Freitag, 30. April 2010

30.04.2010 Freitag


Gestern hatten wir mit Leslie Wood telefoniert, dem GFK-Spezialisten in der Gegend. Da er sich für heute morgen angekündigt hatte, waren wir früh auf. Natürlich zu früh. Leider hat das WD 40 über Nacht nicht ausreichend gearbeitet. Die zwei Schrauben des Borddurchlasses sind fest wie zuvor. Daher schnapp ich mir die Schaufel und schippe den Dreck unter dem Schiff an die Seite. Carola fährt nach Preveza zum Einkaufen. Werkzeug und Lebensmittel. Im Bus hat sich ein Paar Holländer extrem breit gemacht und erst nach Intervention des Fahrers können immerhin zwei weitere Personen einsteigen. Im Werkzeugladen hat sie natürlich die ganze Aufmerksamkeit des Verkäufers und bekommt alles. Ich habe zwischenzeitlich genug vom Schaufeln und kratze ein bisschen mit Spachtel und Stemmeisen die Antifoulingreste von der Bordwand. Da kommt Les und ist nicht angetan von unseren Rümpfen. Französisches Schiff, die Franzosen konnten noch nie ei dauerhaftes Gelcoat für das Unterwasserschiff anfertigen. Teer-Epoxy, gar nicht gut. Das lässt sich nicht spachteln, darauf hält kein Epoxy-Spachtel und kein Epoxy-Primer. Und das allerbeste, nicht mal Coppercoat, unser neues Antifouling, würde halten. Man könnte lediglich noch mal Teer-Epoxy drüber streichen und dann irgendein anderes Antifouling drauf geben. Um den alten Teer ab zu bekommen probiert er verschiedene Methoden aus. Stemmeisen geht kaum, Ziehklinge etwas besser. Flex und Exzenterschleifer würden auch gehen. Allerdings ein hochwertiger Schleifer, kein Bosch oder so was. Er empfiehlt sich und meint, im August würde er uns noch mal besuchen. Das macht Mut. Ich probiere unseren Exzenterschleifer aus. Nicht von Bosch, aber vor Les´ Augen würde er sicher keine Gnade finden. Den linken Spiegel schaffe ich in einer Stunde nicht komplett. Carola kommt zurück und ist von den Neuigkeiten natürlich nicht angetan. Wir wandern kurz zum Sandstrahlplatz, um ein dort probeweise gestrahltes Schiff anzuschauen. Das Sandtrahlergebnis überzeugt uns nicht. Löcher und Risse im GFK wie bei unseren Spritzern. Zurück probiere ich den Schwingschleifer aus. Der haut etwas mehr weg als der Exzenter, aber bei unserer Schiffgröße würde es trotzdem den ganzen Sommer dauern. So muss wieder Großvaters Flex herhalten. Die haut natürlich rein. Fast zu viel. Die nächsten Stunden bin ich beschäftigt. Und am Ende voller Teerstaub. Das Schleifergebnis ist befriedigend, die Ausbeute an geschliffener Bordwand gering.
Bild des Tages: Und wieder wird geflext

Donnerstag, 29. April 2010

29.04.2010 Donnerstag


Der Arbeitstag begann ganz positiv. WD 40 hat wieder ganze Arbeit geleistet und die drei Schrauben des Borddurchlasses ließen sich herausdrehen. Das war´s dann schon mit positiv. Als der Borddurchlass nach Entfernen weiterer Halteräder und Dichtungen nach unten fiel, blieb ein Loch zurück, in das zwar der neue Durchbruch passte, aber zu kurz war. Aus unerfindlichen Gründen hat jemand innen um die Öffnung in der Bordwand eine Wulst auflaminiert. Plan D, Borddurchlass für das Echolot ausbauen, in das Loch für das ehemalige Log einbauen, neues Log in das Loch für das ehemaligen Lot einbauen. Dieses Loch hat keine Wulst. Dem Ausbau des anderen Durchbruchs steht was im Weg, festsitzende Schrauben. WD 40 hat eine gewisse Einwirkzeit. So haben wir halt etwas länger zwei Löcher im Rumpf. Zur Ablenkung fahren wir nach Nidri, beim Schiffstandler Gangway, amerikanische Seeventile und den Radarscanner abliefern. Auf dem Rückweg schauen wir bei Evelin und Richard vorbei. Sie bereiten sich schon auf ihre Sommertour in die Ägäis vor, Start nächste Woche. In Lefkas folgen die üblichen Stopps bei Lidl und Dia. In der Marina frage ich mal im Laden nach unseren Paketen. Es ist tatsächlich eines in der Post gewesen und wurde von den Jungs hierher gebracht. Aber halt nur eines… Die Jungs meinen, das zweite könnte noch auf der Post sein und ich plane mal für morgen einen Ausflug nach Preveza auf die Post ein. Nachdem ich das Michi Fleiss gemailt habe, weißt er mich darauf hin, dass laut Sendungsverfolgung bei DHL das zweite Paket noch gar nicht in Griechenland angekommen ist. Aber sie wurden zur gleichen Zeit aufgegeben. Den Rest des Arbeitstages verbringe ich mit Vorbereitungen, die Anzeige für das neue Log einzubauen. Eine alte Anzeige wird entfernt. Sie wurde kräftig mit Silikon abgedichtet. Beim Weg zurück vom Duschen leihe ich mir eine Schaufel aus, mit der ich morgen die Hinterlassenschaft unserer Spritzer entfernen will. Sand, Teer und Antifouling, unter unserem Schiff verteilt, kleben unheimlich gut an den Schuhen, vor allem wenn es feucht wird. Der Dreck muss weg.
Bild des Tages: Fünf neue Löcher im Schiff

28.04.2010 Mittwoch

Wie erwartet kamen die Spritzer nicht zum angekündigten Zeitpunkt. Um 09.00 waren sie zur Stelle. Dabei hatten sie extra hier übernachtet. Zusätzlich dauert es länger als sie planten, bis sie fertig werden. Für uns ist während dieser Zeit Stillhalten angesagt. Die Windrichtung ist ungünstig, der ganze Dreck fliegt uns an Deck. Da wir schon länger auf unser Paket mit dem Primer warten, hat mir der Zwischenlieferant Michi Fleiss die Paketnummern gemailt. Im Internet bei DHL finde ich heraus, dass die Pakete bereits am 19.04. nicht ausgeliefert werden konnte. In einer Spritzpause begebe ich mich in den Marinaladen und bitte die Jungs, bei DHL Griechenland nachzufragen. Die sind schlauer als ich und rufen gleich bei der Poststation in Preveza an. Und siehe da, ein Paket ist da. Der Marinafahrer wird es uns morgen abholen. Als ich zum Schiff zurück komme, sind die Spritzer weg. Einfach verschwunden. Und den Dreck an Deck haben sie uns überlassen. Also erst einmal Sand und Teer von Deck spritzen. Danach widme ich mich wieder dem Log. Plan B funktioniert nicht. Die Gewinde passen doch nicht. Also muss mindestens ein Borddurchbruch ausgewechselt werden. Da kommt Freude auf. Es sind natürlich alte Borddurchbrüche, deren Einbautechnik sich mir nicht auf den ersten Blick erschließt. Drei Schrauben gehören wohl als erstes gelöst. Wenn sie sich denn lösen ließen. WD 40 muss ran. Für das neue Lot hätten wir gerne einen Platz weit vorne. Das jetzige Lot ist hinter dem Kiel. Was hilft es da, wenn der Kiel schon auf Grund sitzt. Ein idealer Platz für das Lot wäre in der Bugkammer unter dem Bodenbrett. Wenn es denn da rein passt. Und wenn wir das schon mal ausprobieren, können wir, sollte es passen, gleich das Kabel nach hinten führen. Durch welche Rohre, das wird sich zeigen. Dazu darf ich wieder mal die Bugkammer ausleeren. Unter das Bodenbrett würde das Lot tatsächlich in der Höhe passen. Bei einer Kontrolle vom Boden die böse Überraschung. Der Kiel reicht bis hierher. Das Lot muss also noch weiter nach vorne. Das bedeutet, zusätzlich den Krempel aus dem vorderen Teil der Bugkammer rausräumen. Und an den Boden gelangt man trotzdem nicht. Ein schlauer Mensch hat ein Brett eingelassen, auf dieses an beiden Rändern zwei Bretter mit T-Winkeln befestigt und da drauf ein weiteres Brett geschraubt. Nachdem ich alles entfernt habe ziehe ich die ganze Konstruktion zu mir und ermöglich mir dadurch einen Blick in noch nie gesehene Bereiche. Und ich sehe Wasser im Schiff. Irgendeine Leuchte hat den Bugkorb mit einer Schraube im Deck befestigt, die ein wenig zu lang war. Sie steht mindestens 5 Zentimeter rein und damit eine Wassereintrittspforte erster Güte. Und wieder haben wir eine weitere Baustelle entdeckt. Ich säge die Holzkonstruktion in der Mitte durch und bekomme dadurch Zugang zum Bodenbereich vorne, um später mal hier das Lot montieren zu können. Sägespäne wegräumen, Bugkammer einräumen. Schluss für heute.

Dienstag, 27. April 2010

27.04.2010 Dienstag


Nicht die Flex, der Hammer unseres Nachbarn holt uns aus dem Schlaf. Wir haben das gleiche Problem wie gestern. Kommen sie oder kommen sie nicht, die Spritzer? Ich beginne einfach mit dem nächsten Projekt. Einbau von neuem Log und Lot. Geplant hatte ich es ganz einfach. Altes Log (zur Geschwindigkeitsmessung) raus, neues in den vorhandenen Borddurchbruch stecken, fertig. Die Probleme beginnen beim Entfernen des alten Teils. Erst mal darf ich außen mehrere Schichten Antifouling, Teer und sonstiges abkratzen, um das Ding zu lösen. Ein Schlag mit dem Hammer lockert es endgültig. Natürlich wird nichts daraus, das neue Teil einfach rein zustecken. Durchmesser und Gewinde würden passen. Leider ist das Durchbruchrohr zu lang. Und auf irgendwelchen Gründen hat es einen hohen laminierten, metallenen Unterbau. Kürze ich das Rohr auf die passende Länge, bleibt zu wenig übrig, um die Verschlussschraube zu zudrehen. Plan B. Den daneben liegenden Lotgeber (Zur Tiefenmessung) ausbauen. Den hätte ich eigentlich als Backup behalten wollen. Gleiches Problem wie zuvor. Außen kratzen und mit Hammer drauf, dann erst bewegt sich das Teil. Log passt rein, Gewinde auch. Nur halt wieder die Länge. Aber hier fehlt der Unterbau und ich müsste das Rohr kürzen können. Soweit kommt es nicht. Hupend tauchen die Spritzer auf. Sie haben sich ein paar schöne Tage in Athen gemacht (Griechisches Pokalfinale). Das Ersatzteil für den undichten Dieseltank kam nicht aus Deutschland. Und wegen Garantie und so durften sie nicht selber daran rumbasteln. Drei Tage war´s Maschinchen krank, jetzt spritzt es wieder, Gott sei Dank. Wir beladen den Golf mit dem an Deck gelagerten Kram, den wir in Nidri beim Schiffskrempelhändler loswerden wollen. Luken zu, alles andere in Sicherheit gebracht und warten. Den Rest des Tages sind wir ins Schiffsinnere verbannt. Draußen fliegt der teerbeladene Sand durch die Gegend. In einer Pause der Spritzer flüchten wir. Im Büro holen wir einen Brief ab, das Paket mit dem Epoxy-Primer ist weiter ausständig. Wir besuchen Willie, der will mit seinem Schiff am Freitag ins Wasser. Bis dahin will er ein neues Antifouling aufbringen. Dabei hat er ein wunderschönes Unterwasserschiff. Die Spritzer sind mit ihrem Tagwerk zufrieden. Das heute sein ein normaler Tag gewesen. Sie haben tatsächlich die Innenseite des rechten Rumpfes geschafft und einen Teil der Außenseite. Morgen wollen sie um 07.30 weitermachen und um 11.00 fertig sein. Wer´s glaubt… Als sie abgezogen sind spritzen wir das Deck sauber. Sand und Teer überall.
Bild des Tages: Die neue Baustelle mit altem Log und Lot (schon ausgebaut)

