Donnerstag, 30. Juli 2015

Dienstag 28.07.2015

Ich mach eine kurze Einkaufsfahrt, um ausreichend Plastikfolie zum Abkleben der Motorsteuerung zu haben. Mit Fahrtwind spürt man die Hitze etwas weniger.
Eine Nachbarin hier verwickelt uns in ein Gespräch, sie hat mal in Deutschland gearbeitet und ist seit 2 Jahren berentet, mit jetzt 58 Jahren. 650 € bekommt sie, bald 200 € mehr, wegen der Aufstockung. Auch ihre deutsche Rente will sie jetzt beantragen, weil sie ja insgesamt 40 Jahre gearbeitet hat.
Irgendwie haben die Griechen eine seltsame Sicht der Dinge. Thalia erzählt von einem Mädchen, die als Rollerfahrerin von einer Frau mit dem Auto überfahren worden ist. Die Frau sei 100% schuld. Das Mädchen ist tot, wegen einer Kopfverletzung, sie hat keinen Helm getragen. Die Helmpflicht interessiert hier niemanden. Dass sie damit zumindest eine Teilschuld an ihrem Schicksal hat, ist Thalia nicht zu vermitteln.

Ein Imbiss zwei Häuser weiter wurde kontrolliert und es wurde festgestellt, dass Leute ohne gültige Papiere beschäftigt sind. Kostet 10.500 € Strafe. Der arme Mann, sagt Thalia. Dass er halt seine Leute hätte anmelden müssen, ist egal. Und dass er eh ein Bankrotteur ist auch. Seit über einem Jahr hat er keine Miete für seinen Laden bezahlt, seine Angestellten bezahlt er nicht und leiht sich bei Thalia immer wieder Lebensmittel. Eigentlich müsste man sagen, gut dass er jetzt endlich aus dem Verkehr gezogen wurde. 
Bild des Tages: 1,9 Mio € für die Straßeninstandsetzung

Montag 27.07.2015

Und wieder ein heißer Tag, den wir mit Schwitzen verbrachten.
Abends auf dem Weg zu Thalia fällt uns ein neues EU-Sponsorschild auf. Die „Altstadt“ von Preveza hat einen neuen Straßenbelag bekommen. Alles ist gepflastert mit Mustern aus Marmor in regelmäßigen Abständen. Man gönnt sich ja sonst nichts.

Bild des Tages: Marmorstraßenbelag

Montag, 27. Juli 2015

Sonntag 26.07.2015

Die für heute angekündigten 5 Beaufort trafen nicht ein. Trotzdem war es bei Westwind zum Aushalten. Erst am Abend bei Thalia in der Stadt war es unangenehm schwül. Beim Zurückgehen kam plötzlich ein Nordwind auf, der den Duft nasser Erde brachte. Gleichzeitig war er angenehm kühl. Leider hielt er nicht lange an.
Die italienischen Schiffe mit Kinderbesatzung sind wieder da und sorgen für große Unruhe.

Bild des Tages: Kiwifrucht?? am Baum vor unserem Balkon

Samstag 25.07.2015

Heute war ich verplant. Zunächst fuhr ich vormittags die Hälfte einer Männercrew zu Herbert an den Steg nach Nidri, am Abend folgte ein Nachzügler, der nach Desimi musste. Am Steg habe ich Richard getroffen. Er musste am Übergabetag schuften. Sonst liegen sie in der One Tree Bay. Das Schiff der Crew ist eine46er Bavaria, fast neu. Und trotzdem mit Problemen. Gerade mal 3 Batterien sollen zwei Kühlschränke die Nacht über am Laufen halten. Der Tip dazu von Herbert, dem Vercharterer. Einfach beim Zubettgehen die Kühlschränke ausschalten. Zwei kleine Solarpaneele am Heck (oft verdeckt durch das Achterstag) werdensicher nicht reichen, die Kühlschränke am Laufen zu halten. Das Ankerlicht sah auch nicht nach LED aus und dürfte alleine über Nacht die Batterien leer saugen. Und dann waren die Kompressoren der Kühlschränke praktisch ohne eine Öffnung für Zu- oder Abluft eingebaut. Dafür lief am Steg die Klimaanlage (nur mit Landstrom). Sie schaffte es aber auch nicht, das Innere zu kühlen. Die Crew entschied sich, nicht am Steg auf den Nachzügler zu warten,und fuhr um die Ecke nach Desimi zum Ankern.

Lefkas und Nidri haben touristisch gewaltig zugelegt. Bei der Rückfahrt nachts ging es von Nidri bis zur Brücke mit 40 dahin, Stoßstange an Stoßstange. In Lefaks parken sie in 4er-Reihe. Der Damm war bis zur Brücke zugeparkt. 

