Donnerstag, 8. Juli 2010

03.07.200 Samstag


Eigentlich wollten wir um 07.00 ablegen. Der Marinero hatte etwas dagegen. Für drei Tage musste Patrick noch bezahlen. Da halfen alle Worte von Saki nichts. Dann hieß es doch Abschied nehmen und losfahren. Einen großen Pott ließen wir vor uns rein. Durch viele kleine Fischerboote suchten wir uns den Weg durch die bojenmarkierte Ausfahrt. Die erste Begegnung war ein auf alt gemachtes Piratenschiff. An der Westküste von Lefkas entlang war es windstill. Ein paar alte Wellen schaukelten uns durch. Zwischen Lefkas und Kefallonia überholte uns eine große ANEK-Fähre und schüttelte uns etwas stärker. Einmal mussten wir einen von rechts kommenden unter Motor fahrenden Segler durchlassen. Viel Verkehr war nicht. Die Bucht von Ithaka-Stadt öffnet sich erst im letzten Augenblick. An der Ostseite fiel der Anker und hielt gleich beim ersten Mal. Patrick und Sakis fielen in einen wohlverdienten Schlaf. Ich versuchte das Navigationsprogramm zu reparieren. Das Fenster für die Route konnte ich auf einmal nicht mehr nach oben und unten vergrößern. Bis jetzt kein Erfolg. Als die beiden erwachten stellte sich Hunger ein und Sakis kochte das Abendessen. Danach beobachtete ich an Deck das Treiben in der Bucht. Ein kleines Passagierschiff transportierte mit lautem Gedudel eine Ladung Hochzeitsgäste nach der anderen auf eine kleine Insel in der Mitte der Bucht. Das rief Patrick und Sakis auf den Plan, die um ihre Nachtruhe fürchteten. Der Anker wurde also gelichtet, was nicht so einfach war. Auf einmal stockte die Ankerwinsch. Erster Verdacht, Batterie leer. Aber die Winsch müsste bei laufender Hauptmaschine trotzdem laufen. Zweiter Verdacht, Winsch kaputt. Aber Kette auslassen und dann bis zu einem Punkt wieder einholen ging. Dritter Verdacht, Anker hat sich verhackt. Sakis wollte mit Vorwärtsgas den Anker rausbrechen. Klammheimlich legte ich kurz den Rückwärtsgang ein und siehe da, der Anker ließ sich aufholen. In der Nachbarbucht war es ruhig, aber eng. Ein Motorboot lag bereits dort und ein kleiner Kat mit Landleine. Zum Strand hin waren Bojen als Abgrenzung eines Schwimmerbereiches ausgebracht, von zwei weiteren Seiten kamen Felsvorsprünge. Irgendwo da in der Mitte fiel der Anker und hielt beim ersten Versuch. Nach etwas Überredungskünsten durfte ich mehr Kette Stecken. Die Nacht war dann ruhig.
Bild des Tages: Stadthafen von Ithaka

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