Mittwoch, 31. August 2011

Dienstag 30.08.2011


Heute herrschte Hochbetrieb in der Bucht. Vier Schiffe kamen, davon zwei mit deutscher Besatzung. Einem davon entglitt beim Wässern des Dinghis das selbige. Beherzt sprang er hinterher, aber Wind war stärker und schob das Dinghi immer weiter von ihm weg. Freundlich wie wir mal sind ließen wir unser Dinghi zu Wasser, klaubten den armen Schwimmer auf und brachten ihn zu seinem Treibgut. Den ganzen Tag über schossen ringsum die Wolken in die Höhe und im Norden bauten sich zwei Gewittertürme auf. Wir wurden wieder einmal verschont.
Bild des Tages: Unser schattiger Badeplatz unter dem Schiff

Montag 29.08.2011


Ich probiere neue Wege, um ins Internet zu kommen. Mal nicht an Land und den Berg hoch zu den wilden Hunden und Schafen, sondern raus aufs Meer. Dort ist ebenfalls der Blick frei auf Vonitsa. Der im Dinghi befindliche Anker stellt sich als leicht verrostet heraus. Aber er hält das Dinghi an Ort und Stelle. Das Surfen selbst kommt seiner ursprünglichen Bedeutung hier wieder näher. Es ist eine sehr schauklige Angelegenheit. Aber der Empfang passt so weit. Zurück am Schiff werden die Ankerleine gereinigt und der Anker grob von Rost befreit. Den Rest des Tages ist gar nichts los. Nicht ein neues Boot kommt in die Bucht. Es wird wieder etwas wärmer, aber noch ist es zum aushalten.
Bild des Tages: Verrosteter Dinghianker

Montag, 29. August 2011

Sonntag 28.08.2011

Welch ungewohnter Anblick am Morgen. Wolken am Himmel. Kühler wird es dadurch nicht, aber unsere Stromproduktion leidet. Tagsüber ist es deutlich angenehmer. Gerade mal die 30° werden erreicht. In der Hitze haben sich anscheinend die Wespen gut vermehrt. Wir bemühen uns redlich, sie zu dezimieren. Zwei neue kommen in die Bucht, Deutsche. Am Abend gönnen wir uns eine Premiere. DVD auf Laptop. Ein Test, ob der Akku einen kleinen Film lang durchhält. Er hält.

Samstag 27.08.2011

Kaum ist es Vormittag, schläft der Wind ein. Uns bleibt der ganze in die Bucht gespülte Dreck. Zur besseren Stromausbeute hänge ich den Baum um. Die Sonnensegel müssen ebenfalls neu ausgerichtet werden. Am späten Nachmittag dreht der Wind. Es wird tatsächlich etwas kühler. Das bedeutet natürlich auch, dass Baum und Sonnensegel wieder umgehängt werden müssen. Die deutsche Ancoa kommt zurück in die Bucht, wobei es zunächst bei 5 Schiffen insgesamt bleibt. Mit der letzten Abenddämmerung kommt ein Engländer in die Bucht (ohne Positionslichter) und anscheinend blind bis fast ans Land, um den Anker zu werfen. Er rechnet offensichtlich nicht mehr mit starkem Wind aus der falschen Richtung. Diese Nacht wird endlich kühler, 26° sind es in der Früh.

Freitag 26.08.2011

Als erstes bekommen wir eine Galavorstellung einer griechischen Mannschaft beim Ablegen. Bislang hatten sie sich lediglich mit ihrer riesigen Flagge hervorgetan. Sie liegen längsseits und wollen bei auflandigem Wind ablegen. Aber nix mit schulbuchmäßigem Eindampfen in die Vorspring. Alle Leinen los, kräftig Rückwärtsgang und Ruder weg von der Mole. Mit mehr Glück als Verstand drückt es sie nicht auf das Schiff hinter ihnen und auch der Anker kracht bei der schnellen Schiffsdrehung nicht in Mole. Es fehlten Zentimeter und zusätzlichen hatten sie gerade ein Windloch. Ich radle zum Einkaufen, dann geht es mit dem Auto zum Lidl und weil der keinen Zucker mehr im Angebot hat folgt eine zweite Radltour. Und unsere Bimmelbahn fährt wieder. Jetzt, zum Ende der Saison… Der Wind bleibt und wir hoffen vergeblich, dass wir in Richtung Schweinebucht nicht gegen an müssen. Zumindest fürs Ablegen passt die Windrichtung. Auf der Fahrt schläft er dann ein und es wird richtig heiß. Trotzdem winkt uns einmal eine Schildkröte zu. Dafür ist kein anderes Schiff unterwegs. Kennen die etwa alle eine einsame, kühle Bucht??? Kaum sind wir um das letzte große Eck beginnt es zu hacken. Mit nur einer Maschine bleiben wir fast stehen. Wir haben ja kein Windmessgerät, aber in Erinnerung an frühere Surfzeiten (lang ist es her) hätte ich zu meinem kleinsten Segel gegriffen. In der Bucht sind bereits 5 andere Schiffe. Es ist auch etwas ruhiger als draußen. Es ist wieder beeindruckend, welche Welle sich schon bei der kurzen Windstrecke aufbaut. Der Anker hält beim ersten Versuch. Ein Engländer verlässt die Bucht, zieht sein Segel auf und zerreißt sich gleich die Genua. Die Surfer in Vonitsa hingegen sind an der Sonne. So ein Wind mit dieser Stärker aus dieser Richtung war auch von Poseidon nicht vorhergesagt. Die Wetterlage auf ZDF.de berichtete von Warmluft, die aus Afrika nach Mitteleuropa strömt. Afrika liegt immer noch südlich von uns. Der heiße Wind kommt aus NordOst. Genau daher kam im Frühjahr der kalte Wind, der uns die Heizung vermissen ließ. Zumindest schwitzen wir nicht. Jedes Wasser ist sofort verdunstet. An der eiskalten Bierdose bildet sich kein Kondenswasser. Die Brotscheiben sind, kaum geschnitten, schon trocken und hart. Selbst das Duschen wird schwierig. Bevor man sich einseifen kann, ist man trocken. Der Wind hält die ganze Nacht an. Dadurch schaffen wir es nicht mal in der Nacht unter 30°.

Freitag, 26. August 2011

Donnerstag 25.08.2011 Nachtrag


Unsere Beobachtungen der Getreideverladung liefern einige Erklärungen für den besonderen Geschmack des griechischen Brotes. Es wird mit alten rostigen Schaufeln gebaggert. Was daneben fällt wird von Lastwagenreifen mit Straßendreck und Gummi vermischt. Tauben und Möwen bedienen sich an den Resten. Die Reste, vermischt mit Tauben- und Möwendreck, werden wieder zusammengekehrt und weiter verladen. Manch Zigarettenstummel mag auch dabei sein.
Wir lassen es wegen der Hitze erst einmal gut sein. Später wird das Deck gewässert und die Tanks aufgefüllt. Ich drehe eine kurze Einkaufsrunde mit dem Rad. Abends wird es nicht kühler. Die 30° werden gerade eben unterschritten. Bei der Hitze ist uns selbst die Musik egal. Schlafen geht nicht mehr. Im Internet steht, in Deutschland sei es ein Rekordsommer. Und wie man sein Schlafzimmer kühl hält. Ha, Ha…
Thalia meinte, am Wochenende werde es kühler. Yahoo spricht anderes. Erst nächsten Dienstag geht die Hitze mit Gewittern zu Ende. Wir werden sehen. Und gleichzeitig überlegen wir, wo wir die Gewitter lieber über uns ergehen lassen sollen.
Nachtrag zum Nachtrag: Der neueste Wetterbericht von Yahoo verzichtet jetzt auf die Gewitter am Dienstag. Dafür bleibt es heiß…
Bild des Tages: Ohne Sonnenschutz geht gar nichts.

