Donnerstag, 29. Oktober 2015

Mittwoch 28.10.2015

Feiertag. Die Griechen feiern sich, weil sie wie so oft früher mal mit Nein gestimmt haben.
Thalia hat heute zu. Sie hat an diesem tag zweimal zu viel eingekauft und dann ist wegen schlechtem Wetter niemand gekommen. Jetzt macht sie gar nicht erst auf.
Ich belade das Auto, wobei diesmal Schichtungskünste gefragt sind, um alles unterzubringen. Über 25 Teile wollen die Leiter runter und in den Golf verpackt werden.
Heute am Feiertag sind sie auf den Fähren auf einmal fleißig. Da wird wie wild geflext und geklopft.
Und jetzt haben sie mir auch noch das WLAN der Ionian abgedreht. Es wird Zeit, das ich hier wegkomme.

Bild des Tages: Wieder ein volles Auto

Dienstag 27.10.2015

Kaum zu glauben, Sofia war heute da. Sie wollen pro Monat 100 € mehr. Weil mein Boot nur mit dem großen Travelllift gefahren werden kann und somit einen Platz vorne belegt. Was nicht ganz stimmt, da sie es schon zweimal mit dem Schlitten spazieren gefahren haben. Und der Mast wird wieder gestellt. Für zwei Monate wollen sie trotzdem 600 €. Bei Barzahlung entfällt die Mehrwertsteuer. Und für die Marina die Steuerabgabe… Und sie haben ein neues Konto….
Ich bereite noch die Beschläge an Deck für das Maststellen vor und fahre danach Richtung Berg. Der eine da, hinter Vonitsa, mit den vielen Antennen drauf. Wo Antennen sind müsste eigentlich eine Straße hinführen, war der Plan. Schon die Abzweigung von der Hauptstraße ist sehr versteckt. Eigentlich ein Feldweg. Das erste Stück ist schön zu fahren. Immer wieder zeigen sich schöne Ausblicke auf den Golf. In Thirio wird es wieder interessant. Hier laufen zwar Menschen rum, deren Anblick ist jedoch nicht unbedingt beruhigend. Die Autos haben alle keine Nummernschilder. Die Straßenschilder sind von Schrotladungen durchlöchert. Und die Straße wird abenteuerlich. Da kann der Golf zeigen, dass er eigentlich für die Berge gebaut ist, mit Allrad und einigem an PS. Trotzdem geht es irgendwann nur mehr im ersten Gang weiter. Und dann lasse ich es lieber bleiben. Die Straße scheint sich aufzulösen… Richtig befestigt war sie eh nie. Vor allem in den Kurven war sie regelmäßig unterspült. Dann wieder mal von Felsabbrüchen überdeckt. Der ganze Berg ist nicht massiv, ein einziger Schotterhaufen. Und streckenweise ist die Straße so vollgeschissen, dass es rutschig wird wie auf einer Schneefahrbahn. Schafe, Ziegen und Schweine. Im Gegensatz zur Schweinebucht dürfen hier die Viecher frei herumlaufen. Sie kommen zutraulich näher und wollen den Photo fressen. Über Korpi und Monastiraki geht es zurück nach Vonitsa. In Korpi hat sich Nestle die Wasserproduktion unter den Nagel gerissen. Da kommen mir auf der engen Straße auf einmal LKWs entgegen. Wie die sich durch die engen Gassen der Dörfer schlängeln??? Zum Mountainbiken wäre die Strecke eine Herausforderung. Von 0 auf 1800 m.
Zurück in der Marina ist eine Mail von Sofia im Eingang. Das Stellen des Mastes soll ich doch bitte selbst mit Way Point ausmachen. Das hatten wir doch schon beim Legen…
In Preveza ist auch am Abend vor dem großen Feiertag nichts los. Kaum vorstellbar, dass sich im Sommer hier die Leute drängeln. Und Thalia erzählt so nebenbei, wie sie geholfen hat, zwei Kinder aus Pakistan aus dem Gefängnis zu holen. Die angeblich 13-jährigen Burschen seien ihr aber deutlich älter erschienen. So etwas über 18. Und sie kann sich nicht vorstellen, warum die so glücklich waren, weil sie nach Thessaloniki hätten fahren dürfen. Von da geht doch kein Schiff nach Italien. Von der Balkanroute hat sie noch nichts mitbekommen.
Bilder des Tages: Der Ambrakische Golf von oben




