Freitag, 31. Juli 2009

30.07.2009 Donnerstag



Wir stehen früh auf und schleppen alle Utensilien zum Laminieren nach vorne. Da wir nicht riskieren wollen, dass sich das Dach biegt, solange das Harz feucht ist, haben wir uns entschieden, in zwei Etappen zu laminieren und das Dach mit den schweren Holzbrettern gerade zu halten. Carola rührt das Harz an, ich verteile es. Um nicht den ganzen Dreck der Marina auf das Harz geweht zu bekommen, decken wir es mit Plastik ab. Zusätzlich laminieren wir noch zwei Holzbretter, die später den rahmen für eine neue Herdplatte und eine neue Spüle abgeben sollen. Sowohl beim Bimini wie auch bei den Brettern hat das Herz die Eigenschaft, sich vom Rand zurückzuziehen. Da müssen wir nacharbeiten. Ein neuer Versuch mit dem Beiboot bringt uns die Erkenntnis, dass der Außenborder einfach nicht besser wird. Also wird er wieder in die Werft gefahren. Danach passiert das Unerwartete, ein Tauchversuch bringt das gestern verloren geglaubte Kleidungsstück zurück an die Oberfläche. Es lag genau neben dem Stegpfeiler, neben dem es auf Tiefe ging. Glück war in jedem fall dabei, da die Sicht gleich Null war.
Bild des Tages: Laminieren mit Brücke

29.07.2009 Mittwoch


Heute werden die überstehenden Epoxy/Glasfaserränder abgeschnitten. Das funktioniert erfreulich einfach mit der Stichsäge und Metallsägeblatt. Ich hatte schon befürchtet, wieder die Flex zum Einsatz bringen zu müssen. Das am Rand auf die untere Seite gelaufene Epoxy lässt sich mit dem Stecheisen entfernen. Zunächst mache ich dabei einen auf Steinmetz und klopfe mit dem Hammer auf das Stecheisen. Irgendwann (Kurz vor Ende der Arbeit) merke ich dann, dass es viel einfacher geht, das Stecheisen einfach wie eine Spachtel zu benutzen. Als ich das zu Beginn mit einer wirklichen Spachtel versuchte, war sie zu flexibel. Beunruhigend ist, dass sich das Dach zu einem Gewölbe biegt. Eine Erklärung dafür haben wir nicht. Zum Abend wird wieder alles verpackt und die Umgebung sauber gekehrt. Zwischendurch ging beim Waschen an Bord ein Kleidungsstück verloren, obwohl der Bootshaken schnell zur Hand war. Auch später habe ich mit dem Suchanker keinen Erfolg. Eine alte Leine und viele Algen, die aussehen wie Glasnudeln sind alles, was hoch kommt.
Bild des Tages: Fischen im Trüben

28.07.2009 Dienstag



Als wir morgens Maria mitteilen, dass wir wieder den Schweißer brauchen, meint sie, der sei gerade weggefahren. Gaetano soll vorbeikommen und sich die Sache ansehen. Auch mit unserem Paket haben wir kein Glück. Vincenzo nimmt mich mit zur Post und bedeutet mir, gleich neben dem Schalter zu warten, während er sich in die Schlange einreiht. Als er dran ist und mich zu sich bittet bedeutet der Postler, ich müsse mich auch hinten anstellen. Als ich glücklich bei hm meint er, das Paket würde er nicht annehmen, ich müsse es besser verkleben. Leute, die deutsche Post ist gar nicht so schlecht… Zurück an Bord stürze ich mich ins Wasser, um wieder Algen abzukratzen. Diesmal sind es gar nicht so viele. Da unsere Engländer von „Prosperity“ einfach weggefahren sind, haben wir bei unserem Bimini vorne keinen Stromanschluss. Fritz kann auch nicht weiterhelfen, er hat nur einen Adapter mit Schweizer Endstück. Ich wühle nochmals in den Tiefen der Werkstatt und siehe da, ein Adapter. Wenn auch mit französischem Endstück. Später säge ich noch unsere langen Bretter klein und verstaue sie i der Vorschiffskammer. Beim Abendessen deutet Carola neben das Schiff: „Was schwimmt denn da?“ Eine (Wasser)Ratte. Sie ist flott unterwegs und durchquert die Marina in einem Zug.
Bild des Tages: Die Italiener haben Ferien

Dienstag, 28. Juli 2009

27.07.2009 Montag



Heute ist der entscheidende Tag. Wir stehen früh auf und nehmen das Bimini in Angriff. Wie üblich ziehen sich die Vorbereitungen, bis es ans Laminieren geht. Material vor schleppen, Holz auspacken. Glasfaser zuschneiden, usw. Eigentlich läuft alles gut, bis eine dummerweise auf dem Laminat abgelegte Rolle kleben bleibt. Panik, härtet jetzt alles schneller oder auf einmal aus??? Nichts dergleichen passiert und wir schütten Becher auf Becher Harz auf die Matten. Zuletzt mischen wir Farbe dazu. Die Leisten, auf welche die Solarpaneele geschraubt werden sollen, werden aufgeklebt. Jetzt heißt es abwarten. Ian von der Liebele kommt auf einen Ratsch vorbei. Unser Paket von SVB ist endlich eingetroffen. Welch große Enttäuschung, die Gaskochplatte ist nicht in Ordnung. Eine „Gasplatteneinheit“ wurde nicht sauber in die Herdplatte eingeklebt. Sie steht schief und die ganze Sache ist nicht dicht. Made in Italy. Mal sehen wie wir die zurückgeschickt bekommen. Unser Laminat ist ausgetrocknet und hart. Es hat ein ganz schönes Gewicht. Leider biegt es sich wegen der Größe und dem Gewicht recht durch. Auch wenn es wahrscheinlich nicht brechen wird, zur Befestigung unserer Solarpaneele brauchen wir kein wippendes Dach. Wir überlegen deshalb, zwischen unsere Bügel 4 weitere Rohre schweißen zu lassen. Mal fragen, ob der Schweißer auch an Bord arbeitet. Und ob durch das Schweißen nicht das GFK beschädigt wird. Sobald die Sonne untergegangen ist wird es tatsächlich kühler. Morgens in der Kabine gar nur noch 19 °.
PS: Hallo Klaus, wie kann ich Dir eine Mail schicken?
Bild des Tages: Unsere Baustelle

