Sonntag, 13. Oktober 2013

Samstag 12.10.2013

Um 04.00 wurden wir von einer freundlichen Stimme aus dem Lautsprecher aufgefordert, die Kabine zu verlassen. Eine Minute später wurde an die Türe gehämmert, wir sollten endlich raus. Das hob die Stimmung nicht besonders. Bis auf zwei waren alle Aufenthaltsräume geschlossen, so dass um die Plätze in den verbliebenen zwei der Kampf begann. Wir waren früh dran und bekamen sogar zwei Fensterplätze. Erfreulich, bereits eine Stunde nach dem Weckruf legten wir in Triest an. Nach einer halben Stunde waren wir von Bord. Wir folgten den anderen Wagen und den Wegweisern zur Autobahn, was eine mittelgroße Schleife nach Süden und Osten bedeutete. Aus alter Gewohnheit bogen wir nach Udine und Tarvisio ab, ein kleiner Umweg von 14 km. Um 07.00 wurde es langsam hell. Verkehr war keiner, außer LKWs waren nur Kleintransporter unterwegs, aus Rumänien und Bulgarien. Was die wohl bringen oder holen? Ab 08.00 wagten sich die Italiener auf die Straße und der Verkehr wurde dichter. Und es begann zu regnen. Ab Verona waren die deutschen Kennzeichen in der Überzahl. Der erste Schnee auf den Bergen glitzerte in der Sonne. Die Anzeigetafeln warnten vor Schneefall am Brenner. Schon vor Sterzing lag Schnee auf dem Fahrbahnrand, die Räumfahrzeuge waren im Einsatz und am Brenner fiel tatsächlich Schnee. 0° hatte es. Weiter nördlich schien die Sonne und wir kamen ohne Probleme in Innsbruck an.

Bild des Tages: Schnee am Brenner

Freitag 11.10.2013

Die Nacht war erfreulich ruhig mit einem leichten Schaukeln. Das Frühstück war ausgesprochen teuer, vor allem der Tee. Der Tag begrüßte uns mit Sonnenschein. Es war warm genug, um im T-Shirt an Deck zu sitzen. Wir glaubten uns an Land, da blinde Passagiere (Zikaden) ein Konzert veranstalteten. Das Deck wurde gereinigt, indem alles mit einem Hochdruckreiniger abgespritzt wurde. Abfall und Papier flogen einfach ins Meer. Der Kapitän nahm eine ungewöhnliche Route, nach 8 Stunden Fahrt kam Italien in Sicht. Wir fuhren an der Ostküste entlang, quer durch eine kleine Inselgruppe. Einige Stunden später kam Nordwind auf, es wurde kalt und begann zu regnen. Um 17.00 kamen wir in Ancona an. Die Superfast XII lag bereits an der Mole. Eine Engstelle unmittelbar am Hafen verhinderte eine reibungslose Abfahrt der Wagen. Zusätzlich querte alle 10 Minuten ein Zug die Strecke und alle mussten an einer Schranke warten. Über eine Stunde muss man einrechnen, um aus dem Hafen raus zu kommen. Seltsamerweise legten wir nicht ab, obwohl die Rampen längst eingeklappt waren. An der Rezeption wurde unwillig die Auskunft gegeben, dass ein technisches Problem bestehe. Die Anker hätten sich verhakt. Anker hat die Fähre, aber die waren nicht ausgebracht. Die Lifte waren ausgefallen, es gab kein warmes Wasser mehr und sämtliche Bordbildschirme hatten kein Bild mehr. Natürlich alles durch einen verhakten Anker verursacht. Satt um 19.00 fuhren wir erst um 22.00 Uhr los. Uns konnte es egal sein. Wir hatten die Aussicht auf einen längeren Schlaf und würden nicht zu früh am vermutlich verschneiten Brenner ankommen.