Freitag 24.07.2015

Ein weiterer heißer Tag, den wir im Schatten verbrachten.
In Preveza war heute relativ wenig los. An der Hafenmauer wäre viel Platz frei gewesen.

Und wieder ärgert mich das Internet. Die große Antenne des Laptop erkennt das Netz unseres Zimmers nicht mehr, andere Netze hingegen schon

Freitag, 24. Juli 2015

Donnerstag 23.07.2015

Als erstes wurde der Liegestuhl mit Segelgarn genäht. Das Garn ist stabiler als das Plastik der Auflage. Made in China halt… Nebenbei beobachten wir, wie die Küstenwache in kleines Griechenmotorboot kontrolliert. Die Papiere werden mit dem Käscher an Bord geholt. Danach wird eingekauft und diesmal ist großes Gedränge, sowohl auf den Straßen, als auch in den Geschäften. Das WLAN-Netz funktioniert immer noch nicht. So schreibe ich offline. Den Strand vor unserer Terrasse tauche ich kurz ab, was sich als schwierig herausstellt, da er bis weit hinaus oft nur knöcheltief ist. Alles Fels, mit Muscheln bewachsen.

Bild des Tages: Alien-Skelett 

Mittwoch 22.07.2015

Der heißeste Tag ohne Westwind soll es werden, deshalb sind wir an den Strand nach Vonitsa. Da bietet der Golf etwas Abkühlung, wenn gerade mal eine kalte Strömung vorbeikommt. Schon sehr früh sind die Liegen belegt, viele Griechen zieht es an den Strand.
Bei der Rückfahrt sehen wir schon Weitem eine Rauchsäule voraus. Nicht die Marina brennt, aber neben dem Flughafen hat wohl jemand eine Kippe in den Busch geworfen, welcher sich entzündete. Feuerwehr und Polizei sind schon da, wobei die Feuerwehrschläuche maroder aussehen als unsere Wasserleitungen auf dem Schiff. Wie sie durch den Busch an die Brandherde kommen wollen, bleibt auch ein Geheimnis. Im Schiff war es trotz offener Luken heiß wie nie zuvor. Die ganze Marina kocht bei stehender Luft. Das kalte Wasser aus der Dusche ist wärmer als der Golf. Den Besuch beim Panos halten wir so kurz wie möglich und verschwinden nach Preveza. Das Zimmer müssen wir allerdings auch erst von 32° runterkühlen.

Bild des Tages: Strand von Vonitsa

Dienstag 21.07.2015

Der Höhepunkt des Tages ist die aufgehende naht der Sonnenliege. Die Liegenreparaturfirma meint, sie ist den ganzen Monat ausgebucht, obwohl sie jeden Tag bis 21.00 Uhr arbeiten. Über die Hitze muss ich wohl nichts mehr schreiben. Kein Problem damit hat die Schildkröte im Hafenbecken. Bei jedem Besuch hat sie sich mindestens einmal gezeigt.

Bild des Tages: Hühner in Nachbars Garten

Montag 20.07.2015

Ein weiterer heißer Tag unter dem Blätterdach. Einmal werden wir aufgeschreckt, als ein Spatz einen Grashüpfer über die Terrasse jagt. Ohne Erfolg. Der Grashüpfer flüchtet sich in unsere Nähe und der Spatz sucht schimpfend das Weite.
Abends bei Thalia werden wir von einem Frachter aus Panama unterhalten. Der kommt recht schnell die Fahrrinne reingefahren und lässt mitten im Hafenbecken den Anker fallen. Um diesen dreht es sich und scheint römisch-katholisch am Frachterpier festmachen zu wollen. Ein kleiner Fischer bringt die Heckleine an Land. Dann geschieht lange nichts, das Hafenbecken ist von Ankerkette, Frachter und Heckleine blockiert. Irgendwann fährt der Fischer eine Bugleine an Land und wir geben auf.

Bild des Tages: Grashüpfer 


Sonntag 19.07.2015

Das Brummen der Klimaanlage überdeckte alle anderen störenden Geräusche (so es sie gab). Um 09.00 sind wir aufgestanden. Beim Frühstücken mussten wir improvisieren, so was wie eine Küche hatte im Zimmer keinen Platz mehr.
Tagsüber das gleiche ereignislose Dahindämmern wie gestern. Schiffe und Flieger zählen, wobei letztere deutlich zulegten. Anders als gestern ist in der Bar/Taverne nebenan mehr Betrieb, unterlegt von Musik. Die ist überraschend ansprechend. Kein Ostblock-Techno oder Griechen-Weltschmerz.
Am Nachmittag hole ich den Laptop an den Strand. Wegen der Helligkeit geht es nicht ohne Augenzukneifen, aber die Aussicht ist für einen Arbeitsplatz schwer zu überbieten.