Donnerstag, 25. August 2011

Donnerstag 25.08.2011

Wir müssen zurück nach Preveza, unsere Vorräte aufstocken. Beim Anker Lupfen gibt es die übliche Schlammpackung mit Sommersprossenmuster. Wir markieren die wichtigsten Kettenlängen mit Kabelbinder, da die Farbe kaum mehr zu erkennen ist. Bei der Rückfahrt weht kein Lüftchen. Selbst die Schildkröten bleiben unter Wasser. In Preveza ist tatsächlich unser Lieblingsplatz längsseits frei. Und zum dritten Mal treffen wir hier Franzosen, die hilfsbereit die Leinen annehmen. Die Altai liegt wieder am Frachterkai und ein reinrassig russisches Schiff. Wie üblich wird Getreide in Lastwägen gebaggert.

Mittwoch 24.08.2011

REKORD!!!! 38°. Darauf hätten wir gerne verzichtet. Mindestens jede Stunde verschwinden wir unters Schiff, um uns abzukühlen. Egal welchen Gegenstand man berührt, er ist unangenehm warm. Ganz zu schweigen von den Teilen, die der Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. An denen verbrennt man sich die Finger. Nachdem sich der Wind nicht mehr an die Spielregeln halten will, platziere ich den Baum in einem anderen Winkel zum Mast. Jetzt werden die Paneele nicht mehr so stark abgedeckt. Und siehe da, mehr Strom auf der Anzeige, Danny kühlt besser und legt sogar auf der höchsten Stufe Pausen ein. Heute wurden wir von Motorenlärm geweckt. Jetzt holen sich sowohl Hubschrauber als auch Löschflugzeuge Wasser aus dem Meer direkt vor unserer Ankerbucht. Sie fliegen um den nächsten Hügel, ohne dass wir Rauch sehen würden. Der Rauch über Vonitsa hingegen ist verschwunden. Gegen Abend kommen zwei Segler in die Bucht, besetzt mit deutschen Charterern. 4 von 6 Schiffen in der Bucht sind deutsch. Zur heißen Nacht bettet sich Carola auf die Luftmatratze im Freien. Nicht nur die Hitze stört in der Nacht, auch die Hunde. Ein dummer Kläffer meint, sich die ganze Nacht mit seinem Echo unterhalten zu müssen. Er läuft ihm auch rund um die Bucht hinterher, holt ihn aber nie ein.

Dienstag 23.08.2011


Die Abkühlung von gestern war ein Ausrutscher. Heute hatten wir wieder 37°. Im Laufe des Nachmittags kam zwar die reguläre Seebrise, ohne dass es abgekühlt hätte. In der Bucht ist nicht mehr viel los. 4 kommen, 4 gehen, 6 bleiben über Nacht. Ein deutsches Motorboot sorgte kurz für Unterhaltung. Der Anker wollte sich nicht eingraben. Da sie nur etwas mehr Kettenlänge als die Wassertiefe gaben, erleichterte es dem Anker nicht gerade, sich einzugraben. Der Mann am Ruder gab zum Ankereinfahren einmal so ruckartig Gas, dass seine Frau am Bug fast nach vorne über Bord gegangen wäre. Über Vonitsa stand den ganzen Tag eine Rauchwolke. Offensichtlich brennt irgendwo dort der Busch. Löschflugzeuge und Hubschrauber mit angehängten Wasserkanister flogen öfters über uns hinweg, aber nie nach Vonitsa.
Bild des Tages: Rauch über Vonitsa

Montag 22.08.2011

Um nicht heute bereits nach Preveza zurück zu müssen ist eine Einkaufstour nach Vonitsa fällig. Ausgerüstet mit allem Wichtigen (Handy, UKW-Handfunkgerät, Wasser, extra langes Seil, Minianker, Geld, Laptop) fahre ich los. Der Außenborder hält. Aber warum kommt bei jedem Start für einige Zeit eine gewaltige Angaswolke aus dem Auspuff? In Vonitsa dann der Hammer. Ein roter Magnum-Ferrari. Mit rumänischem Kennzeichen… Warum sollte jemand, der sich einen Ferrari leisten kann, in Vonitsa Urlaub machen??? Zurück am Schiff wird alles auf einen weiteren heißen Tag vorbereitet. Es werden nur 34°, die reichen. Es ist zusätzlich extrem trocken. Und der Wind ärgert uns. Er weht plötzlich aus der einzigen Richtung zu der unsere Bucht hin offen ist. Es ist immer noch eine sehr kurze Windstrecke, trotzdem baut sich eine kleine Dünung auf. Und der ganze Dreck aus dem Golf wird zu uns gespült. Und dann gibt es im Laufe des Nachmittags einen 360° Dreher, später in die entgegen gesetzte Richtung zurück. Zu diesen ungewöhnlichen Windrichtungen passen natürlich unsere Sonnensegel nicht und wir sind ständig am Umhängen. Und der Baum steht auf der falschen Seite, wodurch er immerhin ein Solarpaneel abdeckt. Durch die Hitze ist Danny wider an seiner Grenze. Er kühlt weiter gut, aber es ist keine überschüssige Energie mehr von den Paneelen übrig, um andere Teile zu laden. Zwischenzeitlich sind wir nur mehr zu zweit in der Bucht. Das belgische Motorboot scheint mit dem Anker festgewachsen zu sein. Bis zum Abend kommen vier neue. Zur Nacht kühlt es tatsächlich ab, auf ganze 29°. Carola bekommt eine Luftmatratze aufgepumpt, um draußen schlafen zu können. Natürlich spielt der Wind nicht mit, er bläst sie fast weg, samt Luftmatratze. Die ganze Thermik ist durcheinander. Nachts soll der Landwind blasen und wie wir wissen, sind diese Winde (Vento am Gardasee, Erlerwind bei Kiefersfelden) kühle Fallwinde von den Bergen. Nicht hier. Heiß und trocken weht es vom Festland. Und um 03.00 legt er nochmals zu, weshalb wir einige Zeit unsere Position im Auge haben, nicht dass sich durch die ganzen Dreher der Anker gelöst hat. So kann man sich auch die Nacht um die Ohren schlagen.

Montag, 22. August 2011

Sonntag 21.08.2011


Es ist ganz heiß. Der Wind ist schwach, trocken und heiß. Die Nacht ist heiß, es wird nicht mal das Deck feucht. Aber der Kühlschrank läuft.
Bild des Tages: Temperaturrekord.

