Sonntag, 30. Juni 2013

Sonntag 30.06.2013


Ruhetag. Zumindest fast. Die Zinkanoden am Saildrive wurden vorschriftsmäßig mit Loctite Schraubenkleber und exakt 9 Nm mit Drehmomentschlüssel befestigt. Wegen einer Scheibenbearbeitung (am Rand 1-2 mm abtragen mit einer Fräse) habe ich mit Wolfgang Kontakt aufgenommen. Er restauriert ein Schiff und hat sich dazu inzwischen eine richtige Werkstatt eingerichtet. Von ihm kommt auch der Tip für einen Edelstahlschweißer nahmens Stefan (ein Engländer) aus Nidri.
Bild des Tages: Ankerlicht auf Biminidach 

Samstag 29.06.2013


Heute wurde wieder gearbeitet. Die Deckdurchführungen der Mastkabel wurden mit Pante abgedichtet. Eine rechte Bazerei. Kaum war die Pante aufgeräumt, viel mir ein, dass der Kabeleintritt des neuen Positionslichtes links ebenfalls abgedichtet werden sollte. Die Deckenverkleidung in der Dusche wurde montiert. Zur Überwachung, ob irgendwo Wasser eintritt, war sie abgebaut gewesen. Das Mastpositions- und Ankerlicht wurde auf ein Holzbrett montiert und ist jetzt an unser Biminidach geklemmt wieder als Ankerlicht verwendbar. Auf- und Umräumen ist immer möglich. Die Werkstatt wurde teilweise entleert, auf der Suche nach alten Propellern (nicht gefunden). Eine Teilinspektion des Dieseltanks in der Werkstatt erbrachte keine neuen Erkenntnisse. Wir haben keine Inspektionsöffnung. Eine Dieselleitung führt zum Tank, eine zweite zurück. Es gibt eine Schraube 10 cm über dem tiefsten Punkt und zwei Öffnungen zur Füllstandsanzeige. Richard brachte den Vorschlag, eine einfache Pumpe als Bohrmaschinenaufsatz zu kaufen, um den Diesel abzupumpen. Das dürfte die beste Lösung sein.
Zwischenzeitlich durfte ich aus dem Shop ein Paket abholen. Unser neuer Kleber ist da, Terostat 007. Mal sehen, ob er auf Lexan besser hält als Pante. Zur Scheibenproblematik hatte Sascha im Transocean-Forum ergänzt, dass es einen Unterschied zwischen gewalzten und gegossenem Plexiglas gibt. Letzteres ist dreimal so teuer, kann aber geschnitten und gebohrt werden, hält Hammerschläge aus und lässt sich mit Polycarbonat-Klebern aus dem Baumarkt gut kleben. Haltbarkeit 15 Jahre. Man lernt immer dazu.
Neben uns steht ein Privilege 61, 12 Fuß oder 4 Meter länger als wir. Das ist eindrucksvoll.
Bei Thalia in Preveza war Hochbetrieb. Die Touristen scheinen so langsam einzutrudeln.
Bild des Tages: Neben unserem Schwesterschiff sehen wir ganz klein aus. 

Freitag, 28. Juni 2013

Freitag 28.06.2013


Mit unserem Dieselproblem sind wir immer noch nicht weiter gekommen. Stephan hat sich gemeldet und meinte, mit Grotamar kann man sich leicht den Dieselmotor ruinieren. Wenn durch das Grotamar Algen im Tank abgetötet und Ablagerungen an den Tankwänden gelöst werden, spült es die zum Motor und die Einspritzdüsen sind hinüber. Das bestärkt uns in der Haltung, dass erst der Tank gereinigt werden muss, bevor wir mal wieder die Motoren starten.
Eine Deckwaschung war wieder einmal fällig. Auch ohne Mast sind wir ein beliebtes Ziel für Vögel. Vor der ersten Decksdusche entdecke ich im Ankerkasten einen weiteren Frosch. Der von gestern wird wohl kaum so schnell den Weg zurückgefunden haben. Bevor sich der zweite in die unerreichbare Ecke verstecken kann, wird er in einem Plastikhaferl gefangen und umgesiedelt. Da wir mit der nicht selbstansaugenden Dieselpumpe nicht zurecht kommen, fahre ich sie später zurück zu Herbert nach Nidri. In Nidri haben die Touristen das Kommando übernommen. In Preveza würden sie weinen, könnten sie sehen, wie es da zugeht. Zurück in der Marina steht eine Kiste unter dem Schiff. Die Solars waren kurz da und haben ihre neuen Lithiumbatterien geholt. Die Kiste blieb als Arbeitsplatte bei uns zurück.
Bild des Tages: Blick vom Hotel Ionian Blue in die One Tree Bay 

Donnerstag, 27. Juni 2013

Donnerstag 27.06.2013


Für unser Dieselproblem haben wir immer noch keine schlüssige Lösung. Die Marina hat angekündigt, jemanden vorbeizuschicken. Von Wolfgang (Blue Liner) kamen gute Tips. Deshalb wurde wieder Kleinkram erledigt. Die letzten, bis dahin festsitzenden Wantenspanner am Mast wurden demontiert. Ein Ankerwirbel vom Ersatzanker wurde am Hauptanker ausprobiert. Der ist natürlich zu groß. Dieser Wirbel hätte eine Bruchlast von 5000 N, der andere von SVB hat 3500 N. Keine Frage, welchen ich lieber am Hauptanker hätte. Beim Öffnen des Ankerkastens ernte ich gleich den bösen Blick. Ich habe die Ruhe eines Frosches gestört, der es sich auf dem Ankerschaft bequem gemacht hatte. Ein Frosch im Ankerkasten, das kann nicht gut für den Frosch ausgehen. Entweder er wird durch die sich bewegende Kette irgendwann zerquetscht oder er landet im Salzwasser. Die Froschrettungsaktion wird schwierig, da sich dieser nicht retten lassen will. Er verkriecht sich in die mir unzugängliche Bugnase. Bei einer Kontrolle kurz vor Sonnenuntergang ist Frosch nicht im Ankerkasten zu sehen. Er klettert gerade am Trampolin herum. Da gibt es kein Entkommen. Im Plastikhaferl gefangen wird er zu seinen Freunden in den Rasen am Bürogebäude getragen.
Kam da doch ein kleiner komischer englischer Mann daher, als ich am Mast schraubte. Fragte, ob ich einen Motor zu verkaufen hätte. Nur weil der Mast gelegt ist, heißt das doch nicht, dass hier Schiffsausverkauf ist!!