Schweine am Wegesrand













Das Ende der Straße

Dienstag, 27. Oktober 2015

Montag 26.10.2015

Da stehe ich um 11.00 Uhr vor Sofias Büro und nur Blondie ist da. Es tut ihr ja so leid, aber Sofia ist heute nicht da. Morgen um die gleiche Zeit?? Die Erfahrung hat ja gelehrt, dass es so läuft. Trotzdem ist es immer wieder überraschend, wie vorhersehbar es ist.
So bleibt Zeit, das Schiff zu saugen, Backskisten mit Tesamoll gegen einlaufendes Wasser zu sichern und eine letzte Schablone von einer Bugkammernscheibe anzufertigen.
Ich hätte es nicht verschreien sollen. Vormittags war es noch da, jetzt ist es weg. Das WLAN vom Marina-Restaurant. Und alle belagern jetzt das Ionian-Netz, das entsprechend langsam ist.
Da berücksichtige ich extra die Zeitumstellung und den früheren Sonnenuntergang, gehe früher zum Duschen, um den Sonnenuntergang beim Panos zu erleben. Und dann hat der zu. Das hätten sie ja gestern irgendwie ankündigen können. Dabei lief das Geschäft gut und auch jetzt bin ich nicht der einzige, der vor der verschlossenen Türe steht. Thalia würde sich über so einen Andrang freuen. Die besuche ich dann auch. Wobei sie zu Hause geblieben ist und Mann mit Tochter arbeiten lässt. Es ist ja auch nichts los. Zwei Gäste außer mir sitzen verloren rum. Das sind allerdings 3 mehr als nebenan beim Symposion. Der Aufgang des Vollmondes ist leider durch tiefe Wolken verdeckt, aber später lässt er das Meer silber glänzen.

Bild des Tages: Sonnenuntergang vorm Panos

Montag, 26. Oktober 2015

Sonntag 25.10.2015

Bis auf die Schiffsuhr an der Wand haben sich alle automatisch umgestellt.
Es ist kühl und trocken, weniger Wind als die letzten Tage. Die Moskitonetze werden heute vom Dreck befreit. Dabei lässt der Tank sein letztes Plong erklingen und ich darf zwischendurch Wasser nachfüllen. Die Netze der Luke kommen auf  den Wäscheständer, die großen für den Eingang und die Kabinen auf die Drahtwäscheleinen der Marina. Alle sind frei. Es scheint eh, als wäre ich der einzige Mensch in der Marina. Kein Werkzeug stört die Stille, kein Mensch lässt sich blicken. Auch das Marina-Restaurant ist vernagelt. Sie waren allerdings so freundlich, ihr WLAN nicht auszuschalten.
Abends bin ich dann doch etwas überrascht, als die Sonne schon untergeht während ich vom Duschen zurückkomme. 18.00 Uhr und es ist Nacht…
Schon den ganzen Nachmittag schallt griechische Musik aus dem Stadion von Preveza herüber. Ich hoffe mal, denen geht bis zum Einschlafen die Luft aus.
Beim Panos war der Warmhalteschrank mit den Tagesgerichten leer. Es scheint, auch er will seinen Laden in nächster Zeit schließen. Dabei war es voll wie lange nicht mehr. Viele Engländer, ein paar Holländer und Italiener.

Bild des Tages: Moskitonetztrocknung

Sonntag, 25. Oktober 2015

Samstag 24.10.2015

Die Nacht über wehte ein kräftiger Ostwind. Es war kalt, dafür blieb das Deck trocken. Der Ostwind zaubert hier Föhnwolken an den Himmel, bringt aber sehr kalte Luft mit, im Gegensatz zu uns daheim.
Heute will ich in der Dusche einen neuen Wasserhahn einbauen. Der alte war undicht und das Wasser lief immer daneben raus. Auch die zuführenden Schläuche und Kopferröhren waren wohl mal undicht. Von Franzmann wurden die in seiner üblichen Art zunächst mit einer schwarzen klebrigen Pampe verschmiert und dann mit Isolierband überklebt. Nicht nur, dass beim Entfernen dieses Zeuges die Hände schwarz verkleben, auch die Werkzeug werden eklig dreckig. Da alle Gewinde fest gerostet sind, bleibt die schrittweise Zerstörung der Armatur als einige Lösung. Wieder kommen fast alle Werkzeugkisten zum Einsatz. Sanitär und Grundausrüstung ist klar. Es folgen Bolzenschneider, Zangen, Schraubenschlüssel und zuletzt die Bohrmaschine. Für die neue Armatur ist die alte Öffnung natürlich zu klein. Zwischendurch besuche ich immer wieder mal Saki, um Teile wie einen Schlauch zu kaufen. Dieses italienische Billigteil stellt sich als sehr windig heraus. Zieht man die Schlauschellen so fest an, dass kein Wasser mehr raustropft, ist der Schlauch durchbohrt. Ein alter Schlauch aus der Werkzeugkiste. Hilft als Ersatz.
Trotz Sonnenschein ist es draußen kühl. Bei Thalia sitze ich in der Fleecejacke draußen. Die Wellen des starken Ostwinds schwappen über die Hafenmauer, wie damals, als wir vor dem Prevere längsseits lagen und glaubten, uns zerschlägt es das Schiff.
Bilder des Tages:  Französische Rohrverklebung




