Montag, 27. Juli 2009

26.07.2009 Sonntag



Wir lassen es geruhsam angehen. Zu unserer Freude dreht der Wind und es wird etwas kühler. Die gestern ausgesägten Leisten werden abgeraspelt. Der Rest des Tages ist arbeitsfrei. Die Penguin verlässt uns Richtung Griechenland. Gerade noch rechtzeitig, bevor der Wind zulegt und die Hafeneinfahrt durch konfuse Wellen schwierig bis unmöglich wird. Viele Italiener fahren zunächst in den Kanal und kommen dann wieder rein. Ich probiere nochmals den Außenborder aus. Im niederen Drehzahlbereich läuft er gut. Mehr Gas nimmt er leider nicht an. Noch etwas später radle ich zum Strand und zur Kanaleinfahrt. Die Strände sind zwar besucht aber noch nicht überfüllt.
Bild des Tages: Kanaleinfahrt, durch diese Enge müssen wir durch

25.07.2009 Samstag


Schon früh wecken uns die Motorbootfahrer, die durch die offene Schleuse hinaus wollen. Es herrscht wieder große Hitze. Der Wind fegt aus Süden über uns hinweg. Ich mach mich auf in die Werft und lasse mir 20 Meter Glasfasergewebe abschneiden. Bei der Menge wird erst bei Gaetano rückgefragt, bevor ich sie bekomme. Die Unterlegleisten für die Solarpaneele werden ausgesägt und das war's dann. Mehr geht nicht bei der Hitze. Außer die Montage eines Ventilators. Bei Gleichstrombetrieb sollte es doch egal sein, welches Kabel wo angeschlossen wird. Das stellt sich als Irrtum heraus. Der Ventilator dreht rückwärts. Also noch mal die Lampe abbauen, an welche die Kabel angeschlossen wurden. Jetzt bläst er in die richtige Richtung. Wegen dem Sturm konnten wir unseren Sonnenschutz nicht aufbauen und entsprechend heiß ist es im Inneren. Und nicht allein deshalb wird die Nacht zur Qual. Ein Italiener unterhält uns bis in den frühen Morgen mit seinem Gesang. Mindestens hundertmal trällert er Buena Notte, nur um wieder mit LaLaLa anzufangen. Mit Texten hat er es nicht so. Nach dem dritten Mal „New York New York“ traute er sich das nicht mehr singen. Aufhören konnte es wohl nicht, weil er die einmalige Gelegenheit, mit Klavier und Mikro vor bescheidenem Publikum möglichst lange auskosten wollte.
Bild des Tages: Schwieriger Anschluss des Ventilators

24.07.2009 Freitag


Heute gehen wir getrennte Wege. Carola fährt zum Einkaufen und ich optimiere den Sonnenschutz. Das kommt keine Minute zu früh, da der Wind plötzlich wieder auf Süd dreht und eine brutale Hitze bringt. Da bleibt nur eines, Abtauchen. Also rein in die Brühe und Schiffsrumpf putzen. In der Pause nach dem ersten Rumpf kommt Fritz auf einen Ratsch vorbei und das war's dann mit Arbeiten. Zwischendurch helfen wir noch Michi beim Gepäcktragen. Er fährt für ein paar Tage zurück nach Deutschland. Wie schon bei der Überführung von Nizza rüber suchen uns heute Libellen heim. Überall, innen und außen setzen sie sich fest. Beim Abendessen draußen beschlägt nicht mal mehr das Bier aus dem Kühlschrank, so heiß und trocken ist es.
Bild des Tages: Libelle an Mauseohr

Freitag, 24. Juli 2009

23.07.2009 Donnerstag



Für heute stand Holz auf dem Programm. Einlegbretter für einen Schrank und ein weiteres Ablagebrett. Die Bretter in der Vorschiffskammer stellen sich als ungeeignet heraus. Es sind dicke Bodenbretter. Als ich die Vorschiffskammer gerade wieder einmal einräume, ruft Maria über Lautsprecher. In Erwartung eines SVB-Paketes nehme ich gleich die Sackkarre mit. Dann die Überraschung. Unser Brett ist da. Das kleine Teil nehme ich gleich mit. Als wir aufbrechen, das große Brett zu holen, will Michi zum Einkaufen fahren. Wir schinden einen kleinen Aufschub raus und tragen das große Brett zu unserem Steg. Das Einkaufen ist wieder überwältigend. Wir stehen im riesigen Supermarkt und wissen nicht mehr, was wir eigentlich bräuchten. Das Beste ist die angenehme Kühle. Im Freien hat es 38°. Wieder zurück werden die Holzarbeiten fortgesetzt. Ausmessen, Aussägen, Nachbessern und Raspeln. Halteleisten Anschrauben nachdem die zugehörigen Löcher gebohrt wurden und Dreck wegsaugen. Obwohl bereits Dienstschluss ist, muss noch die Holzplatte eingepackt werden. Dazu müssen zunächst die anderen Hölzer ausgepackt werden. Alles wird umgeschichtet und neu verpackt. Wie oft wohl noch??
Bild des Tages: Inhalt der Vorschiffskammern über Deck verteilt

22.07.2009 Mittwoch



Tanktag. Wir holen aus der linken Vorschiffskammer alle darin befindlichen Kanister. Die gelben und die weißen sind für Diesel, die blauen für Wasser. Zwei rote bestehen den Dichtigkeitstest nicht und werden entsorgt. Ich karre 4 Kanister zur Tankstelle und lasse sie mit Diesel füllen. Über einen Handfeinfilter fliest dieses danach in den Tank. Ist natürlich eine riesige Sauerei. In den linken Tank füllen wir nicht ganz 20 Liter, in den rechten nur ein paar Tropfen. Unerklärlich der Unterschied. Sind doch beide Maschinen seit Oktober gleich häufig für 10 Minuten gelaufen. Bevor die Tanks wieder verstaut werden baue ich noch Überreste des Generators aus. Ein Schaltpaneel und einen Minidieseltank aus Plastik. Die Wasserkanister werden einer gründlichen Reinigung unterzogen. Die Kanister werden aufgeteilt, Diesel in die linke Vorschiffskammer, Wasser in die rechte. In der rechten Kammer findet sich ein weiterer undichter roter Kanister und ein noch nicht vermessenes Segel.
Da immer noch kein Brett geliefert wurde, frage ich bei Maria nach. Die wendet sich an Gaetano und greift gleich zum Handy. Der Knecht, mit dem ich letzte Woche verhandelt habe, hat natürlich vergessen, meine Bestellung an seinen Chef weiterzugeben. Morgen wird das Brett geliefert. Mal sehen.
Bild des Tages: Unsere Reservetanks

