Samstag, 30. April 2011

Freitag 29.04.2011


Der Wetterbericht für die nächsten Tage verspricht immer wieder Regen. Keine drei trockenen Tage am Stück, um die Scheibe zu wechseln. Wir wollen allerdings nicht bis Ende nächster Woche damit warten. Und wer weiß, ob dann das Wetter länger hält. Am Anfang steht wieder der Ausbau der alten Scheibe. Innerer Holzrahmen weg. Das Eck mit Hartmuts dauerklebrigem Silikon von selbigem gereinigt. Schrauben raus, Löcher ausgebohrt. Scheibe von innen mit viel Luft dazwischen abgeklebt. Löcher in die Scheibe gebohrt, Scheibe mit Stichsäge knapp innerhalb des Rahmens ausgeschnitten. Mit der Tauchsäge zuerst zwischen Scheibe und Kleber geschnitten, dann den verbliebenen Scheibenrahmen in kleine Teile portionieren. Beim Auseinanderbrechen der einzelnen Teile entsteht die Vermutung, dass diese Scheibe schon mal mit Aceton behandelt wurde. Das Plexiglas ist extrem weich, verbiegt sich eher, als es bricht. Mit Brechstange und Jagdmesser wird dann Teil für Teil losgelöst. Am oberen Rand ist im Kleber eine tiefe Lücke, in der sich natürlich Wasser angesammelt hat. Carola widmet sich in der Zwischenzeit unserem Edelstahl. Stahlfix bringt sich nicht weiter, die Sauerei durch den ablaufenden Dreck ist zu groß. Bleibt nur Never Dull, und das ist recht mühsam. Die Sika-Klebeschicht der Scheibe wird in einem Stück vom Deck gelöst. Das verbleibende Sika fällt der Nylon-Fächerbürste, angetrieben von der Bohrmaschine zum Opfer. Ohne das Klebe-Silikon ist der Dreck an Deck überschaubar und lässt sich wegkehren. Das Fenster wird provisorisch abgeklebt und das Deck abgespritzt. Da der Schlauch schon mal da ist, werden gleich beide Tanks gefüllt. Nebenbei wurde unser Nachbarschiff gewässert. Ein von Franzosen bewohnter Kat der gleichen Marke wie unserer. Die auch den französischen Elektriker hatten. Die hatten einen hiesigen Engländer engagiert, den Kat herzurichten. Selbst als der Kat in den Gurten hing, waren die noch zu Gange, weil sie noch nicht fertig waren. Wie unser Kat wurde dieser zunächst mit einem Hubwagen angehoben und aus der Boxengass gefahren, bevor er in den großen Travellerlift kam.
Bild des Tages: Abgedecktes Loch im Schiff

Donnerstag, 28. April 2011

Donnerstag 28.04.2011

Wie vorhergesagt ist es auch heute kühl und regnerisch. Welche Arbeit könnte passender sein, als Deck und Rumpf zu reinigen. Ich schnapp mir den Hochdruckreiniger, alle sichtbaren und bekannten Schiffsöffnungen werden geschlossen und los geht es. Der Sand lässt sich gut entfernen, aber die schwarzen Streifen und die gelbliche Verfärbung bleiben. Und immer wieder spült es schwarzen Sand von unserer letztjährigen Sandstrahlaktion über Deck. Der Dreck wird uns sicher noch Jahre verfolgen. Eine nasse Angelegenheit heute. Entweder bläst der Wind den Wasserstaub umher, oder es regnet oder es tropft vom Schiff. Der im Cockpit verbliebene Rest unseres Tisches wird bearbeitet, der abblätternde Lack fliegt tatsächlich weg. Allerdings überall hin. Und er bleibt überall kleben und ist andererseits so leicht, dass er sich schlecht wegspülen lässt. Danach ist die nicht funktionierende Lampe in hinteren Werkstattraum dran. Es findet sich versteckt hinter an der Wand hängenden Expandern ein Schalter, der zumindest auf die zuführenden Kabel Strom bringt. Die Lampe geht dennoch nicht. Also Röhren austauschen. Die Ersatzröhren sind natürlich gut versteckt im hintesten Eck eines Schrankes. Und natürlich liegt es nicht an der Röhre. Irgendetwas an der Lampe ist hinüber. Der Schalter ist es nicht, wie es sich nach einer Überbrückung zeigt. Weg mit der Lampe, sie wird durch eine LED-Lampe ersetzt werden. Erstaunlicherweise ist das Wasser der Dusche heiß. Obwohl kaum die Sonne schien.

Mittwoch 27.04.2011

Da sich das Wetter nicht gebessert hat starten wir heute einen richtigen Großeinkauf in Preveza und leisten und dafür auch die Tunneldurchfahrt für 3 € den einfachen Weg. Und in Preveza ist die Hölle los. Statt in den Kaffeehäusern zu sitzen verstopfen die Griechen mit ihren Autos die kleine Stadt. Und sonderlich erfolgreich sind wir beim Einkaufen auch nicht. So banale Dinge wie eine Kokosmilch zum Kochen oder Azeton können wir nirgends auftreiben. Inzwischen hat es sich so richtig eingeregnet. Die gute Sache daran. Unsere Scheiben erweisen sich als bislang dicht. Die schlechte Sache. Da ich die Deckenverkleidung im hinteren Teil der Werkstatt abgebaut habe, entdecke ich dort ein Leck im Deck. Die beiden Löcher, welche der Augbolzen hinterlassen hat und die ich mit Tape abgeklebt habe, die sind dicht. Aber daneben sickert das Wasser durch. Franzmann hat die Steuerkonsole verkürzt um für seinen hinrissigen Einstieg das Deck aufschneiden zu können. Und das hat er oder seine Brasilianer stümperhaft zulaminiert. Da dürfen wir nachbessern. Lothar von nebenan wird unverhofft zu Wasser gelassen. Der Kran war halt gerade frei. Die schwimmen jetzt an unserem alten Platz am Wasser. Der Regen hat eine Menge Sand aus der Wüste mitgebracht. Alles ist rot und sandig.

Dienstag, 26. April 2011

Dienstag 26.04.2011


Wie angekündigt begann es in der Nacht kräftig zu blasen. Der Regen war allerdings nicht überzeugend. Drei- viermal ein Schauer, das wars. Ich nutzte das schlechte Wetter zu einer Einkaufstour nach Preveza. Es waren so viele Segler, dass Bus und Boot gefüllt waren. Der Erbschleicher fuhr das Boot. Er bekam diesen Namen, weil er sich die Tochter vom Chef an Land gezogen hat und dadurch automatisch gemäß den Statuten der griechischen Familienvetternwirtschaft in der Marina mitmischen darf. Dabei hat er wohl nicht so den richtigen Durchblick, weder als Bus- noch als Bootsfahrer. Aber er darf alles, auch die Travellifte bedienen. Und er hat schon ein eigenes Büro, für was auch immer. Bei der Bootsüberfahrt heute wollte er auf jeden Fall bei auflandigem Wind und mittleren Wellen an der Hafenmauer längsseits anlegen. Als das Schiff an der Mauer lag, fiel ihm auf, dass das alles eher ungünstig war. Es dauerte eine gewisse Zeit, bis diese Einsicht sich einstellte. Dann griff er dankbar den Vorschlag eines Seglers auf, doch ein paar hundert Meter weiter an der Mauer anzulegen, die durch den Frachthafen vor Wind und Wellen geschützt wäre. Beim Ablegen durfte das Heck mit der Mauer Bekanntschaft schließen. Als er uns abholte hielt er vor dem Festmachen länger an und polsterte das Schiff ringsum ab. So recht wussten wir mit dem unklaren Wetter nichts anzufangen und erledigten Kleinzeug. Um die Verankerung eines Augbolzens überprüfen zu können, demontierte ich die Holzverkleidung des hinteren Werkstattraumes. Davor musste ein Lampe weg. Eine wunderschöne, aber nicht funktionierende. Kein Strom auf der Leitung. Die Deckenverkleidung war mit unterschiedlichsten Schrauben befestigt, eine halbiert sich beim Herausdrehen und ich durfte den Stummel danach mit der Zange herausdrehen. Es zeigte sich, dass der Augbolzen gut verankert war. Ein anderer, eigentlich überflüssiger, dafür umso weniger. Also raus damit und wir haben wieder zwei kleine Löcher im Deck. Die Schrauben des Bolzen waren wieder französisch gut mit irgendwas verschmiert. Eine Arbeitslampe erhielt einen deutschen statt des bisherigen fremdländischen Steckers. Und sie funktionierte danach noch. Carola versuchte sich an den Kleberresten unserer Küchenfenster Plastikfolienabdeckung. Danach wurden die Fugen zwischen den Küchenfließen aufgeweißt. Geregnet hat es den ganzen Tag nicht, aber gegen Abend frischte der Wind nochmals kräftig auf nicht weit weg blitzet es heftig.
Bild des Tages: Auch ich darf mal lesen.

