Montag, 31. Mai 2010

30.05.2010 Sonntag


Wir können es kaum glauben, keiner stört unser Ausschlafen. Nach dem ersten Wässern wid-met sich Carola Flecken im Unterwasserschiff, die mit dem Stemmeisen nicht zu öffnen wa-ren. Mit dem Hochdruckreiniger aus nächster Nähe draufgehalten und einige Flecken gegen auf, bzw. das GFK nach. Ich spiele mit dem Computer, was wieder ausartet. Auf dem jetzt aktiven Laptop ist der Scanner nicht installiert. CD suchen, dreimal erfolglos installieren, usw. Für weitere Arbeiten ist das Wetter nicht passend. Es ist schwül, diesig und heiß. Ich will mal schnell ausmessen, ob die im Katalog angebotenen Wassererhitzer auf den Platz un-seres alten Modells passen. Dabei entdecke ich neues Wasser im Motorraum. Zunächst sieht es aus, als würde es aus dem Ruderschaft kommen, was sehr übel wäre. Dann sehe ich es von weiter oben tropfen. Ursache ist die undichte Druckwasserpumpe. Warum kann es nicht die auf der anderen Seite sein, die wäre leichter zugänglich. Die Arbeit für den morgigen Tag ist somit gefunden, wir können den Tag zufrieden ausklingen lassen.
Bild des Tages: Undichte Druckwasserpumpe

Sonntag, 30. Mai 2010

29.05.2010 Samstag



Um 02.30 wurden wir vom Summen einer Mücke geweckt. Freundlicherweise hatte sie sich über Carolas Kopfkissen zu verstecken versucht. Nach ihrem raschen Tod entdecken wir eine zweite genau über meinem Kopfkissen. Pech für sie. Pech für uns, dass eine Stunde später eine dritte Mücke auftauchte. Sie war besser im Versteckspiel, aber nicht gut genug. Am Morgen erlegte ich eine vierte Mücke, die am Moskitonetz zu unserem Schlafzimmer hing. Im Laufe des nächsten Tages fanden wir den Grund für die Mückeninvasion. Wir hatten die Luke der Dusche offen gelassen.
Nach der ersten Rumpfwässerung sticht Carola weiter Löcher ins Unterwasserschiff und ich schleife an den Ruderblättern. Mit viel Wut über den hinrfreien Franzmann. Wieso spachtelt man eine Gips ähnliche Substanz auf ein Ruderblatt, wobei zwischen dem Gips und dem Ru-derblatt keinerlei Haftung eingegangen wird? Wahrscheinlich hatte er keinen Zusatz, um sein Polyesterharz zum Spachteln zu verdicken und hat einfach brasilianischen Straßenstaub ge-nommen. Anstatt die bröselige Masse zu entfernen und eine passende aufzutragen werden Schicht um Schicht Harz und Farbe aufgetragen, um zu verhindern, dass sich der Gips vom Ruderblatt löst. Fünf (!) verschiedene Substanzen hat er über den Gips gestrichen, dann die Teergrundierung, den Teer und zwei Schichten Antifouling. Was mich am meisten ärgert ist, dass er damit durchgekommen ist. Wir hätten in naher Zukunft sicher die Farbe von den Ru-derblättern verloren. Die Hüllen hätten sich wie ein Handschuh mit dem Gips als Rutschflä-che vom Ruderblatt verabschiedet. Wenn wir es überhaupt auf die Schnelle bemerkt hätten, hätten wir keinesfalls gewusst, warum uns das passiert wäre.
Nebenbei wird das Fischerboot neben uns gewassert. Jetzt stehen wir ganz alleine n einem Haufen Müll, den die ehemaligen Nachbarn zurückließen.
Am Abend gönnen wir uns wieder einen Ausflug nach Preveza auf ein Gyros. Thalia erzählt, dass das Geschäft immer noch äußerst schlecht laufe.
Bilder des Tages: Ruderblatt vor und nach dem Schleifen (Stacheldrahtmuster inklusive).

Freitag, 28. Mai 2010

28.05.2010 Freitag


Die erste Wässerung erfolgte heute mit dem gewöhnlichen Gartenschlauch. Den Hochdruckreiniger sparten wir uns, da wir nach Preveza wollten. Wir standen wie viele andere bereits vor dem Bus, als wir zu den Wasserplätzen gerufen wurden. Heute wurden wir mit dem Motorboot übergesetzt. Vom Marinachef persönlich. Das Einkaufen war nicht sonderlich erfolgreich. Nicht eines der gesuchten Werkzeuge haben wir gefunden, und auch die Äpfel beim Obsthändler waren nichts. Brot und Milch, mehr kam nicht in den Rucksack. Es stand nicht auf der Liste, aber ich habe einen Stecker für das Elektrokabel bekommen, mit dem wir unsere Maschinen per Marinasteckdose betrieben. Nach der Überfahrt zurück in die Marina wurde als erstes an den Ruderblättern weiter geschliffen. Die Windrichtung war günstig, der Dreck wurde tatsächlich mal weg geblasen. Später wurde mit Hochdruck nachgewässert. Beim Austausch der Stecker am Stromkabel wieder ein Hammer. Eigentlich habe ich ja damit gerechnet, es aber dann tatsächlich zu sehen ist doch erschütternd. Hat der Franzmann tatsächlich ein zweiadriges Kabel verwendet. Der französische Erdungszapfen im Stecker, der vielen unserer Geräte im Weg war, hatte somit nie einen Sinn. Der Rest des Tages vergeht mit Schleifen und Wässern.
Post haben wir auch bekommen. Natürlich vom Finanzamt. Und man glaube es kaum, auch von der Werft unseres Kats. Schreiben auf Deutsch oder Englisch blieben unbeantwortet. Der mit Hilfe einer Kollegin auf Französisch verfasste Brief war ihnen tatsächlich einer Antwort wert. Halt auch auf Französisch.
Bild des Tages: Rümpfe wässern
27.05.2010 Donnerstag
Nach der ersten Wässerung versuchen wir, das Aufstechen des Rumpfes zu technisieren. Kein Bohraufsatz, keine Maschine liefert ei befriedigendes Ergebnis. Bleibt die Handarbeit. Bei 100 hört Carola auf zu zählen. Dafür wird jedes Loch von einem Fluch in Richtung Cortes begleitet. Vielleicht sollten wir einfach mit einer Schrotflinte auf den Rumpf schießen. Ich probiere an den Ruderblättern eine weitere Maschine aus. Mit dem Exzenterschleifer geht am meisten weg und der Schaden am Ruderblatt ist vertretbar.
Bild des Tages: Lüftungslöcher im Rumpf

Donnerstag, 27. Mai 2010

27.05.2010 Donnerstag


Nach der ersten Wässerung versuchen wir, das Aufstechen des Rumpfes zu technisieren. Kein Bohraufsatz, keine Maschine liefert ei befriedigendes Ergebnis. Bleibt die Handarbeit. Bei 100 hört Carola auf zu zählen. Dafür wird jedes Loch von einem Fluch in Richtung Cortes begleitet. Vielleicht sollten wir einfach mit einer Schrotflinte auf den Rumpf schießen. Ich probiere an den Ruderblättern eine weitere Maschine aus. Mit dem Exzenterschleifer geht am meisten weg und der Schaden am Ruderblatt ist vertretbar.
Bild des Tages: Lüftungslöcher im Rumpf

