Montag, 28. Juni 2010

28.06.2010 Montag


Heute wird wieder gespachtelt. Es beginnt alles andere als zufrieden stellend. Die Ausbesserung der Löcher gestaltet sich schwierig und für mich wird das Spachteln wohl nie eine favorisierte Arbeit werden. Das Zeug fällt vom Rumpf, es wird von der Palette geblasen, usw. Nebenan wird der alte Rostkahn gesandstrahlt. Auch keine angenehme Beschäftigung bei den Temperaturen. Als am Nachmittag die Sonne von den Wolken eines aufziehenden Gewitters verdeckt wird, fangen wir an zu frösteln. Der Seewind verbläst die Wolken und wir verarbeiten 10 Töpfe.
Bild des Tages: Spachtelmasse anrühren.

27.06.2010 Sonntag


Nachdem gestern Abend im Restaurant nebenan wieder die Musiker ihre Instrumente aufgebaut hatten, nutzten wir die Möglichkeit des Ausweichschlafzimmers. Auf dieser Seite war die Musik kaum zu hören. Den Tag über haben wir wieder Kleinkram erledigt. Wäsche wurde gewaschen. Das Brett für den Bugkorb wurde montiert. Die Anker erhielten weitere Anstriche, ebenso die Holzleisten für die Holzverkleidung der Decke in der Dusche. Und ich wollte mal schnell in der Gästedusche neue Schalter einbauen, da die Schränke gerade leer waren. Es dauerte letztlich 4 Stunden. Schon beim Abschrauben der alten Steckdoseneinheit kamen die Probleme. Die Schrauben waren total verrostet und brachen ab, ich durfte sie rausbohren. Beim Versuch, die daran festgemachten Kabel loszuschrauben musste der Phasenprüfer eine Zacke lassen. Die Kabel des Lichtschalters waren wieder mal so genau bemessen, dass sie in den neuen, etwas tiefer sitzenden nicht mehr passten und verlängert werden mussten. Aber alle Kabelenden waren verlötet!!! Gleich nach den Lötstellen hat der Rost natürlich die Litzen aufgearbeitet. Das Loch in der Wand für die Steckdose wurde mit der Stichsäge erweitert, Löcher zum Befestigen von Steckdose und Lichtschalter gebohrt und diese dann eingebaut. Schrankwände und Böden wieder eingebaut und fertig. Zwischendurch unterhielt uns ein AWAK. Er übte immer wieder den Landeanflug. Nicht im großen Bogen und mit langsamem Sinkflug wie die Chartermaschine, steil nach unten und eng in die Kurve ging es. Ist schon beeindruckend, so ein großes Teil wie einen Steilwandfahrer in der Kurve liegen zu sehen.
Bild des Tages: Der neue Bugkorb. Dass die Schreiner endlich sehen, wozu sie dieses Teil angefertigt haben.

Samstag, 26. Juni 2010

26.06.2010 Samstag


Erst nach 09.00 kriechen wir aus den Federn. Unsere Umgebung hat es gut mit uns gemeint und uns mit größeren Lärmattacken verschont. Kaum ist Gisela weg, sind wir wieder am werkeln. Wäschewaschen und Straße Wässern laufen nebenher. Die zwei Reserveanker brauchen einen Rostschutz. Das bedeutet zweimal Schleifen mit der Topfbürste. Da der erste zu lange ungestrichen rum stand, hat er wieder Rost angesetzt. Der Drittanker wird zunächst mit dem Hochdruckreiniger bearbeitet, um die größten Farb- und Rostbrocken vorab zu entfernen. So fliegen sie mir beim Topfbürsten nicht mehr um die Ohren. Als ich beim Drittanker die Einprägung Made in France unter den Farb- und Rostschichten entdecke kann mich Carola gerade noch davon abhalten, ihn gleich zu entsorgen. Die soweit als möglich blanken Anker werden aufgehängt und gestrichen. Beim vergleich mit einer neuen Topfbürste wird deutlich, dass die alte auf dem Zahnfleisch daherkommt. Sie hat gute Dienste geleistet.
Bild des Tages: Topfbürste alt und neu.

25.06.2010 Freitag


Wir gönnen uns und unserem Gast einen weiteren Ruhetag. Nachdem Lefkas nicht überzeugt hat, fahren wir Richtung Vonitsa. Wir finden zwar keinen Sandstrand, aber einen mit feinem Kies. Sonnenschirme stehen rum und sind anscheinend kostenlos. Auf jeden Fall kommt niemand zum Kassieren. Ruhiges Wasser, kein Wind der einem den Dreck ins Gesicht bläst, welch Unterschied zu gestern. Natürlich sind wir nicht so alleine wie gestern. Aber es sind keine anderen Touristen in der Nähe, nur Griechen. Bei einem Streifzug durch das Gelände schrecke ich eine Schlange auf. Am späten Nachmittag wird es im Schatten erstaunlich kühl und wir fahren zurück. Die letzten Tage funktionierte der Internetzugang der Marina nicht und ich durfte mich mit der langsamen Vodafon Verbindung ärgern. Heute reicht es gerade dazu, den Blog zu aktualisieren, dann steigt das Netz wieder aus. Um Mitternacht brechen wir auf nach Igoumenitsa. Gisela bekommt eine Fahrkarte und wird auf die Fähre geschickt. 07.00 als Ablugzeit von Korfu ist weniger komfortabel. Die Rückfahrt, ebenfalls bei fast Vollmond ist unproblematisch und wir gönnen uns noch ein paar Stunden Schlaf.
Bild des Tages: Badestrand bei Vonitsa.