Montag, 25. April 2011

Montag 25.04.2011


Es herrscht Ruhe in der Marina, weshalb wir länger schlafen können. Danach wird das Umräumen der Werkstatt fortgesetzt. Bei einer Heißluftpistole wird der argentinische Stecker durch einen deutschen ersetzt. Das hätte ich mir sparen können, das Teil funktioniert nicht. Weitere Geräte kommen auf den Stapel für den Flohmarkt am 05. Mai, anderes landet auf dem Müll. Im Gegensatz zu Italien interessiert hier unser Müll niemanden. Alles bleibt liegen. Da unsere Fenster zumindest den Tau draußen halten, wagen wir was Neues. Die Fenster über der Küche werden bearbeitet. Da heißt es erst einmal abdeckende Plastikfolie entfernen. Die Folie ist nicht das Problem, aber das Klebeband. Ein Teil des Klebers bröselt, der andere verschmiert klebrig. Nächster Schritt, Schrauben raus. Nächster Schritt, Löcher ausbohren. Nächster Schritt, Löcher von innen mit Epoxy zuspachteln. Nächster Schritt, von außen Pantera in die Löcher und auf die Risse in den Scheiben. Innen haben wir jetzt eine glatte Fläche ohne Schrauben (außer der einen Scheibe über dem Navi, die noch gewechselt werdenwird). Jetzt können wir diese Flächen und die von Theo zulaminierten Öffnungen anschleifen und mit Topcoat versiegeln. Dann wäre innen diese Episode endgültig abgeschlossen. Und wenn wir Glück haben und die Scheiben über der Küche durch unser Provisorium dicht sind, haben wir einen Sommer mit unverklebten Scheiben vor uns. Wenn sie nicht dicht sind, wird halt wieder mit Plastikfolie abgeklebt. Das Wetter ändert sich tatsächlich, es ist schwül und diesig. Carolas Knie melden Regen und Wind.
Bild des Tages: Spachteln, ich liebe es…

Sonntag 24.04.2011


Sonntag, Feiertag, aber nicht für uns. Es ist wieder mal an der zeit, die Werkstatt aufzuräumen und auszusortieren. Um einen praktischen Plastikbehälter anders nutzen zu können, muss ich das Angelzeug umsortieren. Der Kat nebenan wird bezogen, Lothar ist mit dem Wohnmobil aus Deutschland angekommen. Angeblich bringt er besseres Wetter mit. Am frühen Nachmittag brechen wir auf und fahren nach Nidri zur Rush zum Grillen. Andere Segler erzählen hier, dass an den italienischen Mautstationen kräftig betrogen wird. Bis zu 5 € zu wenig Wechselgeld wird zurückgegeben. Und die ganz raffinierte Masche. Der Mensch im Häuschen schiebt ein Ticket mit einer ganz kurzen Fahrstrecke in den Apparat, sagt er will das Geld für die lange Strecke, die deutsche Autos üblicherweise zurücklegen und schiebt den Differenzbetrag ein. Und die Griechen sind ein weiteres Thema. Die wollen ja ihre Häfen verkaufen, die sie erst mit EU-Geldern gebaut haben. Und auch dabei haben sie getrickst. Beim Bau durch die EU zahlt Griechenland erst bei Fertigstellung, deshalb wird nichts fertig gebaut. Griechenland zahlt mit EU-Geldern die eigenen Arbeiter, ohne selbst was dazuzuzahlen. Richard empfiehlt uns für unseren Cockpittisch die Beize. Einstreichen, abwarten, abspachteln und mit Stahlwolle nacharbeiten. Und auch für andere Themen ist er eine unerschöpfliche Quelle an Ratschlägen.
Bild des Tages: Die Ankerbucht bei Nidri füllt sich, wieder mal ohne uns…

Samstag, 23. April 2011

Samstag 23.04.2011


Kein Mensch arbeitet heute, also können wir mal bis 09.00 ausschlafen. Und dann ist es auch gar nicht mehr so kalt zum Frühstücken. Während Carola die Waschmaschine bewacht, widme ich mich der kleinen Lampe über dem Navitisch. Es ist ja ein praktisches Ding, man kann es durch einen Rotfilter dimmen und so nachts die Augen schonen. Und es hat ein Spiralkabel, so dass man es zum Ausleuchten in der näheren Umgebung verwenden kann. Nur ist das Spiralkabel bröselig geworden. Ständig findet sich irgendwo ein kleiner schwarzer Krümel. Als ich mich ans Lösen der Kabelverbindung mache, treffe ich auf die übliche französische Elektroarbeit. Die Lüsterklemme ist dick mit Isolierband umwickelt, dessen Kleber nur mehr an den Fingern klebt, da aber gut. Unter der ersten Schicht Isolierband finde ich zwei getrennte Lüsterklemmen, eine für jedes Kabel. Und jede nochmals mit Isolierband umwickelt. Der Katamaran neben uns wird seit längerem auf das Eintreffen der Eigner vorbereitet. Der Elektriker kommt mit einem Auto, dass selbst für griechische Verhältnisse ein Schrotthaufen ist. Und er ist Franzose. Gute Fahrt Kollegen von nebenan… Fenster weiter einkleben ist der nächste Programmpunkt. Der Spalt innen zwischen Scheibe und Deck ist etwas unzugänglich, so dass wieder mal liegende Überkopfarbeit angesagt ist. Außen kleben wir zunächst die Scheibe ab und dann wird auf dem rutschigen Deck Pante ausgepresst und mit der Telefonkarte abgezogen. Zwischendurch hat jemand an den Rumpf geklopft, aber wir konnten unsere Arbeit nicht unterbrechen. Willi, der Holländer ist wieder da. In Holland sei das Wetter viel besser als hier. Das haben wir uns schonlange gedacht. Da wir unseren Cockpittisch vom alten Lack befreien wollen, versuche ich, den einen Klappteil abzuschrauben. Ohne Schlagschrauber lässt sich keine einzige Schraube lösen, einige zerbröseln. Sind natürlich Messingschrauben, inzwischen alle recht brüchig. Den Lack zu entfernen stellt uns vor gewisse Schwierigkeiten. Er ist schön schiffig gebaut, mit Grätings. Dadurch haben wir viele rechtwinklige Löcher, von deren Rändern wir den Lack abkratzen müssten. Da versuchen wir doch den Publikumsjoker. Kann oder darf man Teakholz abbeizen???
Bild des Tages: Scheibe verfugen

Freitag, 22. April 2011

Freitag 22.04.2011


12° hatte es am Morgen. das ist für uns inzwischen ganz akzeptabel. Ein dicker Pulli über dem T-Shirt genügt. Nachdem das Deck einigermaßen trocken ist, wird die Plane vom Fenster genommen. Zur Wärmedämmung habe ich noch unsere Cockpitsitzmatte drüber gelegt. Erfolg hat es keinen gehabt. Heute ist der große Tag der neuen Scheibe. Sie kommt aus dem Karton. Diesmal müssen wir sie noch zurecht sägen. Bei so windschiefen Fenstern ist das Anzeichnen des zukünftigen Formates nicht so einfach. Beim Sägen selbst haben wir uns den Fehler des letzten Jahres gemerkt. Keine teuren Brillen aufsetzen. Beim Sägen schmilzt das Plexiglas und fliegt durch die Gegend. Wenn es auf ein Brillenglas aus Kunststoff trifft, haftet es sich an und die Beschichtung ist hinüber. Carola hält die Scheibe, ich säge. Mindest dreimal wird jeder Schnitt ausgeführt, da das neue Plexiglas noch schneller wieder zusammenklebt als das der alten Scheiben. Nach dem Sägen werden die Kanten rund geraspelt und geschmirgelt. Scheibe reinigen, Deck putzen und mit Azeton vom Fett befreien. Scheibe probeweise einlegen und mit den aus Pante selbst hergestellten Abstandshalter positionieren. Inneren Rand anzeichnen, abkleben, primern. Deck abkleben und warten, bis die Sonne tiefer steht. Dann wird es ernst. Die erste Panterawurst kommt aufs Deck. Die Abstandshalter werden eingeklebt und die zweite Wurst folgt. Kurz vor Schluss natürlich ist die Kartusche leer. Mit Saugnäpfen wird die Scheibe aufs Pante gepresst und mit weiteren Abstandshaltern im Rahmen positioniert. Schnell innen das überschüssige Pante weggekratzt und mit einem anderen Pantera draußen die Fuge gefüllt. Dieses Zeug soll elastischer sein. Auf jeden Fall ist es dünnflüssiger. Da wir vergessen haben, außen die Scheibe abzukleben, wird die Feinarbeit morgen erledigt. Dann müssen wir eh auch von innen nachdichten. Es werden übrigens noch Wetten angenommen, ob wir es geschafft haben, diese Scheibe dicht einzubauen. Im Moment stehen die Quoten gegen uns. Da noch Arbeitszeit übrig ist, füllen wir einen Wassertank.
Bild des Tages: Neue Scheibe neben alter Scheibe

