Mittwoch, 2. Juni 2021

Mittwoch, 02.06.2021

 Vorbereitungsarbeiten für die Rückfahrt. Auto waschen, dass der Dachträgersack keine Kratzer verursacht. Dachträgermontage. Wassertanks füllen. Lukenabdeckungen fester anknoten. Und das Gepäck zurück vorsortieren. Und der übliche Kleinkram auf der Liste.

Nebenher wird ein 50 Fuß Kat unter rumänischer Flagge ins Wasser geholt.

Am Nachmittag bleibt Zeit für einen Radlausflug zum Flughafenstrand. Drei Segelschiffe kommen während dieser Zeit in den Preveza-Kanal. Ein Fischerboot nimmt die Abkürzung, alle Bojen ignorierend.

Dienstag, 01.06.2021

 Der frisch gestrichene Kat von nebenan geht früh ins Wasser. Das wird wieder von Handlangern erledigt.

Wir fahren nach Lefkas. Ein Gang durch die Fußgängerzone, kaum ein Tourist, aber viele Griechen sind unterwegs. Die meisten mit Maske. Da die Berge in Wolken sind, startet die Radltour in Nidri. Eine Runde hoch nach Englovi und zurück. Bergauf 3 Autobegegnungen, bergab 0. Auch in Nidri ist weiterhin nichts los. Alle Ausflugsboote liegen im Hafen. Für Freitag ist die erste Ausfahrt der Saison angekündigt.

In der Marina weht es kräftig, 5 Bft, in Böen 7. Das bringt anscheinend die Möwen durcheinander. Die ganze Nacht hindurch schreien sie durcheinander.

Ansonsten waren die Nächte immer sehr, sehr ruhig. Keine Musik schallte von Preveza herüber. In 2 Wochen soll wieder alles öffnen.

Montag, 31.05.2021

 Arbeitstag. Die Abklebung der Motorraumlüftung wird erneuert, die metallenen Seeventile geschmiert, ebenso die Radlketten. Les bringt weitere Abdeckungen für die Luken. Deren dauerhafte Befestigung an den Luken nimmt den Rest des Tages in Anspruch. Löcher in die Abdeckungen bohren, Schnürl in der richtigen Länge abschneiden, Abdeckungen festknoten.

Nebenher wird Wäsche gewaschen.

Der Wind weht kräftig, das Wasser von der Bootswäsche 50 m entfernt kommt bei uns an. Nebenan wird Antifouling aufgetragen, direkt auf den dreckigen alten Anstrich. Optisch sieht es natürlich gut aus.

Sonntag, 30 05.2021

 Der Griff in die neu eingeklebte Scheibe wird eingesetzt, die Pante-Ränder mit blauem Klebeband gegen UV-Strahlung geschützt. Aus den anderen Luken wird das Plastik entfernt, welches ein Festkleben des Gummis am Rahmen verhindert hat.

Ein Kite-Versuch wird gestartet. Alle Kites müssen mit. Es ist ja unklar, einer und wenn ja, welcher funktioniert. Bei Aghios Nikolaos stehen doch ein paar Wohnmobile. Fein säuberlich getrennt, auf der einen Straßenseite die Deutschen, auf der anderen die Tschechen. Das größte Wohnmobil, im Linienbusformat, hat ein bulgarisches Nummernschild. Weit ab von den eh´ wenigen Kitern wird er 9 qm Grant aufgebaut. Die Anleitung paßt überhaupt nicht. „Rote Leine links“. Es gibt keine rote Leine…. Auch keine grüne. Nur grau und orange. Auf gut Glück werden die Leinen mit dem Kite verbunden. Die Plastikschläuche an der Bar zum Schutz der Schnüre sind zerbröselt.

Der Start missglückt, es wird ein Russenstart. Mit einer kurzen Schleifeinlage über den Boden. Die anderen haben 12 qm aufgebaut, mich hebt es mit 9 in die Luft. Das mit dem Trimmen/Depowern muss ich mir nochmal anlesen. Zumindest die Landung des Schirms klappt fast unfallfrei.

In der Nacht beginnt es zu tröpfeln. Irgendwann so viel, dass die Luken zugehen.