Freitag, 25. Juni 2010

24.06.2010 Donnerstag


Ruhetag. Wir fahren nach Lefkas zum Baden. Bevor wir starten kommt Les vorbei und liefert 20 kg Harz mit zugehörigem Härter. Dass wir ohne Unterbrechung weiterarbeiten können. Auf dem Weg nach Lefkas hält uns eine alte Griechin an und will mitfahren. Hat die nicht gelernt, dass man nicht zu Fremden ins Auto steigen soll?? Und noch dazu zu Ausländern!!! In Lefkas hole ich zunächst den großen Exzenterschleifer und zugehörige Schleifscheiben ab. Der Strand, den wir uns ausgesucht haben, ist unteroptimal. Kein Schatten, überall Seegras und kaum ebene Flächen zum Liegen. Wir platzieren uns unter einem Baywatch-Turm. Ganz am Ende des Strandes gäbe es Bäume, allerdings muss man dort über Steine ins Wasser und es scheinen im Wasser Felsen versteckt zu sein. Gisela und Carola testen das Wasser. Es ist zu kalt für mich. Später steigen ein paar Kiteschirme auf. Ein Surfer will dazwischen mithalten, sieht aber recht alt aus. Es zieht immer mehr zu und schließlich fallen Tropfen von oben. Wir brechen auf und schauen uns auf dem Rückweg an, wie die Schwimmbrücke wegdreht, um ein paar Schiff durchzulassen.
Bild des Tages: In diesem Loch im Baum wollten ein paar Spatzen nisten. Das Loch ist jetzt zugeklebt, die Spatzen sind sauer.

23.06.2010 Mittwoch


Ich stehe früh auf und fahre nach Lefkas. Leider haben sie keinen Exzenterschleifer vorrätig. Ich darf morgen noch mal vorbeikommen. Beim Einkaufen im anderen Werkzeugladen fängt es wieder heftig zu schütten an. Die Straße steht unter Wasser und ich darf erst einmal warten, bis das abläuft. Schnell zum Interspar und zum Lidl und zurück in die Marina. Hier war es die ganze Zeit trocken. Den Rest des Tages wird geschliffen, mit der alten Maschine, die glücklicherweise durchhält. Allerdings fliegen mir die Schleifscheiben immer schneller vom Teller. Die „richtigen“ Unterseiten sind wieder ein Leckerli zum Schleifen. Am Boden sitzen, über Kopf, den ganzen Dreck ins Gesicht bekommend.
Bild des Tages: 22 Schleifscheiben wurden verschlissen.

Dienstag, 22. Juni 2010

22.06.2010 Dienstag


Die Nacht über ließen wir die Luken zu. Es regnete immer wieder mehr oder weniger heftig. Carola und Gisela fuhren mit dem Marinaschiff nach Preveza und kauften Schleifscheiben. Die blauen, die guten. Leider hielten diese noch schlechter als die anderen. Es ist wohl der Klett der Maschine abgenutzt. Les schaute vorbei während ich am Schleifen war. Er bestätigte unsere Einschätzung, dass wir beim Schleifen der Kontur des Rumpfes folgen und nicht die Vertiefungen ausschleifen sollten. Wir müssten halt die Löcher nochmals spachteln und nochmals schleifen. Aber nicht die Löcher vorher anschleifen. Wenn ich mit dem Schiff fertig sei, könnte ich bei ihm anfangen. Am Nachmittag halte ich ihn auf seinem Heimweg auf und frage nach einer neuen Schleifmaschine. Bosch oder eine italienische, die auch zur Autoreparatur verwendet wird. Aber die müsste sicher erst bestellt werden. Nachdem es vormittags mal kurz geschauert hatte, blieb es tagsüber trocken. Der Wind legte wieder kräftig zu, was einen Surfer ins Wasser lockte. Gegen Abend zogen dunkle Wolken auf. Zum Arbeiten war es angenehm.
Bild des Tages: Geschliffene Spachtelmasse mit unschönen, noch mal zu spachtelnden Vertiefungen.

Montag, 21. Juni 2010

21.06.2010 Montag


Wir fahren zum Einkaufen nach Lefkas. Zuvor schauen wir am Strand vorbei. Ein langer Sandstrand, wenn auch nicht ganz sauber. Nach Westen wird er von einer Habinsel abgedeckt und das Wasser ist ruhiger. Ein einsamer Surfer versucht sich in den Wellen. Gerade als wir losfahren, beginnt es zu regnen. Ich verschwinde im Werkzeugladen, die beiden anderen im Supermarkt. Rechtzeitig, bevor es heftig zu schütten beginnt. Nach einem Besuch beim Interspar und beim Lidl geht es zurück in die Marina. Das neu erworbene Schleifpapier für den Exzenterschleifer wird gleich ausprobiert. 40er Papier schafft einiges weg. Unser erstes Gemix war überhaupt nix. Das zeigt sich jetzt so richtig deutlich. Es war zu flüssig und ist nach unten gelaufen. Jetzt ist oben zu wenig und als ich es glatt schleife kommt an vielen Stellen das GFK raus. Auch das Schleifen lernen wir mit Versuch und Irrtum. Die tieferen Stellen ausschleifen hinterlässt eine unebene Oberfläche. Folge ich mit dem Schleifen den Konturen, bleiben natürlich Löcher und Gräben stehen. Wahrscheinlich ist letzteres sinnvoller. Die Täler müssen wir halt in einem zweiten Durchgang zuspachteln und noch mal drüber schleifen. Das Schleifpapier ist der letzte Scheiß. Nach kurzer Zeit lösen sie sich vom Klett der Maschine und fliegen davon. Ihr Fuselzeug lassen sie im Klett zurück. Kurze Schauer während des Schleifens werden ignoriert. Es ist stürmisch und immer wieder kommt es nass von oben.
Bild des Tages: Strand auf Lefkas.