26.04.2010 Montag


Wir werden von unseren Nachbarn mit der Flex geweckt. Nach dem Frühstück geht es wieder an die Ventile. Der Borddurchlass in der Dusche ärgert mich erneut. Erst nach Einsatz des Nylonfächers lässt sich das neue Seeventil aufschrauben. Als nächstes werden die Borddurchlässe von außen gesäubert, um zum Teil endgültig verschlossen zu werden. Zur Erholung gehen wir shoppen. Eine neue Toilettenpumpe wird erworben und ein Ersatzteilkit für die Pumpe umgetauscht. Weder der Epoxyprimer, noch ein erwarteter Brief sind angekommen. Die Pumpe wird gleich eingebaut und angeschlossen. Danach werden noch zwei kurze Schläuche ausgewechselt und die Sanitärtage sind vorerst zu Ende. Wer sich den ganzen Tag wieder nicht hat blicken lassen sind unsere Spritzer. Ärgerlich, da wir einiges hätten erledigen können, wenn wir das vorher gewusst hätten. Teakstreichen und Scheiben wechseln sind Arbeiten, die man nicht bei umher fliegendem Teersand unternehmen sollte.
Bild des Tages: Ob das mit Hanf und Drehen so seine Richtigkeit hat???

Sonntag, 25. April 2010

25.04.2010 Sonntag


Wir wollten ja ausschlafen, da wir nicht erwarteten, die Spritzer zu sehen. Wir hatten richtig getippt. Dafür weckten uns unsere Nachbarn vom Tragflächenboot mit Geschrei und der Flex. Etwas später beginnen auch wir zu werkeln. Carola befreit die Türen in der Dusche vom Lack. Diesmal mit Maschinenhilfe, nicht mehr rein händisch wie letztes Jahr. Der Schwingschleifer ist am effektivsten, wobei ihr der kleine Exzenterschleifer besser in der Hand gelegen hatte. Die Kanten werden mit Nylonfächeraufsatz auf der Bohrmaschine bearbeitet. Ich vergrößere zunächst den Ausschnitt für die Schlauchdurchführung in den Schrank. Dazu muss zunächst die Pumpe ausgebaut werden. Trotzdem ist zu wenig Platz, um die Stichsäge zum Einsatz zu bringen. In der Werkstatt finde ich eine kleine Bogensäge, deren Sägeblatt man um 360° drehen kann. Ideal für diesen Zweck. Da gleich hinter der Schrankwand die Bordwand aufsteigt, kann ich die Säge nur wenige Millimeter hin und her bewegen. Entsprechend lange dauert die Sägeaktion. Weil es gestern so schön funktionierte, wird auch der Borddurchlass hier mit dem Nylonaufsatz gereinigt bis er blitzt. Zwischendurch wird schön brav der Dreck weggeputzt. Seeventil auf Borddurchlass und Schläuche geholt. Zuerst wird der dicke auf die richtige Länge gebracht. Sinnigerweise zeigt der Stutzen der Pumpe auf die Wand und nicht auf die darin befindliche Öffnung für den Schlauch, weshalb der Schlauch kräftig gebogen werden muss, um auf die Tülle zu kommen. Das ist natürlich der Dichtigkeit abträglich. Also wird der Ausschnitt auch auf dieser Seite erweitert, mit dem Raspelaufsatz auf der Bohrmaschine. Dicker Schlauch aufgesetzt, Schlauchschellen angezogen, Pause. Dünnen Schlauch fürs Seewasseransaugen ablängen, auf die Tüllen gesteckt, Schlauchschellen festgezogen, fertig. (In der Realität hat es natürlich etwas länger gedauert.) Es folgt der Dichtigkeitstest, mit sauberem Wasser natürlich. Bislang zeigt sich kein Leck. Hoffen wir, dass es so bleibt, wenn wir wieder im Wasser sind und die Seeventile sich beweisen müssen. Nach den üblichen Aufräumarbeiten gibt es einen Engpass beim Duschen. In der einen von zwei Männerduschen läuft kein warmes Wasser. Da heißt es warten auf die eine freie. Seltsam, dass in der Marina fast nur schmutzige Männer rumlaufen und keine Frauen. Deren Duschen bleiben während der ganzen Wartezeit ungenutzt.
Bild des Tages: Neue Pumpe, neue Schläuche, neue Seeventile

24.04.2010 Samstag


Der gestrige Tag hatte noch ein Nachspiel. Die faulen Griechen hatten ihre Abdeckplane hängen lassen. Um Mitternacht erwischte uns ein Gewitter und wir durften die beiden großen Dinger wegpacken. Fünf Minuten später war das Unwetter natürlich vorbei…
Ich rechnete bereits damit, dass die Kerle keine Frühaufsteher sind, und begann, die Borddurchlässe von außen zu bearbeiten. Die waren alle mit vielen und dicken Schichten von was auch immer bedeckt. Gegen 10.00 tauchten unsere Griechen auf. Sie hatten sogar hier geschlafen. Sie kamen aber nicht um zu arbeiten. Ihre Planen packten sie ein und fuhren zu einem anderen Boot, nur mal schnell eine Probe abliefern. Und sie waren nicht mehr gesehen. Das Deck haben sie natürlich nicht gereinigt, wie sie es schon gestern machen wollten. Im Laufe des Vormittags habe ich mal in der Marina nachgefragt, ob Paket oder Brief eingetroffen sind. Fehlanzeige. Die Sanitärwochen bei Tool Time werden fortgesetzt. Wieder wird ein Gewinde gereinigt. Nebenbei läuft aus irgendwelchen Toilettenhohlräumen noch mal Wasser aus. Sprich wieder mal Boden wischen. Dann wird es ernst. Die Schläuche für die Gästetoilette werden angepasst und angeschraubt. Vor dem letzten Anschluss beschleichen mich Zweifel. Wäre es nicht besser, auch diese Pumpe auszutauschen? Es ist das Uraltmodell, Ersatzteile dafür sind nicht mehr auf dem Markt. Und natürlich hat der Marinaladen bereits geschlossen, um einen Preisvergleich anstellen zu können. Zumindest in der Länge anpassen würde ich die Schläuche für unsere Toilette noch gerne. Dabei stellt mich die Schlauchführung vor gewisse Probleme. Es ist ja nicht so, dass die auf dem kürzesten Weg vom Bordventil zur Pumpe laufen. Nein, im Schrank müssen sie mit einem Schwanenhals verlegt werden. Soll angeblich das unbeabsichtigte Volllaufen verhindern, wenn man ein Seeventil zu schließen vergisst. Dass dem nicht so ist, haben wir ja letztes Jahr erlebt. Ich lass die Schläuche, Schläuche sein und werde morgen das Loch in den Schrank vergrößern, um die Schlauchführung zu vereinfachen. Als Tagesabschluss wird das Deck vom schwarzen Teersand abgespritzt. Mit der neuen Spritzpistole das reinste Vergnügen. Obwohl kaum die Sonne schien, war es sehr heiß. 30° im Schiff wurden überschritten. Am Abend gönnen wir uns was Besonderes und fahren nach Preveza. Extra am Samstag, weil wir hofften, es gebe Gyros, weil am Wochenende mehr Kundschaft unterwegs ist. Leider immer noch kein Gyros. Dafür Mixed Grill. Gerade mal drei Segler liegen im Hafen. In der Fußgängerzone hat fast alles zu.
Bild des Tages: Altes amerikanisches Seeventil und die Nachfolgermodelle

Freitag, 23. April 2010

23.04.2010 Freitag


In Erwartung der Antifoulingwegspritzer waren wir früh aus den Federn, und dann kamen sie nicht. Da gerade wenig Wind wehte nahmen wir das Projekt Entfernen des Radarscanners in Angriff. Auch wenn es nur die erste Saling ist, für mich nicht schwindelfreien ist das hoch genug. Als erstes eine Inaugenscheinnahme. Leider ist oben kein Haken, an dem man das Teil einhängen und abseilen könnte. Die zu lösenden Schrauben werden ausgemessen und es geht wieder nach unten. Wir knüpfen eine Seilkonstruktion, eine Art Netz, in die geschnürt das runde Teil nach unten gelassen werden sollte. Ich wieder nach oben, Eimer mit Werkzeug hochgezogen. Seilkonstruktion angebracht. Die vier Schrauben, die ich lösen wollte, sitzen natürlich fest. Nicht eine rührt sich. Plan B, die Haltekonstruktion abbauen. Dazu habe ich natürlich nicht die passenden Schraubenschlüssel dabei. Eimer runter, neues Werkzeug hoch. Die Schrauben sind zwar fest, lassen sich aber Millimeter für Millimeter lösen. Dabei soll mir ja nicht der Schraubenschlüssel auskommen und die mich sichernde Carola erschlagen. Als die Schrauben los sind, das nächste Problem. Das Kabel muss durchgezwickt werden. Nein, die Zange haben wir nicht vergessen. Das Kabel hat eine faserverstärkte Hülle. Bis ich die durchgerissen habe dauert es. Genau in dem Moment, als wir die Schüssel abseilen wollen, tauchen die Antifoulingwegspritzer auf. Ihr Kompressor sei kaputt gewesen. Nach dem Abseilen wird aufgeräumt und die festsitzenden Schrauben werden mit WD 40 geschmiert. Als immer mehr Leute auftauchen und das Wassersandstrahlen beobachten erklärt uns der Chef, dass unser Schiff eine Art Premiere ist und alle das sehen wollen. Ein Versuchobjekt wollten wir eigentlich nicht sein. Im Marinaladen schauen wir uns Seeventile an, Schlauchtüllen in der von uns gewünschten Größe sind aus. Auch wegen des Lärms der Spritzer entschließen wir uns zu einem Ausflug nach Lefkas. Im ersten Laden gäbe es relativ günstig Motorsteuerung und Kompass. Ventile und Schlauchtüllen bekommen wir im dritten Laden, nachdem wir aus dem zweiten wegen Siesta rausgeworfen wurden. Im Marinaladen von Lefkas sind die Preise deutlich höher. Nach dem obligatorischen Lidlstopp fahren wir zurück. Nach nicht mal ein Rumpf ist Antifouling befreit. Die haben wohl mehr promotet als gearbeitet. Nach dem Verstauen der Einkäufe greife ich wieder zur großen neuen Zange und drehe den festsitzenden Teil des Seeventils im Gästebad raus. 1/8 für 1/8 Drehung, knieend, die Stirn auf der Kloschüssel, eine Hand durchs obere Schrankfach gesteckt, die andere durch das untere. Es dauert seine Zeit. Und wieder fehlt eine Schlauchtülle. Für den Wassermacher benötigen wir eine andere Größe als für die Toilettenschläuche. Zumindest die Schrauben der Radarhalterung bekomme ich von der Schüssel los. Das wars dann für diesen Tag.
Bild des Tages: MIM, Michi im Mast