26.05.2010 Mittwoch


Zwischen den drei täglichen Wässerungen der Rümpfe beschäftige ich mich mit dem Entfernen der unzähligen Schichten auf dem Ruderblatt und Carola sticht mit dem Stemmeisen in den Rumpf, um dem eingedrungenen Wasser einen Ausweg zu schaffen. Les steht auf einmal da und zieht ein Zaubergerät aus der Tasche. Er misst damit die Feuchtigkeit in den Rümpfen. 5 sollte der Wert sein, 20 ist er. Was das genau bedeutet erklärt er uns nicht, seine Mine ist sehr skeptisch, Wir sollen weiter das Schiff duschen. Zwischendurch fiel mir auf, dass in der Dusche an einer Handbilgepumpe eine Schlauchschelle gebrochen ist. Beunruhigt mich zunächst nicht, da der Schlauch mit zwei weiteren Schlauchschellen befestigt ist. Bei genauerem Hinsehen stellt sich heraus, dass die gebrochene Schlauchschelle einen Stutzen festhalten sollte. Der lässt sich jetzt einfach aus der Pumpe ziehen. Auf der anderen Seite der Pumpe das Gleiche. An der Pumpe im Motorraum fehlen die zwei Schlauchschellen für den Stutzen komplett. Schön, dass wir diese Pumpen an land sicher nicht brauchten.
Bild des Tages: Unser Nachbar streicht akrobatisch

Mittwoch, 26. Mai 2010

25.05.2010 Dienstag

Der Tag beginnt wie der letzte mit Wasserspielen. Danach ist undichte Luke des Gästebades fällig. Inzwischen eine unserer leichtesten Übungen. Von uns, mit frischem Sikaflex ohne Primer eingeklebte Scheiben. Die Spachtel schneidet durch das Sika wie durch Butter, ein leichter Druck mit dem kleinen Finger auf die Scheibe und sie fällt aus dem Rahmen. Die Hauptmasse des Sika wird mit dem Stemmeisen rausgelöst, der Rest per Bürstenaufsatz mit Bohrmaschine entfernt. Von der Scheibe löst sich das Sika ebenfalls problemlos. Die innere Scheibenkante wird rund geraspelt, die zu primernden Flächen mit Sandpapier angeraut. Das alles ist Ruck Zuck erledigt. Als könnte er unsere Gedanken lesen, dass wir seinen Rat brauchen, erscheint Les. Die gute Nachricht, die Teerreste und die anderen, das reine GFK bedeckenden Schichten, müssen nicht abgeschliffen werden. Die schlechte Nachricht, alle noch nicht offenen Flecken müssen aufgestochen werden. Und jetzt spricht er auf einmal von zwei Wochen wässern und trocknen. Bislang waren es 10 Tage… Und wir sollen unseren Küchenabfluss umleiten, dass kein Öl an die Bordwand gelangt. Da drauf würde kein Epoxy haften. Zur alten Spachtelmasse auf dem Ruderblatt hat er auch keine Erklärung. Vielleicht Polyesterspachtel, der halt nur auf Polyester halten würde, oder ein minderwertiges Produkt halt. So langsam habe ich den Eindruck, dass wir mit dem Schiff erst Ruhe haben werden, wenn wirklich alles, was Franzmann irgendwie an Bord gebracht hat, verschwunden ist. Wir wässern ein zweites Mal und brechen auf nach Preveza. Mit den übrigen Massen der Marina wollten wir uns nicht in den Bus quetschen. Und außerdem können wir so den Schreiner suchen. Mit der Wegbeschreibung des Marinaburschen finden wir ihn auch, aber es ist geschlossen. Genauso wie alle anderen Handwerksläden. So kann das mit der griechischen Wirtschaft nichts werden. Wie sollen wir da die Konjunktur ankurbeln. Bleibt für uns die übliche Einkaufstour, Lidl, Dia und ausnahmsweise Carefour. Zurück in der Marina folgt die dritte und letzte Wässerung.

Montag, 24. Mai 2010

24.05.2010 Montag

Pfingstmontag aber kein Feiertag für uns. Der Hochdruckreiniger wird ausgepackt, entstaubt und in Position gebracht. Es ist nicht so ganz einfach, mit Stromkabel und Wasserschlauch und Hochdruckschlauch und dann darf die Maschine nicht durch das Spritzwasser nass werden. Im Endeffekt bekommt der Hochdruckreiniger drei Positionen, von denen aus in Etappen die Bordwände erreichbar sind. Für die letzte Position muss der Wasserschlauch verlängert werden. Eins ums andere Mal lösen sich die Schläuche von der Maschine, voneinander und von Wasserhahn. Die Folge, spritzende und tanzende Wasserschläuche, wie im Film. Unglaublich, aber die Maschine und die Stromkabelverbindungen bekommen nichts ab. Das hat ein Ende, als ich sämtliche Schlauchanschlüsse von Cortes durch Gardena-Teile ersetzt habe. Der Hochdruckreiniger ist sei Geld wert. Dreck und Staub verschwinden wie von Geisterhand. Und Unschönes wird sichtbar. Es gibt immer noch Stellen mit Teerresten. Zum Glück trocknen die Rümpfe schnell und gleich nach dem Spritzen wird wieder geschliffen. Der Teer sitzt natürlich wieder genau an den am schwersten erreichbaren Stellen. Da hat sich der Sandstrahler wenig Mühe gegeben. Heute schaffen wir lediglich die komplette Teerentfernung einer Rumpfseite. Da das mehr GFK-Schleifen ist, juckt die Haut wieder entsprechend. Positiv ist, dass in den Trockenzeiten keine neue Flüssigkeit aus den Löchern nachläuft. Negativ ist, dass sich die Löcher praktisch unbegrenzt vergrößern lassen, wenn man mit dem Druckstrahl lange genug drauf hält. Für die letzten Tage haben wir ein paar Bilder nachgereicht.

23.05.2010 Sonntag


Selbst Sonntage sind für uns keine Ruhetage. Die letzten Teereste sollen verschwinden und dann die erste Spülung erfolgen. Wie üblich, wir glaubten, das Übelste wäre überstanden, aber Franzmann hat immer eine Überraschung parat. An der Vorderseite des rechten Buges hat er den Teer überspachtelt. Es bestätigt sich die Aussage von Les, dass sich mit Teer nichts richtig verbindet. Aber ein bisschen halt schon. Wo sie nicht abspringt darf bis zu einem Zentimeter Spachtelmasse weg geschliffen werden. Alles natürlich über Kopf. Und so geht es weiter die beiden Kielvorderkanten. Und immer wieder finden wir irgendwo an der Bordwand Teerreste. Auch die Oberseite der Ruderblätter abzukratzen dauerte. Um 17.00 sind wir vorerst fertig. Franzmann, wenn wir wüssten, wo Du Dich in Brasilien aufhältst, wir würden Dir ein paar Einheimische auf einen netten Plausch vorbeischicken.
Zwei neue Naturgesetze haben wir entdeckt. 1. Egal wie man sich zur Windrichtung stellt oder das Werkzeug hält. Den Dreck bläst es einem immer ins Gesicht. 2. Kabel verhaken sich, wo immer es möglich ist. Alternativ steht man selber drauf.
Bild des Tages: Kielkante schleifen