Sonntag, 20. Juni 2010

20.06.2010 Sonntag


Entgegen dem Wetterbericht blieben wir in der Nacht vom Regen verschont. Trotz Besuch steht heute Spachteln auf dem Programm. Kaum haben wir den ersten Topf angerührt, beginnt es zu schütten. Zum Glück nur kurz. Danach wird gespachtelt was das Zeug hält. Nach einer Zeit des Zuschauens greift auch unser Gast zu Spachtel und Palette. Regenschauer bekommen wir keinen mehr ab, dafür legt der Wind kräftig zu. Teilweise weht es uns die Spachtelmasse davon. Gegen Mittag müssen wir wieder das Sonnensegel aufspannen. Das Harz im Kanister wird immer weniger und die zu spachtelnde Fläche wird nicht kleiner. Praktisch mit dem letzten Tropfen kommen wir ins Ziel. Die rechte Seite des linken Rumpfes ist gespachtelt. Kaum zu glauben. Sind nach Adam Riese 12 Tage weiteres Spachteln für das restliche Schiff. Da kommt Freude auf.
Bild des Tages: Fertig gespachtelte Rumpfhälfte (Es ist das letzte Bild dieser Serie, versprochen).

19. 06.2010 Samstag


Wie die letzten Tage standen wir um 07.00 auf der Matte. Eine Reise nach Kerkyra auf Korfu stand an, um unseren Besuch vom Flughafen abzuholen. Gerade als wir ins Auto einstiegen schleppten die Marinaknechte den Kompressor für das Sandstrahlen neben unser Schiff. Wir hatten ihn nicht bestellt. Wie sich herausstellte, wird die große Fähre neben uns gereinigt. Da hat der Strahler eine Menge Arbeit vor sich. Und das bei der Hitze. In Preveza versuchten wir unser Glück in zwei Werkzeugläden, um Schleifscheiben für Exzenterschleifer und Schleifmaschine zu bekommen. Nur bezüglich letztere waren wir erfolgreich. Die Fahrt nach Norden war schweißtreibend. Da hätten wir gerne unseren alten Opel mit Klimaanlage zurück gehabt. Unterwegs retteten wir eine Schildkröte, die sich beim Überqueren der Straße viel Zeit und zu sehr auf ihren Panzer verließ. In Igoumenitsa kauften wir Tickets für die nächste Fähre in 45 Minuten (17 € für zwei Personen). Die Überfahrt war unspektakulär. Ärgerlich war, dass wir nicht auf das überdachte Oberdeck durften. Die Windrichtung überraschte uns. Wind aus Süd. Das brachte wohl auch den Routenplan einiger Flottillensegler durcheinander. Die mussten mit Motor gegen bolzen. Die Fahrt zog sich länger als erwartet. Gleich am Hafen schnappten wir uns ein Taxi und trafen unseren Gast vor dem Flughafengebäude wartend an. Mit dem gleichen Taxi ging es zurück zum Fährhafen. Auf die nächste Fähre mussten wir 30 Minuten warten. Diesmal verbrachten wir die Zeit an der frischen Luft und wurden auf den neuesten Stand der Dinge in München gebracht. Im gut aufgeheizten Auto traten wir die Rückfahrt an. Nach einem Einkaufsstopp beim Lidl gingen wir zum Essen, da wir ja schon mal auf der Prevezaseite des Ambrakischen Golfs waren. Zurück am Schiff wurde ausgepackt und eingeräumt. Das Schiff war wie das Auto zuvor aufgeheizt, da wir natürlich nichts offen lassen konnten. Ein Blick auf den Wetterbericht verheißt nichts gutes Regen und Schauer für die nächsten 6 Tage. Dabei müssen wir mit dem Glattschleifen des Spachtelauftrages beginnen, da die Spachtelmasse nach 6 Tagen zu hart zum Schleifen wird.
Bild des Tages: Wir wären auch gerne per Segel nach Korfu gefahren.

Freitag, 18. Juni 2010

18.06.2010 Freitag


Nach mückenfreier aber heißer Nacht wurde auch dieser Tag mit Spachteln verbracht. Teilweise unter neu aufgespanntem Sonnensegel. Ich widmete mich der Rumpfunterseite hinter dem Kiel und kam bis zum Saildrive. Auf dem Bild des Tages ist davon nichts zu sehen. Wir haben diese Fläche wie auch die Gesamtfläche des Unterwasserschiffs wie üblich unterschätzt. Mindestens ein weiterer ganzer Tag wird für den Rest draufgehen. 12 Töpfe, 3,6 kg Epoxy, haben wir verbraucht. Nach dem Spachteln werden letzte Vorbereitungen getroffen, um morgen unseren ersten Gast ins Schiff zu lassen.
Mit dem Beantworten von Emails sind wir im Verzug. Wir bitten um Nachsicht.
Das Wetter: Heiß, nur kurze Zeit stärkerer Wind, der fast die Stützen unseres Sonnesegels auf Carola geworfen hätte.
Bild des Tages: „Fortschritt“ des Spachtelauftrags nach drei Tagen.

17.06.2010 Donnerstag


Es dauerte bis nach Mitternacht, dass die Temperatur in einen schlafbaren Bereich sank. Die Freude darüber war von kurzer Dauer. Eine Mücke musste gejagt werden. Die erste Suche verlief ergebnislos. Obwohl sie uns schon angeknabbert hatte, konnte sie den Ranzen nicht voll bekommen. Das war ihr Tod. Um 07.00 weckten uns neue Italiener in der Nachbarschaft mit der doppelten Flex. Den ganzen Tag haben wir Epoxyspachtel aufgetragen. Les kam vorbei und lächelte mitleidig. Aber an unserer Arbeit hatte er nichts Grundlegendes auszusetzen. Er würde mit dünnflüssigerem Epoxyspachtel arbeiten, das ließe sich leichter Schleifen. Wir einigten uns darauf, dass Carola schleift und ich mich in die Bar setze. Anders als gestern arbeiteten wir heute durch. Dazu spannten wir ein Sonnensegel auf. Der Wind war da eher störend. Da er nicht wie üblich im Laufe des Abends abnahm, wurde das Segel später wieder abgebaut.
Bild des Tages: „Fortschritt“ des Spachtelauftrags.

