Samstag, 31. August 2013

Freitag 30.08.2013

Die drei Engländer verließen uns im Laufe des Vormittags. Dafür legte sich später ein kleiner Engländer natürlich wieder direkt ein paar Meter neben uns.
Heute wehte der Wind kräftiger als gestern, dafür nicht so lange in die Nacht hinein. Der Himmel war blau wie schon lange nicht mehr. Kein einziges Wölkchen weit und breit. Mit einem Schlag ist es angenehm kühl geworden, selbst wenn das Thermometer mittags die 30° überschreitet.
Sehr erfreulich ist unsere Energiesituation dieses Jahr. Nicht einmal mussten wir den Motor starten, um die Batterien zu laden. Nicht einmal bei der größten Hitze. Und trotzdem waren alle unsere Gäste angetan von der Kälte der Getränke aus unserem Kühlschrank. Es ist sicher eindrucksvoll, wenn am Blech der Dosen erst einmal das Kondenswasser gefriert, sobald man sie auf den Tisch stellt. Das erste Pfeifen des Ladereglers ertönte frühestens nach Mitternacht, letztes Jahr schon um 21.00. Das zweite Pfeifen ist gegen 05.00 zu hören. Die Batteriespannung lag morgens nicht unter 12,50. Seitdem es kühler geworden ist, fällt das zweite Pfeifenganz aus, obwohl die Sonnenscheindauer merklich kürzer wurde.
Die letzten Tage hatte ich Probleme mit dem Internet. Google Chrom wollte upgedatet werden, bevor wieder alles lief.

Bild des Tages: Hängebrücke über den Acharon

Freitag, 30. August 2013

Donnerstag 29.08.2013

Auf dem Frachter wurde erneut lange und laut gearbeitet. Die übrige Nacht war ruhig, bis auf das obligatorische Fischerboot ohne Auspuff in den frühen Morgenstunden. Wie der gestrige Tag war leider auch die Nacht heiß und schwül.
Wassertanks auffüllen, Müll entsorgen und frisches Brot kaufen, danach legten wir ab. Ohne Wind und Wellen fuhren wir Richtung Vonitsa. Die üblichen Turtels waren somit leicht zu entdecken. Gerade mal zwei Schiffe begegneten uns. Dafür hing ein englischer Kat auf einem Felsen. Auf diesem Felsen sitzen meist ein paar Möwen und kennzeichnen ihn als Hindernis. Manchmal steht er aus dem Wasser und sieht aus wie ein schwimmender Baumstamm. Der Engländer glaubte wohl, mit seinem Kat habe er so einen geringen Tiefgang, dass er nicht wie alle dummen andren einen weiten Bogen um das Kap fahren müsse. Über den Felsen kann er selbst mit seinem Kat nicht hinweg schweben. Jetzt wartet er wohl auf die Springflut, dass er wieder frei kommt. Ob ihm der Tidenhub im Golf ausreicht?
In der Bucht lag ein einziges Schiff, ein Italiener. Dem müssen wir wohl einflüstern, dass die Ferien in Italien inzwischen vorüber sind. Die Ruhe in der Bucht war überwältigend, Wellen, Wind und gelegentlich ein Vogelkrächzen. Lang blieb es nicht so, dann kamen drei Engländer. Laute Musik bei der Einfahrt und beim Ankermanöver ist ungewöhnlich. Gut, die Beatles-LP war sehr angenehm zu hören. Einer ankerte so in der leeren Bucht so idiotisch, dass er mit seinem Beiboot und später, weil sein Anker nicht hielt, immer wieder mit seinem Heck unsere Ankerboje streifte. Und dann schimpfte er über unsere Boje, das sei ein freier Platz, da gehe so was nicht. Dann soll er halt an einem anderen freien Platz ankern. Kaum waren die Anker fallen gelassen, wurden die Beiboote gewassert und man besuchte sich. Obwohl eher ältere Semester gab es ein unglaubliches Gegröhle und Geschrei. Erst kurz vor Mitternacht kehrte Ruhe ein.

Der Westwind sorgte für angenehme Kühle bei 32° auf dem Thermometer. Ungewöhnlich blies er lange in die Nacht hinein. 

Mittwoch 28.08.2013

Der Waschtag wurde heute nachgeholt. Da wir einiges für die Maschinen hatten, leisteten wir uns den Luxus und fuhren mit dem Auto in die Marina. Eine der drei Waschmaschinen war außer Betrieb, aber wir waren die ersten. Die Bettwäsche war trocken, bis die letzte Maschine fertig war. Es sind große Lücken in der Landmarina, obwohl Ari den Kran ständig in Betrieb hatte. Und die drei Kläffer sind quicklebendig, wobei Rantanplan keinen Ton von sich hören ließ. Zurück am Schiff werden die Dieseltanks mit sauberem Diesel von der Autotankstelle befüllt. Mit den Zahlen können wir zufrieden sein. Der Verbrauch pro Stunde liegt bei 1,1 L Diesel. Damit schaffen wir 5 Knoten (5 Seemeilen in der Stunde) bei 1900 U/min mit einer Maschine. Obwohl das Thermometer lediglich 32° anzeigt ist Schwitzen angesagt. Es ist drückend schwül. Über den Bergen bilden sich dicke Gewitterwolken und tagsüber ziehen hohe Wolken durch. Nicht gut für das Wäschetrocknen. Beim Einkaufen genießen wir die kühle Luft in den Geschäften. Unser Stegnachbar auf Kanada hat tagsüber eine Klimaanlage laufen. Heute steigt zweimal die Sicherung am Steg aus. 