Donnerstag, 22. April 2010

22.04.2010 Donnerstag


Der Tag begann eigentlich ganz geruhsam. Wir wollten mit dem Marinabus nach Preveza zum Einkaufen. Zuvor begutachteten wir im Marinaladen einen neuen Kompass. Der war natürlich zu klein. In Preveza waren wir recht erfolgreich. Eine große Zange für mich, Azeton und Pinsel für Carola. Später ein paar Schlauchtüllen, Edelstahlventile hatten sie im Schraubenladen nicht, nur Ventile aus Chrom. Die sahen allerdings genauso aus wie unsere und die, welche uns im Marinaladen als hochwertigstes Edelstahl angeboten worden waren. Vor der Besichtigung der im Stadthafen liegenden Schiffe genehmigten wir uns unser erstes Softeis der Saison. Es war etwas sehr soft, die Maschine war wohl gerade erst eingeschaltet worden. In der Fußgängerzone zwei Brote, im Supermarkt zwei Liter Milch, Einkauf erledigt. Bei der Rückfahrt sehen wir bei der Einfahrt ins Marinagelände Leute an unserem Boot, die eine blaue Plane Ausspannen. Die Antifoulingwegspritzer sind da. Was sie ans Tageslicht bringen ist alles andere als erfreulich. Unter der schwarzen Teer-Epoy-Schicht erscheint eine Kraterlandschaft. Das nackte GFK wurde mit irgendeiner weißen Spachtelmasse geglättet, die selbst an vielen Stellen porös ist. Wenn wir alles bis aufs GFK wegnehmen, dürfen wir praktisch das ganze Schiff neu mit Epoxy spachteln. Es folgen lange Beratungen mit den beiden Spritzern. Die Marinachefin kommt dazu, später der Besitzer der Marina, der ausgewiesener GFK-Spezialist sein soll. Als sinnvollste Lösung erscheint uns schließlich allen, das schwarze Teer-Epoxy zu belassen. Die darin befindlichen Risse müssen wir mit Spachtelmasse glätten. Das dürfte aber nicht so schwierig, aufwändig und kostspielig sein, wie das ganze Schiff plan zu spachteln. Und zusätzlich hätten wir eine Schutzschicht mehr. Die beiden Spritzer freut der Beschluss. Eine Kraterlandschaft zu hinterlassen wäre ihnen sehr gegen den Strich gegangen, Und schneller dürfte es auch gehen, bei weniger Druck im Schlauch. Nachdem wir uns von dem Schreck etwas erholt haben, versuche ich mich wieder an den Seeventilen. Dank der neuen Zange oder Dank WD 40, das Seeventil in unserer Toilette löst sich. Wie das andere amerikanische Modell war es gerade mal eine Umdrehung aufgeschraubt. Das Gewinde des Borddurchbruchs von Dreck und Korrosion zu befreien dauert eine weitere Stunde. Gleiches gilt für den kleinen Borddurchbruchs in der Elektrokammer. Aber irgendwann lässt sich das Ventil ausreichend weit aufschrauben. Die Antifoulingwegspritzer schaffen nicht mal einen halben Rumpf. Auch wenn die scharze Schicht nicht glatt ist, sie sieht immer noch Vertrauens erweckender aus, als das am Bug freigelegte GFK. So nebenbei wurde wieder ein Tragflächenboot an Land geholt. Es wurde auf dem übernächsten Platz abgestellt. Die Engländer neben uns haben wohl gerochen, dass wir Lärm veranstalten, und haben sich den ganzen Tag verzogen.
Bild des Tages: Die Antifoulingwegspritzer

Mittwoch, 21. April 2010

21.04.2010 Mittwoch


Zum Auftakt des Tages gehe ich einkaufen. Vier Kartuschen weißes Sika 295. Seeventile aus Edelstahl sind deutlichbilliger als bei SVB. Das teure kostet hier 41 €, das billige 20€. Carola nutzt den Sonnenschein zum Waschen und widmet sich anschließend der Reinigung der Seeventile. Kukident und Essigreiniger versagen ebenso wie Zitronensäure. Erst Ofan löst die Ablagerungen. Am Nachmittag ölt sie die linke Hälfte unsere Teakleisten ein. Für mich stehen wieder Seeventile und Borddurchbrüche auf dem Programm. Zunächst wird in unserem Bad die Verbindungsstelle Ventil Borddurchlass so weit als möglich von Dreck und Rost befreit und danach mit WD 40 gewässert. Es folgt ein weiterer Besuch in der linken Vorschiffskammer, sprich, Kisten, Segel und Seile rausräumen. Der Höhepunkt des Tages ist das Seeventil. Es bewegt sich beim zweiten Versuch. Schwieriger ist es, den Schlauch ab zu bekommen. So alt und spröde er ist, der eingearbeitete Draht ist sehr stabil. Irgendwann ist der Schlauch weg und das Ventil draußen. Verschlusskappe drauf und Bugkammer einräumen. Leider bereitet der Borddurchlass in der Dusche Probleme. Das Gewinde ist wohl hinüber. Ich kann weder ein Seeventil noch eine Kappe drauf schrauben. Gewindeschneider in dieser Größe haben wir natürlich nicht an Bord. Also wird das Gewinde per Hand mit einem abgebrochenen Sägeblatt ausgebessert. Zwei Umdrehungen gehen, dann steht es an. Liegt wahrscheinlich am Dreck im Gewinde, da muss wieder WD 40 ran. Mit einem Seeventil wandere ich zum Marinahandwerker. Mal testen, wie der die Schlauchtülle abbekommt. Er spannt das teil in den Schraubstock und zückt einen offensichtlich selbst gebauten Schraubenschlüssel. Teile voneinander gelöst. Um mal was mit Segel zu machen, wollen wir in die Sturmfock Haken schlagen, um sie bei Bedarf am Kutterstag hochziehen zu können. Leider sind die Haken zu klein für das Seil im Vorliek. In der Segelmacherei und im Laden haben sie keine passenden. Am späten Nachmittag wird die Fähre neben uns gewassert. Ein Krachmacher weniger. Dafür holt sich der Mensch vom Stahlschiff auf der anderen Seite das Motorrad, das er unter unserem Kat geparkt hatte.
Bild des Tages: Gefiederter Baumbewohner

Dienstag, 20. April 2010

20.04.2010 Dienstag


Nach dem Frühstück besuche ich den Marinaladen, unsere neues großes Seeventil im Gepäck. Im Laden erst mal ein großer Schreck. Es findet sich keine passende Schlauchtülle. Haben wir etwa ein amerikanisches Ventil gekauft?? Zum Glück finde ich Borddurchlässe und andere Teile, die in das Ventil passen. 1 ½ Zoll Teile sind es. Eine passende Schlauchtülle finde ich natürlich in dieser Größe nicht. Dafür gibt es in Griechenland weißes Sika 295, für 13 €. Da kann man nicht meckern. An Bord hat Carola die Nähmaschine ausgepackt und passt Kleidungsstücke unseren neuen Größen an. Kleiner natürlich!! Ich nehme mir unsere Gästetoilette vor. Die Schläuche müssen raus. Um den Zulauf zur ehemaligen Klimaanlage auszubauen, darf ich wieder einen Badschrank ausbauen und Seitenwände abschrauben. Vorsichtshalber habe ich seinerzeit Das Schlauchende mit einem Korken und einer Schlauchschelle versehen. Die passt natürlich nicht durch die Löcher im Holz. Schläuche und Pumpe gehen über Bord. Die Schläuche der Toilette leisten hartnäckigen Widerstand, selbst als sie mit dem Jagdmesser halbiert wurden. Dafür hält sich die Sauerei durch auslaufendes Wasser in Grenzen. Beim Abdrehen eines Schlauches drehe ich nicht diesen vom Ventil, sondern das Ventil auseinander. Eigentlich haben Plastikventile unterhalb der Wasserlinie auch nichts zu suchen. Und das Ventil sieht nicht so aus, als wäre es aus Marelon. Wir würden es gerne durch ein Edelstahlventil ersetzen, aber dafür müssten wir das auf dem Borddurchlass sitzende Teil des Ventils abbekommen. Das sitzt natürlich fest. Und unsere Zangen sind zu klein. Da widme ich mich erst einmal dem Putzen der restlichen Ventilteile und der weiteren angefallenen verdreckten Teile. Darauf folgt ein Kleinputz des gesamten Innenraums. Eigentlich wollte ich bereits zur Säge greifen, um das amerikanische Ventil in der hinteren Kammer vom Borddurchlass abzusägen. Bei einem letzten Versuch, es abzudrehen, bewegt es sich. WD 40 über Nacht hat wohl geholfen. Um es ganz abzuschrauben, muss ich es natürlich erst wieder zerlegen, da der Riegel nicht an der Bordwand vorbei passt. Dafür ist es nur wenige Umdrehung aufgeschraubt. Mit dem Bürstenaufsatz auf der Bohrmaschine lässt sich das Gewinde auf Hochglanz bringen. Danach ist Schluss für heute.
Neben uns wurde heute ein englischer Kat, Two easy“, abgestellt. Der ist so lang wie wir breit. Und auch auf dem großen Stahlschiff neben uns rührt sich was.
Bild des Tages: Gefangen in den Toilettenschläuchen