Donnerstag, 17. Juni 2010

16.06.2010 Mittwoch


Da die Nächte zum Schlafen eh zu heiß sind stehen wir etwas früher auf. Erst wird die Straße gewässert, dass wir nicht zu viel Staub schlucken müssen. Nach einiger Vorbereitungsarbeit wird der erste Epoxyspachtel angerührt. Wir haben das Epoxy nicht genügend verdickt und das aufgetragene es läuft kräftig die Bordwand runter. Beim zweiten Durchgang ist die Konsistenz besser zu verarbeiten. Wir müssen so viel Spachtelzusatz reinkippen, dass wir zunächst immer ein zweites Haferl brauchen, bis wir die Harzmenge entsprechend reduziert haben. Als wir die Arbeit beenden müssen, weil die Sonne den Rumpf zu bescheinen beginnt, sind wir in Hinblick auf die Rumpflänge nicht besonders weit gekommen. Für diese Rumpfhälfte werden wir wohl mindestens weitere 4 Tage brauchen. Da sich kaum ein Lufthauch bewegt wird es seht heiß. Zur Abkühlung stecken wir abwechselnd die Füße in einen Eimer mit kaltem Wasser. Das einzige, zu was ich mich noch aufraffe ist, den Drittanker zu Paulos zu schleppen, dass er ihn gerade biegt. Kann er, mit Flamme und nicht heute.
Das Wetter: Noch heißer als gestern. Die 40° Marke im Schiff wird gerissen. Kein Wind zur Kühlung.
Bild des Tages: Angespachtelter Rumpf.

Mittwoch, 16. Juni 2010

15.06.2010 Dienstag


Nach dem Säureausspülen fahren wir nach Vonitsa. Ich will billig tanken und Gas holen. Es ist der wöchentliche Straßenmarkt und alle Supermärkte sind ausverkauft. Keine frische Milch für uns. Und Gas bekommen wir auch keines. Im Herbst haben sie uns die Flasche umgetauscht, heute wollen sie im Supermarkt nicht. Beim Benzin merkt man, dass in Griechenland alles teurer geworden ist. 1,47 € für den Liter bleifrei. Im Schiff wird die Gästekabine endgültig vorbereitet. Bett und Schränke leer räumen, Lattenrost auspacken und zusammenbauen, Matratze auspacken. Und das alles bei 30°. Und dann finden wir im Latterostpaket zwei andere Sachen. Windfangsegel, um eine leichte Brise in eine Luke zu lenken und eine Hängematte. Diese wird gleich ausprobiert, ist aber leider sehr windig. Die ersten Nähte lösen sich bereits nach einmal hineinlegen. Als wir den ganzen Verpackungsmüll wegbringen sehen wir, wie vor dem Marinaladen ein Auto, das Gasflaschen einlädt. Da bringen wir unsere gleich vorbei und der freundliche Mann nimmt sie mit zum Füllen. Damit der Lattenrost im Gästebett nicht verrutscht müssen ein paar Leisten zurechtgesägt, geraspelt und geschliffen werden. Gegen Abend spülen wir von der Außenseite des rechten Rumpfes den Staub ab, um morgen mit dem Spachteln beginnen zu können.
Zwei Dinge sind uns die letzten Tage klar geworden.
1. Wir haben uns einen Schrotthaufen andrehen lassen.
2. Als Folge von 1. werden wir diese Jahr wohl nicht ins Wasser kommen.
Das Wetter: Wieder schwül und heiß. Diesig ohne richtige Wolken.
Bild des Tages: So hatten wir uns das Leben an Bord vorgestellt. Warum sieht die Wirklichkeit nur so anders aus? Jeden Tag wird geschwitzt und gewerkelt.

14.06.2010 Montag


Das Ausspülen der Säure kommt heute erst als zweites. Zunächst wird die Straße gewässert. Wir müssen den morgendlichen Ostwind nutzen. Wenn nachmittags der starke Wind kommt, verbläst es uns den Wasserstrahl. Wie die letzten beiden Tage ist auch heute wieder große Wäsche angesagt. Dazwischen wird Epoxy angerührt für eine weitere Runde im Ankerkasten. Gerade als ich in nämlichen verschwunden bin taucht Les auf. Wir sollen uns zur Materialübergabe um 12.00 bei der Taverne treffen. Mit Trenchcoat, Sonnebrille und ohne Waffen. Nach dem Epoxieren suche ich ihn in der Nachbarmarina auf und erkläre ihm unsere neuen Probleme. Er kommt bald darauf vorbei und sieht sich die neuen Flecken an. Die müssen halt austrocknen. Durch die Hitze der Sonne dehnt sich die Flüssigkeit im Rumpf aus und sucht sich einen Weg nach draußen. Das erscheint dann als dunkler Fleck, den man aufstechen muss, um die Säure raus zulassen, bzw. auszuspülen. Mit Schutzbrille natürlich, da die Säure manchmal unter hohem Druck steht und richtig rausspritzt. Die weißen Ränder um die Löcher sollen wir nicht entfernen. Er hat noch nie Probleme gehabt, wenn er einen so aussehenden Rumpf gespachtelt hat. Es darf halt kein Wasser in den Hohlraum. Er sieht’s wie ich, wenn wir tatsächlich anfangen würden, alles weiße zu entfernen, müssten wir die gesamten oberen Schichten abtragen. Bald darauf ist das Treffen. Wir laden Harz, Härter, Füllstoff und Handwerkszeug in Golfes Kofferraum und Geld in die Tasche von Les. Danach bekomme ich einige Verarbeitungstips. Carola streicht währenddessen wieder Holzbretter. Ich knöpfe mir den alten Deltaanker vor. Er wird mit der Topfbürste vom Rost befreit. Dieser fliegt mir um die Ohren, bzw. die Bein und hinterlässt einige blutende Stellen.
Das Wetter: Es ist schwül-heiss, hohe Wolkenziehen durch und der Nordwind bläst nur kurz, dafür kräftiger als sonst.
Bild des Tages: Verstaubte Extremitäten nach Ankerreinigung.

