Sonntag, 29. September 2013

Sonntag 29.09.2013

Heute war Ruhetag. Daher verbrachten wir den Vormittag mit Aufräumen und Kontrolle der gestrigen Arbeiten. Alles ist dicht. Die Leisten der Genuaschiene wurden gesäubert. An der Unterseite der einen Schiene war eine Nut eingefräst. Die war natürlich dick mit Silikon gefüllt. Um die Löcher war kein Silikon.

Die letzten Tage haben Ari & Co. ein Schiff nach dem andren an Land gestellt. Die Reihen sind wieder gefüllt. Mit allen damit verbundenen Nachteilen. Mein üblicher Radelweg zu den Duschen ist versperrt. Die Duschen selber werden häufiger frequentiert und einmal war schon das warme Wasser verbraucht.

Samstag 28.09.2013

Nachdem wir es uns an den Motorraum gewöhnt hatten, war heute der Ölwechsel fällig. Die neue Pumpe stellte sich als eher ungeeignet heraus. Im Gefäß soll ein Unterdruck erzeugt werden, welcher dann langsam das Öl ansaugt. Der Behälter hielt dem Unterdruck nicht stand, er dellte sich ein. Ich zog den Ansaugschlauch immer wieder ein bisschen zurück, Luft strömte ein und der Behälter dehnte sich wieder aus. Beim zweiten Motor war nach einem Liter Öl Schluss. Wiederholt schob ich den Ansaugschlauch zentimeterweise vor und zurück, ohne dass Öl gekommen wäre. Wie können 2,5 Liter Öl im Motor verschwinden?? Ausgelaufen ist nichts. Am Ölmessstab war kein Öl mehr. Ein Rätsel.

Der Ölfilterwechsel war wieder ein Vergnügen. Am linken Motor saß er so fest, dass ich ihn mit aller Kraft nur millimeterweise drehen konnte. Da würde man erwarten, dass er sich mal mehr bewegt, wenn er denn gelockert ist. Von wegen, eine halbe Umdrehung durfte ich ihn so bearbeiten. Die größte Angst dabei, dass ich das Gehäuse vom Gewinde abdrehe. Trotz angelegter Windel war die Sauerei in der Motorenbilge unvermeidlich. Beim rechten Motor ließ sich der Filter leicht lösen. Es lief auch keine Unmenge an im Motor verbliebenem Öl aus. Beim Nachfüllen schütteten wir die restlichen 1,5 Liter aus einem Kanister in den linken Tank. Vorsichtshalber kontrollierten wir den Ölstand, er lag über dem oberen Messstrich. Also doch kein unerklärlicher Ölverlust. Aber wohl eine insuffiziente Pumpe. Somit erneutes Abpumpen mit der alten Pumpe. Das dauerte natürlich etwas länger, weil auch inzwischen das Öl kalt und zähflüssiger geworden ist. Aber mit zuviel Öl im Motor soll man diesen nicht laufen lassen. Irgendwann waren drei Liter abgepumpt und wurden durch frisches Öl ersetzt. 

Freitag, 27. September 2013

Freitag 27.09.2013

Nachdem wir die letzten Tage in Diesel gemacht haben, bot sich an, bei diesem Thema zu bleiben. Dieselvor- und -feinfilter gehörten gewechselt. Erwartungsgemäß war in den Vorfiltern einiges an Dreck. Eine Überraschung bereiteten die Feinfilter. Als ich mit der Teilenummer im Shop von Saki einen neuen Kraftstofffilter kaufen wollte, meinte der, ich wolle einen Ölfilter. Es stellte sich heraus, dass ich die letzten 2 Jahre statt eines Kraftstofffilters einen Ölfilter eingebaut hatte. Gelaufen sind die Maschinen trotzdem. Nach der Dieselpantscherei und der anschließenden Reinigung stellten wir fest, dass in der Motorbackskiste Diesel ausgelaufen war, wahrscheinlich aus unserem Dieseleinfüllfilter. Fortsetzung der Reinigungsarbeiten. 

Donnerstag 26.09.2013

Heute wird der Dieseltank erneut befüllt. Kanister für Kanister kippen wir hinein. Nach jedem wird kontrolliert, ob der neue Schlauch alles abdichtet. Bei diesem sehen wir erstmals die Füllhöhe, der alte war nicht mehr durchsichtig. Zu Beginn steigt der Diesel gleich 27 cm, mit dem fünften Kanister nur mehr 6 cm. Erst der letzte Kanister, der nicht mal ganz voll ist, lässt die Füllhöhe bis zum oberen Schlauchende steigen. Alles dicht. Da wir gerade beim Abdichten sind, befreien wir ausbohrend die Löcher vom Silikon, welche die Genuaschine und der Windgenerator im Deck hinterlassen haben. Das Silikon von der Umgebung der Löcher abzukratzen ist eine Arbeit für Monk. Da das Deck zur Rutschfestigkeit genoppt ist, dürfen wir Rinne für Rinne zwischen den Noppen mit der Spachtel frei kratzen. Nachdem die Löcher von Innen abgeklebt sind, ist das eigentliche Verschließen die wenigste Arbeit.

