Dienstag, 12. August 2014

Montag 11.08.2014

So einen Weckruf hatten wir schon lange nicht mehr. Da schlich sich der griechische Fischer von gestern abend ohne Motor an, um sein Netz einzuholen. Dafür brauchte er aber Licht und für seine Lampen Strom. Also riss er den kleinen Benzingenerator an, der ungedämpft und ohne Auspuff alle Ankerlieger an Deck holte. Wir holten kurz vor 09.00 den Anker hoch, wieder war dieser voller Schlamm. Die Rückfahrt war unspektakulär, einige Turtels, ein Delphin und viel Seegras. Wir waren früh dran und drehten eine Abschiedsrunde vor Prevezas Hafenmauer. Um 10.45 waren wir vor der Marina und wurden gleich reingewunken. Das Einfahren in das Becken war diesmal ein Problem. Ein kräftiger Strom in den Golf versetzte mich immer wieder mit dem Heck, noch bevor ich auch nur zwei Meter in das Becken fahren konnte. Dank der Stege links und rechts des Beckens war ein langsames Antreiben nicht möglich. Und etwas mehr Geschwindigkeit bei der Anfahrt half auch nichts. Schließlich wurde ein Marinero ins Schlauchboot gesetzt, der mit der längsten Dienstzeit und dennoch der unfähigste. Er hätte ja nur unser Heck gegen den Strom drücken müssen, wenn wir in das Becken fahren. Immer und immer wieder legte er sich längsseits neben uns und schabte an den Fendern entlang. Irgendwann wurde es Ari zuviel und er sprang ins Schlauchboot, um Anweisungen zu geben und Hand anzulegen. Murinero kurbelte wie wild am Steuer, gab vorwärts und rückwärts Gas und Ari verzweifelte. Schließlich setzte er sich selbst ans Steuer, drückte unser Heck und wir waren im Becken. Unsere linke Seite ist mit Autoreifenabrieb schön verziert. Um es schnell zu machen ließ uns Ari nicht vom Schiff sondern krante uns auf der Hinterbank sitzend raus. Erst über Land durften wir absteigen. Hochdruckreinigen sparten wir uns wieder, da der Bewuchs minimal war.
Hier kam Jan von der Liebele zu uns, den wir zuletzt in Sibari getroffen hatten. Die Liebele hatten wir regelmäßig in Lefkas gesehen, nicht aber die Besatzung. Sibari versandet weiter jedes Jahr, erst vor ein paar Tagen wurde die Zufahrt freigegeben.
Unser Drama setzte sich fort, die Direktion hat angeordnet, uns an einen anderen Platz zu stellen. Ganz nach hinten an den Rand. Eigentlich kein Problem, aber ein Motorboot steht quer davor und der Kran musste quer fahren, um in die richtige Position zu kommen. Als er da stand, kam Ari wutschnaubend an und fragte den neuen Kranführer, wie er den gedenke mit dem Kran wieder rauszufahren, wenn er uns abgeladen hat. Querfahren wäre dann natürlich nicht mehr möglich gewesen. Also wieder raus und an den richtigen Platz. Wir schauten der ganzen Aktion im Schatten stehend zu.

Als das Schiff endlich stand legten wir die Leiter an und die üblichen Arbeiten wurden erledigt. Unterwasserschiff abschrubben, Toiletten spülen, Fender und Festmacher abduschen, Anker und Ankerkette runter. Und heiß war es, 35° im Schiff. Zumindest das Duschen mit kühlem, kräftigen Wasserstrahl war sehr angenehm. Zwei Minuten später waren wir wieder feucht vom Schweiß. Bis 23.00 waren es immer noch 29°. Das ist viel zu warm zum Schlafen.

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