Samstag, 22. Mai 2010

22.05.2010 Samstag


Zur Abwechslung wecken uns heute die Lastwagen. Sie karren Steine und Sand in die Marina, um das Gelände zu erweitern. Nach dem Frühstück gehen wir frohgemut ans Werk, die letzten Teerreste entfernen. Das ist natürlich wieder einmal mühsamer als gedacht. Die vierte und letzte Seite der Ruderblätter ist die übelste. Hätte ich mit der angefangen, ich hätte gleich beide Ruderblätter weggeworfen. An den anderen Seiten war zumindest auf größeren Flächen die seltsame Spachtelmasse aufgetragen. In dieser konnte ich den elektrischen Spachtel ansetzten und die Farbschichten ablösen. Hier sind die Farben überwiegend direkt auf das Holz gepinselt. Um das Holz nicht zu viel zu verletzten kratze ich nur den Teer ab. Millimeterweise. Carola kratzt inzwischen die Teereste von den Borddurchbrüchen. Das ist nicht weniger mühsam. Irgendwann bringe ich ihr eine Raspel und siehe da, es läuft damit besser. „Und warum nicht schon gestern so??“ Mir geht es ähnlich. Irgendwann probiere ich die Schleifmaschine und siehe da, der Teer verschwindet deutlich schneller als mit der Spachtel und ich schleife auch nicht zu oft in das Holz rein. „Und warum erst nach mehr als der Hälfte der Ruderblattfläche??“ Es bleiben einige Stellen, die praktisch unerreichbar sind. Die Oberkante und die Unterkante des Ruderblattes, die Unterkante des Kiels (da steht das Schiff drauf). Bei Kratzversuchen mit der Raspel zeigt sich, das auch hier, wie könnte es anders sein, der Teer ganz, ganz dick aufgetragen ist.
Zum Trost fahren wir nach Preveza zum Gyros-Essen. Ein Engländer erzählt uns, dass er im geschützten Stadthafen von Preveza liegt. Umsonst natürlich. Es würden zwar immer Leute auftauchen, die einen verscheuchen wollen, aber der Hafen sei mit EU-Geldern (mit was sonst) gebaut worden, um kostenlos den Seglern zur Verfügung gestellt zu werden. Ist nicht schlecht zu wissen. Es lag in der Aktio-Marina. Auch die erweitert ihr Gelände, da viele, viele Segler aus Kroatien ihre Schiffe hierher verlegen wollen. Kroatien sie zu teuer geworden. Das haben wir bereits vor Jahren bemerkt. Weitererzählt er, dass einem in England die Flüge nach Griechenland nachgeworfen werden. Die Gesellschaften würden ihre gekauften Kontingente nicht los bekommen, die Engländer hätten kein Geld mehr und würden daheim bleiben.

21.05.2010 Freitag


Wir glauben es nicht, aber unmittelbar nach Dienstbeginn erscheint ein Knecht und schaufelt den Sand zusammen. Mit vielen Pausen ist er damit bis zum Nachmittag beschäftigt. Ich nehme mir wieder die Ruderblätter vor, Carola die Borddurchlässe. Patrick unterbricht unseren Arbeitseifer und entführt uns nach nebenan in die Wirtschaft. Franzosen bräuchten einfach dreimal am Tag was zum Essen. Außer seinem uns bereits bekannten französischen Freund hat er einen Griechen und dessen deutsche Frau dabei. Alle begleiten ihn morgen zurück nach Frankreich. Im Juli wollen sie dann nach Pylos segeln. Nach einer langen Mittagspause nehmen wir unsere Arbeit wieder auf. Bis es wieder zu Regnen beginnt. Da der Teerstaub runter muss, bleibt uns nichts anderes übrig, als bei Regen zur nicht richtig warmen Dusche zu gehen.

Donnerstag, 20. Mai 2010

20.05.2010 Donnerstag

Heute beginnt der Knecht sein Tagwerk etwas verspätet aber immerhin. Dafür ist er um 11.00 bereits fertig. Er rollt seine Schläuche zusammen und das war’s für ihn. Ich schleife am rechten Rumpf den Rand nach. Warum gerade hier der Teer extra dick, teilweise einen halben Zentimeter, aufgetragen ist, wird ein weiteres französisches Geheimnis bleiben. Auch an der Bug und Kielvorderkante sind Teerreste, die entfernt werden müssen. Carola kratzt deraweil den Teer von den Borddurchlässen. Nebenbei werden unsere Nachbarn ins Wasser gekrant. Sie werden den Aufenthalt neben unserer Dreckschleuder sicher nicht so schnell vergessen. Das Sand-, Teergemisch ist sehrhartnäckig. Es wird immer windiger und dunkle Gewitterwolken ziehen auf, weshalb wir unsere Geräte einpacken. Da die Knechte die Arbeit schon eher eingestellt haben, binde ich die Planen los und decke damit den Sand soweit ab wie möglich. Danach geht’s vorzeitig zum Duschen. Und schon setzt der Gewitterregen ein. Als er vorbei ist, spritzen wie unser Deck mit dem Schlauch ab. Viel Sand läuft die Bordwand runter, viel bleibt aber auch in allen möglichen Ritzen und Ecken zurück. Den Sand komplett zu entfernen wird mehr als einen Waschgang brauchen. Richards Franzose schaut vorbei und fragt an, ob wir ihn Anfang Juli auf seinem Schiff nach Pylos auf dem Peloponnes begleiten könnten. Mal sehen, ob wir dann noch hier sind. Am Abend beginnt es wieder zu regnen und so geht es die ganze Nacht hindurch, mal mehr mal weniger.

Mittwoch, 19. Mai 2010

19.05.2010 Mittwoch


Endlich mal wieder eine ruhige, wenn auch kalte Nacht. Pünktlich nach 08.00 tauchen die Knechte auf und hängen die Planen um den linken Rumpf. Unsere Nachbarn zur Linken beginnen zu fluchen. Haben sie doch die letzten Tage ihr Schiff so schön gestrichen und geputzt. Der Strahler kennt keine Gnade, er wirft den Kompressor an und macht Dreck. Wir beschäftigen uns wieder mal den ganzen Tag mit „Innendienst“. Mails beantworten, noch mal die 73 Liegeplätze ins Navigationsprogramm eingeben, da die letzte Abspeicherung verschwunden ist. Ausprobieren, ob der Schiffsradio selbst gebrannte CDs akzeptiert (natürlich nicht). Und eine Großaktion, erneut unser Bett abbauen. Beim Versuch, das Schiff zu liften hat es ja hier recht geknackt. Jetzt wollen wir wissen, ob erkennbare Schäden zurückblieben. Bettzeug weg, Matratze weg. Und dann ganz schlau, den Lattenrost eingerollt und raus gehoben. Bretter losschrauben und wir haben freien Blick. Welch Glück, wir finden keinen Riss. Beim Zurückbauen stellt sich die Idee mit dem eingerollten Lattenrost als nicht so gut heraus. Die Gummiteile, welche die einzelnen Latten zusammenhielten, haben sich gelöst und ich habe viele mehrere Teilabschnitte auf dem Bett liegen. An welcher Position waren jetzt noch mal die Rückenverstärkungen??? Mit vielen Pausen hat es Strahlermann geschafft, sich in den Feierabend zu retten. Fertig geworden ist er natürlich nicht. Wir können den Dreck an Deck daher immer noch nicht endgültig mit dem Wasserschlauch beseitigen. Und die Küchenspüle ist auch außer Gefecht, weil sonst das ganze Abwasser auf die Planen laufen würde. Müssen wir halt zum Essen gehen. Und wieder der gleiche Eindruck wie beim letzten Besuch hier. Wir sind mit Abstand die jüngsten, an 25 besetzten Tischen.
Bild des Tages: Unser „neuer“, originalverpackter, verstaubter Hochdruckreiniger. Ist wohl schon vor einiger Zeit vom Laster gefallen.