Sonntag, 13. Juni 2010

13.06.2010 Sonntag

Der Tag beginnt mit dem Ausspülen der Säure aus dem Rumpf. Und dabei finde ich eine weitere tränende Stelle, aus der nach dem Anstechen ebenfalls diese schöne, klebrige, nach Essig riechende Flüssigkeit läuft. Es folgt eine Runde Ankerkastenepoxieren. Weil gerade Holz und Lackiertage sind komme ich auf die Idee, dass wir drei weitere Bretter bräuchten. Sollten wir mal wieder im Wasser sein und uns im Cockpit aufhalten, besteht immer die Gefahr, dass etwas runter fällt. Durch das Gitterholz am Boden finden diese Teile wegen irgendeines komischen Naturgesetzes immer den direkten Weg in einen der drei Wasserabläufe. Provisorisch haben wir die letztes Jahr mit Paperdeckel abgedeckt. Drei lackierte Holzbretter wären eine dauerhaftere Lösung. Also wieder Bugkammer ausräumen, Holz raus, zusägen, raspeln, schleifen. Danach werden die Befestigungsleisten für die Dusche angeschliffen und die erste Schicht Lack aufgetragen. An den Plankenbrettern werden die letzten Epoxytropfnasen weggeschliffen und die Ränder der Löcher abgerundet, durch die Schnüre zur Befestigung an der Leiter laufen sollen.
Das Wetter: Heiß, blauer Himmel, schöner Segelwind aus Nord.

12.06.2010 Samstag

Am Morgen sehe ich mir die Stellen an, die Theo gestern so kritisch beäugt hatte. Als ich mit dem Stemmeisen reinsteche kommt Säure raus. Insgesamt finde ich 5 neue Flecken, die noch ausgespült werden müssen. Es ist zum Davonlaufen. Hilft nix, Hochdruckreiniger raus und draufgehalten. Danach wird der Ankerkasten ein weiteres Mal epoxiert. Und die beiden Plankenbretter erhalten die finale Epoxierung, auf die Zucker gestreut wird, um die Rutschfestigkeit zu gewährleisten. Nicht wegen dem klebrigen Zucker. Der Zucker wird nach dem Aushärten des Harzes ausgewaschen und die zurückbleibenden Vertiefungen ergeben eine schöne Rauheit. Danach will ich das Brett für den Bugkorb montieren. Es passt nicht. Liebe Schreiner, da habt ihr die Vorlage des alten Brettes nicht gut umgesetzt. Mit Lochbohrer erhält das Brett ein großes Loch und dann zwei kleinere für die Schrauben. Dabei fordert das dumme Teil ein Blutopfer. Jetzt muss das blanke Holz natürlich erst wieder versiegelt werden. Hier wollen wir uns auf Lack beschränken. Zur Befestigung der Deckenbretter in der Dusche brauche ich ein paar Trageleisten, die sind natürlich wo? In der Bugkammer. Fender raus, Leinen raus, usw. Holz zurecht sägen, raspeln, schleifen, Bugkammer wieder einräumen. Das reicht für heute und wir gehen nach Preveza auf ein Gyros.

Freitag, 11. Juni 2010

11.06.2010 Freitag


Da wir gerade nichts anderes vorhatten, wurde heute wieder geharzt. Deckenbretter, Plankenbretter und der Ankerkasten. Das war wieder was für die Körperhaltung. Der Ankerkasten ist sinnigerweise in zwei Hälften geteilt, um zwei Ankerketten aufnehmen zu können. Um an die hinteren Bereiche zu gelangen darf ich mit den Füßen voraus hineinkriechen und mich um die Trennwand biegen. Nichts für klaustrophobische Menschen. Carola verteidigt zeitgleich das Schiff gegen eine Invasion von fliegenden Ameisen. Da der Ventilator in unserem Schlafzimmer sich trotz versuchter Reanimation kau mehr bewegt, wird er ausgetauscht. Damit verbunden wird wieder etwas umgeräumt. Les lässt sich immer noch nicht blicken und ich mach mich mit dem Rad auf die Suche nach ihm in den anderen Marinas. Vorher besuche ich die bereits im Spachtelstadium befindliche Oceanis. Theo, unser Glasfibermann, ist da gerade am Werk. Mit Helfer, eine Schiffshälfte in drei Tagen. Das klingt nicht gut. Er schaut sich unsere Rümpfe an und meint, wir müssten noch alle hellen Stellen wegschneiden. Mit dem Messer oder wie auch immer. Das wäre eine uferlose Arbeit. In der hintesten Marina finde ich schließlich Les. Unser Harz ist noch nicht angekommen. Am Montag bekommen wir Harz, das ein anderer Deutscher gerade nicht braucht, weil er nach Deutschland zurück ist. Ich bastle Holzbrettchen, die im Duschschrank den Schrankinhalt daran hindern sollen, bei Schiffsbewegungen von den Einlegböden zu fallen. Das dazu ist natürlich in der Bugkammer. Es ist an die Wand gepresst, weshalb erst Fender uns Seile ausgeräumt werden müssen. Messen, Sägen, Raspeln, Schleifen, Einräumen.
Wetter: Blauer Himmel, heiß, einzig der kräftige Wind macht es erträglich. Wir haben quasi eine Fußbodenheizung. Das reine Laminat (ohne Sandwich) des Unterwasserschiffes heizt sich durch die Sonne selbst und die Reflexion des Schotterbodens gewaltig auf. Möglichst viele Lukenwerden mit Moskitonetzen versehen. Da der Wind nächtens abflaut, fällt die Abkühlung eher gering aus. Um 22.00 haben wir 27°.
Bild des Tages: Ankerkasten epoxieren.

