Dienstag, 18. Mai 2010

18.05.2010 Dienstag


Diese Nacht war es zwar weniger windig, aber wieder sehr unruhig. Die Planen machten einen Höllenlärm und wir überlegten die ganze Zeit, ob nicht doch die Metallstreben, an denen die Planen angebunden waren, mal aufs Schiff fallen. Morgens rückt der Strahler an und vollendet sein Werk an einem Rumpf. Den Spiegel spart er allerdings aus. Und dann verschwindet er. Hier herrscht strickte Arbeitsteilung. Den Dreck von den Planen in Kübel schaufeln, das muss ein anderer übernehmen. Wir verziehen uns nach Lefkas. Als erstes kaufen wir eine neue Klampe und eine Klemme, die diesmal hoffentlich groß genug ist für das Radarkabel. Auf der Fahrt durch Lefkas stoßen wir tatsächlich auf die Alpha-Bank. Hinter dieser soll sich ein Laden für Elektrowerkzeug befinden. Schnell auf dem Gehsteig geparkt und Werkzeugladen suchen. Und tatsächlich finden wir einen gut sortierten Heimwerkerladen. 125 € kosten hier kleine handliche Hochdruckreiniger. Im ersten Stock entdecken wir alte, original verpackte Kärcher-Geräte. Wir nehmen ein Teil mit nach unten und fragen nach dem Preis, 70 €. Das verstaubte Gerät wird gleich mal ausprobiert und es läuft. Für eine Zange, eine Kartusche Sika und eine Ratsche noch mal 19 €. Da kann man nichts sagen. Direkt neben dem Dia steht der nächste Laden. Der ist etwas verstaubter. Wieder im ersten Stock sind die Wasserschläuche. Wir brauchen einen großen zum Verkleiden unserer Aluleiter, dass sie sich nicht am Schiff und an der Hafenmauer aufreibt. Irgendwo steht sogar ein Rollstuhl rum. Hinter der Kasse befinden sich zwei Tresore, wie aus einem alten Western. Genauso antik ist die große Waage. Mit einem kurzen Abstecher in den Dia endet unser Einkaufsausflug. Wie befürchtet haben die Knechte am Schiff nicht weiter gearbeitet. Der Wind war wohl zu stark. Wir versuchen, uns vom Sand zu befreien. Der Wind ist dabei einerseits hilfreich, weil der den hoch gekehrten Sand gleich wegbefördert. Andererseits befördert er von irgendwo her gleich neuen Sand auf Deck. Ich versuche mich wieder an den Ruderblättern. Mit den Spachteln komme ich nicht mehr weit, auch als sie nachgeschliffen sind. Mit der „mechanischen“ Spachtel geht es etwas leichter. Wenn, ja wenn nicht Franzmann…. Auf Seite eines Ruderblattes hat er einfach mal drei Kleckse Epoxy drauf gehauen. Und gleich daneben eine Substanz, die sich wie Silikon anfühlt. Und gleich daneben den Teer direkt aufs Speerholz. Das Speerholz selbst scheint nicht wasserfest verleimt zu sein. Hoffen wir mal, dass es nicht zu feucht ist. Mein früherer Eindruck, dass die hier lebenden Segler der Geronto-Fraktion angehören, verstärkt sich beim Duschen. Es weht ein Duft durch die Räume wie früher auf Haus 3. Und im Abfalleimer liegt eine Windelhose. Altenheim auf See, wie schön.
Bild des Tages: Verpacktes Schiff

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