Bild des Tages: Vom Silikon befreite Fläche unter dem Windgenerator

Mittwoch, 25. September 2013

Mittwoch 25.09.2013

Eine neue Art der nächtlichen Ruhestörung suchte uns heute heim. Der fliegende Rasenmäher absolvierte seinen Nachtflug. Und genau über der Marina. Er hätte ja auch über dem Meers eine Runden drehen können, aber nein…
Nach der gestrigen Staubverteilung wurde heute das Schiff intensiv geputzt. Und dabei entdeckten wir eine neue Undichtigkeit. Kein Wasser, Diesel. An unserem Lieblingstank, am Schlauch zum Ablesen des Füllstandes leckte es an der oberen Schlauchschelle. Nachziehen half nichts. Den alten Schlauch hat wohl seine Demontage vor einigen Monaten beleidigt. Wenigstens hat es sich bis jetzt Zeit gelassen und ist nicht unterwegs undicht geworden. Wir haben inzwischen schon Übung im Dieselabpumpen. Und eine Bohrmaschinenpumpe ist bereits an Bord. Und sie funktioniert sogar. So saugen wir zunächst 60 Liter über dem Füllstutzen ab. Danach biegen wir den Füllstandsschlauch in die Plastikkanister. Letzteres läuft über den Saugeffekt so gut, dass wir den Tank bis auf die letzten zwei Zentimeter leeren können. Somit können wir den Schlauch entfernen, ohne vorher über ein dünnes Schläuchlein die letzten Liter abzusaugen. Die für den Notfall vorgesehen Ersatzschläuche erweisen sich als etwas zu kurz. Für den Notfall hätten sie gereicht, aber jetzt nehmen wir es ganz genau. Den alten Schlauch habe ich mit dem Messer abschneiden müssen, den neuen bekomme ich mit Müh und Not auf die Ansatzstutzen. Mit dem Füllen warten wir bis morgen.
Nebenbei wurden 3 Kats mit dem großen Kran aus dem Wasser gehoben. Zwei liegen jetzt neben uns.

Bild des Tages: Neue Füllstandsanzeige 

Dienstag, 24. September 2013

Dienstag 24.09.2013

Zur Belohnung für die Arbeit der letzten Tage fuhren wir heute zum Einkaufen nach Lefkas. An beiden Rändern der Straße wurde das Gestrüpp mindestens einen Meter weg geschnitten, an manchen Stellen deutlich mehr. So erhaben sich für uns völlig neue Ein- und Ausblicke über die Umgebung. In Lefkas besuchten wir kurz den Werkzeugladen, um ein 220-Volt Kabel zu kaufen. Und weil es sich anbot, landete eine Waschbeckenarmatur im Einkaufskorb. Für das Waschbecken in der Dusche. Zur weiteren Erprobung meiner Klempnerkünste.
Zurück am Schiff entschieden wir uns für eine weitere große Umräumaktion. Im Frühjahr wollen wir die dritte Kammer mit Topcoat weiß streichen und als weiteres Schlafzimmer ausrüsten. Deshalb müssen all unsere dauerhaft verstauten Sachen in das Separee. Ein Ausmisten bietet sich an, tatsächlich bleibt eine leere Plastikbox übrig. Weil die Kammer schon mal leer ist, können wir gleich die Genuaschiene abbauen. So lässt es sich innen leichter streichen und wir können die Dichtigkeit sicherstellen. Diese Aktion weitet sich unerwartet aus. Die meisten Schrauben ließen sich mit einiger Mühe lösen. Zwei waren samt der Schiene einlaminiert. Es ist erfreulich, wie gut Glasfaserlaminat hält. Mit Tauchsäge, Hammer und Stemmeisen sowie der Rohrzange wurde das Laminat entfernt. Einhergehend mit dem bekannten Flug des Glasfaserstaubes. Nach dem Putzen der Kammer wird sie erst zu später Stunde eingeräumt.
Bild des Tages: Demontage der Genuaschiene. 

Montag, 23. September 2013

Montag 23.09.2013

Endspurt beim Spüleneinbau. Pro forma wurden drei Befestigungshaken an die Spüle geschraubt. Nicht dass sie verrutscht. Der Schlauch zwischen Seeventil und Abflusskonstruktion war schnell eingebaut. Seeventil zu, Wasser auf, Dichtigkeitstest. 4 von 7 möglichen Verbindungen sind undicht. Es hätte schlimmer kommen können. Der Schlauch am Seeventil wird mit den Schlauchschellen kräftiger gequetscht und ist dicht, nicht jedoch das Seeventil selbst. Kräftiges nachdrehen an den Abschlüssen führte zu keiner Besserung. Zumindest hielt sich die Menge des austretenden Wassers in Grenzen, im Gegensatz zu gestern. Das Schlauchstück wird wieder ausgebaut und das Seeventil zerlegt. Das übliche Problem, das metallene Anschlussstück hat ein zu kurzes Gewinde, um im Plastikteil dicht anzuliegen. Dichtungen sind im Shop nicht verfügbar. Teflonband und eine unpassende Gummidichtung müssen reichen. Ausgebaut ist die Verbindung Schlauch und Winkel dicht. Die Dichtung des Abflusssiebs wird ebenfalls mit Teflonband aufgemotzt. Erneutes Zusammenbauen und überraschender Weise tröpfelt nur mehr das Seeventil. Damit lässt sich leben. Im Frühjahr werden Borddurchbruch, Seeventil und Anschlussstück ersetzt. Zum vorläufigen Abschluss der Aktion wird das Wasser aus der Bilge getunkt. Aufräumarbeiten und Kleinkram folgen. Nach dem Abendessen und dem Abspülen war es wieder feucht unter der Spüle. An der Warmwasserleitung leckte es zwischen Armaturenschlauch und Anschlussstück. Ein bisschen nachgezogen und es war dicht.