Dienstag, 18. Mai 2010

18.05.2010 Dienstag


Diese Nacht war es zwar weniger windig, aber wieder sehr unruhig. Die Planen machten einen Höllenlärm und wir überlegten die ganze Zeit, ob nicht doch die Metallstreben, an denen die Planen angebunden waren, mal aufs Schiff fallen. Morgens rückt der Strahler an und vollendet sein Werk an einem Rumpf. Den Spiegel spart er allerdings aus. Und dann verschwindet er. Hier herrscht strickte Arbeitsteilung. Den Dreck von den Planen in Kübel schaufeln, das muss ein anderer übernehmen. Wir verziehen uns nach Lefkas. Als erstes kaufen wir eine neue Klampe und eine Klemme, die diesmal hoffentlich groß genug ist für das Radarkabel. Auf der Fahrt durch Lefkas stoßen wir tatsächlich auf die Alpha-Bank. Hinter dieser soll sich ein Laden für Elektrowerkzeug befinden. Schnell auf dem Gehsteig geparkt und Werkzeugladen suchen. Und tatsächlich finden wir einen gut sortierten Heimwerkerladen. 125 € kosten hier kleine handliche Hochdruckreiniger. Im ersten Stock entdecken wir alte, original verpackte Kärcher-Geräte. Wir nehmen ein Teil mit nach unten und fragen nach dem Preis, 70 €. Das verstaubte Gerät wird gleich mal ausprobiert und es läuft. Für eine Zange, eine Kartusche Sika und eine Ratsche noch mal 19 €. Da kann man nichts sagen. Direkt neben dem Dia steht der nächste Laden. Der ist etwas verstaubter. Wieder im ersten Stock sind die Wasserschläuche. Wir brauchen einen großen zum Verkleiden unserer Aluleiter, dass sie sich nicht am Schiff und an der Hafenmauer aufreibt. Irgendwo steht sogar ein Rollstuhl rum. Hinter der Kasse befinden sich zwei Tresore, wie aus einem alten Western. Genauso antik ist die große Waage. Mit einem kurzen Abstecher in den Dia endet unser Einkaufsausflug. Wie befürchtet haben die Knechte am Schiff nicht weiter gearbeitet. Der Wind war wohl zu stark. Wir versuchen, uns vom Sand zu befreien. Der Wind ist dabei einerseits hilfreich, weil der den hoch gekehrten Sand gleich wegbefördert. Andererseits befördert er von irgendwo her gleich neuen Sand auf Deck. Ich versuche mich wieder an den Ruderblättern. Mit den Spachteln komme ich nicht mehr weit, auch als sie nachgeschliffen sind. Mit der „mechanischen“ Spachtel geht es etwas leichter. Wenn, ja wenn nicht Franzmann…. Auf Seite eines Ruderblattes hat er einfach mal drei Kleckse Epoxy drauf gehauen. Und gleich daneben eine Substanz, die sich wie Silikon anfühlt. Und gleich daneben den Teer direkt aufs Speerholz. Das Speerholz selbst scheint nicht wasserfest verleimt zu sein. Hoffen wir mal, dass es nicht zu feucht ist. Mein früherer Eindruck, dass die hier lebenden Segler der Geronto-Fraktion angehören, verstärkt sich beim Duschen. Es weht ein Duft durch die Räume wie früher auf Haus 3. Und im Abfalleimer liegt eine Windelhose. Altenheim auf See, wie schön.
Bild des Tages: Verpacktes Schiff

Montag, 17. Mai 2010

17.05.2010 Montag


Die ganze Nacht über hat es kräftig geblasen und dem entsprechend unruhig war unser Schlaf. Gerade als wir beim Frühstück saßen, fingen die Knechte draußen an. Planen wurden aufgezogen und dann wurde gesandstrahlt. Wenn der Strahler nicht so viele Pausen einlegen würde, wäre er mit einem Rumpf an einem Tag fertig geworden. Da uns nichts anderes übrig blieb, als uns im Schiff aufzuhalten und alles wegen des rum fliegenden Sandes geschlossen zu lassen nahm ich mir die klappernden Verschlüsse der Schranktüren vor. Und das waren einige. Beschläge und Schrauben waren natürlich französisch lackiert und entsprechend unerfreulich war das Ganze. Um 16.00 ging der Strahler in den Feierabend. Das Ergebnis war recht erfreulich. Keine Hügel und Täler waren übrig geblieben, wie es wahrscheinlich gewesen wäre, wenn die Sand-Wasser-Spritzer diese Arbeit erledigt hätten. Glatt war der Rumpf natürlich auch nicht. Tiefe Löcher gab es einige, aber nicht so viele, nicht so große und nicht so tiefe wie befürchtet. Versuchsweise hatte der Strahler einmal das Ruderblatt gesandet und welche Überraschung, es ist aus Holz. Und das war wie üblich nicht die einzige Überraschung. Und wenn ich mich wiederhole: Cortes, Du bist ein Verbrecher. Kein Ahnung, was Du mit Deinen brasilianischen Kumpanen auf das Holz geschmiert hast, es war offensichtlich eine ungeeignete Billigpampe. Mit Antifouling waren es mindestens 7 Schichten. Und keine Schicht hat sich mit der anderen gut verbunden. Teilweise konnte ich Handtellergroße Farbplatten mit der Spachtel ablösen. Diese waren oft als Blasen sichtbar, die ich schon dem Gutachter gezeigt hatte, die dieser jedoch als ganz normal angesehen hatte. Aber wie üblich bei französischer Arbeit, an gut der Hälfte der Fläche haftete der Dreck natürlich gut und muss mühsam abgekratzt werden.
Bild des Tages: Nein, keine Vulkanasche, nur Sand

Sonntag, 16. Mai 2010

16.05.2010 Sonntag

Die Nacht war eher unruhig, da es weiter stürmte. An Land konnte uns natürlich nichts passieren. Aber das Heulen des Windes in unterschiedlichen Tonlagen war halt störend. Zusätzlich bebte und wackelte das Schiff und einige Teile klapperten. Und die Nebenschiffe ergänzten das Konzert. Tagsüber blieb es bis auf einen Schauer trocken, der Wind blieb stark. Ganz wenige Schiffe waren unterwegs. Am späten Nachmittag tauchten zwei Surfer auf und flitzten von einem Ufer zum anderen. Wir legten einen weiteren Ruhetag ein. Lediglich die Wassertanks wurden gefüllt. Aus verschiedenen Berichten anderer Segler und Revierführern schrieb ich mal geeignete Ankerplätze in den ionischen Inseln zusammen. Es waren doch einige.

15.05.2010 Samstag


In der Nacht hatte der Regen begonnen, heftig auf das Deck zu prasseln. Dass sich unter diesen Umständen kein Sandstrahler blicken lies, war ja klar. Wir hatten ebenfalls keine große Lust, irgendetwas in Angriff zu nehmen. Lesen und Kleinkram stand an. Nachmittags frischte der Wind weiter auf und wir gingen zu den Wasserplätzen. Wellen und Windstärke erinnerten Carola an ihre Sturmnacht letzten Herbst. Nur war es jetzt hell, es regnete nicht und überall sprangen viele Leute rum. Die bemühten sich, ein Boot vom Steg weg zu bekommen, dessen Hinterteil immer wieder gegen den Steg knallte. Sie drückten von Steg aus, zogen an den Moorings, zogen mit dem Schlauchboot. Es dauerte einige Zeit, bis sie eine Leine zum luvwärtigen Steg ausbrachten und so das Boot frei bekamen. Die Starkwindphase hielt nicht lange an, keine 30 Minuten. Und es blieb den ganzen Tag trocken. Richard von der Rush war wieder in der Marina und bastelte am Boot zweier Franzosen. Alle kamen auf eine kurze Besichtigung vorbei.
Bild des Tages: Stürmische See