Donnerstag, 10. Juni 2010

10.06.2010 Donnerstag


Um es vorwegzunehmen, Les hat uns auch heute versetzt. Aber diesmal wollten wir nicht untätig auf ihn warten. Wir sind nach Preveza, unsere Vorräte aufstocken. Zurück in der Marina habe ich erst mal das Ankerzeug zur Seite geräumt, dass wir wieder mit dem Golf unter dem Schiff parken können. Als nächstes kam weitere Elektrik in der Dusche an die Reihe. Um einen Schalter und eine Steckdose einzubauen musste erst das bisherige Loch vergrößert werden. Dabei war eine alte, abgebrochene französische Schraube mit der Stichsäge zu umkurven. Das 220 V Kabel wurde etwas zurückgestutzt, da die Enden zwar französisch verlötet, die offenen Kabel leider gequetscht und angeschnitten waren. Danach lief der Einbau fast problemlos. Den Schalter für Log und Lot hatte ich ja bereits früher angeschlossen gehabt und lediglich für die Epoxierung entfernt. Später besichtigen wir eine Oceanis, die ebenfalls Osmose geschädigt ist und uns schon früher auf dem Sandstrahlplatz aufgefallen ist. Oceanis ist übrigens auch eine französische Marke… Der Rumpf wurde bereits teilweise gespachtelt. So wie es aussieht, folgt auf das Spachteln einiges an Schleifarbeit. Wir haben erneut einen neuen Nachbarn bekommen, ein Motorboot aus Malta. Der Kranführer hat uns dabei mit den großen schwarzen Reifen einige Fahrer ins Schiff gemacht.
Bild des Tages: Hier noch ohne Kontakt

Mittwoch, 9. Juni 2010

09.06.2010 Mittwoch


Ein heißer Tag kündigt sich an, weshalb wir als erstes die staubige Straße wässern, bevor der Wind auf Nord dreht und der Wasserstrahl nicht mehr bis zur anderen Straßenseite reicht. Die Elektroarbeiten in der Dusche werden fortgesetzt und die Türen der Duschen von Epoxytropfen an der Innenseite befreit. Exzenterschleifer und Dreiecksschleifer liefern keine befriedigende Ergebnisse. Mit der ordinären Eisenfeile geht es am besten. Danach brauchen die Türen natürlich noch einen Lackanstrich, um die Schleifschäden auszubessern. Der Ventilator in unserem Schlafzimmer wird reanimiert und der uralte Außenborder etwas geschmiert. Les versetzt uns offensichtlich. Zum Abschluss des Tages noch ein Leckerli. Antifouling (zwei Schichten), Teer und drei weitere Schichten von der Unterkante der Ruderblätter kratzen. Mal liegend, mal kniend, mit Raspel und Kratzer. Das einzig positive ist die eher geringe Fläche. Wetter wie gehabt, blauer Himmel, guter Segelwind.
Bild des Tages: Französische Verkabelung. Blau auf braun, braun ohne alles…

Dienstag, 8. Juni 2010

08.06.2010 Dienstag


Wir läuten eine weitere Runde Epoxystreichen ein. Irgendwie wird heute das Harz nicht trocken, weshalb wir keinen zweiten Anstrich auflegen können. Wir bekommen wieder neue Nachbarn, eine alte verrostete kleine Fähre wird neben uns abgestellt. Die Dusche wird eingerichtet, wobei mich Hirnfrei-Franzmanns Verkabelung wieder den letzten Nerv kostet.
Bild des Tages: Verrostete Fähre wird eingeparkt

07.06.2010 Montag

In der Nacht fielen schließlich einige Tropfen. Wir blieben geduldig und wurden belohnt. Es wurde nie so heftig, dass sich das Schließen der Luken gelohnt hätte. Schon vor dem Frühstück schicke ich eine Mail an Les, ob wir nicht inzwischen genug gewässert haben. Prompt kommt die Antwort, dass er vorbeischaut um die Feuchtigkeit zu messen. Da er eh in eine benachbarte Marina gefahren kommt, suche ich ihn mit dem Rad und bekomme vorab die Info, dass jetzt genug gewässert ist. Und wie soll ich die ohne Hochdruckreinigen entstehende Leere meines Tages ausfüllen?? Der Ankerkasten wird komplett geleert. Noch während ich den Ankerkasten reinige kommt Les vorbei und beginnt mit der Feuchtigkeitsmessung. Es könnte schlimmer sein. Die Außenseiten seien trocken, innen müssten wir noch etwas warten. Am Mittwoch komme er nochmals vorbei und habe dann das Material zum Spachteln. Wie das gehe zeige er uns ein bisschen. Die Dusche erhält einen zweiten Anstrich. Heute wurde zudem der nächtliche Sommer eingeläutet. Die Bettdecken wurden eingemottet, ab sofort müssen uns die Bettlaken alleine reichen. Das Wetter war genial. Wie die letzten Tage wehte ein kräftiger Wind, der die Hitze erträglich machte. In solchen Momenten bereue ich, mein Surfzeug als Platzgründen nicht an Bord zu haben. Es sind ja bald Ferien, vielleicht kommt Clausi gut ausgerüstet vorbei.