Mittwoch, 28. August 2013

Dienstag 27.08.2013


Heute wollten wir eigentlich in die Marina zum Wäschewaschen. Thalia hatte was dagegen und entführte uns in ihr Dorf. Mit ihrem kleinen Peugeot, samt kleiner Tochter. Hinzu nahm sie die kürzere Strecke, die alte Straße nach Igoumenitsa. Ich habe so meine Zweifel, ob sie kürzer ist. In Serpentinen führte sie in die Berge und wieder herunter. Dafür kaum Verkehr. Und wir hörten Griechische Musik in einer neuen Qualität. Das gleiche Gedudel, mit doppelter Geschwindigkeit. Geschwindigkeit war für Thalia kein Thema. Ihr kleines Auto schaffte lediglich bergab mit Rückenwind über 100 km/h. Sie machte es durch eine konstante Geschwindigkeit von 90 km/h wett, egal ob über Land oder durch die Ortschaft. Thalia hat es gefallen. Ihr Dorf Agora erscheint nicht als solches. Die Häuser stehen weit verstreut an einem flachen Berghang. Ihre Mutter war völlig überrascht, so viele Leute zu sehen. Nach dem obligaten Begrüßungskaffee (mit Verzögerung wegen eines Stromausfalles) führte uns Thalia zunächst auf den Friedhof und dann zu ihrer Olivenplantage. 20 Minuten steil den Berg hinauf. Auf der übersichtlichen Plantage stehen die Mauern ihres alten Wohnhauses. Ohne Türen, Fenster und Dach, zugewachsen von Efeu. Jeden Winter entfernt sie das Gestrüpp zwischen den Olivenbäumen, jeden Sommer wächst alles wieder zu. Auf dem Rückweg entdeckten wir 10 Meter neben unserem Weg im Unterholz eine riesen Wildsau, gut 2 Meter lang. Die Sau verzog sich und Thalia rief umgehend ihren Onkel an, dass er sich auf die Jagd begeben könne. Wildschweine seien hier sehr begehrt, und die befinde sich praktisch vor der Haustüre. Zurück bei Thalias Mutter wurde Auto gewaschen und ich durfte Wein schneiden. Auf selbst zusammengeschweißter Leiter und mit verrosteter Schere, umschwirrt von Wespen und Hornissen. Auf dem Rückweg bog Thalia zum Acharon ab, einem der griechischen Totenflüsse. Heute kann man ihn mit dem Schlauchboot befahren und sich auf Pferden durch das Wasser tragen lassen. Er ist richtig kalt und entsprechend angenehm war dort die Luft.
Zurück in der Marina versorgten wir als erstes unseren Steg mit den Unmengen an Weintrauben, die uns aufgedrängt worden waren. Da wir von Thalia bereits gefüttert worden waren, fiel heute das Abendessen aus.
Bild des Tages: Weinlese auf Griechisch 

Dienstag, 27. August 2013

Montag 26.08.2013


Die Überlegung, schon am Vortag etwas Strecke zu machen, war ja ganz vernünftig. Aaaaber… Von fünf Kläffern war keiner bereit, dem anderen den letzten Heuler zu gönnen. Die Uferstraße animierte das junge Griechenland, die Motoren hochdrehen zu lassen. Die Tavernen spielten fröhliche griechische Musik. Die vorbeifahrenden Boote schaukelten uns in unregelmäßigen Abständen durch. Die Mücken waren schnell und hinterhältig. Das nächste Mal versuchen wir besser eine Bucht am Ufer gegenüber.
Positiv, der Anker war schnell gehoben. Die Fahrt durch den Kanal war schneller bewältigt als gedacht, so drehten wir eine Besichtigungsrunde in der Marina. 10 Schiffe passierten um 09.00 die Brücke, zwei begleiteten uns nach Preveza. Leichter Gegenwind bremste, dafür hatten wir in der Fahrrinne keine Strömung.
Kaum zu glauben, in Preveza lag ein moderner Frachter an der Mole. Üblicherweise verirren einzig sich Seelenverkäufer aus Panama oder Moldawien hierher. Dieser kommt aus Monrovia (Hauptstadt von Liberia). Er bot uns bis Mitternacht Unterhaltung. Üblicherweise wird das Löschen der Fracht um 17.00 beendet. Die Besatzung des Frachters arbeitete deutlich länger. Alle in Schutzoveralls, mit Leuchtweste, Helm und Mundschutz.
Nach dem Einparken in der Marina wird als erstes das Deck gründlich gereinigt. Viel Salz und der Dreck aus dem Teak haben Fußspuren hinterlassen. Die Putzaktion nahm einige Zeit in Anspruch.
Bild des Tages: Hansa-Frachter

Montag, 26. August 2013

Sonntag 25.08.2013


Kaum hatte ich unseren Entschluss in den Blog gestellt, die überfüllte Bucht zu verlassen, suchte ein Ankerchaot nach dem anderen das Weite. Kurze Zeit lagen wir ganz alleine in der Bucht. Zu unserer Freude frischte der Wind kräftig aus und stand zuletzt mit guten 5 Bft. genau in die Bucht. Unser Anker kam getarnt hoch. Unter der Seegrassode war er nicht zu erkennen. Mit einem mächtigen Platscher verabschiedeten wir das Teil in die Tiefe. Kaum waren wir ums Eck, flaute der Wind ab. Später drehte er um 180° auf West. Kurz nach 17.00 erreichten wir unser Ziel, Ligia an der südlichen Einfahrt des Lefkas-Kanal. Ein völlig neues Ankergefühl. Auf 5 Meter Wassertiefe kann man den Anker auf dem Grund erkennen und er gräbt sich mit 30 Meter Kette sofort ein. Der Schiffsverkehr durch den Kanal reißt erst mit Einbruch der Dunkelheit ab. Bei Nacht will anscheinend keiner durch den teilweise unbeleuchteten Stangenwald des Kanals.
Bild des Tages: Ligia

Sonntag, 25. August 2013

Samstag 24.08.2013


Langsam nervt das Gedränge in der Bucht. Das einzig Positive an der Sache ist der schwache Wind. Somit ist es ausreichend, den Anker einfach fallen zu lassen und mit etwas Kette zu bedecken. Ein Franzose neben uns hat beispielsweise gerade mal 5 Meter Kette auf dem Grund liegend, dann steigt sie 15 Meter an zum Schiff. Die deutsche Amir (Trans-Ocean) kam uns gestern mit ihrem Heck so nahe, dass sie nur ihre Gangway hätte absenken müssen und wir hätten hinüber spazieren können. An Bord war zu diesem Zeitpunkt natürlich niemand.
Wir werden bald nach Preveza aufbrechen und uns in den Golf verziehen. Das Wetter ist inzwischen etwas kühler geworden, zumindest nachts. Kommenden Dienstag soll es sogar regnen. 