Mittwoch, 26. Juni 2013

Mittwoch 26.06.2013


Ich unternahm eine Bootstour nach Preveza. Unglaublich viele Leute aus der Marina waren mit im Boot. Im Werkzeugladen wurde ich enttäuscht. Der Kerl hatte das falsche Teil bestellt, einen Aufsatz für den Schleifteller, um diesen weicher zu machen. Das brauche ich wirklich nicht. Er werde den richtigen Teller bestellen, nächste Woche sei er da. Wir werden sehen. 5 Liter Frischmilch waren die spärliche Ausbeute meines Ausflugs. Zurück am Schiff stand unser Tankproblem im Mittelpunkt. Bisherige Anfragen und Recherchen blieben ohne Ergebnis. Wäschewaschen und Trampolinbefestigungsleinen nachziehen waren die übrigen Beschäftigungen.
Les kam auf einen Schwatz vorbei und erzählte von einem Österreicher. Der hatte hier eine Textilfabrik laufen. Die Steuerbehörde kam eines Tages vorbei und nahm den Betrieb 1 Woche unter die Lupe. Der Chef sei begeistert gewesen, absolut korrekte Buchführung, keine Beanstandung. Er hätte gerne 1.000.000 Drachme. Warum das, fragte verwirrt der Österreicher. Er habe nichts gefunden, deshalb werde sein Chef böse und würde ihn degradieren. Also brauche er Geld für sich, seine Mitarbeiter hier vor Ort und seinen Chef. Auf solch Gebaren ließ sich der Österreicher nicht ein. 3 Monate später kam eine Finanzbeamtenabordnung aus einem anderen Bezirk zu ihm, legte erneut den Betrieb für eine Woche still, durchforstete alle Bücher und war begeistert. Alles korrekt, kein Fehler, sie hätten gerne 2.000.000 Drachme. Gleiche Begründung, gleiche Reaktion des Österreichers. 3 Monate später kam eine Abordnung der obersten Finanzbehörde. Und die wurde endlich fündig. 1 Lepte (0,001 Cent) waren falsch verbucht. Ein Schreibfehler, würde man annehmen. Nicht so die Griechen. Der Österreicher hätte betrügen wollen. Die Sache kam vor Gericht, Urteil 10.000.000 Drachme Strafe wegen Steuerhinterziehung. Der Österreicher zahlte, sperrte seine Fabrik zu, setzte 40 Leute auf die Straße und ist jetzt Privatier auf Lefkas. 

Mittwoch 26.06.2013


Jetzt wieder einmal eine Frage an die Motorspezialisten. Wir würden gerne unseren Tank reinigen. Diesel abpumpen und filtern bekommen wir zur Not mit der Hand hin. Dabei bleibt unwahrscheinlich, dass wir mit dem Schlauch bis an den tiefsten Punkt des Tanks gelangen. Sprich, der dort befindliche Schmutz und das Wasser bleibt im Tank. Damit können wir uns die Dieselreinigung sparen. Wenn es mal schaukeln sollte (sehr unwahrscheinlich an Land, ich weiß), würde es den Dreck aufwühlen und wir hätten ihn in der Leitung. Das wäre viel Arbeit für den Dieselvorfilter (so einen haben wir tatsächlich). Unser Tank ist in der Form eines liegenden L an der Rumpfwand entlang gebaut. Es gibt zwei Anschlüsse, die durch einen (inzwischen trüben) Plastikschlauch verbunden sind und eigentlich den Füllstand anzeigen sollten. Am unteren Anschluss befindet sich ein zu drehendes Rad. An der Unterseite des Anschlusses ist eine Schraube in eine Mutter gedreht. Sollen wir das als Möglichkeit interpretieren, an der tiefsten Stelle gesammelte Verunreinigungen entleeren zu können? Die ganze Anlage sieht nicht danach aus, als wäre sie häufig benutzt worden. Was machen wir, wenn beim Versuch des Öffnens alles auseinander bricht??? Sie scheint französisch zu sein, Beschriftung: Modele Depose No 628-11-55, G Pinchaud,C`` Rouen.
Bild zur Frage: Fragliche Ablasseinrichung?? 

Dienstag, 25. Juni 2013

Dienstag 25.06.2013


Kurz nach dem Frühstück klopfte Jürgen ans Schiff und wollte sich auch mal den gebrochenen Terminal ansehen. Materialschwäche war seine Diagnose. Auch bei einem anderen Terminal entdeckte er einen kleinen Riss und Einschlüsse. Die ganzen Sachen, die in den Büchern stehen, erklärte er für Unsinn. Das Draht sich dehne und reiße und dass man jährlich die Wantenspanner aufdrehen und schmieren müsse. Er habe seinen Mast zuletzt 2004 gelegt, seitdem sei er 100.000 Seemeilen gesegelt und habe nicht ein Schräubchen am Rigg gedreht.
Nachdem die Temperaturen wieder im angenehmen Bereich liegen, stand heute der Dieseltank auf dem Programm. Das bedeutete als erstes, Bugkammer ausräumen und Kanister bereit stellen. Die Pumpe von Richard erwies sich als Reinfall, abgesehen davon, dass wir damit eine riesen Sauerei veranstalteten. Hier vielen Dank an Herbert für den Tip mit dem ausgelegten Papperdeckel. Alle Schläuche angeschlossen, Schläuche in Tank und Kanister, Pumpe eingeschaltet, nichts lief. Kann ja sein, dass der Knick vom Einfüllstutzen in den Tank zu scharf ist und nichts durch geht. Oder das Schlauchende taucht im Tank nicht in den Diesel ein. Alles wieder abgebaut und Versuch mit einem dünnen Schlauch und der Handpumpe. Das funktioniert, aber sehr mühsam. Nach jedem Liter muss der Pumpentank in den Kanister entleert werden. Trotz aller Bemühungen war auch hier die Sauerei enorm. 150 Liter auf diesem Weg abpumpen, das wollten wir und nicht zumuten. Also bastelten wir eine Verbindung zwischen dem dünnen Schlauch und Richards Pumpe. Wieder kam nichts. Jetzt erst der Pumpentest: Sie saugte einfach nicht, obwohl der Motor lief. Diese Aktionen hätten wir uns sparen können. Das positive an der Sache, die ganzen 20 Liter Diesel waren sauber. Am späten Nachmittag frischt der Wind so kräftig auf, dass wir wieder die Sonnensegel abbauen. 

Montag 24.06.2013


Pfingstmontag hier in Griechenland. Kein Ruhetag in der Marina. Bei anhaltender Hitze erledigten wir Kleinkram im Schiff. Aufräumen und Waschen zum Beispiel. Und das zweite Sonnensegel wird aufgezogen. Danach bastelte ich uns ein neues Toplicht. Ohne Mast wären wir ohne. Das Toplicht vom Mast bekommt daher einen neuen Kabelanschluss und wird an den Anschluss für das Cockpitlicht verbunden. Dabei wird wieder ein alter Stecker aussortiert, er zerbröselte beim Versuch, eine Schraube zu lösen. Im Licht entdecke ich eine mir neue Art von Kabelschuh. Rund und Eckig in verschiedenen Farben habe ich in der Elektrokiste. Ein Steckschuh, an welchen das Kabel im rechten Winkel ansetzt und so eingeklemmt wird, das sah ich zum ersten Mal. Im Shop ist diese Art ebenfalls unbekannt. Bleibt als Rettung, die alten vorsichtig zu öffnen und wieder zu verwenden.
Im Laufe des Tages entwickelt sich ein frischer Westwind. Am Abend brachte er kleine, tiefe Wolken, das übliche Wetterbild für das Ionische Meer.
Bild des Tages: Toplicht Bodenplatte 