Bilder des Tages: Dichtigkeitstest, Abflusskonstruktion, Spüle mit neuer Armatur



Sonntag, 22. September 2013

Sonntag 22.09.2013

Schon in der Nacht lebte der angekündigte Ostwind auf und ließ unsere Türen klappern. Üblicherweise weht uns kein Wind von hinten in den Salon, aber an Land dreht sich das Schiff halt etwas schwer. Eigentlich hätten wir ausschlafen können, aber Rantanplan kennt keine Sonntagsruhe.
Heute stand der Anschluss der Armatur an das Wasserleitungssystem des Schiffes an. Eine nasse Angelegenheit. Die Verbindung zwischen den üblichen Armaturenschläuchen und den Schlauchanschlussteilen wollte nicht dicht halten. An den Enden der Armaturschläuchen sitzt eine Gewinde, in dieses muss man den Anschluss weit genug hineinschrauben, dass die Dichtung greift. Jetzt ist das Gewinde der Schlauchanschlüsse zu kurz. Mit verschiedenen zusätzlichen Dichtungen und Kombinationen von Dichtungen wurde es nicht dicht. Nach jedem fehlgeschlagenen Test musste natürlich alles auseinandergeschraubt werden, unter entsprechenden Verrenkungen. Schließlich war Schluss und ich baute die Armatur aus, um sie morgen vom Sanitärer in Preveza abdichten zu lassen. Das Ausbauen war möglich geworden, weil ich gestern die Rückwand von einem überflüssigen Schlauch und einigen anderen Hindernissen befreit habe. Trotzdem war der Zugang so eng, dass ich die beiden Schrauben mit zwei verschieden gebogenen Schraubenschlüsseln Millimeter um Millimeter lösen durfte. Zum leichteren Einbau wurde das lange Gewinde abgesägt, so dass die Schrauben mit einer Nuss und zugehöriger Verlängerung festgezogen werden können. An der ausgebauten Armatur probierte ich doch noch eine neue Dichtung aus und siehe da, es war dicht, selbst unter dem vergleichsweise hohen Druck des Marinawasserschlauches. Wieder Armatur einbauen, Kurzschlussschlauch abmontieren, Schläuche verbinden. Nebenbei ein Schlauchstück neu zuschneiden, da das alte (ehemals neue) von der alten Kupferleitung geschnitten werden musste. Große Überraschung, alle Anschlüsse sind dicht.
Der Föhn kommt hier anscheinend aus Osten. Ein kräftiger warmer Ostwind trocknete uns aus, während aus Westen dicke Wolken heranzogen. Diese wurden regelmäßig über uns aufgelöst.
Unsere Schlummerkiste haben wir uns zurückgeholt. Die haben sich die Nikolausis als Tisch geschnappt und unter dem Dimitrios versteckt.

Bild des Tages: Das Verbindungsproblem 

Samstag, 21. September 2013

Samstag 21.09.2013

Heute morgen unterhielt sich Rantanplan einige Zeit mit einem Esel. Ob er etwa ein Esel im Hundefell ist?

Der zweite Tag des Spülenumbaus bescherte weitere Probleme. Die Reinigung der Spüle mit Salzsäure zum Entfernen des Rostes war die leichteste Aktion. Beim Einpassen des Abflusses musste das erste Mal nachgebessert werden. Ein Winkelstück absägen und die Sägekante abrunden. Der Anschluss zum Seeventil war das nächste Problem. Dessen Ansatzstück war schmaler als die handelsüblichen Anschlüsse. Der Schlauch mit 32 mm Innendurchmesser ließ sich selbst mit Schlauchschellen nicht so weit zusammendrücken, dass er auf dem Anschluss gehalten hätte. Von einer Dichtigkeit wollen wir gar nicht träumen. Eine Möglichkeit, einen kleiner Schlauch kaufen. Aber für diesen wäre sowohl der Seeventilanschluss und erst recht der Anschluss an der Spüle zu groß. Also Seeventil abschrauben, Anschluss abschrauben (dazu waren die größten verfügbaren Zangen erforderlich) und passenden Anschluss kaufen. Für diesen neuen Anschluss ist natürlich der zuvor zurecht geschnittene Schlauch zu kurz. Beim Versuch, die Armatur einzusetzen, die nächste Überraschung. Das Loch in der Spüle ist zu klein. Mit dem Feilaufsatz auf der Bohrmaschine wird das Loch erweitert. Edelstahl schleifen ist mühsam, aber das ist ja bekannt. Der Ausschnitt in der Arbeitsplatte wird abgeklebt, am Rand wird Silikon aufgetragen und die Spüle eingelegt. Überschüssiges Silikon abstreichen, fertig für heute. 

Freitag, 20. September 2013

Freitag 20.09.2013






Es hilft alles nichts, die Spüle muss renoviert werden. Die gestern mit WD 40 angesprühten Halterungen ließen sich lösen, bis auf einen. Der zerbröselte. Das Silikon zwischen Spüle und Arbeitsplatte zu schneiden war etwas schwieriger. An der am schwersten zugänglichen Stelle, zwischen Armatur und Wand, war es natürlich am zähsten. Druckpumpe abstellen, Wasserdruck ablassen und Schläuche lösen. Und schon hebt sich alles nach oben. Unter dem Schiff wird weiter demontiert. Die Armaturen sind das kleinste Problem. Schön stabil wären sie, aber leider inzwischen undicht. Das Abflusssystem erweist sich als hartnäckiger. Teil für Teil muss es zersägt werden, da sich die geschraubten Verbindungen nicht mehr lösen. Statt eine defekte Dichtung auszutauschen hat Franzmann großzügig Silikon verteilt. Und darüber das obligate schwarze Isolierband.

Bild des Tages: Spüle, Spüle weg, Abflusseinheit, Einzelteile, zersägtes Abflusssieb. 