19.04.2010 Montag


Die Nacht war lediglich gestört von einer Mücke (im Flug zerquetscht) und heftigen Regenprasseln auf dem Dach. Es ist ungewohnt, nicht ständig in jede Ecke leuchten zu müssen, ob es nicht nass rein kommt. So ganz sicher bin ich mir noch nicht, ob wir jetzt trocken sind. Der Tag war zum Ausspannen gedacht. Und draußen ist es zu ungemütlich. Carola macht sich wieder ans Streichen, ich lasse mich mit dem Marinabus nach Preveza fahren, um eine große Zange zu kaufen. Eine mittelgroße bekomme ich. Drei Segler liegen im Stadthafen. Wohl wegen des starken Regens ist das Hafenwasser eine Dreckbrühe. Unsere Taverne hat wieder geöffnet, wir können jeden Abend vorbei kommen. Zurück am Schiff muss ich natürlich die Zange ausprobieren. Das Seeventil bewegt sich keinen Millimeter. Mit der Drahtbürste wird das Gewinde des Borddurchlasses bis zum Ventil gesäubert und dann mit WD 40 behandelt. Um die Wartezeit des Einwirkens zu überbrücken, baue ich das kleine Seeventil daneben ab. Es sieht nicht mehr ganz so frisch aus. Auf der Suche nach Ersatz werfe ich einen genaueren Blick auf die Seeventile aus Franzmanns Beständen. Es finden sich drei ganz stabile, ungebrauchte Teile. Bevor ich eines einzubauen versuche, probiere ich glücklicherweise aus, ob die Schlauchtülle auf das Ventil passt. Es passt nicht. ½ Zoll europäisches Ventil ist nicht identisch mit ½ Zoll US-Ventil. Und es gibt eine Steigerung. Das Seeventil, das ich gerade lösen will, ist ebenfalls ein US-Modell. Kein Wunder, dass keiner meiner Schlüssel passte. Da hat wohl ein total gestörter die Ventile mit Gewalt auf die nicht passenden Borddurchlässe gedreht. Und um noch eines drauf zusetzten, auch das Ventil in unserer Toilette ist aus den USA. Das gescheiteste wird sein, die Ventile samt Borddurchlässe abzubauen, neue Borddurchlässe einbauen, neue (europäische) Ventile drauf schrauben. Um vor weiteren Überraschungen zumindest zum Teil sicher zu sein, sortiere ich alle außereuropäischen Ventile, Borddurchlässe und sonstige Schraubenteile aus. Franzmann konnte sich nicht davon trennen. „Could be useful one time.“ Vielleicht um jemanden zu erschlagen. Um unter unserer Matratze zur Feuchtigkeitsbekämpfung für mehr Luftaustausch zu sorgen, muss ich unseren Schlafzimmerventilator umpolen. Den habe ich nach den Teppich raus – Wandabschleifen – Topcoat auftragen Aktionen falsch angeschlossen. Ist aber auch nicht einfach zwei Kabel umpolen… Die Kabel sind an ein Lampenkabel angeschlossen, die Verbindungsstelle ist in der Lampe. Also erst Lampe ausbauen. Das reicht für heute, Dienstsschluss. Und das Wetter ist weiter regnerisch. Da das Wasser aus dem Hahn mehr gespuckt als fliesend kommt brauchen wir auf die schnelle eine Wassertankfüllung. Dienstschluss wird verschoben, bei Regen wird der Tank gefüllt. Dann ist wirklich Schluss.
Bild des Tages: Festsitzendes Seeventil wird bearbeitet.

Sonntag, 18. April 2010

18.04.2010 Sonntag


Die Scheibe zweiter Teil. Die gleiche Vorbereitung wie gestern. Diesmal gibt es keine Probleme mit der Sikapresse. Mit der richtigen Geschwindigkeit über die Nut gezogen lässt sich die aufgetragene Menge etwas reduzieren. Scheibe drauf, drauf getreten, passt. Die angebrochene Kartusche reicht gerade aus, um die Fuge aufzufüllen. Überschüssiges Sika entfernen, Klebeband weg, fertig. Um gar nichts falsch zu machen bekommt die Scheibe sogar einen Sonnenschutz aus einem Bettlaken. Es warten die üblichen Tagesgeschäfte. Wäschewaschen, streichen, neuen Schalter für die Bilgepumpe in der linken Bugkammer einbauen. Letzteres sollte eine kleine Aktion werden. Letztlich muss wieder die ganze Bugkammer ausgeräumt werden, da eine Pumpe nicht will. Nach dem Erneuern aller Kabelverbindungen wird dem Förderrad per Hand etwas nachgeholfen und auf einmal dreht es sich. Die bei dieser Aktion aufgetauchten Kabelverbindungen lassen mir keine andere Wahl, als alle zu erneuern. Franzmann hat sie wunderschön mit bunten Isolierbändern eingewickelt. Verrostet sind sie trotzdem. Und der Kleber der Isolierbänder klebt an den Fingern, an sonst nichts mehr. Mindestens 20 Kabelenden durfte ich neu verdrahten. Dass ich mir dabei mindestens 10-mal den Kopf an dem unnützen Dieseltank angehauen habe, ist klar. Eigentlich ist in der Bilge ein Kippschalter installiert, der bei Wassereinbruch die Pumpe automatisch starten soll. Dessen Anschluss überfordert mich. Kurz vor Abschluss der Arbeit rührt sich gar nichts mehr, keine der zwei Pumpen brummt. Irgendwie habe ich bei meinen Experimenten die Sicherung raus gehauen. Zumindest wissen wir jetzt, dass die Sicherung Nummer 21 für die linke Bilgepumpe ist. Da Regen angesagt ist verkleben wir unser letztes undichtes Salonfenster. Kurz vor Regenbeginn bekommt die Scheibe der Bugkammer ihre Griffe und wird verschlossen. Zunächst fallen nur ein paar Tropfen, dann kurze Schauer. Erst im Laufe der Nacht schüttet es heftig. Blitz und Donner gesellen sich dazu.
Wie in Sibari haben wir gefiederte Nachbarn. Ordinäre Spatzen, keine Bachstelzen. Dafür halten sie sich von unserem Schiff fern und dieses damit sauber. Ihr Nest bauen sie im Baum des Nachbarn.
Bild des Tages: Geprimerte Lukenscheibe

17.04.2010 Samstag


Heute wird geklebt. Die Vorarbeiten sind wieder mal das aufwändigere. Müllsack von Scheibe abziehen, Scheibe ausbauen, Scheibe und Rahmen entfetten, Rahmen abkleben, Scheibe und Rahmen mit unterschiedlichen Primern einstreichen. Dann 30 Minuten warten….
Eine neue Maschine hat Premiere. Die elektrische Sikapresse. Wenn ich sie halt zum Laufen kriegen würde. Da sie gestern noch ging, wird als erstes die Steckdose des Verlängerungskabels gewechselt. Presse rührt sich nicht. Wechsel des Verlängerungskabels. Presse rührt sich nicht. Presse direkt an Steckdose. Rührt sich nicht. Lösung des Problems: Die Sika-Kartusche war schon fast leer und so weit reicht die Presse nicht. Die fast leere Kartusche wird daher per Hand ganz geleert. Dann endlich der Einsatz der Presse. Die geht ab wie nichts. Bereits die langsamste Stufe ist eigentlich zu schnell. Eine dicke Sikawurst wird aus der Kartusche geschossen. Der große Rahmen ist in nicht mal 5 Minuten fertig. Scheibe drauf, mit den Füßen festtreten und mit Wassereimer beschweren. Leider ist das meiste Sika nutzlos nach innen gedrückt worden. Die Fuge muss nachgefüllt werden. Das hier überstehende Sika wird mit einer Telefonkarte abgekratzt. Nachdem sie bis jetzt saubere Finger hatte, darf Carola das Klebeband entfernen. Und schwarz sind die Finger. Während der ganzen Zeit haben wir den Himmel zweifelnd beobachtet. Es ah sehr nach Regen aus. Jetzt glauben wir einfach den Wetterberichten, was bedeutet, dass erneut gewaschen wird. Und ich widme mich der zweiten Bugkammerlukenscheibe. Die war ja von uns eingeklebt worden. Sie war auch undicht, aber bereitet keine Probleme beim Ausbau. Das Sika ist an den meisten Stellen keine enge Verbindung mit dem Alu eingegangen. Zu unserer Verteidigung ist anzuführen, dass die Scheibe eh so verbogen war, dass sie nicht bündig mit dem rahmen abschloss. Es folgt die übliche Prozedur. Große Sikareste mit dem Stecheisen aus dem Rahmenentfernen, Feinsäuberung mit dem Drahtbürstenaufsatz auf der Bohrmaschine. Mit alter Scheibe als Vorlage Größe der neuen Scheibe anzeichnen, Scheibe aussägen, Löcher für Griffe bohren, Kanten abraspeln. Scheibe provisorisch einbauen und Müllsack drüber. Und das Wetter hat tatsächlich gehalten. Nachdem der Wind auf Nord drehte, wurde es deutlich kühler. Nix mehr kurze Hose.
Die letzten Tage überlegten wir ernsthaft, ob wir einen Kobold oder einen Klabautermann an Bord haben. Wir vermissten unseren Handbesen. An den unmöglichsten Stellen hatten wir schon nachgesehen. Er tauchte wieder auf in der Werkzeugkiste für Holzwerkzeug.
An der vor uns abgestellten 39er Bavaria fingen heute zwei Männer mit der Renovierung an. Kleines Schiff, wenig Arbeit. Das Unterwasserschiff war ruckzuck abgeschliffen und bekam einen ersten Anstrich Antifouling. Das Überwasserschiff wurde mit Maschine poliert und sieht aus wie neu. Wir wurden richtig neidisch.
Bild des Tages: Luke in Müllsack

Samstag, 17. April 2010

16.04.2010 Freitag


Heute ist Waschtag. Es wird so schnell so warm, dass sogar zwei Maschinen trocken werden könnten. Carola stürzt sich auf´s …..Streichen. Ich widme mich der Scheibe der Luke der linken Bugkammer. Wir haben beschlossen, von unserem Plan der an Land zu erledigenden Arbeiten abzuweichen. Wir wollen die ganzen Plexiglasscheiben aus dem Weg bekommen und ein dichteres Schiff haben. Mit der Scheibe ist es wie mit den anderen. Undicht, dafür teilweise bombenfest eingeklebt. Ich habe größte Probleme, sie aus dem Rahmen zu bekommen. Sie ist zudem so groß zugeschnitten, dass ich kaum mit der Spachtel zwischen Rahmen und Scheibe komme. Und plötzlich setzt ein heißer Südsturm ein. Die Wäsche ist im Handumdrehen trocken und wir schwitzen. Als die Scheibe endlich frei ist, wird sie zur Vorlage, um die neue zurecht zu sägen. In diese neue werden zwei Löcher für die Verriegelungshebel gebohrt. Die Löcher in der alten Scheibe sehen nicht danach aus, als hätte der Vorbesitzer einen passend großen Bohrer gehabt. Zum Abschluss der Scheibenbearbeitung werden die Kanten rund gefeilt. Da es irgendwie diesig und nach Regen aussieht, legen wir die neue Scheibe provisorisch ein und dichten das ganze mit einem Müllsack ab. Es ist warm genug, dass wir im T-Shirt zu Abend essen.
Bild des Tages: Arbeiten in Sommerkleidung

