Dienstag, 25. Mai 2021

Montag, 24.05.2021

 Radltag, zur Erholung. Nach Lafkas, Start in Asprogerakarta, weiter nach Karia und Exanthia. Nur griechische Autos sind unterwegs, in überschaubarer Anzahl. Der Ginster blüht überall, die Königskerzen sind noch nicht so weit. Die Sicht ist schlecht, getrübt vielleicht durch Saharastaub. Das würde auch die steigenden Temperaturen erklären. In Exanthia ist alles ausgestorben. Hier starten üblicherweise die Paraglieder zu Tandemflügen. Nicht einem Touristen begegnen wir den Tag über. Eine große Schlange flüchtet von der Straße, auf der Strecke nach Lefkas hat eine Schildkröte die Straßenüberquerung ohne unsere Hilfe geschafft und sich in den Straßengraben gerettet. In Lefkas setzen wir uns an den Surfstrand. 4 Surfer, vier Kiter, kaum Menschen am Strand. In den Lokalen nur Einheimische. Mit ausländischem Kennzeichen wird man gleich beäugt.

Am Flughafen stehen die ersten Chartermaschinen, Apollo-Lines.

Zurück in der Marina eine üble Überraschung. Kein Wasser aus den Leitungen. An der Straße zu den Marinas haben sie schon vor einigen Tagen Rohre und Aggregate ausgegraben, die wohl jahrelang unter einer Dreckschicht verschwunden sind. Letzte Woche stand gelegentlich ein Auto davor, dann waren es zwei, heute 5 Autos und ein Bagger. Und nichts mehr läuft.

Sonntag, 23.05.2021

 Die letzte Lukendichtung wird gewechselt. Immer der gleiche Ablauf, Gummi lösen, durchschneiden, langsam abziehen, dass möglichst viel Kleber am Gummi haften bleibt und nicht am Rahmen. Das wird unterstützt durch ständiges kratzen und lösen des Klebers vom Rahmen mit dem Stemmeisen. Dann werden die verbliebenen Kleber-/Gummireste mit dem Stemmeisen aus dem Rahmen gekratzt. Erst vom einem Rand, dann vom anderen, dann von der Unterseite. Und immer zwischendurch die Brösel wegsaugen. Nachreinigen mit Lappen und Azeton, nochmal die Brösel wegsaugen und trocknen lassen. Neue Dichtung einkleben.

Leider gab es am morgen eine böse Überraschung. Der Kleber an der Dichtung ist wohl nicht der beste. Aus der Badluke ist die Dichtung über Nacht rausgefallen. Ein Einkleben ist unumgänglich. Nur womit?? Daher Versuche mit Uhu, Neoprenkleber und Pante, zwei Dichtungsteile zu verkleben. Klebt es, und viel wichtiger, löst der Kleber nicht den Gummi auf?

Wir besuchen die Rubicon, die schon im Marinabecken schwimmt. Die habe auf Elektro umgerüstet, mit Elektromotoren, Lithiumbatterien und Solarpaneelen. Trotzdem mit Segeln. Und einen Generator bauen sie heute ein. Weil das Schiff auch mal von Gästen bewegt wird, und da braucht es eine gewisse Sicherheit. Das Konzept klingt recht stimmig. Immerhin ist der Vater Elektroingenieur und der Sohn studiert gerade das gleiche.

Es folgt ein kurzer Radlausflug zur Landspitze. Nach der Hälfte des Weges geht es nur mehr zu Fuß weiter. Kein Mensch hier, aber viel Müll. Ein Radl braucht wohl neue Mäntel. Es fährt sich viele Dornen ein. Beide Reifen platt, insgesamt 4 Löcher.

Beim Panos ist wieder normaler Betrieb. Der Platz wird eng, wenn man nicht rechtzeitig kommt.

Samstag, 22.05.2021

 Ein weitere Lukendichtungsentfernungstag. Nebenher wird unter dem Schiff der Bodenrost mit Teaköl bearbeitet.

Les kommt mit dem Türenmenschen vorbei. Die Türen werden getauscht und eine mit einem zusätzlichen Griff versehen. Jetzt kann man von außen absperren und wird nicht mehr eingesperrt. Der übereifrige Grieche demoliert dabei das Moskitonetz. Montag will er vorbeikommen und es reparieren.

Im Separee wird die Vorhangschiene angeschraubt. Jetzt läßt sich die darin befindliche Unordnung verbergen.

Freitag, 21.05.2021

 Weiter geht es mit den Lukendichtungen. Es dauert wie immer länger als gedacht.

Nebenbei werden die Schaniere der Bodenroste entfernt, dass man sie weghaben kann. Hochklappen geht nicht mehr, weil die neue Türe zu weit vorsteht. Die Verschraubung ist wieder französisch verklebt. Und die Muttern befinden sich in den Backskisten. Das ist bei einer problematisch, weil die voller Batterien ist, die ich eher nicht ausbauen will, nur um an die Muttern zu kommen. Die gelösten Muttern fallen natürlich runter und müssen mit laaanger Pinzette geborgen werden.