Donnerstag, 21. April 2011

Donnerstag 21.04.2011


Und als krönender Abschluss hatten wir gestern keine WLAN-Verbindung.
Carola fuhr heute nochmals nach Preveza, um vor Ostern die Vorratskammern aufzufüllen. Und tatsächlich traf sie Thallia, unsere Wirtin vom Mythos. Es ist natürlich alles eine Katastrophe, der Winter war kalt, die Steuern wurde erhöht und werden nach Ostern wieder erhöht, die Mutter bekomt 20 € weniger Rente und muss die Medikamente selber zahlen. Und überall die schwarzen Männer. Bei Igoumenitsa müssen die wohl in einem Straßentunnel hausen. In der ganzen Umgebung gebe es keine Ziege und kein Huhn mehr. Aus Athen ziehen die Leute zurück aufs Land und widmen sich wieder der Landwirtschaft, da es hier nicht so schlimm mit den schwarzen Männern sei. Trotzdem lässt Thallia ihre Wirtschaft über Ostern zwei Tage zu. Ich überprüfe derweil die Schrauben unseres provisorischen Biminidaches. Carola hatte die Phantasie, dass wir die nicht mehr auf bekommen, wenn wir es doch mal bis zum Ösi schaffen sollten, um den neuen Rahmen anschweißen zu lassen. Danach ist wieder das Fenster dran. Ich rück ihm mit 40er Schleifpapier zu Leibe. Und natürlich mit der Spachtel. Tatsächlich wird das Dreckssilikon weniger. Dafür seh ich aus wie ein schwarzer Mann. Alle Löcher werden ausgebohrt. Als nächstes entfernen wir die Plastikfolie, die wir dieses Mal schlauerweise schon von Beginn an unter die Fensteröffnung geklebt haben. Dann ist wieder Putzen angesagt. Nebenbei werden weitere Löcher auf die Epoxyfüllung vorbereitet. Bei unserer letztes Jahr eingebauten neuen Log- und Lot-Anzeige (noch immer unbenutzt) waren noch die Löcher vom Vorgängermodell vorhanden. Und unter der Motorsteuerung baumelten ewig Drähte aus einem Kabel durch das Deck. Das Kabel wurde nach innen gezogen, das Loch wird verschwinden. Diesmal geben wir zum Epoxy etwas Farbe dazu. Bedeutet, wir stecken den Rührstab in den weißen Klumpen im Farbhaferl. Diese Scheibe hatte deutlich mehr Schrauben und damit auch Löcher. Mit dem Schaschlikstab wird das Epoxy in die Löcher gestrichen. Carola streicht alles mit der Kreditkarte glatt. Beim Einkauf von Abklebeband in der Nachbarmarina treffe ich Les. Von seinem Großauftrag hat er noch nichts gehört. Im Moment saniert er hier ein altes Holzschiff. 3 Lagen Epoxy mit Glasfasergewebe, 3 Lagen Spachtel und immer wieder schleifen. Bis Juli muss es fertig sein, dann geht es in Charter. In der Werkstatt ist wieder Aufräumen angesagt. Die letzten Folgen des Regens werden aufgewischt.
Bild des Tages: Putzen, was sonst

Mittwoch 20.04.2011


Der gestrige Abend war schon etwas wärmer als der letzte. Allerdings zogen dunkle Wolken auf. Um 21.00 konnten wir gerade noch die ISS durch die Wolkenlücken flitzen beobachten. So hell hatten wir sie noch nie gesehen. In der Nacht fielen tatsächlich ein paar Tropfen. Nicht zu verwechseln mit den Geräuschen der Plane, die wir über die gelöcherte Scheiben gelegt hatten. Der Morgen war kalt wie eh und je. Trotz ungetrübtem Sonnenschein. Der wurde später zum Wäschetrocknen genutzt. Wir klebten diesmal gleich Plastikfolie unter die Scheibe. Danach vier Löcher in jede Ecke gebohrt und Einsatz Stichsäge. Immerhin habe ich schon nach ein paar Zentimetern bemerkt, dass es sich mit einem Holzsägeblatt durch Plexiglas recht schwer schneidet. Als nächstes mal grob mit der Tauchsäge von innen unter die Scheibe geschnitten. An einer Seite war praktisch kein Widerstand vorhanden. Eigentlich hatte ich den Rand schon in 4 cm Abschnitte eingeteilt, wegen der unzureichend erscheinenden Verklebung habe ich zumindest die eine Seite nur an den beiden Ecken eingeschnitten. Und tatsächlich, sie ließ sich mit dem Stemmeisen rausbrechen. Großflächig hat sich das Sika eben nicht mit der Scheibe verbunden. Die anderen Seiten stückelte ich dann doch in 10 cm Abschnitte. Stemmeisen drunter, hochgestemmt, mit dem Jagdmesser das Sika geschnitten. Die Schnitte an meinem Unterarm stammen nicht von selbigem, sondern vom Aufliegen auf den scharfen Rändern. An diese Luke war noch blöder ranzukommen als an die letzte. Ständig rutschte ich ab. Da bleibt nur eines, am Rand des Ausschnittes festhalten. Und damit ist die Hand voller Batz. Ja nichts anderes damit anfassen!! Und immer war der Batz des alten Silikon auch an allen Geräten. Das alte Sika wurde dann mit der nach geschärften Spachtel von Deck und Rand geschabt. Mehr als 1 cm dick war es aufgetragen. Völlig nutzlos, da nicht dicht. Leider ließ sich der Rest an Sika nicht wie bei der Salonscheibe mit dem Exzenterschleifer entfernen. Die Oberflächen waren zu uneben. Mit dem Dreiecksschleifaufsatz des Multitool ging etwas besser, aber auch nicht befriedigend. Die Lösung war der Nylon-Fächeraufsatz für die Bohrmaschine. Sika weg von Deck und über Deck verteilt. Eigentlich kein Problem für den Wasserschlauch, aber… Die kleinen Sikateile, die sich mit dem Silikonbatz verbunden haben, die interessiert der Wasserstrahl überhaupt nicht. Die bleiben an Deck hängen und warten nur darauf, sich an unsere Schuhsohlen zu kleben und sich auf dem Deck verschmieren zu lassen. Zumindest ist heute die Dusche schön heiß. Dank der Sikaverschleuderung mit unterschiedlichsten Maschinen sehe ich aus wie Sau.
Bild des Tages: Scheibenausbau mit Stemmeisen und Messer

Dienstag, 19. April 2011

Dienstag 19.04.2011


Es wurde erwartungsgemäß auch über Nacht nicht wärmer. Nicht einmal die Sonne weckte uns. Da sich der von Yahoo angekündigte Sonnenschein als dicke Bewölkung entpuppte, änderten wir das heutige Programm. Statt Fensterausbau Einkaufen. Als wir zurück am Schiff waren, kam die Sonne raus. Der Zweitanker wurde mit einem Wirbel mit der Kette verbunden, dass sich die Kette nicht verdreht, wenn das Schiff mal vor Anker liegen sollte und sich ein paar Mal um den Anker dreht. Dann wird der nächsten Scheibe zumindest ein bisschen zu Leibe gerückt. Die Schrauben kamen raus und mit dem Messer wurde von oben zwischen Sika und Scheibe geschnitten. Ging teilweise wie durch Butter, An den unteren Ecken stand noch das Wasser in einem Spalt zwischen Sika und Deckswulst. Von innen kratze ich Hartmuts Empfehlung aus Sibari von der Scheibe. Dauerhaft elastisches Silikon. Es ist tatsächlich elastisch geblieben, verschmierend wäre der bessere Ausdruck. Und gedichtet hat es auch nicht. Und fast hätten wir es vergessen. Wir wollten unsere Salonscheibe abdichten. Auf Deck in 1,5 cm Breite schräg hoch zum Oberrand der Scheibe Pantera. Auf den letzten Zentimetern tappe ich mit der hand in den schwarzen Batz und natürlich auch mal auf Deck. Gelobt sei Azeton. Die Sonne verschwand immer wieder hinter Wolken und der auffrischende Wind trug ebenfalls nicht zu unserer Erwärmung bei. Unsere alten Bekannten vom letzten Jahr, die Two Easy kam heute an Land. Mit großem Schild „FOR SALE“. Besser wäre zu verschenken…
Bild des Tages: Präfinale Grätsche beim Sikaschneiden. Gerade auf der Schräge ist natürlich keine Antirutschbeschichtung.