Donnerstag, 19. September 2013

Donnerstag 19.09.2013

Diese Nacht war ruhig, kühl und regenfrei, was will man mehr. Bei meinem Besuch in Preveza kaufte ich Dichtungen für die Abflusskonstruktion und ließ im Copy-Shop zwei Dateien ausdrucken. Da alles schnell erledigt war, radelte ich an der Küste entlang nach Norden, um die neu aufgeschüttete Mole zu inspizieren, die uns bei der Anfahrt zum Fahrwasser immer aufgefallen war. Da wird tatsächlich ein weiterer kleiner Fischerhafen gebaut. Wie auf dem Schild gut zu lesen, kostet das Projekt 3,4 Mio. €. Gefördert von der EU. Wenn mal 30 Fischerboote in den Hafen passen ist es viel. Da zahlen wir doch jedem Fischer gleich 100.000 € für sein Schiff. Frei schwimmende Fische gibt es hier eh nicht mehr, die werden alle in Fischfarmen im Golf gezüchtet. Der Fischer hat sein Auskommen bis zum Lebensende, der Fischbestand im Meer kann sich erholen. Und im Hafen von Preveza sind eh viele Plätze für Fischer frei. Auf dem Rückweg muss ich dann ein weiteres Schild mit EU-Wappen genauer ansehen. Da wird eine Uferpromenade für 3,5 Mio. € verschönert. Mit Parkplatz, Flanierwegen und Bänken unter frisch gepflanzten Palmen. Und eine Treppe zum Meer. Zu einer Felsenküste an der sich die Wellen brechen. Sollte das eine Aufforderung sein? Wie den Ankündigungen zu entnehmen lief die Förderung von 2007 bis 2013. Jetzt, gegen Ende des Jahres 2013, wird mal gearbeitet. Zumindest am Hafen, nicht an der Uferpromenade.
Schon um 08.00 haben sie den Nikolausi in den Kran gehängt. Als ich in Preveza auf das Boot wartete, wurde er gewassert. Und die Besatzung unternahm gleich eine Feuerübung. Dicker Rauch stieg auf und dann viel Wasserdampf. Als wir in der Marina ankamen fegten sie gerade das Wasser von allen Decks.
Zurück am Schiff sprüh ich schon mal die Befestigungsschrauben der Spüle mit WD 40 ein, um sie auf das morgige Lösen einzustimmen. Danach wir das Großsegel vom liegenden Mast genommen. Teil für Teil brauche ich aus der Werkzeugkiste. Zwei Zangen zum Schäkel öffnen, Schraubenzieher zum Lösen der Sperrschraube in der Nut des Vorstagprofils und ein Teppichmesser zum Zerschneiden einer sinnfreien französischen Klebebandumwicklung. Runde um Runde wird das Segel vom Profil gewickelt und aus der Nut gezogen. Es ist deutlich kleiner und leichter als die Genua. Und es verschwindet problemlos in der Bugkammer.

Bilder des Tages: Neuer Fischerhafen und Kostenschild


Mittwoch, 18. September 2013

Mittwoch 18.09.2013

Rantanplan gab wieder sein übliches Konzert. Und etwas Regen fiel auch.
Ich war lange im Internet und scheiterte beim Versuch, den Drucker in Betrieb zu nehmen. Mit Patronen für schwarze Tinte habe ich mich eingedeckt. Aber das Teil streikt auch, wenn eine Farbpatrone leer ist, selbst wenn man nur Schwarz-Weiß drucken will. Wenn eine Patrone leer ist wird beim Druckvorgang wohl Luft angesaugt und das zerstört den Druckkopf. Ist natürlich ärgerlich, denn die Farben habe ich nie benutzt. Die sind halt eingetrocknet. Im Internet haben sie geraten, die Patronen mit dem Föhn zu erhitzen, um die Tinte wieder zu verflüssigen. Hat auch nichts geholfen.

Danach wurde die Renovierung der Küchenspüle vorbereitet. Die Dichtigkeit des neuen Abflusses stellte sich bei einem Test als wacklig heraus. Man muss die Teile schon sehr präzise und fest zusammenschrauben. Zudem sind einige Dichtungen angefressen. Da wird ein Ausflug zum Klempner nach Preveza fällig. 

Dienstag 17.09.2013

Diese Nacht verlief tatsächlich ohne Störungen durch Hunde oder Regen. Tagsüber zeigte Rantanplan, was in ihm steckt. Er fing wieder mit seinem üblichen GeWuffe an. Auf der Nikolausi neben ihm lebt ein Bordhund. Der nimmt immer wieder am Bug die Position der Galionsfigur ein und bellt auf der Straße vorbeiziehende Hund an, bis sie verschwunden sind. Das ist ja ganz normales Hundeverhalten. Als jetzt Rantanplan zu Wuffen begann stürmte der Bordhund zum Bug und blickte nach unten. Kein Hund auf der Straße. Ein längerer Blick zu Rantanplan, ein weitere kurzer Blick auf die Straße, ein kurzer Blick auf Rantanplan und, er hat´s tatsächlich gemacht, Kopfschütteln. Darauf zog er sich ins Schiffsinnere zurück. Und alles ohne einen einzigen unangebrachten Beller. Dabei hätte er Rantanplan durchaus mal Bescheid geben können.
Ich schliff einige Bodenbretter an, dass sie nicht mehr so knarzen. Carola sortierte Bücher aus, ich fuhr sie in die Marinabibliothek und holte neue. Längere Zeit nahm die Suche nach dem Ursprung von Wasser in der linken Bilge in Anspruch. Die Warmwasserleitung zur Spüle wurde schließlich als Ursache identifiziert. Suchen ist das Motto des Tages. Ein 220 Volt-Anschluss für den zukünftigen Ort des Batterieladers muss her. Er findet sich im rechten Motorraum. Der Weg in die Backskiste ist weit und wird mit einem Führungsdraht erkundet. Mit 4 m Kabel müsste es gehen.
Viele Wolken zogen durch, ohne Regen, der Wind folgte dem üblichen Tagesrhythmus, erst Ost, dann West.

Unser italienisches Schwesterschiff, die Bonaire, kam wieder aus dem Wasser. Sie ist undicht. Alles wurde zum Trocknen rausgelegt, allerdings blieben Fenster und Luken zu. Ist ja logisch, sie sind ja nicht dicht, wenn Wasser rein kommt, dann auch Luft. 

Dienstag, 17. September 2013

Montag 16.09.2013

Diese Nacht wurde unser Schlaf auf eine fast vergessen Art und Weise gestört. Um 3.00 tröpfelte es für 10 Minuten. Vorsichtshalber schlossen wir die Seitenfenster. 20 Minuten später tröpfelte es etwas mehr. Wir schlossen alle Luken bis auf die der Schlafzimmer. Weitere 15 Minuten später fing es an zu schütten und wir schlossen alle Öffnungen. Nach einer halben Stunde war alles vorbei und zumindest die Eingangstüre konnten wir wieder öffnen.