21.07.2009 Dienstag


Heute war ein fauler Tag. Nach dem Einkauf wurde lediglich das „Sonnensegel“ ausprobiert. Zum Sonnenschutz ist es nicht zu gebrauchen. Es war wohl eher als Persenning gedacht. Als solche wandert sie wieder in die Vorschiffskammer, bis wir uns über ihre weitere Verwendung im Klaren sind. Den Rest des Tages verbringen wir mit Lesen.
Bild des Tages: Die Hitze und der Wind trocknen alles in kürzester Zeit

20.07.2009 Montag



Als erstes wird Benzin geholt. Dabei müssen wir feststellen, dass der Dingitank undicht ist. Die Sonne hat ihm schon gewaltig zugesetzt. Von der ursprünglichen roten Farbe ist lediglich ein blasser Abglanz übrig. Eine weitere Probefahrt bringt keine Verbesserung der Motorleistung. Vollgas nimmt er einfach nicht an. Erst vor dem Ausschalten, als das Dingi schon am Haken hängt, dreht er im Leerlauf richtig schön hoch. Die Mittagshitze lassen wir verstreichen und karren erst am Nachmittag ein Segel nach dem anderen, welche wir in den Vorschiffskammern gefunden haben, nach vorne zum Ausbreiten, Inspizieren und Vermessen. Wir haben zwei alte Genuas und ein Großsegel, zusätzlich zum Spinnaker, den wir nicht ausbreiten. Das letzte Segel stellt sich als Sonnensegel aus blauem Stoff heraus.
Bild des Tages: Segeltransport

Dienstag, 21. Juli 2009

19.07.2009 Sonntag


Kaum zu glauben, der Wind hat in der Nacht nachgelassen. Es ist angenehm kühl (25°). Die große Plexiglasscheibe, die bislang auf dem Gästebett lag, wird in handliche Teile zerschnitten. Die passen hoffentlich später als Frontscheiben. Die Gästekabine wird wieder eingeräumt und ist bezugsfertig. Lattenrost, Matratze, Kissen und Decken sind halt noch original verpackt.
Wir nehmen uns den Nachmittag frei und wollen einen Ausflug mit dem Dingi unternehmen. Leider ist die Tankstelle geschlossen. Der volle Reservekanister in der Backskiste ist mit etwas gefüllt, das eher an Öl als an Benzin erinnert. Weit werden wir daher nicht kommen. Durch die Schleuse und den Kanal befahren wir dieses Jahr erstmals das Meer. Mit Vollgas hüpft das Dingi über die Wellen. Leider beginnt der Motor zu stottern. Der Abstecher an den Strand fällt flach, wir sehen zu, dass wir zurückkommen. Warum der Motor nicht mehr so wollte wie er sollte bleibt unklar. (Wenig Benzin im Tank, altes Benzin, allgemeine Unlust) Den Rest des Tages verbringen wir mit Lesen. Der Wind dreht wieder auf Süd und die Temperatur klettert wieder über 40°.
Bild des Tages: Holzklötze anschleppen als Unterlage zum Plexiglas sägen

18.07.2009 Samstag



Heute wird die Gästekabine ausgekleidet. Die Leitungen und unansehnliches GFK verschwinden hinter Holz. Das Anpassen dauert wir üblich seine Zeit, sprich den ganzen Tag.
Anders als am Tag zuvor haben wir kein Glück mit dem Wetter. Die übliche Thermik setzt nicht ein. Der Südwind frischt auf und bekommt Sturmstärke. Trotzdem laufen unsere Nachbarn aus. Sie haben einen Termin auf Sizilien. Schon ohne Segel bekommen sie Schräglage, als sie der Wind von der Seite trifft. Für uns bedeutet dieser Sturm, dass wir auf unser Sonnensegel und unsere sonstige Fensterabdeckung verzichten müssen. Entsprechend heiß ist es im Schiff.
Bild des Tages: „Bezugsfertige“ Besucherkabine

17.07.2009 Freitag



Heute sind wir die einzigen, die zum Einkaufen wollen. Und Gaetano selbst fährt uns. Der lässt sich nicht so viel Zeit wie Vincenzo. Um 11.20 sind wir wieder zurück.
Genug Zeit für das nächste Holzprojekt. Für die Luken, die wir vielleicht irgendwann einmal in die vielleicht mal zulaminierten Fenster einbauen wollen, ist eine komplett eben Fläche erforderlich. Dafür säge ich Sperrholzbretter in der passenden Größe aus. Dazu Bretter, mit denen wir die zu großen Öffnungen für Spüle und Herd verkleinern können, falls wir mal ein neues Kochfeld, bzw. eine neue Spüle bekommen.
Die Nacht ist extrem ungemütlich. Die Hitze ist schlimm genug. Dazu kommt ein ständiges Plätschern vom Nachbarschiff. Die haben eine Klimaanlage mit Seewasserwärmetauscher. Die schlafen in ihrer kühlen Kabine und nerven uns mit ihrem Geplätscher.
Bild des Tages: Die Möwen kommen, eine sogar ganz nahe

