Die Hitze hielt sich lange, erst kurz vor Mitternacht wurde
der leichte Wind angenehm kühl. Sehr früh drehte der Wind auf Südost, weshalb
einige andere Umankern mussten. Die Holländer wurden ins Bojenfeld getrieben
und verzichteten auf weitere Ankerversuche.
Die Windrichtungen hier bleiben mir ein Rätsel. Heute wehte
es den ganzen Tag aus Südost. Gegen 17.00 drehte
er für wenige Minuten auf Nordwest, weshalb wir etwas Probleme mit der
Ankerboje bekamen. Erst spät in der Nacht setzte sich die übliche nächtliche
Nordwest-Richtung durch.
Die Schiffsdichte hier ist enorm. Wir beobachten die
Durchfahrt zwischen Lefkas und Meganissi nicht ständig, aber alleine beim
zufälligen Aufblicken zählen wir am Tag mindestens 20 große (über 20 m)
Motoryachten. Zwei haben heute bei uns geankert. Anker im Tiefen geworfen,
rückwärts zum Land und Landleine ausgebracht. Der Jetski wurde gewassert und
Madam wurde vom Matrosen in langer schwarzer Hose und langärmeligen weißen Hemd
spazieren gefahren. Nach einem kleinen gemeinsamen Imbiss auf der
Achterplattform wurde eingepackt und abgefahren.
Eine deutsche Motoryacht mit gut über 20 Meter Länge sah
aus, als wäre sie zu Zeiten Kaiser Willhelms gewassert worden. Statt den
Navigationsaufbauten ein Dampfkamin und das Bild wäre perfekt gewesen. Ein
altes kleines italienisches Motorboot hatte an der Bugspitze noch den roten
Stern der russischen Marine.
Die große griechische Arion trug einen Windgenerator.
Trotzdem dieselte die ganze Nacht der Generator. Aus Sympathie schloss sich
eine deutsche 20 Meter Segelyacht, die Verena III aus Cuxhafen dem Geblubbere
an. Dafür gingen auf einem Charterschiff mit griechischen Kindern des Nachts die Lichter aus. Deren Ankerlicht hat wohl die Batterie
leer gesaugt. Das ist die Strafe, wenn man tagsüber segelt und den Diesel
schont.
Bild des Tages: Die blubbernde Arion
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