Montag, 18. April 2011

Montag 18.04.2011


Als ich gestern Dank neuem Stromanschluss den Rechner anwarf, was geschah? Ich hatte aus dem Schiff heraus Internetzugang. Da hätte ich mich den Ausflug am Morgen, das Laptop Auf und Abbauen, das Sitzen in der Kälte, alles sparen können. Die Nacht wurde dann richtig kalt. 8° am Abend und entsprechend kälter am Morgen. In den Bergen, inzwischen relativ nah bei uns, liegt Schnee. Nachdem wir uns etwas aufgewärmt haben (Haferflocken mit kalter Milch zum Frühstück sind der Erwärmung nicht gerade förderlich) wird erst einmal aufgeräumt. Ich geh wieder an den alten Stromanschluss und siehe da, er funktioniert. Das undichte Fenster der Werkstatt wird ausgebaut, alles geputzt und neu mit Pante verklebt. Auf dem Weg zu Pavlos treffe ich zwei Rosenheimer. Die bekannten Priener vom letzten Mal und einen Zuwanderer aus Nürnberg. Die Priener haben eine große Sauerei im Schiff. Ein Deutscher namens Michael hat bei Laminierarbeiten das ganze Bad versaut. Unterlegen und Abkleben war wohl nicht seine Stärke. Pavlos hat tatsächlich meine gekürzten Schrauben fertig. Zum erneuten Probelauf ohne Pante krieche ich wieder in den Ankerkasten und natürlich lässt sich die Schraube nicht in die Klampe drehen. Mit Ratsche lässt sich eine reindrehen, bewegt sich dann aber nicht mehr raus. Bei der anderen Schraube feile ich das Gewinde zurecht, darauf lässt sie sich locker rein und raus drehen. Mit Schraube in Klampe wandere ich zu Pavlos. Der greift zum schweren Gerät, steckt die Klampe in den Schraubstock und gib’s ihm. Die Schraube flext er ab und das Gewinde schneidet er neu aus. Warum nicht gleich so?? An Bord wird alles zum Einkleben vorbereitet, Grobputz, Feinputz, Azeton. Dann kommt Pante auf die Unterlegscheibe und wird verstrichen. Diese in den Händen schlängle ich mich in den Ankerkasten und press die Platte erst einmal an die Decke. Als nächstes wird das Deck eingepantet. Von innen stecke ich die erste Schraube durch. Geht natürlich nicht ins Gewinde. Klampe umdrehen, anderes Loch, jetzt lässt sie sich drehen. Zweite Schraube rein, mit Ratsche angezogen und die Klampe steht an Deck. Es wird noch etwas nachgeschmiert um den Spalt zwischen Klampe und Deck zu schließen. Und Schluss. Auf dass sie nie mehr ausgebaut werden muss. Da es den ganzen Tag keinen Sonnenschein gab, wird das Duschen etwas unangenehm. Das Thermometer hat es nicht über 15° hinaus geschafft.
Bild des Tages: Schnee auf den Bergen.

Sonntag, 17. April 2011

Sonntag 17.04.2011


Die ganze Nacht heulte der Wind durch die Wanten und rüttelte am Boot. Die Temperatur liefert keinen Anlass zur Freude. 10° in der Nacht und es werden tagsüber nicht mehr als 14°. An das Erledigen irgendwelcher Arbeiten wollen wir da nicht denken. Und außerdem haben wir jetzt einen totalen Stromausfall. Aber nur an den Steckdosen in unserer Umgebung. Dass mal wieder was ins Netz kommt treibt mich zum Büro der Wassermarina. Die ist natürlich geschlossen. Also ist auf dem Steinboden sitzen angesagt. Die hier eher ungewöhnliche Windrichtung Nordost treibt kleine Wellen an die Mole von Preveza. Die Situation kennen wir aus persönlicher leidvoller Erfahrung. Auf den Bergen in der Ferne ist frischer Schnee gefallen. Als sich den ganzen Tag strommäßig nichts rührt, zapfe ich eine weiter entfernte Steckdose an. Da zahlt sich die Anschaffung einer 50 m Kabeltrommel aus.
Bild des Tages: Im Hintergrund Lefkas unter Regenwolken

Samstag 16.04.2011

Wie angekündigt sind in der Nacht Regen und Sturm über uns gekommen. Die Cinderella kommt heute ins Wasser, sie haben sich keinen guten Tag ausgesucht. Und wieder hat die Salonscheibe geleckt. Erst dachten wir, das Wasser wandert durch das rissige Gelcoat und weiter durch das GFK. Das wäre übel gewesen, denn dann könnte theoretisch durch jeden Gelcoatriss Wasser weiter durch das GFK bis in das Sandwichholz wandern. Bei genauerer Beobachtung der Scheibe unter kräftiger Wässerung der selbigen durch Regen ist dann doch deutlich zu erkennen, dass das Wasser durch das Pantera kommt. Wie das bei einer Klebefläche von 5 cm Breite sein soll, ist uns unvorstellbar. Auch bezüglich der Möglichkeiten einer notwendigen Ausbesserung sind wir im Moment ratlos. Auch wenn wir das Pantera so gut als möglich zwischen Scheibe und Deck rauskratzen, wie sollen wir wissen, dass der Wasserweg nicht genau durch einen sicher verbleibenden Rest Pantera verläuft… Der Tag bringt auch im weiteren Verlauf nichts Gutes. Da es wie aus Kübeln schüttet, verzichten wir auf eine Teilnahme am Flohmarkt. Recht viel unternehmen könne wir auch hier nicht. Zum regen kommt die Kälte 15° im Schiff, das ist mehr als unangenehm. Da das Radio jetzt funktioniert brenne ich 15 CDs, um unsere MP3-Schätze komfortabel abspielen zu können. Erschwert wird das ganze durch gelegentliche Stromausfälle. Am Nachbarkat fängt eine Steckerverbindung zum Qualmen an. Einfach zwei Kabel zusammenstecken, ohne irgendeinen Nässeschutz, das geht halt nur im griechischen Sommer. Zwischendurch gibt es Spiegeleier und Tee, was unsere Innentemperatur nicht viel steigert. Vorzeitig ziehen wir uns an den einzigen warmen Platz im Schiff zurück, das Bett.
Bild des Tages: Entfällt wegen Tristess.

Freitag 15.04.2011


Die Nacht war wieder lausig kalt, 10° am Morgen, das sind zu wenig. Zunächst werden in Preveza unsere Milchvorräte aufgestockt. Danach sind die Vorbereitungen zum Klampeneinbau dran. Die Löcher im Deck werden von 15 (mein größter Bohrer) auf 18 mm erweitert. Mit der Handraspel und dem Raspelaufsatz für die Bohrmaschine. Die Unterlegscheiben (Edelstahl und Alu) erhalten ebenfalls eine Locherweiterung. Beim Einkleben sollte sich nichts verhaken. Da die Schrauben überraschend gewachsen sind, darf ich nochmals den Ausschnitt im Schott erweitern. Das hat den Vorteil, ich hineinfassen kann. Altes Holz hol ich raus und taste einen alten, massiven losen Holzklotz, dessen Funktion sich mir nicht erschließt. Dann kommt die Generalprobe. Schrauben von unten durch die Unterlegscheiben und die Löcher, Klampe von oben draufgehalten und Schrauben reingedreht. Wie erwartet sind sie zu lang. Also wieder in den Shop, Auftrag an Pavlos, die Schrauben um 2 cm zu kürzen. Eigentlich wollen wir morgen auf den Flohmarkt nach Lefkas. Ob der auch bei Regen stattfindet, wollen wir am Abend von der Rush erfragen. Unsere Verkaufsschlager werden dennoch etikettiert.
Bild des Tages: Unsere neue Mittelklampe. Wir hoffen, sie ist stabil genug.