15.04.2010 Donnerstag


Heute steht wieder ein Besuch in Lefkas an. Wir wollen unser altes Gerümpel endgültig loswerden. Auf der langen Geraden durch die Lagune begegnen wir einer suizidalen Möwe. Sie streift uns mit einem Flügel und dann nochmals das uns folgende Auto. Zum Erholen setzt sie sich dann neben die Straße. Der Gebrauchtschiffszubehörhändler wurde uns als Halsabschneider angekündigt. Das ist er wahrscheinlich auch. Aber Hauptsache wir sind das Zeug los. Teile, die wir nie mehr hin und her räumen müssen und die kein unnötiger Balast mehr sind. Es folgt die übliche Einkaufstour beim Lidl, Dia und beim Bäcker. Im Heimwerkermarkt finden wir leider keine große Rohrzange mit geraden Backen. Zurück am Schiff wartet die Arbeit. Carola beginnt wieder zu streichen, ich begebe mich in die rechte Bugkammer auf der Suche nach den Borddurchlässen. Ich gehe davon aus, dass ich das ganze zeug nicht nur dieses mal ausräume und kippe deshalb das Reservewasser aus den Kanistern über Bord. Der Plan sieht vor, die Borddurchlässe zunächst provisorisch zu verschließen. Nach dem Entfernen des Antifouling/Osmoseschutzes werden die Durchlässe ausgebürstet, von innen fest verschraubt, mit Bauschaum gefüllt und von außen mit Epoxy verspachtelt. Das sollte dicht sein. Das mit dem Wasser hätte ich mir sparen können. Die beiden Ventile sind nicht mit Seeventil und Schlauch und Korken verschlossen sondern richtig mit Kappe. Die drehe ich natürlich nicht auf. Da die Kammer aber schon mal leer ist, schraube ich das Bodenbrett los und inspiziere die Bilgepumpe. Da steht etwas Wasser, weshalb die Pumpe gleich ihre Funktionsfähigkeit unter Beweis stellen kann. Das Restwasser wird per Hand aufgetunkt. Da man von außen zwei Borddurchlässe sieht, muss ich ein weiteres Brett an der Seitenwand abschrauben, um auch diese zu kontrollieren. Und siehe da, ein Borddurchlass, ohne Verschlusskappe, nur mit Korken und Silikon abgedichtet. Eine Kappe draufschrauben ging ja nicht, da das Gewinde völlig schief abgeschnitten worden war. Da muss wieder die Flex ran. Gewinde gerade abschneiden, nachfeilen, Hanf und Teflonband drüber, Kappe drauf. müßte dicht sein. Dann wieder das ganze zeug einräumen. Das alles dauert natürlich länger als geplant. Zur Belohnung bekomme ich nur mehr kaltes Wasser zum Duschen.
Bild des Tages: Das passt alles in eine Bugkammer

Mittwoch, 14. April 2010

14.04.2010 Mittwoch

Kaum zu glauben, aber unsere neuen Nachbarnstarten ihr Hämmern und Flexen erst um 09.00. Wir können also ausschlafen. Die Arbeiten gleichen dem gestrigen Tag. Carola entfernt wieder Kleberreste, säubert Lukenscheiben und streicht diese mit Toplac zum UV-Schutz. Ich säubere nochmals das Fach unter der Küchenspüle und arbeite mich danach in Richtung Toilettenventile in der Werkstatt vor. Auf dem Weg dort hin nervt das knarzende Bodenbrett, weshalb dieses, ein Brett in der Elektrokammer und eines im Gästeschlafzimmer mit Fensterdichtband entknarzt werden. Ich bin ganz überrascht, dass in der ehemaligen Toilette (Werkstatt) kein Auslass für ein Waschbecken war. Ich finde lediglich zwei Borddurchlässe für die Toilettenschläuche. Haben die sich die Hände in der Kloschüssel gewaschen??? Die Borddurchlässe sind sauber mit Blindstopfen verschlossen. Da ich wieder ein fast leeres Fach finde, werden dort die Luftmatratzen verstaut. Eine ging eh die ganze Zeit im Weg rum, die wir nach Deutschland mitgenommen hatten. Jetzt muss ich halt die anderen suchen. Sie sind im hintesten Eck der Werkstatt, weshalb erst die Werkzeugkästen raus müssen, dass ich an die Luftmatratzen gelange. Es folgt das nächste Umräumen, die linke Bugkammer wird geleert. Fahrrad, Kisten mit Kitezeug, viele Seile und vier Segel verteilen sich übers Deck. Und wieder ist mir der leere Dieseltank im Weg. Irgendwann muss der raus. Alternativ baue ich die Batterie aus, die durch die Solarzelle in der Lukenscheibe geladen wurde. Ein Verbraucher war an die Batterie nicht angeschlossen. Und die Solarzelle in der Scheibe war der Grund für deren Undichtigkeit. Die Batterie raus ist relativ einfach. Es ist eine Gelbatterie mit 70 A. Die Halterung der Batterie bereitet mehr Probleme. Das Holz ist verrottet, das darüber gestrichene Polyester plus Glasfasern hält bombig. Nach und nach hole ich ein Werkzeug nach dem anderen nach vorne. Und irgendwann ist die Halterung weg. Ganz unten finden sich zwei Bilgepumpen. Eine lässt sich mit einem zerbröselnden Schalter einschalten, die andere rührt sich nicht. Zwei Kabel führen blind zu einem anderen Schalter. Unter einem Bodenbrett findet sich auch der gesuchte Borddurchlass. Er ist mit einem Seeventil versorgt, in dem wie üblich ein Schlauch mit Korken steckt. Ventil weg, Blindstopfen kaufen und drauf schrauben. In einem Unterraum des Vorraums der Bugkammer ist der nächste Borddurchlass. Mit einem großen Seeventil und einem großen Schlauch (ohne Korken) versorgt. Das muss warten, bis ich eine große Rohrzange habe. Alles wird eingeräumt. Danach Luxus, das Fahrrad wird zusammen gebaut. Es braucht etwas Luft, dann fährt es wieder. Ich fahr in Richtung der anderen Marinas und finde in einer den roten Rosenheimer Golf. Ganz vorne an der Landzungen sitzt das große Kranschiff auf Grund und an ihm längsseits liegt unser ehemaliger Nachbar und rostet wieder vor sich hin. Der Sandstrand in dieser Richtung ist völlig verdreckt. Nach dem Duschen gehen wir auf zweimal Spaghetti in die Taverne.

Dienstag, 13. April 2010

13.04.2010 Dienstag


Am Abend zog aus Norden unschönes Wetter heran. Es wehte kräftig und kein Stern war am Himmel zu sehen. Um 02.30 vielen die ersten Tropfen. Also raus aus den Federn, Schüsseln unter dem undichten Mittefenster aufstellen. Und bei den paar Tropfen blieb es dann. Das Gute an der Wolkedecke waren die Temperaturen, 17° in der Nacht. Eine Stunde Später tröpfelte es nochmals kurz und danach war Ruhe.
Schon früh am Morgen wurde auf dem Geländer richtig gewerkelt. Erst wurde ein kleineres Schiff angehoben, dann der große Kat neben uns. Der geht ins Wasser.
Wir gönnen uns was und fahren mit dem Marinabus nach Preveza. Welch ein Unterschied zu Sibari. Der Fahrer spricht mit uns und das auf Englisch. Er betont, wie wichtig ihm Pünktlichkeit ist. In Preveza kaufen wir Pinsel zum Überstreichen des Sika zum UV-Schutz und eine Plastikfolie zum Überkleben des verbliebenen undichten Fensters. Und Lebensmittel natürlich. Nur ein Segelschiff liegt im Stadthafen. Ganz vereinzelt huschen Touristen umher. Und ausgerechnet heute ist der Fahrer zu spät. Ein Italiener vor ihm sei an der Ampel nicht bis zur Haltelinie gefahren, deshalb habe die Ampel nicht auf Grün geschaltet. Er habe schließlich den Italiener überholen müssen und sei bei Rot drüber. Zurück am Schiff widmet sich Carola wieder den Kleberresten und ich nehme mir die Seeventile, bzw. Borddurchlässe vor. Unter der Spüle herrscht ein Chaos an Schläuchen. Mit einer Fußpumpe konnte man Seewasser zum Vorspülen des Geschirrs ansaugen. Wir wollen kein Seewasser im Schiff, deshalb kann das Teil weg. Die Pumpe ist auf einem Bodenbrett angeschraubt und um die unten befindlichen Muttern lösen zu können, muss man natürlich das ganze Bodenbrett ausbauen. Von einem zweiten Seeventil führt ein Schlauch über eine alte Elektropumpe Richtung Kühlschrank. Auch der muss raus. Und irgendwoher tropf ständig Wasser!! Da führt doch einfach ein Schlauch vom Kühlschrank unter die Spüle. Und ist nicht verschlossen. Carola hat zwar regelmäßig das Wasser aus dem Kühlschrank rausgewischt, aber da dieser ständig Feuchtigkeit produziert, läuft ständig was aus dem Schlauch. Und von dort unter die Spüle und weiter in die Bilge. Kein Wunder, dass die nie trocken wurde. Das Wasser in der Bilge kam somit auch nicht von einer kaputten Spülenabdichtung, wie wir letztes Jahr vermuteten. Der Schlauch aus dem Kühlschrank wird entfernt, das Loch verschlossen. Mit sanfter Gewalt lassen sich die Seeventile von den Borddurchlässen schrauben, letztere werden mit Blindstopfen verschlossen. Bleibt, das Wasser aufzutunken. Und weiter geht es im anderen Rumpf. Überrascht stelle ich fest, dass dort ein Borddurchlass bereits mit einem Blindstopfen versorgt ist. Aber das ist nur einer über der Wasserlinie. Der Anschluss für den ehemaligen Gefrierschrank ist ein besonderes Schmankerl. Das Ventil lässt sich nicht runterdrehen, weil der Hebel nicht an der Bordwand vorbei passt, das 90° Knie am Seeventil lässt sich nicht abdrehen, weil es mit dem Seeventil nicht an der Schankwand vorbei passt. Zum Glück lässt sich die verrostete Schraube am Seeventil lösen und dadurch der Hebel entfernen. Mit etwas Kratzen an der Bordwand lässt sich das Ventil rausdrehen. Das nächste Ventil im Kiel löst sich dafür fast von alleine. Die nächsten zwei befinden sich im Motorraum. Zulauf und Ablauf vom ehemaligen Wassermacher. Natürlich superleicht zu erreichen. Und mit amerikanischen Schrauben versehen, auf die kein normaler Schraubenschlüssel passt. Und wieder so an die Wand gebaut, dass zuerst der Hebel vom Ventil weg muss, bevor sich was anderes abdrehen lässt. Für diese beiden Borddurchlässe muss ich morgen zwei Blindstopfen kaufen, weil ich diese nicht auf meiner Rechnung vom letzten Herbst hatte. Das Projekt Kleberweg hat nebenher keinen versöhnlichen Abschluss gefunden. Trotz Butter, Spachtel und Lappen weigern sich die Kleberreste hartnäckig, sich von der Bordwand zu lösen. Dass zum Abdichten des einen verbliebenen Salonfensters wieder Klebeband aufs Deck soll freut Carola ungemein. Im Laufe des Nachmittags wurde eine kleine Fähre aus dem Wasser gehoben und neben unseren Nachbarkat gestellt. Und sofort fangen die mit Flexen und Hämmern an.
Das Wetter war heute sehr unbeständig. Viel Wolken, viel Wind und immer mal ein paar Tropfen. Erst als wir im Bett liegen regnet es mal richtig, aber nur ein paar Minuten.
Und dann zeigt sich ein weiterer Frühlingsbote. Eine Mücke summt uns was vor. Auf der Jagd nach ihr scheuchen wir zunächst eine Fliege auf, wie ebenfalls dran glauben muss. Die Mücke folgt ihr nach. Schnell das Mückennetz vor die Schlafzimmertüre gehängt und dann ist Ruhe.
Bild des Tages: Schwer zu entfernendes Seeventil

