Dienstag, 16. August 2011

Montag 15.08.2011

Es geht zurück nach Preveza. Wir können nicht warten, bis das Schiff trocken ist, das würde wohl bis Mittag dauern. So hinterlassen wir viele schmutzige Fußabdrücke an Deck. Das Ankerlupfen ist wieder eine riesige Sauerei. Obwohl ich die Kette beim Hochkommen mit dem Schrubber bearbeite, bleibt ausreichend Dreck an der Kette. Da diese wie üblich öfters über die Nuss hüpft, erhalten wir beide und das Deck zahlreiche Sommersprossen. Auf dem Weg zurück tauchen die üblichen Schildkröten auf, wie auch beim Anlegemanöver. Wir bekommen tatsächlich wieder unseren alten Platz zum Längsliegen. Etwas weiter vorne hat eine 100 Fuß Motoryacht angelegt. Ein schickes Teil. Deren Fender sind so groß wie die Besatzungsmitglieder. Andere große Motoryachten schauen vorbei und drehen ab, weil sie wohl keinen Stromanschluss finden. Bald nach dem Anlegen reißt unser Fenderbrett. Es war tatsächlich etwas morsch. Wir bohren neue Löcher für die Kette und versuchen es mit dem gleichen Brett noch mal. Und wieder fallen die italienischen Kinder auf zahlreichen Schiffen ein. Diesmal präsentieren sie uns gute Unterhaltung. Einer wirft den Anker in großer Entfernung vom Ufer. Wir hätten ein plötzliches Aufstoppen des Schiffes erwatet, wenn die Kette nicht reicht. Die Italiener überraschen uns mit einer Alternative. Die Ankerkette ist mit dem Ende nicht am Schiff festgemacht. Mit ihren letzten Metern schnellt sie straff aus dem Ankerkasten, steht noch kurz in der Luft und versinkt danach im trüben Hafenwasser. Es ist wieder heiß in Preveza. Obwohl das Thermometer kaum mehr anzeigt als in der Schweinbucht, kommt es uns viel heißer vor. Der Wind wird durch die Häuser abgehalten. Ich spiele trotzdem etwas mit der Ankerwinsch und siehe da, nach monatelanger Bearbeitung mit WD 40 löst sich die Nuss und wir könnten die Kette quasi im Leerlauf ausrauschen lassen. Bislang mussten wir sie mittels Motor rauslassen. Am Kai liegen drei Frachter. Dass einer aus der Türkei kommt ist normal. Aber Hongkong und Aruba sind sehr exotisch. Am Abend ist sehr viel los. obwohl hier Maria Himmelfahrt schon gestern gefeiert wurde. Und Weihnachten naht. Panflötenklänge durchdringen den Hafen. Der Indio gibt bald auf, dafür behämmern uns die Griechen mit einheimischen Schlagern. Bis 05.00 morgens. Kein Wunder, dass sie tagsüber ihre Wirtschaft nicht auf die Beine kriegen. Vielleicht wollen sie es heute nochmals krachen lassen, da morgen die Mehrwertsteuer aller Produkte auf 23% erhöht wird.

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