Sonntag, 21. August 2011

Samstag 20.08.2011

Erneut hatten wir einen heißen Tag. Heute ohne kräftigen Wind, dennoch ohne Gewitterwolken in unserer Nähe. Die einzige Aktivität des Tages war ein Landausflug und eine Wanderung die Hügel hoch, um Internetverbindung zu bekommen. Diesmal kam ich unbemerkt am Schafstall vorbei. Erst nach einer gewissen Zeit stürmte ein griechisches Kampfschaf auf mich zu. Es blökte aggressiv und kam immer wieder ein paar Schritte näher. Das weckte schließlich die Hunde. Erst kam der kleine, dann auch der große. Der kleine wirkte harmlos, vor lauter Schwanzwedeln war der ganze Hund in Bewegung. Er legte sich recht rasch unter einen Baum. Der große dagegen bellte und knurrte böser. Erst setze er sich und bellte weiter, dann kam er Meter für Meter näher. Irgendwann war es mir zu nah und ein erster Stein trieb ihn etwas zurück, nach einem zweiten wetzen sie in den Schafstall legten sich schlafen. Tierschützer, seid unbesorgt, auch wenn ich treffen wollte, bei meinen Wurfkünsten muss sich kein Hund fürchten, dass er getroffen wird. Unsere Bucht hat sich inzwischen geleert. Wir gehören zu den letzten 4 Schiffen. Es kamen zwar ein paar, warfen auch den Anker, hauten dann aber bald wieder ab. Auch die Flieger werden weniger, für einen Samstag. Die Saison scheint tatsächlich vorbei zu sein. Yahoo kündigt weitere 10 Tage Temperaturen weit über 30° an. da verzichten wir doch erst einmal auf große Erkundungstouren, schwitzen hier in der Bucht und hoffen auf eine Brise, wenn schon nicht kühl, dann zumindest ausreichend kräftig.

Samstag, 20. August 2011

Freitag 19.08.2011


Da es keine reinigenden Gewitter gab, begann auch der heutige Tag trüb und heiß. Im Gegensatz zu gestern frischte der Wind kräftig auf. Gewitterwolken bildeten sich daher lediglich wo sie hingehören, in den Bergen. Durch den kräftigen Wind wurde es nicht ganz so heiß wie gestern. Für 31° reichte es allemal. Die einzige Arbeit heute war das Entlüften des Ausgleichstanks unserer Frischwasserleitungen. Momentan sind wir 7 Schiffe in der Bucht. Morgens und abends besucht uns neuerdings ein Vogel. Er sieht aus wie ein brauner Eisvogel. Da sich in unserer Umgebung so wenig ändert, haben wir kaum neue Bilder.
Bild des Tages: Ein Nachbar in der Schweinbucht in der Morgenflaute.

Donnerstag 18.08.2011

In der Wassermarina hatten wir einen kleinen Aushang entdeckt, dass der Kanal von Lefkas nur mehr zu den geraden Stunden geöffnet ist. Wir folgerten daraus, dass dort gebaggert wird. Also verschoben wir unseren geplanten Abstecher in den Süden, um bei der Durchfahrt auf der sicheren Seite zu sein. Auf der Homepage des Ionian konnten wir nachlesen, dass einmal 6 Schiffe an einem Tag im Kanal auf Grund gelaufen sind. Inzwischen soll die Hafenbehörde zumindest die Felsen im Kanal mit neuen Bojen markiert haben. Die alten Bojen habe es durch den Wind versetzt, do dass sie einen direkt auf die Felsen geführt hätten. Und wenn man sich weit weg von den Bojen gehalten hatte, lief man auf die Sandbank auf. Sibari lässt grüßen…
In der Schweinebucht haben wir ausreichend Wassertiefe. Und es ist heiß. Der Seewind verspätet sich und schafft es erneut nicht, die 35° zu verhindern. Der kühlste Platz ist im Wasser unter dem Schiff. Überall über dem Land schießen die Gewitterwolken in die Höhe. Sie breiten sich sogar in unsere Richtung aus und verdecken die Sonne. Vorsichtshalber bauen wir alles ab, um auf stärkeren Wind vorbereitet zu sein. Wind, Blitz und Regen halten sich erfreulicherweise fern von uns.

Mittwoch 17.08.2011


Als erstes drehe ich eine kleine Einkaufsrunde. Auf der Post will ich schnell einen Brief aufgeben. Es soll sich keiner mehr über die deutsche Post beschweren. Es waren zwar lediglich 5 Leute vor mir, aber wir durften bereits Nummern ziehen. Die gezogenen Nummern stimmten aber nicht mit den angezeigten Nummern über den Schaltern überein. Die Postler drückten einfach auf ihre Knöpfe, wenn keiner bei ihnen stand. Eine ältere Dame kam nicht weiter und lies sich dann von einem anderen Kunden helfen. Ein Grieche wollte ein Paket aufgeben und wurde ständig zwischen den drei Schaltern hin und her geschickt. Als er sein Paket endlich losgeworden war, verzog sich der Beamte in ein Hinterzimmer und kam mit einer Tesarolle zurück. Er riss ein exakt abgemessenes Stück ab und klebte den ersten Rand des Paketaufklebers an. Es folgten die anderen drei. Die Tesarolle wurde ins Hinterzimmer zurückgetragen, es folgte das Paket selbst in ein anderes Hinterzimmer. Und dabei nicht zu schnell bewegen!!! Nach einem im Vergleich dazu relativ zügigen Broteinkauf wurde das Deck abgespritzt und die Tanks gefüllt. Früh am Vormittag mit dem Wind aus der richtigen Richtung konnten wir uns das Ablegen mit der Vorspring sparen. Dachten wir uns. Natürlich drehte der Wind genau in dem Moment, als wir die Leinen los hatten. So gerade eben kamen wir von der Mauer weg. Die Überfahrt wurde sehr heiß. Nachdem er Wind uns beim Ablegen geärgert hatte schlief er jetzt weder ein, bzw. egalisierte sich mit dem Fahrtwind. Das Thermometer stieg auf 35°. Der Wind legte erst wieder zu, als wir um das vorletzte Eck bogen. 7 Schiffe lagen in der Schweinebucht. Ich hätte mit mehr gerechnet. Drei alte Bekannte waren dabei. Zum Abend kamen drei Engländer, welche sich in Hinblick auf abendliche Lärmbelästigung mit den Franzosen nichts schenkten.
Bild des Tages: Zwei Eier gleicher griechischer Größen- und Güteklasse.

Dienstag, 16. August 2011

Dienstag 16.08.2011

Haute ist Waschtag. Wir fahren mit dem Bus der Marina antizyklisch hinüber. Die Waschmaschinen der Wassermarina sind alle belegt, aber mit denen an Land haben wir Glück. Wir entdecken ein italienisches Motorboot, welches angekokelt ist. Da hat wohl jemand zuviel Grillanzünder verwendet. Der Brandgeruch ist selbst in einiger Entfernung wahrzunehmen. Die Wassermarina ist bis auf den letzten Platz belegt, wobei kaum Leute auf den Schiffen sind. Und in einem fort werden Schiffe aus dem Wasser geholt. Auf der Rückfahrt ein ungewohnter Anblick. Stau vor der Mautstelle entgegen unserer Fahrtrichtung. Viele Italiener, einige Deutsche, Österreicher und Albaner. Aber noch mehr Griechen. Thalia erzählt am Abend, dass Urlaubende für viele Griechen war. Um 10.00 müssen sie ihre Hotels verlassen und dann stürmen alle die Straßen zurück nach Patras und Athen. Unser Fahrer gönnt uns eine kleine Rundfahrt durch Preveza und wir entdecken tatsächlich ein chinesisches Restaurant. Chinesische Läden gibt es hier einige, mit viel Billigramsch. Erst wird der kleine Einkauf mit dem Rad erledigt, danach der große mit dem Auto. Beim Lidl geht es zu wie in Deutschland am Freitagnachmittag. Schlecht für uns, da unsere Grundnahrungsmittel ausverkauft sind. Jetzt haben wir eine Kühlung und dann gibt es kein Futter. Es ist ein Trauerspiel. Ich rasple danach etwas an den Holzklötzchen für die Solarpaneele. Es bringt nichts, da sie zu klein sind. Vom Prinzip her wäre die Idee richtig, dass durch die Unterlagen Paneel und Klammer auf die gleiche Höhe gebracht werden müssen. Da werde ich in Deutschland entsprechende Plastikteile suchen. Diese Nacht halten sich die Cafes mit lauter Musik zurück. Dennoch ist unsere Nachtruhe nicht ungestört. Um 03.30 werden anscheinend einige Lokale geschlossen und die davonziehenden Gäste verabschieden sich nicht leise nach Hause. Die Mädels kichern, die Burschen grölen. Und alle müssen zu unserem Steg latschen und ihre Töne direkt neben unserem Schlafzimmer ablassen.