16.07.2009 Donnerstag



Nach dem Aufstehen und Frühstück wird die Arbeit an den Fenstern fortgesetzt. Rahmen anschrauben und Sonnenschutz anbringen. Wir versuchen, das Schiff so weit als möglich einzuhüllen, dass es im Inneren nicht so warm wird.
Dann was Neues zwischendurch. Rudern. Ich bring das Dingi samt Motor, Tank und Zuleitung in die Werft. Als ich die Tankstelle passiere winkt der junge Tankwart ganz aufgeregt mit dem Schlauch und ist enttäuscht, als ich vorbeirudere. In der Werft haben sie gerade ein Schiff „aufgehängt“. Es baumelt nur am Bugbeschlag hängend vom Kran. Da ist wohl ein Halteseil gerissen. Ich sag Gaetano wegen dem Dingi Bescheid und das war's erst einmal.
Es folgt Holzarbeit. Unter zwei Fensterfronten sind die „Fensterbänke“ sehr unansehnlich. Sie waren mal mit Teppich überzogen. Und da sie schwer zugänglich sind, sind Teppich- und Kleberreste übrig. Beim Zulaminieren der Fenster wollen wir in einem Arbeitsgang vor dem Einbau der neuen Luken neue Holzablagen einlaminieren. Da wie üblich alles krumm und schief geschnitten ist, brauche ich zwei Stunden für ein Brett. Zwischendurch düst ein Motorboot mit Vollgas vorbei. Es ist unseres. Es wird doch nicht funktionieren, vielleicht auch bei uns??
Flex und Topfbürste bekommen eine weitere Gelegenheit, ihre Effektivität zu beweisen. Zwei Bretter werden von Teppich- und Kleberresten befreit. Ein großes zur Deckenverkleidung in der Gästekabine, ein kleines für zwei Bretter um einen Sonnenschutz innen in einer Luke zu befestigen. Nachdem diese ausgesägt und geraspelt sind, ist für heute Schluss mit Holzarbeit. Wir wuchten einen Karton mit alten Pumpen, Lichtmaschinen, Lüftern und Elektrogeräten auf den Steg und ich karre diesen zu den Jungs in der Werft. Die sind ganz begeistert, obwohl die meisten Geräte mit 110 V arbeiten.
Gaetano schickt mich zum Mechaniker, weil der Außenborder fertig ist. Es war Wasser in meinem Tank und das mag kein Vergaser. Und tatsächlich, ich brauche nicht zurück zu rudern. Wir unternehmen gleich eine Fahrt durch die Marina. Höchstgeschwindigkeit zwei Knoten. An einer entlegenen Stelle gibt es Vollgas und das Ding zischt ab wie noch was.
Wir beschließen wegen der Hitze unseren Abendablauf zu ändern. Erst Kochen, Essen und Abspülen, dann Duschen.
Bild des Tages: Rudern statt Motorboot Fahren

15.07.2009 Mittwoch



Mit dem Ziel, die Sonneneinstrahlung zu verringern, wird die Kühle des Morgens genutzt, um Fensterverkleidungen anzubringen. Dazu gehört als erstes Silikon auf die vermeintlich undichten Stellen. Morgen kommen die Rahmen drauf. Die Stützen für den Biminibügel werden mit Sika montiert. Und dann, man glaubt es kaum, bekomme ich Benzin. Dingi runter lassen, Tank anschließen. Nichts geht. Aber etwas mehr als zuvor. Maria und Gaetano werden kontaktiert. Ich soll morgen das Dingi mit allem Drum und Dran in die Werft bringen. Leider misslingt der Plan, die Gästekabine mit einem unserer schönen Sperrholzbretter zu verkleiden. Die sind zu schmal. Wir müssen auf das alte Holz der Deckenverkleidung zurückgreifen. Als ich dieses aus dem Vorschiffsstauraum hole, wird gleich alles andere Holz entsorgt. Und der Tauchkompressor, Baujahr 1987. Völlig verrostet und korrodiert. Aber ein Deutsches Fabrikat. Den üblichen Platz für solche Teile neben den Mülltonnen belegt der Kompressor nicht lange. Noch am gleichen Tag hat ihn jemand eingepackt.
Bild des Tages: Der alte Tauchkompressor

14.07.2009 Dienstag



Da möglicherweise der Schreiner heute kommt, fährt Carola alleine zum Einkaufen. Sie erfährt von Fritz, dass der Schreiner bei im auf dem Schiff arbeitet. Also wandere ich nach ihrer beider Rückkehr mit meinen Hölzern zum Landplatz und verhandle mit dem Schreiner. In der gewünschten Stärke und Größe hat er nichts außer einer Art Pressplatte. Die nehmen wir. Zwischendurch wandere ich ein paar Mal mit dem Kanister zur Tankstelle. Sie haben gerade kein Benzin und warten auf den Tankwagen. Als ich komme, nachdem dieser da war, geht auch nichts, da sie wegen der Mittagspause schon den Druck runter gefahren haben.
Das einzig erfolgreiche war das Sägen. Die Längsleisten und die Querleisten sind fertig. Fehlt einzig das laminierte Dach, um die Leisten anzuschrauben. Zusätzlich säge ich noch Stützen zurecht, um den hinteren Biminibügel in der Backskiste abzustützen. Die rechte Seite macht wie üblich Probleme, mehrfaches Sägen ist nötig.
Bild des Tages: Raspeln auf dem Steg

Dienstag, 14. Juli 2009

13.07.2009 Montag



Das einzige gute an unserem gestorbenen Projekt ist, dass wir heute ausschlafen können. Es stören auch keine Motorbootfahrer. Wir lassen es langsam angehen und unterhalten uns länger mit Jan, der an Bord kommt und uns bestätigen kann, dass die Tauchflaschen aus Alu sind. Immerhin etwas. Gaetano will uns helfen, eine Holzplatte zu bekommen, wenn auch nicht aus Sperrholz. Der Schreiner soll heute oder morgen mit einem Musterholz vorbei kommen. Die Probleme mit unserem Außenborder sind laut Gaetano wahrscheinlich durch altes Benzin verursacht. Bei ihnen sein der Motor gut gelaufen. Ich soll es noch mal mit neuem Benzin probieren und wenn der Motor trotzdem nicht läuft ihn vorbeibringen, bzw. abholen lassen. Eingedenk dieser Wort wandere ich wieder mit einem Kanister auf das Werftgelände und entsorge im großen Tank 20 L Benzin.
Um nicht noch mehr Zeit zu verlieren beginne ich aus dem dicken Sperrholz vier Längsleisten heraus zu sägen. Zwischendurch versuche ich vergeblich an der Tankstelle Benzin zu bekommen. Nachmittags geschlossen.
Ein Schreiner ließ sich übrigens nicht blicken.
Bild des Tages: Sonnenuntergang