Sonntag, 23. Juni 2013

Sonntag 23.06.2013


Gestern waren für heute 29° angekündigt. Heute morgen wurde dies auf 31° erhöht, wir haben 36° gemessen.
Badsanierung zweiter Teil. Die französischen Besonderheiten sind keine Überraschung mehr, die Arbeitsschritte klar, das einzusetzende Werkzeug ebenso. Einige  Abweichungen treten dennoch auf. In unserem Bad lässt sich die Temperatur genau bestimmen, es sind 32° und die Luft bewegt sich nicht. Den Wasseraustritt kann ich auf wenige Tropfen beschränken, das Wasser in der Bilge ist mein Schweiß. Die Armatur muss komplett von oben demontiert werden, da sich keine der zwei unteren Halteschrauben öffnen lässt. Der Drucktest führt zu einer kleinen Überschwemmung. Tatsächlich ist ein Teil aus dem deutschen Baumarkt dafür verantwortlich. Beim Adapter für den Plastikschlauch ist das Gewinde nicht weit genug gedreht. Dadurch wird im Anschlussstück der Armatur die Dichtung nicht fest genug gepresst und das Wasser schießt heraus. Zwei der insgesamt sechs Teile sind so schlecht verarbeitet.
Gegen Abend frischte der Wind kurz kräftig auf und drängte die dicken Gewitterwolken in die Berge. Wieder keine Abkühlung für uns.
Bild des Tages: Alte Armatur in Auflösung. 

Samstag 22.06.2013



Trotz unveränderter Hitze, heute wurde gearbeitet. Die Armatur im Gästebad sollte ausgetauscht werden. Also Druckwasserpumpe abstellen, Wasser ablassen, auch aus dem Druckausgleichstank im Motorraum (besonders heißer Arbeitsplatz). Die Freuden begannen mit der Notwendigkeit, übliches Französisches Abdichtmaterial zu entfernen. Kalt- und Warmwasserleitung in Form von Kupferrohren hatten Schraubverbindungen. Diese mussten  natürlich erst mit Sika und darüber mit Isolierband versorgt werden. Die Schrauben ließen sich erfreulich leicht lösen, danach galt es, das austretende Wasser aufzufangen. Ein großer Unterschied war nicht zu erkennen, ob der Boden von meinem Schweiß oder Wasser aus der Leitung bedeckt wurde. Das erste größere Problem war eine Schraubverbindung unterhalb der Armatur. Diese ließ sich nicht lösen. Stattdessen zerbröselte die Armatur. Also wurde diese von oben zerstört und nach unten entfernt. Das Loch in der Arbeitsplatte musste für die neue Armatur vergrößert werden. Bei der alten waren Warm- und Kaltwasserleitung jeweils durch ein eigenes Loch geführt worden. Es hätte so schön sein können. Die Schläuche der neuen Armatur einfach auf die Gewinde am Ende der Kupferleitungen aufschrauben. Diese Gewinde sind aber nicht metrisch. Kein Reduktionsgewinde aus dem Shop wollte passen. Plan B folgte, die Kupferrohre wurden unterhalb der Gewinde abgesägt, die Schläuche der Armatur erhielten Schlauchanschlusstüllen und mittels zweier Plastikschläuche wurde eine Verbindung hergestellt. Druckwasserpumpe an, System entlüften, Wasser läuft. Und bislang ist alles dicht.
Wie die letzten Tage türmten sich über den Bergen wunderschöne Gewitterwolken auf, mit ausgezogenem Amboss und allem was dazu gehört. Abkühlung brachten sie uns keine.
In Preveza waren wieder mehr Leute auf den Straßen unterwegs. Laut Thalia liege das am anstehenden Pfingstfest und vielen Hochzeiten, die auf diesen Termin gelegt wurden.
An der Mole stach schon von Weitem ein Motorboot ins Auge, die „Forty Love“. Mindestens sechs Stockwerke, modernes Design, ein Augenschmaus. Drinnen und draußen liefen riesige Flachbildschirme. Auf einem wurde von einer Unterwasserkamera der Bereich unter dem Schiff übertragen. Natürlich von Unterwasserscheinwerfern hell erleuchtet. Lichtterror für die Fische, aber schön anzusehen. Wie ein Aquarium.

Bilder des Tages: Französische Leitungsverklebung in der wievielten Variation? Die neue Armatur. Aus dem Baumarkt, nicht vom teuren Schiffszubehörhändler. 



Freitag, 21. Juni 2013

Freitag 21.06.2013


Die Nacht war nicht weniger heiß als die vorhergehenden. Trotz der Hitze mussten wir zum Einkaufen nach Lefkas. Zusätzlich wollten wir die Dieselpumpe von Richard in Nidri abholen. Während der Fahrt gelang es uns tatsächlich, die Klimaanlage in Betrieb zu nehmen. Eingestellt auf 22° Innentemperatur bemerkten wir beim Aussteigen einen deutlichen Temperaturunterschied. In Nidri besuchten wir Richards Charterstützpunkt „Skorpios“ und erkundigten uns nach der Pumpe. Herbert wusste Bescheid und gab uns zusätzliche umfangreiche Empfehlungen mit auf den Weg. Die Einkäufe bei Lidl und Interspar waren rasch erledigt. Bei der Rückfahrt mussten wir an der Drehbrücke warten. Ein größerer Kat hatte wohl etwas Angst und fuhr ganz langsam durch die engste Stelle. Außer dem Ausladen der Einkäufe unternahmen wir wegen der Hitze an diesem Tag nichts mehr. Im Verlauf des Abends sank das Thermometer tatsächlich unter 29°. 

Donnerstag, 20. Juni 2013

Donnerstag 20.06.2013


Die Hitze der letzten Tage hat mir den Kalender durcheinander gewirbelt. Da bin ich einmal zwei Tage zurück gesprungen.
Wir erwartet war die Nacht heiß, heiß, heiß. Das hält anscheinend ebenfalls die Hunde vom Schlafen ab, sie kläffen im Viertelstundentakt.
Pünktlich um 08.00 wirft Ari den großen Kran neben uns an. Die Danai kommt wieder aus dem Wasser, ein kleines zweikufiges Fischerboot, aber wohl mehr als 30 Tonnen schwer. Vielleicht haben sie vergessen, ihren letzten Fang auszuladen. Als sie letztes Jahr in unserer Nähe lag, hat der Gestank weite Kreise gezogen.
Da für heute der bisher heißeste Tag des Jahres angekündigt ist, fahren wir erneut an den Strand. Wieder sind ausreichend Sonnenschirme und Liegestühle frei. Da kein Lüftchen weht mischt sich das Wasser nicht und ist in den oberen Schichten Badewannen warm. Inzwischen erkennen wir die anderen Strandbesucher wieder. Es ist der Strand der Schönen und Jungen.
Am Abend bleibt das Thermometer bei 33° hängen. Erst in den frühen Morgenstunden fällt es unter 30°.
Bild des Tages: Badestrand 