Donnerstag 14.04.2011


Die ganze Nacht hat es kräftig in unserer Takelage und der der Nachbarschiffe gepfiffen. Einen kurzen Schauer gab es auch. Morgens ist das Schiff trocken. Den Vormittag haben wir die Cinderella besichtigt. Wir haben viele kleine und große Dinge gefunden, die wir auch haben möchten. Eine Waschmaschine, zwei Haken am Bug zum Befestigen eines Hahnepot, einen mit Gas betriebenen Grill, und vieles mehr. Im Shop bekomme ich tatsächlich zwei passende Schrauben für die Klampe. Die Herkunft der Klampen klärt sich auch, sie sind wohl mal vom Laster gefallen. Da das Wetter wieder unentschieden ist, wird die weitere Klampenarbeit verschoben. Dafür montiere ich längs unserer hinteren Sitzbank in Bodennähe eine Laufleine. Die mit 7 mm Durchmesser gemessenen Schrauben der Augbolzen benötigen letztlich ein 8,5 mm Loch. Die Bolzen sind natürlich viel zu lang und stehen in den Motorraum, und genau an einer Stelle, wo es nur eine Frage der Zeit ist, dass wir uns kräftig daran stoßen. Also werden die vier Bolzen mit der Eisensäge gekürzt und die Kanten abgefeilt. Das Anpassen der zur Laufleine umfunktionierten Relingsleine ist danach erstaunlich einfach. Die Arbeit wird heute vorzeitig eingestellt, da wir auf die Penguin zu Phil und Mary eingeladen sind. Eigentlich nur für ein Bier, hätten wir gedacht. Es wird ein mehrgängiges Abendessen draus. Die beiden berichten viel von ihren bisherigen Touren. Sie haben praktisch mit keinen Erfahrungen mit dem Fahrtensegeln angefangen. Und es funktioniert auch.
Bild des Tages: Neue Laufleine vor hinterer Cockpitbank

Donnerstag, 14. April 2011

Montag 13.04.2011


Da das Deck patschnass vom Tau ist, können wir nicht gleich mit den übrigen Klampen anfangen. Ich wag mich nochmals an das Radio. Dank an Klaus für die Ratschläge. Verstanden hab ich zwar nicht alles, aber irgendwie mit den Kabeln rumspielen war die Empfehlung. Das normalerweise an die Karosserie angeschlossene Kabel an die Erde halten hat ein Laufen des Radios zur Folge, obwohl die Sicherung heraußen ist. Und der rechte Lautsprecher brummt weiter, obwohl alles ausgeschaltet ist. Als ich das Radiomassekabel wieder an den Minuspol der Batterie anschließe läuft der Radio. Keine Ahnung warum, ist mir aber egal. Das Deck ist leidlich trocken und wir beginnen mit der ersten Klampe. Der Dreck an Deck inklusive den Silikon- und Klebebandresten wird grob mit einer Drahtbürste entfernt, dann Spüli, dann Aceton. Von innen und außen. Dabei darf ich die Decke des Motorraums erstmal mit der Spachtel und der Drahtbürste von alter, abblätternder Farbe befreien. Das Einkleben ist bei diesen beiden hinteren Klampen sogar etwas einfacher, da die Schrauben eh in den Klampen festgebacken sind. Nur ein plötzliche Böe aus Süden weht unsere mit Pante verschmierten Zewatücher umher. Nach einer kleinen Mittagspause messen wir für die neue Mittelklampe die Dicke von Deck und Unterlegscheiben sowie die Gewindetiefe in der Klampe. Eine 8 cm lange Schraube bräuchten wir. Die gibt es auch im Shop. Die lässt sich aber nicht mal einen Zentimeter reindrehen. Entweder ist es ein Inch-Gewinde oder eine 15er Schraube. So was gibt es hier natürlich nicht. Pavlos will sich die Klampe anschauen und eventuell ein 16er Gewinde reindrehen. Auf dem Nachbarschiff sind seit einigen Tagen ein paar Tschechen mit ihrer Rollgenua beschäftigt. Heute greifen sie zum Äußersten und lösen das Vorstag. Weitergebracht hat es sie augenscheinlich nicht. Ich mache mich an das Abschleifen der Kielunterseite zur Vorbereitung des Coppercoatauftrags. Zum Glück ist kaum wo altes, weiches Antifouling drauf. Der Exzenterschleifer passt natürlich nicht unter den Kiel. Also wird mit Raspel und Schleifpapier gearbeitet. An der kleinen Abschrägung am Kielende hat sich wohl der gleiche Laminierer vergnügt wie am Schott in der Mittelnase. Staubtrockene Fasern zeigen sich beim Reinstechen in eine nachgebende Oberfläche. Die Fasern sehen nicht einmal aus wie Glasfaser, eher wie Sperrholz. Ringsum ziehen die Bayern ein, ein Auto aus RO und eines aus M. Der Wind legt am Abend kräftig zu. Mal sehen wer Recht hat, Yahoo sagte Sonnenschein voraus, Poseidon Regen über Nacht und Carolas Knie Sturmund Regen.
Bild des Tages: Unser Kat von oben.

Dienstag 12.04.2011


Man glaube es kaum, nach dem Aufstehen entdeckten wir kein neues Wasser im Schiff. Am Vormittag erledigte ich die Aktualisierung des Blogs und das Verschicken von Emails. Da ich nur jeden zweiten Tag ins Internet gehe, kann es daher bis zu 4 Tage dauern, bis die Antwort auf eine Mail abgeht. Da Bürotag war, schaute ich bei den Mädels im Hauptbüro vorbei. Nein, natürlich haben sie uns nicht vergessen. Das Angebot für den kommenden Winter kommt und der Elektriker kann erst bei gutem Wetter arbeiten, wenn nicht so viel Wind geht. Naja, da hab ich schon besser Ausreden gehört. Wir widmen uns als nächstes den Klampen. Als erste ist die in der Küche dran. Zunächst heißt es wieder mal putzen. Erst den groben Dreck, dann mit Aceton. Dann wird abgeklebt und dann geht es los. Pantera oben um die Schraubenköpfe und auf die Unterseite der Klampe. Dort mit Telefonkarte schön verstreichen, wie ei Nutellabrot. Und hinein mit den Schrauben in die Löcher. Dann die Unterlegscheibe mit Pante bestreichen und von innen angepresst. Aluplatte drauf, Schrauben drauf und anziehen, fertig. Bei der Klampe überm Schrank muss erst noch ein neues Loch gebohrt werden. Die Löcher der Unterlegscheibe müssen nachgefeilt werden, da der Lochverlauf nicht stimmig ist. Dann das gleiche Vorgehen wie oben. Schon die ganze Zeit sind dunkle Wolken vom Meer hergezogen. Jetzt sind sie richtig schwarz. Wir unterbrechen unsere Kleberei, überkleben die frisch eingeklebten Klampen mit Plastikfolie und warten ab. Nur ein paar kleine Tropfen fallen. So widme ich der Vorbereitung des Einbaus der Mittelklampe. Die Öffnung in dem ominösen Schott wird verbreitert, dass die größere Unterlegplatte durch passt. Das Laminat des Schotts an der Rumpfwand wird mit Stemmeisen und Tauchsäge entfernt, um eine eben Fläche zu bekommen. Das fällt leichter als erwartet. Wer auch immer dieses Schott eingebaut hat, es war ein Pfuscher. Die direkt an der Bordwand befindlichen Glasfaserstücke sind knochentrocken. Man kann mit dem Stemmeisen an der Bordwand entlang durch die Glasfasern fahren und das Laminat abhebeln. Beim Anpassen der neuen Klampe mit den Unterlegscheiben taucht ein neues Problem auf. Die Klampe wird ja von unten angeschraubt. Dazu ist natürlich Raum erforderlich. Also darf ich das Schott noch weiter aussägen. Dabei fördere ich mehr von dem Holz hervor, das als Widerlager für das Laminat diente. Es ist bröselig und verfault. Wie kann man nur so hirnverbrannt sein und einen abgeschlossenen, nicht zugänglichen Raum ohne Wasserabfluss schaffen! Als nächstes folgen die Löcher für die neue Klampe. Sie ist ja nicht gerade klein. Daher braucht sie 16er Löcher. Mein größter Bohrer ist ein 15er. Des muss erst einmal reichen. Den Dreck weggekehrt und mit Wasser aus dem Ankerkasten gespült, das war’s dann für diesen Tag. Und wieder juckt die Glasfaser.
Bild des Tages: Faules Holz und trockene Glasfasern vom Schott in der Mittelnase

