Sonntag, 24. August 2014

Samstag 16.08.2014

14-mal lief ich vom Auto in den ersten Stock, dann war alles oben. Von dort ging es achtmal in den Keller und alles war aufgeräumt. Es dauerte einen halben Tag und wir waren fertig.
Das satte Grün haben wir lange nicht gesehen. Da wir die letzten Jahre immer im Herbst angekommen sind, war schon viel braun und abgestorben. Und die Kühle hier ist extrem angenehm. Ohne Schwitzen kann man im T-Shirt herumlaufen.

Das war es für dieses Jahr mit Berichten vom Schiffahren und Reisen. Jetzt ist für viele Monate Arbeiten angesagt. 

Freitag 15.08.2014

Geweckt werden wir um 07.00 durch die Durchsage, dass der Schnellimbiss extra für uns geöffnet hat. Wir verzichten aufs Frühstück und werden deshalb alle halbe Stunde daran erinnert, dass der Imbiss extra für eine weitere halbe Stunde offen bleibt. Als die Ansage von Frühstück auf Mittagessen wechselt wird geduscht. Seit langer Zeit wieder ohne Schwitzen unmittelbar nach dem Abtrocknen. Die Leute liegen immer noch in den Gängen und Treppenhäusern. Auf Deck ist der Schnitt der Fähren so ungünstig, dass kaum Platz zum Liegen zur Verfügung steht. Dafür stehen ein paar Sonneliegen herum und den Touristenmassen geschuldet ist das Angebot an den Bars etwas umfangreicher als im Herbst. Der angekündigte Sturm bleibt aus, bei Sonnenschein und kaum Wellen fahren wir an Italiens Küste entlang. Um 11.00 sind wir am Gargano, um 15.00 in Ancona. Das Anlegen dauert etwas länger, da der Kapitän nicht auf Anhieb die Parklücke trifft. Bis wir hinausfahren dürfen vergeht weitere Zeit. Die Strecke vom Hafen zur Autobahn ist neu geführt und wir kommen fast ohne Stau voran. Dank des Feiertagsfahrverbots für Lkw sind die linken zwei Spuren frei von den Brummis. Anscheinend haben viele Lkw-Fahrer eine Ausnahmegenehmigung. Ab Bologna sind die französischen und Schweizer Autos verschwunden. Als wir in die Alpen fahren wird es dunkel und es blitzt im Osten. Außer ein paar Tropfen bleibt es trocken bis zum Brenner. Bei 8° ziehen wir lange Hosen und Turnschuhe an. Der Nachtzeit geschuldet wird der Verkehr immer weniger. Um 03.00 sind wir in Haar. Mit Handgepäck aufs Zimmer und ins Bett.

Bild des Tages: Volles Deck der Fähre

Donnerstag 14.08.2014

Und wieder war die Nacht zu heiß zum Schlafen. Obwohl wir früh aufstehen wird die Zeit für alle Arbeiten knapp. Nicht dass etwas liegen geblieben wäre oder wir in Hektik verfallen wären. Etwas mehr Luft wäre uns lieber gewesen. 3,5 Tage an Land am Ende einer Reise sind zu wenig. Die undichten Scheiben werden neu mit Folie verklebt, die alte wurde im Lauf des Sommers brüchig. Die Sonnensegel über Navi und Küche belassen wir, beschwert durch je einen Autoreifen. Nebenher wird gepackt und alles ins Auto geräumt. Wieder überrascht der Golf durch sein Fassungsvermögen. Obwohl wir zwei zusätzliche Boxen mitnehmen (Das Schiff muss leichter werden) bleibt der Blick durch den Innenrückspiegel frei. Um 18.00 Uhr sind wir schließlich fertig, das Auto ist voll und wir gehen Duschen. Absperren, ein letzter Rundgang über Deck, Leiter weg und Abfahrt zu Thalia. In Preveza ist trotz Wochentag viel los, viele Griechen sind unterwegs. Und die begegnen uns ebenfalls auf dem Weg nach Igoumenitsa. Sie fahren wie die wilden. Auf der Strecke sinkt das Thermometer tatsächlich mal auf 23°. Trotzdem sind wir mit kurzer Hose und Sandalen unterwegs. Um 22.30 sind wir am Hafen und sind zunächst von bulgarischen Kleinbussen umringt. Im Terminal haben sie sich was Neues ausgedacht. Man wird nicht beim Betreten kontrolliert sondern beim Verlassen. Und da muss man Ausweis und Ticket vorweisen. Wenn man nur zum Einkaufen hineingeht und kein Ticket dabei hat, wird’s problematisch. Am Gate  12 stehen wir nicht alleine. 30 Reihen, jeweils 15 Pkw hintereinander. Bei unseren letzten Rückfahrten waren wir anderes gewohnt, da waren es kaum mal 100 Autos. Die Fahrzeuge kommen aus Italien, der Schweiz, Frankreich und NRW. Einzig die Italiener sind echt. In den anderen Autos sitzen Türken. Wir haben einen schlechten Platz, wir dürfen erst zum Schluss ins Schiff. Und dann bekommen wir einen Platz neben den Mülltonnen. Es stinkt gewaltig nach Fisch. Bei der Zimmersuche wird uns verdeutlicht, wie voll die Fähre ist. In allen Ecken und Gängen liegen die Passagiere. Zu meinen Rucksackreisenzeiten durften wir nur bei Unwettern ins Schiff. Da sind die Besatzungen inzwischen großzügiger. Trotz der späten Stunde sind wieder die Italiener lautstark am Quasseln. Uns ist es letztlich egal, in der Kabine ist es kühl, nichts vibriert, die Maschine ist nicht zu hören und wir schlafen gut.

Bild des Tages: Dimi, der Koch des Mythos


Mittwoch 13.08.2014

Obwohl wir sehr lange auf waren, kühlte es sich kaum ab. Zumindest die hohe Luftfeuchtigkeit war etwas zurück gegangen. Trotzdem blieb die Nacht ungemütlich. Früh Aufstehen wegen der vielen Arbeiten war angesagt. Scheibe einkleben, Wäsche waschen, Diesel holen und auffüllen, Schlauchboot runterlassen und unters Schiff stauen und einiges mehr. Natürlich war es wieder so heiß wie gestern. Aus Preveza schallt tagsüber Musik herüber, dort ist Strandleben angesagt. Und wir schwitzen ohne Möglichkeit zur Abkühlung. Zum Abend eine Premiere, ich habe mit Mischhebel auf Anschlag kalt geduscht.

Bild des Tages: Unser neuer Stellplatz

Mittwoch, 13. August 2014

Dienstag 12.08.2014

Auf die Störungen der Nachtruhe in der Marina könnten wir gut verzichten. Jede Stunde lief der Esel vorbei, gejagt von den Hunden. Rantanplan war tatsächlich ruhig, dafür war sein junger Nachfolger ein würdiger Vertreter. Den Grund für Rantanplans Schweigen entdeckten wir am nächsten Morgen. Er war ausgebüchst. Im Laufe des Tages kehrte er an seinen Platz zurück. Wir waren extra früh aufgestanden, um die Waschmaschinen füllen zu können. Ich fuhr mit dem Marinaboot nach Preveza, um das Auto, die Segel und ein paar Einkäufe zu holen. Unter anderem Katzenstreu, um in unserer Abwesenheit das Schiff etwas trocken zu halten. Es war heiß, heiß. Heiß. Im Schiff erreichten wir 39,5°. Da wir einen neuen Platz hatten, durfte ich unser auf zwei Paletten gelagertes Zeug umräumen. Ein Gecko und eine richtig große Spinne waren darüber nicht erfreut. Fast einen halben Tag dauerte der Umzug. Von der Arbeitsliste wurde daher nur wenige Punkte abgehakt, unter anderem das Motorspülen mit Süßwasser. Beim Panos warteten Jan und Jutta und erzählten viel über ihre Weltumsegelung und alte Bekannte aus Sibari. Sie halten sich im Sommer meist in Lefkas, Syvota oder Gajos auf. Diesen Winter wollen sie in eine Werft bei Montefalcone, das ist näher zu ihrem Winterwohnsitz in Kärnten. 