12.07.2009 Sonntag



Wie jeden Sonntag wecken uns die italienischen Motorbootfahrer, die früh aufs Meer hinaus wollen. Um 07.00 stehen wir auf und packen unser Bimini aus. Wir versuchen zu retten, was zu retten ist und wollen nur eine Harzschicht auftragen, in der Hoffnung, dass wir einen ebenen Untergrund bekommen, auf den wir die weiteren Schichten auflaminieren können.
Da wir bereits um 10.00 damit fertig sind stehen weitere Arbeiten an. Putzen, Waschen, Ablage und was sonst noch Unerfreuliches aufgeschoben wurde.
Das Ergebnis unseres Rettungsversuches ist trostlos. Das Epoxy hat nicht wie erhofft eine ebene Fläche gebildet. Wenn wir jetzt weitere Schichten Furnier darüber laminieren würden, gäbe es zu diesen Hohlräumen weitere, wodurch die Stabilität des Daches dahin wäre. Es fällt schwer, ein solches Projekt zu beerdigen, aber uns bleibt nichts anderes übrig.
Als Ersatz wollen wir uns eine Sperrholzplatte mit den Maßen des Daches besorgen und auf diese mit Epoxy Glasfasergewebe laminieren. Wir hoffen auf Marias und Gaetanos Hilfe.
Bild des Tages: Statt einer Bauplane hätten wir gerne ein festes Dach

Montag, 13. Juli 2009

11.07.2009 Samstag



Da sich der Wind tatsächlich gelegt hat, stehen wir um 06.00 auf und packen unser Holz aus. Massig Dreck hat es auf das schöne Epoxy geweht. Wir kleben die erste Schicht Furnier auf und sind gleich schwer enttäuscht. Die Unebenheiten gleichen sich einfach nicht aus. Das Furnier bleibt nicht überall (eigentlich kaum wo) am Sperrholz kleben. Schwamm, bzw. Folie drüber, Bretter zum Beschweren und hoffentlich Begradigen drauf und Rückzug. Dabei lässt sich das Epoxy so schön verarbeiten. Es ist flüssig und härtet auch heute trotz erneut hoher Temperaturen erst nach Stunden aus.
Gerade sind wir wieder an Bord, als wir unseren Außenborder geliefert bekommen. Wir schaffen ihn tatsächlich ins Beiboot, ohne in ins Wasser fallen zu lassen. Hier folgt die zweite große Enttäuschung des Tages. Er springt nicht an. Benzin nachfüllen ändert nichts daran, nachgerade mal zwei Sekunden stirbt er ab. Gaetano meint, am Montag werde man sich darum kümmern. Welchen Montag meint er???
Rings um uns herum herrscht reges Kommen und Gehen. Da die Schleuse nur an den Wochenenden auf ist, jagt ein Boot das andere. Alois und Silvia mit der Algasi verlassen uns Richtung Griechenland, die zwei Finnen auf der Ursula schaffen es zumindest, die Marina für einen Badestopp zu verlassen. Die Italiener heizen mit ihren Motorbooten verschiedenster Größe und Jetskis hin und her.
Der Wind hat gedreht und kommt vom Meer. Das ist schön, weil er kühler ist, das ist schlecht, weil er so stark ist, dass wir unser Sonnensegel erneut nicht aufziehen können.
Es sieht nicht nach einer zweiten Laminiereinheit aus und wir verpacken alles unter den Planen. Unsere undichten Fenster und Luken werden wieder mit Folie überklebt. Diese ist durchsichtiger als die alte. Wir können jetzt leicht verschwommen erkennen, was draußen vor sich geht. Dafür brennt die Sonne stärker durch.
Gegen Abend dreht der Wind erneut und legt noch mal an Stärke zu. Zusätzlich ziehen Wolken auf. Vorsichtshalber bauen wir an den meisten Luken die Moskitonetze ab und schließen sie. Regen kam natürlich keiner.
Bild des Tages: Unser Vorschiff mal ohne Folie

10.07.2009 Freitag


Wieder ein heißer Tag mit stürmischem Wind. Nach dem Einkaufen bleibt uns nichts anderes übrig, als schwitzend auf Wetteränderung zu warten. Bei der Hitze kann ich mich lediglich dazu aufraffen, für zwei Scheiben einen von innen angebrachten Sonnenschutz zu basteln. Der Sonnenschutz für eine Autowindschutzscheibe wird zurecht geschnitten und mit Power-Strip-Haken an der Scheibe befestigt. Und wir haben noch so viele Scheiben, durch die die Sonne brennt. Im Laufe des Tages zerfetzt der Wind die Folie über unseren Mittelscheiben. Dicht war sie eh nicht mehr. Jetzt haben wir Ausblick den Mast hoch und die Sonne hat drei weitere Fenster, durch die sie das Innere aufheizen kann. Gegen Abend scheint der Wind schwächer und etwas kühler zu werden.
Bild des Tages: Unser Fahrer Vincenzo zur Abwechslung als Kapitän

09.07.2009 Donnerstag



04.00 Aufstehen hatten wir noch nie. Es ist noch dunkel, was die Mücken nicht abhält, sich auf uns zu stürzen. Zum Glück schmeckt ihnen kein Autan. Epoxy aufstreichen ist eine neue Erfahrung. Andere Konsistenz, anderes Mischverhältnis, weniger Gestank. Es ist schön flüssig, lässt sich leicht verstreichen und verschwindet dann im Holz. Wir tragen es dicker auf und hoffen das Beste. Zu unserer Überraschung dickt es nicht so schnell ein, wie befürchtet. Es wird überhaupt nicht trocken. Es dauert bis Mittag. Leider weht es auch heute mit Sturmstärke. Das bedeutet, dass wir unsere Sonnensegel nicht aufziehen können, keinen Schatten haben und im Schiff schwitzen dürfen. Das treibt mich ins Wasser, Unterwasserschiff abkratzen. Länger als zwei Wochen darf man dem Zeug nicht Zeit lassen, sonst wird es sehr mühsam. Im Vorbeigehen sieht man an der Makrele, dass dort der Bewuchs schon gut einen halben Meter dick ist. Als ich spaßeshalber unter dem Steg durchtauche darf ich feststellen, dass einige Pfosten keinen Bodenkontakt haben. Sie enden einfach zwei Meter unter der Wasserlinie. Hitze und Wind lassen einen zweiten Laminierdurchgang unmöglich erscheinen. Wir wollen uns speziell die Unterseite des Bimini nicht durch angewehten Dreck verunstalten lassen. Alles wird eingepackt, bis das Wetter „besser“ wird. Wir beschweren uns tatsächlich über Sonnenschein und hochsommerliche Temperaturen.
Bild des Tages: Unser verpacktes Bimini