Die neue Armatur 

Samstag, 24. Oktober 2015

Freitag 23.10.2015

Heute frage ich doch mal im Marinabüro nach. Blondie ist ganz überrascht, dass sie hätten mit mir reden wollen…
Montag um 1.00 Uhr soll ich nochmals vorbeischauen, dann habe Sofia alles vorbereitet. Wir werden sehen.
Da es nach Regen aussieht, nutze ich den Tag und bringe Sachen zu Thalia. Ich darf gleich ihren neuen Hund bewundern und erziehen. Der beißt in alles, was ihm zwischen die Zähne kommt. Als ich gehe, weiß er, dass er nur in seinen Stoffknochen beißen darf. Fragt sich, wie lange das anhält.
Da ich schon mal auf dieser Seite des Golfes bin, will ich mir diesen vom Festland aus ansehen. Die Landschaft ist so sattgrün, wie bei uns im Frühjahr. Die Straße wird mitten im Nichts auf einmal vierspurig, der Mittelstreifen ist vier Meter breit und begrünt, der Gehweg/Radweg ist eine eigene Fahrspur. Die wird natürlich von den Autofahrern genutzt, um Geisterfahrer zu spielen. Da kommt Louros, ein Ort mit Häusern alleine parallel zu dieser Allee. Zwei Ampeln gibt es, die extra für mich auf rot schalten. Ich bin der einzige, der sich dafür interessier. Alle anderen fahren an mir vorbei. Und die Polizei steht daneben und ratscht. Wahrscheinlich habe ich Glück, keinen Strafzettel wegen Verkehrsbehinderung bekommen zu haben.
Die Straße führt weiter in schönen langen Kurven durch die Hügel. Gebaut mit 15 Mio. € der EU. Irgendwann taucht im Rückspiegel ein Tanklaster auf und kommt langsam näher. „Duell“ von Spielberg lässt grüßen. Und tatsächlich. Er kommt näher und näher, irgendwann verdeckt seine Vorderseite mein ganzes Rückfenster. Und dann, dann drückt er auf die Presslufthupe. Da soll man nicht von der Straße hüpfen.
Zum Glück kommt die Abzweigung, die mich nach Strogili bringen soll und weiter nach Koronisia. Zumindest sah es in der Karte danach aus. Dass im ersten Dorf, durch das ich komme weder Menschen, noch Hunde noch Katzen zu sehen sind, registrier ich mal so. Aber dann kommt noch so ein Geisterdorf. Das Wohnmobil mit deutschem Kennzeichen, das hier offensichtlich schon länger im Straßengraben hängt, vervollständigt das Bild. Da gab es doch noch so einen Film, mit einem Wohnmobil, und Clooney und einer Bar in der Wüste. Ob die Bewohner hier auch erst zur Nacht aus den Häusern kommen? Eigentlich müsste hier jemand leben, da mir ein Bus begegnete. Aber vielleicht transportiert der die Touristen ja nur in eine Richtung. In den Sumpflöchern neben der Straße könnten jedenfalls viele Autos verschwinden. Immer wieder locken Wegweiser zu einer römischen Villa. Der letzte zeigt ins nichts in den Sumpf. Die Straße wird immer schmaler, irgendwann zur Schotterpiste und endet an einer kleinen Kirche mit Friedhof und vielen frischen Gräbern. Auf dem Weg zurück beginnt es genau in einer Ortschaft zu schütten, dass gleich die ganze Straße unter Wasser steht. Der Scheibenwischer schafft es auch auf höchster Stufe nicht, Sicht zu verschaffen. Da hilft nur abwarten. Irgendwann ist es vorbei und auf der Hauptstraße scheint wieder die Sonne. Auf der anderen Seite des Golfes schau ich kurz in Vonitsa vorbei. Der Golf hat Hochwasser, der Wellenbrecher schaut kaum mehr aus dem Wasser.
Bilder des Tages: Straße ins Nichts












Kirche am Ende der Straße




















Standort der römischen Villa

Freitag, 23. Oktober 2015

Donnerstag 22.10.2015

Kaum aufgestanden, zieht das erste heftige Gewitter über die Marina. Da bleibt nichts, außer den ganzen Tag lang umzuräumen. Das ist damit dann aber auch beendet.
Eine Regenpause wird genutzt, um schnell zu duschen. Mit heißem Wasser. Panos fällt heute ins Wasser, bleibt, die zweite Dose Asiatische Konserve mit Katzenfutter-Anschein zuzubereiten. Pünktlich nach dem Essen hört der Regen auf.

