Dienstag, 3. Oktober 2023

Sonntag, 01.10.2023

 Zur Frühstückszeit um 08.00 Uhr ist niemand im Lokal. Ausnahmsweise sind wir nicht die einzigen Gäste, die so früh auf der Matte stehen. Mit 20 Minuten Verspätung kommt ein Dame zu Fuß und serviert das Frühstück. Croisants, Zwieback zum Bestreichen, Kaffee, Saft und Wasser. Mehr ist nicht im Angebot.

Nach dem üblichen Einkaufsstopp beim Conad geht es auf die Autobahn. Wenig Verkehr, angenehme Temperaturen, bis zum Brenner ist das Fahren sehr angenehm. Die Baustellen in Österreich bringen den Verkehr wiederholt zum Stillstand. Auch in Deutschland stockt es immer wieder. Das hätten wir nicht erwartet, dass so viele unterwegs sind.

Samstag, 30.09.2023

 Die Nacht war ruhig, langes Ausschlafen war die Folge. Um 09.30 Uhr sind wir an den Tremantinischen (oder so ähnlich) Inseln vorbei. Kleines Frühstück im SelfSerevice-Bereich und dann wird ein wind- und sonnengeschützter Platz gesucht. Den finden wir auf der linken Seite neben der Rezeption. Leichter Gegenwind, blauer Himmel, das ist eine angenehme Überfahrt. In einem großen Bogen ausholend fährt der Kapitän in den Hafen, mit nur 30 Minuten Verspätung.

Erstaunlich rasch wird die Rampe abgesenkt und die ersten zwei Pkw dürfen sie rückwärts hinunter fahren. Dann beginnt das große Rangieren. Der Anweiser gibt eigentlich die richtigen Zeichen, aber die Fahrer haben Probleme mit der Umsetzung. Manche aus Unfähigkeit, manche aus dem Glauben heraus, es besser zu wissen. Bei den üblichen Vordränglern ist der Einweiser konsequent, die werden gleich wieder zurück geschickt. 30 Minuten nach dem Anlegen sind auch wir draußen.

Zügig sind wir aus der Stadt, mit dem üblichen Umfahren der Abbiegeschlange. Die Unterkunft in Senigallia ist schnell gefunden, schließlich waren wir vor einem Jahr schon mal dort. Die Überflutungsschäden sind beseitigt. Der Chef erzählt, dass im Haus das Wasser 3 Meter hoch stand, die ganze Küche war verwüstet. Aber nach 2 Monaten haben sie wieder eröffnet. Die im Haus befindliche Gaststätte ist gut besucht, für den Parkplatz vor dem Haus haben sie einen extra Einweiser angestellt. Das Speißeangebot ist sehr fleischlastig, Rind und Schaf in allen Variationen. Und die Gäste tafeln mächtig auf, die üblichen 4 Gänge sind Standard. Da fallen wir deutlich aus dem Rahmen. Trotz des Betriebes und der nahen Straße ist die Nacht ruhig.

Freitag, 29.09.2023

 Aufstehen um 07.00 Uhr. Packen, Aufräumen, Putzen und Einräumen steht auf dem Programm. Das zieht sich erfahrungsgemäß, auch wenn es in einem Haus einfacher ist, als auf einem Boot. Kostas kommt nochmals vorbei, um uns zu verabschieden. Er wird die nächsten Monate nach dem Haus schauen, die Pflanzen wässern und die Ameisen bekämpfen.

So nebenbei kommt wieder eine Mail von Minoan, das Schiff fährt eine Stunde früher (haben ssie uns schon mitgeteilt), und es ist die Florencina, nicht die Venezia. Das ist natürlich eine wichtige Information.

Das Auto einräumen gestaltet sich schwierig, weil bei jedem Öffnen der Türe die Katzen versuchen, ins Haus zu gelangen. Fünf sind es inzwischen. Sie haben die ganze Nacht auf der Terrasse verbracht. Auch Irma hat wieder vor dem Einfahrtstor geschlafen und kommt sofort rein, als dieses geöffnet wird. Eine 2 m lange Äskulapnatter, die sich quer durch die Einfahrt schlängelte, wurde von allen Tieren ignoriert.