Montag, 7. Juni 2010

06.06.2010 Sonntag


Tag des Hochdruckreinigers. Dieses kleine Teil für 70 € war eine der sinnvollsten Anschaffungen bislang. Was habe ich nicht über andere Segler gelästert, die mit Hochdruckreiniger ihr Schiff putzten. Dabei ist es wirklich genial. Nachdem uns der Wetterbericht weiter im Stich lies und es auch die ganze Nacht nicht regnete, war eine Deckreinigung mehr als überfällig. Und was mit Hochdruck nicht alles weg ging. Ich musste zwar den Strahl recht langsam über Deck führen, aber dafür war die Wirkung beeindruckend. Zur Rutschfestigkeit hat unser Deck an vielen Stellen eine angeraute Oberfläche. Mit Bürste oder Wischmob haben wir diese Bereiche nicht sauber bekommen. Franzmann hat uns seinerzeit dazu einen tollen Tip gegeben. Wir sollten 10 Freunde einladen, Zahnbürsten verteilen und alle putzen lasse. Dies war wohl kein Witz, da wir seine alten Zahnbüsten gefunden haben, deren Zustand auf bereits erfolgten Einsatz in Franzmanns Sinne schließen ließ. Freunde von Franzmann haben wir bislang keine gefunden…
Carola streicht währenddessen Wand und Decke in der Dusche. In unnötigem Spareifer haben wir seinerzeit dem Topcoat keine weiße Farbe zugegeben. Natürlich reicht ein Anstrich alleine nicht zum Abdecken. Da Farbe übrig ist, erhält der Anker einen Teilanstrich, dass man ihn am Grund besser erkennen kann, sollten wir mal in die Verlegenheit kommen, im Wasser zu sein, und ankern zu müssen. Den Anker und die Ankerkette aus dem Ankerkasten zu holen ist Teil eines längerfristigen Vorhabens. Wenn wir die Bretter und Türen nochmals mit Epoxy streichen, wird immer etwas Epoxy übrig bleiben, mit dem wir den Ankerkasten ausstreichen wollen. Als letztes wird das Beiboot runtergelassen und von Sand und Staub gereinigt.
Bild des Tages: Gestrichener Anker

05.06.2010 Samstag


Der angekündigte Regen für die Nacht war ausgeblieben. Dafür hat uns um 05.00 eine Mücke besucht. Sie hat es nicht überlebt. Und wieder überraschen uns die Marinajungs mit einer neuen Weckmethode. Einen Pressluftbohrhammer hatten wir noch nicht. Gestern haben sie einige Betonplatten in unserer Nähe abgeladen, die sie jetzt kaputt machen. Da aus Osten dunkle Wolken heran ziehen, bereiten wir uns auf einen Tag im Schiff vor. Das Unterwasserschiff wird trotzdem gewässert. Carola backt Brot, ich spiele am Computer. Der Wetterbericht und das Wolkenbild geben keinen Tropfen Regen her. Daher wird wieder geschliffen. An den ehemaligen Unterseiten der Bretter und Türen sind natürlich dicke Tropfen und Überstände entstanden, die weg müssen. Ich hatte das Schleifzeug schon weggeräumt, da entdecke ich die zwei Plankenbretter. Weiter schleifen. Carola räumt inzwischen die Schränke in der Dusche neu ein.
Durch unsere Wasserspiele haben wir neue Nachbarn bekommen. Dass ich unter dem Schiff nicht immer in einem See stehen muss, habe ich einen Ablaufkanal gegraben und einen Auffangsee. In diesem hat sich ein erster Frosch angesiedelt.
Bild des Tages: Neuer Nachbar

Samstag, 5. Juni 2010

04.06.2010 Freitag


Gestern Schleifen, heute Streichen. Ohne die Wochentagangaben im Blog würden wir völlig den Überblick verlieren. Ob Feiertag, Wochenenden oder Werktag ist, wir werkeln ständig vor uns hin. Dusche und Bretter werden mit einer weiteren Epoxyschicht versehen. Und da uns die Schleiferei nicht überzeugt hat, sowohl durch den Arbeitsaufwand, als auch vom Ergebnis her, haben wir beschlossen, zwei Anstriche hintereinander, nass in nass zu versuchen. Im Gegensatz zum letzten Jahr wird das Epoxy viel schneller fest, weshalb uns bei jedem Durchgang einiges übrig bleibt. Unser Vorrat an Pinseln und abgeschnittenen Wasserflaschen (sozusagen Farbbecher) schwindet rasch. Kein Pinsel ist wirklich zufrieden stellend. Bei den meisten bleiben die Borsten auf der Strecke, bzw. im Harz stecken. Während Carola noch streicht greife ich wieder mal zur Flex. Unser uralter Außenborder soll auf den Secondhandmarkt. Dazu muss zunächst das wahrscheinlich ebenso alte, verrostete Schloss weg. Es ist unglaublich, wie hartnäckig so ein Teil sein kann. Weil die Flex gerade zur Hand ist, muss ein abgebrochener, verrosteter Schäkel dran glauben. Der hing an einer Ruckdämpferfeder, die wir im Müll gefunden haben. Der ist noch mal hartnäckiger als das Schloss, aber ebenfalls ohne Chance. Da für die nächsten Tage Schauer angekündigt sind, statten wir heute unserer Wirten in Preveza einen Besuch ab. Es ist so gut wie nichts los. Die Touristen trauen sich offensichtlich nicht nach Griechenland.
Bild des Tages: Geknacktes Außenborderschloss.