Montag, 12. April 2010

12.04.2010 Montag


Eine nicht ganz so kalte Nacht. Oder liegt es daran, dass wir erst im 09.15 aufstehen?? Es hat bereits 14°. Wir erfahren, dass es in München am Wochenende geschneit hat. Ich suche am Vormittag das Marinabüro auf und verlängere um einen Monat. Kostet 360 €. Vorerst. Zum Unterwasserschiff strahlen soll der Chef vorbei kommen. Als nächstes bestelle ich bei Michi Fleiss das Acrügigant. Einzig die Art der Lieferung ist zu klären, per Post oder Kurier. Carola widmet sich deraweil den Kleberresten auf dem Dach. Der Tip von Evelin mit Butter zum Entfernen war treffend. Ich erledige wieder Kleinkram, Druckwassertank entlüften, Wäscheleine aufknüpfen, Megapuls umstecken, Versuch das Funkgerät ans GPS anzuschließen (es bleibt beim Versuch, in keinen der 7 möglichen Anschlüsse gesteckt überträgt der Draht ein Signal). Um irgendwann mit der Renovierung des Sanitärbereiches fortfahren zu können, arbeite ich mich langsam in den hinteren teil der Werkstatt vor. Auf dem Weg dahin wird eine neue Lampe in der Dusche eingebaut. Mit allem was dazugehört, Schrauben, Bohren, Saugen, usw. es folgt viel Umräumen. Schutzkleidung hierhin, Küchenspüle dahin, usw. Schließlich finde ich die Verschlussstopfen und das neue Seeventil. Die Freude hält nicht lange. Für diese Größe habe ich keine Schraubenschlüssel, Borddurchlass und neues Seeventil haben 50, 55, 70 und 80 mm starke Schrauben. Wer weiß Rat??? Dann einige Mails schreiben und Feierabend.
Bild des Tages: Nur ein kleiner Teil der bereits verstauten Lieferung

11.04.2010 Sonntag


Eigentlich ein Ruhetag. Wir nutzen ihn für „nutzlose“ Arbeiten. Nichts von dem, was wir uns eigentlich für den Landaufenthalt vorgenommen haben. Carola widmet sich ein weiteres Mal dem Herd, um mit Spachtel und Aceton das Silikon des Gasmanns zu beseitigen. Danach rückt sie den Kleberresten auf Deck zu Leibe. Ich bringe wieder einmal Ordnung in unsere Papiere. Wir haben extra zwei zusätzliche Ordner aus Deutschland mitgebracht. Rechnungen und Gebrauchsanweisungen, es werden immer mehr. Danach knöpfe ich mir die alte Navigationselektrik vor. Als erstes verschwindet das nicht funktionierende GPS. Ihm folgt das Funkgerät. Bevor ich es ganz verräume und das neue fest einbaue, wird das neue ausprobiert. Keine Ahnung vom Bedienen dieses Teils drücke ich einen Knopf und gleich meldet sich Patras Coast Gard. Zum Glück habe ich meine Kennnummer noch nicht eingespeichert. Im Nachhinein stellte ich fest, dass der besagte Knopf eigentlich nicht der Grund für den Anruf der Coast Guard hätte sein können. Für das neue Funkgerät suche ich einen passenden Platz, bzw. einen passenden Ausschnitt, da ich die Wand nicht zusätzlich löchern will. Dazu werden die überflüssigen Steuerelemente für Wassermacher und Generator ausgebaut. Die passend große Öffnung wäre jetzt vorhanden, aber so gelegen, dass das Display des Funkgerätes nicht einsehbar ist. Es kommt an Platz des alten Gerätes. Dazu muss ich nur noch passende Verblendungen für diese und die anderen Öffnungen anfertigen. Sperrholz aus der Bugkammer holen, dafür alle Fender rauswerfen. Messen, Sägen, Raspeln, Bohren, das volle Programm. Unbegreiflicher Weise bin ich um 17.00 fertig. Fast fertig. Unsere Kennnummer wird eingespeichert. Jetzt sendet das Teil auf einen Knopfdruck einen Notruf mit unserer Kennung. Könnte ich es ans GPS anschließen wäre sogar unsere Position dabei.
Bild des Tages: Neues Funkgerät, verkleidete Löcher

Samstag, 10. April 2010

10.04.2010 Samstag

Und wieder kriechen wir etwas zu früh (kältemäßig) aus den Federn. Trotzdem kommen wir verspätet in Nidri an. Evelin störte unsere Verspätung nicht, sie hatte gerade eine Arbeit abgeschlossen. Wir fuhren gleich weiter zum Flohmarkt. Die letzten Jahre soll es richtig Segelzeug gegeben haben, diesmal sieht es eher nach einem Kleidermarkt aus. Carola und Evelin sind somit beschäftigt. Ich pack meine alten Teile aus und werde sogar fünf davon los. Auf den großen, schweren Trümmern bleib ich sitzen. Der Second Hand Händler in Vlycho soll erst am 13.04. aufmachen, deshalb muss ich alles wieder einpacken. Gegen 13.00 sind wir zurück auf der Rush. Das Schiff ist in etwa gleich alt wie unseres. Aber was für ein Unterschied. Alles ist gut in Schuss, kein Gerät sieht aus, als würde es den nächsten Tag nicht überleben. Die Inneneinrichtung ist hell und sauber, da stellt sich die Frage gar nicht, ob Kunststoff jetzt schiffig aussieht oder nicht. Die ganze Ausrüstung ist einfach beeindruckend, sowohl der Umfang als auch der Pflegezustand. Bis Richard zurück kommt erfahren wir viel über das bisherige Seglerleben und bekommen unzählige Tips. Mit Richard fahren wir zu Jenny. Endlich mal wieder eine gscheide Pizza. Nachdem wir kurz vor Mitternacht Evelin und Richard in Nidri abgesetzt haben, beginnt unser Golf auf der Rückfahrt plötzlich zu scheppern, Als wir an den Straßenrand fahren und grob nachsehen, finden wir nichts auffälliges. Auf der Straße liegt ein verrostetes Metallteil, das gut zu unserem Golfunterbau passen würde. Es kann natürlich auch von einem anderen Auto stammen und sich bei uns verfangen haben (schön wärs).
Bild des Tages: Entfällt, da wir wieder den Photo vergessen haben.

Freitag, 9. April 2010

09.04.2010 Freitag


Ich steh etwas früher aus, um den langen Bericht über den gestrigen Tag zu tippen. Ich hätte es besser bleiben lassen, weil es so kalt war. Später bringen auch Haferflocken mit kalter Milch zum Frühstück keine Wärme von Innen. Gut dass es genügend Arbeit zum Warmwerden gibt. Die letzten drei Backskisten gehören gesäubert. Am dreckigsten ist natürlich das Fach mit den Ölkanistern. Ich nehme es zum Anlass, mich von einigen Ölen zu verabschieden. Öl aus Argentinien oder Kolumbien, aus dem Jahr 1986 oder ohne Jahresangabe. Das Mädel aus dem Wassermarinabüro hat keine Ahnung, ob es eine Altölsammelstelle gibt. Sie sieht sich lieber Modelbilder im Internet an und schickt mich ins Hauptbüro. Das Mädel dort hat dafür mit ihrem Zungenknoten Probleme. „Big black barrel“, nach drei Anläufen schafft sie es. Der zweite Motorraum ist relativ sauber, sprich, der Motor hat nicht viel abbekommen. Zwischendurch braucht der Staubsauger eine Pause zum Abkühlen. Carola widmet sich inzwischen den Kisten. Vorräte, Bücher, Werkzeug, Harze, Antifouling, alles bekommt seinen Platz. Die vier großen Plexiglasscheiben stehen als einziges weiter im Weg. Viel Verpackungsmaterial landet im Müll. Morgen soll ein Seglerflohmarkt auf Lefkas stattfinden. Ich hoffe, einiges altes Zeug los zu bekommen und belade schon mal den Golf. Auf dem Kat neben uns ist plötzlich ein Mensch. Er werkelt vor sich hin und ist gut im Wegsehen, so dass nicht mal ein Gruß angebracht werden kann. Schon gestern hat uns unser übernächster Nachbar ins Wasser verlassen. Die Fähre, an der bis zur letzten Minute heftig geschweißt und gemalert wurde. Nach dem Duschen holen wir unser gestriges Essen nach. In der billigen Taverne außerhalb der Marina. Bier 2,20 €, große Spagetti 6 €. Später bemerken wir die ersten Mücken. Warum ist es denen nicht mehr zu kalt??
Bild des Tages: Und jedes Teil muß einzeln gesäubert werden.