Freitag, 10. Juli 2009

08.07.2009 Mittwoch

Nach dem Auspacken unserer Baustelle die böse Überraschung. Auch die neuen Klammern verbiegen sich. Sie sind einfach zu dünn oder der Tacker ist zu schwach. Eine erneute Radeltour erspart mir Alois vom Schweizer Nachbarkat. Er hat einen Mietwagen und muss eh nach Corigliano zum Werkzeugladen. Dort finden sich keine passenden Klammern. Bleibt nur eines, ein neuer Tacker für 20€. Er scheint ausreichend Durchschlagskraft zu haben. Tatsächlich, er schafft es, alle Platten auf den Rahmen zu klammern. Wir würden gerne gleich laminieren, die Hitze lässt uns jedoch keine Chance. 49° messen wir im Salon. Draußen sind es 41°. Gleichzeitig weht ein stürmischer Wind. Da dieser recht an unserer zusammengeflickten Folie zerrt schwinge ich mich doch noch einmal aufs Rad und kaufe stabile Folie in Sibari. Auf dem Rückweg biege ich nach Marina di Sibari ab, um den starken Seitenwind zu vermeiden, der mich auf die Fahrbahn wehen würde. In Marina di Sibari stehen zwei der weltweit üblichen Hotelanlagen. Alle laufen mit Armband rum. Ich werfe auch einen Blick auf den Saugbagger. Er arbeitet tatsächlich. Das ist aber alles. Anstatt den Sand weit weg von der Einfahrt abzulagern pumpen sie ihn direkt neben der Einfahrt zurück ins Meer. Ein schönes Depot für zukünftige Stürme und Strömungen, um die Einfahrt wieder zu verschließen. Unseren ersten Plan, in der frühen Nacht zu laminieren, lassen wir wegen des anhaltenden Sturmes fallen. Neuer Plan: Morgen früh aufstehen.

07.07.2009 Dienstag



Nach dem Einkauf wird das Holz vom Steg auf die Betonplattform getragen. Dort folgt der Zusammenbau. Die Engländer der Prosperity leihen uns ihren Stromanschluss und so kann ich die heute gekauften Schrauben locker eindrehen. Beim Festtackern der Sperrholzplatte dann die Ernüchterung. Der Tacker schafft die guten langen Edelstahlklammern nicht. Sie kommen alle völlig verbogen im Holz an. Rauf aufs Radl und ab nach Sibari, zum Klammern kaufen. Da unklar ist, ob die Rasensprenger neben unserer Baustelle gleich loslegen wird das ganze Holz vorsichtshalber verpackt. Hier der nächste Rückschlag, die Folie, die zum Unterlegen und Abdecken gedacht war, reicht um 2 Meter nicht aus. Drei zerschnittene Müllsäcke dienen als Ersatz.
Bild des Tages: Gewitter vom Vortag

06.07.2009 Montag



Holzsägen der zweite Teil. Nach viel Lärm, heißem Sägeblatt und verkohltem Holz sind alle Längs- und Querleisten gesägt. Die unterste Schicht Sperrholz wird zugeschnitten, bei 0,5 mm Dicke ein Kinderspiel. Das war's dann für diesen Tag, da schon wieder Regen aufzieht.
Bild des Tages: Stichsäge in Schwerstarbeit

Montag, 6. Juli 2009

05.07.2009 Sonntag



Heute gönnen wir uns einen Ruhetag. Es wird ausgeschlafen, soweit dies bei dem regen Schiffsverkehr möglich ist. Seitdem das große Motorboot neben uns weg ist, bekommen wir die Wellen der vorbeifahrenden Boote direkt ab. Wenn sich einer nicht daran hält, langsam zu fahren, schaukelt es kräftig und entsprechend scheppert alles. Wir spannen eine blaue Abdeckplane über die Büge und haben recht bald einen Platz im Schatten. Da auch heute wieder im Lauf des Tages dunkle Wolke heranziehen, wird doch ein wenig gearbeitet. Eine Scheibe und zwei Luken werden von außen mit Klebeband versorgt, eine Scheibe und drei Schrauben von innen mit Silikon. Und tatsächlich. Urplötzlich beginnt es zu regnen, obwohl noch die Sonne scheint und über uns blauer Himmel ist. Gleichzeit setzt kräftiger Wind ein. Wir schließen schnell alle Luken und bergen unser Sonnensegel. Danach genießen wir im Trockenen die Vorstellung der anderen Schifferlfahrer. Ein größeres italienisches Segelschiff dreht erst ein paar Runden, bevor es sich in seine angestammte Box fahren traut. Ein kleineres Segelschiff macht es sich einfacher und wirft einfach den Anker. Die Schauer sind recht heftig und werden wie gesagt von heftigem Wind begleitet. Das zeigt uns, dass immer noch an vier Stellen Wasser eindringt. Am Abend beruhigt sich das Wetter und es ist sogar ein bisschen kühler.
Bild des Tages: Scheibe abdichten (vergeblicher Versuch)