Freitag, 23. August 2013

Freitag 23.08.2013


Und wieder wurde Schifflein-Wechsle-Dich gespielt. Am Abend hatten wir 8 neue Ankerer in der Bucht. Und alle mussten sich um den großen beschützenden Kat scharen. Ein Charterer war zwischenzeitlich auf ein paar Meter herangekommen und hatte tatsächlich selbst die Einsicht, dass er sich einen anderen Platz suchen könnte. Auf unserer anderen Seite, 10 Meter entfernt. Beim Anker gibt es anscheinend eine neue Technik, die wir immer häufiger beobachten. Der Anker wird in Rückwärtsfahrt hinuntergelassen, irgendwann spannt sich die Kette, das Gas wird weggenommen und das Schiff durch die Kettenspannung nach vorne gezogen. Jetzt eilt der Skipper nach vorne und blickt angestrengt auf die Ankerkette. Nach ausreichendem Blicken schreitet er zurück ins Cockpit und stellt den Motor aus. Ich würde auch gerne so Blicken können, ob der Anker hält. Wo lernt man das?
Auch heute kam eine große Motoryacht mit Russen, wenn auch unter der Flagge Jamaikas. Sie witterten wohl noch die russischen Schwingungen der gestrigen Horde. Da sie keine Landsleute zum Rudeln fanden, verschwanden sie nach einer Stunde.
Zum Abendessen fuhren wir an Land. Ökologisch-dynamisch wurde gerudert, nicht motort. Unser Beiboot ist nicht auf Rudern ausgelegt. Die Befestigung der Ruder ist wacklig, die Ruderblätter ungünstig geformt. Die Ruder könnte man sich sparen.
Bild des Tages: Habanera von der Taverne aus

Donnerstag 22.08.2013


Da habe ich gestern den Mund zu voll genommen. Heute war es vorbei mit der Ruhe. Im Laufe des Vormittags fiel eine Moorings-Flottille ein. Mit einer Steigerung, die Besatzung waren Russen. Diese führten eine völlig neue Variante der Rudelbildung vor. Jedes der 6 Schiffe bemühte sich, seinen Anker auf den der anderen Schiffe zu setzen. Und nicht mehr Kette geben als die Wassertiefe. Klingt verrückt, hat aber einen tieferen Sinn. Auf diese Weise fällt es leichter, alle Schiffe zu einem Knäuel zusammenzubinden. So kann man sich trockenen Fußes auf einem großen Kat zusammenrusseln. Inklusive Gegröle und Russen-Pop. Respekt gebührt den Konstrukteuren und Erbauern der Mooring-Kats. 10 wohlgenährte Russen auf der Hinterkante eines festen Biminis und ihr gemeinsamer Absprung ist ein beeindruckender Beweis für Stabilität. Der Platscher und die Flutwelle waren gewaltig. Unsere stille Hoffnung erfüllte sich. Nach Dezimierung der Schnapsvorräte, Abkühlung und Mittagsschlaf fuhren sie ab. Unglaublich aber wahr, jeder Anker kam ohne Verwicklung hoch. Am rechten Ufer lagen tagsüber dezent zwei große Motoryachten mit Landleine vor Anker.
Am Abend wurden wir durch einen italienischen Segler mit 10-köpfiger Besatzung unterhalten. Zwei Ankerversuche scheiterten, kleiner Anker und zu wenig Kette. Beim dritten Versuch setzten sie den Anker neben uns und zogen sich zur Arion. Die war wenig begeistert und der Kapitän äußerte seine Bedenken. Diese wurden von den Italienern nicht geteilt, sie setzten frohgemut mit dem Beiboot über und besuchten die Taverne. Kaum war es dunkel begann das Schiff an der Arion vorbei aus der Bucht zu treiben. Es dauerte eine Zeit, dann düste ein Teil der Mannschaft herbei. Lästig, dass die Ankerwinsch nicht funktionierte und die Kette per Hand aufgeholt werden musste. Macht nichts, nicht zu viel auf holen, mit über den Grund schleifenden Anker Richtung Ufer und Fertig. Diesmal ließen sie einen Aufpasser zurück. Da der Wind einschlief blieben sie an Ort und Stele liegen.
Bild des Tages: Rudelnde Russen 

Donnerstag, 22. August 2013

Mittwoch 21.08.2013


In der Nacht hat sich tatsächlich ein Kat angeschlichen. Er warf seinen Anker nah am Ufer, oberhalb von uns. Der vormittägliche Winddreher trieb es ihn rasch in Landnähe, weshalb er das Weite suchte. Mit einem Schlag ist der Trubel vorbei. Draußen fahren im Vergleich zu den letzten Tagen kaum mehr Schiffe vorbei. Zu uns kommen keine Tagesankerer und zur Nacht waren wir 4 Segelschiffe und 2 Motorboote. Uns soll es recht sein.
Tagsüber zogen dünne hohe Wolken durch, am Nachmittag einige dicke, tief hängende. Der Wetterbericht kündigte keine durchgreifende Wetteränderung an. Entgegen seiner Vorhersage wurde ist nicht mehr ganz so heiß wie gestern, nur mehr 33°.
In der Desimi Bucht reihen sich drei Campingplätze aneinander. Die Zufahrten sind so steil, dass jeder Campingplatzbetreiber einen Geländewagen hat, um die Wohnwägen der Gäste zu bewegen. Vor allem bei Kleinbootbesitzern (Italiener, was sonst) sind die Campingplätze beliebt, da die Betreiber Unmengen an Bojen ausgelegt haben. 4 Tavernen und in jedem Campingplatz ein kleiner Shop komplettieren das Angebot. 

Mittwoch, 21. August 2013

Dienstag 20.08.2013


Nachdem wir gestern so aktiv waren, ließen wir es heute ruhig angehen. Das Schifflein-Wechsle-Dich-Spiel bot genügend Unterhaltung. Das italienische Motorboot hinter uns wurde von uns natürlich nicht behindert. Die hatten ihren Anker weit weg von uns Richtung Land gesetzt. Lediglich ihre Kette war nahe zu uns gerutscht. Wie üblich, Anker-Einfahren ist die Ausnahme. Die Arion kam uns so nah, dass sie über ihre Gangway an Bord hätten kommen können. Nach Einbruch der Dunkelheit warf die Game, eine San Lorenzo unter englischer Flagge neben uns ihren Anker. Durch die ganzen Aktionen ließen sich deren Gäste nicht beim Abendessen stören. Die Crew hatte alles im Griff.
Bild des Tages: Arion will entern