Bilder des Tages: Italienische Insel, Ancona


Donnerstag 10.10.2013, zweiter Teil

Es blieb sonnig und warm, mittags kam ein kräftiger Südwind auf. So konnten wir das packen gemütlich beenden. Etappenweise über drei Tage verteilt kommt kein Stress auf. In Preveza erledigten wir letzte Einkäufe für die Fahrt. Nach einem letzten Abendessen bei Thalia fuhren wir um 20.00 in Preveza ab. Leider reichte der Mond nicht aus, um die Nachtfahrt zu erhellen. Ich hängte mich hinter einen LKW, der die Strecke wohl kannte. Der Ausbau der Straße ist nicht abgeschlossen und die plötzlichen Baustellenumgehungen sollte man nicht zu schnell anfahren. In Igoumenitsa war deutlich mehr los als letztes Jahr im September, wir trafen viele Touristen, vor allem aus Deutschland, speziell aus Bayern. Der Umtausch der Tickets gelang. Zunächst deute die Dame hinter dem Schalter mit einem mitleidigen Lächeln auf das Datum des Tickets, obwohl ich ihr bereits die neue Ticketnummer genannt hatte. Sie hatte wohl nicht zugehört. Nach etwas überlegen verstand sie den Ablauf und druckte die neuen Tickets aus. Bei Verlassen des Gebäudes wurden die Ausweise kontrolliert. Warum auch immer, denn hinein kam man durch die gleiche Türe ohne Ausweis. Und wer keinen hatte wurde auch hinaus gelassen. Die Fähre kam pünktlich und wir parkten wie bei der Hinfahrt auf Garage 7 und bezogen rasch unsere Kabinen. Die Fahrzeuge in der Garage waren alle festgebunden. Sie hatten wohl eine unruhige Fahrt hinter sich. Teure Leichtmetallfelgen freuen sich sicherlich über den Kontakt mit den verrosteten Haken.

Bild des Tages: Bepacktes Auto, Fähre


Mittwoch, 9. Oktober 2013

Donnerstag 10.10.2013

Während der Nacht zog ein Gewitter nach dem anderen über uns hinweg. Der Regen prasselte immer wieder heftig auf Deck. Am Morgen zeigte sich im Westen blauer Himmel. Vielleicht haben wir auch heute Glück. Es ist unser letzter Tag in Preveza. Heute Abend um 23.59 legt die Fähre in Igoumenitsa ab. Wie üblich ist für unsere Alpenüberquerung Schneefall angesagt. 

Mittwoch 09.10.2013

Und wieder waren wir vom Wetter begünstigt. Entgegen der Vorhersage schien fast den ganzen Tag die Sonne, das Thermometer stieg auf 25°. Die letzten Tage war das Wasser zum Duschen bestenfalls lauwarm. Um 03.00 nachmittags war das wenige warme Wasser aufgebraucht.

Wir beschäftigten uns mit Einpacken, Aufräumen und Putzen. 

Dienstag, 8. Oktober 2013

Dienstag 08.10.2013

Heute soll der schönste Tag der Woche sein. Wir nutzen die kurzen Phasen des Sonnenscheins, um die Plastikfolie auf die Form des Trampolins zuzuschneiden. Und die ersten Kartons werden gepackt uns ins Auto gebracht. Unsere Belege für die Tunneldurchfahrt werden entsorgt. Mit 120 € haben wir den Tunnel dieses Jahr subventioniert. Die meiste Zeit des Tages verbringen wir während der Regenzeiten lesend im Schiff. Zumindest ist es etwas wärmer geworden, trotz Ostwind. Der dreht später auf Süd und bringt heftigeren Regen.

Bild des Tages: Und wieder Kartons… 

Montag, 7. Oktober 2013

Montag 07.10.2013

Auch in dieser Nacht hat es getröpfelt. Mit dem innen befestigten Moskitonetz konnten wir die Eingangstüre über Nacht offen lassen, für den Luftaustausch.
Gleich nach dem Aufstehen konnten wir unseren Augen kaum trauen. Da lag tatsächlich ein 4-Master Rahsegler im Hafenbecken von Preveza. Den rauszuheben wird Ari selbst mit dem großen Kran seine Schwierigkeiten haben.
Für ein neues Trampolin wollten wir eine Schablone aus Plastikfolie ausschneiden. Leider war unsere Folie zu klein. Deshalb fuhr ich mit dem Marinaboot nach Preveza, um größere Folie zu kaufen. Ganz langsam wurden wir an dem Rahsegler vorbeigefahren.
Es war die Sea Cloud. Ein Schiff mit Geschichte. 1931 vom amerikanischen Multimillionär Hutton in Bremen für seine Frau gebaut. Für schlappe 900.000 $. Sie war und ist das größte und längste privat genutzte Segelschiff. Huttons Frau stattete sie mit Kaminen aus Marmor und goldenen Armaturen in den Bädern aus. Nach vielen Vergnügungsreisen wurde die Sea Cloud im zweiten Weltkrieg der US-Marine überlassen und als Küstenwachschiff zur U-Bootjagd eingesetzt. Danach wurde sie zur Vergnügungsyacht zurückgebaut. Später kaufte sie der dominikanische Diktator Trujillo. Sie wechselte weitere zweimal den Besitzer und es gab Streit um die Eigentumsverhältnisse. So verrottete sie langsam in Panama, bis ein deutscher Kapitän sie entdeckte. Er sammelte Geldgeber, überführte sie nach Deutschland, restaurierte sie und seitdem ist sie im Chartereinsatz. Bei ihren Reisen um die Welt hat sie unbekannte Gebiete vermessen und ist in den Karten der britischen Admiralität aufgeführt.
Ich bekam meine Folie und pünktlich zur Rückfahrt mit dem Boot setzte der Regen ein. Trotzdem blieb es trockener als die Wettervorhersage angekündigt hatte. Zur Nacht kam kräftiger Wind aus Nordost und es wurde wieder etwas wärmer.