Donnerstag, 20.05.2021

 Die nächsten Luken stehen zum Dichtungswechsel an. Die gestrigen drei waren die Ausnahme. Deren Gummis sind mir praktisch in die Hände gefallen. Gleich bei der ersten Luke heute zeigt sich wieder Franzmanns spezieller Hang zum Kleben. Dick mit Silikon hat er den Gummi eingeklebt. Der läßt sich leicht herauslösen. Das Silikon bleibt im Rahmen. Millimeter für Millimeter muss es mit dem Stemmeisen abgekratzt werden. Bei den folgenden Luken löst sich wiederum der Gummi leicht, der Kleber bleibt im Rahmen. Das Rauskratzen ist etwas leichter als beim Silikon. 5 Luken schaffe ich. Nebenher wird das verbliebene Teak an den Türchen, den Sitzflächen und dem Tisch geölt. Der Wind frischt im Tagesverlauf auf. 5 Bft., in Böen 6. Trotz Sonne und 20° ist es kalt, ohne lange Hose und Pulli geht nichts.

Der heutige Radlausflug führt uns auf die andere Seite der Hauptstraße Richtung Ambrakischen Golf. Weit geht´s nicht, dann enden die Wege im Nirgendwo.

Mittwoch, 19.05.2021

 Kleinarbeiten stehen auf dem Programm. Kleinelektrogeräte aufladen. Winschenköcher anschrauben, die haben sich „verkleinert“, deshalb passen die Löcher nicht mehr und müssen neu gebohrt werden. Planen zum trocknen aufhängen, Wäsche waschen. Zwischendurch kommt ein Elektriker mit Azubi wegen dem Kühlschrank. Erst prüft er die Stromversorgung, dann das Thermostat, dann das Kühlgas, dann das Schaltpaneel. Das ist alles in Ordnung, der Defekt muss im Kompressor liegen. An einer Platine war die Drehzahl auf 3500 rpm eingestellt. Es sollten nur 2500 sein. (stimmt nicht ganz, lese ich nach. Dieses Modell kann durchaus mit 3500 laufen, wenn man eine Gefrierschrank betreiben will.) Der Elektriker will der Marina Bescheid sagen, die erkundigen sich nach dem Preis für einen neuen Kompressor. Kühlaggregate bei SVB kosten 400 – 600 €. Frigomatic hat SVB nicht im Angebot. Das ist auf dem französischen, englischen, amerikanischen Markt beheimatet. Und kostet 1100 $.

Es folgt ein Auswechseln der Dichtungsgummi der Luken. Das läuft erstaunlich gut. 3 Luken sind schnell erledigt. Ein kurzer Radlausflug zum „Strand“ beim Flughafen. Viel totes Seegras und eine tote Muräne.

Panos hat wieder Tagesgerichte im Angebot. Das zieht die Leute an.

Mittwoch, 19. Mai 2021

Dienstag, 18.05.2021

 Radltag. Die Fahrt nach Lefkas ist einsam, ganz wenig Verkehr. Nur 1 Schiff wollte an der Brücke vorbei. Einsamkeit herrscht weiter. Die Bucht zwischen Lefkas, Meganissi und dem Festland ist frei von Booten. In der Vlycho Bay liegen 20 Schiff vor Anker.

Entsprechend ruhig ist das Radeln. Kaum Autos, keine Touristen. Der Ginster und anderes blüht, die Temperaturen sind angenehm.

In Nidri ebenfalls gähnende Leere. Die Hauptstraße ist komplett stillgelegt und wird aufgerissen. Alle Ausflugsschiffe liegen im Kai. Die meisten Restaurants und Cafes am hafen sind geschlossen. In den geöffneten „drängen“ sich die Touristen. Maximal 3 Tische sind belegt.

Panos hat den ersten Tag auf. Allerdings ohne Tagesgerichte.

Und Christian ist da. Sie haben heute den Winteraufenthalt in Vonitsa beendet und ankern vor der Aktio.

Montag 17.05.2021

 Früh am morgen kommt Les vorbei. Die Probleme mit der Türe sind ihm auch schon aufgefallen. Der Türmechaniker will heute vorbeikommen (griechisches heute…). Später bringt Les 6 Deckel für die mittelgroßen Luken. Guter Schutz vor Sonne und Regen. Wegen der undichten Werkstattscheibe: Auf Plexi klebt halt nix. Er will einen Dichtungsgummi verwenden und die Scheibe drauf schrauben. Mal sehen. Kleinarbeiten stehen an. Anmelden bei der Marina. Aufräumen, Umräumen im Schiff, Auto zu Ende ausräumen. Marinaradl flicken (war doch ein Reifen undicht).