Dienstag, 12. August 2014

Montag 11.08.2014

So einen Weckruf hatten wir schon lange nicht mehr. Da schlich sich der griechische Fischer von gestern abend ohne Motor an, um sein Netz einzuholen. Dafür brauchte er aber Licht und für seine Lampen Strom. Also riss er den kleinen Benzingenerator an, der ungedämpft und ohne Auspuff alle Ankerlieger an Deck holte. Wir holten kurz vor 09.00 den Anker hoch, wieder war dieser voller Schlamm. Die Rückfahrt war unspektakulär, einige Turtels, ein Delphin und viel Seegras. Wir waren früh dran und drehten eine Abschiedsrunde vor Prevezas Hafenmauer. Um 10.45 waren wir vor der Marina und wurden gleich reingewunken. Das Einfahren in das Becken war diesmal ein Problem. Ein kräftiger Strom in den Golf versetzte mich immer wieder mit dem Heck, noch bevor ich auch nur zwei Meter in das Becken fahren konnte. Dank der Stege links und rechts des Beckens war ein langsames Antreiben nicht möglich. Und etwas mehr Geschwindigkeit bei der Anfahrt half auch nichts. Schließlich wurde ein Marinero ins Schlauchboot gesetzt, der mit der längsten Dienstzeit und dennoch der unfähigste. Er hätte ja nur unser Heck gegen den Strom drücken müssen, wenn wir in das Becken fahren. Immer und immer wieder legte er sich längsseits neben uns und schabte an den Fendern entlang. Irgendwann wurde es Ari zuviel und er sprang ins Schlauchboot, um Anweisungen zu geben und Hand anzulegen. Murinero kurbelte wie wild am Steuer, gab vorwärts und rückwärts Gas und Ari verzweifelte. Schließlich setzte er sich selbst ans Steuer, drückte unser Heck und wir waren im Becken. Unsere linke Seite ist mit Autoreifenabrieb schön verziert. Um es schnell zu machen ließ uns Ari nicht vom Schiff sondern krante uns auf der Hinterbank sitzend raus. Erst über Land durften wir absteigen. Hochdruckreinigen sparten wir uns wieder, da der Bewuchs minimal war.
Hier kam Jan von der Liebele zu uns, den wir zuletzt in Sibari getroffen hatten. Die Liebele hatten wir regelmäßig in Lefkas gesehen, nicht aber die Besatzung. Sibari versandet weiter jedes Jahr, erst vor ein paar Tagen wurde die Zufahrt freigegeben.
Unser Drama setzte sich fort, die Direktion hat angeordnet, uns an einen anderen Platz zu stellen. Ganz nach hinten an den Rand. Eigentlich kein Problem, aber ein Motorboot steht quer davor und der Kran musste quer fahren, um in die richtige Position zu kommen. Als er da stand, kam Ari wutschnaubend an und fragte den neuen Kranführer, wie er den gedenke mit dem Kran wieder rauszufahren, wenn er uns abgeladen hat. Querfahren wäre dann natürlich nicht mehr möglich gewesen. Also wieder raus und an den richtigen Platz. Wir schauten der ganzen Aktion im Schatten stehend zu.

Als das Schiff endlich stand legten wir die Leiter an und die üblichen Arbeiten wurden erledigt. Unterwasserschiff abschrubben, Toiletten spülen, Fender und Festmacher abduschen, Anker und Ankerkette runter. Und heiß war es, 35° im Schiff. Zumindest das Duschen mit kühlem, kräftigen Wasserstrahl war sehr angenehm. Zwei Minuten später waren wir wieder feucht vom Schweiß. Bis 23.00 waren es immer noch 29°. Das ist viel zu warm zum Schlafen.

Montag, 11. August 2014

Sonntag 10.08.2014

Da haben die Griechen tatsächlich gestern Nacht zu lärmen begonnen. Bis 07.00 morgens schallte das Gejaule aus Vonitsa zu uns herüber. Nicht störend, aber deutlich hörbar.
Am Morgen ist das Deck klatschnass und tiefe graue Wolken hängen über uns. Die hiesige Form des Frühnebels. Obwohl es gerade 26° hat ist es schwül und unangenehm.
Die anderen beiden Dauerlieger in der Bucht dieseln weiterhin jeden Morgen eine gute Stunde. Dabei haben sie Paneel und Windgenerator. Entweder sie haben eine Klimaanlage laufen oder einen groben Fehler im Energiekonzept.
Wieder kamen einige Schiffe in die Bucht, ein Schweizer wagte es zu bleiben.
Am Abend traute sich auch zum ersten Mal ein Fischer in die Bucht und legte hinter uns sein Netz aus. Vor uns wäre es morgen beim Ankeraufholen schwierig geworden.
Der Vollmond erhellte die Bucht und in Vonitsa fand wohl eine Full Moon Party statt. Die Sprecheinlagen zwischendurch erinnerten allerdings mehr an kommunistische Wahlkampfreden.

Bild des Tages: Sonne und Wolken. 

Sonntag, 10. August 2014

Samstag 09.08.2014

Ein ruhiger, heißer Tag. Ein Italiener verließ uns und kehrte zurück, ein Franzose kam. Überhaupt war wenig Schiffsverkehr. Dabei wäre Ferienzeit und vor allem die Italiener müssten sich in Scharen in der Gegend herumtreiben. Uns soll es recht sein, dass sie uns alleine lassen. Am Abend kam die Bel Ami, blieb aber am Eingang der Bucht.

Bild des Tages: Bel Ami am Buchteingang 

Samstag, 9. August 2014

Freitag 08.08.2014

Gestern Abend war es angenehm kühl geworden, während der Nacht heizte es sich leider wieder auf. Unser Solarladeregler pfiff früher und häufiger als üblich. Bei einer Messung um 03.30 waren 12,65 V drinnen, bei Anlaufen des Kühlschranks sank die Spannung auf 12,59 V, und der Alarm pfiff. Besser so als wie bei unseren beiden Nachbarn. Die mussten am Morgen für gut eine Stunde ihre Maschinen dieseln lassen.
Hier in der Bucht sahen wir heute unsere erste Qualle. In der Desimi-Bucht hatten wir am Abend drei größere Exemplare gesichtet. Vielleicht sorgen die vielen Turtels im Golf für eine Abnahme der Quallen. Diese heute war dagegen richtig filigran.
Ein Italiener, ein Deutscher und drei Holländer kamen in die Bucht und verschwanden wieder. Lediglich ein Franzose traute sich zu bleiben. Und ich muß einräumen, die letzten Franzosen haben keine Plastikflaschen zurückgelassen.

Bild des Tages: Qualle

Freitag, 8. August 2014

Donnerstag 07.08.2014

Schon bei der Ausfahrt aus der Marina winkte uns die erste Turtel. Viele folgten auf dem Weg in die Bucht. Zusätzlich trafen wir an der gleichen Stelle wie am Vortag erneut zwei Delphine. Am Eck nach Vonitsa stand ein Mann im Wasser. Er war zu dem Felsen geschwommen, welcher dort knapp unter der Wasserlinie auf Opfer lauert. Als ich den Felsen das erste Mal sah, dachte ich, es wäre ein im Wasser schwimmender Baumstamm. Später saßen immer mal wieder Möwen drauf und zeigten seine Position an. Einmal saß ein Engländer mit seinem Schiff drauf, der zu wenig Abstand gehalten hatte. 100 Meter vom Ufer ist der Stein sicher vom Ufer entfernt.
Zwei Schiffe waren in der Bucht, unser Platz war frei. Ein Engländer kam im Laufe des Tages dazu. Am Nachmittag rauschten zwei Italienische Schiffe zielstrebig in die Bucht, umkreisten uns zweimal, photographierten uns und verschwanden wieder. Sind wir jetzt schon eine Touristenattraktion oder was??
Tagsüber wuchsen über dem Land viele Gewittertürme, aber alle zogen an uns vorbei. Zur Nacht bewölkte es sich und wir sahen kaum Sterne.