Bild des Tages: Die Sea Cloud 


Sonntag, 6. Oktober 2013

Sonntag 06.10.2013

Bereits in der Nacht begann das übliche Spiel, zeitweise Tröpfeln, mal mehr, mal weniger heftig. Trotzdem hatten wir Glück. Weder die angekündigten Gewitter, noch der heftige Regen, noch der Sturm stellten sich ein. Kalt ist es geworden. Lange Hose und Socken wurden hervorgekramt. Da es immer wieder tröpfelte vertrieben wir uns die Zeit mit Lesen und Internetten.

Bild des Tages: Sonnenaufgang bei bewölktem Himmel

Samstag 05.10.2013

Den letzten Sonnentag nutzen wir, um sämtliches Teakholz nochmals einzuölen. Eine Luke wurde von Terostat-Resten befreit, zusätzlich wurde Scotch-Band als UV-Schutz über die Ränder geklebt. Die Aufräumarbeiten unter dem Schiff werden beendet. Abschließende Bilder vom Schiff werden geschossen und sogar Videos gedreht.

Bild des Tages: Teak ölen

Freitag, 4. Oktober 2013

Freitag 04.10.2013

Nachdem es in der Nacht kräftig aus Ost wehte, wurden wir mit einem wunderschönen Sonnenaufgang entschädigt.
Heute sind wir tatsächlich bereits vor Sonnenaufgang aufgestanden. Dank der vielen Leute in der Marina sind die Waschmaschinen ständig belegt. Und die Wäscheleinen. Ab Samstag soll das Wetter schaurig werden, bis zu unserem Abfahrtstag. Davor müssen zwei Ladungen in die Maschine. Wir erledigen weiter Kleinkram. Grotamar in die Tanks schütten. Im rechten Motor den Ölstand auf das erforderliche Maß anheben. Im Shop wurde die Angebotspalette an Motoröl reduziert. Der griechische Vertreter (4 Liter für 30 €) ist aussortiert. Von Yanmar kosten 5 Liter 33,40 €, von Volvo 5 Liter 48 €. Mit einem Liter ist unser Diesel gut gefüllt. Beim linken Diesel ist irgendwo ein Dieselleck. Dieses versuche ich zu lokalisieren. Küchenrolle wird in Streifen geschnitten und um die verdächtigen Stellen gewickelt.
Restliche Metallstangen vom Windgenerator und der Genuaschiene wandern in die Bugkammer. Die Wassertanks werden gefüllt. Das zweite Sonnensegel eingewintert. Unseren Besuch bei Thalia halten wir kurz. Wir haben die Kälte unterschätzt und ohne Socken frieren wir im Freien. Zurück am Schiff ist die Hölle los. Rantanplan ist frei. Und er schnappt nach allem, was 4 Beine hat. Egal was er erwischt, Bein, Ohr oder Flanke, er beißt mit maximaler Kraft zu und reißt an dem Teil, bis er es lose zwischen den Zähnen hat. Die kleinen Kläffer haben sich durch ein enges Zaunloch in Sicherheit gebracht und kommentieren das Geschehen aus sicherem Abstand. Socke stellt sich Rantanplan heldenhaft entgegen und ich rücke zweimal aus, um ihn vor Schaden zu bewahren. Irgendwann verlagert sich das Geschehen zum Panos.

Bild des Tages: Lecksuche an den Dieselleitungen. 