Bild des Tages: Baumfrucht in Preveza. Wer kann sie identifizieren? Die Blätter des Baumes erinnern an einen Gummibaum, sind aber schmaler.

Donnerstag, 22. Oktober 2015

Mittwoch 21.20.2015

Die ganze Nacht hat es immer wieder geschüttet und gedonnert. Eine Kurze Dichtigkeitsüberprüfung um Mitternacht zeigte keinen Wassereinbruch. Da es nicht nach Wetterbesserung aussah, fuhr ich mit dem Marinaboot nach Preveza. Ganze zwei Passagiere durfte die Kapitänin transportieren. In Prevezas Innenstadt werden weiter die Straßen mit Marmor gepflastert. Oder schon wieder ausgebessert??
In der Marina unterhielt mich den ganzen Tag ein Hochdruckreiniger. Die Fährbesatzung reinigte die Decks, eine schwarze floss die Bordwand runter. Allerdings arbeiteten sich die Helden über die Decks von unten nach oben. Und das Dreckwasser floss ihnen wieder in die bereits gereinigten Decks.
Da sich das Wetter doch etwas bessert, werden draußen kleine Verschönerungsarbeiten erledigt. Alte Klebebänder abziehen und Kleberückstände entfernen. Die Werkstattscheibe bekommt ebenfalls eine zusätzliche Fugenabdichtung mit Pante. Wenn die Kartusche schon mal angebrochen ist… Zuvor muss natürlich etwas altes Silikon aus der Fuge gekratzt werden. Franzmann hat auch hier drei verschiedene Sorten Silikon verwendet. Das Abdichten muss ich zunächst unterbrechen, weil die Mücken heute wieder extrem aggressiv sind. Ohne Autan geht draußen gar nichts. Erstaunlich, dass sie nicht in die Duschkabine geflogen kommen.
Nach dem Panos radle ich bei Mondschein zurück und ringsum blitzt und donnert es, vor allem Richtung Lefkas. Die Nacht über werde ich nur ein paar Mal von leichtem Regenprasseln aufs Deck geweckt.

Bild des Tages: Sieht aus wie Schnee auf den Bergen.

Mittwoch, 21. Oktober 2015

Dienstag 20.10.2015

Vor dem angekündigten Regen wollte ich noch einiges abarbeiten. In der Aktio Marina erkundigte ich mich, ob sie jetzt tatsächlich breitere Kats liften können. Sie können. Und der Preis von 380 € inkl. Steuer klingt auch gut. Liften kostet extra, 600 €.
Les schaut kurz vorbei, schimpft wieder über die Griechen. Er lässt seine Gangways jetzt in England bauen. Von dort verschicken, beispielsweise nach USA, kostet 120 €. Die Griechen würden dafür 600 € verlangen. Bei 400 € Kosten für die Gangway, inakzeptabel.
Die Lukenscheibe über meinem Bett will ich abpausen, um eine mit den genauen Maßen in Deutschland zu kaufen. Dafür muss der Griff raus, und bei dem ist die Schraube abgebrochen. Also das ganze Gerät auffahren, Kabeltrommel, Multitool, und den Griff klein sägen. Von drei Scheibengrößen fertige ich Pausabdrücke an. Die neuen alten Luken erhalten eine zusätzliche Panteabdichtung am Rand, ebenso die Luke über dem Bett.
So nebenbei parkte Ari gegenüber ein Tragflächenboot ein. Dabei ließ er dessen Heck auch kurz über mir schweben. Später vollführte er eine weitere geniale Einparkaktion. Mit einem Kat in den Gurten fuhr er mit dem Kran quer durch die Gasse und bog nach einem Fleckerl der Reifen im 90° Winkel in die Lücke neben mir. Da es sehr eng war, durfte ich ihm den Abstand zwischen Kranreifen und Rumpf anzeigen. 20 cm waren es. Gleich danach parkt er eine Fähre gegenüber ein, diesmal ganz schräg.

Wegen des angekündigten schlechten Wetters fuhr ich heute zu Thalia. Beim Tanzen auf der Hochzeit hat sie sich den Nacken verrenkt. Auf dem Rückweg zum Auto fängt es an zu regnen. 
Bild des Tages: Da will man nie sein, unter dem Heck eines Tragflächenbootes

Montag, 19. Oktober 2015

Montag 19.10.2015

Auch die Gewindeterminals am Mast bedurften einer Reinigung. Die lagen die letzte Zeit teilweise sogar im Dreck. In der Sonne umschwärmt von Mücken der ideale Arbeitsplatz. Ein Terminal hat 70 Windungen. In einer Position lässt sich mit der Nadel ein Viertel des Umfangs auskratzen. Nach 4 Drehungen ist ein Terminal fertig. Klingt einfach, aber dauert. Danach wurde auf jeden Terminal versuchsweise jeweils ein anderer Wantenspanner aufgedreht. Alle waren schön leichtgängig.