08.04.2010 Donnerstag


Um 06.30 läutet das Handy. Früh aufstehen wird nicht angenehmer, wenn es saukalt ist. Als wir aufbrechen wollen ruft Kiki von Avis an, sie werde es erst bis 08.15 ins Büro schaffen. Sie klang recht verschlafen. Wir sind selbst nicht eher in Lefkas. Eine schnelle Autoübergabe (bis wir herausfanden, wie sich der Tankdeckel öffnen lässt dauerte etwas) und los geht es. Es ist ungewohnt, mal wieder richtig PS zur Verfügung zu haben. Und auf Schlaglöcher muß ich nicht achten, da die Stoßdämpfer wahrscheinlich in Ordnung sind. Bis Amfilochia ist die Hauptverbindungsstraße nach Athen mehr eine Bergstraße. In zahlreichen Kurven geht es rauf und runter entlang des Ambrakischen Golfs. In Amfilochia liegen Festmacheplätze für Tankschiffe. Jetzt wissen wir, wohin die Pötte immer verschwinden, die an der Marina vorbei fuhren. Und der Sprit ist hier deutlich billiger. Insgesamt haben die Spritpreise inzwischen mit denen in Deutschland gleich gezogen. Kurz nach Amfilochia eine freudige Überraschung. Die Straße wird zur Autobahn. Nagelneu und richtig zweispurig. Und ohne Verkehr. Nur alle paar Minuten begegnen wir einem anderen Auto. Leider währt die Freude nicht lange. Plötzlich endet die Autobahn an einem Kreisverkehr. Die Landstraße zieht sich weiter bis zum Golf von Patras. Und aus einmal ist sie da, die neue Brücke über den Golf. Sie ist eindrucksvoll. Vier gewaltige Pfeiler, von denen ausgehend die Stahlseile die Fahrbahn halten. Teuer ist sie auch, 12 € knöpfen uns die Raubritter ab. Die Autobahn von Patras nach Athen ist eine einzige Baustelle, kostet dafür nur 2,90 €. Wie schon vor 2 Jahren besteht sie aus einer Fahrstreifen und einer Standspur. Auf die weichen die langsameren Fahrzeuge aus, um ein Überholen zu ermöglichen. Da ein Mittelstreifen fehlt kann man auf die Nachbarspur ausweichen, wenn einer nicht richtig Platz macht. Ab Korinth sind 3(!) Fahrstreifen in jede Richtung verfügbar. Und es kostet auch nicht mehr. In Elefsina verlassen wir die Autobahn und suchen erst einmal Astropyrgos. Wir quälen uns durch den Ort Elefsina, nur um wieder auf die Umgehungsstraße zu gelangen, von der die Abzweigung nach Elefsina abgeht. In Aspropyrgos wird erst einmal Geld gezogen. Die Tankfüllung für den Bus hat gleich 70 € verschlungen. Und Kreditkarten wurden nicht akzeptiert. Erkundigungen im Ort nach Dio Pefka, dem Standort der Spedition, verlaufen ergebnislos. Hilfsbereit wirkte keiner der Angesprochenen. Wir suchen auf gut Glück, uns an einer Karte aus Google-Maps orientierend, in der ich das vermeintliche Ziel gefunden habe. Und weiter Leute fragen. Wie sich im nachhinein herausstellen sollte, war die Antwort eines russischen Fernfahrers in einer Kantina sehr richtungsweisend. Er erwähnte eine Straße Hagia Sophia, die sechste Abzweigung. Nach einigen weiteren erfolglosen Erkundigungen komme ich an einen Tankwart, der zum Äußersten greift. Er ruft bei der Spedition an und lässt sich den Weg erklären. Sein Gedächtnis ist phänomenal. Nach einem Blick auf die 12-stellige Nummer kann er sie auswendig eintippen und mir nach dem Telefonat die genaue Wegbeschreibung aufzeichnen. Wir verpassen natürlich die Abzweigung in die Hagia Sophia und landen bei den Athener Mülldeponien. Zwischen denen hausen die griechischen Asylbewerber. Es erinnert mehr an südamerikanische Favelas. Unsere deutschen Kontainerunterkünfte erscheinen dagegen wie Luxuswohnungen. Nach einem erneuten Nachfragen finden wir die richtige Abzweigung. Über die Gleise, an der Gabelung rechts, und irgendwann sehen wir ein kleines Hinweisschild auf Athen Star Logistik. Das Gebäude sieht sehr geschlossen aus. Erst als wir hintenrum fahren finden wir Menschen. Der Staplerfahrer weiß über die Lieferung Bescheid, ich muß ins Büro, Papiere unterschreiben. Wer ich bin interessiert allerdings keinen. Die Ladung sieht unversehrt aus, was man nicht von allen Paletten im Lagerhaus sagen kann. Wir laden die Kisten in den Bus und schnaufen erst einmal richtig durch. Gesunden Athener Smog. Zwischen den ganzen Lagerhallen und Gewerbegebieten laufen immer noch Schafs- und Ziegenherden rum. Und hinter dem Haus kräht ein Hahn. Der Weg zurück zur Autobahn ist schnell gefunden, die Rückfahrt zieht sich halt hin. Nach der Brücke zockeln wir hinter Lastwagen her, nur unterbrochen von der Überholmöglichkeit auf der kurzen Autobahn. Vor Amfilochia regnet es kräftig. Gleich zwei Regenbogen folgen uns kilometerweit, praktisch zum Greifen nahe neben der Straße. Mit dem Sonnenuntergang kommen wir in der Marina an. Schnell die Ladung im Schiff verstaut und weiter nach Lefkas. Abends ist da die Hölle los und die Straßen zum Avis-Büro sind zugeparkt. Zweimal muß ich rückwärts durch eine Straße rausfahren, weil ich mit dem dicken Bus nicht weiterkomme. Wie die anderen parke ich dann mitten in der Straße, praktisch als Mittelstreifen. Ich rufe Kiki an und habe ihre Tochter am Apparat. Kiki ist weg und hat ihr Handy daheim gelassen. Ich lasse ausrichten, dass ich im Büro auf sie warte. Bald darauf ruft Kiki zurück, dass sie sich auf den Weg macht. Kurze Begrüßung, kurze Inspektion des Wagens und fertig. Entgegen des ursprünglichen Plans lassen wir das Abendessen in Lefkas ausfallen und fahren gleich zurück. Und erleben eine Premiere. Nachts um 21.30 öffnet sich der Kanal für ein einzelnes Fischerboot. Das Brückenboot dreht um einen Pfosten zur Seite und wieder zurück. Schnelles Abendessen im Schiff und ab ins Bett. Leider haben wir zur Fahrt den Photo vergessen, wie auch Getränke und Verpflegung.
Bild des Tages: Und wieder Kisten im Schiff.

Mittwoch, 7. April 2010

07.04.2010 Mittwoch


Die Nacht war ruhig, aber kaaaaaaaaalt. 10° im Schlafzimmer!!
Gleich nach dem Aufstehen wird der Rechner angeworfen. Keine Nachrichten für uns. Also noch mal eine Mail an die Spedition. Die werden unsere Lieferung doch nicht nach Istanbul geschickt haben?? Um die geringe Windstärke zu nutzen mache ich mich über die Backskisten her. Jedes Teil einzeln herausnehmen, abkehren oder absaugen und wieder zurück in die Kiste. Wer hat schon mal einen Einbaudiesel abgesaugt? Der GFK-Mensch gehört mit Loabedoag daschossen. Carola experimentier derweil in der Küche und kratzt später die Reste des Klebebandes vom Deck, mit dem unsere Plastikverkleidungen für die undichten Fenster befestigt waren. Klebeband von schlechter Qualität. Hat nicht gehalten und klebt dafür feste an Deck. Da der Wind ein weiteres Entstauben verbietet wird nochmals der Rechner angeworfen. Es scheint, als ist unsere Palette in Athen. Wir reservieren gleich einen Bus für morgen. um 08.00 können wir ihn in Lefkas abholen. Ausruhen ist nicht, Carola räumt Kleider um und ein und ich mach mich an ganz was appetitliches. Die Toilettenschläuche und eine Toilettenpumpe auswechseln. Die alten Schläuche sind kaum mehr elastisch, wodurch die Arbeit nicht erleichtert wird. Trotz Spülen mit sauberem Süßwasser kommt eine stinkende Brühe aus den Schläuchen. Und ergießt sich natürlich über den Boden. Die neue Pumpe baue ich ein, die Schläuche müssen warten. Der Hahn eines Seeventils bricht ab. Das wollten wir eh durch ein Plastikventil ersetzen. Und der Tag ist noch nicht vorbei. Dem Unterwasseranstrich wird ein weiteres Mal zu Leibe gerückt. Die gute alte Topfbürste versagt leider. Die Farben werden weich und verschmieren. Mit dem Schwingschleifer lässt sich der Teer glätten aber das Antifouling nicht entfernen. Michi Fleiss muß uns da noch einige Ratschläge geben. Danach ist Schluss und wir gehen Duschen.
Bild des Tages: Kleber abkratzen

Dienstag, 6. April 2010

06.04.2010 Dienstag


Die Feiertage sind vorüber, wir werden von Hämmern und Schreien geweckt. Am übernächsten Platz wird eine Fähre abgeklopft, geschweißt und gestrichen. Das Marinabüro ist wieder besetzt und ich kann schnell ein paar Mails losschicken. Es ist weiter stürmisch und immer wieder ziehen dicke Wolken über uns hinweg. Einige lassen ein paar Tropfen fallen. Da wir möglichst bald unsere Frachtlieferung abholen wollen, brauchen wir ein großes Auto. Ein besuch beim Flughafen bleibt ergebnislos. Alles geschlossen, auch die Autovermieter. Wir disponieren um und fahren nach Lefkas. Nebeneinander drei Autovermieter in einer Straße. Europcar hat einen Minivan, wegen des Preises sollen wir später nochmals verbeikommen, die Dame erreicht gerade ihren Chef nicht. Budget hat keine Busse, die sind noch in der Garage und nicht versichert. Avis hat Busse, sie will zunächst 350 €. Als sie draufkommt, dass ich ja wieder zurückkomme, sind es 170 €. Wir spazieren durch die Fußgängerzone. Alle Geschäfte haben offen, viele Griechen sind unterwegs. Wo ist sie denn die Wirtschaftskrise?? Wir kaufen Brot und auf dem Rückweg kann uns die Europcar-Dame den Preis sagen, 180 €. Da wir schon einmal hier sind schauen wir beim hiesigen Lidl vorbei. Und was steht auf dem Parkplatz? Ein Auto mit Rosenheimer Nummer. Die dazugehörigen Menschen finden wir allerdings nicht. Zurück am Schiff erledigen wir Kleinkram. Nähen, Handtuchhalter anschrauben, Schrauben sortieren, Medikamente einsortieren. Zur Feier des Tages unternehmen wir einen Spaziergang durch die Marina. Die Schiffe im Wasser werden wegen des starken Windes aus ungewöhnlicher Richtung kräftig zur Seite gedrückt. Bei einem unserer Nachbarschiffe vom Herbst ist bereits eine Klampe ausgerissen. An Land stehen viele alte Schiffe rum, die nicht aussehen, als würden sie bald das Wasser wieder sehen. Einige sind zu verkaufen. Obwohl es weiter stürmt sind die Temperaturen ganz angenehm. Zudem scheint kräftig die Sonne. Leider haben die Marineros ein Schiff direkt vor unsere Nase gestellt, dessen Fallen heftig klappern. Da wird wohl ein nächtliches Enterkommando fällig werden.
Bild des Tages: Die nicht zulaminierte Fensteröffnung

05.04.2010 Montag


Diese Nacht war etwas wärmer für mich, nachdem ich auch eine dickere Decke bekommen habe. 12° sind etwas frisch. Der Tag beginnt, wie der gestrige aufhörte. Mit Putzen. Zum Beispiel müssen viele Seile von GFK-Staub befreit werden. Der Gasmann hat sie aus einer Backskiste genommen, um an die Gasflasche zu gelangen. Da er sie nicht mehr hineingeräumt hat, hat sie der danach kommende GFK-Mann eingestaubt. Dann wird alles wieder einmal umgeräumt und aufgeräumt. Die Kisten von oben nach unten, die von unten nach oben. Es sieht nach Regen aus und wir füllen rasch die Wassertanks. Irgendwie hat das Wasser in den Tanks den Winter nicht gut überstanden. Es roch etwas nach Salzwasser und fischig.
Es war zu windig für das Putzen der Backskisten, aber nicht für das Haare schneiden. Lange aufgeschoben müssen wir uns doch mal dem Unterwasserschiff widmen. Mit Spachtel oder Stemmeisen geht überhaupt nichts. Etwas besser wirkt der Nylonbürstenaufsatz auf der Bohrmaschine. Die zwei Schichten Antifouling und die darunter befindliche schwarze schicht schmelzen und lassen sich so „verschieben“. Darunter folgt eine dünne olive Schicht und eine weiße, dann kommt bereits das GFK. Ich entferne diese Schichten an der Grenze zum Gelcoat und siehe da, genau unterhalb des Gelcoat ist eine Stufe zum GFK. Also kein Gelcoat auf dem Unterwasserschiff. Die Stufe legt nahe, dass dies bereits ab Werft so war. Franzosen… Abends bleibt es längere Zeit angenehm warm. Überhaupt wird es in der Nacht nicht so kalt. Um 05.30 hat es 15°. Das genügt, um die Wände nicht feucht werden zu lassen. Die Uhrzeit wissen wir so genau, weil es zu stürmen begann.
Bild des Tages: Arbeiten am Unterwasserschiff