Am Tag zog eine Front durch mit den typischen Folgen. Erst kräftiger Wind aus Süd, darauf kräftiger (6 Bft.) Wind aus Nordwest. Ganz selten fielen ein paar Tropfen. Genau über uns rissen die Wolken auf. Wir verbrachten den Tag mit Lesen, Aufräumen und Arbeiten am PC. 

Montag, 16. September 2013

Sonntag 15.09.2013

Diese Nacht zeigte Rantanplan wieder, wie viel Dummheit in ihm steckt. Von Mitternacht bis in die frühen Morgenstunden kläffte er gemütlich am Boden liegend ohne Grund vor sich hin. 6 x Wuff, Pause, 6 x Wuff, Pause, monoton, stundenlang. Zeitweise waren die Pausen so lang, dass Hoffnung aufkeimte, er könnte vergessen haben, was er hätte sagen wollen. Vergeblich. Gelegentlich fiel ein anderer Köter mit ein, wahrscheinlich ein verzweifelter Versuch, für Ruhe zu sorgen.
Heute wurde demontiert. Als erstes das Steuerrad. Wir wollen es zu Thalia bringen, sie kennt jemanden, der einen neuen Lederbezug anpassen kann. Der alte Windgenerator sollte folgen. Er funktionierte zwar, aber wenn er lief waren die von ihm erzeugten Vibrationen unerträglich. Mit jeweils drei Stangen war er an die Reling und an den Beiboot-David verstrebt. Um die Befestigungen am David zu lösen musste ich auf eine extra lange Leiter. Klar, dass alle Befestigungen uneinheitliche Muttern hatten. Von 8 bis 13, jede Größe war vertreten. Erstaunlicherweise ließen sich alle Muttern ohne größere Probleme lösen. Darauf hätte sich die Trägerstange zum Schiff neigen sollen, um den Abbau des Windgenerators selbst durchzuführen. Dieses Gelenk samt tragender Schraube saß natürlich fest. WD 40 und Schlagschrauber blieben erfolglos. Nichts bewegte sich. Inzwischen hatte der Wind aufgefrischt und das Halten des jetzt frei stehenden Generators wurde immer schwieriger. Blieb als einzige Lösung, die Bodenplatte der Trägerstange vom Rumpf abzuschrauben. Das war leicht. Schwieriger war es, das ganze Teil schwere langsam und gerade nach unten zu lassen. Am Boden liegend versuchte ich, den Generator von der Trägerstange zu lösen, ebenfalls erfolglos.
Am Abend beim Panos trafen wir gleich 6 bekannte Crews aus dem deutschsprachigen Raum. Wir sind eindeutig schon zu lange hier…
Rantanplan hat natürlich den ganzen Tag keinen Laut von sich gegeben.

Bild des Tages: Abbauarbeiten. 

Samstag, 14. September 2013

Samstag 14.09.2013

Mit dem Marinaboot um 10.00 fuhren wir nach Preveza. Als erstes suchten wir ein Reisebüro auf, um unseren Termin für die Fähre festzusetzen. Auch die freundliche Dame kam telefonisch nicht bei Minoan durch. Sie wird es weiterversuchen und uns eine Mail schicken. Unser Auto auf dem Schattenparkplatz war dieses mal richtig dreckig. Der kurze Regen hat den ganzen Staub des Sommers von den Blättern der Schattenspender gewaschen und auf dem Auto zurückgelassen. Wir besuchten die Solarwave, die gerade die Umrundung des Pelopones beendet hat. Jetzt fahren sie wieder ihre gewohnte Wochentour. Unsere Einkaufsrunde stand im Zeichen schöner Zahlen. Beim Massoutis belief sich die Rechnung auf genau 40 €, beim Lidl auf 60,06 €. Zurück in der Marina wurde der Golf gesäubert. Eine alte Batterie aus der Backskiste wurde entsorgt. Wir hatten sie als Not-Stater-Batterie behalten. Um in Zukunft auf Nummer Sicher zu gehen, wollen wir uns ein Starter-Pack zulegen, das ist lediglich 1 kg schwer. Die Batterie hatte sicher zwischen 30-30 kg. Außerdem können wir den Platz in der Backskiste besser für den Batterielader nutzen. Der steht bislang auf dem ehemaligen Bett der Achterkabine.

Eine Stunde später als angekündigt setzt ein 5er Wind aus West ein. Dafür hält es bis in die Nacht hinein durch. 

Freitag 13.09.2013

Und wieder sind wir vom Wetter begünstigt. Nördlich, südlich und östlich türmen sich die Gewitterwolken auf, auf Westen bläst der kräftige Wind zu uns blauen Himmel.
Die erste Aktion des Tages war das Ablassen von Anker und Kette. Schön aufgereiht liegt letztere auf zwei Paletten. Nach einigen weiteren kleinen Aufräumarbeiten wird das Unterwasserschiff abgerieben. Es dauerte etwas, bis ich die richtige Technik gefunden hatte. Es ist ja doch unangenehm, wenn einem ständig die Brühe den Arm runter läuft. Auf einer Staffelei nach unten gebeugt war anstrengend. Die Lösung: Bordwand anspritzen, mit dem Schwamm abwischen, nachspülen. Arm bleibt trocken. Auf diese Weise schaffte ich das ganze Unterwasserschiff an einem Tag. So nebenbei hole ich uns wieder einmal einen Arbeitstisch.