Bild des Tages: Arbeitsplatz mit Blick aufs Meer

Sonntag, 19. Juli 2015

Samstag 18.07.2015

Nachdem gestern die Hitze Diesel aus dem rechten Tank gedrückt hat und die Dämpfe bei Windstille nachts durch das Schiff wabberten, hatten wir genug. Wir zogen um nach Preveza in ein Zimmer mit Klimaanlage. Senia-Appartments, direkt am Meer. Mit von Bäumen dauerhaft überschatteter Terrasse über der Küstenlinie. Blick nach Lefkas, auf den Kanal von Preveza und den Flughafen. Wir können den ganzen Tag Schiffe und Flieger zählen. Nach dem Umzug ein kurzer Einkauf, dann ziehen wir uns in den Schatten zurück. Wie tags zuvor hält der warme Ostwind bis zum Spätnachmittag durch. Der Westwind bringt kaum Abkühlung. Die Hitze fordert erste Opfer unter den Seglern. An der Hafenmauer streiten sich die Skipper um die wenigern Steckdosen, um Klimaanlage und Kühlschrank zu betreiben. Robert kommt mit seinem Kat nach 20.00 Uhr und findet tatsächlich ein freies Plätzchen in der Stadtmarina. Vermutlich hat er reserviert… Eigentlich wollte er schon mit Lothar Richtung Kanaren unterwegs sein. Die Klimaanlage schafft es langsam, unser Zimmer auf 26° runterzukühlen. Und sie läuft die ganze Nacht durch. Zwei Stunden, nachdem wir sie abgestellt haben, hat es im Zimmer schon wieder 30°.

Bild des Tages: Blick von der Sonnenterrasse

Freitag, 17. Juli 2015

Freitag 17.07.2015

Am Morgen waren es immer noch 27°. Mit den zu Bett gehen haben wir gewartet, bis das Thermometer auf unter 30° stand. Da war es 23.00 Uhr.
Das übliche Wetter ist etwas durcheinander. Der Ostwind bläst kräftig und ausdauernd. Das bekannte Gefühl, als würde man einen Föhn ins Gesicht gehalten bekommen. Am Pool ist der Ansturm der Spatzen und Schwalben auf das Wasser groß. Manche Schwalben stecken nicht nur ihre Schnabelspitze im Flug ins Wasser, sondern auch ihren Bauch. Schwalben sind auch die Erklärung für unser verdrecktes Deck. Die finden sich morgens auf dem Relingsdraht zum Schwätzchen ein. Gefieder putzen, schnattern und unter sich lassen. Dabei lassen sie sich nicht mal stören, als Beweisphotos aufgenommen werden.
Wegen der falschen Windrichtung wird nicht gekitet. Erst um 17.00 Uhr springt der Wind mit einem Schlag auf West. Für eine durchgreifende Ankühlung reicht das nicht. Im Gegensatz zu gestern ist Panos heute fliegenfrei. Anscheinend hat er entsprechend gegiftet, da der Boden von Fliegenleichen bedeckt ist.

Bild des Tages: Schwalbische Morgenrunde 

Donnerstag, 16. Juli 2015

Donnerstag 16.07.2015

Inzwischen bringen auch die Nächte kaum mehr eine Abkühlung. Trotz aller möglichen Tricks wie Sonnensegelausrichtung und Rumpf-, bzw. Schotterwässerung. Die Hitze geht einher mit einem trockenen, heißen Ostwind, der die kühlende Seebrise verzögert und abschwächt. Am Kitespot baut sich gerade mal ein 3er Wind auf. Da bleiben wir am Pool und wundern uns über die ständig wechselnden tschechischen Gäste. Alle paar Tage neue Gesichter. Entweder sind die auf Rundreise oder sie haben tatsächlich sehr wenige Urlaubstage. So langsam verdirbt es sich der Panos mit uns. Kein Gericht mehr ohne Auberginen, Joghurt- und Fetasoße. Und das Pastitio war grob versalzen…

Bild des Tages: Porträt des Kitelehrers 

Mittwoch, 15. Juli 2015

Mittwoch 15.07.2015

Wir mussten wieder zum Einkaufen nach Preveza. Nach dem Verkehr auf der Hauptstraße hätten die Geschäfte voller Leute sein müssen. Das Gegenteil war der Fall, ganz wenige waren shoppen. Im Lidel wurden wir Zeuge, dass in Griechenland die Rückgabe von Ware genauso umständlich und zeitaufwändig ist wie in Deutschland. Grad dass sie kein Photo vom Kunden machen, sonst wollen sie alles wissen.
Zurück fahren wir am Wasser vorbei und sehen die Solarwave in der Krankenhausbucht vor Anker liegen. Es scheint niemand an Bord zu sein.