Montag 15.08.2011

Es geht zurück nach Preveza. Wir können nicht warten, bis das Schiff trocken ist, das würde wohl bis Mittag dauern. So hinterlassen wir viele schmutzige Fußabdrücke an Deck. Das Ankerlupfen ist wieder eine riesige Sauerei. Obwohl ich die Kette beim Hochkommen mit dem Schrubber bearbeite, bleibt ausreichend Dreck an der Kette. Da diese wie üblich öfters über die Nuss hüpft, erhalten wir beide und das Deck zahlreiche Sommersprossen. Auf dem Weg zurück tauchen die üblichen Schildkröten auf, wie auch beim Anlegemanöver. Wir bekommen tatsächlich wieder unseren alten Platz zum Längsliegen. Etwas weiter vorne hat eine 100 Fuß Motoryacht angelegt. Ein schickes Teil. Deren Fender sind so groß wie die Besatzungsmitglieder. Andere große Motoryachten schauen vorbei und drehen ab, weil sie wohl keinen Stromanschluss finden. Bald nach dem Anlegen reißt unser Fenderbrett. Es war tatsächlich etwas morsch. Wir bohren neue Löcher für die Kette und versuchen es mit dem gleichen Brett noch mal. Und wieder fallen die italienischen Kinder auf zahlreichen Schiffen ein. Diesmal präsentieren sie uns gute Unterhaltung. Einer wirft den Anker in großer Entfernung vom Ufer. Wir hätten ein plötzliches Aufstoppen des Schiffes erwatet, wenn die Kette nicht reicht. Die Italiener überraschen uns mit einer Alternative. Die Ankerkette ist mit dem Ende nicht am Schiff festgemacht. Mit ihren letzten Metern schnellt sie straff aus dem Ankerkasten, steht noch kurz in der Luft und versinkt danach im trüben Hafenwasser. Es ist wieder heiß in Preveza. Obwohl das Thermometer kaum mehr anzeigt als in der Schweinbucht, kommt es uns viel heißer vor. Der Wind wird durch die Häuser abgehalten. Ich spiele trotzdem etwas mit der Ankerwinsch und siehe da, nach monatelanger Bearbeitung mit WD 40 löst sich die Nuss und wir könnten die Kette quasi im Leerlauf ausrauschen lassen. Bislang mussten wir sie mittels Motor rauslassen. Am Kai liegen drei Frachter. Dass einer aus der Türkei kommt ist normal. Aber Hongkong und Aruba sind sehr exotisch. Am Abend ist sehr viel los. obwohl hier Maria Himmelfahrt schon gestern gefeiert wurde. Und Weihnachten naht. Panflötenklänge durchdringen den Hafen. Der Indio gibt bald auf, dafür behämmern uns die Griechen mit einheimischen Schlagern. Bis 05.00 morgens. Kein Wunder, dass sie tagsüber ihre Wirtschaft nicht auf die Beine kriegen. Vielleicht wollen sie es heute nochmals krachen lassen, da morgen die Mehrwertsteuer aller Produkte auf 23% erhöht wird.

Montag, 15. August 2011

Sonntag 14.08.2011

Ein weiterer geruhsamer Tag in der Schweinebucht. Erst recht, weil die Franzosen abfuhren. Mit viel Geschrei und Vollgas. Blieben am Abend die Polen, die ihr Gitarrenspiel von gestern wiederholten. Ein Norweger wollte ankern, scheiterte mit dem ersten Versuch und haute dann beleidigt ab. Ich fuhr kurz an Land zum Interneten. Diesmal probierte ich, ob ich auch weiter herunten einen Empfang habe. Leider nicht. Oben zogen die Ziegen und Schafe aus dem Stall an mir vorbei unter einen Baum. Ein „Wachhund“ folgte ihnen, ohne mich zu bemerken. Sie brachten eine Menge Fliegen mit, die das Surfen ungemütlich gestalteten. Erst als ich den Laptop zuklappte und den Reisverschluss der Tasche zuzog, wachte der Hund auf und fing an zu kläffen, ohne mich zu sehen. Da kam auch der große „Wachhund“ herbei geschossen und kläffte mit rundum ohne Ziel. Beide versteckten sich hinter den Ziegen, als ich auf sie zukam. Und natürlich sprang der Außenborder nicht mehr an. wieder mal hatte ich vergessen, den Sicherungsstift einzustecken. Abends hatten wir einen roten Mondaufgang und gleichzeitig einen Vorbeiflug der ISS.

Sonntag, 14. August 2011

Samstag 13.08.2011

Heute wird wieder gearbeitet. Eine eigene Starterbatterie wäre nicht schlecht, sollten wir doch einmal die anderen Batterien leer saugen. In den Tiefen der Rümpfe hat Franzmann zwei Batterien versteckt. Das bedeutet natürlich eine größere Umräumaktion der verschiedenen Backskisten und Bugkammern. Nur eine Batterie stellt sich als geeignet heraus. Die andere ist eine Gelbatterie. Der gute Solarregler hat zwar einen Anschluss zum Laden einer Starterbatterie, aber die muss dann schon der gleiche Typ sein, wie die Bordbatterien. Zudem sind die Batteriepole der Gelbatterie von einer ganz besonderen Art. Ich habe keine passenden Aufsätze, um damit Kabel anschließen zu lassen. Gegen Mittag ist diese Arbeit erledigt. Am späten Nachmittag werden die Schrauben der Luke zur Werkstatt nachgedichtet. Wir hatten wieder einmal einen lange unerklärlichen Wassereinbruch. Während des Tages leert sich die Bucht. Gerade mal 5 Schiffe verbleiben. Die Ruhe ist nicht von langer Dauer. Hintereinander fallen drei Franzosenschiffe und ein Belgier ein. Sie scheinen sich verabredet zu haben, da gleich die Dinghis zu Wasser gelassen werden, um sich auf einem Kahn zum lautstarken Ratschen zu treffen. Inklusive zweier Kläffer. Der Belgier hat den Vogel abgeschossen. Natürlich mit Vollgas in die Bucht schießend und zwischen den Ankerliegern umherkurvend sah er hinter dem Steuer thronend aus wie Buddha. Als er sich erhob der nächste Höhepunkt. Er trug einen schwarzen Stringtanga. Irgendwie peinlich, dass das vordere Dreieck nicht größer war als das hintere. Ein unglaublicher Anblick. Ein polnisches Schiff unterhielt uns mit Gitarrenmusik, die hielten aber nicht so lange durch wie die Franzosen. In Preveza hätten wir keine andere Geräuschkulisse gehabt.