Samstag, 29.05.2021

 Zunächst wurde die morgendliche Windstille ausgenutzt, um das Kajak auf den Namen Gumpe zu taufen. Bei mehr Wind hätte die Gefahr bestanden, dass der Namenszug (Klebefolie) zusammengeklappt und -geklebt wäre.

Dann wurden die Enden der Gummidichtungen der Luken zusammengeklebt.

Dabei viel mir an einer Luke auf, dass sich die Scheibe bewegte, also nicht klebte. Und diesmal war nicht der Kleber schuld, nicht das Plexiglas, sondern alleine ich. Es hat mich schon gewundert, warum die Scheibe scheinbar am Rand Wellen geschlagen hat. Ich habe beim Einbau vergessen, die Schutzfolie vom Plexiglas abzuziehen. Die Scheibe war somit nur am Schnittrand richtig verklebt. Es war offensichtlich eine Schnellklebeaktion. Die Schnittkanten der Scheibe waren nicht abgerundet und die Klebeflächen nicht angeraut. Also Scheibe rausnehmen, abrunden, anrauen, vom Fett befreien. Dann am Rahmen von der Pante die oberen Flächen wegschneiden. Angeblich klebt Pante gut auf Pante. Das würde das aufwändige Reinigen des Rahmens ersparen.

Da es zu heiß zum Einkleben ist, wird die Arbeit unterbrochen. Kurzer Radelausflug in Palairos, Richtung One-Tree-Bay. Auch hier sind wir die einzigen Touristen. Die ganze Wasserfläche zwischen Festland und den Inseln ist frei von Schiffen. Keine Charterer, keine Flottillen. Hotels, Campingplätze und Ferienwohnungen stehen leer, manche sind beriets zugewachsen. In den Cafes im Ort sitzen nur wenige Griechen.

Zurück ab Vonitsa auf der Autobahn, ohne einem einzigen anderen Auto zu begegnen. Die Scheibe wird eingeklebt, ob es hält, wird sich zeigen…

Freitag, 28.05.2021

 Radltour auf Lefkas. Von Nidri auf den Profitis Ilias. Keine Touristen begegnen uns, und nur ganz wenig Griechen. Auf dem Stück von Karia bis Exanthia sind wir völlig alleine. Ginsterdickicht, Pinien- und Zypressenwälder, in den Tälern und kleinen Hochebenen Weinstöcke und Olivenbäume. Bei der Kirche auf dem Gipfel weht ein kräftiger Wind, trotz Sonne brauchen wir die Jacken. Die gute Sicht entschädigt. Bis Korfu im Norden kann man sehen. Und wieder keine Schiffe auf dem Meer. Wieder schlängelt sich eine Schlange vor uns über die Straße, diesmal eine richtig lange.

In Lefkas-Stadt am Surfer-Strand ist ein einsamer Surfer unterwegs und zieht eine Powerhalse nach der anderen durch die Wellen. Trotz Wellen läßt er das Springen. Kiter sind keine auf dem Wasser, auch nicht in Aghios Nikolaos.

Donnerstag, 27.05.2021

 Ich fahre zunächst ins Marina Büro und bezahle den Kompressor und die Handwerker. Dann kommt die Scheibe dran. Erst wird der Kleber grob abgekratzt, mit Spachtel und Stemmeisen, dann Anschleifen mit 180er Schleifpapier. Scheibe putzen (mit Spüli, nicht mit Azeton!) und fertig. Kurze Beschreibung, Dauer drei Stunden. Es ist zu heiß und die Sonne sticht zu stark zum Einkleben. Daher werden die Polster ausgemessen, dass der Polsterer sie anpassen kann. Die Rückseiten sind wie üblich sehr unregelmäßig. Ungleiche Flächen, ungleiche Winkel. Und die linke Seite ist anders als die rechte. Als nächstes werden die Auflageflächen der Polster an den Vorderkanten abgepaust, dass der Schreiner angeschrägte Holzkeile anfertigen kann. Dass die Polster länger halten, empfahl der Polsterer. Jetzt ist es kühler, hohe Wolken sind vor der Sonne, das Einkleben der scheibe kann starten. Pante in den Rahmen und Scheibe drauf. Die Scheibe ist überraschend klein. Den Spalt zwischen Rahmen und Scheibe muss ich nochmals mit Pante ausfüllen. Der Abfall an Pante fällt dadurch gering aus. Ich dachte mir wohl beim Zuschneiden der Scheibe, dass viel Dichtungsmasse viel Dehnungsspielraum schafft.