Montag, 11. April 2011

Montag 11.04.2011


Der Morgen brachte erneut Wasser im Schiff. Wieder an der neuen Scheibe. Bei näherer Betrachtung fiel uns auf, dass die gesamte Decke feucht war. Vielleicht war ja auch der gestrige Wassereinbruch hier kein echter, sondern nur herunter gelaufenes Kondenswasser??? Nach einem kurzen Einkaufstrip nach Preveza wurde Pavlos belagert. Er rückte tatsächlich unsere gelöcherten Unterlegplatten für die Klampen heraus. Die Löcher in die neue Große für die neue Mittelklampe hat er sofort gebohrt. Normalerweise lässt er mich mindestens einen Tag warten. Die Löcher waren in der richtigen Größe (anders als in Italien), aber bei zwei Platten nicht exakt an der richtigen Position. Und natürlich genau für die beiden Klampen, bei denen die Schrauben fest saßen und so nicht in die Platten passten. Per Hand wurde nachgefeilt. Als Vorbereitung fürs Einbauen wurden die Löcher von Silikon gereinigt (siehe gestern). Als krönender Abschluss werden bei zwei Luken Sonnenschutzfolien angebracht. Mal sehen, wie lange sie halten und was sie bringen. Die WD 40 Aktion von gestern hat bislang nichts bewirkt. Der Rostklumpen im Ankerkasten ist massiv eh und je.
Bild des Tages: Mitten in Preveza, Zitronen und Orangen gleichzeitig am Baum. Otto hat ja immer davon berichtet, bis heute haben wir es aber noch nie erlebt. Immer war nur eine Fruchtsorte reif.

Sonntag 10.04.2011


Der Plan für heute war, Löcher stopfen. Vor dem Zuspachteln müssen diese vom alten Silikon gereinigt werden. Ein Loch der Seitenklampe war in dieser Hinsicht kein Problem. Am Heck störte mich schon lange die nicht mehr im Betrieb befindliche Antenne für das Iridium-System. Sie war noch nicht von Bord gegangen, weil ihr Kabel durch die Bordwand läuft und augenscheinlich der Durchbruch gut abgedichtet war. Heute war sie fällig. Und natürlich saßen die Schrauben, mit denen sie am Beiboot-David befestigt war fest. Als nächstes war das undicht gespachtelte Loch neben der neuen Salonscheibe dran. Die neue alte Spachtelmasse wurde rausgebohrt und angeschäftet. Natürlich alles knapp neben dem Scheibenrand und dem Pantera. Die zwei Löcher der Mittelklampe auszuraspeln ging wieder. Allerdings fand dort in der Nähe ich ein altes Loch im Deck. Und da dieses hier in Sandwich gebaut ist (Holz zwischen GFK-Schichten) hätte ich gerne das Holz vor Feuchtigkeit geschützt. Um gut an das Loch ranzukommen, hätte die Ankerrolle entfernt werden müssen. Eigentlich auch aus anderem Grund sinnvoll. Als Unterlegscheibe hat irgendwer ein rostendes Etwas verwendet, das am Zerbröseln war. Die Schrauben ließen sich lösen, nachdem der aufgeblühte Rost weg geschlagen war. Aber dann… Die Scheibe hat sich durch das Rosten ausgedehnt und so kräftig von Innen in das Deck gepresst, dass nichts zu machen war. Bröckelchen für Bröckelchen Rost hab ich mit Hammer und Stemmeisen unter der Unterlegscheibe weg geklopft. Aber irgendwann löste sich nichts mehr. Mal sehen, was hier WD 40 über Nacht bringt. Die geraspelten Löcher wurden ausgesaugt (die spinnerten Deutschen, jetzt saugen sie schon ihr Deck) und von innen abgeklebt. Epoxy anrühren und diesmal mit dünnen Holzstäbchen in die Löcher gerührt. Dass ja jede Fläche der Wand benetzt ist und kein Wasser den Weg ins Innere findet.
Bild des Tages: Rostklopfen im Ankerkasten, auf der Ankerkette liegend, Kopf nach unten hängend.

Samstag 09.04.2011

Nachts war es wieder sehr feucht. Und natürlich haben wir wieder Wasser im Schiff. Eines der Löcher der alten Salonscheibe, welches ich zugespachtelt habe, ist wohl nicht ganz zu. Immerhin zur Hälfte wird es von Pantera abgedeckt. Damit lässt es sich auch nicht mehr einfach neu ausbohren und nochmals spachteln. Wir denken über das Problem nach. Unsere Einkaufstour nach Lefkas hingegen ist überraschend erfolgreich. Schon im ersten Geschäft bekommen wir unsere Schraube. Da gäbe es auch Motorsteuerungen für zwei Maschinen für 110 €. Bei AWN die billigste ginge für 300 € her. Wir fahren weiter nach Nidri und besuchen Richard und Evelin von der Rush. Der arme Richard muss einen Kat herrichten, dessen Eigner heute Nacht ankommt. So bleibt es an Evelin und der neuen Katze hängen, uns zu unterhalten. Der Winter sei teilweise recht kalt gewesen, 6°. Evelin hat ein neues Projekt, sie näht UV-Schutz für alle empfindlichen Teile.

Freitag 08.04.2011


Carola machte sich mit dem Marinabus auf den Weg nach Preveza, auf der Suche nach einer Schraube. So eine gab es natürlich nicht. Aber Plastikfolie hat sie bekommen. Ich war in der Zwischenzeit wenig erfolgreich. Das Internet im Marinabüro ging nicht. Tochter vom Chef meinte, kein Problem, gestern sei es gegangen. Nicht zu glauben, aber sie ist nicht mehr blond, wie im letzten Jahr. Wir haben uns entschlossen, eine neue, große Klampe anzuschaffen. Mein Freund im Shop gab sie mir sogar um 10 € billiger. Dafür habe ich Pavlos nicht angetroffen, um die Bohrungen für die Unterlegplatten in Auftrag zu geben. Nach den Erfahrungen des gestrigen Tages habe ich alle Bilgen auf Wasser abgesucht. Einmal wurde ich noch fündig. Wahrscheinlich kam das Wasser bei meinen Deckputzaktionen durch das undichte Luk der Werkstatt rein. Kompass und Ankerwinsch wurden photographiert, zur späteren Identifizierung in Deutschland. Der Dieselvorfilter der beiden Motoren ist ein Vorkriegsmodell. Die Firma gibt es nicht mehr. Sollten tatsächlich die Filter hinüber sein, muss halt ein neuer Filter her. Einen Heißwasserschlauch als Zuleitung vom Motor zum Warmwassermacher bekomme ich nur in der Nachbarmarina. 16 € billiger als bei SVB. Nach einer kurzen Verschnaufpause starten wir das heutige Großereignis. Unsere Salonscheibe wird endgültig abgedichtet. Ein Abstandshalter wird mit eingearbeitet. Er hat sich schon dauerhaft mit Pantera verbunden. Mit der neuen Presse ist es selbst bei schmalster Tüllenöffnung relativ leicht, das Pantera rauszupressen. Es muss ja auch nicht mehr über Kopf arbeiten. Mit dem Abziehen der Abklebebänder waren wir zu langsam. Die mit Kreditkarte schön glatt gestrichenen Flächen werden wieder zerrissen. Von innen ist es ein völlig ungewohnter An- bzw. Ausblick. Wir sehen nach oben, als wäre keine Scheibe drinnen. Jetzt muss es nur noch dicht sein. Man glaube es kaum, beim zweiten Versuch geht das Internet. Anscheinend habe ich Tochter beim Telefonieren zu sehr gestört. Sie haut ab und lässt das Büro offen zurück. Ich hab’s auch nicht abgesperrt… Das Duschen ist wieder mal ungemütlich. Obwohl es erst 18.00 ist, haben die dreckigen Männer schon das ganze warme Wasser aufgebraucht.
Bild des Tages: Blick durch die neue Scheibe