Bild des Tages: Saubere Terminals

Sonntag 18.10.2015

Auch die Nacht über blieb das schlechte Wetter aus. Der Morgen brachte blauen Himmel, Sonnenschein und ein sehr nasses Deck.
Nachdem vielleicht der Mast wieder drauf kommt, habe ich die Gewinde der Terminals gereinigt. Die einen sind mit altem Fett verschmiert, die anderen durch harten Dreck verkrustet. Jede Rille muss mit einer Nadel geputzt werden. So ein Terminal hat viele Rillen…
Es ist Sonntag und da ist Spazierengehen angesagt. Auch für die Segler. Und dabei werden die Hunde ausgeführt. Das treibt die drei unter dem Kat nebenan in den Wahnsinn.
Das Wetter hält sich und die Vorhersage lag wieder komplett daneben. Abends beim Panos fallen wieder die Mücken und Fliegen von der Decke. Die Luft dort muss sehr giftgeschwängert sein.

Bild des Tages: Mückenleichen eines Abends

Samstag, 17. Oktober 2015

Samstag 17.10.2015

Die Wettervorhersage kann man inzwischen echt vergessen. Es regnet, wenn es  nicht regnen sollte. Und umgekehrt. Es blieb die ganze Nacht über trocken, nur aus der Ferne war immer wieder Donner zu hören. Es ziehen zwar von überall graue Wolken daher, bisher ohne Regen zu bringen. Also wieder ein Tag zu  Um- und Aufräumen. Ein Kat nebenan wird von Ari näher zu mir gerückt, die Gestelle für die Tragflächenboote werden ebenfalls verräumt, es scheint was größeres angekündigt zu sei.
Im Laufe des Nachmittags kommt sogar die Sonne raus und sorgt dafür, dass die Duschen warmes Wasser haben. Dass mein Vorduscher alle Wände kräftig gewässert hat, fiel mich schon auf, dass er die Decke mitgeduscht hat erst, als immer wieder kalte Tropfen von oben kamen.
In Erwartung eines für heute vorhergesagten Dauerregens hatte ich mir gestern Brot gekauft. Dazu wurde eine alte Dose Asia-Food gewärmt. Sah aus wie Katzenfutter, roch wie Katzenfutter, wie Katzenfutter schmeckt, weiß ich nicht. Der Doseninhalt war halt scharf.

Bild des Tages: Asia-Dosenfutter

Freitag 16.10.2015

Ich bin anscheinend der einzige, der früh Feierabend macht. Um kurz vor sieben beim Panos bin ich meist alleine. Dabei ist das genau die Zeit, um den Sonnenuntergang zu bewundern.
Diese Nacht war wieder recht warm, fast schon zu warm. Kein gutes Zeichen. Und prompt begann es heute um 07.00 Uhr zu regnen. Kein Unwetter, eher Dauerregen mäßig. Gleich ein Test für die neuen Dichtungen, Die sind so neu und fest, dass es richtig Kraft kostete, die Luken zu schließen. Jetzt müssen sie nur noch dicht halten.
Sie haben auch gehalten. Den Tag habe ich wieder mit Umräumen verbracht. Unglaublich was da wieder alles ans Tageslicht kommt.
Ich bin in einer Regenpause früh zum Duschen, überraschend war das Wasser noch warm. Ein frühes Eintreffen bei Thalia hat nichts genützt. Die Küche war noch kalt, weil Dimi erst um 19.00 erscheinen wollte. So habe ich erfahren, dass in der Fußgängerzone wieder zwei Geschäfte schließen. Sie brachten nicht genug ein, um die Miete zu decken. Das Tram läuft weiter, obwohl sie doch so hoch verschuldet gewesen seien und noch eine hohe Strafe hätten zahlen müssen. Dieses Wochenende hat Thalia zu, sie fährt auf eine Hochzeit. Bei den Wetteraussichten kein großer Verlust für das Geschäft.

Bild des Tages: Der neue Trend in der Marina. Luxusschiffe verpacken. Dass die Steuerfahndung sie nicht entdeckt???