Donnerstag, 3. Juni 2010

03.06.2010 Donnerstag


Gestern war Streichen, heute ist Schleifen. Carola schließt sich in der Dusche Luftdicht ein, ich bearbeite einzelne Bretter und Türen im Freien. Die Ergebnisse sind nicht überzeugend. Viel Arbeit und Dreck für weiterhin unebene Oberflächen. Um auch die Flächen in den Tälern des aufgetragenen Epoxy zu erreichen müsste man praktisch das ganze Epoxy runterschleifen. Aber angeblich muss man anschleifen, um eine Haftung zwischen den Schichten zu erreichen. Und außerdem sehen die unebenen Oberflächen unschön aus. Nach dem Schleifen kommt das Putzen. Carola per Handarbeite, ich entdecke eine einfachere Methode. Hochdruckreiniger auf die Bretter halten, alles ist staubfrei. Nebenbei wird wie üblich das Unterwasserschiff gewässert. Nebenan räumen die Marinajungs den Müll weg, der bei den Reparaturen an unseren bisherigen Nachbarn zurückgeblieben ist. Nur unseren Schrotthaufen will keiner. Da der Tag noch nicht um ist, wird die neue Druckwasserpumpe eingebaut. Abgesehen von der Notwendigkeit, massig Werkzeug (unter anderem Bohrmaschine und Staubsauger) raus und wieder einzuräumen, läuft es ganz gut.
Bild des Tages: Neue Druckwasserpumpe. Und wieder haben wir ein französisches Teil durch ein funktionierendes ersetzt.

02.06.2010 Mittwoch


Ein neues Projekt steht an. Wir arbeiten wieder mit Epoxyharz. Einige Bretter und die Wände der Dusche gehören gestrichen. Wir teilen uns das angerührte Epoxy und ich experimentiere mit Thixo. Das Herz wird dadurch tatsächlich zähflüssiger, leider auch etwas weiß-trübe. Carola verzweifelt an den Türen, das Epoxy verhält sich wie Quecksilber und verteilt sich einfach nicht gleichmäßig über das Holz. Gleiches bei den Wänden in der Dusche. Da wir einen großen Eimer Epoxyharz in einen kleineren umfüllen konnten, ist Platz auf dem ehemaligen Bett im Elektroraum frei geworden. Es werden wieder Kisten umgepackt. Das Gästebett ist fast schon bezugsfertig. Den Rest des Tages verbringen wir mit bangem Warten. Wird das Harz trocken, bevor es zu regnen beginnt? Die umherziehenden Wolken verheißen nichts Gutes. Letztlich bleibt es trocken und das Harz ist nach einigen Stunden fest.
Bild des Tages: Gästebett

Mittwoch, 2. Juni 2010

01.06.2010 Dienstag


Wie vom Wetterbericht angekündigt werden wir um 08.00 vom Tröpfeln geweckt. Mehr wird daraus den ganzen Tag über nichts. Da wir mit mehr gerechnet hatten, hatten wir eine Einkaufsfahrt nach Lefkas geplant. Einen neuen Kompass finden wir nirgends, aber eine neue Pumpe. Im Werkzeugladen ist schleifpapiermäßig Flaute. Dafür finden wir im neu entdeckten Spar viele aus Deutschland bekannte Dinge. Wir haben jetzt tatsächlich Frischmilch aus rot-weiß-rotem „Alpiland“. Während unserer Abwesenheit haben wir einen neuen Nachbarn bekommen. Diesmal wieder ein kleines Fährschiff. Wir führen erstmal die zweite tägliche Wässerung durch. Eine feuchte Angelegenheit, da der starke Wind den Wasserstaub weiträumig verteilt. Als nächstes werden die Holzbretter für die vielleicht mal benötigte Gangway an der richtigen Stelle mit Löchern versehen und glatt geschliffen.
Bild des Tages: Bald werden wir als einzige an Land stehen.

Dienstag, 1. Juni 2010

31.05.2010 Montag

Entgegen allen Wetterberichten hat es Mitten in der Nacht zu tröpfeln begonnen. Es hörte zwischendurch immer wieder auf und war nicht so stark, dass wir die Fenster schließen mussten. Das war gut so, denn es wäre sonst zu heiß zum Schlafen gewesen. Wie gestern angekündigt, wird heute die Druckwasserpumpe untersucht. Wasser ablassen, Schlauchverbindungen und Kabel lösen. Das Teil ist erst 14 Jahre alt. In der Werkstatt sind weitere Pumpen aufbewahrt, die ich hoffnungsvoll hervorhole. Es sind auch 10 Ersatzteile dabei, mit denen man die Pumpleistung von 2 auf 1 bar ändern kann. Franzmann hat natürlich auf 1 bar reduziert, zum Wassersparen. Ein Blick in das Innenleben der alten und auch der Reservepumpe macht alle Hoffnung zunichte. Alles im Inneren korrodiert. Eine Ersatzpumpe ist eine ebenfalls bereits korrodierte Ölpumpe. Die letzte ist tatsächlich eine Wasserpumpe und sieht praktisch unbenutzt aus. Also wird sie eingebaut. Allerdings nicht mehr an alter Stelle. Deshalb brauche ich neue, längere Schläuche. Da kaufe ich gleich Motoröl mit. 2 Kanister für 44 €. Das Original Volvoöl würde 70 € pro Kanister kosten. Die Pumpe wird eingebaut und ausprobiert. Leider ist es kein Automatikmodell, das sich bei einem bestimmten Druck abschaltet. Sie läuft und läuft und ist somit nicht für unsere Zwecke geeignet.