Freitag, 8. April 2011

Donnerstag 07.04.2011


Trotz Regen und Wolken war es wieder eine kalte Nacht. Am Morgen dann eine böse Überraschung. Wassereinbruch in der Dusche. Und zwar richtig heftig, ein Tropfen nach dem anderen kam von der Decke. Die erste Vermutung war die Motorsteuerung. Die Deckenverkleidung musste abmontiert werden, um der Wasserherkunft auf den Grund gehen zu können. Davor musste die Lukenverkleidung weg. Es war die Dusche. Der Gummischlauch zur Dusche war auf ein Kupferrohr gesteckt und mit einer Schlauchschelle gesichert. Das war wohl zu wenig. Wir haben erst Anfang der Woche auf die zweite, neue Druckwasserpumpe umgestellt und die hat wohl die Schlauchschelle überfordert. Mir war schon aufgefallen, dass nächtens mal die Pumpe ansprang, ohne dass ein Wasserhahn auf war. Ich schob es auf den tropfenden Küchenwasserhahn. Ein kleiner Irrtum. Eine zweite Schlauchschelle brachte den Tropfenstrom nicht zum Erliegen, erst eine dritte. Die Schraube aus der Klampe hatte sich über Nacht auch nicht gelöst. Dann soll sie halt drinnen bleiben. Eine Klampe nach der anderen wurde ausgebaut. Bei der einen, wegen der wir das ganze Theater veranstalten, war die eine Schraube grob verbogen. Für die vierte Klampe musste eine Verkleidung in der Küche demontiert werden. Das war nur ein Vorspiel für die letzte, die auf der Mittelnase am Bug. Die Spitze der Mittelnase ist ja nicht zugänglich. Irgendjemand hat eine senkrechte Schottwand einlaminiert. Die Alu-Unterlegplatte für die Klampe ging durch das Schott, welches dadurch auch nicht wasserdicht abschloss. Mit der Tauchsäge habe ich dann um diese Platte das Laminat weggesägt. Endlich wieder Glasfaserstaub, wie hab ich ihn vermisst. Und natürlich auf dem Rücken im engen Ankerkasten liegend und über Kopf arbeitend. Die Leuchte, welche das Schott laminierte, hatte als Rückwand dafür ein Holzbrett verwendet. Wohl nicht das selbige, das er vor dem Kopf hatte. Dieses Holz war inzwischen vermodert. Bei meiner Probebohrung letzten Herbst dachte ich noch, es sei Gummi. Was wir damit anstellen, wissen wir noch nicht. Wahrscheinlich Les fragen. Die Klampe ließ sich nach etwas Naggeln rausziehen. Mit einer grob verbogenen Schraube. Auch die Klampe hatte einen Hau, sprich, wir brauchen noch eine neue. Natürlich gibt es in der Marina keine Schrauben in der Größe, die wir bräuchten. 10 cm lang, 10 mm Durchmesser, für 17er Muttern. Mal sehen, ob wir in Preveza oder Lefkas fündig werden. Alle Klampen, Schrauben und Unterlegscheiben wurden mit der Drahtbürste per Hand von Silikon, Dreck und Korrosionsspuren befreit. Und nebenbei wurden heute sogar zwei Waschmaschinen trocken.
Bild des Tages: Der ideale Arbeitsplatz. Noch ist die Klampe zu sehen.

Mittwoch 06.04.2011


Schon in der Nacht hätte laut Poseidon Regen fallen sollen. Geweckt hat uns der in den Wanten pfeifende Wind. Feucht wurde es erst, als ich zum Interneten aufbrach. Da es weiter nach Regen aussah, fuhren wir zum Einkaufen. Mit Abstechern bei diversen Werkzeugläden. Sägeblätter für die Stichsäge habe ich bekommen, und eine stabil wirkende, handliche Kartuschenpresse. Und dann großer Lebensmitteleinkauf bei Lidl und Carefour. Als zurück am Schiff die Schätze verstaut waren, baute ich eine Klampe aus. Die Muttern waren leicht zu lösen, die Unterlegplatte auch. Die Klampe selber ließ sich mit den in ihr festsitzenden Schrauben nach ein bisschen Nackeln herausziehen. Und die Schrauben blieben in der Klampe. Das oxidierte Alu hält sie fest. Mal sehen, ob WD 40 über Nacht weiterhilft. So wie auf diesem Schiff üblich sind zwar die Schrauben fest, Wasser wird aber seinen Weg an den Schrauben entlang ins Schiffsinnere finden. Danach wird die Werkstatt wieder mal um- und aussortiert, da draußen wegen erneutem Regen nichts mehr zu machen ist.
Bild des Tages: Festsitzende Schrauben

Mittwoch, 6. April 2011

Dienstag 05.04.2011


Am Morgen war das Schiff so nass wie noch nie. Selbst von unten hing das Wasser an unserem Sonnendach. Es war auch bewölkt, so dass wir zunächst zögerten, einen Waschtag einzulegen. Die Wolkenzugrichtung ließ dann darauf schließen, dass die große blaue Lücke zu uns kommen würde und nicht die dunklen dicken Wolken. Und die dunklen Wolken stammten nicht von den Feuern, die ganz in der Nähe angezündet worden waren. Als das Deck nach einiger Zeit trocken war, starteten wir das letzte Kapitel Scheibeneinbau. Eigentlich eine Kleinigkeit. Haben wir uns gedacht… Scheibe auflegen, Umriss auf Deck anzeichnen, Deck abkleben, alles kein Problem. Abstandshalter auf die Scheibe geklebt. Eine dicke Panterawurst mit der Maschine um die Öffnung gepresst. Scheibe drauf, Scheibe mit Klebeband fixiert und gegen den Mastfuß abgestützt, dass sie nicht verrutscht. Alles kein Problem. Aber durch die Biegung des Decks war an den Ecken der Scheiben und über längere Strecken an den Rändern ein mehr oder weniger großer Anstand zwischen Pantera und Scheibe. Wir konnten schön durchschauen. Eigentlich kein Problem. Maschine her und von innen Pantera in den Spalt gepresst. Beim Wechseln einer leeren Kartusche dann die böse Überraschung. Die Kartsuche hat nicht gehalten und die Maschine war von Pantera verschmiert. Und nach dem Reinigen der Maschine auch unsre Finger, T-Shirt, Hose und Polster. Ich hatte den Verdacht, dass ich bei fast leerer Kartusche noch mal versucht habe, den letzten Rest Pantera rauszuquetschen und das ein Fehler war. Falsche Überlegung. Bei der nächsten Kartusche das gleiche Problem, schon bei teilweiser Leerung. Also Maschine weggelegt, auf Putzen verzichtet (aus Frust) und mit der Handpresse weitergemacht. Bei dem zähen Zeug und der kleinen Düsenöffnung einmühsames Geschäft. Inklusive Verteilung von Pantera auf Stellen, an die es nicht hingehört. Nach dieser Aktion war uns der Tag verdorben. Erst am späten Nachmittag konnte ich mich aufraffen, den Ankerkasten zu leeren, um dort Platz für weitere Arbeiten zu haben. Heute war der erste Tag, an dem wir beim Duschen nicht gefroren haben. Und auch die Nacht war nicht mehr zu kalt.
Bild des Tages: Panterapressen per Hand

Montag 04.04.2011


Die Nacht war mit 10° wieder eine der frischeren. Während das Deck trocknet erledige ich Internetzeugs. Das Büro der Wassermarina ist offen und ich muss nicht mehr auf dem Steinboden davor sitzen. Noch bevor wir mit der Arbeit beginnen können schaut Les vorbei. Er berichtet, dass der Winter hier sehr angenehm gewesen sei, entgegen den Wetterberichten auf Yahoo, die ich verfolgte. Es hätte kaum geregnet und sei immer angenehm warm gewesen. Er habe zwei Schiffe repariert und viele Gangways fabriziert. Wenn er Glück hat, bekommt er einen Megaauftrag. TUI hat Sunsail und Moorings geschluckt. Zunächst für ihre Kanalboote in Frankreich überlegen sie, bei Les die Gangways zu bestellen. Das wären 3500 Stück. Er kann zwar 15 pro Woche bauen, aber so ein Großauftrag würde ihn an seine Grenzen bringen. Und natürlich lässt er uns Coppercaot da. Dass uns die Arbeit nicht ausgeht. Das ist für und der Anlass, wieder zum Harztopf zu greifen. Die alten Bohrlöcher sind schnell gefüllt. Allerdings scheint sich das Harz in den Löchern zusammenzuziehen. Immer wieder darf ich was nachfüllen. Das übrige Harz wird wieder zur Reparatur der alten Birkis verwendet. Und dann das alte Spiel. Wenn man drauf wartet, wird das Harz nicht hart. Ich vertreib mir die Zwischenzeit mit dem Reinigen der ausgebauten Luke. Die Scheibe wird abgeklebt und zum UV-Schutz geprimert. Und das Harz ist immer noch nicht hart. Wir verschieben das Kleben auf morgen. Also noch eine Nacht mit Loch im Schiff und nur einer Plane drüber. Gestern ist es zum Glück bei ein paar Tropfen geblieben. Der Wetterbericht sagt für morgen Sonne, am Mittwoch soll es regnen. Da widersprechen sich allerdings Poseidon und Yahoo.
Bild des Tages:
Mit Eisstäbchen unterlegte Luke. Mit Sika, Silikon, Epoxy, Farbe und was noch alles verziert