Freitag, 14. Mai 2010

14.04.2010 Freitag


Wegen der heutigen Verlegung auf den Sandstrahlplatz sind wir extra früh aufgestanden. Wer kam natürlich nicht, die Jungs vom Transport. Kurz vor Mittag tauchten sie dann auf, gleich 4 Mann. Da fiel ihnen auf, dass sie erst das kleine Motorboot vor uns wegräumen mussten. Beim nächsten Anlauf bemerkten sie, dass ein Dreckhaufen, den die Spritzer zurückgelassen hatten, im Fahrtweg des Trailers lag. Der Rangniedrigste durfte eine Schaufel holen und den Haufen umschichten. Was natürlich gar nicht so einfach war, da die Spritzer eine Folie, bzw. ein Netzgewebe ausgelegt hatten, mit dem sie den Dreck zunächst auffingen und dann einwickelten. Mit Schaufeln alleine war es daher nicht getan, der Knecht musste immer wieder Folie und Netz zerreißen. Als er damit fertig war, passierte erst mal nichts mehr. Mittagspause. Dann rückten sie wieder an, mit Marinachef voran. Der klopfte die Unterseite unseres Mittelteils ab und platzierte den Trailer so, dass dessen Hebestützen an den vermeintlich stabilsten Stellen ansetzen würden. Langsam fuhren die Stützen hoch und die Polster wurden nochmals ausgerichtet. Beim nächsten Hochfahren der Stützen gab es unschöne Knackgeräusche und die Sache war erledigt. 16 Tonnen Schiff am Mittelteil heben, das konnte ich mir eh nicht vorstellen. Die dolmetschende Chefsekretärin wurde gerufen und Plan B besprochen. Die Spritzer holen, wie ich es vorschlug, wurde abgelehnt. Das Ergebnis wäre nicht so gut. Wenn also wir nicht auf den Sandstrahlplatz kommen, wird die Sandstrahlausrüstung zu uns gebracht. Und warum nicht gleich so??? Weil sie hier Planen auslegen müssen, um den Sand aufzufangen. Um seinen Frust abzureagieren schwingt sich Chef auf seinen Schaufelbagger und fährt auf die Straße. Als hätte er meine gestrige Rede gehört beginnt er einen Graben quer zur Straße auszuheben. Um die Autos zum langsam fahren zu zwingen, auf die harte Tour halt. Zwischenzeitlich dauert es keine 40 Minuten und die gesamte Sandstrahlausrüstung ist vor Ort. Der Sandstrahler schlüpft in seinen Schutzanzug und startet einen Versuch. Wie von Geisterhand weggeblasen verschwindet der Teer. Der Marinachef kontrolliert kurz das Ergebnis und gibt nochmals Anweisung, dass Planen ausgelegt werden müssen. Letzteres ist offensichtlich gar nicht nach dem Geschmack des Strahlers. Nachdem dies alles geklärt ist verziehen wir uns, wie wir es eigentlich schon den ganzen Tag vorgehabt hätten. Wir fahren Richtung Vonitsa. Einige Kilometer einer Abzweigung folgend finden wir einen schönen Strand. In Vonitsa selber sehen wir uns den Hafen an. Ein Happy-Sailor-Flotte mit recht kleinen Schiffen liegt an Moorings. Wenn die abhauen, wäre das die einzig freie Stelle, die vielleicht tief genug für uns wäre. Wir steigen hinauf zur Festung und stehen vor einer mit schwerem Vorhängeschloss verriegelten Holztüre. Daneben ein großes Schild, dass dies mit 2,3 Mio. EU-Geldern finanziert worden ist. Da die ersten Regentropfen fallen, verabschieden wir uns von Vonitsa. Zurück in der Marina ist ein Knecht damit beschäftigt, Betonbodenschwellen in die frisch ausgehobenen Gräben zu bauen. Unser Sandstrahler hat immerhin eine Plane ausgelegt, dann war Dienstschluss. Gestrahlt hat er nicht mehr.
Als uns in der Nacht das angekündigte schlechte Wetter erreicht, dürfen wir wieder aufstehen und die Plane erst bändigen, dann sicher verstauen.
Bild des Tages: Zu kleiner Trailer für zu großes Boot

13.05.2010 Donnerstag


In Griechenland ist heute kein Feiertag. Das wäre unseren Nachbarn vom Fischerboot wahrscheinlich auch egal gewesen. Ihre Flex holt uns früh aus den Federn. Im Marinabüro frage ich wegen unseres Termins zum Sandstrahlen nach. Vielleicht heute, sicher morgen. Da einigen wir uns doch auf morgen. So können wir heute gemütlich werkeln. Wäsche waschen zum Beispiel. Ich werde nochmals in den Mast gehieft, um die Halterung für den Radarscanner anzuschrauben. Die Klemme, mit der ich das Kabel sichern wollte, ist natürlich zu klein. Die neuen Borddurchlässe werden für’s Sandstrahlen vorläufig verschraubt. Aus der Motorraumbilge wird etwas Wasser getunkt. Die Größe der Unterlegscheiben zur Verstärkung der Klampen wird bestimmt. Es ist überall reichlich Platz, weshalb es umso mehr verwundert, dass die Werft so windig kleine Unterlegscheiben einbaute. Um an eine Klampe zu kommen, muss der Dunstabzug über dem Herd abgeschraubt werden. Dahinter sieht es überraschend ordentlich aus. Kiel und Ruder der Megayacht wurden wohl auf die Schnelle repariert, sie kommt auf jeden fall wieder ins Wasser. Gleich danach zwei Kats. Wir kleben wieder einmal unser Mittelfenster ab, das alte Klebeband hat gerade mal 6 Wochen gehalten. Der Kleber blieb natürlich an Deck und musste mühsam abgekratzt werden.
Bild des Tages: Marinagelände von oben

Mittwoch, 12. Mai 2010

12.05.2010 Mittwoch


Heute mussten wir wieder mal zum Lidl. Unsere Frühstücksflocken gehen zur Neige. Das verbinden wir diesmal mit einem Ausflug nach Preveza im eigenen Auto. Als erstes schauen wir wieder einmal bei der Post vorbei. Nein, unser Paket ist nicht da. Nach Schiffeschauen wird auf dem Rückweg durch die Fußgängerzone Brot gekauft. Nebenbei suchen wir nach einem Geschäft, welches Hochdruckreiniger verkauft. Nach dem Abschleifen soll unser Rumpf ja dreimal täglich gewässert werden und das am besten mit kräftig Druck. Auf unserem Weg durch die Straßen stoßen wir auch einen Paketdienst, welcher das gleiche Logo hat wie die griechische Post. Und tatsächlich, unsere Paketnummer ist denen ein Begriff. Und gerade heute wurde das Paket von der Marina abgeholt. Wir fahren stadtauswärts und halten an mehreren Werkzeugläden. Für 100 € hätte einer einen großen Hochdruckreiniger. Ein anderer hätte kleinere, für 220 €. Beim Dia und beim Lidl stocken wir unsere Vorräte auf. Zurück in der Marina hole ich gleich das Paket im Büro ab. Die Jungs berichten, dass das Paket zunächst zur normalen Post geliefert wurde und diese es an den Kurierdienst weitergeleitet hätten. Und die haben es nicht ausgeliefert. Faules Pack!!! Nach dem Auspacken die Überraschung. Es sind nicht 20 kg Primer sondern nur 16. Bevor die Beschwerdemail an Michi Fleiss raus geht geh eich in mich und komme drauf, dass der Härter dazu gerechnet die Summe von 20 kg ergibt. Es passt also. Den Rest des Tages erledigen wir Kleinzeug wie Dinge Um- und Aufräumen oder die letzten Fender reinigen.
Bild des Tages: Und wieder schönstes Segelwetter

