Gleich nach dem Aufstehen konnten wir unseren Augen kaum
trauen. Da lag tatsächlich ein 4-Master Rahsegler im Hafenbecken von Preveza.
Den rauszuheben wird Ari selbst mit dem großen Kran seine Schwierigkeiten
haben.
Für ein neues Trampolin wollten wir eine Schablone aus
Plastikfolie ausschneiden. Leider war unsere Folie zu klein. Deshalb fuhr ich
mit dem Marinaboot nach Preveza, um größere Folie zu kaufen. Ganz langsam
wurden wir an dem Rahsegler vorbeigefahren.
Es war die Sea Cloud. Ein Schiff mit Geschichte. 1931 vom
amerikanischen Multimillionär Hutton in Bremen für seine Frau gebaut. Für
schlappe 900.000 $. Sie war und ist das größte und längste privat genutzte
Segelschiff. Huttons Frau stattete sie mit Kaminen aus Marmor und goldenen
Armaturen in den Bädern aus. Nach vielen Vergnügungsreisen wurde die Sea Cloud
im zweiten Weltkrieg der US-Marine überlassen und als Küstenwachschiff zur
U-Bootjagd eingesetzt. Danach wurde sie zur Vergnügungsyacht zurückgebaut.
Später kaufte sie der dominikanische Diktator Trujillo. Sie wechselte weitere
zweimal den Besitzer und es gab Streit um die Eigentumsverhältnisse. So
verrottete sie langsam in Panama, bis ein deutscher Kapitän sie entdeckte. Er
sammelte Geldgeber, überführte sie nach Deutschland, restaurierte sie und
seitdem ist sie im Chartereinsatz. Bei ihren Reisen um die Welt hat sie
unbekannte Gebiete vermessen und ist in den Karten der britischen Admiralität
aufgeführt.
Ich bekam meine Folie und pünktlich zur Rückfahrt mit dem
Boot setzte der Regen ein. Trotzdem blieb es trockener als die Wettervorhersage
angekündigt hatte. Zur Nacht kam kräftiger Wind aus Nordost und es wurde wieder
etwas wärmer.
Bild des Tages: Die Sea Cloud
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