Mittwoch, 19. Juni 2013

Mittwoch 17.06.2013


Ein Tag, nicht weniger heiß angekündigt als der gestrige. Da fahren wir doch mal in die Badebucht Richtung Vonitsa. Vorher bauen wir das Sonnensegel ab, da ein 5er Westwind angesagt ist (kommt natürlich nicht…). Auf dem Weg zum Strand dürfen wir wehmütige Blicke auf die Schweinebucht werfen. Wir hätten auf jeden Fall Platz an unserer gewohnten Position. Am Strand sind genügend Liegen frei. Direkt vor dem Strand ankert ein deutscher Zweimaster. Gerade haben wir es uns bequem gemacht, als in Strandnähe eine Turtel winkt. Für einen Badestrand bei Hitze im Sommer bleibt es relativ ruhig. In Deutschland wäre an so einem Platz im Sommer die Hölle los. Am Sonnenschirm über uns hängen 4 Grillen. Sie sind anständig und geben keinen Laut von sich. Gegen 18.00 brechen wir auf, bei 33° im Schatten. Im Schiff sinkt das Thermometer bis wir ins Bett gehen nicht unter 30°. Da geht nicht viel mit Schlafen.
Bild des Tages: Grillen über uns

Dienstag, 18. Juni 2013

Dienstag 16.06.2013


Dies war die bislang heißeste Nacht, das Thermometer blieb bei 28° hängen. Nicht ein Lufthauch fand den Weg in die Kabinen. Das Schlafen war dadurch etwas erschwert.
Aufräumarbeiten standen auf dem Programm. Die Farbwannen und Rollenhalter wollten vom Epoxy gereinigt werden. Eine neue Farbwanne kostet hier im Shop 80 Cent, da heißt es sparen. Das Sonnensegel wurde erstmals aufgespannt und spendete Schatten. Leider kam kaum Wind auf. Den Schotter unter und neben dem Schiff habe ich ein paar Mal gewässert. Dem Wasser konnte man beim Verdampfen zusehen. Den Rest des Tages bemühten wir uns, im Schatten zu bleiben.
Bild des Tages: Die Oriel, 35 Meter lang, 8 Meter breit. 

Montag, 17. Juni 2013

Montag 15.06.2013


Um 05.45 läutet der Wecker, aufstehen, mit Autan einschmieren und raus zu den Bestien. Das Epoxy klebt leicht und ist fest wie harter Gummi. Also noch überstreichbar. Die frühe Stunde gibt uns Gelegenheit, Rantanplan bei seiner Morgenbeschäftigung zu beobachten. Kein anderer Hund, kein Mensch, kein Auto, gar nichts ist in seiner Nähe, trotzdem kläfft er in einer Tour. Einzige Schlussfolgerung, er hält Zwiesprache mit seinen Flöhen. Bevor das Marinapersonal eintrifft ist der erste Anstrich erledigt und wir haben gefrühstückt. Bis der zweite Anstrich getrocknet ist, dauerte es bis Mittag. Danach ging es Schlag auf Schlag. Ein Copper Coat Auftrag folgte dem nächsten. Ausnahmsweise war die Hitze auf unserer Seite. Kaum waren wir am Ende angelangt, konnten wir am Anfang schon wieder neue auftragen. Wir rührten eine halbe Packung an, 1000 g Kupfer, 250 g Epoxy und 250 g Härter. Diese Menge reichte genau für einen Anstrich. Nach 5 Anstrichen ließen wir es gut sein. Les kam zweimal vorbei und meinte, er hätte für uns einen weiteren Copper Coat Job in der Nachbarmarina. Im Moment haben wir keinen Bedarf mehr nach Rollen und Farbwannen. Später sahen wir vom Panos aus Delphine in der Meerenge spielen. 

Sonntag, 16. Juni 2013

Sonntag 16.06.2013


Die musikalische Untermahlung der politischen Veranstaltung gegenüber sorgte bei uns für eine schlaflose Nacht. Bis 03.00 wurde gejault. Selbst Techno-Gehämmer ist angenehmer zum Einschlafen. Eine einzelne Stimme und ein Instrument erzeugten Töne, die freundlich ausgedrückt als unharmonisch zu bezeichnen wäre. 
Heute steht Streichen an. Das Vermischen im richtigen Verhältnis erledigen wir durch die Markierungsstriche an den Plastikflaschen. Die Waage bestätigt lediglich unser Augenmaß. Eine Stunde dauert es vom Anziehen der Handschuhe bis zum letzten Roller. Die Trocknungszeit stellt uns vor Probleme. Erst nach 2 Stunden können wir die nächste Schicht auftragen. Bis zur Dunkelheit schaffen wir so gerade 4 Schichten. 6 sollten es eigentlich werden. Das Abendessen wird zwischen zwei Streichgänge eingeschoben. Trotz Autan sind die Mücken beim Streichen hinderlich, da sie ständig vor dem Gesicht rumschwirren. 

Samstag 15.06.2013


Bei der erneuten Spachtelung blieb lediglich ein Graben zurück, dem ich mit dem Schleifer den Garaus machen konnte. Das gesamte Unterwasserschiff bekam eine Wasserdusche, um den Staub und Sand der letzten Tage zu entfernen. Unsere Ausrüstung wurde bei Saki ergänzt, Klebeband, Abdeckfolie und kleine Rollen standen auf der Einkaufsliste. Nicht dass uns morgen am Sonntag irgendetwas ausgeht. Das Abkleben war das nächste Großprojekt. Zunächst der Schutz vor herab laufendem Wasser. Bei der unklaren Wettersituation weiß man ja nie. 20 cm oberhalb der Kiele umlaufend Klebeband, dessen untere Kante durch eingelegt Kabelbinder abgehoben, um die Rinnsale abtropfen zu lassen. Unter dem Kiel-Rumpf-Übergang wurde abgeklebt, um kein Epoxy über das Copper Coat laufen zu lassen. Bei kräftigem Wind ein nicht ganz einfache Aktion. Wenn es jetzt bei diesem Wind hält, kann auch die nächsten Tage der Wind der Folie nichts anhaben.
In Preveza waren die Straßenarbeiten natürlich noch nicht abgeschlossen. 3-4 Tage, hätte man Thalia gesagt. Die Lokale sind trotz Samstagabend weiterhin sehr leer. In ihrem Nachbarlokal ist kein Tisch besetzt. Auf dem Dorfplatz sind die Vorzeichen einer politischen Veranstaltung z erkennen. Wir vermuten die Kommunisten, das sind ja die aktivsten hier. Gleich daneben ist eine Ausstellung für Stihl-Geräte und Autos aus Fernost. Auf dem Rückweg zum Auto begegnet uns eine kleine Schar Demonstranten. Es sind keine Kommunisten, sondern Friedensaktivisten, die alle fremden Mächte aus dem Land haben wollen.
Bild des Tages: Teilverpacktes Schiff 