Donnerstag, 3. Oktober 2013

Donnerstag 03.10.2013


Es war die erste kalte Nacht. 16° sind natürlich lau gegen die 1° in München, aber uns wurde das Bettlaken alleine zu kalt. Das Abkleben der Scheiben, Luken und der Motorsteuerung nahm fast den ganzen Tag in Anspruch. Für die Lukenabdeckungen und Sonnensegel für die großen Scheiben im Salon wurde Maß genommen. Nebenbei wird der Außenborder zur Lagerung in die Werkstatt gebracht.

Bild des Tages: Abkleben der Motorsteuerung 

Mittwoch, 2. Oktober 2013

Mittwoch 02.10.2013

Für unser Beiboot haben wir uns für diesen Winter etwas Besonderes ausgedacht. Es darf sich unter dem Schiff, geschützt vor Regen, Wind und Sonne erholen. Das Absenken erfolgte in Etappen, da die Seillänge des Flaschenzugs auf die Wasseroberfläche ausgerichtet ist. Beim aufgebockten Schiff ist der Abstand bis zum Boden fast doppelt so weit. Danach wurde erst einmal der Außenborder gespült. Laut Bedienungsanleitung kann man einen Wasserschlauch direkt an den Schaft anschließen. So man den Adapter sein eigen nennt. Den muss man wahrscheinlich bei Yamaha als Sonderteil für den entsprechenden Preis nachkaufen. Wir spülen auf die herkömmliche Methode. Motorschaft in ein Fass hängen, dieses mit Wasser füllen und Motor laufen lassen. Nach Abtrennen des externen Tanks lief der Motor ganze 5 Minuten weiter. Da jetzt unter dem Schiff ein See entstanden war, legte ich zunächst ein paar Drainagekanäle an. Meter für Meter wurde darauf das Beiboot an seinen vorgesehenen Platz auf zwei Paletten gehoben. Die Seewasserfilter wurden gereinigt (kaum verschmutzt). Lüftungsschlitze zum Motorraum und Auspuff gegen Insektenbesiedlung abgeklebt.

Bild des Tages: Außenborderreinigung

Dienstag, 1. Oktober 2013

Dienstag 01.10.2013

Der gestrige Sturm hat ein Schiff neben der Aktio Marina auf Grund gesetzt. Der Skipper blieb gelassen und heute ist es wieder frei. Er war wohl beim Umankern zu knapp am Ufer vorbei gefahren.
Wir waren heute wettermäßig wieder begünstigt. Lediglich dreimal zog ein kleines Gewitter über uns hinweg. Dafür wurden wir von Ameisenköniginnen angeflogen. Unser nach dem heftigen Regen weiß glänzendes Deck zog sie wohl unwiderstehlich an.
Ein Nachtrag zum Ambrakischen Golf. Das Wasser war in diesem Jahr sehr klar. Und wir haben keine einzige Qualle gesehen. 

Montag 30.09.2013

Heute stand ein schon lange geplanter Besuch bei der Rush auf dem Programm. Auf der Fahrt nach Nidri begegnete uns Richard, der gerade mit Werner nach Preveza fuhr, um dessen Wohnmobil abzuholen. Wir ließen uns derweil von Evelin die neuesten Umbauten und Errungenschaften der Rush vorführen. Richard hat sich selbst ein festes Bimindach gebaut. Es sieht sehr schön und stabil aus. Auf eine gebogene Form (selbstgebaut) hat er zwei Sperrholzplatten mit Epoxy zusammengeklebt und zunächst verschraubt. Danach Gewebe drauf und wieder laminiert, die Schrauben entfernt und zugespachtelt, alles gestrichen, fertig. Zeitlich sehr ungewohnt kehrten wir zu einem kurzen Imbiss ein. Die ganze Zeit hatte es kräftig aus Süd geweht. Kurz fielen ein paar Tropfen. Bei der Rückfahrt legte der Wind kräftig zu und auf dem Damm zur Brückenfähre wehte es das Wasser über die Straße. Kaum waren wir auf dem Schiff, begann es zu regnen. Der Wind drehte auf West und ein Gewitter zog über uns hinweg. Richtig dicke Blitze schlugen in der Umgebung ein. Es schüttete kräftig und wir stellten wieder Schüsseln unter die bekannten 4 undichten Stellen. Die ganze Nacht über zogen Schauer mit Blitzen über uns hinweg, der Wind hatte nachgelassen.