04.07.2009 Samstag



Wir stehen erneut nicht zu spät auf und wollen den Bügel endgültig ankleben. Wie üblich zieht sich die Vorbereitungsphase. Schrauben und Bohrlöcher vom Sika reinigen, usw. Bei der letzten Anprobe ist doch tatsächlich ein Loch nicht passend!! Also muss noch mal nachgebohrt werden, Dreck wegsaugen, putzen, usw. Alle Flächen werden mit Aceton gereinigt, die Ränder abgeklebt und los geht es. Sika auftragen und verstreichen, Bügel draufstellen, Schrauben rein und festziehen. Rausgepresstes Sika abtragen, Klebestreifen abziehen und fertig. Und alles muss ganz schnell gehen, bevor das Sika hart wird. Das schaffen wir, obwohl es wie erwartet bei den Schrauben der Rückwand hakte. Deren Löcher mussten wir an leidlich fiktiven Positionen bohren, da wir nicht wussten, wie hoch die Fußplatte durch das Sika angehoben werden würde. Nach einer kurzen Verschnaufpause ist der zweite Fuß dran. Gleiche Prozedur, wobei es hier noch schwieriger war, mit den Schrauben in die Löcher der Rückwand zu stecken. Ein paar Hammerschläge lösten das Problem. Ich wechsle danach das Arbeitsgebiet, statt in Kunststoff und Metall mache ich in Holz. Carola bleibt beim Sika und entfernt das Sika von den Standbeinen des vorderen Bügels. Ich beginne die Längsleisten auszusägen. Dabei kommt die Stichsäge an ihre Leistungsgrenze. Aus 3cm dickem verleimtem Sperrholz muss ich vier 270 cm lange Leisten aussägen. Gaaanz langsam bewegt sich das Sägeblatt durch das Holz. Und wieder einmal spielt das Wetter nicht mit. Die letzten Zentimeter der letzten Leiste bleiben ungesägt, da es wieder zu regnen beginnt.
Bild des Tages: Sikareste abkratzen

03.07.2009 Freitag



Frühes Aufstehen und uns begrüßt ein Schwirren im Salon. Eine Libelle hat irgendwie einen Weg durch unsere Moskitonetze gefunden. Ihr gefällt es bei uns, denn sie bleibt auch nachdem wir alles geöffnet haben. Wir stürzen uns in die Sikaschmiererei. Sika an die Wand, bzw. auf das Holz, Holz an die Wand, Schrauben rein und festziehen. Das schaffen wir, bis es um 10.00 zum Einkaufen geht. Zurück trauen wir uns nicht, die Montage fortzusetzen, da wieder dunkle Wolken aufziehen. Und wir taten Recht damit, bald fallen die ersten Tropfen. In einer Regenpause entfernen wir die Schrauben, und verkleben hoffentlich ein letztes Mal die Löcher mit Tape.
Bild des Tages: Libelle im Salon

Samstag, 4. Juli 2009

02.07.2009 Donnerstag



Bügelmontage nächstes Kapitel. Nach dem Ausfräsen der Rückwände für die zwei Schrauben werden die Löcher in die als Widerlager gedachten Holzbretter gebohrt. Wieder Loch bohren, Schraube rein, nächstes Loch bohren, usw. 8 Bretter a 4 Schrauben sind… viele Minuten. An unserer Lieblingsstelle ist noch eine Schraube so eng an der Wand, dass nur eine kleine Beilagscheibe passen würde. Zwei große Beilagscheiben pro Platte sollten es unserer Ansicht nach schon sein. Also wird nochmals mit dem Demmel gefräst. Mit der Bohrmaschine ging es leider nicht, da der Raum zu eng war. Bei dieser Gelegenheit stoßen wir auf eine Kammer, die wir noch nicht ausgemistet haben. Einige von Franzmanns „Could be useful!!“ Teilen wandern in den Müll. Was braucht man zwei Benzinkanister, die nicht dicht sind?? Da wie die letzten Tage sich rasch Gewitter entwickeln müssen wir die Arbeit vorzeitig beenden. Das Ankleben der Widerlagerbretter entfällt. Die kurzen Schauer bringen leider keine Abkühlung, sie bringen nur unseren Arbeitsplan durcheinander.
Bild des Tages: Unser lang ersehnter Bügel

01.07.2009 Mittwoch



Da unser Bügel eingetroffen ist wollen wir ihn unbedingt schnellst möglich montieren. Denn dann können wir das feste Bimini bauen, dann liegt kein Holz mehr am Steg und wir können abhauen. So denn der Außenborder bis dahin fertig ist.
Als erstes hole ich passende Schrauben aus der Werft. Schrauben mit 9 mm Durchmesser gibt es nicht. Das fällt uns allerdings erst später auf. Pasquale hat Länge mit Durchmesser verwechselt und unsere Schraubensortiment ist dadurch vogelwild. Und wir stellen fest, dass in manche der klein ausgefallenen 10 mm Löcher die 10er Schrauben passen. Mit dem Bohrer gelingt es mir nicht, die Löcher in den Edelstahlplatten zu erweitern. Mit dem Fräsaufsatz des Demmel bin ich erfolgreich. Es dauert halt seine Zeit. Als nächstes bohren wir die Löcher für die untere Platte des Bogens. Und gleich die böse Überraschung. Ein Loch schrammt knapp an der Wand vorbei. An diesem Schiff ist auch nichts gerade oder normal. Das Loch befindet sich von oben gesehen 4 Zentimeter von der Lehne entfernt. Und die Rückwand der Backskiste befindet sich nicht unterhalb der Lehne, wie man erwarten würde, sondern ist um 5 Zentimeter versetzt. Den Bügel jetzt noch einmal fort geben um wieder neue Löcher bohren zu lassen wollen wir nicht. Bleibt nach einiger Überlegung nur die Möglichkeit, die Wand so weit auszufräsen, dass Beilagscheibe und Mutter auf die Schraube passen. Um auf Nummersicher zu gehen wird Loch für Loch gebohrt, wobei in jedem neuen Loch gleich die Schraube angezogen wird. Nicht, dass sich irgendetwas verschiebt und später die Schrauben nicht passen. Zweimal laufe rüber in die Werft, um passende Schrauben zu holen. Die Dicke der Wände ist sehr variabel. Am Ende des Arbeitstages steht der Bügel zumindest provisorisch angeschraubt. Da wieder Gewitter umher ziehen und es zu tröpfeln begonnen hat ist bereits um 16.00 Schluss.
Ich schwing mich nach dem kurzen Schauer zu einer Tour aufs Rad. Am Strand haben sie weiter aufgerüstet. Drei Parzellen mit Liegestühlen und Sonnenschirmen. Die verfallen Strandbars wurden auch restauriert. Fehlen noch die Gäste. An der Mündung des Kanals liegt tatsächlich so etwas wie ein Schwimmbagger. So klein, dass man sich nicht vorstellen kann, wie der die Einfahrt freischaufeln soll. Und das mit der Garantie, dass die Einfahrt ein Jahr frei bleibt. Vor dem nächsten Schauer bin ich wieder zurück. Da es immer wieder tröpfelt können wir nur die Salontüre offen lassen, was die Temperatur im Schiff nicht recht sinken lässt. Entsprechend heiß ist es in der Nacht.
Bild des Tages: Demmel gegen Edelstahl, Geduld ist gefragt