Montag, 19. August 2013

Montag 19.08.2013


Ab Mitternacht war die Nacht wieder ruhig und kühl. Da wir die letzten Tage ständig über unsere Ankerboje getrieben waren, entschlossen wir uns zu einem Ankerplatzwechsel. Und dem Verzicht auf die Ankerboje. Die Ankerwinsch musste sich mit dem zusätzlichen Gewicht einer Grassode abmühen. Diese platschte ins Wasser, als der Anker über den Beschlag ruckte. Die Rumpfinnenseiten und ich wurden braun gesprenkelt. Diesmal wählten wir die rechte Seite der Bucht. Die war bei unserem ersten Eintreffen belegt gewesen. Auf 15 Meter ließen wir den Anker fallen und gaben 50 m Kette. Das gefiel einem griechischen Motorboot nicht besonders, über dessen Kette wir wohl lagen. Recht hatte er, wie ich bei einem späteren Tauchgang feststellen konnte. Nach erfolgreichem Ankerversenken fuhren wir an Land, Wäsche waschen. Kostet am Campingplatz 4 €. Die sind es allerdings nicht wert, da die amerikanische Trommelwaschmaschine die Wäsche weder sauber noch trocken bekommt. Zurück am Schiff waren wir eingekreist. 8 neue Ankerer lagen um uns herum gruppiert. Dabei haben wir doch extra die linke Buchtseite geräumt. Ein einziger dieser 8 hat seinen Anker richtig eingegraben und viel Kette gegeben. Die meisten anderen haben ihre Anker gerade mal auf den Grund gelassen. Unsere Kette verliert sich im tiefen Blau. Nicht genug damit, zwei weitere Neuankömmlinge quetschten sich zusätzlich neben uns. Einer war im Rahmen der Winddreher mal weniger als 10 Meter von uns entfernt. Wie auf ein Kommando lichteten gegen 17.00 sechs italienische Schiffe den Anker und fuhren nach Norden. Unser aufdringlicher Nachbar nutze diese Gelegenheit und verlegte sich in eine größere Lücke.
Draußen ist wieder reger Schiffsverkehr. 30 Segelboote zählen wir gleichzeitig. Gestern haben wir davon gesprochen, heute fuhr draußen ein gut 50 Meter langer alter Dampfer mit zwei Schornsteinen vorbei, unter englischer Flagge. 

Sonntag, 18. August 2013

Sonntag 18.08.2013


Die Hitze hielt sich lange, erst kurz vor Mitternacht wurde der leichte Wind angenehm kühl. Sehr früh drehte der Wind auf Südost, weshalb einige andere Umankern mussten. Die Holländer wurden ins Bojenfeld getrieben und verzichteten auf weitere Ankerversuche.
Die Windrichtungen hier bleiben mir ein Rätsel. Heute wehte es den ganzen Tag aus Südost. Gegen 17.00 drehte er für wenige Minuten auf Nordwest, weshalb wir etwas Probleme mit der Ankerboje bekamen. Erst spät in der Nacht setzte sich die übliche nächtliche Nordwest-Richtung durch.
Die Schiffsdichte hier ist enorm. Wir beobachten die Durchfahrt zwischen Lefkas und Meganissi nicht ständig, aber alleine beim zufälligen Aufblicken zählen wir am Tag mindestens 20 große (über 20 m) Motoryachten. Zwei haben heute bei uns geankert. Anker im Tiefen geworfen, rückwärts zum Land und Landleine ausgebracht. Der Jetski wurde gewassert und Madam wurde vom Matrosen in langer schwarzer Hose und langärmeligen weißen Hemd spazieren gefahren. Nach einem kleinen gemeinsamen Imbiss auf der Achterplattform wurde eingepackt und abgefahren.
Eine deutsche Motoryacht mit gut über 20 Meter Länge sah aus, als wäre sie zu Zeiten Kaiser Willhelms gewassert worden. Statt den Navigationsaufbauten ein Dampfkamin und das Bild wäre perfekt gewesen. Ein altes kleines italienisches Motorboot hatte an der Bugspitze noch den roten Stern der russischen Marine.
Die große griechische Arion trug einen Windgenerator. Trotzdem dieselte die ganze Nacht der Generator. Aus Sympathie schloss sich eine deutsche 20 Meter Segelyacht, die Verena III aus Cuxhafen dem Geblubbere an. Dafür gingen auf einem Charterschiff mit griechischen Kindern des Nachts die Lichter aus. Deren Ankerlicht hat wohl die Batterie leer gesaugt. Das ist die Strafe, wenn man tagsüber segelt und den Diesel schont.
Bild des Tages: Die blubbernde Arion

Samstag, 17. August 2013

Samstag 17.08.2013


Entgegen der Ankündigung des Wetterberichtes wurde es heute wieder richtig heiß, 38°. Und der angesagte 5er Westwind kam bei uns nicht durch. Dafür blieb tagsüber die Windrichtung konstant aus der Bucht hinaus. Der Schiffswechsel hier ist anhaltend gewaltig. Einmal lagen 20 Schiffe vor Anker. Die meisten davon Chartere, die vor Sonneuntergang wieder verschwanden. Entsprechend abwechslungsreich ist das Unterhaltungsprogramm.
Wegen der erst nahe am Ufer flach werdenden Bucht und dem vielen Seegras werden uns zahlreiche missglückte Ankermanöver vorgeführt. Selten, dass die Anker vom Seegras befreit werden, was dem Eingraben nicht unbedingt förderlich ist. Viele probierens im tiefen Wasser, geben (oder haben) zu wenig Kette und wundern sich, warum sich der Anker nicht eingräbt. Ein Segler direkt neben uns ist solch ein Held. Beim Tauchen sah ich seinen Anker schräg im Sand liegend, am Ende einer längeren Schleifspur. Bei 10 Meter Tiefe hat er vielleicht 20 Meter Kette draußen. Unser Anker ist trotz der vielen Dreher fest eingegraben.
Mitleid hatten wir mit einem Holländer. Schon gestern hatte er mindestens fünfmal versucht, seinen Anker einzugraben. Bei einem kleinen Schiff unter 10 Meter Länge fällt der Anker natürlich nicht so schwer aus. Damit gräbt er sich schlechter ein, vor allem bei krautigem Untergrund. Es half ihm auch nichts, dass er dem ersten ein zweites Ankerchen hinterher warf. Bei diesem musste er die Kette per Hand bedienen. Wie gestern ließ er es irgendwann gut sein, obwohl er samt ausgebrachter Anker in der Bucht spazieren fahren konnte.
Clausi unternahm einen Ausflug an die Nordostspitze von Meganissi. Schöne Buchten, viele Schiffe.
Bild des Tages: Desimi Bucht


