Sonntag, 9. Mai 2010

09.05.2010 Sonntag


Trotz Sonntag wird nichts aus Ausschlafen. Die Laster fahren auch heute und bringen Steine und Sand, um mehr Stellfläche für noch mehr Boote z schaffen. Was für heute geplant ist, haben wir schon lange nicht mehr gemacht. Laminieren. Die Mischlisten (500 gr. Harz, 8 ml Härter) werden hervorgeholt, Plastikunterlagen, Werkzeug (Topf, Handschuhe, Waage, usw.) und Material folgt. Obwohl wir eingedenk der letzten Sauerei heute alle Fenster geschlossen haben, weht es uns das Thixo (Verdickt Harz zu einer Art Spachtelmasse) wild durch die Gegend. Die Borddurchbrüche werden mit Harz umstrichen. Hoffentlich müssen wir sie nie mehr ausbauen. Ich widme ich wieder meinen Kabeln, Carola untersucht die Sicherheitsausrüstung in einem „Dry Bag“. Sie findet 3 Liter Wasser, Trockenfutter, Taschenlampe (ohne Batterie), 2 Überlebensdecken und ein Erste-Hilfe-Päckchen. Für wie viel Tage in der Rettungsinsel das wohl reichen würde?? Um mit dem Geberkabelweiter zu kommen darf ich wieder einmal die Stufenrückwände abbauen. Dazu muss das Bodenbrett weg, wobei zunächst das Bodenbrett daneben und wieder das Bodenbrett neben diesem weg muss. Wie befürchtet hilft das alleine nicht weiter. Wir müssen den Verlauf unter dem Bett in der hinteren Kammer einsehen. Und auch das muss erste einmal abgeräumt werden. Der Weg ist weiter versperrt. Die Führungsrohre sind voll gestopft, daneben ist keine Lücke. Es bleibt nichts anderes übrig, als neue Löcher zu bohren. Eines in den Sicherungsschrank, eines von dort unter die Stufen, weiter durch die Wand unter das Bett. Bestückt mit dem 15er Bohrer ist die Bohrmaschine etwas unhandlich. Und natürlich darf beim Bohren kein anderes Kabel verletzt werden, der Sicherungskasten sollte nicht angebohrt werden, ebenso wenig wie der Dieseltank und die Bordwand. All diese Dinge sind in gefährlicher Nähe der Bohrlöcher. Mit viel Stochern, Ziehen und Schieben ist das Kabel schließlich durch. Und der Weg ist noch nicht zu Ende. Wir versuchen, ein Führungsrohr in den nächsten Schrank zu nutzen und tatsächlich, wir kommen durch. Ein dünneres Kabel war der Führungsdraht, mit diesem wurde das Kabel per Tesaband verbunden und durchgezogen. Damit sind wir praktisch am Display. Schön dass wir ein weiteres Geberkabel verlegen dürfen. Von den beiden neuen Borddurchbrüchen muss ich ein Loch erweitern (nicht die Bordwand durchbohren!!). Das Kabel windet sich durch eine Ritze in den Raum unter dem Bett, was eigentlich ganz passend wäre. Wenn halt der Stecker auch durch die Ritze passen würde. So muss das Kabel zunächst zurück und in einen Hohlraum geschoben, der weder einsehbar noch zugänglich ist. Mit einer langen Zange fischen wir das Kabel und führen es angebunden an ein Führungskabel unter das Bett. Leider ist jetzt das zuvor genutzte Führungsrohr zu voll. Zwei neue Löcher müssen her, nicht den Tank anbohren, keine Kabel verletzen!! Zu Guter Letzt ist auch dieses Kabel beim Display gelandet. Und dann alles rückwärts. Stufenbretter, Bodenbretter, Bett, auf Bett gelagerte Sachen, Schrankwände, Schrankinhalt. Das reicht. Das Wetter verhöhnt uns weiter. Strahlender Sonnenschein, kräftiger Wind. Laut 10-Tages-Prognose bekommen wir Regen, wenn unser Rumpf gesandstrahlt wird. Die drei Tage wollten wir eigentlich nicht an Bord verbringen sondern uns irgendeinen Strand suchen.
Bild des Tages: Einlaminierte Borddurchbrüche

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