30.06.2009 Dienstag



Erneutes frühes Aufstehen um 06.00 Uhr. Und das alles für einen Topf Harz. Der wird angerührt und mit Mikrosphere versetzt. Wir schütten nach und nach einiges von dem Zeug in den Topf und letztes entsteht wie erhofft eine Spachtelmasse. So richtig kleben will sie leider nicht, vor allem nicht an der Decke der Backskiste, wo sie hin soll. Wir passen unser Vorgehen blitzschnell den neuen Bedingungen an und streichen das Harz auf das Holz und drücken dieses an die Decke. Mit einem kleinen Hölzchen verkeilt bleibt alles an Ort und Stelle. Nur an einem Ende des Holzes ist ein Hohlraum, da werden wir später kräftig Sika reinpressen. Bei der Betrachtung unseres Werkes fällt uns auf, dass genau da, wo der Pfosten zur Abstützung des Bogenfußes hin soll, „nichts“ ist. Es fehlt das abschließende Brett über dem Bretterstapel und dem Rohr. Wir können es nicht jetzt drauf laminieren, da das Stützhölzchen im Weg ist. Also morgen noch mal laminieren, welche Freude. Richtung Werft ist wieder ein Feuer ausgebrochen und der Wind trägt die ganze Asche zu uns. Alles schwarz an Deck, welch Sauerei. Als wir zum Einkauf aufbrechen dreht der Wind und die Asche wird noch in die letzten Winkel geblasen. Wir sehen sogar die Feuerwehr vor Ort. Einer klopft mit einer Art Wischmob auf die Flamen ein, die anderen stehen nur rum. Nach dem Verstauen der Einkäufe werden erst die Wassertanks gefüllt, dann das Deck abgeduscht. Die große Vorschiffsluke ist natürlich nicht dicht. Das ganze hintere Ende hat sich aus dem Sika gehoben. Auch hier heißt es: Noch mal!!
Um uns Anregungen zu holen schauen wir uns die Motorboote in der Marina an, die eine Schiebetüre haben. Unsere Eingangstüren lösen sich langsam auf und sind vor allem kein wirklicher Schutz gegen einen Einbruch. Es ist gar nicht nötig, das Schloss zu knacken, ein Tritt und alles ist offen. Als wir unseren Steg betreten sehen wir, wie Gaetano und Vincenzo unseren Bügel ausladen. Die Löcher sind gebohrt, wenn auch mit etwas variablen 10 mm Durchmesser. Die beiden nehmen gleich den Außenborder mit zur Reparatur. Die Befestigungsschrauben muss Vincenzo mit der Zange aufdrehen. Danach bleibt wenig Gelegenheit für weitere Arbeiten. Wir sind mit Luken auf – Luken zu beschäftigt. Ein Schauer nach dem anderen zieht durch, aber nichts richtig Kräftiges. Schon gar nichts, das eine Abkühlung bringen würde. Die 35° bleiben uns erhalten. Aber auch in der Ägäis soll es anhaltend schlechtes Wetter haben.
Bild des Tages: Brand neben der Marina

29.06.2009 Montag



Aufstehen um 06.00, da nicht so viel geharzt werden muss. Dafür ist das Laminieren besonders beschwerlich. Die erste Lage Glasfaser will einfach nicht haften bleiben. Da Harz übrig bleibt, werden wie geplant am Boden die Bretter anlaminiert, die als Widerlager für den Bogenfuß gedacht sind. Das Harz bewirkt zu wenig Erhöhung der Bretter, weshalb das letzte nicht mit einem Absatz abschließt. Da das Harz noch nicht aushärtet bleibt Zeit, das Brett abzusägen.
Auf weitere schwierige Tätigkeiten verzichten wir heute lieber. Bleiben die unangenehmen Routinearbeiten, Waschen, Putzen, usw. Gaetano schaut vorbei wegen des Bügels. Der wird tatsächlich heute schon abgeholt. Er erkundigt sich nochmals genau nach den durchzuführenden Arbeiten. Nein, abgeschnitten werden soll nichts!! Nur Löcher bohren, oben 8 mm, unten 10 mm.
Danach widme ich mich ein letztes Mal dem Wassermacher. Wie bei früheren Gelegenheiten zerbröselt mir so manches, anderes lässt sich nicht lösen. Trotzdem, die letzten Wassermacherteile verlassen das Schiff. Bis auf die Borddurchlässe, die zugehörigen Ventil, so vorhanden, die daran angebrachten Wasserschläuchen, von mir zusätzlich mit Korken und Schlauchschellen abgedichtet. Wenn wir das Schiff mal an Land stellen, werden einige überflüssige Borddurchlässe verschlossen.
Gerade noch werden wir mit dem Aufräumen fertig, da beginnt es zu regnen. Auf eine zusätzliche Abkühlung warten wir vergeblich.
Zwischendurch haben wir eine böse Überraschung entdeckt. Auf der rechten Seite hat sich gestern schon das Laminat an einer Stelle von der Decke gelöst. Ich habe es nicht bemerkt und drüber laminiert. Jetzt ist an der Decke eine Beule und die als Widerlager gedachten Holzbretter passen nicht mehr bündig an die Decke. Versuche, die Beule mit Hammer, Stemmeisen und Zange zu beseitigen sind vergeblich. Wenigstens habe ich stabil laminiert. Nach einiger Zeit der Ratlosigkeit kommen wir auf die Möglichkeit, die Unebenheit mit Polyesterspachtel auszugleichen. Nicht mit dem aus der Dose, davon bräuchten wir für den Zweck zu viele, mit einer Spezialmischung Polyesterharz und Mikrosphere. Das soll eine tolle Spachtelmasse ergeben. Lassen wir uns morgen überraschen. Und früh aufstehen dürfen wir auch wieder.
Bild des Tages: Gewitter im Anzug