Freitag 12.08.2011


Da gestern Abend ein neuseeländischer Kat recht nahe bei uns geankert hat, haben wir erst einmallänger beobachtet, ob der bei drehenden Winden nicht uns zu nahe kommt. Die Nacht selbst war angenehm kühl, 22°. Wir sind früh aus den Federn, so dass ich die Fahrt nach Vonitsa hinter mich bringen kann, so lange der Wind mich bei Motorschaden ans Ufer zurück bläst und nicht in den Golf hinaus. Der Motor hält durch, lediglich direkt vor der Hafeneinfahrt mault er etwas. Nach dem Internetten wird eingekauft und die Rückfahrt verläuft ohne Probleme. Es scheint, dass der Motor kein Vollgas mag. Für Gleitfahrt reicht die Drehzahl. Die Besatzung des neuseeländischen Kats fuhr ebenfalls zum Einkaufen und musste zurück geschleppt werden. Außenborder sind wohl häufiger ein Problem. Vor unserer Bucht ankert ein großes portugiesisches Motorboot. Es hat eine Linie wie die alten Passagierschiffe, sieht aber gestaucht aus, weil es nicht länger als 40 m ist. Heute haben wir nicht eine Fliege erlegt. Ob wir sie ausgerottet haben? Was uns schon immer sehr gefreut hat, war die Abwesenheit von Mücken. Wir haben fast Vollmond und der versteckt sich immer wieder hinter Wolken.
Bild des Tages: Die Schweinebucht von oben. Wir in der Bildmitte, der Schweinestall links am Rand. Nicht verwechseln!!!

Freitag, 12. August 2011

Donnerstag 11.08.2011

Der nächtliche Wind hält lange an. erst kurz nach Mittag setzt sich der übliche Nordwestwind durch. Wie üblich gibt es einen Wechsel der Schiffe in unserer Nachbarschaft. Die Kabel der Paneele werden unter dem Dach verlegt. Am Abend wird nochmals der Außenborder getestet. Morgen wollen wir wieder eine Fahrt nach Vonitsa wagen, zum Einkaufen und Surfen.

Mittwoch 10.08.2011


In der Nacht gab es nur ein einziges Piepen des Solarreglers, welches besagt, dass die Batterien nur zu 30 % geleert sind. Früher hat es zweimal, dreimal, fünfmal und sogar 25 mal gepfiffen. Mit Solarstrom und Inverter schneide ich 5 Gurtstücke zurecht, mit denen die Kabel der Paneele unter dem Dach gehalten werden sollen. Wir erledigen Kleinkram im Schiff und haben wieder mal kein Internet. Mit dem neuen Stick von Cosmote (aufgekauft von der Telekom) komme ich zwar kurz ins Netz, dann bricht die Verbindung ab. Grrrrrr Griechenland. Das schreit nach einem Außenbordertest. Ich fahr an Land und steige die Hügel hinauf. In einem Ziegenpferch schlafen zwei große Hunde, die mich nicht bemerken. Unter einem Olivenbaum wird gesurft, langsam zwar, aber immerhin. Bilder für den Blog gibt es vorerst keine. Trotz über 30° hat der Kühlschrank so gut gearbeitet, dass wir am Abend gefrorenes Bier haben. Es hat den ganzen Tag über kräftig aus Nordwest geweht. Um 04.00 werden wir von kräftigem Wind aus Nordost geweckt. Der Anker scheint zu halten. Während der Nacht haben sich zwei weitere Segler in die Bucht geschlichen.
Bild des Tages: Unsere drei Solarpaneele.

Mittwoch, 10. August 2011

Dienstag 09.08.2011


Nach ruhiger Nacht erwartet uns ein herbstlicher Morgen. An Deck tropft alles und über dem Wasser ist Dunst. Unsere nächsten Nachbarn hauen sehr früh ab. Es liegt sicher nicht an uns, denn zur Abwechslung haben wir keinen Lärm gemacht. Lediglich ein paar Kleinarbeiten. Wasserlinie schrubben und Log reinigen. Da haben sich tatsächlich Röhrenwürmer angesiedelt. Und wir tauchen unsere alten Flaggen aus. Die Laptops werden geladen, der Kühlschrank friert und wir haben keinen Strommangel. Am Abend ziehen viele graue Wolken aus Westen über uns. Die Luftfeuchtigkeit ist sehr hoch, aber Regen fällt keiner. Für die nächsten Tage ist kräftiger Wind angesagt, ein Test für unseren Anker.
Bild des Tages: Morgendunst

Montag 08.08.2011


Wie in Vonitsa rauben uns auch hier die nächtlichen Aktivitäten der griechischen Jugend den Schlaf. Wobei ei deutlicher Unterschied zwischen Vonitsa und der Stadt besteht. Gaben die Leute in Vonitsa lediglich Laute von sich, sind es hier bereits ganze Worte. Wobei der Wortschatz begrenzt ist. Mit „Wixer“, „Hau ab“ und „Ich weiß nicht“ werden 95% der Unterhaltung bestritten. In der Lautstärke schenken sich Stadt und Land nichts. Allerdings scheint die Stadtbevölkerung keiner Arbeit nachgehen zu müssen. In der Stadt sind die Nachtaktivitäten nicht auf den Samstag beschränkt.
Ich starte den Tag mit einer weiteren Einkaufstour. Ringschrauben, Dichtungen, das Übliche halt. Das Schiff wird innen gereinigt, dann folgt der Großeinkauf beim Lidl. Die Wassertanks werden gefüllt. Auf unserer Mole haben sich die ganze Zeit zwei Jungen rumgetrieben und sind mehr oder weniger erfolgreich dem Fischfang nachgegangen. Jetzt wollen sie irgendetwas von uns und deuten immer wieder auf die Badeplattform. Wir verstehen sie nicht, erlauben ihnen letztlich, was sie auch wollen. Der eine springt daraufhin ins Wasser und klettert über das Schiff wieder auf die Mole. Erst gestern ist ein toter Vogel und anderes Zeug an uns vorbei getrieben. Wir hätten hier im Hafen nicht baden wollen. Wir haben aber auch beobachtet, dass Leute von anderen Segelschiffen hier ins Wasser hüpfen. Beim Ablegen wird wieder in die Vorspring eingedampft. Diesmal muss sich das Schiff sehr weit von der Mauer wegdrehen, da der Platz nach hinten durch das T-Ende der Mole beengt ist. Mit kräftigem Rückenwind fahren wir in den Golf. Unser Log zeigt nichts an, dem ist das Hafenwasser nicht bekommen. Die Schweinebucht ist praktisch überfüllt. 8 Schiffe sind bereits da. Bis zum Abend werden es 14 sein. Wir ankern an einem neuen Platz und stellen fest, dass dieser windgeschützter ist, als unser alter. Man lernt nie aus. Inzwischen haben wir Strom im Überschuss. Der Kühlschrank freut sich so, dass er sich abschaltet, weil er die maximale Kühle erreicht hat. Wir rätseln weiter, wie wir den Sommer in Italien ohne Landstrom und ohne die neuen Paneele überstanden haben. Der Kühlschrank lief immer auf höchster Stufe und das Licht saugte ebenso aus der Batterie wie die Wasserpumpen.
Bild des Tages: Windige Überfahrt