Donnerstag, 15. Oktober 2015

Donnerstag 15.10.2015

Gestern beim Panos durfte ich wieder einen knallbunten Sonnenuntergang bewundern. Es sind jetzt abends immer Wolken über dem Meer, die für kräftige Farben sorgen. Regen ist erst wieder für das Wochenende angesagt. Nebenbei habe ich gesehen, dass die nächste Zeit meine tiefsten Nachttemperaturen höher liegen als die Höchsttemperaturen in München.
Heute stand Dichtungswechsel bei zwei weiteren Seitenluken an. Das war jeweils mit viel Umräumen verbunden, zuletzt in der Werkstatt. Und dieses letzte Fenster war natürlich der Höhepunkt. Fanzmann hat den gleichen alten Gummi wie bei den anderen Fenstern mit einem frischen Sika eingeklebt. Die Dichtung blieb größtenteils am Sika kleben. Da war viel Kratz- und Azeton-Arbeit fällig.

Bild des Tages: Viel Sika in der Dichtungsfuge

Mittwoch, 14. Oktober 2015

Mittwoch 14.10.2015

Da wollte ich gestern Abend in Preveza wieder mal eine Abkürzung zum Liedel nehmen und bin mitten in der Stadt in der Pampa gelandet. Treibhäuser, Felder und dann sogar Schotterpiste. Mit großen Wasserpfützen. Und hier weiß man ja nie, ob sich nicht sehr tiefe Schlaglöcher darin verbergen. Thalia hatte gestern zumindest 5 Tische besetzt. Bei ihrem Nachbarn herrschte gähnende Leere. Die Mücken waren zahlreich vertreten und ich bekam von Thalia einen Schlag auf die Stirn. Die Mückenleiche trudelte ins schöne Gyros…
Während des Sturms am Wochenende sei um 05.00 Uhr morgens ein an der Hafenmauer liegender deutscher Segler abgesoffen. Nur der Mast habe noch rausgeschaut, erzählte Thalia.
Heute war Dichtungswechsel angesagt, bei den kleinen Seitenfenstern. Und wieder sprangen mich Franzmanns Klebeexperimente an
. Patex, Silikon natürlich und etwas undefinierbares Schwarzes. Dicht war nichts davon. Die Klebereste zu entfernen war eine Freude. Eigentlich eine Sache für die Bohrmaschine mit Teflonfächerschleifer. Aber den ganzen Dreck in den Kabinen verteilen wollte ich auch nicht. Daher Handarbeit mit azetongetränkten Tüchern. Gut dass ich keine lackierten Fingernägel habe. Wegen der Helligkeit draußen war der Rand ganz schlecht zu sehen. Wie die alten Ägypter musste ein Spiegel helfen, dass auch die letzten Kleberreste dem Azeton zum Opfer fielen. Zum Dreckwegsaugen kam seit langer Zeit wieder mal meine alte Freundin Centrixx zum Einsatz. Das Einkleben der neuen Dichtungen mit Spezialkleber (war auch nur ein Sekundenkleber auf Zyanid-Basis) sorgte für verklebte Fingerkuppen. Azeton und Kleber im Wechsel, ideal.
Bilder des Tages:
Kleberrest im Rahmen, abgesehen von den Stellen, an denen das wasser rein kam und das Alu korrodierte.
Rahmen frei von Kleberesten

Dienstag, 13. Oktober 2015

Dienstag 13.10.2015

Der gestrige Besuch bei Panos verlief ohne Zwischenfälle. Abgesehen von einem kitschig roten Sonnenuntergang. Die Nacht war ebenfalls erfreulich ereignislos, allerdings schon deutlich kühler. Erst am Morgen haben die Krähen gestört, die sich wieder Mal in der Sonnenschutzfolie spiegeln wollten.
75 Löcher wurden heute von Silikon befreit. Bis die optimale Arbeitshaltung, Arbeitstechnik und das passende Arbeitsgerät gefunden ist, dauert es leider immer etwas. Bis dahin waren beide Daumenkuppen bereits taub. Da es sich nicht mehr lohnte, was neues anzufangen, drehte ich ein kleine Runde mit dem Rad. Unser Schwesterschiff, die Bonair, liegt in der Aktio. Anscheinend könne die jetzt auch so breite Schiffe kranen. Die Landzunge ist jetzt von einem Kanal durchbrochen. Bis zur Landspitze ist kein Durchkommen mehr.

