Freitag, 14. Mai 2010

14.04.2010 Freitag


Wegen der heutigen Verlegung auf den Sandstrahlplatz sind wir extra früh aufgestanden. Wer kam natürlich nicht, die Jungs vom Transport. Kurz vor Mittag tauchten sie dann auf, gleich 4 Mann. Da fiel ihnen auf, dass sie erst das kleine Motorboot vor uns wegräumen mussten. Beim nächsten Anlauf bemerkten sie, dass ein Dreckhaufen, den die Spritzer zurückgelassen hatten, im Fahrtweg des Trailers lag. Der Rangniedrigste durfte eine Schaufel holen und den Haufen umschichten. Was natürlich gar nicht so einfach war, da die Spritzer eine Folie, bzw. ein Netzgewebe ausgelegt hatten, mit dem sie den Dreck zunächst auffingen und dann einwickelten. Mit Schaufeln alleine war es daher nicht getan, der Knecht musste immer wieder Folie und Netz zerreißen. Als er damit fertig war, passierte erst mal nichts mehr. Mittagspause. Dann rückten sie wieder an, mit Marinachef voran. Der klopfte die Unterseite unseres Mittelteils ab und platzierte den Trailer so, dass dessen Hebestützen an den vermeintlich stabilsten Stellen ansetzen würden. Langsam fuhren die Stützen hoch und die Polster wurden nochmals ausgerichtet. Beim nächsten Hochfahren der Stützen gab es unschöne Knackgeräusche und die Sache war erledigt. 16 Tonnen Schiff am Mittelteil heben, das konnte ich mir eh nicht vorstellen. Die dolmetschende Chefsekretärin wurde gerufen und Plan B besprochen. Die Spritzer holen, wie ich es vorschlug, wurde abgelehnt. Das Ergebnis wäre nicht so gut. Wenn also wir nicht auf den Sandstrahlplatz kommen, wird die Sandstrahlausrüstung zu uns gebracht. Und warum nicht gleich so??? Weil sie hier Planen auslegen müssen, um den Sand aufzufangen. Um seinen Frust abzureagieren schwingt sich Chef auf seinen Schaufelbagger und fährt auf die Straße. Als hätte er meine gestrige Rede gehört beginnt er einen Graben quer zur Straße auszuheben. Um die Autos zum langsam fahren zu zwingen, auf die harte Tour halt. Zwischenzeitlich dauert es keine 40 Minuten und die gesamte Sandstrahlausrüstung ist vor Ort. Der Sandstrahler schlüpft in seinen Schutzanzug und startet einen Versuch. Wie von Geisterhand weggeblasen verschwindet der Teer. Der Marinachef kontrolliert kurz das Ergebnis und gibt nochmals Anweisung, dass Planen ausgelegt werden müssen. Letzteres ist offensichtlich gar nicht nach dem Geschmack des Strahlers. Nachdem dies alles geklärt ist verziehen wir uns, wie wir es eigentlich schon den ganzen Tag vorgehabt hätten. Wir fahren Richtung Vonitsa. Einige Kilometer einer Abzweigung folgend finden wir einen schönen Strand. In Vonitsa selber sehen wir uns den Hafen an. Ein Happy-Sailor-Flotte mit recht kleinen Schiffen liegt an Moorings. Wenn die abhauen, wäre das die einzig freie Stelle, die vielleicht tief genug für uns wäre. Wir steigen hinauf zur Festung und stehen vor einer mit schwerem Vorhängeschloss verriegelten Holztüre. Daneben ein großes Schild, dass dies mit 2,3 Mio. EU-Geldern finanziert worden ist. Da die ersten Regentropfen fallen, verabschieden wir uns von Vonitsa. Zurück in der Marina ist ein Knecht damit beschäftigt, Betonbodenschwellen in die frisch ausgehobenen Gräben zu bauen. Unser Sandstrahler hat immerhin eine Plane ausgelegt, dann war Dienstschluss. Gestrahlt hat er nicht mehr.
Als uns in der Nacht das angekündigte schlechte Wetter erreicht, dürfen wir wieder aufstehen und die Plane erst bändigen, dann sicher verstauen.
Bild des Tages: Zu kleiner Trailer für zu großes Boot

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