Tatsächlich hat es
gestern Abend geregnet. Erst ein Tröpfeln, dann doch so kräftig, dass wir die
Lukenschließen mußten.
Die dritte ruhige Nacht
in Folge, wir können es kaum glauben. Erst am Morgen waren die Hunde früher
wach als wir und wollten nicht alleine wach bleiben.
Suche nach der Kite-Schule auf. Dies stellt
sich als schwieriger heraus, als gedacht. Bei Aghios Nikolaos biegen wir vom
üblichen Weg nach Lefkas ab und fahren den Strand entlang. Wir suchen einen Weg
zu wehenden Fahnen und treffen schließlich auf eine Camper- und Zeltkolonie.
Ein zur mobilen Bar umfunktionierter Anhänger steht rum und ein paar hundert
Meter den Strand runter finden wir einen leeren Holzverschlag. Kite-Schulen
sehen wahrscheinlich anders aus. Wir wühlen uns mit 4-Radantrieb aus dem Sand
zurück zur Straße und versuchen es weiter nach Norden. In Olivenheinen stehen
einige schöne Häuschen und am nächsten Strand ein ganz schönes Haus, aber
leider privat und mit Hund gesichert. Trotzdem fahren wir bis ans Ende der
Straße und landen an der Hauptstraße, in der Nähe des Flughafens. Wir drehen um
und im Camperdorf greifen wir zum Äußersten und fragen einen Deutschennach
einer Kite-Schule. Wenn ich nichts offizielles brauche, hätte er wen für mich.
Einen Österreicher, der letztes Jahr die Freundin vom Abramovic unterrichtet
hat. Die wurde von der Onassis-Insel Skorpios (die hat Abramovic inzwischen
gekauft) mit Hubschrauber und Leibwächter hierher geflogen. Entsprechend ist die
Preisvorstellung des Österreichers. 99 € die Stunde. Das ist gesalzen. Während
ich beim Ösi vor seinem kleinen Zelt in den Sanddühnen stehe, unterhält sich
Carola mit einigen Campern. Die Surfschule hier wurde von Tschechen betrieben.
Die Griechen habe diese vertrieben, als sie merkten, dass hier ein Geschäft
läuft. Und die Schule ging darauf ein. Die Tschechen hätten jetzt das Hotel
Kleopatra übernomen und würden da auch unterrichten. Das Hotel liegt auf der
anderen Seite der Bucht und es dauert etwas, bis wir den richtigen
Ansprechpartner finden. Dazu wrden wir zweimal in klapprigen Autos über die
Schlaglochpiste an den Strabd gefahren. Der ist recht schön, mit
schattenspendenden Eukalyptusbäumen. Um 14.00 Uhr soll der Wind kommen und
Lehrer Konstantinos rüstet auf. Viel Wind wird es nicht, aber er gibt sich
trotzdem fast drei Stunden mit mir Mühe. Berechnet wird eine Stunde á 60 €.
Carola wird in der Zwischenzeit im Hotel verwöhnt. Zimmer hätten sie auch, für
70 € die Nacht. Mit Blick nach links und rechts auf eine Autowerkstatt und eine
andere Fabrik.
Abends besuchen wir
erstmals Thalia. Alles ist natürlich eine Katastrophe. Schlechtes Geschäft,
keine Touristen, auch die Griechen kommennicht, das Wetter war bis jetzt
schlecht, und vieles mehr. Dabei füllt sich für einen Wochentag das Lokal rasch
mit Touristen. Allerdings keine Griechen. Etwas weiter den Hafen runter ist
eine Bühne aufgebaut und eine “Nein”-Aufforderung läuft endlos vom Band. Beim
Vorbeigehen werden uns Flugblätter der Syriza in die Hand gedrückt. Anscheinend
darf hier immer nur die Regierungspartei Propaganda machen. Die letzten Jahre
überwogen PASOK und ND, jetzt Syriza. Den Hafen entlang sind jetzt Zapfsäulen
für Strom und Wasser installiert. Niemand hat sich angeschlossen, weswegen wir
Zweifel an ihrer Funktionalität haben. In der Stadtmarina liegenin einem Becken
die Schiff an Moorings. Und es sieht sehr voll aus.
Bild des Tages: Wrack
als Hundehütte