Bild des Tages: Mann steht auf dem Wasser

Mittwoch, 6. August 2014

Mittwoch 06.08.2014

Obwohl wir zeitig aufgestanden waren, lichteten die zwei Franzosen vor uns ihre Anker. Sogar drei Deutsche waren schneller weg als wir. So blieb ihnen der Anblick unseres mit Schlamm bedeckten Ankers erspart. Es dauerte einige Zeit, bis ich den klebrigen Dreck entfernt hatte.
Auf dem Rückweg nach Preveza war Flaute, das Meer war spiegelglatt. Vielleicht deshalb sahen wir eine Turtel nach der anderen. Irgendwann hörten wir auf zu zählen. Und diesmal sahen wir sogar Delphine aus der Nähe. Zwei Stück schwammen direkt auf uns zu, tauchten unter uns durch und verschwanden im Kielwasser. Statt mit uns zu spielen  wollten sie wohl lieber die Auslagen der Fischfarm betrachten.
In Preveza lag an der Hafenmauer wieder ein kleiner Kreuzfahrer, die Aegean Odyssey aus Valletta.
Und wieder erhielten wir einen neuen Liegeplatz, wieder wurden Nägel geklopft. Einkaufen und Wassertanks auffüllen folgte. Das Wetter war sonderbar, sehr trüb und drückend mit wenig Wind. Ab 12.00 prophezeiten auf einmal alle Wetterberichte Regen, einer sogar Gewitter. Über dem Festland brauten sich auch viele dunkle Wolken zusammen. Gegen Abend blitzte es heftig, aber zu uns kam kein Regen. Was uns nicht sonderlich störte.

Bild des Tages: Kreuzfahrer vor Preveza

Dienstag 05.08.2014

Die Franzosen verschwanden früh und den Vormittag hatten wir Ruhe in der Bucht. Abgesehen von einigen Beibootfahrten der anderen beiden Deutschen. Am Nachmittag kamen drei weitere Deutsche und zwei Franzosen. Und ein Italiener mit 20 Leuten auf 42 Fuß. Die waren auf Party aus, grölten und drehten das Radio voll auf. Wir hatten Glück, unsere Bucht war ihnen längerfristig wohl zu ruhig und sie verschwanden am Abend wieder Richtung Preveza. Nach Sonnenuntergang hatten wir im Nordosten ständiges Wetterleuchten, ohen dass wir Wolken gesehen hätten. Zwei in Calsky nicht registrierte Satelliten zogen Richtung Nordosten über uns und viele Flieger waren unterwegs. 

Montag, 4. August 2014

Montag 04.08.2014

Der erste Engländer hatte bereits in der Morgendämmerung abgelegt, der zweite folgte ihm rasch nach. Die Epikur blieb und unterhielt und mit Dieselgebrumm. Wir hatten gestern um 22.00 satte 12,7 Volt in der Batterie. Es scheint, die Batteriekapazität wird mit der Zeit immer besser. Tagsüber kam ein deutscher Kat vorbei und der Skipper ließ Ankermanöver fahren. Warum der Anker immer quer zur Windrichtung rückwärts eingefahren werden musste, habe ich nicht verstanden. Auch, warum er immer einen Kreisel um uns fahren musste, um an seinen Ankerplatz zu gelangen. Der Wind schaffte es heute, die Temperatur tags knapp unter 30° zu halten. Dabei hatte es am morgen herbstlich ausgesehen, mit Nebel und nassem Deck. Später kamen ein Deutscher und drei Charterschiffe mit Franzosen. Letztere scharten sich in einem Eck der Bucht. Kaum waren die Anker unten (nicht eingefahren) wurden die Beiboote gewassert und auf einem Schiff gerudelt. Das Gebrabbel wurde diesmal von Musik und Dieselbrummen übertönt. Am Abend entdeckten wir über den Hügeln bei Vonitsa einen Gleitschirmflieger. Bis zum Einruch der Dämmerung hielt er sich über dem Bergkamm. Drei Pelikane und viele Flieger hatten für Abwechslung am westlichen Horizont gesorgt.

Bild des Tages: Leere Bucht vor Einfall der Franzosen 

Sonntag 03.08.2014

Heute Nacht um 05.00 habe ich gleich reagiert, als ich die ersten Tapser auf Deck hörte. Von wegen, Katzen schleichen… Mein Klopfen an die Decke reichte wohl schon. Als ich draußen war, lief die Katze bereits auf dem Steg zurück zu ihrem Schiff. Ein heruntergekommenes Schiff, auf dem zwei Deutsche hausen. Bis gestern lag es im Päckchen an einem Kat. Der hat dann abgelegt und das alte Teil an den Steg manövriert. Anscheinend geht deren Maschine nicht mehr.
Bei der fahrt durch das Hafenbecken fällt uns auf, dass heute extrem viel Dreck im Wasser schwimmt. Trotzdem tummeln sich hier zwei Turtels und winken uns zu.
Unterwegs treffen wir die Sailing Holiday Flottille, 20 Schiffe, alles Engländer und alle haben es sehr eilig. Dann entdecken wir voraus die Solarwave. Und wir holen auf, und zwar schneller als gedacht. Aus einem lockeren Überholmanöver wird nichts, sie kommt uns entgegen.
Die Ökos sind mit Gästen auf Delphin-Tour und fahren Zickzack im Golf umher. Die Delphine entdecken wir, wenn auch in einiger Entfernung.
Drei Schiffe sind in der Bucht, unser angestammter Ankerplatz ist frei. Ein Italiener hat zwei Surfbretter dabei. Mit dem einen dürfen die Kinder spielen und stellen sich recht geschickt an. Als nachmittags der Wind zunimmt baut Vatern sein Brett auf und flitzt hin und her. Tagsüber kommt ein Engländer, der sich genau vor uns legt. Ein Charterschiff mit jungen Italienern kommt zum Ankerstopp. Sie sind aus der Stadmarina und haben gestern eine lange Einweisung bekommen. Sogar die Knoten zum Befestigen der Fender an der Reling mussten sie lernen. Das Ankern stand nicht auf dem Programm. Anker fallen lassen, nicht zu viel Kette, zum Bug laufen und auf die Ankerkette starren, ins Wasser hüpfen. Dass sie binnen kürzester Zeit gut 400 Meter von der Mitte der Bucht bis zur Einfahrt abtreiben interessiert sie nicht. Als der Wind nachlässt bleiben sie stehen.

Bild des Tages: Überlappend haben wir auch noch nicht eingeparkt…

Samstag, 2. August 2014

Samstag 02.08.2014

Und wieder stehen wir früh auf. Dabei war die Nachtunruhe durch umherstreifende Gestalten und übers Deck laufende Katzen gestört. Letztere hinterließ einen Haufen. Beim nächsten Mal wird sie gestellt und geht über Bord. Um 08.00 liefern wir die Mädels am Flughafen ab und sie dürfen sich wieder in eine lange Schlange stellen. Für die einzige deutsche Fluglinie wird ein Schalter geöffnet, für Holland und Österreich je drei. Wer soll dabei Böses denken. Kaum sind sie ganz vorne, wird ein zweiter Schalter für Air Berlin geöffnet. Bevor es richtig losgeht legt die Dame eine längere Pause ein und hält danach ein Schwätzchen mit einer Kollegin.
Der Einkauf  ist heute bescheiden. Lediglich zum Lidl fahren wir. Die Griechen hingegen greifen zu und sind in Scharen vertreten, die an den letzten Adventssamstag denken lassen. Für uns bedeutet das, wir bekommen kein gutes Brot mehr. Am Nachmittag fahre ich nochmals mit dem Radl zum Lidl und hole das neu aufgebackene letzte Brot aus dem Körbchen. Bei einem Abstecher durch die Fußgängerzone ist diese ausgestorben. Nicht ein Mensch von einem Ende zum anderen. Alle Geschäfte sind geschlossen, 2 oder 3 Cafes sind offen, aber ohne Kundschaft. Selbst als wir um 19.30 zu Thalia gehen, sind kaum Griechen unterwegs. Erst auf dem Rückweg werden es mehr Leute.

