Dienstag, 10. September 2013

Dienstag 10.09.2013

Diese Nacht wurde es richtig nass an Deck. Ständig tropfte es ins Wasser und wenn uns Wellen schaukelten plätscherte es richtiggehend. Da Carola seit einigen Tagen immer größer werdende Blasen an den Fingern und Händen bekommt, wird jetzt ein Termin beim Dermatologen dringend erforderlich. Inzwischen kann sie kein Glas mehr halten. Vor dem Ablegen grüßt dreimal die Turtle. Auf der Fahrt zurück winken uns drei weitere zu. In der Marina ist viel Platz, wir können am mittleren Steg mit unserer Lieblingsseite mit dem Bug nach Norden anlegen. Einen Dermatologen finden wird etwas schwieriger. Die ersten beiden Damen sind im Urlaub, der dritte fuhr mich zur Begrüßung fast um. Das kommt davon, wenn sich Auto- und Radfahrer in der Fußgängerzone begegnen. Für 20.00 bekommen wir einen Termin.
Während der Zeit bis dahin unternehme ich eine kleine Fahrradtour. Die Küste des Ambrakischen Golfes entlang, welche wir sonst immer vom Schiff aus sehen. Viele schmucke Häuser stehen hier. Allerdings immer wieder Gewächshäuser mit Plastikplanen dazwischen. Und der Blick auf den Golf ist gleichzeitig ein Blick auf die Fischfarmen. In Aghios Thomas gibt es einen kleinen Fischerhafen. Direkt an diesem liegt eine Gaststätte, augenscheinlich wenig besucht. Etwas weiter hat eine Fischfabrik einen eigenen Hafen für ihre Schlepper. Und ein bulgarischer Kühllaster steht bereit, die Sardinen abzutransportieren. Bald danach wird die Straße zum Feldweg. Trotzdem kommt mir ein Auto entgegen. Der Fahre hätte mich eigentlich darauf hinweisen können, dass ich in eine Sackgasse fahre. Auf dem Rückweg entdecke ich in Aghios Thomas einen Wegweiser zum Zentrum für Psychische Gesundheit. Das muss ich mir natürlich ansehen. Es ist ein Gebäude, welches durchaus als kleines psychiatrisches Krankenhaus durchgehen könnte. Ich sehe hinter den Fenstern eine Turnhalle und einen „Arbeitstherapieraum“. Und draußen einen Sportplatz. Menschen zeigen sich keine und die drei Krankenwagen auf dem Parkplatz haben keine Nummernschilder. Dafür prangt am Gebäude ein Schild mit EU-Flagge und dem Hinweis, dass die Einrichtung mit EU-Mitteln finanziert wurde. Thalia erzählt am Abend, dass die Einrichtung junge psychisch Kranke behandelte. Vor drei Jahren wurde sie aus Geldmangel geschlossen.
Der Arzt ist Dermatologe und Afrodisiologe. Das ist nicht das, was man als erstes denkt. Er sieht sich Carolas Hände genauestens an und stellt viele Fragen. Italienisch würde er sprechen, fürs Englische muss seine Sprechstundenhilfe dolmetschen. Es sei ein Ekzem. Darauf wären wir selber auch gekommen. Carola soll Salz und Salzwasser meiden. Ein Salzwasser-Ekzem??? Gibt es so was?? Und zur Therapie Cortisontabletten und Cortisonsalbe. Das hätten wir selber auch geplant gehabt. Mal abwarten, ob sich was ändert.

Bild des Tages: Kaum zu glauben, auf dieser Straße kam mir ein Auto entgegen. 

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