Es wird der heißeste Tag bisher. 36° im Schiff. Und abends wird es kaum kühler. Bei Thalia ist wieder volles Haus, alleine 10 Österreicher belegen einen Tisch. Im Stadthafen ist soviel frei, wir könnten fünfmal längsseits anlegen. 

Dienstag, 14. Juli 2015

Dienstag 14.07.2015

Nachdem die Hunde nächtens erstaunlich ruhig sind, bringt uns die andere griechische Tierwelt um den Schlaf. Trotz augenscheinlich dichten Moskitonetzen vor allen Schiffsöffnungen findet mindestens eine Mücke jede Nacht den Weg zu einem Opfer. Meist sind die Mücken erst nach dem Stich so groß und sichtbar, dass sie erlegt werden können. In den Morgenstunden, kurz vor Sonnenaufgang, fallen die Vögel über das Schiff her. Spatzen und Schwalben auf den Relingsdrähten sind die harmlose Variante. Einmal waren es 10 Krähen, die an den Moskitonetzen zupften.

Am Kitestrand angekommen werde ich gleich wieder Zeuge eines Absturzes. Ein Kite samt Bar macht sich selbständig, knallt kurz hinter einem Stacheldrahtzaun das erste Mal auf den Boden, arbeitet sich durch ein Melonenfeld, bis er schließlich an hohem Schilf hängen bleibt. Kaum zu glauben, er hat all das heil überstanden. Gerade im Wasser, lässt ein anderer Deutscher seinen Kite ein paar Meter neben uns auf das Wasser knallen. Ich übe wieder brav den Kite fliegen und mich durchs Wasser ziehen zu lassen. Heute sind wieder viele Leute beim Panos, sein Speiseplan bleibt leider sehr gemüseorientiert. Glaubt er denn, alle Segler sind Vegetarier???

Montag, 13. Juli 2015

Montag 13.07.2015

Und wieder fahren wir zum Kleopatra. Nachdem ich geistig das Thema „Eigenen Kite Fliegen“ abgehakt hatte, wollte ich mir zum Fliegenüben einen Kite ausleihen. In Anbetracht des Preises meinte Konstantinos, es wäre sinnvoller, Trainerstuden zu nehmen. Nur heute sei er schon ausgebucht. Kurz kam am Nachmittag Hoffnung auf, als er von anderen Schülern versetzt wurde. Die kamen dann doch noch und ich durfte mein Zeug wieder einpacken.

Beim Panos herrscht weiter Leere. Und die Speisenauswahl zieht nach. 

Sonntag 12.07.2015

Ruhetag. In der Marina und bei uns. Nachdem alle Sonnenschutzmaßnahmen eingerichtet wurden, tauche ich mal den Strandabschnitt ab, an dem vielleicht Kiten möglich wäre. Bis ungefähr 10 Meter ins Wasser ist Stehtiefe. Ein leichtes Anfängerrevier ist es somit nicht. Richtung Flughafen kommt die Strömung kräftig von vorne, das erleichtert den Rückweg. Am Strand selbst haben sich schon viele Griechen eingefunden. Die meisten tapfer ohne Sonnenschutz. Tagsüber landen viele Flieger, die Saison läuft wohl gut. Anders beim Panos. Da ist abends wenig los, sowohl an den Tischen, als auch in den Töpfen.

Bild des Tages: Sonnenschutz fürs Salonfenster. 

Sonntag, 12. Juli 2015

Samstag 11.07.2015

Da der Regen wenig zur Reinigung des Decks beigetragen hat, bzw. den Dreck optisch konzentrierte, war heute eine kurze Deckschrubbung erforderlich. Danach startete ich einen erneuten Versuch zum Kitefliegenlassen. Als ich den 9er Naish aufgepumpt hatte, meinte Konstantinos, der sei wirklich nichts. Der würde sich nicht aus dem Wasser starten lassen, es sei ein Freestile-Kite und die Bare hätte auch keinerlei Sicherheitsmechanismus. Also wieder einpacken und Gaastra-Kite holen. An dessen Fronttube zeigte sich ein weiterer Riss. Der sah böse aus, da der Gummischlauch rauszukommen schien. Wieder kleben… Beim erneuten aufpumpen löste sich mein schöner Dachziegelverband. Entweder ist das Spinnakertape ungeeignet, oder zu alte (aus Franzmanns Beständen) oder beides. Somit leistete ich wieder Carola Gesellschaft. Die Tschechen sind weiter recht umgänglich. Wobei einheitlich die Männer muckibudenvergrößerte Oberkörper haben und ihre Mädels dürr und blond sind. Da fällt es schwer, Assoziationen zur Arbeit zu unterdrücken.
Am Abend besuchen wir wieder Thalia. Es sind wieder relativ viele Schiffe da. Eine breite Charter-Lagoon findet dennoch eine Lücke, in die sie sich quetschen kann.