Freitag, 14. Juni 2013

Freitag 14.06.2013


Da haben sich tatsächlich zwei Mücken ins Schlafzimmer verirrt. Die Klatsche war ihnen sicher.
Anscheinend haben wir Vorbildfunktion, WayPoint kam des Morgens an und hat vier Schiffe weiter wieder einen Mast gelegt.
Um 10.00 fahre ich mit dem Marinaboot nach Preveza. In der Nähe der Polizei soll ein Bosch-Laden sein. Eine Boschwerbung führt mich zu einem Steinmetzladen, im Hinterhof findet sich tatsächlich ein Werkzeuggeschäft. Aber natürlich haben sie auch hier meinen Schleifteller nicht vorrätig. Aber der freundliche Herr will ihn bestellen. Nächste Woche sei er hier. Mit dem Rad durch die Stadt suche ich einen neuen Besen, da der alte dem Rost des Salzwassers zum Opfer fiel. Es ist viel los in Preveza, Gedränge in allen Straßen, alle Geschäfte geöffnet. Die Leerstände sind nicht weniger geworden. Thalia berichtet, das Leck in der Abwasserleitung sei gefunden. Die Aufräumarbeiten würden 3-4 Tage dauern, sagen sie.
Zurück in der Marina wird die gespachtelte Fläche geschliffen. Die tieferen Furchen machen eine zweite Spachtelaktion erforderlich. Diesmal denke ich daran, die Undichtigkeit in der rechten Bugkammer vorzubereiten. Haken rausschrauben, Löcher anrauen, reinigen und von unten abkleben. Diesmal gelingt es uns relativ rasch, exakt 100 gr. Epoxy anzurühren. Da der Harzkanister sehr leer und der Härterkanister sehr voll ist, ist das genaue Abmessen so kleiner Mengen etwas schwieriger als normal.
Später wurde der Mast nochmals genau abgemessen, 19 Meter ist er lang, auf den Zentimeter.
Gegen Abend zog wieder ein Schauer über uns hinweg. Laut Les, der auf ein Glas Wasser vorbei geschaut hatte, soll laut griechischen Meteorologen der ganze Sommer so werden.
Bild des Tages: Münze unter Mastfuß. 10 Francs aus dem Jahr 1978. 

Donnerstag, 13. Juni 2013

Donnerstag 13.06.2013


Das Harz ist ausgehärtet, der nächste Schritt steht an. Die Delle wird per Hand angeschliffen und die Spachtelei wird vorbereitet. Diesmal verwenden wir Microfiber als Zusatz, statt dem „Sand“ von Les oder Thixo. Das lässt sich auf jeden Fall leichter untermischen. Die nächste Arbeit ist eine unappetitliche, die Toilettenpumpe wird gewechselt. Eigentlich ist ja nur eine Dichtung undicht. Aber um diese (sie ist in einem Ersatzteil-Kit vorhanden) zu wechseln, müsste man den Pumpgriff vom Stangerl abschrauben. Das ging nicht. Klar, bei einem im Gebrauch befindlichen Teil hat sich da Rost gebildet. Wie sichjetzt zeigt, lässt sich der Griff schon beim neuen Teil nicht abschrauben. Den Ersatzteil-Kit kann man sich also getrost sparen, man braucht immer gleich eine neue Pumpe. Das in der Pumpe stehengeblebene Wasser hatte ein wunderbares Aroma nach Ammoniak.
Anscheinend ist selbst den Fliegen der Gestank in Preveza zu viel geworden. Sie fallen bei uns ein, weshalb wir bereits tagsüber das Moskitonetz vor der Türe aufhängen.
Am Abend ziehen zwei Regenschauer über uns hinweg. Beim zweiten verzichten wir auf einen Fensterschluss, es weht ja kein Wind und die Schwüle wäre zu unangenehm.
Bild des Tages: Liegender Mast

Mittwoch, 12. Juni 2013

Mittwoch 12.06.2013


Heute wollen wir unsere Delle laminieren. Sämtliche Utensilien werden in die mobile Werkstatt gebracht, die Delle abgeklebt. Von der Delle wird mit Pappe eine Form genommen anhand dieser das Gewebe zugeschnitten. Um an das Gelege zu kommen musste zuerst die Werkstatt ausgeräumt werden, da selbiges unter der Klappe unter allen Werkzeugkoffern verstaut war. Epoxy anrühren, Delle einstreichen, Gewebe in Harz einlegen und auf die Delle klatschen. Unter erschwerten Bedingungen, der Wind blies Gewebe und Harz davon. Das trocknen des Harzes dauert, deshalb montiere ich vom Mast das Toplicht ab. Es hätte eine Öffnung für die Kabel mit eingearbeiteten Schrumpfschläuchen gehabt. Das ist nichts für Franzmann, lieber bohrt er ein neues Loch und verklebt dieses und das eingearbeitete Loch mit Sika. Die Befestigungsschraube der UKW-Antenne lässt sich nicht lösen, da warte ich auf die Wirkung (falls eine eintreten sollte) von WD 40. Der Anschluss der Ankerwinschsteuerung ist der nächste Arbeitspunkt. Um die Kabelenden zu lösen klopfe ich das Anschlussstück aus der Halterung. Das hätte ich mir sparen können, denn die Schräubchen im Anschlussstück sind so verrostet, dass ich die Kabelenden abzwicken muss. Auch an der Steuerung wird das Anschlussteil ausgetauscht. Und tatsächlich, die Ankerwinsch läuft.
Aus Norden ziehen dicke Gewitterwolken auf und bringen kurze Schauer. Jetzt ist sogar schon der Regen aus dem Norden mit Sand angereichert. Das Deck ist wieder rot.
Bild des Tages: Verrottetes Anschlussstück

Dienstag, 11. Juni 2013

Dienstag 11.06.2013


Die Nacht war schon wieder zu heiß zum angenehm Schlafen. Erst in den Morgenstunden wurde es etwas kühler. Und kein Lüftchen regte sich.
Wir fuhren bald nach Lefkas, zum Einkaufen. Nach dem Verräumen der Einkäufe schauten wir uns die Oriel am langen Steg an. Ein 25 m Stahlsegler, sehr eindrucksvoll.
Die Mastlegung wollte nachgearbeitet werden. Die Verkleidung des Salons wurde montiert. Eine kurze Nachfrage bei Saki ergab, dass es für die französischen Schalter keine Anschlussklemmen gibt. Am Mast wurden sämtliche Drähte und Seile ordentlich hochgebunden. Dabei entdeckten wir ein etwas aufgedrehtes Ende und eine Scheuerstelle der Diamonds. Diese waren auch etwas kurvig gepresst. Die eh zerbröselte Fernsehantenne wurde demontiert, ebenso Verklicker und Windex. Letzteres war tatsächlich original B&G, Brooks & Gatehouse. Wie überall war Franzmann auch hier großzügig mit Sika und Isolierband. Obwohl es nichts zum Abdichten gab.
An der Hafenfront in Preveza reißen sie gerade die Straße auf. Seit Jahren ist ein Abwasserrohr undicht und hat die Front auf gut 40 m unterspült, so dass diese teilweise einen halben Meter abgesunken ist. Wo genau der Schaden ist wissen sie nicht, also wird alles aufgerissen. Inzwischen scheinen sie die Stelle gefunden zu haben, denn es stinkt immer wieder bis zu uns herüber.
Bild des Tages: Schiff ohne Mast