Bild des Tages: Dieser Anker hat sich nicht eingegraben…

Montag, 12. Oktober 2015

Montag 12.10.2015

Der Nachteil, wenn es beim Essengehen schon dunkel ist, zeigt sich beim Wetter. Unverhofft setzte ein Wolkenbruch ein, als ich beim Panos saß. Innerhalb von Minuten standen überall 10 cm Wasser. Panos musste sich Gummistiefel anziehen.
So ging es die ganze Nacht hindurch. Stündlich ein Gewitter mit Sturm, Blitz, Donner und Platzregen. Letzterer setzte immer schlagartig ein und hörte ebenso auf.
Nach dem letzten Schauer um 07.00 stehe ich auf  und setze das Umräumen fort. Diese Woche will der Juniorchef mit Theo vorbei kommen und die Umbauarbeiten besprechen. Die letzten 5 Fenster sollen zulamiert werden. An ihrer Stelle werden 3 Luken eingebaut. Und weitere 6 Luken sollen im Salon für mehr Durchlüftung sorgen. Die Luken müssen aus dem hintesten Eck der Werkstatt geholt werden. Und die drei großen, aus Franzmanns Beständen, das macht die weitere Erklärung eigentlich überflüssig, bedürfen einer Silikonentfernung. Das ganze Programm ziehe ich ab, Spachtel, Schleifpapier, selbst angeschärftes Zahnarztinstrument und letztlich doch die Bohrmaschine mit Teflon-Fächerscheibe. Natürlich mit Schutzbrille und Atemmaske und mit einer Hand, ständig nach Mücken schlagend. Das Silikon in den Löchern der Rahmen muss bis morgen warten.

Bild des Tages: Von Silikon befreite Lukenrahmen

Sonntag, 11. Oktober 2015

Sonntag 11.10.2015

In einer Regenpause schaffe ich es tatsächlich zum Duschen. Und das Wasser ist tatsächlich heiß. Die Regenpausen sind sehr kurz, deshalb muss Panos auf  meinen ersten Besuch warten. Stattdessen kommem Ravioli auf den Tisch. Die neue Palette mit Dosen hätte ich daheim lassen können, ein ganzes Fach unter der Sitzbank ist voll von Dosen.
In der Nacht frischt der Wind immer wieder kurz auf und bringt Regenschauer. Und warme Luft. Und viel Lärm. Der Wind fährt unter die Sonnenschutzplanen über Küchen- und Navifenstern, hebt diese samt den darauf liegenden Autoreifen an, die Reifen knallen wieder runter auf Deck. In den frühen Morgenstunden beginnt es zu schütten, dass sämtliche Geräusche übertönt werden, Autoreifenknallen und Donner, nichts hört man außer Rauschen. Erfreulich, trotz Starkregen kein Wasser im Schiff.
Am Tag stellt sich Karibik-Wetter ein. Sonne und Regenschauer im Wechsel, manchmal auch Regen bei blauem Himmel. Und warm ist es. Und die Luft trüb von Feuchtigkeit. Und der Regen voller Sand aus Afrika. Das Deck ist wieder versandet. Entgegen den Wetterberichten überwiegt die Sonne. Ich hoffe mal, dass sich die Wetterberichte auch weiter irren. Die kündigen ab Ende nächster Woche lang anhaltenden Regen an.
Ich optimiere erst mal die Moskitonetze. Keine Gardinen mehr, einfache Moskitonetze aus dem Baumarkt. Auf Lukengröße zurechtgeschnitten. Schweres Gardineband um den Rahmen, fertig. Fast fertig. Um zu verhindern, dass der Wind die Netze unter dem Gardinenband hervorzieht und verweht, werden die Bänder mit Klett versehen. Danach wird weiter umgeräumt. Unglaublich, was alles zum Vorschein kommt.

Bild des Tages: Einfache Moskitonetzversion

Samstag, 10. Oktober 2015

Samstag 10.10.2015

Beim Duschen gestern war tatsächlich das Wasser warm und die Mücken hielten sich zurück. In Preveza selbst war es sehr ruhig. Es liefen fast mehr Touristen als Einheimische umher. Bei Thalia war es daher ebenfalls sehr ruhig. Kaum zu glauben, sie war mit der Saison zufrieden. Aber jetzt sei es zu kalt. Dina lief mit langem Pulli und einer Steppweste rum. Viele andere Griechinnen taten es ihr gleich. Im Gegensatz dazu bin ich im T-Shirt draußen gesessen. Immerhin bei fast 20°. Auch hier waren die Mücken in Schwärmen unterwegs. Laut Thalia aber erst seit diesem Tag. Wegen der Wärme… Später, beim Wandern über die Hafenpromenade und durch die Fußgängerzone, waren weiter sehr wenige Leute unterwegs. Wahrscheinlich sitzen alle daheim vor dem warmen Ofen.
Kaum zurück in der Marina begann es zu tröpfeln. Vorsichtshalber habe ich alle Luken geschlossen. Von der Temperatur her war das kein Problem.
Nach dem Frühstück habe ich mich in der Marina gemeldet. Ein Fehler, Junior und Sofia haben mich zum Gespräch gebeten. Sie wollen jett doch Gebühren für das Lagern des Mastes. Und allgemein wollen sie mehr Liegegebühren. Weil ich den großen Kran brauche. Dabei habe ich ihn dieses Jahr gar nicht gebraucht, den Kran.
Der Regen kommt eher als erwartet und steht Innenraumarbeit an. Alte Bücher werden ausgemustert. Da hat sich einiges angesammelt. Um an die letzten Bücher zu kommen ist flach liegend der lange Arm gefordert.
Übrigens liegt die Solarwave schräg hinter uns. Es ist aber keiner an Bord.