Sonntag, 4. April 2010

04.04.2010 Sonntag


Dass es erst später hell wird kommt uns Langschläfern zu Gute. Und kein Lärm stört die Morgenruhe. Nach dem Frühstück ist Putzen angesagt. Carola übernimmt den Innenraum, ich beginne mit den ersten vier Backskisten. Wie auch innen muß jedes Teil in die Hand genommen und gereinigt werden. Zwischendurch werden die Vorhänge des Salons gewaschen und aufgehängt. Nach dem Putzen würde Carola gerne die Töpfe einräumen. Mit der neuen Gasleitung passt leider der untere Einlegboden nicht mehr. Der würde auf die Leitung drücken. Sprich der Einlegboden muß neu eingepasst werden. Um an das erforderliche Werkzeug zu gelangen ist wieder mal Umräumen nötig. 25 Werkzeugkisten von der Dusche zurück in die Werkstatt. Hätte eh irgendwann mal gemacht werden müssen, aber war halt nicht geplant. Das Entfernen der Halteleiste des Einlegbodens ist kompliziert wie üblich. Die Leiste ist natürlich nicht einfach angeschraubt. Sie ist angenagelt und angeklebt. Mit drei Stemmeisen wird die Leiste Millimeter für Millimeter gelöst. Dann bekommt sie 8 Löcher und wird angeschraubt (Ohne Kleber). Seitliche Leisten waren nicht vorhanden, der Einlegboden lag bisher auf den Schläuchen der Bilgepumpen. Also werden zwei kurze Leisten gezimmert. Aus herumliegenden Brettern. Nach ein paar Stunden ist der Schrank bereit, die Töpfe aufzunehmen. Und 17.00 ist es auch. Schluss mit Arbeit.
Nachtrag:
Weil das Marinabüro geschlossen ist bekommen wir natürlich kein Passwort, um das Internet zu nutzen. Deshalb versuche ich mein Glück mit Vodafon. Nach einigen Anläufen habe ich eine Verbindung. Natürlich weiterhin GPRS, elend langsam. Deshalb wird nur der Text veröffentlicht, Bilder folgen.
Zur Feier des Tages gehen wir Essen. Das billige Lokal hat leider geschlossen. Wohl deshalb wird es im Marinarestaurant mit der Zeit ganz schön voll. Viele Deutsche, ein paar Italiener, Skandinavier und Griechen.

Bild des Tages: Verdreckte Backskiste

03.04.2010 Samstag


Nach dem Zudrehen der Lüftung hat es nicht mehr gezogen und das Brummen des Diesel hat uns nicht am Durchschlafen gehindert. Eine durchdringende Lautsprecherstimme teilt uns mit, dass wir in Bälde Igoumenitsa erreichen. Das Ausparken gestaltet sich wieder kompliziert. Jetzt wollen alle Mitfahrer schon in der Garage einsteigen. Ist halt schwierig, wenn wegen des engen Parkens keine Türen zugänglich sind. Wir fahren ohne Stopp nach Preveza. Hier ist Frühling. Alles ist grün und blüht. In Preveza statten wir dem Lidl einen Besuch ab und decken uns mit Frischware ein. In der Marina Überraschung. Unser Schiff ist noch da, entgegen aller Unkenrufe (Gell Gräfin!!). Die Wirtschaftkrise hat die Griechen nicht soweit getrieben, dass sie deutsches Eigentum beschlagnahmt hätten. Wir haben lauter neue Nachbarn. Der alte Metallkahn ist weg, ebenso das Tragflächenboot. Ein großes Motorboot steht neben uns. Schon von außen sehen wir, dass die Fenster zulaminiert sind. Halt bis auf das Mittlere. Immerhin hat er nicht mehr als gewünscht verschlossen. Allerdings hat er uns ein unglaublich verdrecktes Schiff zurückgelassen. Innen wie außen. Ich starte meinen alten Freund den Staubsauger und bekämpfe den groben Schmutz, Carola setzt mit dem Lappen nach. Glasfasern und GFK-Staub. Da kommt Freude auf. Wie viel hundertmal haben wir das schon geputzt?? Nach dem Saugen spritze ich das Schiff von außen ab, dass wir nicht wieder den ganzen Dreck ins Innere tragen. Ein ziemlich hoffnungsloses Unterfangen. Die Glasfasern sind sehr hartnäckig. Wie es dieser griechische Handwerker geschafft hat wissen wir nicht, aber selbst in den Backskisten ist alles voller GFK-Staub. Das muß warten. Außerdem hat er einige Macken ins Gelcoat geschlagen. Positiv ist, dass der Gasmann die Leitung erneuert hat. Leider hat er auch die Herdplatte entfernt und nur an den leicht zugänglichen Stellen mit Silikon eingeklebt. Nach dem Putzen wird der Golf ausgeladen. Und schon wieder ist das Schiff voll. Dabei ist die große Ladung noch gar nicht angekommen. Wir brauchen ein größeres Schiff für all das Zeug. Leider weht ein kräftiger Wind, was die Freude über die 20° schmälert. Der GFK-Mann schaut vorbei und jammert, dass es viel mehr Arbeit war, als er geplant hatte. Die mittlere Luke kann er frühestens Ende Mai schließen. Später treffen wir tatsächlich unseren Kunstschmied vom Steel-Design. Wir sollen uns eine Woche vorher rühren, wenn wir den Rahmen für unser Dach montiert haben wollen. Zwischendurch haben wir zeit, das Unterwasserschiff zu inspizieren. Wir sind uns nicht sicher, ob eine farblose Schicht Gelcoat vorhanden ist oder nicht. Wir glauben schon, wobei diese Schicht eventuell durch die grobe „Besandstrahlung“ ein paar Löcher abbekommen hat. Das werden wir uns die nächsten Tag in Ruhe ansehen und mal selber kratzen. Wir beenden unseren Arbeitstag um 18.00. Obwohl die Sonne immer noch scheint, wird es kühl. In den Marinabüros war natürlich den ganzen Tag keiner da. So kann ich den Blog nicht aktualisieren und lediglich die Berichte tippen. Abends lässt der Wind nach und das Thermometer steht auf 18°. Leider hält sich das nicht über die Nacht. Am Morgen haben wir 12° im Schlafzimmer.
Bild des Tages: Und wieder einmal ist der Salon voll gestellt

02.04.2010 Freitag


Kurz vor 04.00 klingelt das Handy. Mitten aus dem Tiefschlaf werden wir gerissen. Nach der Morgentoilette und dem Frühstück fahren wir um 05.10. ab. Es hat 2° Minus. Zum Glück haben wir den Golf in die Garage gestellt. Der Stoßdämpfer wäre sicher wieder eingefroren. Die Nacht ist sternenklar und die schneebedeckten Berge werden vom Mond beleuchtet. Etwas höher als Innsbruck lag die Schneefallgrenze. Wir fahren durch eine angezuckerte Landschaft wie aus dem Bilderbuch. Vor dem Brenner wird noch mal getankt. Saukalt ist es. Die Schneelandschaft hält bis Bozen an. Und erst ab Rovereto sind die Wiesen nicht mehr mit Raureif bedeckt. Langsam geht die Sonne auf. Fast ausschließlich bayerische Autos überholen uns. Ab Gardasee Süd sind die alle weg. Nach Bologna halten uns zwei kleinere Staus etwas auf. Um 13.00 sind wir in Ancona. Nachdem wir unsere Bordkarten geholt haben reihen wir uns in die Schlange zum Schiff ein. Unser Golf ist das windigste Auto hier. Rundrum stehen dicke Daimler. Alle mit Kurzzulassung und osteuropäischen Fahrern. Die Tickets werden schon kontrolliert, solange wir in der Schlange stehen. Und alle Mitfahrer müssen zu Fuß an Bord gehen. Das Einparken gestaltet sich kompliziert. Die Einweiser sind anscheinend Neulinge. Im Schiff suchen wir uns unsere Kabine und unternehmen einen Rundgang. Das Ablegen beobachten wir vom Achterdeck. Bis zum Abendessen um 19.00 wird gelesen. Wir haben Glück und kommen vor einer französischen Gruppe auf Abschlussfahrt ins Restaurant. Die Portionen sind üppig, egal ob man wie wir Spaghetti oder Fleisch bestellt. Danach wird schnell geduscht und ab ins Bett.
Bild des Tages: Abschied von Italien

Donnerstag, 1. April 2010

01.04.2010 Donnerstag



Geweckt werden wir per Handy. Die Cleopatra Marina. Ob ich den Mann für das Gelcoat sprechen will. Eigentlich nicht, da ich eh in 2 Tagen unten bin. Die Dame gibt mich trotzdem weiter. Und es geht um ganz was anderes. Der GFK-Mann ist dran. Er hat das große mittlere Fenster im Salon nicht verschlossen, da in dieses ja eine Luke eingebaut war. Dass die Scheibe einen großen Sprung hatte war ihm egal. Und meine ausführliche Mail an die Marina, in der ich alle Arbeiten nochmals aufgelistet habe (mit entsprechenden Bildern) sei ihm erst heute gezeigt worden. Und jetzt hat er keine Zeit mehr, das Fenster zu schließen. Wenn es ein Aprilscherz ist, dann ein schlechter. Beim Durchsehen der Mails finde ich eine der Marina von vorgestern. Für 2500 € wollen sie altes Antifouling und die Epoxyschicht entfernen und neues Epoxy und Antifouling auftragen. Sie schreiben noch was dazu, dass es für ein Schiff meiner Größe üblicherweise 9000€ kosten würde. Oder wollen sie 9000€ dafür? Jetzt heißt es, sie mit richtigen Formulierungen bei Laune zu halten und bis wir unten sind.
Wie erwartet wird das Wetter schlechter. Wir werden wohl wieder eine Brennerüberquerung im Schnee haben.
Am Nachmittag meldet sich tatsächlich die Cleopatra per Mail. Die 2500€ sind tatsächlich nur für das Abtragen des Antifoulings und der Epoxyschicht. In ihrem ersten Angebot wollten sie noch 1600 für das Abtragen. Jetzt fragen wir mal in der Messolonghi Marina nach, wieviel die verlangen.
Bild des Tages: Schneefall bis in tiefe Lagen

31.03.2010 Mittwoch

Mein letzter Arbeitstag. In der Morgenrunde werde ich als Saisonarbeiter verabschiedet. Es folgt die mir inzwischen bekannte Runde zu den verschiedenen Abteilungen, bei denen ich mich abmelden oder Gerätschaften (Schlüssel, Handy, Gleitzeitkarte) abgeben muss. Zwischenzeitlich ist Carola mit Packen beschäftigt. Letztes geliehenes wird zu Reinhold und Claudia gefahren. Auch Nelly bekommt drei Boxen in den Keller gestellt. Da wir im Winter wiederkommen wollen, nehmen wir die Sachen für die kalte Jahreszeit nicht wieder mit nach Griechenland. Es bleiben trotzdem viele Dinge, die in den kleinen Golf müssen. Als die Wohnung leer geräumt ist melden wir uns ab und geben den Schlüssel zurück. Auf der Autobahn kontrollieren wir die Luft und suchen (finden) Carolas Sonnenbrille. Die Weiterfahrt nach Innsbruck ist problemlos Wir haben uns tatsächlich eine Vignette geleistet. Nach zwei Stunden kommen wir an. Hier ist mehr Frühling als in München.