Bild des Tages: Insuffiziente Kiteausrüstung

Freitag, 10. Juli 2015

Freitag 10.07.2015

Für heute Nachmittag sind Gewitter angesagt, deshalb bleiben wir am Schiff. Weitere neue Moskitonetze werden zugeschnitten, der Druckluftausgleichstank des Wasserkreislaufes entlüftet, blaues Klebeband vom Rumpf gekratzt und gelesen. Die Sonnenschutzfolie des Salonfensters hat ihre Funktion aufgegeben. Behelfsweise wird eine Plane über das Fenster gelegt und mit vollen Wasserflaschen an Ort und Stelle gehalten. Bei einer kräftigen Böe wurde die Plane trotzdem weggehoben und eine Flasche rollte erst über das Dach, um uns dann ins Cockpit zu fliegen. Getroffen wurde niemand. Schwül war es, aber keine Wolke am Himmel. Am Nachmittag habe ich mir den Strand Richtung Flughafen auf Kitetauglichkeit angesehen. Sandig wäre er größtenteils, wie schnell es tief wird, war nicht zu erkennen. Problematisch dürften die Stromleitungen sein, die sich teilweise am Ufer entlang ziehen.
Jetzt werden es beim Panos doch deutlich weniger Gäste. Vielleicht liegt es auch an seinen neuen Gerichten. Gemüse und fleischfrei nimmt zu. Eine Lasagne hatte beispielsweise kaum Hackfleisch als Inhalt, stattdessen Paprika, Tomaten, Zucchini und Auberginen. Und obendrauf Ziegenkäse.
Der Regen kam schließlich in der Nacht. Da schließen wir die Luken ja besonders gerne. Wir beschränkten es auf die Seitenluken, da der Niederschlag nicht so kräftig war. Abkühlung brachte der Regen keine, unter 28° wird es nachts nicht mehr.

Bild des Tages: Kaputte Sonnenschutzfolie

Donnerstag, 9. Juli 2015

Donnerstag 09.07.2015

Heute früh hatte ich tatsächlich gut eine Stunde schnelles und stabiles Internet. Ausreichend, um endlich Windows zu aktivieren und upzudaten.
Etwas verspätet fuhren wir zum Kleopatra. Ich wollte eigentlich nur ein bisschen Kites fliegen lassen. Erstmal hatte ich meine Surfschuhe vergessen. Von den meisten Disteln habe ich den Startplatz ja schon befreit, aber scharfe Muschelteile gibt es mehr als genug. Letztlich bin ich gar nicht ins Wasser gekommen. Zunächst wurden im 14er Gaastra mehrere Löcher geklebt. Mit Spinnakertape von Franzmann. Inzwischen hat der Wind so aufgefrischt, dass ich mit dem 14er nicht mehr los wollte. Also den 9er Grunt ausgepackt. Leider ließ sich die Fronttube nicht mehr aufpumpen. Wenn sich nach einer gewissen Anzahl von Hüben nichts rührt, ist eigentlich klar, dass etwas nicht stimmt. Das einfachste ist da ein offenes Lustablassventil. Das war zu. Aber man will´s dann nicht glauben, dass was nicht stimmt. Ein hilfsbereiter italienischer Kiter beobachtete mich eine weile und brachte dann seine Pumpe, weil er dachte es liege daran. Auch er pumpte und pumpte und konnte nicht glauben, dass sich nichts bewegt. Kurz den Reißverschluss zur Tube geöffnet, das Ablassventil hergezogen und das Problem war offensichtlich. Das Ventil hat sich vom Gummi gelöst. Frage an die Kiter: Kann man das was kleben? Mit welchem Kleber?
Bei der Rückfahrt haben wir erstmals Jets in der Luft gesehen. Und auch das AWAK startete wieder. Wir dachten schon, die griechische Luftwaffe hat jegliche Flüge eingestellt.

Bild des Tages: Losgelöstes Ventil

Mittwoch, 8. Juli 2015

Mittwoch 08.07.2015
Putz- und Waschtag. Carola widmet sich dem Berg verschwitzter Wäsche, ich widme mich dem Beiboot. Am Nachmittag ruhen die Aktivitäten zwecks Hitze.
In Preveza füllen wir vorsichtshalber mal den Tank des Golfs mit Diesel. Das kostet 1,22 €. Kreditkarten werden nicht mehr akzeptiert. Vor den Bankautomaten an Hafen sind die Schlangen recht kurz. Bei Thalia ist wieder volles Haus, wenn man es mit letztem Jahr vergleicht. Sie ist natürlich weiterhin überzeugt, dass alles eine Katastrophe ist… Eine auffällige Veränderung konnten wir beobachten. Die Schuhmode hat sich radikal gewandelt. Die ganzen letzten Jahre waren High Heels bei den Damen angesagt. Trotz Pflastersteinen und Schlaglöchern.  Jetzt das genaue Gegenteil, Sandalen im Jesuslatschen-Stil, hochhackige Schuhe nur mehr als Safty-Version mit durchgehender Plateausohle.