Irgendwann ist das Auto beladen, die Fenster geschlossen, das Wasser abgedreht und die Sicherungen ausgeschaltet. Der Hauptstromschalter am Straßenrand wird umgelegt, der Hauptwasserhahn widersetzt sich dem. Er wurde wohl schon zu lange nicht mehr bewegt.

14.30 Uhr fahren wir ab, 30 Minuten später als geplant.

Und fast hätten wir Irma eingesperrte. Sie hat sich heimlich eingeschlichen und hinter dem Haus in den Schatten gelegt.

In Preveza an der Hafenmauer sind einige Platze frei, obwohl heute die ganzen Charterer zum Crewwechsel zurück kommen müssen. Bei Thalia sind wenig Tische belegt und wir bekommen von ihr wieder selbstgemachtes für die Reise. Süß eingelegte Früchte und Liquor aus Granatapfelkernen. Der Eisladen hat geschlossen, alles hat zu in der Fußgängerzone.

Auf der Fahrt nach Igoumenitsa ist wenig Verkehr. Links über dem Meer Sonnenschein, rechts über den Bergen Gewitterwolken mit Blitz, Donner und Regenbogen.

Am Hafen ist viel los, vor der Kontrolle zum Hafen ist eine lange Autoschlange. Zwei der Parkplatz vor dem Hafengebäude ist übervoll, vor dem Minoan-Schalter sind zwei lange Schlangen. Irgendwann haben auch wir unsere Tickets. Schon vom Parkplatz raus staut es sich und von dort weiter bis zum Kontrolltor. Sie haben auch nur einen Schalter geöffnet. Das Schiff, die Florencina, lag schon im Hafen, als wir angekommen sind. Trotzdem sind sie mit dem Einladen nicht weit gekommen. Wir stellen uns erst einmal abseits, um das Gepäck zu sortieren. Aber gleich kommt einer, läßt sich die Tickets zeigen und schickt uns an Bord. Diesmal wieder ganz hinauf über die enge Rampe. Ganz eng wird diesmal eingeparkt, das letzte Auto steht fast noch auf der Rampe. Die Kabine ist wieder eine der geräumigeren, auch die Handtücher sind sauberer als sonst. Das Einladen stockt immer wieder, die Wohnmobile müssen bis zum Schluss draußen stehen. Einige spät gekommene Autos und Motorräder müssen draußen bleiben. Abfahrt um 20.40 Uhr, nur 20 Minuten zu spät. Der Vollmond schafft es nicht, sich durch die Wolken zu kämpfen, dafür ist die Sicht sehr gut. Noch ganz weit im Süden sind Lichter zu sehen. Lefkas wird es nicht sein, aber vielleicht Paxos.

Donnerstag, 28.09.2023

 Wieder fahren wir nach Lefkas, zum Steuerberater. Und wieder weiß niemand etwas von unserem Dokument. Drei Leute sind schließlich am Suchen, der vierte steht einmal kurz auf, greift in einen Stapel Papiere und hat das Dokument. Kurz nach dem Losfahren bemerken wir einen Zettel an der Windschutzscheibe, ein Strafzettel, wegen Falschparken. Dabei haben wir nur so geparkt wie alle anderen Griechen auch. Als wir an der Polizeistation wegen der Bezahlung nachfragen, werden wir zum Rathaus geschickt, ein sehr großes Gebäude, in dem wir entsprechend oft hin und her geschickt werden. Registriert wird der Zettel in einem Büro, bezahlen müssen wir in einem anderen.

Etwas verspätet kommen wir in Nirdi an, zu einer schnellen Radltour. Die uns begegnenden Autos sind schon weniger geworden. Die Temperaturen sind angenehmer, die Sicht ist viel besser. Im Ikaros warten wir wieder die Abfahrt der Meganissi-Fähre ab, dann starten wir zu letzten Einkäufen.

Zurück am Haus wird schon mal mit dem Packen begonnen.

Mittwoch, 27.09.2023

 Heute wird wieder am Haus geräumt. Die Büsche vor dem Haus werden geschnitten. Kostas kommt vorbei und besprüht von innen das Holz des Dachstuhls gegen Ameisenbefall.

Nach und nach werden die Katze vor der Türe immer mehr und frecher. Sie versuchen, ins Haus zu kommen, sobald man die Türe öffnet. Und das Fliegengitter vor der Küche versuchen sie einzudrücken, bis wir dieses mit dem Wäscheständer sichern.