Bild des Tages: Badestrand von Preveza 

Freitag 01.08.2014

Wir können ungestört ausschlafen, frühstücken und die Mädels nehmen ein letztes Bad. Der Anker kommt problemlos hoch, ohne Dreck an der Kette. Die Nacht durch wehte ein leichter Westwind, der frischt auf dem Weg nach Preveza auf. Auf dem Weg dahin überholen wir auf die letzten Meter die Gold of Ophir und biegen in die Marina ein. Der einzig freie Platz ist der für uns reservierte. Uns soll es recht sein, dass sich alle hier drängeln und nicht in der Schweinebucht. Wieder ist es ein neuer Platz in der Marina und wieder darf ich Nägel klopfen. Als ich kurz vor 15.00 zum Zahlen am Büro vorbeischaue, ist niemand mehr da. Marina voll, also gehen wir heim. Auch eine Philosophie.
Die Mädels unternehmen eine Wanderung zum Pantokrator und nehmen ein letztes Bad im Ionischen Meer.
Am Abend bei Thalia gibt es zum Abschied viermal Gyros.
Solarwave-Michi hat wieder einen neuen Post veröffentlicht. Er war auf der Bootsmesse in Amsterdam und hat sich neue Energiegewinnungs- und Antriebssysteme angesehen. Vielleicht ist ja was für uns dabei.

Bild des Tages: Olgatainer. Gelegentlicher Aufenthaltsraum für die Sekretärin der Marina. 

Freitag, 1. August 2014

Donnerstag 31.07.2014

Pünktlich um 08.00 werden wir von zunehmendem Ostwind geweckt. Auch der stand nicht im Wetterbericht. Für uns erweist er sich als Glücksfall, weil er ein Gewitter zunächst an uns vorbeilenkt. Leider schläft der Ostwind ein und das Gewitter wechselt darauf seine Zugrichtung. Ein Blitz schlägt direkt hinter der Epicure ein, so dass es aussieht, als wäre er in deren Mast gefahren. Im Juli Regen und Gewitter in der Schweinebucht, das gab es noch nie. Um 11.00 ist das Schiff schon wieder trocken und die Temperatur steigt rasch auf 30°. Eine Abkühlung hat das Gewitter nicht gebracht.
Unsere Kühlung überrascht uns weiterhin. Trotz hoher Temperaturen, vielen Öffnungen der Klappe tagsüber, immer wieder Nachfüllen von Getränken und Kühlen eines Nudelsalates läuft der Kühlschrank bis nach 22.00 auf höchster Stufe ohne dass der Regler pfeifen würde. Anscheinend will die Batterie trainiert werden.

Bild des Tages: Gewitterwolken, ein häufiger Anblick in diesem Jahr. 

Mittwoch 30.07.2014

Heute ist Ruhetag. Baden, Essen, Trinken, auf Deck liegen. Die anderen Schiffe verlassen die Bucht und ein alter Bekannter, die Epicure, der Kat, der immer mit Landleine festmacht, kommt zurück. Dreimal am Tag zeigt sich die Turtel. Und zweimal tröpfelt es. Kein Wetterbericht hat Bewölkung oder gar Regen vorhergesagt. Das Wetter ist dieses Jahr „verruckt“, wie Thalia immer wieder sagte. 

Dienstag, 29. Juli 2014

Dienstag 29.07.2014

Und wieder stehen wir um 06.30 auf. Der Anker ist gleich heroben und um 06.50 fahren wir ab. Um 07.40 sind wir an der südlichen Kanaleinfahrt und schneller als geplant in Lefkas. Die Brückenöffnung um 08.00 schaffen wir nicht mehr, deshalb  fällt um 08.20 der Anker im Hafenbecken. Auf der fahrt nach Preveza haben wir alte Wellen von der Seite. Es schaukelt, aber nicht so viel wie auf den wenigen kleinen Monos, die uns entgegen kommen. Um 10.45 legen wir längsseits an der Hafenmauer in Preveza an und füllen die Wassertanks auf. Sie waren nicht mal zur Hälfte leer. Brot und Milch wird eingekauft, mehr bekommen unsere Gäste nicht vorgesetzt. Hier im Hafenbecken werden endlich die ersten Turtels gesichtet, mindestens zwei verschiedene tauchen immer wieder auf. Auf der Fahrt in die Schweinebucht überholen wir ohne es darauf angelegt zu haben 3 Segler. Außer dass sie ihre Beiboote hinter gezogen haben waren ihre Segel richtig getrimmt. Einer hatte sogar einen Blister gesetzt. Trotz gutem 4er Wind hatten wir sie bis zur Abzweigung nach Vonitsa überholt. Mit einer Maschine und 1900 U/min waren wir sehr sparsam unterwegs. In der Bucht lagen ein Segler und ein kleines Motorboot vor Anker, wir hatten die freie Auswahl für unseren Ankerplatz. Ein kleiner Belgier und ein Kat mit 6 Russen kamen im Lauf des Tages dazu. Alle führten sich brav und anständig auf. Kurz vor Mitternacht meldete sich der Schiffs-Klopfer wieder. Ein dunkler Schatten wurde gesichtet und Schnaufgeräusche gehört. Mit dem Scheinwerfer waren die Mädels zu langsam, das Wesen aus der Dunkelheit zu holen. Die Russen hatten wohl einen eigenen Klopfer, da sie ebenfalls mit dem Scheinwerfer immer wieder ins Wasser leuchteten. 

Montag 28.07.2014

Der Morgen begrüßte uns mit vielen Wolken. Nach einer kurzen Lagebesprechung entscheiden wir, schon heute in die One Tree Bay zu fahren. Mit etwas Rückenwind sind wir in 2,5 Stunden da. Kurz vor 12.00 ist der perfekte Zeitpunkt für die Ankunft. Die Übernachter sind gerade weg, die neuen noch nicht da. Kaum liegt unser Anker, fallen die Flottillen ein, erst Sunsail, dann Neelson, dann Happy. Draußen im Binnenmeer sind unzählige Segel unterwegs. Der Wind bei uns am Ankerplatz hält sich in Grenzen. Am Abend sind wir von drei anderen Seglern umkreist. Zumindest die Musik von der Beach-Bar wird nach Sonnenuntergang abgedreht.

Bild des Tages: Fahrt zur One Tree Bay

Montag, 28. Juli 2014

Sonntag 27.07.2014

Und wieder durften wir früh aufstehen. Um 06.30 wurde klar Schiff gemacht, um 07.00 legten wir ab. Die Gäste wachten erst nach Passieren des Fahrwassers auf. Um 08.00 sahen wir drei Schiffe aus dem Kanal kommen. Es sah aus, als wären wir gleich an der Einfahrt, aber es dauerte etwas länger. Um 20 Minuten vor der Brückenöffnung waren wir doch schon so nah an der Brücke, dass wir die Geschwindigkeit reduzierten. Pünktlich waren wir vor der Brücke und fuhren als erste ein. Die entgegenkommenden Schiffe hatten wohl Angst vor unserer Breite und trauten sich nicht losfahren, worauf der Brückenwärter zu hupen begann und heftig schimpfte. 50 Minuten dauerte die Kanaldurchfahrt. In Lefkas wehte ein kräftiger Ostwind, im Kanal wurde er schwächer. An Lefkas entlang frischte er wieder auf gut 4 Bft. auf. Kaum einer fuhr mit uns in Richtung Süden. Drei Segler lagen in der Desimi-Bucht, als wir nach insgesamt 4,5 Stunden ankamen. Auf 7 Meter legten wir den Anker und fuhren ihn ein. Er hielt, aber beim Tauchen war er schräg eingegraben. Wir gaben 10 Meter mehr und ließen es gut sein. Es wird schon kein 5er Wind aus Süd in der Nacht kommen. Neben Clausis Campingplatz stehen zwei neue Häuser, mit Swimmingpool und Poolbar, sonst ist alles wie vor einem Jahr. Ein paar wilde Ankermanöver werden uns geboten, wie auch nicht haltende Anker. Zum Abendessen fahren wir an Land. Zuvor musste der neue Außenborder trotz Winterservice der Marina mit Nachdruck überzeugt werden, zu starten.

