Mittwoch, 28. August 2013

Dienstag 27.08.2013


Heute wollten wir eigentlich in die Marina zum Wäschewaschen. Thalia hatte was dagegen und entführte uns in ihr Dorf. Mit ihrem kleinen Peugeot, samt kleiner Tochter. Hinzu nahm sie die kürzere Strecke, die alte Straße nach Igoumenitsa. Ich habe so meine Zweifel, ob sie kürzer ist. In Serpentinen führte sie in die Berge und wieder herunter. Dafür kaum Verkehr. Und wir hörten Griechische Musik in einer neuen Qualität. Das gleiche Gedudel, mit doppelter Geschwindigkeit. Geschwindigkeit war für Thalia kein Thema. Ihr kleines Auto schaffte lediglich bergab mit Rückenwind über 100 km/h. Sie machte es durch eine konstante Geschwindigkeit von 90 km/h wett, egal ob über Land oder durch die Ortschaft. Thalia hat es gefallen. Ihr Dorf Agora erscheint nicht als solches. Die Häuser stehen weit verstreut an einem flachen Berghang. Ihre Mutter war völlig überrascht, so viele Leute zu sehen. Nach dem obligaten Begrüßungskaffee (mit Verzögerung wegen eines Stromausfalles) führte uns Thalia zunächst auf den Friedhof und dann zu ihrer Olivenplantage. 20 Minuten steil den Berg hinauf. Auf der übersichtlichen Plantage stehen die Mauern ihres alten Wohnhauses. Ohne Türen, Fenster und Dach, zugewachsen von Efeu. Jeden Winter entfernt sie das Gestrüpp zwischen den Olivenbäumen, jeden Sommer wächst alles wieder zu. Auf dem Rückweg entdeckten wir 10 Meter neben unserem Weg im Unterholz eine riesen Wildsau, gut 2 Meter lang. Die Sau verzog sich und Thalia rief umgehend ihren Onkel an, dass er sich auf die Jagd begeben könne. Wildschweine seien hier sehr begehrt, und die befinde sich praktisch vor der Haustüre. Zurück bei Thalias Mutter wurde Auto gewaschen und ich durfte Wein schneiden. Auf selbst zusammengeschweißter Leiter und mit verrosteter Schere, umschwirrt von Wespen und Hornissen. Auf dem Rückweg bog Thalia zum Acharon ab, einem der griechischen Totenflüsse. Heute kann man ihn mit dem Schlauchboot befahren und sich auf Pferden durch das Wasser tragen lassen. Er ist richtig kalt und entsprechend angenehm war dort die Luft.
Zurück in der Marina versorgten wir als erstes unseren Steg mit den Unmengen an Weintrauben, die uns aufgedrängt worden waren. Da wir von Thalia bereits gefüttert worden waren, fiel heute das Abendessen aus.
Bild des Tages: Weinlese auf Griechisch 

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