Montag 10.06.2013


Der gestrige Tag verlief ruhig, dafür war heute um so mehr los.
Wir waren gerade mit dem Frühstück fertig, als die WayPoint Mannschaft das Schiff enterte. Vorher Bescheid gesagt haben sie uns nicht, auch nicht die Marina. Als erstes werden die bereits vorgezogenen Splinte entfernt, dann werden die Wantenspanner auf Gängigkeit geprüft. Der Chef selbst steigt in den Mast und bindet ihn an den Kranhaken. Seine beiden Helfer könnten Asterix bei den Olympischen Spielen entsprungen sein, rein optisch. Nebenbei baue ich erneut die Salondecke ab und löse die 4 Muttern. Draußen werden inzwischen alle Drähte gelöst. Bei dreien sind die Wantenspanner fest, deshalb werden die Bolzen am Deckbeschlag entfernt. Mit nicht vorgelockerten Splinten haben die Herren so ihre Probleme. Alle Drähte sind los, der Mast hat sich keinen Millimeter bewegt. Der Kran hebt ihn an und er steigt senkrecht nach oben, ohne einen Ausschlag in irgendeine Richtung. Auf der Kranplattform wird er abgesetzt und von der 3 WayPointern gehalten, während der Kran zum Abstellplatz fährt. Die seitlichen Stützen gerade ein paar Zentimeter geliftet. Kaum liegt der Kran kommt Ari angeradelt und schimpft, weil der Mast eine Ecke weiter gelagert werden sollte. Jetzt ist es zu spät, er liegt und alle packen ein. Maibaum aufstellen dauert länger, nicht mal zwei Stunden haben die Herrschaften gebraucht.
Der Chef von WayPoint kommt zu uns und berichtet, dass auf den 12er Drähten 10er Presshülsen wären. Das klingt doch ganz nach Franzmann, dem Wahnsinnigen. Und ob das Rigg 2000 erneuert worden wäre? Zu dieser Zeit hätten Sie viele Probleme mit französischen Terminals gehabt. Aber der Mast wäre sehr stabil, so was würde man heute nicht mehr bekommen. Der beste Mast hilft nichts, wenn die Drähte reißen. Oder die Terminals brechen, so bei uns geschehen. Der Draht sieht bestens aus.
Auf der Mastspitze finden sich einige weitere antike Gegenstände. Die Fernsehantenne dürfte wohl keinen Empfang mehr habe. Die Rollen sind brüchig, ebenso die Kabel. Dafür haben wir zwei Antennen.
Da die WayPointer das Deck eh versaut haben, schleife ich den letzten Handlauf. Diesmal mit Zeitnahme, 100 Minuten brauche ich. Der Schleifteller hält das nicht durch, kurz vor Schluss gibt er auf. Der alte springt ein und das Schleifen hat ein Ende.
Mit erfreulich viel Wasserdruck wird das Deck gereinigt. Die Fußtapper der drei Herren müssen mit dem Schwamm beseitigt werden, der Besen ist nicht genug. Im Mastfuß finden wir eine französische Münze. Das ist wohl so üblich. Die Münze ist von 1978, das Schiff Baujahr 1987. Oder nicht? Meine 4 Schrauben haben natürlich nicht den Mast gehalten, sondern sind eine zusätzliche Befestigung der Mastfußfassung.
Danach wollen wir das Durcheinander am Mast entwirren. Als erstes wird die Genua geborgen. Und jetzt kommt Aris Knecht und will den Mast an seinen endgültigen Bestimmungsort heben. Wir lösen das gesamte Vorstag und er kann beginnen, bis Ari kommt und übernimmt. Zu zweit erledigen sie die ganze Arbeit. Beim Ablegen ist ihnen natürlich die Großsegelrollanlage im Weg. Jetzt bewacht Rantanplan unseren Mast. Hauptsache er beißt sich nicht darin fest.
Den ganzen Tag war es extrem schwül und über 30° warm. Trotz wenig Wind entwickelten sich keine Gewitterwolken. Ein paar kleine dunkle Zellen kamen vom Meer her, ohne Regen und ohne Donner.
Bild des Tages: Da gäbe es sehr viele. Das wichtigste, der gebrochene Terminal. 

Montag, 10. Juni 2013

Sonntag 09.06.2013


Kaum zu glauben, wir durften ausschlafen. Kein außertourlicher Krantermin, kein auf seine Schraube einhämmernder Grieche und ein Rantanplan, der wohl eine Schlaftablette genommen hatte.
Handläufe Schleifen, Teil zwei. Da hatte ich mich auf die zwei kurzen Teile auf dem Cockpitdach gefreut, vergeblich. Franzmann hat diese mit einer extra dicken Lackschicht versehen. Die ist nie ganz getrocknet. Der Batz verschmierte ganz schnell die Schleifscheiben.
Wegen dem herumfliegenden Schleifstaub mussten natürlich alle Luken und die Türe geschlossen bleiben. Da im Staub sitzen unangenehm ist. Entschied sich Carola für das hermetisch abgedichtete Schiffsinnere. Dort wurde es nur 33° warm und kein Lüftchen regte sich.
Bild des Tages: Der Dreck stammt von uns

Sonntag, 9. Juni 2013

Samstag 08.06.2013


Heute war uns nach etwas produktivem. Das kann nichts anderes sein als Schleifen. Carola nahm sich den Cockpit-Tisch vor, ich die Handläufe. Vorsichtig habe ich mit 120er Papier begonnen. Rasch kam der Wechsel auf 80er, dann 60er. Natürlich hatte ich Franzmann nicht auf der Rechnung. Es waren viiiiiiiiiiiele Lackschichten, gaaaaaaaaanz dick aufgetragen. Nicht mal die Hälfte der Handläufe habe ich geschafft. Carola wechselte ebenfalls die Größe der Körnung. Sie hatte den Tisch bereits letztes Jahr geschliffen, ganz vorsichtig, wobei einige Lackreste übrig blieben. Nebenbei zog ein Gewitter auf. Über den Bergen blitze es, über dem Meer strahlend blauer Himmel.
Bild des Tages: Handlauf geschliffen und ungeschliffen 