Das WLAN der Ionian Marina ist ausgefallen. Dadurch wird das Interneten recht schwierig. Das Netzt des Marinarestaurants ist sehr brüchig. 

Dienstag 07.07.2015

Den Vormittag verbringe ich damit, meine zwei Kiteboards aufzurüsten und einen neuen Schnappverschluss für die Leash-Line zu basteln. Mittags fahren wir wieder ins Hotel Kleopatra. Wieder sind wir alleine am Pool. Nur die Spatzen und Schwalben schauen zum trinken vorbei, und einmal auch ein Hund. Drei alte und zwei kleine Hunde laufen hier rum. Keiner geht ins Haus, keiner springt in den Pool. Die größeren laufen immer neben dem Auto oder Motorrad her zum Strand, wenn ihr Herrchen sich dorthin begibt.
Um 15.00 Uhr bin ich wieder fällig. Diesmal fährt uns Vacel mit dem Schlauchboot weit hinaus und ich darf ausgiebig Wasserstart und Fahren üben. Und Wasser schlucken. Und die Nebenhöhlen werden intensiv gespült. Irgendwann sind wir wieder am Strand und Konstantinos widmet sich einem anderen Schüler.
In der Marina haben wir neue Nachbarn auf einer 48er Fountain Pajot. 3 russische Pärchen, alle ganz höflich und ruhig. Einer hat schon die letzten Tage ganz eifrig das Schiff geputzt, wobei er mit seiner Scheuermilch das Deck letztlich mehr zerkratzte, als reinigte. Und einige große Schiffe sind wieder im Wasser, ein Fischerboot, ein Schlepper und die Viola.

Bild des Tages: Fischerboot im Kran

Montag, 6. Juli 2015

Sonntag 05.07.2015

Ein neuer Anlauf zum Kiten. Wir fahren früh los und verbringen die Wartezeit bis zum Einsetzen des Windes am Pool des Hotels Kleopatra (hat nichts mit der Cleopatra Marina zu tun). Um 15.00 Uhr holt mich Konstantinos und es werden Bodydrag (erst ohne, dann mit Brett) geübt und der Wasserstart. Jetzt weiß ich wieder, warum ich Kiten nicht mochte. Immer wieder ist der Kopf unter Wasser und dieses in Mund und Nase. Probeweise wird einer meiner Kites aufgepumpt. Die Schnürl sind ein großes Durcheinander. Ein Probeflug verläuft erfolgreich, aber nach der Landung entdecken wir mehrere kleine Löcher im Stoff. Ein hilfsbereiter Bulgare klebt sie gleich mit Tape. Er ist überhaupt sehr umsichtig, rettet wegfliegende Kites und hilft jedem beim Landen. Dass ein Kite in den Bäumen hängen bleibt, kann auch er nicht verhindern.
Den kostenlosen Tunnel ausnutzend fahren wir nochmals nach Preveza zu Tahlia. Nachdem sie gestern einen kleinen Durchhänger hatte, ist ihr Lokal heute wieder gut gefüllt mit Touristen und auch ein paar Griechen. Schon gestern lag die Happy Sailor Flottille im Hafen, heute sind die Sailing Holidays dazugekommen. In der Fußgängerzone sind auch nicht mehr Geschäfte leer stehend als letztes Jahr. Einige neue sind dazugekommen. An einem kleinen Platz werden die aktuellen Wahlergebnisse an die Wand projiziert. Ein paar junge Burschen skandieren dazu lautstark Parolen, sind dabei aber ganz freundlich und gut gelaunt.

Bild des Tages: Hotel Kleopatra

Montag 06.07.2015

Neue Moskitonetze stehen auf dem Programm. Nicht mehr aus Vorhangstoff sollen sie sein, sondern aus einfachem Moskitonetz. Für die Salonluke schneiden wir ein großzügig bemessenes Netzteil aus und nähen Seite für Seite das Bleiband ein. Alles per Hand, da die Nähmaschine in Deutschland geblieben ist. Das ist sehr zeitaufwändig. Für die nächsten beiden Fenster wählen wir eine einfachere Lösung. Netz großzügig zurechtschneiden, Bleiband in passender Länge zusammennähen und einfach drüber gelegt. Um zu verhindern, dass der Wind mit der Zeit das Netz unter dem Bleiband durchzieht, erhält das Bleiband an vier Stellen eine Umklebung mit Klettband. Einen Tag üblichen Marinawind hält diese Konstruktion aus.
Laut Saki war die Tunneldurchfahrt heute nicht mehr kostenlos, deshalb gehen wir zum Panos. Im Gegensatz zu bisher wird es dort heute richtig voll. Die letzten Jahre war es andersrum, da sind die Leute nach dem großen Ansturm im Frühjahr und Frühsommer Mitte Juli weniger geworden.
In der Nacht besuchen uns drei Mücken. Wir rätseln, wie die sich eingeschlichen haben.
Bilder gibt es erst einmal keine mehr, Trotz als hervorragend angezeigter Signalstärke der Ionian Marina, ist das Internet langsam wie zu Modemzeiten.

