Donnerstag, 8. Juli 2010

04.07.2010 Sonntag


Auch heute kamen wir nicht so früh wie geplant (06.00) los. Vor der Abfahrt musste gefrühstückt werden. An Ithaka entlang ging es Richtung Süden. Aus der Enge zwischen Ithaka und Kefallonia bekamen wir Wellen von hinten, nicht höher als 1 m, aber ausreichend, uns kräftig schaukeln zu lassen. An Kefallonia entlang wurde es etwas ruhiger. Als der Wind auffrischte zogen wir versuchsweise die Genua aus. Sie fiel gelegentlich ein, brachte aber einen leichten Geschwindigkeitszuwachs. Der war wichtig, da wir je nach Verlauf bis Pylos durchfahren wollten. Als sich der Wind stabilisierte wurde das zweite Vorsegel ausgerollt. Das ist schon etwas klein, brachte aber dennoch einen weiteren kleinen Geschwindigkeitszuwachs. Praktisch aus dem Nicht tauchten plötzlich zwei Segler auf. Da einer auf Kollisionskurs war stellte ich die Frage nach dem Wegerecht unter Segel. Das Staunen über die Frage war etwas verunsichernd. Zum Ausweichen steuerte ich kurz innen von Hand. Da dies relativ gut ging wollte ich es draußen versuchen, um durch geradere Fahrt mehr Geschwindigkeit und einen kürzeren Weg zu erreichen. Es war extrem mühsam und teilweise drehte ich das Ruder zehnmal ohne zu einem Anschlag zu kommen. Als ich Patrick bat, den Autopiloten wieder einzuschalten kam er unverrichteter Dinge zurück, weil der Pilot gar nicht ausgeschaltet war. Also zweiter Versuch ohne Autopilot. Auch dieser sehr anstrengend und das Ergebnis nicht besser als mit Pilot. Der Wind wurde schwächer und wir nahmen die schlagenden Segel weg. Als wir eine Insel passierten wurden noch kräftiger durchgeschaukelt, weil die von der Felsenküste reflektierten Wellen ein Chaos auf dem Wasser anrichteten. Die Festung Navarino und die Einfahrt zur Bucht von Pylos kam langsam in Sicht. Die beiden Herren waren in Hochstimmung. Vor 35 Jahren hatten sie bereits darüber gesprochen, mit eigenem Schiff hierher zu fahren. Sobald wir um die markante Felsformation an der Einfahrt zur Bucht gebogen waren hatte die Schaukelei ein Ende. Saki gab die Richtung zum Ankerplatz vor. Auf dem Weg dorthin ging die Sonne unter. Saki hätte uns am liebsten 5 m vom Ufer entfernt am nördlichen Ende der Bucht festgemacht. So nah traute ich mich dann doch nicht ran. Der Anker griff wieder beim ersten Versuch. Saki kochte und nach einer erfrischenden Dusche auf dem Achterdeck ging’s ins Bett.
Bild des Tages: Pylos

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