Bild des Tages: Leeres „Bücherfach“

Freitag, 9. Oktober 2015

Freitag 09.10.2015

Es war eine sehr ruhige Nacht. Nachdem eine klappernde Deckenverkleidung mit einem eingeklemmten Papier ruhig gestellt worden war. Kein Umherlaufen und Geplappere auf den Gängen, keine Randale in den Nachbarkabinen.
Unschön war der Weckruf um 06.00 Uhr. Kabinen räumen für Passagiere bis Igoumenitsa. Draußen war es Nacht. Rechts sah man die vielen Lichter der Küste Korfus, links
in Albanien war es dunkel. In der ersten Dämmerung legten wir an. Das Rausfahren ging blitzschnell. In fand das Radio bei einem Suchlauf mindestens  Sender, hier war in manchen Tälern völlige Funkstille. Ein Sender kam immer wieder, ein holländischer mit dem bezeichnenden Namen Retro-Radio. Im Tal von Amoudia lag dicker Nebel, der drückte das Thermometer auf 10°. Und außerhalb des Nebels war alles grün und die Luft war klar. Ganz anders als im heißen Sommer.
Beim Lidl dann eine neue Erfahrung, um 09.00 sind alle Brotsorten in großer Zahl vorhanden. An der Kasse hingegen war weiterhin Zeit für ein Schwätzchen mit jedem Kunden.
Die Marina ist voll belegt, zumindest im vorderen bereich mit großen Schiffen. Ein Russen-Motorboot hat sich die Seite aufgeschlitzt.
Die Habanera ist blitzsauber. Man muss einfach geduldig sein und auf heftigen Regen warten, dann löst sich der Dreck von alleine. Der Nachteil des Regens sind die Mücken. Die greifen jetzt am helllichten Tag an. Kaum ist eine erlegt, landet die nächste. Da kann ich es mir jetzt aussuchen, einschmieren mit Autan oder mit Sonnencreme. Im Schiff finde ich kein Wasser, dafür alarmiert mich die immer wieder anspringende Druckwasserpumpe, ohne dass ich einen Hahn aufgedreht hätte. Das Leck ist, wie könnte es anders sein, im Motorraum. Der Druckausgleichsbehälter hat an der Naht einen Riss bekommen. Zum Glück haben wir im Fundus einen Ersatz.

Bild des Tages: Gerissener Druckausgleichsbehälter

Donnerstag 08.10.2015

Um 03.00 Uhr aufstehen muss nicht jeden Tag sein. Und auch nicht bei Regen durch die Nacht fahren. Der begleitet mich bis zum Brenner. PKWs sind kaum unterwegs, dafür ist die rechte Spur mit LKWs voll. Als gäbe es kein Nachtfahrverbot. Bei Bozen um 06.30 Uhr dämmert es. Nach einer Pause in Affi und etwas dichtem Verkehr bei Bologna steigt das Thermometer in der Sonne auf 20°. Im Hafenbüro in Ancona herrscht gähnende Leere. WIFI wäre hier umsonst, wenn man eine kostenlose Nummer anruft. Geht aber nicht, wenn das Handy im Ausland nicht funktioniert. Ohne Wartezeit kann ich ins Schiff fahren und es ist sogar Zeit, mal die Rampe innen zu photographieren. An Deck ist es leer, abgesehen von ein paar italienischen Schulklassen. Niemand liegt in den Gängen. Das Ablegen als Längsseitslieger bei auflandigem Wind gelingt dem Käpten problemlos. Oder lags am Lotsen, der von einem kleinen Schiffchen von Bord geholt wird, sobald wir alle Molen passiert haben?? Kaum zu glauben, das ganze Achterdeck ist leer. Und das bei Sonne, angenehmen Temperaturen und kaum Wind. Im Restaurant werden die italienischen Kinder vorweg abgefüttert. Der ganze Sall ist voll, also werden es an die 200 sein. Nach dem Duschen ruft das Bett. Die klappernde Klotüre verlangt ein kurzes Festklemmen.

Bild des Tages: Rampe in der Fähre
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