Sonntag, 3. April 2011

Sonntag 03.04.2011


Trotz Sonntag war es nichts mit Ausschlafen. Gearbeitet hat zwar niemand aber alle mussten mit ihren Autos durch die Marina brettern. Da das Deck noch nass war, wurde wieder mal Kleinkram erledigt. Scheibenmäßig wurde als nächstes das Sika vom Gelcoat gekratzt. Sika hochheben, mit Spachtel zwischen Sika und Deck stechen. Millimeter für Millimeter. Als die Sika-Lappen weg waren, sah der Rahmen immer noch nicht besonders gut aus. Schwarz verschmiertes Sika überall. Ein Versuch mit Azeton ergab, dass das Schwarz damit entfernt werden konnte, aber sehr mühsam. Die Löcher der Schrauben habe ich mit einem Raspelbohrer vom Dreck befreit. Ausgerechnet einige kleinere Löcher hat Franzmann wieder mit abgelaufenem Sika verstopft. Alles voller schwarzem, schmierendem, zähen Batz. Ein Versuch mit dem Exzenterschleifer vollbrachte ein wahres Wunder. Das Sika verschwand vom Gelcoat. Da hat Carola umsonst ein Tuch in viele Fetzen geschnitten, um eine Azetonorgie zu starten. Um den Dreck zu entfernen wurde wieder mal das Deck abgespritzt. Davor mussten wir natürlich die Fensteröffnung abkleben. Als alles trocken war, Folie abziehen, nachputzen, restliches Sika mit Azeton entfernen. Innere Schmutzfangplastikfolie entfernen und wir hatten freien Ausblick nach draußen. Und ein erstes Mal durfte die Scheibe probeliegen. Es zeigte sich, dass die Abstandshalter an den Ecken wohl nicht reichen dürften. Auf die Schnelle bastle ich vier weitere Abstandshalter mit 6 mm, indem ich Harzrührstäbchen zusammen klebe. Bis morgen wird der Kleber wohl trocken sein. Und zu guter Letzt, nichts ist’s mit Sonnenschein. Dicke Wolken kommen daher, viel Wind dazu und auch noch Regen. Gerade heute, weil wir das größte Loch im Schiff haben. Die Scheibe wird angeklebt, Plastikplane über alles und hoffen.
Bild des Tages: Sika abziehen

Samstag 02.04.2011


Da das Deck erst trocknen musste, verpflanzte ich mich vors Büro der Wassermarina und habe geinternetet. Auf einmal kamen ungewohnte Töne von oben. Erst dachte ich an einen Schwarm Enten oder Gänse, aber die Gestalt der Körper passte so gar nicht. Mit Sonne von hinten war dann die rose Farbe erkennbar. Da hat sich tatsächlich ein Schwarm Flamingos in den Ambrakischen Golf verirrt.
Als es warm genug war, ging die Werkelei weiter. Als erstes wurde die alte Luke aus der Scheibe entfernt. Das dauerte gerade mal 10 Minuten. Lukenmüssen ja immer auf ganz ebenem Grund montiert werden. Um dies zu erreichen hat Franzmann die Biegung der Scheibe ausgeglichen, indem er hölzerne Eisstäbchen mit Silikon auf die Scheibe klebte. Und da drauf die Luke. Wenigstens ließ sie sich leicht lösen. Danach einmal rundum gesägt, um den Scheibenrand möglichst klein zu bekommen. Die Idee war nämlich, die Scheibe Stückchenweise zu lösen. Der verbleibende Rand wurde mit der Rundsäge in 3 cm breite Stücke geschnitten. Es war natürlich wichtig, nicht zu tief zu schneiden. Bei 15 mm dicken Scheiben war es eh mühselig genug. Das Sägeblatt schmolz sich mehr durch das Plexiglas, als dass es einen schönen Schnitt hinterlassen hätte. Mit dem Stemmeisen wurde das Teil endgültig abgebrochen. 80 Teilchen waren es am Schluss. Der Rest war einfach. Mit der Tauchsäge das Sika und den einzelnen Stückchen zerschneiden, Stückchen raushebeln, fertig. Nur der letzte Rand. Wegen dem Mast und dem dazugehörigen Zeug eh schwer zugänglich bereitete neue Probleme. Die Sikaschicht war dünner als an den anderen Rändern, dafür hielt das Sika hier umso besser. Alle Marinaknechte hatten schonlange den Heimweg angetreten, als das letzte Stück Scheibe rausgebrochen war. So großflächig verklebt scheint Sika wirklich gut zu halten. Hätte dumm Franzmann nicht Schrauben durch die Scheiben gedreht, an denen entlang das Wasser seinen Weg nach innen fand, und hätte er nicht ein Loch für eine Luke in die Scheibe geschnitten, die wie die Schrauben für Sprünge in den Scheiben gesorgt hätte. Die Scheiben wären wahrscheinlich absolut dicht. Wir waren natürlich immer noch nicht fertig. Deck reinigen war fällig. Freundlicherweise hatte der Wind tagsüber gedreht und den Dreck überall verteilt. Danach provisorisches Abkleben unseres bislang größten, von uns fabrizierten Loches im Schiff.
Bild des Tages: In Stücke geschnittener Scheibenrand

Freitag, 1. April 2011

Freitag 01.04.2011


Der Tag fing schon nicht gut an. Die angekündigte leichte Bewölkung weckte uns morgens mit aufs Deck prasselnden Regentropfen. Um Zeit zu gewinnen entschlossen wir, eine fahrt nach Preveza zu unternehmen und unsere Brotvorräte aufzustocken. Richard von der Rush meldete sich auch noch, dass wir ihn im Stadthafen treffen könnten. Ich habe natürlich das Handy auf dem Schiff gelassen und so haben wir uns nicht getroffen. Dabei wäre Preveza gar nicht so groß. Erst als Richard Richtung See fuhr, habe ich ihn entdeckt.
Zurück in der Marina war die Scheibe dran, nachdem sich der Regen zurückgezogen hatte. Die Schrauben ließen sich problemlos entfernen. Aber wie löst man eine 10 cm breite Sika-Klebefläche. Mit dem Spachtel, der sich bei den Luken bewährte, kam ich nicht weit. Das neue Wunderwerkzeug war etwas besser. Immerhin 3 cm tief drang es von innen und von außen ein. Und dabei wurden die Sikabrösel drinnen und draußen verteilt. Franzmann hat wohl mal ein abgelaufenes Sika verwurschtelt. Es ist nicht richtig ausgehärtet und war entsprechend klebrig. Die Hände danach auch, und schwarz dazu. Die Scheibe bewegte sich trotz der Bearbeitung keinen Millimeter. Mir fiel nur eines ein, stückweises rausarbeiten. Zunächst Löcher in die Scheibe gebohrt, dann mit der Stichsäge innen durchgeschnitten, dann mit der „Knochensäge“ vom Rand her eingeschnitten. Mit dem Schraubenzieher drunter (einen Spachtel habe ich so schon aufgearbeitet). Und tatsächlich, Stück für Stück brach das ausgesägte Stück heraus. Und dann war es schon 17.00. Das bedeutete Deck säubern, löchrige Luke abdecken und Wassertanks füllen. Die haben sich dank der ausgiebigen Putzerei schnell geleert.
Bild des Tages: Sika übers Deck verteilt

Donnerstag 31.03.2011


Heute war endlich die Deckreinigung dran. Die Windrichtung passte, so dass unsere holländischen Nachbarn nicht unseren Dreck abbekamen. Und unser Deck ist eine große Fläche. 4 Stunden brauchte ich. Und dann erst kam der Regen. Das Duschen war wieder eine kühle Sache, Haarewaschen fiel aus.
Bild des Tages: Lässiges Hochdruckreinigen. Wer erkennt das T-Shirt?