Sonntag, 7. August 2011

Sonntag 07.08.2011


Die letzten Bässe verklangen um 07.30 morgens. Hoffen wir mal, dass wir kein Wochenende mehr hier verbringen müssen. Die endgültige vorläufige Befestigung der Solarpaneele geht in die nächste Runde. Wieder steht zunächst eine Fahrradtour an. Ein oder zwei Biertragerl wären nicht schlecht. Eines finde ich im Straßengraben. Es dient als Unterlage für Bohr- und Sägearbeiten. Für diese muss natürlich wieder alles Handwerkszeug und Material an Land gebracht werden. Da die Holzteile zum Unterlegen relativ klein sind, ist die Bearbeitung teilweise nicht ganz einfach. Große Stichsäge gegen kleines Holzbrett, da bleibt nicht viel Platz zum Festhalten oder Fuß draufstellen. Die Sägeränder der 16 Klötzchen schreien nach einer zusätzlichen Bearbeitung durch die Raspel. Natürlich stellt sich heraus, dass sie zu dünn sind und sich die Paneel so wieder nicht fixieren lassen. Also brauche ich weitere 16 Holzplättchen mit 5 mm Dicke. Das sägt und raspelt sich nochmals leichter als die Klötzchen. Schließlich heißt es alte Schaumstoffunterlagen weg, Holzplättchen schnell mit Leim an Holzklötzchen geklebt und unter die Befestigungsklammer gesteckt. Das ist immer noch nicht zufrieden stellend. Paneel und Befestigungsklammer müssen wohl tatsächlich die exakt gleich hohe Auflagefläche haben. Zumindest sind die Paneele besser fixiert als mit den Schaumstoffteilen. Erfreulich ist die Stromausbeute. Obwohl es wieder 33° hat ist der Kühlschrank kalt und die Batterien gut voll. Und es bleibt wieder Strom für Wäsche übrig.
Bild des Tages: Holzarbeit.

Samstag, 6. August 2011

Samstag 06.08.2011


Nachdem wir in der Nacht das eine Paneel angesteckt haben, zeigen die Messgeräte ein deutliches Plus an Energie an. Welche Carola gleich wieder mit reichlich Gebrauch der Wasserpumpe zum Waschen nutzt. Ich versuche mich wieder einmal beim Einkaufen. Solarladen hat immer noch zu. Passende Dichtungen sind nicht aufzutreiben. Lediglich Holzleim ist im Angebot. Mit dem klebe ich zwei Sperrholzbretter zusammen, Restbestände aus Deutschland. Kaum zu glauben, ich treffe jemanden im Solargeschäft an. Wir können doch noch den Regler einbauen. Was wieder einfacher klingt, als es auszuführen ist. Der Stoppschalter für den Windgenerator braucht einen anderen Platz, die Schrauben passen nicht zu den Löchern, die Löcher sind zu eng für die Kabel, die passen Kabel nicht zu den Reglern, usw.
Bild des Tages: Viele Regler für hoffentlich viel Strom.

Freitag 05.08.2011


Wir stehen früh auf und beginnen die Montage der Solarpaneele. Gaaaanz vorsichtig tragen wir sie um viele Ecken und über viele Kanten ins Freie. Für die Befestigungseisen (16 Stück insgesamt) wird wieder ein Loch durch das Dach gebohrt. Natürlich sind die Schaumstoffteile als Widerlager für die Befestigungsklemmen ungeeignet. Da brauchen wir irgendwas stabiles. Und zwar mit genau 2,2 cm Stärke. Danach folgen 6 weitere Löcher für die zukünftige Befestigung des Sonnensegels. Ich drehe wieder eine Einkaufsrunde. Mit mäßigem Erfolg. Eine neue griechische Gastlandflagge bekomme ich, aber nur 5 statt geplanter 6 Ringmuttern. Kabel und Kabelschuhe für die Batterie sind kein Problem. Aber der Solarladen hat zu, die Montage des zusätzlichen Solarreglers muss warten. Da wir hoffentlich keine Löcher mehr in das Dach bohren müssen, wird das Deck erneut gereinigt. Und dann füllen wir gleich die Tanks. Nachdem die Paneele auf dem Dach sind, haben wir innen Platz gewonnen. Das bedeutet natürlich Umräumen. Ist bei der Hitze ein echtes Vergnügen. Und wieder fallen die italienischen Kinder ein. Teilweise parken drei Schiffe gleichzeitig ein. Und immer mit Vollgas, langsam geht bei Italienern nicht. Die Verkabelung der Paneele muss noch vorbereitet werden. Das bedeutet Ausräumen der Backskiste. Gegen Abend wurde das Beiboot gewassert und der Außenborder wieder einem Test unterzogen. Er läuft tatsächlich über einen längeren Zeitraum. Aber ob er bei Vollgas nach einer gewissen Strecke nicht wieder röchelt konnten wir nicht testen. Vollgas im Hafenbecken kommt wegen Krach und Wellen nicht gut bei den anderen Schiffen. Und außerdem taucht immer wieder die Schildkröte auf, die will ich auch nicht überfahren. Aus Westen ziehen dunkle Wolken auf, ohne Regen, ohne Sturm. Trotzdem wird die Nacht ungemütlich. Ab 01.00 beginnt irgendwo Lifemusik. Volle Lautstärke bis 04.00. wenigstens haben sie auf hämmernde Bässe verzichtet.
Bild des Tages: Blick aus dem Fenster auf die Hafenmauer. Erinnert irgendwie an einen früheren Arbeitsplatz.

Donnerstag, 4. August 2011

Donnerstag 04.08.2011


Die Nacht war wieder kurz. Zunächst zofften sich Fischer. Bald darauf öffneten die Frachter gegenüber ihre Luken. Wenn die Metallplatten aufeinander fallen wackelt der ganze Hafen. Sobald die Geschäfte geöffnet haben breche ich auf, um Schrauben zu kaufen. Und schon im ersten Geschäft werde ich fündig. Zurück am Schiff wird die vorläufige Endmontage des Daches vorbereitet. Schrauben, Bohrer und sonstiger Kram. Zum Inverterbetrieb wird der Motor eingeschaltet. Die ersten 4 Löcher in die Backkiste zur Kabeldurchführung sind die leichteste Übung. Die bisherigen Schrauben im Dach bekommen eine Dichtung verpasst. Es folgt über 50-mal die gleiche Prozedur. Loch bohren, Schraube rein, Mutter von unten aufdrehen, alles festziehen. Es gibt kleine Variationen. Zum Rand hin müssen wir das Dach mehr nach unten biegen. Da es trotzdem nicht überall auf dem Rahmen aufliegt wird Pante zurecht geschnitten und als Abstandshalter eingefügt. Das Dach soll ja nicht auf und ab hüpfen, sondern eine feste Unterlage für die Paneele bilden. Inzwischen ist es nach 12.00 und die 33° empfehlen uns, die Paneele erst morgen zu montieren. Das bedeutet, dass wir zweimal das Schiff vom Bohrdreck befreien müssen. Selbst unsere 4 Schläuche sind zu kurz, um den nächsten Wasserhahn zu erreichen. Also muss das Schiff zum Wasserhahn gehen. Um vier Poller verlegen wir uns an der Mauer entlang. Jetzt haben wir ein fast plan aufliegendes Dach und schon wieder ein Problem. Wo sollen wir in Zukunft die Schnürl für unser Sonnensegel befestigen??? Bislang haben wir sie immer zwischen Rahmen und Dach durchgezogen. Und die Ringmuttern waren ja nicht aufzutreiben. Heute reicht ein angeklemmtes Bettlaken. Auch heute scheitert ein Einkaufsversuch am Hitzefrei der griechischen Geschäfte.
Bild des Tages: Angeschraubtes Dach ohne Gurte und Holzleisten

Mittwoch 03.08.2011


Bei meiner frühen Einkaufsrunde bekomme ich tatsächlich alles Gesuchte. Kabel im Elektrogeschäft, Polschuhe für die Batterie in der Autowerkstatt. Carola bricht auf zu einer Motorbootfahrt in die Marina, um Post zu holen. Ich passe derweil die Kabel an und bereite den Solarregler vor. Leider fügt sich wieder mal nicht alles so wie geplant. Wir wollten ein Paneel auf den Regler des Windgenerators legen, welcher eigentlich dafür ausgelegt wäre. Aber dieser Regler hat nur Anschlusslöcher für eine Kabelstärke, die nicht mal ein Drittel des Kabels der Paneele aufnehmen könnte. Da werden wir wieder nachrüsten müssen. Eigentlich war danach die Dachmontage geplant. Aber wie es so ist, wenn wir arbeiten wollen kommt die Hitzewelle. Wir verschieben alles auf morgen. Zudem benötigen wir für die Befestigung der Solarpaneele 16 längere Schrauben. Und die griechischen Geschäfte haben inzwischen Hitzefrei. Nebenan legen zwei Frachter an. Einer aus Holland, der andere fährt unter einer Flagge, die wir nicht identifizieren können. Ein Halbmond in einem grünen Dreieck würde auf ein moslemisches Land hinweisen. Der Schiffsname Altey auf ein Gebirge in Asien.
Bild des Tages: Frachter mit Getreide für griechisches Weißbrot.

