Da hat uns die Marina tatsächlich einen Krantermin
kurzfristig für heute zugeteilt. Also stehen wir früher auf und bereiten alles
vor. Wir sind pünktlich am Becken, aber zwei kleine drängeln sich vor. Bei der Einfahrt
ins Becken drückt mich die Strömung nach rechts und wir schlüpfen etwas schräg hinein.
Beim Hochheben meint Ari, ihm gefalle das Schiff ohne Mast viel besser. Da wäre
auch mehr Platz vorne für Liegestühle. Was für den Schatten bräuchten wir halt.
Am besten gleich ein festes Dach. Dann könnten wir Paneele drauf bauen wie die
Solarwave. Im Kran hängend überrascht uns das Gewicht. 14,2 Tonnen sollen es
sein. Irgendwann hat Ari mal 18 Tonnen gemessen. Was stimmt denn jetzt?
Leichter sind wir auf alle Fälle geworden. Die Wasserlinie dieses Jahres ist
teilweise 2 Zentimeter tiefer. Dabei ist unser Unterwasserschiff so sauber,
dass wir auf eine Hochdruckreinigung verzichten. Der dünne, etwas schleimige
Bewuchs würde damit nicht runtergehen. Wir bekommen unseren alten Platz
zugeteilt. Aufgeräumt hat keiner, aber die schöne Kiste ist geklaut. Als erstes
wird wieder mal das Deck abgespritzt. Sämtliche Borddurchlässe werden mit
Süßwasser und Reiniger gespült.
Viele Bekannte stehen schon an Land, die Mai Thai,
Tiebreaker und die Nikolausi, ein rostiger Fischkutter, beglückt uns mit blauem
Schleifstaub.
Wie letztes Jahr schlägt das Wetter um. Am Abend zieht eine
hohe dunkle Wolkenwand aus Weste daher, begleitet von tieferen Haufenwölkchen.
Diese Zweiteilung wird eindrucksvoll durch Blitze erleuchtet. Deren Frequenz ist
hoch, pro Sekunde mindestens ein Blitz. Kurz fällt Regen und der Wind nimmt zu.
Nach maximal 15 Minuten ist der Spuk vorbei. Die damit einhergehende Abkühlung
war sehr erfreulich.
Bild des Tages: Aufziehende Gewitterfront
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