Dienstag, 11. Mai 2010

11.05.2010 Dienstag


Diesmal trieb sich die Kuh wohl nächtens auf dem Gelände herum, da die Marinahunde ewig kläfften. Kurz bevor ich aufstehen und sie erschlagen wollte, hatten sie genug. Schon früh ist der große Kran aktiv und hebt ein wirklich großes, großes Segelschiff aus dem Wasser. Schön ist es deshalb nicht. Wir wollen heute in unserer Dusche den Lack von den Brettern schleifen, um diese dauerhaft mit Epoxy streichen zu können. Das Abbauen von Brettern, Schranktüren und Lampen und das Abkleben aller dadurch entstandenen und sonstiger Öffnung dauert. Carola greift zum Bandschleifer, verschwindet in der Dusche, klebt sich von innen ein und los. Gerade heute ist es schön heiß und kein Lüftchen rührt sich. Die Freude über die neue Maschine währt nicht lange. Für die großen Flächen ist er natürlich ideal. Die vielen Ecken, Winkel und Leisten in der Dusche schränken seinen Wirkbereich erheblich ein. Alternativ wird ein Dreieckschleifer ausprobiert. Es bleiben dennoch viele Stellen, die mit der Hand bearbeitet werden müssen. Ich räum in der Zwischenzeit wieder mal um. Eine Besucherin lässt sich durch den Zustand unseres Schiffes nicht abschrecken und will kommen, obwohl wir zu ihrem Urlaub vielleicht noch nicht mal im Wasser sind. Das Gästebett wird abgeräumt und die alte Duschtüre und einige Holzbretter verschwinden in den Bugkammern. Die zu diesem Zwecknatürlich auch aus- und umgeräumt werden müssen. Am wieder eingeräumten Bett ist der Effekt der Aktion nicht zu erkennen, aber was verblieben ist, kann jetzt hoffentlich leichter in anderen Räumen untergebracht werden. Unser großes Mountainbike verliert seinen Platz in der Bugkammer. Es ist einfach zu sperrig beschädigt die Wände. Es wird wohl in Griechenland bleiben. Als nächstes wird die Radarhalterung zumindest teilweise in Ordnung gebracht. Franzmann musste sie irgendwann weiß streichen, die Farbe lief in die Schraubenlöcher und die drehten sich nicht mehr. Nach WD 40 Einwirkung und mit etwas Gewalt ließen sie sich jetzt entfernen. Die Löcher werden von der Farbe befreit.
Auch an unserem Nachbarkat wird gearbeitet. In den Hohlräumen unter jeder Badeplattform ist wohl Wasser drinnen. Es werden Löcher reingebohrt (auch unter der Wasserlinie) und Bauschaum hinein gesprüht. Dann kommt Epoxyspachel auf die Löcher. Auf einer Seite hat das wohl funktioniert, auf der anderen presst der Bauschaum viel übel riechendes Wasser aus den Löchern und dehnt den Hohlraum aus, dass das GFK knackt.
Bild des Tages: Carola hinter Folie beim Schleifen.

Sonntag, 9. Mai 2010

09.05.2010 Sonntag


Trotz Sonntag wird nichts aus Ausschlafen. Die Laster fahren auch heute und bringen Steine und Sand, um mehr Stellfläche für noch mehr Boote z schaffen. Was für heute geplant ist, haben wir schon lange nicht mehr gemacht. Laminieren. Die Mischlisten (500 gr. Harz, 8 ml Härter) werden hervorgeholt, Plastikunterlagen, Werkzeug (Topf, Handschuhe, Waage, usw.) und Material folgt. Obwohl wir eingedenk der letzten Sauerei heute alle Fenster geschlossen haben, weht es uns das Thixo (Verdickt Harz zu einer Art Spachtelmasse) wild durch die Gegend. Die Borddurchbrüche werden mit Harz umstrichen. Hoffentlich müssen wir sie nie mehr ausbauen. Ich widme ich wieder meinen Kabeln, Carola untersucht die Sicherheitsausrüstung in einem „Dry Bag“. Sie findet 3 Liter Wasser, Trockenfutter, Taschenlampe (ohne Batterie), 2 Überlebensdecken und ein Erste-Hilfe-Päckchen. Für wie viel Tage in der Rettungsinsel das wohl reichen würde?? Um mit dem Geberkabelweiter zu kommen darf ich wieder einmal die Stufenrückwände abbauen. Dazu muss das Bodenbrett weg, wobei zunächst das Bodenbrett daneben und wieder das Bodenbrett neben diesem weg muss. Wie befürchtet hilft das alleine nicht weiter. Wir müssen den Verlauf unter dem Bett in der hinteren Kammer einsehen. Und auch das muss erste einmal abgeräumt werden. Der Weg ist weiter versperrt. Die Führungsrohre sind voll gestopft, daneben ist keine Lücke. Es bleibt nichts anderes übrig, als neue Löcher zu bohren. Eines in den Sicherungsschrank, eines von dort unter die Stufen, weiter durch die Wand unter das Bett. Bestückt mit dem 15er Bohrer ist die Bohrmaschine etwas unhandlich. Und natürlich darf beim Bohren kein anderes Kabel verletzt werden, der Sicherungskasten sollte nicht angebohrt werden, ebenso wenig wie der Dieseltank und die Bordwand. All diese Dinge sind in gefährlicher Nähe der Bohrlöcher. Mit viel Stochern, Ziehen und Schieben ist das Kabel schließlich durch. Und der Weg ist noch nicht zu Ende. Wir versuchen, ein Führungsrohr in den nächsten Schrank zu nutzen und tatsächlich, wir kommen durch. Ein dünneres Kabel war der Führungsdraht, mit diesem wurde das Kabel per Tesaband verbunden und durchgezogen. Damit sind wir praktisch am Display. Schön dass wir ein weiteres Geberkabel verlegen dürfen. Von den beiden neuen Borddurchbrüchen muss ich ein Loch erweitern (nicht die Bordwand durchbohren!!). Das Kabel windet sich durch eine Ritze in den Raum unter dem Bett, was eigentlich ganz passend wäre. Wenn halt der Stecker auch durch die Ritze passen würde. So muss das Kabel zunächst zurück und in einen Hohlraum geschoben, der weder einsehbar noch zugänglich ist. Mit einer langen Zange fischen wir das Kabel und führen es angebunden an ein Führungskabel unter das Bett. Leider ist jetzt das zuvor genutzte Führungsrohr zu voll. Zwei neue Löcher müssen her, nicht den Tank anbohren, keine Kabel verletzen!! Zu Guter Letzt ist auch dieses Kabel beim Display gelandet. Und dann alles rückwärts. Stufenbretter, Bodenbretter, Bett, auf Bett gelagerte Sachen, Schrankwände, Schrankinhalt. Das reicht. Das Wetter verhöhnt uns weiter. Strahlender Sonnenschein, kräftiger Wind. Laut 10-Tages-Prognose bekommen wir Regen, wenn unser Rumpf gesandstrahlt wird. Die drei Tage wollten wir eigentlich nicht an Bord verbringen sondern uns irgendeinen Strand suchen.
Bild des Tages: Einlaminierte Borddurchbrüche

08.05.2010 Samstag


Als erstes kaufen wir Sika. Das Einkleben der Borddurchlässe klappt Dank der Übungsrunde ganz gut. Ich erspare Euch die Wiederholung. Da das Sika schon mal zur Hand ist, wird gleich das alte Lot befestigt. Und das neue in der Bugkammer rechts mit dazu. Und das Geberkabel in seinem Verlauf durch die Bugkammer. Und sein Eintritt in das Führungsrohr (aber keine 20 cm!!). Es folgt die nächste Runde Kabelsalat. Vom linken in das rechte Bad klappt. Danach stellt sich wieder Ratlosigkeit ein. Wo kommen die Kabel als nächstes raus? Dazu muss im Schrankgang die Seitenwand eines Schrankes weg, die ich bislang nicht angerührt habe. Um die Wand lösen zu können, muss zunächst der Verstärker vom Amateurfunkgerät ausgebaut werden. Die Seitenwand, die immerhin das Gewicht von vier Einlegböden tragen muss, ist mit ganzen drei kleinen Schrauben befestigt. Dahinter findet sich ein unübersichtlicher Kabelsalat. Und die drei überflüssigen Kabel sind natürlich nicht zu identifizieren. Eröffnen wir die nächste Baustelle. Unser Bett wird abgebaut. Und siehe da, es findet sich ein Führungsrohr, welches aus unserem Bad kommt. Die aus diesem Rohr kommenden Kabel vollziehen unter dem Bett eine 90° Kurve, legen eine kurze Strecke in einem anderen Rohr zurück, vollführen eine weitere 90° Kurve und ziehen zur Schrankwand. Rohr für Rohr ziehen wir die Kabel durch. Dank des dadurch entstehenden freien Platzes können wir auch das Geberkabel durchschieben. Zwei der überflüssigen Kabel enden hier, der weitere Verlauf des dritten lät sich nicht feststellen. Auch der weitere Weg vom Schrank für das Geberkabel ist wieder schwierig. Kein geeignetes Rohr, kein Durchlass. Um das zu überprüfen werden zwei Rückwände der Treppenstufen abgeschraubt. Und ein weiterer Schrank wird ausgeräumt und die Schrankwand abgeschraubt. Der Weg bleibt unklar, bzw. ist nicht gangbar. Ich versuche den Weg obenrum, dadurch wird das Kabel zu kurz. Das genügt dann an Problemen für heute.
Wir fahren nach Preveza und bekommen unsere erstes Gyros dieses Jahr.
Bild des Tages: Ist es nicht übersichtlich