Dienstag 02.08.2011

Morgens ist es richtig dunstig und neblig. Der Herbst kommt… Da es gestern recht wellig war, hat es die Knoten unseres Fenderbrettes immer wieder durchgescheuert. Jetzt wollen wir es mit einer Kette versuchen. Dazu müssen natürlich die Löcher weiter gebohrt werden. Danach geht es zum Shoppen. Im ersten Geschäft für Solarpaneele treffe ich einen hilfreichen Griechen. Zwar fällt ihm zwischendurch ein Paneel auf den Kopf und ein Heizköroer auf den Fuß, aber mein Anliegen kann er lösen. Einfach die KyoceraStecker durch Fijutsu ersetzen und mit eben diesen Steckern an einem Kabel weitermachen. Beim Aufsetzen der Stecker auf die Kabel hat mein Grieche erneut Probleme. In den einen Stecker gehört ein dickes Metallteil, in den anderen ein dünnes. Das dünne Rohr passt zwar in beide Stecker, funktioniert aber nur in einem. Und das dicke Metallteil passt halt nicht in das falsche Steckerteil. Es dauert bis er meinen dezenten Hinweis auf die Ursache seines Problems versteht. Aber er ist so freundlich, zu uns auf das Schiff zu kommen, um mit seinem Werkzeug auch an den Paneelen die neuen Stecker anzubringen. Hier ist das Problem, dass die Kabel des Paneels zu dick sind für die neuen Stecker. Etwas Schnitzarbeit mit dem Teppichmesser beseitigt das Hindernis. Letztlich kann man den Georgios Bekas von Photovoltaika Systemata weiterempfehlen. Auf seinen Rat suche ich stadtauswärts nach einem Geschäft für Isoliermaterial. Und lande in unserem altbekannten Farbengeschäft. Und finde das passende Material. Wir wollen die Paneele noch nicht mit Pante auf das Dach kleben. Das Dach muss sich ja noch dem Rahmen anpassen. Provisorisch sollen die Paneele auf festem Schaumstoff liegen. Da wir erneut heftig gegen die Mauer gedrückt werden, organisiere ich ein weiteres Fenderbrett. Dieses wird gleich mit großen Löchern und einer Kette versehen. Ein später organisiertes altes Seil verbindet Kette mit Schiff. Wieder einmal kommen viele italienische Schiffe mit Jugendlichen auf Urlaub in den Hafen. Zusätzlich eine Sunsail-Flottille. Gut 50 Schiffe sind es zuletzt. Unser Platz bietet hierzu die ideale Aussicht auf die unzähligen Anlegemanöver. Und wir müssen keine Angst habe, dass einer neben uns kommt. Vor dem Gericht wird eine Bühne aufgebaut und uns schwant Übles. Tatsächlich werden wir bei der Probe durch kräftige Bässe geschüttelt. Letztlich wird es nicht so schlimm. Griechische Volksmusik, die sehr arabisch klingt. Und vor Mitternacht ist Schluss.
Bild des Tages: Nachtmusik

Montag 01.08.2011


So nass wie heute Morgen war das Deck schon lange nicht mehr. Trotzdem müssen wir drüber tappen, um abfahren zu können. Beim Ankerlichten sehen wir recht viele Quallen. Ich sitze wieder mit der Bürste auf dem Beam um die Kette vom Schlamm zu befreien. Da die Kette immer wieder über die Kettennuss hüpft, habe ich am Schluss reichlich Sommersprossen. Auf dem Weg nach Preveza werden wir wieder von Schildkröten begleitet. Sogar im Hafen taucht eine auf, als wir eine Ehrenrunde drehen. Eigentlich wollten wir in eine Bucht hinter dem Hafen, um nochmals den Außenborder auszuprobieren. Aber da am Quersteg Platz zum längsseits Liegen frei ist, ändern wir kurzfristig unsere Pläne. Ohne Wind und Strom ist das Anlegen kein Problem. Zur Vorbereitung der Montage der Solarpaneele muss das aufgeklebte Holz runter. Ursprünglich sollte das Dach ja flach und ganz eben werden. Und die Paneele sollten auf Holzleisten montiert werden, die wir in Sibari auf das Epoxy geklebt hatten. Jetzt sind diese Leisten verzogen und nur noch im Weg. Und natürlich sind sie gut festgeklebt. Mit der Multitoolsäge geht es arg langsam. Mit Hammer und Stemmeisen etwas schneller. Dabei wird das Dach einer neuen Belastungsprobe unterzogen. Tatsächlich trägt es mein Gewicht. Für Preveza haben wir eine erstaunlich ruhige Nacht. Das neu eröffnete Flohcafe darf anscheinend keine Musik mehr spielen. Schön für uns.
Bild des Tages: Dachdemontage

Montag, 1. August 2011

Sonntag 31.07.2011


Ich räume weiter die Paneele frei und vermesse die Länge der benötigten Kabel. Danach suche nach weiteren Problemen. Zum Beispiel die Ankerkette. Die springt ja immer mal wieder über die Kettennuss. Es lag die Vermutung nahe, dass Nuss und Kette nicht zusammenpassen. Da gibt es nämlich DIN und ISO Normen. Auf der Nuss steht 30, das ist ISO. Meine Kette von SVB ist DIN. Die alte Kette vom Franzmann hat ein 28er Maß und ist wohl ISO und würde dann doch zur Nuss passen. Wie gestern landen viele Flieger in Preveza. Die Urlaubssaison beginnt. Schließlich kommt unser Problemkind, der Außenborder dran. Laut Lehrbüchern können es verschiedene Probleme sein. Rauch entsteht bei altem Benzin, zu viel Öl im Gemisch, Fahren mit gezogenem Chok oder zu langer Ruhezeit. Dass der Motor zu heiß geworden ist, könnte natürlich auch sein. Allerdings kam immer Wasser aus der Kontrollöffnung, die Kühlung müsste also funktionieren. Aber bei dem Teil weiß man ja nie. Es bleibt nur der Test. Dingi losbinden und runterlassen und Motorstart. Er springt sogar etwas schneller an als gestern. Natürlich will ich in der Ankerbucht nicht stundenlang zum Test mit Vollgas rumkurven. Ein paar Sprints bewältigt er ohne Mucken. Hilft uns das weiter??? Erstaunlicherweise heben wir heute viel Strom auf der Anzeige. Obwohl wir Danny auf höchster Stufe laufen lassen. Am Abend sehen wir eine Sau frei auf der Straße laufen. Da halt wohl jemand bei der abendlichen Fütterung das Tor offen gelassen. Im weiteren Verlauf ist im Stall die Hölle los mit lautem Quieken und Rumpeln. Als es schon dunkel ist, kommen plötzlich ein paar richtig große Wellen in die Bucht. So große Schiffe fahren eigentlich nicht im Golf spazieren. Vielleicht die Wellen der Springflut? Ist Neumond? Dass wir Unmengen an Sternen sehen dürfte dafür sprechen. Es blitzt ganz heftig im Norden hinter dem Horizont. Da soll es auch bleiben.
Bild des Tages: Testfahrt

Samstag 30.07.2011

Frühmorgens um 05.00 weckte uns der kläffende Köter. Er fühlte sich von Anglern gestört, die sich am Ufer niedergelassen hatten. Die anderen Ankerlieger in der Bucht brechen mit ihren Dingis auf nach Vonitsa. Und alle kommen selbständig zurück…
Und es wird voll in der Bucht. 10 Schiffe sind es inzwischen. Wir sollten die Einfahrt sperren.

