Einen großen Pott ließen wir vor uns rein. Durch viele kleine Fischerboote suchten wir uns den Weg durch die bojenmarkierte Ausfahrt. Die erste Begegnung war ein auf alt gemachtes Piratenschiff. An der Westküste von Lefkas entlang war es windstill. Ein paar alte Wellen schaukelten uns durch. Zwischen Lefkas und Kefallonia überholte uns eine große ANEK-Fähre und schüttelte uns etwas stärker. Einmal mussten wir einen von rechts kommenden unter Motor fahrenden Segler durchlassen. Viel Verkehr war nicht. Die Bucht von Ithaka-Stadt öffnet sich erst im letzten Augenblick. An der Ostseite fiel der Anker und hielt gleich beim ersten Mal. Patrick und Sakis fielen in einen wohlverdienten Schlaf. Ich versuchte das Navigationsprogramm zu reparieren. Das Fenster für die Route konnte ich auf einmal nicht mehr nach oben und unten vergrößern. Bis jetzt kein Erfolg. Als die beiden erwachten stellte sich Hunger ein und Sakis kochte das Abendessen. Danach beobachtete ich an Deck das Treiben in der Bucht. Ein kleines Passagierschiff transportierte mit lautem Gedudel eine Ladung Hochzeitsgäste nach der anderen auf eine kleine Insel in der Mitte der Bucht. Das rief Patrick und Sakis auf den Plan, die um ihre Nachtruhe fürchteten. Der Anker wurde also gelichtet, was nicht so einfach war. Auf einmal stockte die Ankerwinsch. Erster Verdacht, Batterie leer. Aber die Winsch müsste bei laufender Hauptmaschine trotzdem laufen. Zweiter Verdacht, Winsch kaputt. Aber Kette auslassen und dann bis zu einem Punkt wieder einholen ging. Dritter Verdacht, Anker hat sich verhackt. Sakis wollte mit Vorwärtsgas den Anker rausbrechen. Klammheimlich legte ich kurz den Rückwärtsgang ein und siehe da, der Anker ließ sich aufholen. In der Nachbarbucht war es ruhig, aber eng. Ein Motorboot lag bereits dort und ein kleiner Kat mit Landleine. Zum Strand hin waren Bojen als Abgrenzung eines Schwimmerbereiches ausgebracht, von zwei weiteren Seiten kamen Felsvorsprünge. Irgendwo da in der Mitte fiel der Anker und hielt beim ersten Versuch. Nach etwas Überredungskünsten durfte ich mehr Kette Stecken. Die Nacht war dann ruhig.
Bild des Tages: Stadthafen von Ithaka

Freitag, 2. Juli 2010

02.07.2010 Freitag

Eigentlich wollten wir heute zum Einkaufen fahren. Bei Carola hat sich der lädierte Zahn über Nacht entzündet und jetzt sind Antibiotika angesagt. Das wirft unsere gesamte Planung über den Haufen. Eigentlich wollten wir beide Patrick nach Pylos begleiten, um ihm beim Manövrieren zur Seite zu stehen. Jetzt darf ich alleine eine Segelurlaub unternehmen. Carola hütet das Schiff und schluckt Antibiotika. Vormittags schauen Patrick und Saki vorbei, weil die Hafenpolizei wieder mal Probleme bereitet hat. Gemeinsam füllen wir alle Zettel aus, 5 an der Zahl. Bei ihrem zweiten Anlauf wurden sie offiziell in Griechenland angemeldet. Ich packe ein paar Sachen für die Fahrt zusammen, unter anderem werde ich den Laptop zur Navigationsunterstützung mitnehmen. Sprich, die nächsten Tage wird es keine neuen Einträge geben.

Donnerstag, 1. Juli 2010

01.07.2010 Donnerstag


Heute kommt Patrick ins Wasser. Ich mache mich früh auf und helfe ihm, sein Boot vorzubereiten. Fender werden rausgehängt und Festmacher bereit gelegt. Und auf einmal kommt der Kran daher. Ruckzuck hängt das Schiff in den Gurten und fährt Richtung Wasser. Gleich nach dem Wassern ein kurzer Blick, alles ist dicht. Einmal Volltanken (230 Liter) und wir starten eine längere Übungsrunde. Das Teil ist für mich unglaublich schwierig zu beherrschen. Ein Langkieler mit hydraulischer Ruderanlage. Unzählige Umdrehungen von einem Anschlag zum anderen. Die Ruderblattanzeige ist natürlich defekt. So hast Du keine Ahnung, wie das Ruderblatt im Moment steht. Das Bugstrahlruder ermöglicht beim Rückwärtsfahren zumindest etwas Kontrolle über die Richtung. Zurück in der Marian dürfen wir am langen Steg längsseits gehen. Wir legen erst mit der Spitze an und weil uns der Wind das Heck vom Steg drückt holen wir es gleichauf die andere Seite, um später vorwärts aus der Marina starten zu können. Carola kommt an Bord, um das Schiff einer ersten Inspektion zu unterziehen. Sie hat die griechische Hafenpolizei beobachtet, wie die in der Marina einen Esel gejagt hat. Wir lassen die beiden bald alleine und ich stürze mich erneut auf die staubige Arbeit. Heute sind die schwierigen Stellen dran. Der Übergang vom Kiel zum Rumpf und die vordere Kante. Dafür ist der kleinere Exzenterschleifer besser geeignet.
Bild des Tages: Marakatti auf Probefahrt. Am Ruder: Ich

30.06.2010 Mittwoch


Heute ruhen die Werkzeuge. Wir fahren nach Preveza und Carola besucht erneut die Zahnärztin. Es sei kein größeres Problem. Oberer und unterer Zahn würden nicht genau passen und der untere drücke den oberen nach innen, wodurch die Schmerzen entstehen würden. Der Zahn wird abgeschliffen, die Beschwerden werden kaum weniger. Das soll die nächsten Tage geschehen. Zurück in der Marina wird geschliffen. Fertig werde ich heute nicht.
Bild des Tages: Nach dem Schleifen.

29.06.2010 Dienstag


Ein weiterer Spachteltag. Heute finden wir die richtige Mischung und haben weniger Probleme, die Spachtelmasse auf den Rumpf zu bringen. Trotzdem dauert es ewig, bis wir unser Ziel, den Kiel komplett zu spachteln, fertig haben. 14 Töpfe haben wir gebraucht.
Bild des Tages: So wird gespachtelt.