Bild des Tages: Desimi-Bucht

Samstag, 26. Juli 2014

Samstag 26.07.2014

Heute hieß es früh aufstehen, da der Flieger der Mädels schon um 09.00 landete. Nach einem kurzen Einzug in die Kabine fuhren wir zum Acharon. Wir folgten dem Wegweiser und wurden kreuz und quer über die Dörfer geführt. Auf einmal war die Straße aus und wir fuhren über Feldwege und Schotterpisten weiter. Am Acharon war die Kühle sehr angenehm. Wir wanderten bis zur ersten Quelle. Bei der sprudelte eiskaltes Wasser aus der Wand. Eine Luft wie aus dem Kühlschrank schlug einem entgegen. Längere Zeit setzten wir uns direkt am Bach in ein Lokal. Einige Schlauchbootfahrer trieben vorbei, einige Reiter wurden durch den Bach geführt. Als im Laufe des Nachmittags einige Leute mehr eintrudelten, kamen die vier Bedienungen ins Rotieren. Bei der Rückfahrt wollten wir es schlauer angehen und wählten ab Gliki die breitere Straße. Die wurde bald enger und endete wieder als Schotterpiste. Wieder fuhren wir ein paar Mal hin und her, bis wir auf der Hauptstraße landeten.

Video des Tages: Acharonquelle

Freitag 25.07.2014

In den frühen Morgenstunden dringen Geräusche zu uns, als würde wieder einmal ein Frachter anlegen. Weit gefehlt, ein Kleiner Kreuzfahrer hat an der Hafenmauer festgemacht und lädt seinen Müll ab.
Wir brechen zum Großeinkauf auf, da morgen die Mädels landen. In der Apotheke kosten 30 Stück Aspirin 1,10 €. In der Putzmittelabteilung des Massoutis finden wir heute ganz spezielle Mittelchen. Salzsäure, 1,5 Liter, 4 €. Oxalsäure, 1,5 Liter 6 € und Phosphorsäure, 1,5 Liter 8 €. Alles frei verkäuflich, rezeptfrei…
Der Mantel meines Radels hat sich in der Sonne aufgelöst und ich durfte einen neuen aufziehen. Nach 5 Jahren in der Backskiste wurde er endlich seiner Bestimmung übergeben. Bei einer Probefahrt zum neuen Hafen kam ich nur bis zur versperrten Zufahrt. Ein ganz neuer Hafen, mit Strom und Wasser, keiner nutzt ihn, er darf einfach so verfallen. Da freuen wir uns doch, dass es der EU-Kommission gelungen ist, Griechenland beim Abrufen von Fördergeldern nachhaltig zu unterstützen.
Abends werden wir Thalia untreu. Wir wollen eine neu eröffnete Pizzeria (Al Forno)  ausprobieren. Die Bestellung wird modern mit Tablett aufgenommen. Carola war mit der kleinsten Version gut bedient, mit der mittleren Größe hätte ich Schwierigkeiten gehabt, wenn nicht Thalia vorbeigekommen wäre, um sich ein Stück zu stibitzen. Eine kleine Tochter des Hauses durfte beim Bedienen helfen und stellte sich um Welten geschickter an als der Grobmotoriker beim Panos.

Ein auf alt getrimmter griechischer Gullet (Iraklis L) lag direkt vor uns. Putztechnisch war die Besatzung sehr schlampig. Einer wischte mit ein und dem selben Lappen wahllos über Scheiben, Bordwand und Holz. 

Freitag, 25. Juli 2014

Donnerstag 24.07.2014

Als erstes wird das Deck abgespritzt, da der Regen wieder viele Flecken mit zusammen gespültem Dreck zurückgelassen hat. Wäsche wird gewaschen und Kleinkram umgeräumt. Als ich am Nachmittag (18.00 Uhr) in die Stadt radle um einen Liter Milch zu kaufen will ich gleichzeitig eine Postkarte einwerfen. Die Post sieht geschlossen aus, wie auch die ganze Stadt ausgestorben ist. An der Türe der Post stehen die Öffnungszeiten, 07.30 bis 20.30. Tatsächlich ist die Türe offen. Weder vor noch hinter den Schaltern steht ein Mensch, alles ist wie ausgestorben. Als ich schon wieder gehen wollte, taucht aus dem Hintergrund eine Frau auf und nimmt mir meine Postkarte ab. Im Vorbeifahren sehe ich, dass es bei Cosmote ähnlich aussieht. Drei Angestellte stehen an ihren Schaltern, keine Kunden in Sicht.
Ein weiteres elektrisches Geheimnis beschäftigt uns. Wenn wir in der Ankerbucht den Kühlschrank über Nacht um eine Stufe zurückstellen läuft er in sparsamem Dauerbetrieb und das Gefrierfach im Kühlschrank taut ab. Mit Landstrom schaltet er sich auf dieser Stufe immer wieder ab, taut aber nicht auf. Ohne Landstrom auf höchster Stufe schaltet er sich ebenfalls immer wieder ab und taut ebenfalls ab.
Bild des Tages: Blue C I, ehemals Blue Clipper


Mittwoch, 23. Juli 2014

Mittwoch 23.07.2014

Die erste angekündigte Regennacht haben wir ohne einen Tropfen überstanden. Dafür haben wir Rantanplans Bruder entdeckt, zumindest im Geiste. Der Köter hier bellt genauso hirnfrei ohne jeden Anlass. Er hat ebenfalls eine Hundehütte und verkriecht sich gerne unter den Wohnwagen seines Herrchens, um dort im Liegen weiter zu kläffen. Sein Herrchen hat an den Marinastegen einige Charterschiffe liegen, die gelegentlich genutzt werden.
An unserem Steg hat ein Wiener Motorboot die Stromversorgung geschrottet. Das Paar Wiener von stattlichen Ausmaßen bewohnt mit Sohn und Freundin ein höchstens vier Meter langes Motorboot. Aber mit ganz dickem Stromkabel. Damit haben sie nicht die Sicherungen raus springen lassen, sie haben sie geschmolzen.
Tatsächlich beginnt es am Vormittag zu tröpfeln. Nicht so viel, dass man von einem Schauer sprechen könnte, aber das Deck ist immerhin nass. Da an den anderen Stegen Plätze frei wurden, nutzen wir die Gelegenheit und verlassen Köter und Wiener. Der Wind bläst uns aus der einen Parklücke raus und in die nächste, nicht viel längere, hinein.
An der Hafenmauer hat der Dreimaster Blue Clipper festgemacht, allerdings haben sie die Buchstaben so überstrichen, dass er jetzt Blue C I heißt. Im Hafenbecken treiben sich wieder der Turtels herum, und diesmal erwisch ich sogar eine für ein Photo. Vor der Marina stehen auf einmal viele italienische Wohnmobile. Eigentlich ist das keine sehr ansprechende Umgebung. Dann kommt die Erleuchtung. Die meinen, sie sind auf dem Oktoberfest. Sie sind einfach den Lichtern des kleinen Riesenrads gefolgt, das sich hier den ganzen Sommer über dreht.
Am Nachmittag hängen die dicken Gewitterwolken über Vonitsa, wir haben Sonne. Abends wird diese Trennung schärfer. Wie mit einem Lineal gezogen verläuft über uns die Grenze zwischen Sternenhimmel und dunkler Nacht. Links von uns blitzt und donnert es unterbrochen. Irgendwann in der Nacht fallen auch bei uns ein paar Tropfen.

