Kaum zu glauben, Sofia war heute da. Sie wollen pro Monat
100 € mehr. Weil mein Boot nur mit dem großen Travelllift gefahren werden kann
und somit einen Platz vorne belegt. Was nicht ganz stimmt, da sie es schon
zweimal mit dem Schlitten spazieren gefahren haben. Und der Mast wird wieder
gestellt. Für zwei Monate wollen sie trotzdem 600 €. Bei Barzahlung entfällt
die Mehrwertsteuer. Und für die Marina die Steuerabgabe… Und sie haben ein
neues Konto….
Ich bereite noch die Beschläge an Deck für das Maststellen
vor und fahre danach Richtung Berg. Der eine da, hinter Vonitsa, mit den vielen
Antennen drauf. Wo Antennen sind müsste eigentlich eine Straße hinführen, war
der Plan. Schon die Abzweigung von der Hauptstraße ist sehr versteckt. Eigentlich
ein Feldweg. Das erste Stück ist schön zu fahren. Immer wieder zeigen sich
schöne Ausblicke auf den Golf. In Thirio wird es wieder interessant. Hier
laufen zwar Menschen rum, deren Anblick ist jedoch nicht unbedingt beruhigend.
Die Autos haben alle keine Nummernschilder. Die Straßenschilder sind von
Schrotladungen durchlöchert. Und die Straße wird abenteuerlich. Da kann der
Golf zeigen, dass er eigentlich für die Berge gebaut ist, mit Allrad und
einigem an PS. Trotzdem geht es irgendwann nur mehr im ersten Gang weiter. Und
dann lasse ich es lieber bleiben. Die Straße scheint sich aufzulösen… Richtig
befestigt war sie eh nie. Vor allem in den Kurven war sie regelmäßig
unterspült. Dann wieder mal von Felsabbrüchen überdeckt. Der ganze Berg ist
nicht massiv, ein einziger Schotterhaufen. Und streckenweise ist die Straße so
vollgeschissen, dass es rutschig wird wie auf einer Schneefahrbahn. Schafe,
Ziegen und Schweine. Im Gegensatz zur Schweinebucht dürfen hier die Viecher
frei herumlaufen. Sie kommen zutraulich näher und wollen den Photo fressen.
Über Korpi und Monastiraki geht es zurück nach Vonitsa. In Korpi hat sich
Nestle die Wasserproduktion unter den Nagel gerissen. Da kommen mir auf der
engen Straße auf einmal LKWs entgegen. Wie die sich durch die engen Gassen der
Dörfer schlängeln??? Zum Mountainbiken wäre die Strecke eine Herausforderung.
Von 0 auf 1800 m.
Zurück in der Marina ist eine Mail von Sofia im Eingang.
Das Stellen des Mastes soll ich doch bitte selbst mit Way Point ausmachen. Das
hatten wir doch schon beim Legen…
In Preveza ist auch am Abend vor dem großen Feiertag nichts
los. Kaum vorstellbar, dass sich im Sommer hier die Leute drängeln. Und Thalia
erzählt so nebenbei, wie sie geholfen hat, zwei Kinder aus Pakistan aus dem
Gefängnis zu holen. Die angeblich 13-jährigen Burschen seien ihr aber deutlich
älter erschienen. So etwas über 18. Und sie kann sich nicht vorstellen, warum
die so glücklich waren, weil sie nach Thessaloniki hätten fahren dürfen. Von da
geht doch kein Schiff nach Italien. Von der Balkanroute hat sie noch nichts
mitbekommen.
Bilder des Tages: Der Ambrakische Golf von oben
Schweine am Wegesrand
Das Ende der Straße
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