Freitag, 16. August 2013

Freitag 16.08.2013


Obwohl das Thermometer knapp unter 30° anzeigte war die Nacht gefühlt nicht zu heiß. Die Windverhältnisse hier in der Bucht sind sehr eigen. Im Lauf des Vormittags frischte der Wind kräftig auf und blies aus der Bucht hinaus aus Nordwest. Außerhalb der Bucht beobachteten wir Schaumkronen aus Nordost kommend. Clausi unterschätzte den Wind und warf die Luftmatratze von Bord. Bis er hinterher springen konnte, war die Luffi fort. Sich immer wieder überschlagend wurden sie ganz schnell aus der Bucht gefegt. Heroisch schnallte sich Clausi die Flossen an und wollte hinterher. Rettung kam in Form eines roten Schlauchbootes, welches zuerst die Luffi, dann Clausi aufsammelte. Nachdem sie sich angeregt auf Englisch unterhalten hatten bemerkten sie zuletzt, dass es auf Deutsch einfacher gegangen wäre. Nach etwas einer Stunde drehte der Wind mit einem Schlag um 180 ° auf Südost. Jetzt wäre die Luffi von alleine zu uns zurück getrieben. Der Winddreher überraschte auch andere. Ein Sonnenschirm wurde in die direkt am Strand gelegene Taverne geblasen und räumte einen Tisch ab. Wie dieser Südostwind zustande kommt ist uns ein Rätsel. Zwischen Lefkas und Meganissi bäst es unverändert von Nord nach Süd und in unsere Bucht mit fast entgegen gesetzter Windrichtung. Am späten Nachmittag drehte der Wind ein letztes Mal, zurück auf Nordwest. Da kam Aufregung in viele Ankerlieger, da sie gerade ihre Anker entsprechend der alten Windrichtung „eingefahren“ hatten und jetzt ins tiefe Wasser getrieben wurden. Einige nahmen dies zum Anlass, die Bucht zu verlassen.
Die Ankerboje konnte ich heute durch entsprechendes Ruderlegen umsteuern, kein Motor musste gestartet werden.
Bild des Tages: Schiffsabschleppdienst


Donnerstag, 15. August 2013

Donnerstag 15.08.2013


Nach einer weiteren ruhigen aber heißen Nacht sind wir freiwillig um 05.45 aufgestanden. Frühstück, Deck abtrocknen, Kabel und Fenderbrett abbauen und Ablegen. Um 07.40 waren wir im Fahrwasser. Als einzige fuhren wir Richtung Süden. Kurz nach 08.00 reihen sich 10 Schiffe auf Richtung Norden, nach Paxos. Wir kommen fast auf die Minute genau an der Brücke an. Weiter durch den Kanal bleiben wir die einzigen nach Süden. Dafür kommt uns ein Schiff nach dem anderen entgegen, die meisten Italiener. An der Ostküste von Lefkas entlang setzt sich dies fort. Einmal passiert uns eine Horde von 10 italienischen Motorbooten. Nach 10.00 frischt der Wind aus Nordost kräftig auf, idealer Segelwind mit 4-5 Bft. schräg von hinten. Auf der Höhe von Nidri nähert sich ein voll besetztes Schlauchboot und wir haben so eine Ahnung. Tatsächlich kennen wir die Insassen. Umgehend werden wir von den weiblichen Familienmitgliedern geentert. Und die eine will gar nicht mehr von Bord und übernimmt das Ruder. Vor unserem Ziel, der Desimi-Bucht wird es richtig tief, über 100 Meter. In der Bucht suchen wir uns ein Plätzchen am rechten Rand und setzen den Anker. Im Vergleich zur Schweinbucht kommen wir uns hier vor wie in Rimini an der Adria. Menschen und Schiffe im Überfluss. Tagsüber ein ständiges Kommen und Gehen an Schiffen. Ein Engländer ankert 30 Meter neben uns, Beklemmung stellt sich ein. Dafür klares Wasser in angenehmer Temperatur. Ruck Zuck wird die Habanera zur Badeinsel mit Sprungbrett umfunktioniert. Gegen Abend dreht der Wind und mit Clausis Motorboot ziehen wir das Schiff an der Ankerboje vorbei. 20 PS haben ausreichend Zugkraft. Am späten Abend werden wir an land abgeholt und wollen Essen gehen. In 2 Tavernen finden wir keinen Platz. Warum wir denn nicht reserviert haben? Tischreservierung in Griechenland??? Das hatten wir noch nie. Es wird wirklich Zeit, dass die italienischen Ferien zu Ende gehen.
Bild des Tages: Desimi Bucht

Mittwoch, 14. August 2013

Mittwoch 14.08.2013


Auch wenn es ruhig war, die Hitze lässt einen kaum schlafen. Wird es in den frühen Morgenstunden endlich kühler, fahren die Fischer los oder kommen zurück, die Müllabfuhr weckt die Hunde auf und der Lieferverkehr beginnt.
Als erstes wird das Deck gereinigt. Eine kleine Einkaufstour folgt. Bei Cosmote ist ein Held an der Kasse, der sich Schritt für Schritt durch die Gebrauchsanweisung arbeitet, was er als nächstes anklicken muss. Und die Rechnung wird lautstark per Nadeldrucker gelöchert. Im dritten Geschäft bekomme ich einen 12 V-Stecker für eine Zigarettenanzünderbuchse und eine solche dazu. Unsere Buchse am Sicherungspaneel ist mit Minuskabeln überfüllt- zudem sieht die ganze Buchse sehr selbstgezimmert aus. Der Pluspol in der Mitte ähnelt mehr einer gewöhnlichen Schraube, als einem Kontakt. Deshalb wird der Stecker des Adapters zum Laptopaufladen immer recht heiß. Jetzt bekommt er einen komplett eigenen Anschluss. Eine nicht mehr gebrauchte Versorgungsleitung (ehemals Radar) wird mit der Buchse versorgt. Schwieriger ist der Adapter. Dessen Stecker ist ganz was Eigenes. Ein solches Kabel habe ich noch nicht gesehen. Eine Ader ist ganz normal, ist aber eingehüllt vom Drahtgeflecht der anderen „Ader“. Über eine Lüsterklemme wird der Adapter mit dem Stecker verbunden und die Sache funktioniert. Das Auto wird aus dem Schattenparkplatz geholt und abgespritzt zur Einkaufstour. Es ist erstaunlich viel los. Morgen ist Mariahimmelfahrt und alle Geschäfte haben zu. Deshalb bekommen wir keine frische Milch mehr. Wie üblich hat es 35°.
Als wir abends bei Thalia saßen, kam eine 5-stöckige Motoryacht aus Malta. Die Gäste wurden mit Privatbus abgeholt und wahrscheinlich zum Privatflugzeug gefahren. 