Freitag 29.07.2011

Es wird wieder heiß. Und zusätzlich recht windig. Die Wasserlinie des anderen Rumpfes wird geputzt. Morgen wollen wir mit dem Dingi nach Vonitsa und einkaufen. So der Motor will. Nach einigem Ziehen und Fluchen sprang der Außenborder an und wir zischten ab Richtung Vonitsa. Angekommen sind wir nicht. Nach einem Drittel der Strecke schwächelte der Motor, um schließlich in einer Rauchwolke den Betrieb einzustellen. Wir griffen zu den Rudern und bemühten uns, gegen den Wind zumindest die Spitze zu unserer Ankerbucht zu erreichen. Dort krallten wir uns an einen Felsen und harrten der Dinge. Da der Boden steinig und voller Seeigel war, verzichtete ich darauf, das Dingi durch das Wasser laufend zurück zu ziehen. Hilfe kam in Form eines griechischen Rentners, der mit seiner Frau von einem Badeausflug in unsere Bucht zurückkam. Zunächst reagierten sie ganz freundlich auf unser Winken und winkten einfach zurück. Unser anhaltendes, heftiger werdendes Winken bewog sie dann doch, zu uns zu kommen. Nach ein paar Minuten waren wir dann wieder beim Schiff. Und da ließ sich die Teufelmaschine tatsächlich wieder starten. Wir verzichteten allerdings auf einen zweiten Versuch, nach Vonitsa zu fahren, da inzwischen der Wind noch mehr aufgefrischt hatte. Ich lenkte meine Aktivität in sinnvolle Bahnen und sortierte Elektrokabel, um in absehbarer Zeit die Solarpaneele anschließen zu können. Genau die Kabelstärke haben wir natürlich nicht. danach krame ich den Solarregler raus und lege die Paneele frei, die hinter vielen Kisten versteckt waren. Deren Kabel sind natürlich mit Steckern versehen, die ich ebenfalls nicht im Angebot habe. Solche Stecker hab ich überhaupt noch nie gesehen.

Donnerstag 28.07.2011


Die Nacht war angenehm kühl und ruhig. Wie gewünscht haben wir ein paar Grad nach Deutschland geschickt. Vormittags haben wir über 13 Volt auf der Anzeige. Danach bekommen Danny und die Solarpanelle wohl Probleme mit der Hitze und wir haben wieder Strommangel. Das Sonnensegel wird aufgespannt und im Laufe des Tages wird beim Baden bei einem Rumpf die Wasserlinie vom Dreck befreit. Trotz zusätzlichem Motorlauf am Abend weckt uns um 05.00 der Batteriealarm mit 25 Pfeiftönen. Beim nachmessen stellt sich die Batterie als nicht so sehr entladen heraus. Vorsichtshalber lassen wir den Kühlschrank bis zum Morgen aus.
Bild des Tages: Carola meint, wir brauchen eine neue Flagge

Mittwoch 27.07.2011 Nachtrag


Wie geplant war ich noch schnell im Internet und Einkaufen. Beim Motorcheck fällt mir auf, dass der Keilriemen der linken Maschine etwas locker ist. Leider stellt sich später raus, dass auch nach dem nachspannen der Ladestrom nicht besser wird. Nach dem Füllen der Wassertanks legten wir problemlos ab und warfen den Anker vor den Marinas gegenüber. Es ist schon ungewohnt, nur 2 bis 3 Meter Wasser unter dem Kiel zu haben. Das Dingi wird zu Wasser gelassen und Luft nachgepumpt. Benzinkanister überprüfen, ob der Sprit sauber ist und ob tatsächlich Benzin und nicht Diesel im Kanister ist. Und Öl wird nachgefüllt. Entweder hat die Marina dieses nicht aufgefüllt, oder irgendjemand ist heimlich mit dem Dingi unterwegs gewesen. Danach sollte es eigentlich starten. Aber natürlich springt der Motor nicht an. Nach wiederholten Drohungen, ihn zu versenken und nach kräftigem Rauchausstoß springt er an. ich drehe eine Proberunde und dann wird die Wäsche in die Marina transportiert. Alle drei Maschinen sind frei und werden belegt. Wir besuchen alle Bekannten. Saki erläutert uns kurz das griechische Steuersystem. Kein Grieche gibt ehrlich sein tatsächliches Einkommen an. Deshalb erfolgt die Zuteilung zu einem Steuersatz in Abhängigkeit von seinem Besitz. Je größer das Auto, desto höher wird das Einkommen angesetzt. Gleiches gilt für Haus- und Grundbesitz, ein Boot, einen Pool und so weiter. Und die einzelnen Summen addieren sich. So kommt man theoretisch und viele wohl auch praktisch auf ein vermeintlich Mehrfaches des eigentlichen Einkommens. Auch wenn man tatsächlich 10.000 € im Jahr verdient müsste man bei Besitz eines ererbten Hauses 20.000 € Steuern zahlen. Übeltäter sind speziell die Ärzte und Anwälte in Athen, die dort für die Großkopferten zuständig sind. Die geben lediglich ein Jahreseinkommen von 13.000 € an. Wenn sie dann tatsächlich eine Nachforderung bekommen, vielleicht von 500.000 €, zahlen sie nicht, sondern gehen vor Gericht und zahlen am Ende nur 10.000 € nach. Aber auch Normalbürger treten schnell in den Steuerstreik und zahlen einfach nicht. damit kommt man hier anscheinend durch. In den Shops der Marina bekomme ich auch keine Ringmuttern. Zurück am Schiff wird die Wäsche getrocknet. Das geht relativ schnell, da der Wind kräftig zulegt. Bei dem Zusammenspiel zwischen Wind und Gezeitenstrom kommt es vor, dass das Schiff ohne am Anker zu ziehen auf der Stelle schwebt. Auf der Fahrt in die Schweinbucht schiebt uns der Wind an. zusätzlich sorgt er für klare Sicht. Wir entdecken völlig neue Städte und Berge am Horizont. 2 Stunden später ist der Anker eingegraben. Das belgische Motorboot ist immer noch hier, zusätzlich zwei Segler. Auch die Schweine und der kläffende Köter sind noch da. Der Hund muss mit Rantanplan verwandt sein. Er kläfft völlig sinnfrei. Es ist kein anderer Hund in der Nähe, der sich mit ihm unterhalten würde. Aber auf Schweingrunzen antwortet er sofort.
Bild des Tages: Wäschetrocknen