Bild des Tages: Unsere neue Wasserlinie 

Donnerstag, 12. September 2013

Donnerstag 12.09.2013

Da hat uns die Marina tatsächlich einen Krantermin kurzfristig für heute zugeteilt. Also stehen wir früher auf und bereiten alles vor. Wir sind pünktlich am Becken, aber zwei kleine drängeln sich vor. Bei der Einfahrt ins Becken drückt mich die Strömung nach rechts und wir schlüpfen etwas schräg hinein. Beim Hochheben meint Ari, ihm gefalle das Schiff ohne Mast viel besser. Da wäre auch mehr Platz vorne für Liegestühle. Was für den Schatten bräuchten wir halt. Am besten gleich ein festes Dach. Dann könnten wir Paneele drauf bauen wie die Solarwave. Im Kran hängend überrascht uns das Gewicht. 14,2 Tonnen sollen es sein. Irgendwann hat Ari mal 18 Tonnen gemessen. Was stimmt denn jetzt? Leichter sind wir auf alle Fälle geworden. Die Wasserlinie dieses Jahres ist teilweise 2 Zentimeter tiefer. Dabei ist unser Unterwasserschiff so sauber, dass wir auf eine Hochdruckreinigung verzichten. Der dünne, etwas schleimige Bewuchs würde damit nicht runtergehen. Wir bekommen unseren alten Platz zugeteilt. Aufgeräumt hat keiner, aber die schöne Kiste ist geklaut. Als erstes wird wieder mal das Deck abgespritzt. Sämtliche Borddurchlässe werden mit Süßwasser und Reiniger gespült.
Viele Bekannte stehen schon an Land, die Mai Thai, Tiebreaker und die Nikolausi, ein rostiger Fischkutter, beglückt uns mit blauem Schleifstaub.
Wie letztes Jahr schlägt das Wetter um. Am Abend zieht eine hohe dunkle Wolkenwand aus Weste daher, begleitet von tieferen Haufenwölkchen. Diese Zweiteilung wird eindrucksvoll durch Blitze erleuchtet. Deren Frequenz ist hoch, pro Sekunde mindestens ein Blitz. Kurz fällt Regen und der Wind nimmt zu. Nach maximal 15 Minuten ist der Spuk vorbei. Die damit einhergehende Abkühlung war sehr erfreulich.

Bild des Tages: Aufziehende Gewitterfront

Mittwoch, 11. September 2013

Mittwoch 11.09.2013

Ach wie schön war die Ruhe in der Schweinebucht. Hier begann es mit einem Angler. Der hatte wohl noch nichts davon gehört, dass Angeln eine ruhige und meditative Tätigkeit ist. Er ließ sich aus seinem Auto mit großer Lautstärke beschallen, das übliche griechische Gedudel. Dadurch hatte er natürlich Probleme, sich mit seinem Anglerkollegen von der anderen Seite des Hafenbeckens zu unterhalten. Dies geschah in einer Lautstärke, die an Herrn Schweinehirten erinnerte. Irgendwann nach Mitternacht ging in unserer Nähe die Alarmanlage eines Autos los. Dies weckte nach einigen Minuten die Marinaköter, die natürlich von einem Autoeinbruch nichts mitbekommen hatten. Sie schämten sich deshalb so, dass sie als Trio zu jaulen begannen. Nach einer halben Stunde war entweder die Batterie leer oder jemand hat den Wagen endgültig um die Ecke gebracht. An Schlafen war nicht zu denken, da als nächstes der Fischer ohne Auspuff auf dem Programm stand. Und darauf folgte die Müllabfuhr.
Als ich tagsüber in die Stadt zum Einkaufen radelte, war diese wie ausgewechselt. Wahre Menschenmassen drängten sich durch die Straßen. Die Schule hat wieder begonnen. Und sämtliche Cafes waren gefüllt mit Kindern und Jugendlichen.
Mit fiel nichts Besseres ein, als ein altes GPS auszubauen. Um vom Navitisch bis zum rechten Motorraum das Kabel durchzuziehen, mussten einige Verkleidungen abgeschraubt und Schränke ausgeräumt werden. Nach ein paar Stunden war das erledigt.
Bild des Tages: Griechische Psychiatrie 

Dienstag, 10. September 2013

Dienstag 10.09.2013

Diese Nacht wurde es richtig nass an Deck. Ständig tropfte es ins Wasser und wenn uns Wellen schaukelten plätscherte es richtiggehend. Da Carola seit einigen Tagen immer größer werdende Blasen an den Fingern und Händen bekommt, wird jetzt ein Termin beim Dermatologen dringend erforderlich. Inzwischen kann sie kein Glas mehr halten. Vor dem Ablegen grüßt dreimal die Turtle. Auf der Fahrt zurück winken uns drei weitere zu. In der Marina ist viel Platz, wir können am mittleren Steg mit unserer Lieblingsseite mit dem Bug nach Norden anlegen. Einen Dermatologen finden wird etwas schwieriger. Die ersten beiden Damen sind im Urlaub, der dritte fuhr mich zur Begrüßung fast um. Das kommt davon, wenn sich Auto- und Radfahrer in der Fußgängerzone begegnen. Für 20.00 bekommen wir einen Termin.
Während der Zeit bis dahin unternehme ich eine kleine Fahrradtour. Die Küste des Ambrakischen Golfes entlang, welche wir sonst immer vom Schiff aus sehen. Viele schmucke Häuser stehen hier. Allerdings immer wieder Gewächshäuser mit Plastikplanen dazwischen. Und der Blick auf den Golf ist gleichzeitig ein Blick auf die Fischfarmen. In Aghios Thomas gibt es einen kleinen Fischerhafen. Direkt an diesem liegt eine Gaststätte, augenscheinlich wenig besucht. Etwas weiter hat eine Fischfabrik einen eigenen Hafen für ihre Schlepper. Und ein bulgarischer Kühllaster steht bereit, die Sardinen abzutransportieren. Bald danach wird die Straße zum Feldweg. Trotzdem kommt mir ein Auto entgegen. Der Fahre hätte mich eigentlich darauf hinweisen können, dass ich in eine Sackgasse fahre. Auf dem Rückweg entdecke ich in Aghios Thomas einen Wegweiser zum Zentrum für Psychische Gesundheit. Das muss ich mir natürlich ansehen. Es ist ein Gebäude, welches durchaus als kleines psychiatrisches Krankenhaus durchgehen könnte. Ich sehe hinter den Fenstern eine Turnhalle und einen „Arbeitstherapieraum“. Und draußen einen Sportplatz. Menschen zeigen sich keine und die drei Krankenwagen auf dem Parkplatz haben keine Nummernschilder. Dafür prangt am Gebäude ein Schild mit EU-Flagge und dem Hinweis, dass die Einrichtung mit EU-Mitteln finanziert wurde. Thalia erzählt am Abend, dass die Einrichtung junge psychisch Kranke behandelte. Vor drei Jahren wurde sie aus Geldmangel geschlossen.
Der Arzt ist Dermatologe und Afrodisiologe. Das ist nicht das, was man als erstes denkt. Er sieht sich Carolas Hände genauestens an und stellt viele Fragen. Italienisch würde er sprechen, fürs Englische muss seine Sprechstundenhilfe dolmetschen. Es sei ein Ekzem. Darauf wären wir selber auch gekommen. Carola soll Salz und Salzwasser meiden. Ein Salzwasser-Ekzem??? Gibt es so was?? Und zur Therapie Cortisontabletten und Cortisonsalbe. Das hätten wir selber auch geplant gehabt. Mal abwarten, ob sich was ändert.