Frage an Wolfgang: Weißt Du schon, wann genau Du hier landest?

Samstag, 4. Juli 2015

Samstag 04.07.2015

Einkaufen stand heute als erstes auf dem Program. In diesem Zusamenhang haben wir uns überlegt, eine Monatskarte für den Tunnel zu kaufen. 80 € soll die kosten. Um nachzufragen bin ich erst mal gar nicht in das Haus der Mautstation reingekommen. Durch ein Fliegengitter versuchte ich einem fremdsprachenunkundigen Griechen mein Anliegen zu erklären. Irgendwann ließ er mich durch zwei Sicherheitstüren rein und nach Aufschreiben und “Zeichnen” verstand er was ich wollte. Er führte mich zu einer anderen Damen, ebenfalls nur griechisch sprechend, und sie unterhielten sich mal kurz. Ich verstand dann soweit, dass ein Monatsticket nur Bürgern der anliegenden drei Gemeinden zusteht.
Am Schalter der Mautstation wurden wir ohne zu bezahlen durchgewunken. Und hier saß ein deutsch sprechender junger Mann, der uns erklärte, wegen der Krise sei die Durchfahrt heute und morgen frei. Und auch alle anderen gebührenpflichtigen Strecken in Griechenland seien frei. Ein kleines Wahlgeschenk der Regierung???
Den Rest des heißen Tages verbrachten wir mit Lesen. Am Abend fuhren wir zu Thalia, den kostenlosen Tunnel ein zweites mal ausnutzend. Thalia berichtete, dass sie sich mit ihrem Schwiegervater gestritten hat. Der habe wie alle Rentner Tsipras gewählt und wolle jetzt, dass seine Familie mit Nein stimmt. Sie will aber im Euro bleiben und gibt das dem Rest ihrer Familie vor. Sie bestätigte uns, dass nur die Syrizia Veranstaltungen zur Abstimmung abgehalten hat. Fast an jedem Laternenpfahl klebte ein aktuelles Plakat der Syriza mit “Oxi”. Die waren anscheinend auf diesen Verlauf gut vorbereitet...
Nach dem Essen konnte ich nicht anders und mußte mich an einem Geldautomaten der griechischen Nationalbank anstellen. Die drei Griechen vor mir kamen jeweils mit drei Zwanzigern raus, ich hatte die freie Auswahl. 600 € waren kein Problem. Wenn der Bankautomat morgen leer ist, bin ich schuld...
Wir haben einen Kat mit Engländern als Nachbarn bekommen. Mit Hund. Das treibt die drei anderen Hunde natürlich in den Wahnsinn, wobei sich der Engländer zu keinem noch so leisem Wuff herabläßt.

Bild des Tages: Wasserboiler

Freitag, 3. Juli 2015

Freitag 03.07.2015

Heute ist unser Paket angekommen. Mit UPS, da Dachser noch teurer gewesen wäre. Der Boiler ist so schwer, dass ich ihn mit dem Auto von Saki abholte. Und er ist so groß, dass er zum vorläufigen Stauen nicht in die Werkstatt paßt, sondern ins Separee kommt.
Wir fahren erneut zum Kitestreand, wobei ich heute verzichte, da es mir gestern die Arme verbrannt. Obwohl sie mit 30er Sonnenschutz eingecremt waren. Wir bleiben unter den Eukalyptusbäumen liegen und betrachten das Meer. Ein sehr ruhiger, fast einsamer Sandstrand, abgesehen von den wenigen Campern. Im Schatten der Bäume ist es bei leichtem Wind angenehm kühl. Als der Wind später auffrischt ist es zu kühl. Schon bei wenig Wind wechseln sich zwei Jugendliche mit einer 18er Matte ab. Ab 15.00 Uhr trauen sich die Kites auf´s Wasser. 44 Stück werden es bis zum Abend.
Am Abend beim Panos nutzen wir immer das freie WLAN-Netz, dessen Kapazität bescheiden ist. Wer sich zu spät anmeldet kommt nicht mehr rein. 