Dienstag, 13. August 2013

Dienstag 13.08.2013


Schon bevor wir aufgestanden waren, hatten zwei Schiffe die Bucht verlassen, ein dritter folgte, während wir frühstückten. Hoffen wir mal, dass die Bucht so leer ist, wenn wir wieder kommen. Diesmal hatten wir Pech und die Ankerkette lag im Schlamm. Trotz Abbürsten der Kette war das Deck versaut und wurde gleich mit Salzwasser abgespült. Bei der Fahrt zurück sahen wir in der Ferne Delphine. Sie fielen uns auf, weil sie immer wieder aus dem Wasser sprangen und recht spritzten. Drei Turtels zeigten sich, das Wasser war schön glatt, weshalb sie beim Luftholen ins Auge sprangen. Diesmal haben wir genau auf die Uhr geschaut. Um den Anker einzuholen brauchten wir 25 Minuten. 1 ¾  Stunden dauert die Fahrt in die Marina, fast eine ¾ Stunde brauchen wir, bis alles aufgeklart ist (Fender umhängen, Fenderbrett raushängen, Sonnesegel aufspannen, Strom anschließen, usw.). In der Marina war es relativ eng. Drei Plätze waren insgesamt frei. Die Orion ist immer noch da, der Schaden wohl nicht behoben. Die belegen natürlich drei normale Plätze.
Das Radl hatte ein neues Loch und wurde wieder geflickt. Der Besenstiel des Ankerschrubbers wurde mit Sandpapier geglättet. Das Vordeck wurde grob geduscht. Der Wind kam von vorne und das Spritzwasser wäre über das restliche Deck und in die Luken geflossen.
Weiterhin sind viele Italiener im Hafen. Die Schiffe mit der Jugendgruppe belegen viele Plätze. Thalia berichtet, dass letzten Samstag 48 Schiffe einer Regatta im Hafen waren. Bis vor zum Portokali sei alles belegt gewesen.
Und Fidel-Frosch zeigt sich wieder. Das nützen wir natürlich, um die Luken der Bugkammern zu schließen, dass er sich nicht in diesen versteckt.
Bild des Tages: Die Orion

Montag, 12. August 2013

Montag 12.08.2013


Heute wurde das Unterwasserschiff des zweiten Rumpfes gebürstelt. Dabei war ich ständig von einem Schwarm Sardinen umringt. Denen gefiel es im Schatten des Schiffes.
Die Luft war heute so diesig-feucht wie noch nie, gerade, dass wir bis Vonitsa sahen. Durch die Schwüle wurde die Erleichterung nicht ganz so hoher Tagestemperaturen aufgehoben. Nach Einsetzen der Windstille am Abend wurde es richtig drückend.
Nach Sonnenuntergang kam ein Fischer nach dem anderen in die Bucht und legte seine Netze aus. Einer ließ mit großer Lautstärke seinen Radio spielen. Kaum zu glauben, es war normale Musik. 

Sonntag, 11. August 2013

Sonntag 11.08.2013


Ein durchwegs ruhiger Tag mit dem üblichen Gewechsel in der Bucht. Heute waren die Engländer dran, drei kamen neu. Immer noch haben die deutschen Schiffe die Mehrheit, 6 : 4. Am Abend waren viele Rücklichter Richtung Athen zu beobachten, Wochenendrückflutverkehr auf Griechisch. Trotzdem setzte um Mitternacht Griechische Musik ein und hielt durch bis Sonnenaufgang.
Ein Blogleser weiß uns auf einige Erdebeben hin, welche die letzten Tage Griechenland haben wackeln lassen. Eines mit 4,8 in Parga, 40 km von uns entfernt. Wir haben davon nichts mitbekommen. 

Samstag, 10. August 2013

Samstag 10.08.2013


Heute war Italienertag. 5 kamen in die Bucht, einer im Kielwasser des anderen. Alle verschwanden am späten Nachmittag Richtung Vonitsa, sie wollten wohl einen drauf machen. Unverschämt war ein Franzose mit 50 Fuß Schiff. Er musste natürlich auch in das volle Eck legen und trieb dann bis auf 10 Meter mit seinem Heck an einen Deutschen.
Gestern hatte Meteo für heute Nacht Regen angekündigt. Das konnten wir gestern schon nicht glauben. Heute waren Regen und Wolken aus der Vorhersage verschwunden. Im Laufe des Tages bildeten sich über den Bergen im Norden dicke Gewitterwolken, die nach Sonnenuntergang in sich zusammengefallen sind. Was blieb war ein unüblich kräftiger Nordwind. Der nächtlichen Abkühlung hat er gut getan. 

Freitag, 9. August 2013

Freitag 09.09.2013


Selbst Ausschlafen durften wir nicht. unsere zwei französischen Stegnachbarn meinten, recht früh aufbrechen zu müssen. Und das mit einer gewissen Lautstärke.
Brotkaufen und Wasserbunkern waren unsere Aufgaben, die wir vor dem Auslaufen erledigten. Auf der Orion bewegte sich nichts. Die warten wohl, bis sie in die Cleopatra geschleppt werden. Das hätten wir gerne beobachtet. Diesmal tauchten während der Fahrt nur zwei Turtels auf. Bei Sonne, Wind und Wellen vorne waren sie schwer zu entdecken. Die beiden befanden sich fast an der Bordwand.
In der Bucht war es voll, 8 Boote, davon 5 Deutsche. Da hat wohl irgendwer einen Geheimtip ausgeplaudert. Wir ankerten gezwungenermaßen mitten in der Bucht.
Um 23.00 gab es einen Aufreger. Da kam ein Teil in die Bucht, rotes und grünes Positionslicht ewig weit auseinander, dem Anschein nach breiter als wir. Es war der Tri mit dem Flügelrigg aus Preveza. Anscheinend ist es ihnen an der Hafenmauer zu laut geworden. Hier geisterten sie durch das Feld der Ankerlieger, ohne mal mit einem Scneinwerfer die Lage zu peilen. Es haben ja nicht alle so ein helles Ankerlicht wie wir(!!!) Irgendwann nahmen sie Kurs auf unsere Ankerboje, welche ich dann selbst mit dem Scheinwerfer beleuchtete. Nicht dass er einfach einen Bogen darum gemacht hätte. Er bremste ab, um dann möglichst Knapp an der Boje vorbei zu fahren. Schließlich drehten sie ab und ankerten am Buchteingang. Das hätten gleich haben können.
Bild des Tages: Flügelrigger 