Bild des Tages: Kaum zu glauben, auf dieser Straße kam mir ein Auto entgegen. 

Montag 09.09.2013

In der Nacht bekamen wir Besuch von Delphinen. Es klang wir Schnorchler, allerdings bewegten sich die Geräusche zu schnell durch das Wasser. Mit dem Strahler waren wir zu langsam, sobald wir das Licht in die Richtung des Blasens drehten, zeigte sich dort nur mehr unruhiges Wasser.
Mit Besorgnis beobachteten wir drei Griechen am Ufer. Schon zweimal waren uns Männer aufgefallen, die am Ufer stehend gestikulierten, als würden sie hier Bauwerke platzieren wollen. Heute war ein Mann dabei, der ein trigonometrisches Gerät spazieren trug. Dabei bewegten sie sich allerdings immer auf dem sumpfigen Gelände mit der Brackwasserpfütze.
Mit der Kühle war es vorbei, heute stieg das Thermometer auf 33°. Dabei sagt der Wetterbericht seit Tagen jeweils für die nächsten Tage deutlich unter 30° voraus. Für den jeweils aktuellen Tag korrigiert er sich jeden morgen nach oben. Vormittags wehte es kräftig aus Osten, wodurch die Zahl der vom Schweinestall herüber gewehten Fliegen gewaltig anstieg. In der Sommerhitze waren sie nicht so aktiv. Griechische Fliegenhalt… Zusätzlich mussten einige Wespen ihr Leben lassen.

Zwei der 8 Schiffe aus Vonitsa schauten am Vormittag bei uns vorbei, die Woipi vom Tegernsee warf sogar den Anker für einen Badestop. Am Abend waren wir zu viert. 

Montag, 9. September 2013

Sonntag 08.09.2013

Heute wiederholte sich die Wetterentwicklung, außer dass der Westwind länger durchhielt und die dicken Wolken nicht zu nahe kamen. Es war der erste Tag mit unter 30°, es waren 29,8°. Dafür werden die Fliegen lästiger. Eine nach der anderen fällt der Klatsche zum Opfer.
Erst die letzten Tage haben wir die beiden Löschflugzeuge beobachtet. Während der ganzen Hitzeperiode waren sie kein einziges Mal unterwegs, im Gegensatz zu den letzten Jahren.

Die Zahl der Schiffe in der Bucht nimmt langsam ab, dafür wird es vor Vonitsa eng. 8 Schiffe ankern dort vor dem Strand. Und das am Wochenende, wenn es dort schön laut wird. Zu uns drang das Griechen-Gejaule schwach durch, nicht störend für den Schlaf. 

Samstag, 7. September 2013

Samstag 07.09.2013

Heute war großer Aufbruch. Zwischenzeitlich waren 7 der 10 Schiffe aus der Bucht verschwunden. Ein deutscher Kat hatte Pech. Sein zwischen den Rümpfen am Heck quer aufgehängtes Beiboot hat er nicht ganz hoch gezogen. So schleifte dessen Heck mit dem Außenborder durch das Wasser. Als er zum Reinigen des Ankers mit Schwung vor und zurück fuhr, drehte sich das Beiboot um und der Außenborder wurde kopfüber durch das Wasser gezogen. Das wird ihm nicht gefallen haben… Vier der abgefahrenen Schiffe kamen im Lauf des Tages zurück und am Abend waren wir wieder 10.

Über dem Golf bauten sich dicke Gewitterwolken auf, bis hin zum klassischen Ambos. Der Westwind drückte sie zunächst weg von uns, schlief am späten Nachmittag aber ein. Die dunkle Wolkenwand kam immer näher und hinter den Hügeln Vonitsas blitzte es bereits. Die untergehende Sonne nahm dem Unwetter die Kraft und zwei Stunden später hatten wir wolkenfreien Sternenhimmel. Lediglich der Wind spielte verrückt und drehte uns zweimal um 180°. 

Freitag, 6. September 2013

Freitag 06.05.2013

Heute war das Deck wieder nass, dass es tropfte. Da bot sich an, die Paneele vom Saharastaub zu säubern. Über Vonitsa hing Nebel. Für nächste Woche sagt der Wetterbericht den für September typischen Wetterumschwung voraus. Das bedeutet kräftiger Wind aus Süd, Gewitter und danach kräftiger Westwind. Damit stellt sich für uns die Frage, Abwarten des schlechten Wetters in der Wassermarina oder gleich raus an Land. Hier in der Bucht profitieren wir von einer lokalen Besonderheit. Aus Westen ziehen in einem fort dunkle Wolkenbänke heran, aber wir sitzen in der Sonne. Ein Fallwind wie der Föhn am Alpenrand löst die Wolkenfronten auf, als Übergang zieren typische Föhnwolken den Himmel. Eigentlich hätte es der erste Tag unter 30° werden sollen, aber als um 15.00 der Wind einschlief, stieg das Thermometer schnell auf 32°. Am Abend wurden wir durch einem prachtvollen Sternenhimmel entschädigt.
Es wurde eng in der Bucht, 10 Schiffe insgesamt. Wir hatten Glück, auch Engländer rudeln und drängten sich an der Südseite der Bucht. Der Norden gehörte den vier deutschen Schiffen.