Bild des Tages: Kitestrand

Donnerstag, 2. Juli 2015

Donnerstag 02.07.2015

Tatsächlich hat es gestern Abend geregnet. Erst ein Tröpfeln, dann doch so kräftig, dass wir die Lukenschließen mußten.
Die dritte ruhige Nacht in Folge, wir können es kaum glauben. Erst am Morgen waren die Hunde früher wach als wir und wollten nicht alleine wach bleiben.
 Suche nach der Kite-Schule auf. Dies stellt sich als schwieriger heraus, als gedacht. Bei Aghios Nikolaos biegen wir vom üblichen Weg nach Lefkas ab und fahren den Strand entlang. Wir suchen einen Weg zu wehenden Fahnen und treffen schließlich auf eine Camper- und Zeltkolonie. Ein zur mobilen Bar umfunktionierter Anhänger steht rum und ein paar hundert Meter den Strand runter finden wir einen leeren Holzverschlag. Kite-Schulen sehen wahrscheinlich anders aus. Wir wühlen uns mit 4-Radantrieb aus dem Sand zurück zur Straße und versuchen es weiter nach Norden. In Olivenheinen stehen einige schöne Häuschen und am nächsten Strand ein ganz schönes Haus, aber leider privat und mit Hund gesichert. Trotzdem fahren wir bis ans Ende der Straße und landen an der Hauptstraße, in der Nähe des Flughafens. Wir drehen um und im Camperdorf greifen wir zum Äußersten und fragen einen Deutschennach einer Kite-Schule. Wenn ich nichts offizielles brauche, hätte er wen für mich. Einen Österreicher, der letztes Jahr die Freundin vom Abramovic unterrichtet hat. Die wurde von der Onassis-Insel Skorpios (die hat Abramovic inzwischen gekauft) mit Hubschrauber und Leibwächter hierher geflogen. Entsprechend ist die Preisvorstellung des Österreichers. 99 € die Stunde. Das ist gesalzen. Während ich beim Ösi vor seinem kleinen Zelt in den Sanddühnen stehe, unterhält sich Carola mit einigen Campern. Die Surfschule hier wurde von Tschechen betrieben. Die Griechen habe diese vertrieben, als sie merkten, dass hier ein Geschäft läuft. Und die Schule ging darauf ein. Die Tschechen hätten jetzt das Hotel Kleopatra übernomen und würden da auch unterrichten. Das Hotel liegt auf der anderen Seite der Bucht und es dauert etwas, bis wir den richtigen Ansprechpartner finden. Dazu wrden wir zweimal in klapprigen Autos über die Schlaglochpiste an den Strabd gefahren. Der ist recht schön, mit schattenspendenden Eukalyptusbäumen. Um 14.00 Uhr soll der Wind kommen und Lehrer Konstantinos rüstet auf. Viel Wind wird es nicht, aber er gibt sich trotzdem fast drei Stunden mit mir Mühe. Berechnet wird eine Stunde á 60 €. Carola wird in der Zwischenzeit im Hotel verwöhnt. Zimmer hätten sie auch, für 70 € die Nacht. Mit Blick nach links und rechts auf eine Autowerkstatt und eine andere Fabrik.
Abends besuchen wir erstmals Thalia. Alles ist natürlich eine Katastrophe. Schlechtes Geschäft, keine Touristen, auch die Griechen kommennicht, das Wetter war bis jetzt schlecht, und vieles mehr. Dabei füllt sich für einen Wochentag das Lokal rasch mit Touristen. Allerdings keine Griechen. Etwas weiter den Hafen runter ist eine Bühne aufgebaut und eine “Nein”-Aufforderung läuft endlos vom Band. Beim Vorbeigehen werden uns Flugblätter der Syriza in die Hand gedrückt. Anscheinend darf hier immer nur die Regierungspartei Propaganda machen. Die letzten Jahre überwogen PASOK und ND, jetzt Syriza. Den Hafen entlang sind jetzt Zapfsäulen für Strom und Wasser installiert. Niemand hat sich angeschlossen, weswegen wir Zweifel an ihrer Funktionalität haben. In der Stadtmarina liegenin einem Becken die Schiff an Moorings. Und es sieht sehr voll aus.

Bild des Tages: Wrack als Hundehütte

Mittwoch, 1. Juli 2015

Mittwoch 01.07.2015

Da bin ich wuhl die letzten Tage etwas durcheinander gekommen. Heute ist also Mittwoch...
Nicht das Hupen des Krans weckt uns dieses mal, sondern die Bootsleute eines Schleppers. Der gestern mit seinem Mega-Hochdruckreiniger den Wasserdruck senkte. Die sind früh auf und flexen und schweißen, was das Zeug hält.
Bei uns steht die Restreinigung des Decka an. Das dauer bis zum Nachmittag. Die Sonnensegel werden geputzt und aufgespannt und dann kommt die dicke Wolke.

Bild des Tages: Dreckiges Deck