Donnerstag, 8. August 2013

Donnerstag 08.08.2013


Um unsere Vorräte aufzufrischen fahren wir heute nach Preveza. Zum Abschied kreisten zwei Pelikane über uns. Der Anker kam sauber hoch, die Kette war lediglich auf einem kurzen Stück etwas schlammig. Dafür haben sich an der Schnur für die Ankerboje auf 50 cm Muscheln angesiedelt. Die Schnur war in ihrem ganzen Umfang von einer weichen Hülle umgeben. An einer Stelle wuchs die Muschel wie ein kleiner Polyp. Alles war weich und ich konnte die Umhüllung mit dem Fingernagel zertrennen. Auf der Fahrt sahen wir fünfmal eine Schildkröte, das dürfte Rekord sein. An einem Fender aus der Bugkammer entdeckten wir eine „Hinterlassenschaft“ von Fidel-Frosch. Damit ist sein Aufenthaltsort zwar bekannt, er selbst aber weiter unauffindbar. Zu voll ist die Bugkammer, um ihn aufspüren zu können. Das Anlegen dauerte etwas länger, weil uns der Wind vom Steg weg trieb. Die Lücke war etwas unförmig, mit der Solarwave hinter uns und einem dicken Motorboot vor uns. Kaum liegen wir in der Lücke, legen 5 Schiffe ab.
Trotz Hitze fuhren wir zum Einkaufen. Straßen und Geschäfte waren so leer wie nie zuvor. Dabei ist es in den Läden sehr angenehm, Dank der Klimaanlage. Das platte Radl wurde geflickt, auch der Marinero jammerte, 4 seiner Räder hätten schon einen Platten, wegen der Dornen der Pflanzen. Einen solchen fand ich im Mantel. Es wäre ja mal eine Idee, das aus dem Teer wachsende Unkraut zu entfernen…
An der Mole lagen wieder zwei große Motorboote. Thalia berichtete, dass die ganze Zeit mindestens ein großes im Hafen war. Eines der jetzigen ist die White Lady. Die kennen wir aus der Cleopatra, das war die mit der verlorenen Schraube. Nicht zu übersehen war die Larinka, ein Trimaran mit Flügelrigg. Nachdem es dunkel geworden war, kam ein weiteres großes Motorboot. Mit einer seltsamen Lichterführung. Bis wir bemerkten, dass es an der Leine des Schleppers hing und von hinten durch das Marina-Motorboot gelenkt wurde. Und es legt genau uns gegenüber an. Die Orion, untergriechischer Flagge. Am Samstag sollen laut Thalia 400 Leute im Rahmen einer Regatta in Preveza einfallen. Was sie dabei stört, die Leute bekommen von der Stadt eine Plakette und könne damit überall billiger essen und einkaufen. Aber noch weiß keiner, um wie viel billiger. Ähnliche Verwirrung herrscht bei der Mehrwertsteuer. Die wurde Anfang August für Lokal wieder gesenkt, von 23 auf 13%. Thalia hat die Erhöhung vor 2 Jahren nicht an die Kundenweiter gegeben. Aber jetzt wird sie von ihren Landsleuten angemacht, warum sie die Preise nicht senkt.
Eigentlich wäre es eine ruhige Nacht gewesen. Wenn nicht um 23.00 irgend so ein Narrischer angefangen hätte, sich als Alleinunterhalter aufzuspielen. Natürlich mit Mikrophon und Verstärker. Er laberte und laberte und scherzte mit seinem Publikum. Ein solches war allerdings nicht zu sehen. Zwischendurch spielte er Musikstücke und störte diese mit seinem Sprechgesang. Wie seinerzeit der Sänger in Sibari war auch er nicht textsicher und füllte die Lücken mit einem launigen HaHaHa. Das hielt er bis 01.00 durch, da verabschiedete er sich von Möwen und Fischen.
Bild des Tages: Das ist der Fischer ohne Auspuff, der uns jede Nacht um 05.00 aus den Federn holt. 

Mittwoch 07.08.2013


Beim gestrigen Hochladen des Bildes für den Block machte ich eine ganz neue Erfahrung. Der Balken, der den Fortschritt anzeigt, lief auf einmal rückwärts. Für ein Bild, verkleinert, brauchte ich 5 Minuten.
Auch heute war in der Bucht wenig Wechsel. Weiterhin überwiegen die deutschen Schiffe. Das Wetter zeigte sich unverändert, heiß bis in die Nacht. Diese war herbstlich angehaucht, zumindest was die Feuchtigkeit betrifft.
Am Abend hatte uns eine Schildkröte besucht, die Nacht war ruhig, Zikaden zirpten, die Frösche an Land quakten, gelegentlich hüpfte ein Fisch. 

Dienstag, 6. August 2013

Dienstag 06.08.2013


Wind und Temperatur hielten sich nicht an die Ankündigung. Plötzlich lebte mittags der Ostwind auf und trieb das Thermometer nach oben. Erst gegen 16.00 versuchte sich der Westwind. Also wieder 30° um 21.00.
Der Wechsel in der Bucht hielt sich in Grenzen, 3 gingen, 3 neue. Eine weitere Verhaltensweise, die sich dabei nicht veränderte. Alle müssen sich bei Kommen oder Abfahren hinter uns zwischen unserem Heck und dem Ufer durchquetschen. Dabei wäre auf der anderen Seite ewig viel Platz. Und alle müssen in unserem Umkreis ankern, das gegenüber liegende Ufer bleibt unbelegt.
Die sternklare Nacht bot viel Unterhaltung. Ein Flugzeug war immer zu sehen, einmal waren es sechs gleichzeitig. 3 Düsenjäger spielten für einige Zeit Fangen. Zusätzlich zeigte sich die ISS, drei Satelliten und zwei Sternschnuppen.
Bild des Tages: Möwenfütterung 

Montag, 5. August 2013

Montag 05.08.2013


Für heute war ein 4er Ostwind angekündigt. Kein Problem an sich für das Ankergeschirr. Die dem üblichen Westwind um 180° entgegengesetzte Windrichtung treibt uns immer über unsere Ankerboje. Das ist schlecht, weil sie sich im Ruder oder der Schraube verfangen könnte. Oder die Ankerkette rutscht über das Schnürl der Ankerboje und zieht diese nach unten. Diesmal hatten wir Glück. Wir hatten so viel Ankerkette draußen, dass wir uns mit dem Heck der Boje gerade auf 10 Meter näherten. Der 4er Wind stellte sich pünktlich um 09.00 ein, für höchstens 10 Minuten. Somit zog es uns nicht weiter zur Boje.
Der Ostwind trieb natürlich die Temperatur in die Höhe. 38° waren es am Nachmittag. Erst um 17.00 setzte der Westwind ein, das reichte nicht für eine Abkühlung. Um 21.00 hatten wir immer noch 30°.  
Montag ist Wechseltag in der Ankerbucht, nicht wie sonst überall der Samstag. Auf einmal waren wir am Vormittag alleine in der Bucht. Nicht lange, dann kamen die ersten neuen, darunter auch viele alte Bekannte. Der letzte schlich sich in der Nacht herein, insgesamt wurden es 7 Neuankömmlinge. 