Bild des Tages: Englische Flotte 

Donnerstag 05.05.2013

Das Gedränge in unserer Bucht hält an. Zum Abend waren es 8 Schiffe, davon 4 Kats, davon 3 aus Deutschland. Tagsüber heizte uns Luft aus Afrika kräftig ein. Sehr ungewöhnlich, am Abend wechselten kalte und warme Luftströmungen manchmal im Minutentakt. 

Mittwoch, 4. September 2013

Mittwoch 04.05.2013

Vor dem Auslaufen absolvierten wir die üblichen Vorbereitungen. Eine Einkaufsrunde mit dem Rad, Wassertanks befüllen, zusätzliche Festmacher einholen, Fenderbretter demontieren, usw. Bei Wind von hinten überraschten wir unsere französischen Nachbarn vom Motorcat Ti Bo mit einem Eindampfen in die Vorspring. Dabei hätten sie uns so gerne bei den Leinen geholfen. An der Clear Eyes vorbei fuhren wir Richtung Vonitsa. Die üblichen Schildkröten winkten uns zu und zusätzlich zeigten sich Delphine und ein Schwarm Flamingos. Zwei schiffe begegneten uns. Umso überraschter waren wir, sechs Schiffe (davon drei alte Bekannte) in unserer Bucht anzutreffen. So gerade eben konnten wir uns an unserem alten Platz niederlassen. 

Dienstag, 3. September 2013

Dienstag 03.09.2013

In der Nacht hat es wieder einmal hart und laut an den Rumpf geklopft. Es dürfte die Turtle gewesen sein. Den ganzen Vormittag tauchte sie immer wieder in der Bucht auf. Und ein Eisvogel nahm auf unserer Reling Platz.
Da beim letzten Einkauf in Preveza kaum etwas in den Regalen stand, mussten wir einen kurzen Abstecher zum Auffüllen unserer Vorräte einlegen. Kette und Anker kamen praktisch sauber hoch. Zwei Eimer mit Seewasser genügten, die Dreckspritzer von Deck zu waschen. Kaum waren wir aus der Bucht, wurden wir von der Neilson-Flottille umringt. In diesem Pulk von 12 Schiffen fuhren alle kreuz und quer. Besondere Vorsicht wegen des Felsens am Insel-Kap ließ keiner der anderen walten. Der Engländer saß nicht mehr drauf, es wäre Platz für einen neuen gewesen.
Diesmal waren wir beim Einkaufen erfolgreicher. Wir trafen einen Bekannten aus der Schweinebucht, von der Tue Break. Er geht nächste Woche an Land. Während wir bei Thalia saßen, kam ein großer Zweimaster in das Hafenbecken und warf Anker. Die Masten waren wie Weihnachtsbäume beleuchtet und die Fische wurden durch Unterwasserstrahler um ihren Schlaf gebracht.

Bild des Tages: Rallye nach Preveza

Montag, 2. September 2013

Montag 02.09.2013

Im Laufe des Vormittags verließen uns alle Segelschiffe und wir waren alleine in der Bucht. Kurz vor Sonnenuntergang kommen zwei Engländer und legten sich links und rechts von uns. Sie kuscheln halt gerne…

Schon gestern Nacht hatten Wolken die Sterne verdeckt. Um 01.00 fielen die ersten Regentropfen seit Wochen. Heute war es den ganzen Tag bewölkt und gelegentlich tröpfelte es. Umso erfreulicher, dass die Batterien mittags voll geladen waren und der Kühlschrank auf der höchsten Stufe laufen konnte. Unsere Paneele haben offensichtlich eine gute Stromausbeute. Die Wolken bescherten uns den ersten Tag mit weniger als 30° im Schiff. Es waren 29,6°. 

Sonntag, 1. September 2013

Samstag 31.08.2013

Einmal Brotkaufen in Vonitsa stand heute an. Bei flachem Wasser in Gleitfahrt war die Strecke rasch bewältigt. Im Hafen wären ein paar Plätze frei, würden alle zusammenrücken auch für uns. Alte Bekannte wie die Va, die Wallonia und die Amarone liegen hier. Entlang der Hafenmole spazierend tauchte direkt neben mir eine Turtle auf. Sie begleitete mich ein Stück und versteckte sich dann hinter einem Fischerboot. Dort traf sie sich mit einer zweiten. In Vonitsa ist alles wie früher. Im Proton-Supermarkt sind die Regale sehr übersichtlich gefüllt. Von vielen Produkten gibt es kaum mehr als 5, andere füllen eine ganze Regalreihe. Nach der Rückkehr in die Bucht statte ich dem Schweinestall einen Besuch ab. Büschel von Schweinehaar und Blut am Boden legt den Verdacht nahe, dass dort vor Ort geschlachtet wird. Kein Wunder, dass jedes Schwein das Weite sucht, sobald es meiner ansichtig wird. Ich bin ja nicht besser. Als sich Herr Schweinhirt mit seiner scheppernden Karre nähert, verdrücke ich mich schleunigst in die Büsche.
Unser englischer Nachbar beschallte uns mit Opernarien, bevor er den Anker lichtete. Dafür kamen drei deutsche Schiffe. Zwei von ihnen scharten sich eng um uns. Die Sailing Holidays Flottille steuerte Vonitsa an. die meisten mussten zunächst ankern, zwei sogar in unsere Bucht. Irgendwie haben es die Flottenführer dann geschafft, die Schiffe in den Hafen zu stapeln.
Am Abend war aus Westen Lifemusik zu hören. Die nächstgelegen größere Ortschaft ist Preveza. Wenn dort der Ursprung der Musik lag konnten wir froh sein, nicht im Hafen zu liegen.

Bild des Tages: Turtle im Hafenbecken