Vor der Aktio ankert gerade eine richtige Megayacht. Die All about U2. 2019 in der Türkei gebaut, 50 Meter lang, aus Stahl, 10 Mann Personal, jetzt für den Schnäppchenpreis von 15 Millionen zu haben. Der Eigner braucht Geld für seine nächste Yacht, die soll 60 Meter lang werden.

Mittwoch 26.05.2021

 Die Scheibe in unserer Kabine ausbauen und den zweiten Lattenrost ölen steht an. Die Scheibe ist schnell heraußen. Kaum Kleber haftet an ihr. Der bleibt im Rahmen. Erst wird der Großteil mit Spachtel und Stemmeisen herausgelöst, dann die Reste mit dem Stemmeisen abgekratzt. Jetzt tauchen die Handwerker auf bauen den neuen Kompressor ein. Eigentlich müßte sich der Meister freuen, so viel Platz zur Verfügung zu haben. Einen so leicht zugänglichen Kompressor dürfte er auf den wenigsten Schiffen vorfinden. Schwer hat er es dennoch, da er mit der üblichen Französischen Befestigung und Verschraubung kämpfen muss. Wiederholte ratlose Blicke auf die Sache sind die Folge. Alten Kompressor losschweißen, neuen anschweißen, Kühlgas einfüllen und Probelauf starten. Alles funktioniert. Dauer 2 Stunden. Weiter mit der Scheibe. Die letzten Kleberreste will ich mit Azeton entfernen. Böser Fehler. Die Kleberreste werden schon aufgelöst, dann aber schön dünn über die ganze Fläche verteilt. So war das nicht gedacht. Da hilft nur die grobe Methode. Bürstenaufsatz auf die Bohrmaschine und weg mit dem Kleber.

Schluss mit Arbeiten und auf nach Preveza. Fast keine Autos in der Hauptstraße. Einkauf beim Masoutis, Tanken bei Axxon, 1,25 € pro Liter Diesel. Weil die Radl im Auto sind, werden sie aktiviert und die Strandpromenade abgefahren. Kaum jemand unterwegs. Beim Anlegen im Stadthafen blamieren sich zwei deutsche Schiffe. Einer zeiht die Ankerkette des Nachbarn hoch, der andere trifft nicht in die 30 Meter große Lücke. Die Preveza Marina wird besucht und die bietet eine Überraschung. Alles ist fertiggestellt. Und richtig nobel ist es geworden. Viele Cafes und Bars, um die Schiffe betrachten zu können. Essen bei Thalia, die ausgerechnet heute in ihrem Dorf ist. Eis und dann geht der große Mond auf. Schön anzusehen, nicht zu photographieren.

Dienstag 25.05.2021

 Kaum zu glauben, das Wasser läuft wieder. Da füllen wir doch vorsichtshalber die Tanks. Die Gummidichtungen in den Luken müssen eingeklebt werden. Nach der ersten Luke wird diese Arbeit unterbrochen, wegen der Hitze ohne jedes kühlende Lüftchen. Der Kleber wird schon fest, sobald er die Tube verläßt.

Das Kajak wird ans Wasser getragen und wir besuchen Christian. Der erzählt über die Corona-Zeit hier. In Vonitsa seien alle sehr vorsichtig gewesen. Allerdings habe die Polizei auch unverhältnismäßige Strenge gezeigt und mal von drei alten Damen je 300 € kassiert, weil sie ohne Maske bei Kaffee und Kuchen zusammen gesessen waren. Mit den niedrigen Zahlen in Preveza soll es auch nicht so weit her gewesen sein. Zahlen niedrig, Krankenhaus überfüllt. Sie haben sich eine vorübergehende Sozialversicherungsnummer geholt und sind dann bald geimpft worden. Auf Meganissi wurde ein englisches Paar im Rahmen der Insel-Komplettimpfung gleich mitgeimpft. Aber ohne Dokumentation. Sie haben sich zwar photographiert, beim Stich, aber das zählt nicht. Jetzt müssen sie sich wohl nochmal impfen lassen, um einen Nachweis zu bekommen.