Freitag, 7. Mai 2010

07.05.2010 Freitag


Ein weiterer Tag aus der Reihe, ich baue mir ein Schiff. Mir hat es schon die ganze Zeit keine Ruhe gelassen, dass so etwas Heikles wie Borddurchlässe mit stinknormalem Silikon eingeklebt werden sollen. Ich lese mir die Einbauanleitung nochmals durch und siehe da, ein Lesefehler meinerseits. Auf der Zeichnung ist die Dichtmasse mit Silikon beschriftet. Im Text heißt es dann „gute Silikon Dichtungsmasse“. Über Internetsuche stoße ich auf eine heiße Diskussion, ob man Sikaflex oder Pantera verwenden soll. Von Silikon spricht niemand. Was soll’s, reißen wir halt die beiden Teile wieder raus. Es war wohl nicht die schlechteste Entscheidung. Das Silikon löst sich von Bordwänden und Durchlässen, egal ob Kunststoff oder Metall rückstandslos. Alle Teile werden gereinigt und neu angeschliffen. Zur Ablenkung fahren wir nach Preveza. Unser seit einem Monat abgängiges Paket ist nicht auf der Post. Dafür bekomme ich beim Sanitärhändler eine große Verschlusskappe für 70 Cent. Äpfel, Brot, Eier und Milch vervollständigen den Einkauf. Beim Schiff läuft danach das gleiche Programm wie gestern. Borddurchbrüche abkleben, usw. Erweitert wird das Programm um das Auftragen eines Primers. Zur Überbrückung der Wartezeiten räume ich wieder einmal die rechte Bugkammer leer, um dort den Echolotgeber einzukleben, wenn wir schon eine Tube Sika öffnen. Soweit kommt es nicht. Wir haben zwei angebrochene Tuben Sika 291, beide innen fest. Und damit ist unser Vorrat erschöpft. Und wir sind 10 Minuten zu spät, um im Marinaladen neues zu kaufen. Les Wood schaut vorbei und nimmt zu unserem Unterwasserschiff Stellung. Sandstrahlen wäre schon sinnvoll. Danach 10 Tage dreimal täglich mit Süßwasser das Salzwasser aus dem GFK ziehen. Danach mit Epoxyspachtel drüber, Abschleifen. Danach 5 Schichten Epoxy, Abschleifen. Danach 2 Schichten Epoxy-Primer, Abschleifen. Danach, als Letztes, man glaubt es kaum, das Antifouling. Mal sehen, ob wir damit bis zum Winter fertig sind. Weiter mit dem Lot. Um das Kabel vom Geber zur Anzeige zu führen, muss es zunächst in der Bugkammer durch zwei Trennwände. Also Löcher bohren, Dreck wegsaugen. Der weitere Weg wäre einfach, die Werft hat Führungsrohre eingebaut. Ja wenn die halt frei zugänglich wären. Erst einmal ein Brett von der Rumpfwand abschrauben. Dahinter ist kein Rohr zu sehen. Aber zwei Kabel laufen in eine Wand. Der Eingang zum Rohr ist mit Sika verklebt. Schön und gut Franzmann, dass Du das Rohr abdichtest, um Sika, Wasser, böse Geister oder was auch immer abzuhalten. Aber Du Armleuchter, müssen es 20 cm Sika im Rohr sein??? Welche Kakerlake beißt sich durch 10 cm? Vielleicht die wilden französischen?? Nachdem das Sika rausgekratzt ist lässt sich das Kabel tatsächlich durch das Rohr schieben. Es kommt unter dem Waschbecken im rechten Bad an. Um es ins nächste Rohr stecken zu können, darf ich den Schrank ausräumen und die Seitenbretter abschrauben. Dahinter holen mich alte Untaten ein. Alles ist voller GFK-Staub vom Wände abschleifen mit der Topfbürste. Und der Rest sieht ebenfalls nicht gut aus. Zwei Rohre führen weiter, beide sind randvoll mit Kabeln. Die Lösung liegt auf der Hand. Drei überflüssige Kabel kommen aus der linken Bugkammer, in der sich früher ein Generator befand. Diese Kabel müssen raus um Platz zu schaffen. Rechte Bugkammer erst einmal einräumen, linke ausräumen. Kabel lösen und das gleiche Spiel mit dem Führungsrohr. Und wieder Mal schafft Franzmann eine Steigerung. Das Rohr ist nicht mit gewöhnlichem Sika gefüllt, es ist eine Mischung aus Sika und Epoxy. Klebrig, zäh und hart zugleich. Aber auch das ist irgendwann heraußen. Bis zum Waschbecken vom linken Bad schieb ich die drei Kabel durch, dann ist Schluss für heute.
Das Wetter war übrigens wunderschön. Bester Segelwind, blauer Himmel, angenehme Temperaturen. Und wir stehen im Staub an Land…
Bild des Tages: Meerblick vom Arbeitsplatz aus

Donnerstag, 6. Mai 2010

06.05.2010 Donnerstag


Nach dem gestrigen deprimierenden Tag hatten wir heute zu nichts rechtem Lust. Zudem ist das Wetter unbeständig, immer wieder fallen ein paar Tropfen. Irgendwann gings an die Borddurchbrüche für das Log. Durchbruch rein, von außen abkleben, ausschneiden, dass später kein Silikon auf den Rumpf kommt. Innen wird erst mal die Umgebung der Löcher gesäubert und angeschliffen. Dann ebenfalls abkleben und ausschneiden. Es wird Ernst. Silikon auf den ersten Durchlass gepresst, unter den Rumpf um Silikon um das Loch zu schmieren. Die Düse der Kartusche ist verstopft und beim Versuch, mit Gewalt die Verstopfung zu beseitigen verbiege ich den Griff der Presse. Aber es sind zwei weitere französische (südamerikanische) an Bord. Neue Düse auf die Kartusche und es läuft. Durchbruch von draußen reingesteckt, innen mit Silikon umrandet und Gegenschraube drauf. Überschüssiges Silikon mit Telefonkarte entfernen, Abklebung entfernen, schönen Silikonrand um die Schraube formen. Und das gleiche Spiel mit dem zweiten Borddurchbruch, aber ohne verstopfte Düse. Als nächstes steht die Montage des neuen Displays an. Das alte Loch muss vergrößert werden. Das Ausschneiden wird schwierig, da der Platz zu eng ist, um mit den passenden Geräten zu arbeiten. Mit der Schneidscheibe auf der Bohrmaschine lassen sich zumindest der obere und der untere Rand schneiden. Mit großem Bohrer bekommt der obere Rand an den Ecken zwei Löcher. Mit der Stichsäge folgen die Seitenränder, allerdings 1 cm zu weit innen, platzbedingt. Jetzt könnte man lauter Löcher nebeneinander bohren, oder raspeln, per Hand oder mit Aufsatz auf die Bohrmaschine. Zum Glück kommt die rettende Idee. Mit einem Brett (wurde auf dem Marinagelände gesucht und gefunden) wird die Aufsetzfläche der Stichsäge erhöht und sie passt dadurch an den Hindernissen vorbei. Carola hält das Brett, ich säge. An den Ecken ist etwas nachraspeln nötig, dann passt der neue Display. Es wird Zeit, den ganzen neuen und alten Dreck zu entfernen. Carola erledigt dies außen mit dem Wasserschlauch, ich innen mit dem Staubsauger. Und damit beschließen wir diesen Tag.
Bild des Tages: Welches ist wohl das neue Display??