Sonntag 04.08.2013


Wie schon gestern war in der Bucht ein Kommen und Gehen. Am Abend waren wir 5 deutsche Schiffe, ein Engländer und ein Franzose. Auch hierbei hat sich nichts geändert. Als uns gestern ein Franzose verließ, trieb die obligatorische Plastikflasche in der Bucht.
Fidel-Frosch ist untergetaucht. Weder in einem der vier Köcher noch unter den Sitzbrettern war er zu finden. Ihm hat es wohl nicht gefallen, gestern wieder geblizt-dingst zu werden. Seine Hinterlassenschaft am Köcher könnte allerdings ein altes Geheimnis lösen. Wir hatten die letzten Jahre ja immer gerätselt, welches Wesen jeden Nacht unser Deck verschiss. Es könnte ein Frosch gewesen sein. Bei der Vielzahl der Bröckchen, die ich jeden Morgen entsorgte, müssten es auf jeden Fall mehrere Frösche gewesen sein.
Natürlich war es wieder heiß und der Westwind setzte erst spät ein.
Am Abend gab es Lifemusik aus Vonitsa von der Kircheninsel. Elektrogitarren uns Schlagzeug wurden gestimmt. Als probeweise die ersten Akkorde verschiedener Rock-Klassiker angestimmt wurden, wuchs die Hoffnung in uns. Sie wurde enttäuscht. Andere Instrumente, aber das gleiche Gejaule. Der Stimmumfang des gemischten Duos war bescheiden, der Jammer-Faktor dafür umso größer. Der Mann am Mischpult übertrieb und verstärkte die männliche Stimme ständig bis zur pfeifenden Rückkopplung. So beobachteten wir auch mehr Autos Vonitsa verlassend, als ankommend. 

Samstag, 3. August 2013

Samstag 03.08.2013


Der Alltag ist eingekehrt. Schweinebucht und Ambrakischer Golf sind nicht mehr einsam. Bei uns ist ein Kommen und Gehen, am Abend sind 7 Schiffe vor Anker. Der Verkehr von und nach Vonitsa ist wie gewohnt. Und wieder ist es sehr heiß, 36° werden es am Nachmittag.
In Abhängigkeit von unserer Position in der Bucht ist der Internetzugang mehr oder weniger schnell. Ich darf den Stick immer strahlungstechnisch günstig in die Höhe halten. Bilder gibt es daher nachgereicht.
Nach Sonnenuntergang zeigt sich Fidel-Frosch, nachdem er einige Tage seinen Köcher nicht verlassen hat. Eine desorientierte Libelle, die vor seiner Nase am Boden rum schwirrt, ignoriert er. Vielleicht will er nur mal Luft schnappen.
Bild des Tages: Fidel-Frosch

Freitag, 2. August 2013

Freitag 02.08.2013


Unter der Woche sind die Nächte in Preveza recht ruhig. Hilft aber nichts, wenn die Hitze zu groß ist zum Schlafen.
Angeblich sollte es jetzt im Moment in Vonitsa gewittern. Da wir ringsum nicht eine Wolke entdeckten, zogen wir diese Vorhersage etwas in Zweifel. Frisches Brot kaufen und die Wassertanks füllen war unsere Morgenbeschäftigung. Auf der Fahrt zur Bucht hatten wir leichten Gegenwind. Unglaubliche 8 Schiffe lagen bereits in der Bucht. Unser Platz in der Mitte war frei geblieben. Zwei weitere kamen im Laufe des Tages, ein Engländer ankerte sogar weit vor der Bucht. Anscheinend war es ihm zu voll. Der Ostwind hatte die Temperatur auf 39° getrieben. Der um 14.00 einsetzende Westwind brachte eine Abkühlung auf 34°. Unter 30° fiel das Thermometer erst nach Sonnenuntergang. Herr Schweinehirt schaffte es, uns erneut zu beeindrucken. Wir hörten sein Geplärre während ihrer gesamten Fahrt zurück, erst über den Feldweg, dann die Straße hoch. Er übertönte seinen Motor und das Klappern seines Wagens. 

Donnerstag, 1. August 2013

Donnerstag 01.08.2013


Im Juli gab es einen neuen Rekord an Seitenaufrufen. 60 Klicks pro Tag, nicht schlecht.
Nach dem Aufstehen ärgerten wir uns zunächst, da es windstill war. Pünktlich um 09.00, wie vom Wetterbericht angekündigt, setzte der Ostwind ein und frischte kräftig auf. Wir nutzten den Marinatag für Arbeiten. Waschen, Putzen und zwei Sitzleisten auswechseln, die gebrochen waren. Die 34° waren dabei etwas störend. Am Nachmittag wurde kurz der Lidl besucht, danach das Deck gereinigt. Als wir bei Thalia saßen, zogen dicke Wolken aus Norden auf. Später fielen ein paar Tropfen, kaum der Rede wert. Alles ohne Blitz und Donner. 

Mittwoch 31.07.2013


Es bleibt heiß. Der Westwind springt relativ früh an und sorgt für etwas Frische. Das Unterwasserschiff des zweiten Rumpf wird gekehrt.
Der Wetterbericht sagt für morgen 5er Wind aus Ost und eventuell Gewitter voraus. Da begeben wir uns doch lieber nach Preveza. Um 16.00 brechen wir auf. Zum Abschied aus der Bucht kreist ein Pelikan über uns. Jetzt haben wir alle unsere Tiere komplett. Ab der Kapumrundung haben wir Gegenwind und werden auf fast 4 Knoten abgebremst, bei 1900 U/min mit einer Maschine.
Auf dieser Fahrt ärgerte uns der Autopilot. Immer wieder schaltete er sich ab und ging auf Stand By. Selbst ein Neustart brachte keine Abhilfe. Des Rätsels Lösung, die Taschenlampe hatte sich zwischen die Polster gemogelt. Es ist eine die sich durch Schütteln selbst lädt. Der in ihrem Inneren befindliche Magnet hat den unter den Polstern befindlichen Kompass des Autopiloten verärgert. Taschenlampe weg, Autopilot gesund.
Nach zwei Stunden Fahrt liegen wir in der Marina. Es ist Ferragosta, viele italienische Segler und dicke Motorboote sind angekommen.
Thalia erklärt uns etwas später wieder mal die griechische Welt. Wenn ein Grieche einen Geldschein bekommt, reibt er ihn sich an der Stirn, dadurch bekommt er mehr davon. Deshalb sind die Scheine hier so schmuddelig. Deshalb sitzen die Griechen lieber im Kaffee und warten auf den Geldregen, statt anzupacken.