Freitag, 7. Juni 2013

Freitag 07.06.2013


Gestern Abend waren wir in Lefkas. Es zogen dicke Wolken auf und bei der Rückfahrt hatten wir von den Hügeln einen tollen Blick auf das Meer unter dem roten Sonneuntergang. Die Berge waren zum Greifen nahe und in manchen Tälern glitzerte Schnee. In der Nacht fielen dann einige Tropfen.
Heute sollte der Mast gelegt werden. Wir waren schon früh auf und trafen die letzten Vorbereitungen. Salondeckenverkleidung abbauen, um an die Mastschrauben zu kommen (eine ist eh schon abgebrochen, zwei andere waren locker). Sämtliche Splinte gerade biegen und herausziehen (bis auf das Babystag). Genua-Seile sammeln. Zangen und Schraubenschlüssel zum Wantenspanneröffnen herrichten. Pünktlich um 10.00 kam Ari mit dem Autokran. Wo denn die Waypoint-Leute wären? Wieso Waypoint? Wenn ein Mast gelegt wird, ist das Waypoint-Sache, hieß es. Dabei haben wir schon wiederholt gesehen, dass die Marina-Leute einen Mast alleine legten. Im Büro meinte die freundliche Dame, es wäre meine Sache gewesen, WayPoint zu bestellen. Nein, auch jetzt ruft sie nicht an, um möglicherweise ein kurzfristige Klärung zu ermöglichen. Sie wusste schon warum. Ich erreiche auch niemanden bei Waypoint auf dem Handy. Selbst ein persönlicher Besuch im Büro in Lefkas war erfolglos. Ich sollte in 2 Stunden nochmals vorbeikommen, da wäre der Chef da.
Irgendwie kommst Du Dir da schon verarscht vor. Entsprechend gering war unsere Motivation, an diesem Tag irgendetwas anderes zu erledigen.
Trotzdem wurde die Positionsleuchte angeschlossen. Ab sofort haben wir wieder Rotlicht.
Beim Rückbau der Salondecke wollte ich die alte Verkabelung zweier Lampen erneuern. Franzmann hat die Kabelenden an die Schalter angelötet. Jetzt passt natürlich kein Stecker mehr drauf.
Und da es sehr heiß und schwül war, hat unser Dieseltank wieder gespuckt. Beim erneuten Abpumpen sahen wir den Erfolg unserer Grotama Behandlung. Der Bewuchs im Tank ist wohl abgestorben und schwimmt im Diesel. Da dürfen wir jetzt den ganzen Tankinhalt eine Zeitlang durch einen Filter schicken. Mal sehen, wo wir eine entsprechende Pumpe auftreiben.
Bild des Tages: Französische Lötstellen 

Donnerstag 06.06.2013


Eigentlich wollte ich nur schnell über ein paar Risse im Copper Coat schleifen, um neu drüber streichen zu können. Dabei musste ich immer tiefer schleifen, weil die Risse kein Ende nahmen. Irgendwann war ich auf dem GFK. Les zufällig in der Nähe und wurde zur Begutachtung gerufen. Da sei wohl was dagegen geschlagen, bzw. der Rumpf gegen etwas. Wir waren es nicht, wert bleibt übrig? Les empfahl, einfach drüber spachteln und neu Streichen. Das hatten wir schon, und die Risse kamen durch. Und dabei hatten wir sie seinerzeit bei blank liegendem GFK nicht bemerkt. Und Wasser war auch keines eingedrungen. Von innen war nichts Auffälliges zu sehen. Nicht mal jetzt fanden sich feuchte GFK-Stellen. Der Vorteil von GFK ist, man kann alles flicken. So wird großzügig um die Risse das GFK freigelegt, mit Gelege und Epoxy wird die nächsten Tage repariert.
Zwischendurch fuhr Georgios mit einem Gabelstapler vorbei. Er bat ihn, den Baum runter zu heben. Geht nicht, der Stapler hat keine Bremsen. Zu groß die Gefahr, dass er gegen das Schiff fährt, auch wenn er die Auslaufstrecke inzwischen gut abschätzen kann. Aber dafür sprang er gleich an Deck und der Baum wurde per Hand runter gehoben.
Nach Abschluss der Schleiferei war wieder das Positionslicht an der Reihe. Das alte Kabel wurde mit einem Schnürl versehen und in die Bugkammer (musste vorher geräumt werden) gezogen. Mit dem Schnürl wurde das neue Kabel nach oben gezogen, bei gleichzeitigem Schieben von unten. Mit etwas Hin und Her und einer Klemme kam das Kabel aus der Reling heraus. Ausnahmsweise eine unspektakuläre Aktion.
Bild des Tages: Die neue Baustelle. 

Donnerstag, 6. Juni 2013

Mittwoch 05.06.2013


Die Vorbereitungen zum Mastlegen gehen weiter. Heute wurde der Baum demontiert. Um ihn weich zu lagern bauten wir ein paar Fenderkissen. Beim Besuch der rechten Bugkammer entdeckte ich natürlich eine neue Undichtigkeit. Franzmann wollte in der Bugkammer einen Haken, um diverse Sachen festzurren zu können. Zum Anschrauben hat er das Deck durchbohrt und das ist jetzt die Wassereintrittspforte. Viel war es nicht, aber eine neue Baustelle ist gesichert. Eingerolltes Großsegel sichern, alle Seile entfernen, Baum zur Seite ziehen und mit der Dirk anheben. Rodkicker abbauen, Baumhinterende auf Fenderkissen ablassen. Dirk am anderen Ende anbinden, Baum vom Mast trennen und auf zweites Fenderkissen ablassen. Das dauerte alles, aber funktionierte. Der Baum sieht sehr massiv und mächtig aus. Letztlich war er nicht so schwer, ich konnte ihn alleine anheben. Zum Tagesausklang habe ich ein altes dickes Seil in kurze Stücke geschnitten, um unsere beiden Gasflaschen in der Backskiste abzupolstern.
Auf unserem italienischen Schwesterschiff nebenan war der Mechaniker bis spät in die Nacht mit den Saildrives beschäftigt. Da kommen wohl die Eigner dieses Wochenende.
Bild des Tages: Abmontierter Baum

Dienstag, 4. Juni 2013

Dienstag 04.06.2013


Die Nachtruhe wurde zunächst von einer Mücke gestört, die erst dem vierten Anschlag auf ihr Leben zum Opfer fiel. Den Trauergesang stimmte Rantanplan an, bis in den frühen Vormittag.
Wir unternehmen eine größere Einkaufstour nach Lefkas, inklusive Werkzeugläden. Schleifteller, Elektrokabel und 20 Meter Führungsdraht waren die Ausbeute. Beim Lidl trafen wir Herrn Heinzel, unseren Edelstahlschweißer. Er hat inzwischen eine kleine Marina eröffnet. So klein, dass er jetzt erst die zweite Toilette gekauft hat. Unser Kat wäre zu groß für seinen Lift, deshalb fällt diese Alternative für uns flach.
Als nächstes stand das Durchziehen sämtlicher Mastkabel durch das Deck an. Hier ist Franzmann mit seiner Kleb- und Schmiermanie wieder zu Höchstform aufgelaufen. Er hat die Kabel zuerst mit etwas Sika-ähnlichem eingeschmiert und danach mit Isolierband umwickelt. Isolierbandkleber und nicht hart gewordenes Sika haben sich zu einem wunderbar klebrigen Batz vereint. Heute war ich schlauer als gestern und habe mir einen Handschuh angezogen. Die Finger sind von dem Klebezeug nicht zu säubern. Natürlich hat Franzmann die Kabel über und unter Deck verschmiert und verklebt. Teilweise hat es Batz und Isolierband in den Durchbruch gezogen. Dementsprechend schwer war das Herausziehen. Ein Kabel nach dem anderen fand den Weg nach draußen. Schwieriger war es beim extra durchgebrochenen Radarkabel. Rostenderweise ist es ober- und unterhalb des Durchbruches kräftig angeschwollen, viel Kraft war nötig, bis es durch war. Die Deckenverkleidung des Salons musste runter, da ich das Kabel direkt unter der Decke abschneiden wollte. Nach einigen Minuten kräftigem Ziehen war das Kabel durch.
Bild des Tages: Klebrig verschmierte Mastkabel