Mittwoch, 5. Mai 2010

05.05.2010 Mittwoch

In Anbetracht der Unergiebigkeit unserer Schleiferei haben wir beschlossen, bei der Marina um Hilfe zu bitten. Im Büro werde ich auf später vertröstet. Carola schloss ihre Schleifarbeit noch ab, während ich mich dem endgültigen Verschließen der unbenötigten Borddurchbrüche widmete. Um Zugang zu bekommen erste Bodenbretter entfernen, bzw. Bugkammer ausräumen. Verschlusskappen runter und säubern, Durchlässe mit der Zahnbürste vom Sand befreien. Teflonband über die Gewinde, von innen etwas Silikon rein, Kappe drauf, von außen Silikon rein. Der letzte Zentimeter nach außen bleibt frei, der wird mit Epoxy-Spachtel gefüllt. Im Marinabüro habe ich die Ehre, gleich mit der Chefsekretärin und dem Marinachef sprechen zu dürfen. Ich schildere mein Anliegen sehe sorgenvolle Mienen. Fürs Sandstrahlen ist erst in eineinhalb Wochen ein Termin frei. Ich will wissen, wie die Oberfläche nach dem Sandstrahlen aussehen wird und wir fahren zu einem Schiff, das bereits gestrahlt wurde. Carola und ich haben dieses bereits angeschaut und waren mit der rauen, kraterübersähten Oberfläche nicht zufrieden. Chef meint, die Krater sind Zeichen für Osmose, der Sandstrahl würde die kranken GFK-Bereiche entfernen. Wir fahren weiter zu unserem Schiff und er sieht sich unsere Schleifarbeit an. Sehr schön sei, sie, da brauche man nichts spachteln und könne gleich Primer drauf geben. Aber… Unter den von uns belassenen Schichten sei Feuchtigkeit. Vor dem letzten Spachteln sei das Schiff nicht ausreichend getrocknet worden. Es müsse alles runter, Schiff trocknen, dann Spachteln, usw. Wieder eine wohl südamerikanische Billigarbeit von Franzmann, die uns jetzt Zeit und Geld kosten wird. Und unsere Schleifarbeit der letzten Tage war auch für die Katz. Das hebt die Stimmung natürlich ungemein. Wir räumen unser Schleifwerkzeug auf, erledigen Kleinkram und lassen es für heute gut sein.

Dienstag, 4. Mai 2010

04.05.2010 Dienstag

Ein weiterer Schleiftag. Und Franzmann hat eine weitere Überraschung für uns auf Lager. Gestern berichtete ich noch vom der schönen grauen Farbe. Heute haben wir entdeckt, dass er es irgendwie geschafft hat, Teer auch unter dieser grauen Farbe zu platzieren. Als ob Teer alleine und weiches Antifouling nicht genug Ärger gewesen wären. Und wieder ist die Ausbeute an gereinigter Bordwand gering.

Montag, 3. Mai 2010

03.05.2010 Montag


Die neuen Nachbarn auf dem Schlepper sind human, erst um 08.00 werfen sie die Flex an. Der Bus nach Preveza ist voll, deshalb wird zweimal gefahren. Zwei Engländer erzählen, dass gestern der erste Flieger aus England in Preveza gelandet ist. Die Air Berlin Maschine haben wir selbst am Wochenende gesehen. In Preveza werde ich auf der Suche nach neuem Werkzeug in den üblichen Läden nicht fündig. Über den Kreisverkehr hinaus Richtung Ioanina muss ich wandern. Dafür bekomme ich auf dem Rückweg eine Ankerrolle. Dafür ist unser Paket nicht auf der Post. Im Hafen treffe ich Willie und Jeanett, sie wollen morgen aufbrechen, um den Peloponnes nach Thessaloniki und weiter in die Türkei. Im Supermarkt ist die Milch aus, deshalb darf ich noch mal in die Fußgängerzone. Carola hat inzwischen gewaschen. Kein Vergnügen, da durch den Staub der Straße alles gleich wieder dreckig wird. Wir starten eine neue Runde Schleifen. Carola auf einer Rumpfseite, ich auf der anderen. Der Teer ist völlig ungleichmäßig aufgetragen, ständig muss man den Anpressdruck anpassen. Am schönsten geht der Teer von der grauen Schicht ab. Die ist leider auch unregelmäßig dick und dazu nicht überall aufgetragen. Franzmann, Du hast wirklich nichts auf diesem armen Schiff ordentlich gemacht. Außer vielleicht, dass Du es nicht wie Dein Schiff davor auf einer Radarboje versenkt hast. Wie gestern ist die Ausbeute an geschliffener Bordwand enttäuschend.
Bild des Tages: In diesem Muster die graue Farbe aufzutragen war sicher schwieriger, als alles zu streichen.

Sonntag, 2. Mai 2010

02.05.2010 Sonntag

Nur ein weiterer Schleiftag. Wieder mit geringer Ausbeute. Der Grieche von nebenan hat Mitleid und leiht mir einen speziellen Aufsatz für die Maschine. Und tatsächlich, damit geht es etwas schneller. Trotz Sonntag ziehen die Marineros einen Schlepper an Land. Der wird wieder in unsere unmittelbare Nachbarschaft gestellt. Das Teil hängt noch im Kran und schon stehen die Knechte mit den Winkelschleifern bereit. Da könnte doch leicht einer bei uns aushelfen.

01.05.2010 Samstag


Der erste Mai und der erste große Schleiftag. Aber zunächst wollte ich den Borddurchlass des alten Echolots ausbauen. Die verlängerte Einwirkzeit vom WD 40 hat nichts gebracht. Die Schrauben sitzen weiter fest. Nächster Schritt, Schlagschrauber ansetzen. Die erste Schraube dreht sich, bis sie abgedreht ist. Das wiederholt sich bei der zweiten Schraube. Nächster Schritt, Bohrmaschine ansetzen. Die beiden Schrauben werden rausgebohrt. Was nicht heißt, dass sich die große Halteschraube jetzt rausdrehen lässt. Bolzen schräg in ein ausgebohrtes Schraubenloch angesetzt und mit dem Hammer draufgehauen. Millimeterweise bewegt sich das Teil. Bis sich der gesamte Borddurchlass dreht. Carola darf es sich unter dem Schiff bequem machen und mit der großen Zange den Borddurchlass festhalten, während ich von drinnen den Ring mit dem Hammer bearbeite. Dass dabei immer wieder Nachgreifen mit der Zange nötig wird ist klar. Nach einiger Zeit lässt sich der Ring tatsächlich per Hand drehen. Aber nur bis kurz vors Ende. Da ist mir bei der Schlagschrauberaktion dieser einmal gegen das Gewinde und hat dieses verbogen. Gewinde mit der Eisensäge ausbessern und dann ist der Borddurchlass tatsächlich heraußen. Nach dieser Aktion wollen wir von den alten Teilen keines mehr sehen. Bleibt die Frage, was wir mit dem einen Loch anfangen sollen. Es würde sich für das Echolot anbieten, das passt leider nicht hinein.
Wir widmen uns einer anderen Baustelle. Nebenan in der Gaststätte der Marina wird der erste Mai gefeiert und wir stören die Lifemusik mit Maschinenlärm. Ich schleife vorne das grobe weg, Carola bessert mit dem Exzenterschleifer nach. Ich bin auf die Schleif- und Poliermaschine umgestigen, die lässt sich regulieren und haut nicht so rein wie die Flex. Im vergleich zur großen Gesamtfläche bleibt das Ergebnis deprimierend. Für die Nacht wären wir richtig müde, Die Liefmusik in der Gaststätte nebenan ist vorbei. Aber über die Bucht schallt es von Preveza her.
Bild des Tages: Das ganze schwarze muss weg vom Unterwasserschiff