Bild des Tages: Turtel 

Dienstag, 22. Juli 2014

Dienstag 22.07.2014

Nicht ein Wetterbericht hat die Windkapriolen von gestern Nacht vorausgesagt gehabt. Alle hatten einen 2-3er Westwind vorhergesagt. Und statt des anhaltend sonnigen Wetters mit stabilem Westwind kündigten heute 3 Wetterberichte Gewitter, Regen und Südwestwind für die nächsten 2 Tage an. Wenn schon tagsüber Regen, dann wenigstens mit Strom, denken wir uns und packen unsere Sachen ein für die Fahrt zurück nach Preveza.
Wir sind später dran als üblich, deshalb haben wir den Westwind von vorne. Angekündigt war übrigens Südwind. In der Marina ist alles voll, aber unser guter Freund der Marinero weißt uns den letzten reservierten Platz zu. Wir passen gerade so in die Lücke. Und wieder ist am rechten Heck eine Ankerboje. Da wir nicht vor haben, uns während der Nacht zu bewegen, dürfte das kein Problem werden.
Am Abend bei Thalia ist viel los. Wir sind die einzigen Touristen, umringt von lauter Griechen. Sogar Thalia ist der seltsame Wind von gestern Abend aufgefallen.

Bild des Tages: Enge Parklücke 

Montag 21.07.2014

Unser Schiffschubser und Ankerkettenzupfer ließ uns den Rest der Nacht in Frieden. Diesmal wurde die Batteriespannung gemessen. Um 22.30 waren es 12,75 V, um 05.15 Uhr 12,64 V bei Kühlschrank in Sparmodus, 12,60 V wenn er anlief. Der Kühlschrank war diesmal erst um 19.30 Uhr zurückgestellt worden. Etwa 45 Minuten benötigte er heute morgen, um auf Stufe 7 seine Zieltemperatur zu erreichen.
Schon vor 10.00 Uhr kamen drei neue Schiffe, ein Tscheche, ein Italiener und ein Deutscher Einhandsegler. Letzterer schoss den Vogel ab, stand er doch mit Kapitänsmütze und Muskel-T-Shirt und sonst nichts am Steuer. Dabei hatte er die Knackgrenze weit überschritten. Er drehte einige Runden durch das Ankerfeld, weniger die Augen auf dem Tiefenmesser als auf die Besatzung der anderen Schiffe gerichtet. Die Tschechen mit vier Damen erkor er als Opfer aus, neben ihnen fiel sein Anker. Kaum laen die Schiffe parallel, lag er in Burt Reynolds Pose auf dem Vorschiff, ohne T-Shirt… Die tschechischen Damen zeigten sich wenig beeindruckt, was den Zipfezoaga zu weiteren Aktivitäten anstachelte. Am Bug stehend hob er den Anker und manövrierte sich mit viel Bugstrahlgetöse noch näher an die Tschechen. Die ignorierten ihn weiterhin und sprachen lieber ihren Bierdosen zu. Als der Wind auffrischte und die Tschechen zum Segeln aufbrachen, hielt es den Zipfezoaga auch nicht länger und er lichtete den Anker, neue Opfer suchen.
Tagsüber hatten wir wieder 34° und waren froh, als der Wind abends Kühlung brachte. Er drehte erst auf Süd, dann auf Nord und mir begann Schlimmes zu schwanen. Anscheinend ist es ein Naturgesetz, dass es uns immer wieder über die Ankerboje zieht. Bislang schaffte dies der Wind durch 180° Dreher. Das ist ihm inzwischen zu einfach, er geht subtiler vor. Erst die Kette bei kräftigem Westwind strecken, dann im rechen Winkel nach Norden ziehen, dann zurück nach Süden. Und als die Boje querab lag drehte der Wind auf Ost, frischte auf und schon hatten wir die Boje wieder neben dem Rumpf. Da es zunächst kräftig blies, war die Boje schon auf Höhe der vorderen Kabine und wir hofften, dass sie vorne vorbei treiben würde. Fehlanzeige, der Wind ließ nach, die Kettenspannung holte uns nach vorne und die Boje lag wieder auf Höhe des Saildrive, mal zwei Meter neben dem Rumpf, mal klopfte sie an. Der Wind bequemte sich nicht, die Situation aufzulösen, weshalb wir mit Maschinenunterstützung unsere Position bereinigten. Da es inzwischen kurz vor Mitternacht war, sahen wir die ISS unter der Kassiopeia vorbeiziehen.
Der Ostwind hatte zusätzlich die frische kühle Luft vertrieben und durch vom Land aufgeheizte ersetzt. Die stand in der Bucht bis zum Morgen.

Bild des Tages: Boje auf Kollisionskurs 

Montag, 21. Juli 2014

Sonntag 20.07.2014

Die Nacht war sehr ruhig, nur etwas heiß. Einzig der Laderegler stieß ein paar Mal einen Pfiff aus. Das bedeutet, die Batterie war immer um die 80% geladen. Den Kühlschrank haben wir um 19.00 eine Stufe zurückgestellt. Das schont die Batterie, lässt aber das Gefrierfach auftauen. Eigentlich hätten wir bis nach 20.00 Sonne zum Laden gehabt, wenn die nicht von den Regenwolken verdunkelt worden wäre.
Den Vormittag verbringe ich vor dem Rechner, weil die Verbindung mit Cosmote nicht funktioniert. Ich komme zwar auf die Cosmote-Homepage, aber nicht auf meine Anmeldeseite. Vor zwei Tagen hat das funktioniert. Jetzt habe ich bezahlt und habe keinen Zugriff mehr. Da soll man keine böse Absicht dahinter vermuten. Zusätzlich ärgerlich, weil zwei Wetterberichte für Dienstag Gewitter angesagt haben und wir das gerne verfolgen würden.
Ein paar Schiffe kamen, ein paar gingen. Es blieb sehr heiß bis in die Nacht hinein. Die Gewitter blieben weit weg. Trotzdem war der Sternenhimmel nicht so klar wie gewohnt.
Als wir schon in den Kojen lagen gab es einen kräftigen Schlag gegen den Rumpf, so dass das Schiff richtig schwankte. Zu sehen war im Wasser nichts. Später zog es regelmäßig an der Ankerkette, als wollte uns jemand nach unten ziehen. Sehr sonderbar…

Bild des Tages: Ruhe in der Bucht 


















Samstag 19.07.2014
Tag der Abfahrt in die Schweinebucht. Das bedeutet die üblichen Ablegevorbereitungen. Sonnensegel abbauen, Müll wegbringen, Wassertanks füllen, Stromkabel weg, Fenderbrett weg, Leinen zum Ablegen vorbereiten. So nebenbei fischte ich einige Dinge aus dem Wasser, einen Fußball, ein Kuh und einen Fender. Ein paar andere legten ebenfalls ab, fuhren aber in die Fahrrinne oder zu einer Marina. Auf dem Weg wurden sechs Turtels gesichtet. Die scheinen sich hier wohl zu fühlen. Das Log zeigte unterwegs 2,8 Knoten an, das konnten wir nicht glauben. Bis das Hand-GPS arbeitete, dauerte es eine gefühlte Ewigkeit. Beim Autonavi hat man ja praktisch sofort einen Standort. Schließlich zeigte das GPS 4,9 Knoten an. Das ist realistisch. Allerdings soll unser Standort 9 Meter unter dem Meeresspiegel sein. Das hoffen wir mal nicht. Fünf Schiffe sind in der Schweinebucht, fast alles alte Bekannte. Die italienische Twelve O Nine, der kleine gelbe Däne, ein deutscher roter Kat mit Landleine und ein kleiner Deutscher in der Buchteinfahrt.
Ab Mittag donnert es östlich hinter den Hügeln, praktisch unterbrochen. Der Westwind scheint zu schwach, die Gewitterwolken in die Berge zu drücken. So kommen wir in den Genuss von Regen. Wenigstens erst nach dem Abendessen. Den Sternenhimmel können wir leider nicht bewundern.
Bild des Tages: Regen in der Schweinbucht 