Montag, 3. Juni 2013

Montag 03.06.2012


Eine Nacht ohne Regen und Wind, dafür mit viel Hundegebell. Rantanplan fühlte sich durch irgendwas am Schlaf gehindert.
Wir haben uns entschlossen, den Mast zu legen und über den Sommer in der Marina zu lassen. Eine neue Verdrahtung würde bei WayPoint 7000 € kosten. Wenn wir das Material bei SVB kaufen, wären es 2600 €. WayPoint ist dreimal so teuer!!! Und außerdem hätten sie eh keine Zeit, alle Drähte vor dem Winter zu erledigen, nur das Vorstag wäre möglich. Da die anderen Drähte nicht jünger sind als das Vorstag, ist uns das Risiko doch zu groß, dass ein weiterer Draht reißt. Folglich spielen wir diesen Sommer Motorboot.
Für den kommenden Freitag habe ich einen Krantermin. Nicht für das Schiff ins Wasser, für das Legen des Mastes. Dazu sind natürlich einige Vorbereitungen nötig. Sämtliche Wantenspanner werden von französischer Umklebung befreit und die entsprechenden Schraubenschlüssel herausgesucht. Natürlich sind es Zoll Maße. Das hat uns bereits Waipoint mitgeteilt, dass alle Drähte in Zoll laufen. Das bedeutet wiederum, dass wir die Wantenspanner für die neuenmetrischen Drähte nicht wieder verwenden können. Die französische Klebemanie verfolgt mich weiterhin. Die Verkabelung muss gelöst werden, unter dem Salontisch. Wie üblich sind einige Lüsterklemmen nicht mehr zu öffnen, da verrostet. Ein Verbindungsstecker für die Funkantenne sieht nicht besser aus. Unter dem Fußboden läuft ein Rohr, welches mit Kabeln aller Art prall gefüllt ist. Ein dickes wäre überflüssig, lässt sich aber nicht durchziehen. Ich muss vorher zwei kleiner entfernen, um Platz zu haben. Ein Leuchte hat ein paar Kabel mit Isolierband verbunden, welches die Reibung unüberwindlich erhöht. Natürlich ist das Klebeband sehr alt, es hält nicht mehr richtig, rollt sich ab (versperrt den Querschnitt) verklebt die Finger und lässt sich nur mit dem Cuttermesser entfernen. Um die Kabel zuordnen zu können, muss das Sicherungspaneel und der Raum unter dem Amateurfunkgerät geöffnet werden. Drei Kabel werden gänzlich entsorgt, sie waren ohne Anschluss und sind uns bis heute nicht abgegangen. Der uralte Windanzeiger wird ebenfalls ausgebaut. Er rostet im Inneren so stark, dass es die Schale aufgeworfen hat. Das Radarkabel läuft durch unser Schlafzimmer, da ja alle Leerrohre mit unnützen Kabeln belegt waren. Ich finde beispielsweise ein Stromkabel, welches unter dem Salontisch endet. Zumindest lässt sich das Radarkabel zunächst durch das Loch in unsere Kabine stopfen und dann durch ein weiteres Loch wieder herausziehen. Im Salon muss ich die Deckenverkleidung abnehmen, um es weiter freilegen zu können.
Bild des Tages: Unsere neue Schutzhülle für den neuen Außenborder

Sonntag, 2. Juni 2013

Sonntag 02.06.2013


Die ganze Nacht hindurch tröpfelte es mehr oder weniger heftig. Unser griechischer Nachbar begann um 06.00, seine Propeller mit dem Hammer zu bearbeiten. Das übertönte sogar das Prasseln der Tropfen auf Deck. Nach dem Aufstehen fing es erst richtig an zu schütten. Tatsächlich wurde das Deck sauberer. Der Sand ist jetzt in wenigen Ecken zusammengespült. Ari durfte im heftigsten Regen antreten und mit dem großen Kran eine Fähre herausheben. Deren beide Propeller sahen etwas zerrupft aus. Da hat wohl jemand nicht auf die Tiefe aufgepasst. Schettino lässt grüßen. Unser Nachbar fabrizierte auf seinem Motorboot einen Kurzschluss, der ständig die Hauptsicherung unseres Verteilerkastens raus springen ließ. Ich stellte separat seine Sicherung aus, so hatten wenigsten wir Strom.
Leider haben wir wieder ein Dichtigkeitsproblem. Die Luke in unserem Zimmer tröpfelt, die Scheibe ist mit Sika und Primer nach Lehrbuch verklebt. Gehalten hat sie keine 2 Jahre. Leider scheint auch Pantera nicht das Allheilmittel zu sein. Unsere im letzten Herbst verklebten Scheiben aus Lexan scheinen sich schon jetzt vom Kleber gelöst zu haben. Dicht sind sie noch. Herr Pantera meint, das liege an der Sperrschicht. Die könne nicht durch Abschleifen entfernt werden, sondern nur durch Tempern. Das hatten wir doch schon mal. Selbst zugeschnittene Plexiglasscheiben müssen ebenfalls getempert werden, sonst brechen sie. Ich werde mir eine mobile Temperstation zulegen.
Gegen Nachmittag kam die Sonne heraus und trocknete langsam das Schiff und den aufgeweichten Boden. Später war sogar das Wasser der Duschen schön warm zum Aufwärmen.
Bild des Tages: Verfärbtes Pantera unter der Lexanscheibe

Samstag 01.06.2013


Wie üblich tröpfelte es ein paar Mal in der Nacht, aber nicht heftig oder länger anhaltend. Richtig geweckt wurden wir von ein paar Griechen, die sich auf die neu herausgekommenen Motorboote aus Zypern stürzten. Warum sie bei dem für morgen angekündigten Regen so ausgiebig das Deck säuberten bleibt unklar. Beim Unterwasserschiff kratzen sie die Muscheln ab, dabei müsste die ganze Farbe bis aufs GFK abgetragen werden, da sie an manchen Stellen bereits bis auf selbiges absplittert. Ein Waypoint-Mensch kam nochmals an Bord, er hatte vergessen, den Durchmesser eines Drahtes zu messen. Den ganzen Tag über zogen dunkle Wolken über uns hinweg und ließen ein paar Tropfen fallen.
Nichts des do trotz setzte ich die Schleiferei fort. Alles ist fein angeschliffen. Die zwei Zentimeter, welche für die Maschinen zu sehr in der Rundung lagen, wurden per Hand geschliffen. Versuche, ein Brett oder Hölzchen als Hilfsmittel zu verwenden, erwiesen sich als nicht praktikabel. Zwei Zeigefinger, ein Paperdeckel als Schutz vor der Reibungswärme, das funktionierte am besten. Wobei gegen Ende die Finger etwas lahm wurden.
Schon am Abend begann es tröpfeln, weshalb sich die Frage nach offenen Fenstern oder offner Türe erübrigte.
Bild des Tages: Dunkle Regenwolke