Dienstag, 26.09.2023

 Ein Gewitter um 06.00 Uhr weckt uns. Das ist aber schnell vorbei. Mit kaum Wind und wenig Regen. Sie kommen halt aus der völlig falschen Richtung, die Gewitter. Üblicherweise kommen sie aus Nordosten, von den Bergen herunter, oder aus West/Südwest bei Durchzug einer Front.

Wir nutzen das überraschend gute Wetter und fahren zum Schiff, um dieses zu räumen und für den Winter vorzubereiten. Das dauert natürlich wieder seine Zeit. Und das Auto ist am Ende gut gefüllt, die Fahrräder kommen auf den Gepäckträger.

Montag, 25.09.2023

 Die Nacht war sehr ruhig, keine Disco, keine lange Hochzeitsfeier. Zunächst wird etwas Kleinkram erledigt (Lukendeckel festbinden, Relingsdraht abmessen, usw.), dann wird das Kajak mit dem neuen Wägelchen zum Meer gezogen. Wir paddeln am Ufer entlang und dann weiter um die rote Boje. Hier geht die Strömung in den Golf hinein. Zurück bis zur Cleo und dann lassen wir uns durch das Ankerfeld treiben. Zurück am Schiff werden Kajak und Auto abgespült. Und weitere Kleinigkeiten werden erledigt. Bodenroste hochholen, Lüftungsschlitze abkleben, usw.

Ein Abstecher in die Cleo findet ein abruptes Ende. Bei Wetteronline ploppt eine Meldung auf, Unwettergefahr für das Gebiet des Ionischen Meers mit schweren Regenfällen. Und just beginnt es zu schütten. Schnell zurück zum Schiff, die letzte Luke schließen. Wenn es jetzt durchregnen soll, ist es auf dem Schiff eher unkomfortabel. Also schnell (!!) alles zusammengepackt, ins Auto (bei strömendem Regen) gebracht und zum Panos. Und hier hört der Regen auf. Und die ganze Nacht über bleibt es trocken.

Sonntag, 24.09.2023

 Wir brechen früh auf, in Erwartung der „Elektrojungs“. Herr Ströhlein will sich das Schiff ansehen, ob und wie ein Umbau auf Solar durchführbar wäre.

Ein Motortausch ist kein Problem, eine Oceandrive Maschine könnte direkt auf den Saildrive montiert werden.

Schwieriger ist es mit den Batterien (von Mastervolt). Dazu müßte der Platz, der bisher und früher in den hinteren Kabinen für die Betten gedacht war, für die Batteriebänke umgewidmet werden. Prinzipiell kein Problem, aber wohin mit dem Werkzeug??

Zwei Generatoren (wegen der Redundanz und der gleichmäßigeren Gewichtsverteilung zwei und nicht einer) in die Bugkammern. 48 Volt, 10 kW müßten passen. Wohin mit den vielen schönen Fendern??

Und dann die Leitungen… Dicke Kabel müßten von den Generatoren zu den Batterien und den Motoren. Wäre auch machbar.

Nach ausgiebiger Inspektion und Besprechung geht es zum Panos. Kalliope ist sehr verwundert, dass wir Mittags kommen. Herr Ströhlein erzählt viel Interessantes über seine Elektroarbeiten und seine Erlebnisse beim Hauskauf/Hausbau in Korfu. Letztere decken sich mit unseren Erfahrungen. Er benötigte auch ein Konto, wegen der Zulassung eines Motorrades. Und er hat eine Residenz-Karte. Dazu braucht man einen Festnetztelefonanschluss. Und nebenher bekommen sie eine Mitteilung von Superfast. Die Abfahrt ihrer Fähe verschiebt sich um 2 Stunden nach hinten.

Zurück am Schiff wird noch etwas geräumt und dann fahren wir zu Thalia. Im Portokali ist eine Hochzeitsfeier, die schon den ganzen Tag Musik ans gegenüberliegende Ufer schickte. An der Hafenmauer sind sogar noch Plätze frei und die Tische der Lokale sind spärlich besetzt. In der Fußgängerzone ist wenig los und fast hätten wir kein Eis mehr bekommen, da der Laden schon schließen wollte.