Freitag, 18. Juli 2014

Freitag 18.07.2014

Es war ein Irrtum, zu glauben, unser Urlaub beginnt, wenn wir im Wasser liegen. Das Auto aus der Marina holen stand als erstes an. Auf dem Weg zum Marinaboot tauchten (gleichzeitig!) drei Turtels im Hafenbecken auf. Und sie verschwanden nicht gleich wieder nach dem Luftschnappen sondern hielten wie Brustschwimmer den Kopf über Wasser und paddelten umher. Ein riesiges Tier kam bis an die Hafenmauer, der Kopf so groß wie von einem Menschen (Nein, es war kein Taucher und ich hatte keinen Restalkohol!). In der Marina, kaum zu glauben, die Rechnung war fertig. 195 € musste ich für Material und Marco bezahlen, an Liegeplatzgebühren habe ich weiter ein Plus von 1100 €. Im Shop berichtete Saki wieder von der Lage der griechischen Nation. Er sieht schlechter und war bei der Augenärztin, die stellte keine Sehschwäche fest. Jetzt greift er auf die 10 Jahre alte Brille zurück, die ihm seinerzeit, als er noch privat versichert war, der Arzt wegen seinem Astigmatismus verordnet hatte. Angela und Antonio würden zwar immer erzählen, Griechenland gehe es gut, er merke jedoch nichts davon. Er habe immer weniger Geld. Früher habe es bei der Einkommenssteuer 12.000 € Freibetrag gegeben, der sei jetzt bei 0. Für Haus, Auto oder Boot wurde schon länger das Einkommen fiktiv um jeweils einige Tausend Euro erhöht. Seit diesem Jahr werde für jedes Kind (und jede Ehefrau) der berechnete Einkommenssteuerbetrag um weitere 5000 € erhöht. Es gibt kein Kindergeld und keinen Kinderfreibetrag.
Gut dass das Militär genügend Spielzeug hat. Auf dem Flughafen standen heute zwei AWACS.
Die nächste Giechenlandstory erlebte ich bei Cosmote. Natürlich erinnerte sich die freundliche hilfsbereite Dame der letzten zwei Jahre an mich. Ich wollte nur mein Prepaid Konto aufstocken, 30€ für 30 Tage. Sie bedauere, Prepaid-Karten seien ausgegangen, die würden sie auch nicht mehr so schnell bekommen. Sie könne mir einen Monat 5 GB für 25 € anbieten. Natürlich nehme ich das, allerdings steht im Kleingedruckten, dass ich eine griechische Steuernummer brauche. Das sei kein Problem, sie würden mir beim Ausfüllen der Anträge (Mehrzahl!) helfen und mit mir zum Steueramt gehen. Allerdings erst nächste Woche. Nicht wegen ihnen, sie sind je keine staatliche Behörde, aber das Steueramt. Heut ist schließlich Freitag… Montag hilft mir nichts, aber bevor ich gehe, meinen sie, es dann heute versuchen zu wollen. Was nicht alles gefragt wird in den Formularen. Sämtliche Vornahmen der Eltern, einschließlich des Mädchennamens der Mutter. Und jeden zweiten Eintrag schreibt die Dame in das falsche Kästchen und muss mit Tipex ausbessern. So nebenbei erzählt sie mir, bei welcher Tragödie sie sich den Arm gebrochen hat, den sie in einer Schlinge trägt. Es ist eine sehr lange Geschichte mit einer geplanten Fahrt nach Korfu, Duschen, Telefonleuten und Seife auf dem Boden. Weiter kommt sie nicht, da sie bei den anderen Kundengesprächen mitmischen muss. Ja eigentlich sei sie krank geschrieben, aber sie sei die Chefin und ohne sie laufe hier nichts. Die älteren, die 70 oder 80-jährigen hätten nie gelernt zu arbeiten, die neue Generation, zu der sie gehöre, die sei zur Arbeit erzogen worden. Nach einer halben Stunde ist ein Formular ausgefüllt. Jetzt muss ich den Reisepass vom Schiff holen, die Steuerbehörde akzeptiert keinen Personalausweis. Auf dem Weg mache ich mir so meine Gedanken und frage dann bei meinem zweiten Besuch, ob es nicht einfacher wäre, die Aufstockung meines Kontos im Internet per Kreditkartennummer durchzuführen. Ja, das ginge natürlich auch. Mein Konto wird aufgerufen und Oh Schreck!, man kann nicht mit Kreditkarte zahlen, nur bar. Das wollte ich ja von Anfang an. Ob ich noch ein Guthaben hätte? Habe ich, 6 €. Da müsste ich ja nur 24 € zahlen, ich sollte doch sicherheitshalber bei der Zentrale anrufen und den genauen Kontostand erfragen. Das will ich nicht, ich zahle 30 € und alles wird gut werden. Ja, aber nächstes Jahr müsste ich rechtzeitig vorbei kommen, dass die Sache mit der Steuernummer erledigt werden kann. Werde ich ganz sicher machen…
Erschöpft geht es auf Einkaufstour zu Lidl und Massoutis, Diesel für den Golf und Benzin für den Außenborder tanken, Auto im Schatten parken und Schluss.
Am Nachmittag halte ich es doch nicht mehr aus. Ich teste den Cosmote-Internetzugang. Und tatsächlich, ich habe 39€ auf dem Konto.
Die Franzosen vom Schiff vor uns hatten eine erstaunliche Kondition an den Tag gelegt. Sie brabbelten (alle gleichzeitig) als wir ins Bett gingen und brabbelten wieder/immer noch, als wir aufstanden. Auch beim Ablegen hatte jeder die Klappe auf und dementsprechend war der Durcheinander. Ihre Nachfolger in der Lücke vor uns waren Italiener. Nachdem die Vorleine belegt war meinten sie, im Rückwärtsgang einen Belastungstest durchführen zu müssen. Damit rissen sie sich einen Ösenhaken ab, beachtlich für ein Stahlschiff.
Aus Osten ziehen abends immer Gewitterwolken auf, die sich im letzten Moment auflösen. Schön für uns.

Bild des Tages: Gewitterturm über Preveza

Donnerstag 17.07.2014

Der große Tag, es geht ins Wasser. Und Ari wirft bereits um 09.00 Uhr den Kran an und parkt ihn über uns ein. 11.00 Uhr war ausgemacht!!! Ari meint, er wollte schon mal in Position gehen, dass wir es uns nicht noch mal anders überlegen. Als ich ihm sage, dass wir auf den Außenborder warten, nimmt er sich der Sache an. Sonst müsse er ihn uns ins Becken bringen, weil irgendjemand das vergessen hat. Ohne Ari wäre die Marina aufgeschmissen. Mit der Handkarre bringt er den Außenborder, mit dem Gabelstapler hebt er das Beiboot so weit an, dass wir es an den Flaschenzug hängen können.
Beim ersten Versuch, die Rechnung zu bezahlen, sind Blondie und Sofia unter dem Tisch zugange. Ein Computerproblem, ich soll in 10 Minuten wieder kommen. Beim zweiten Versuch nach einer halben Stunde ein neues Problem, Blondie hat die Rechnung „verloren“. Ich soll zahlen, wenn ich mal wieder in der Marina bin. Ari hat meine Abwesenheit genutzt und Carola vom Schiff gescheucht, weil er es jetzt wassern will. Photoapparat ist auf dem Schiff, daher gibt es keine Bilder vom Schiff in den Gurten. Und unsere Leiter müssen wir selber zum Becken tragen. 14,5 Tonnen zeigte die Waage des Krans an. Dabei haben wir so viel an Land zurückgelassen. Die ganze Sache dauerte dann doch etwas länger, weil Aris „Neuer“ eine Habanera-Spezial-Einweisung bekam und uns wasserte. Schiff ist dicht, Motoren laufen. Ohne anzuecken kommen wir aus der Marina und legen an. Von unserem alten Moorinero und Olga werden wir freundlich begrüßt. Wie üblich gewährt uns Olga Rabatt, diesmal muss sie nicht mal beim Chef nachfragen. Und das Beste, seit zwei Tagen haben sie wieder Wasser. Gut, dass wir so lange gewartet haben.
Nach dem Anlegen fallen die üblichen Arbeiten an. Alle Fender auf eine Seite, Sonnensegel ausrollen, Nägel im Beton flach klopfen, Fenderbretter raus, zusätzliche Festmacher ausbringen, Landstrom anschließen. Und von der gegenüberliegenden Stegseite kläfft uns dabei ein englischer Köter an…
Erst am späten Nachmittag beginnt das Unterhaltungsprogramm. Vor uns legen Franzosen an, die Herren hinten im Cockpit, eine unbedarfte Dame vorne an der Leine. Später scheitern polnische Charterer auf einer 40er Lagoon beim Einparken. Ständiger Wechsel von Vollgas rückwärts und vorwärts funktioniert halt nicht. Ein englisches Motorboot machts besser, mit Bug- und Heckstrahlruder ein formvollendeter Powerslight in die Parkbucht.

Bild des Tages: Wir liegen in der Wassermarina. Dass es kein Bild vom letzten Jahr ist erkennt man woran?

Mittwoch, 16. Juli 2014

ittwoch 16.07.2014

Eine kühle Nacht, ohne Hundgebell, ohne Regenguss. Dass es so was noch gibt…
Die Jungs von Gullet Panagiota waren sehr fleißig, sie gehen schon heute wieder ins Wasser. Zusätzlich zur Reparatur des beschädigten Ruders haben sie gleich ein neues Antifouling aufgetragen. Aris Knecht darf den großen Kran bedienen und gibt Vollgas. Das braucht er mit uns morgen nicht machen…
Als ich bei Blondie die Rechnung zahlen will, ist diese natürlich nicht fertig. Konstantina müsste diese schreiben. Schön wenn man Kollegen hat, auf die man die Schuld abwälzen kann. Andererseits ist klar, dass die Rechnung nicht fertig ist, unser Außenborder wird uns ja auch nicht gebracht. Im Schiff wird nochmals groß umgeräumt, gestaubsaugt und geputzt. Obwohl sich das für die paar Wochen nicht lohnt. Schon am 11. August gehen wir dieses Jahr wieder aus dem Wasser. Unser ausgelagertes Holz samt Rettungsinsel, Genuarollanlage und Hundefutter wird wasserdicht unter dem Schiff eingepackt. Darauf folgt der finale Decksputz.
Es scheint dem Esel in der Actio Marina nicht mehr zu gefallen. Heute Abend hat er sich wieder in der Cleopatra eingeschlichen. Ganz moderner Cowboy hat sich der Mulinero auf den Roller geschwungen und den Esel zum Tor hinaus getrieben, unterstützt von Treiberhund Socke.

Bild des Tages: Gullet

Dienstag, 15. Juli 2014

Dienstag 15.07.2014

Carola war extra früh aufgestanden, um Wäsche zu waschen. Die Sonne verschwand dann rasch hinter dunklen Wolken. Bei zunehmendem Wind schafften wir es gerade noch vor dem Regen, die Sonnensegel einzurollen und die Luken zu schließen. Die Wäsche musste natürlich in den Trockner. Der Regen war unergiebig, deshalb wurde das Deck mit dem Wasserschlauch vom Dreck befreit. Bei uns kommt es ja üblicherweise zu Gewittern wenn es heiß ist und es sich abkühlt. Hier ist es genau anders herum. Es war die letzten Tage angenehm kühl (unter 30°), jetzt kommen Gewitter und danach soll das Thermometer auf über 30° ansteigen. Bei den Belgiern im Ankerfeld vor der Aktio hat der Anker nicht gehalten. Sie haben sich an die Hafenmauer von Preveza geflüchtet.
Für Donnerstag 11.00 Uhr steht der Krantermin. Ob Konstantina es schafft, uns bis dahin unseren Außenborder bringen zu lassen, werden wir sehen. Die Wassertanks wurden gefüllt und der Anker gehoben. Letzten Innarbeiten erledigt und der Kühlschrank abgetaut. Tagsüber lassen wir ihn über Batterie und die Solarpaneele laufen. Pünktlich jeden Tag um 20.30 Uhr tönt der erste Regleralarm. Danach bleibt die Batteriespannung lange auf 12,65 V.
Laut Thalia hätte an den Stränden nördlich von Preveza die letzten Wochen keiner gebadet, weil die Wellen so hoch gewesen wären. Wir haben hier keine besonders großen Wellen wahrgenommen.
Bei der Rückfahrt wurden wir wieder von der Polizei kontrolliert. Anscheinend ist meine Kritik angekommen. Diesmal wurde der Führerschein kontrolliert (der Fahrzeugschein nicht) und wohl mein Name mit der Fahndungsliste abgeglichen. Welch Glück, dass ich in Griechenland keine Steuerschuld habe, sonst hätten sie mich wohl kassiert.

Bild des Tages: Schneeball in Griechenland

Montag 14.07.2014

Diese Nacht wurde um ein neues Tier bereichert. Zweimal galoppierte ein Esel vorbei. Und genau vor dem Häuschen der Köter ließ er seinen Kampfschrei los. Die Reaktion der Köter war klar, Kläffen dass sich die Stimme überschlägt. In den frühen Morgenstunden tröpfelte es wieder dreimal.
Ich pirschte mich Laufe des Vormittages an Marco heran und als er mich sah, stand ihm sein schlechtes Gewissen ins Gesicht geschrieben. Um 13.00 werde er vorbei kommen. Die Zeit bis dahin verbrachte ich mit der Neuinstallation von Cosmote. Mit dem neuen Windows wollte die alte Version nicht mehr. Mit vielen Umwegen gelang der Start und auf der Begrüßungsseite kann man jetzt zwischen verschiedenen Sprachen wählen. Englisch und… Russisch.
Zwischendurch kam der Belgier vorbei. Wir hatten ihn, bzw. sein Schiff bereits am Mittwoch in Preveza gesehen. Er hat bei Meganissi seine Schraube verloren. Und tauchend wieder gefunden, in 18 Meter Tiefe im Seegraß, mit viel Glück. Er hat sie provisorisch mit einer kleineren Schraube befestigt, die große war ja weg. Jetzt fährt er mit dieser Maschine halt nur noch vorwärts. Es gibt schon coole Segler…
Nicht um 13.00 Uhr, aber immerhin kurz vor Dienstschluss kam Marco vorbei. Er sah sich die Sache an, ließ den Motor mal laufen und schloss sich den Diagnosen des Forums an. Der wassereinlass liegt zu tief und es ist Luft im System, das schafft die Pumpe nicht. Im Wasser und mit etwas erhöhter Drehzahl würde das schon gehen. Dass Luft im System und der tiefe Ansaugpunkt früher von der Pumpe bewältigt wurden, sah er nicht als Problem. Bei einem erneuten Versuch mit Flusher und Stöpsel im unteren Auslassloch schaffte es die Pumpe immer noch nicht. Wir leerten eine Kleiderbox und schufen damit ein Gewässer für den Saildrive, in dem alle Einlassöffnungen unter Wasser waren. Mit erhöhter Drehzahl saugte die Pumpe schließlich die Luft aus den Schläuchen und der Wasserstrahl aus dem Auspuff war zufriedenstellend. Bleibt die ungeklärte Verschlechterung der Pumpleistung.
Ari holte ein griechisches Gullet aus dem Wasser, bei dem sich wohl das Ruder verklemmt hatte. Und den Kran stellte er so ungeschickt ab, dass ich keine Verbindung zum Internetz bekomme.

Bild des Tages: Aufziehendes Gewitter hinter kaputten Gullet.