Panos hat immer noch zu, deshalb Abendessen im Cleopatra Restaurant.

Montag, 17. Mai 2021

Sonntag, 16.05.2021

 Dach und Deck säubern steht an. Die Vorbereitung dauert etwas. Zwei Hochdruckreiniger wollen strategisch platziert angeschlossen werden. Nicht dass einer den anderen einsprüht. Bei dem kräftigen Westwind ist das schnell passiert. Nach 5 Stunden strahlt das Deck weiß. Unglaublich, wie ich mich damit früher abgemüht habe, mit Wasserschlauch und Bürste. Und miserablem Ergebnis. Und weitere undichte Stellen tauchen auf. Die von Les eingebaute Schiebetüre hat ein sehr großes Spaltmaß. Das wird provisorisch mit Klebeband verschlossen. Da kämen sogar Mücken durch. Die Scheibe der Werkstatt hält nicht am Kleber, auch das hat Les verbockt. Und ebenso die dritte Undichtigkeit. Zwei Löcher von Winschenschrauben im Salondach lassen Wasser ein. Wegen dem Dach ist das alles bislang nicht aufgefallen. 

Zur Belohnung geht´s nach Preveza. Hier ist viel los, auf den Straßen und in den Lokalen. Alle haben auf, auch Thalia. Die hat letztes Jahr trotz Corona einige Zeit offen gehabt. Aber wenig Touristen waren da. Sie war oft in ihrem Heimatdorf und hat das Haus ihrer Mutter renoviert. Preveza sei von den Infektionszahlen immer sehr gut gewesen, weiß oder grün, nie rot. Keiner weiß warum. 


Samstag, 15.05.2021

 In der Nacht hat es heftig zu regnen begonnen. Der setzt sich den ganzen Tag fort. So bleiben die undichten Luken nicht unbemerkt. In der Kabine ist die Scheibe der Luke auf einem längeren Stück undicht. Terostat ist damit das schlechteste Dichtmittel. So schnell wurde noch keines undicht. Und bei der neuen (alten) Luke über dem Salontisch ist der Dichtungsgummi undicht. Das steht ihm zu, bei dem Alter. Aufräumen, einräumen, putzen. Und einkaufen.

Beim B&A in Lefkas ist einiges los. Aber alle sind ruhig und freundlich. Da es kurz aufreißt folgt ein Stop beim Cafe am Hafen. Der wurde um einige Stege erweitert. Noch mehr Schiffe liegen hier. Eigentlich sollten sie ja unterwegs sein. Einen Charterer können wir beobachten, wie er eingewiesen wird („das ist der Anker“. „was macht man damit?“) und ablegt. Unter viel Mithilfe der Hafencrew. 


Freitag, 14.05.2021

 30 Minuten zu früh wird in Igoumenitsa angelegt. Ausparken geht auch schnell, aber dann…

Anstellen zum Testen. Einige diskutieren mit den Testern, statt einfach des Nasenloch hinzuhalten. So dauert es für alle länger. 

Die Fahrt nach Preveza ist sehr einsam. Kaum Verkehr. Die Strände, an denen wir vorbei kommen, sind leer. Keine Touristen, keine Griechen.

Die Marina ist genauso vereinsamt. Keine Segler, obwohl viele Schiffe an Land stehen. Der fortgeschrittenen Stunde geschuldet wird nur mehr das nötigste ausgeräumt. Salon, Bad und Kabine putzen, Bett beziehen, fertig. Panos hat zu, deshalb weichen wir auf das Marina-Lokal aus. Zwei weitere Tische sind besetzt. Da Regen angesagt ist, bleiben die Luken geschlossen.


Donnerstag, 13.05.2021

 Aufstehen um 05.30 Uhr, Abfahrt um 06.45 Uhr. Es schüttet wie aus Kübeln. Wegen des Feiertages sind in Deutschland und Österreich keine LKWs unterwegs. Auch Pkws sind wenig auf der Straße. 

An der Grenze zu Österreich werden alle Wagen angehalten und sie fragen nach dem Ziel. Italien. Dann durchfahren ohne anzuhalten. Erst am Brenner läßt der Regen nach. Zumindest ist der angekündigte Schneeregen ausgeblieben. 

In Italien sind sehr viele LKWs unterwegs. Von Trento bis Rovereto stehen sie auf der rechten Spur. Die PKWs dürfen ungebremst links vorbeifahren. Bei mehr Verkehr wäre das sicher ein richtiger Stau. Auf der vierspurigen Autobahn bis Bologna gehören die beiden rechten Spur den LKWs. Wer fast gänzlich fehlt sind die Touristen. Von Bologna bis Ancona überholen mich gerade mal 30 Autos mit nicht italienischem Nummernschild. Nur 5 davon sind aus Deutschland. 

In Ancona wird Kaffee gekauft, beim Conad. Ich habe einen im Problemviertel ausgesucht. Der Sicherheitsdienst und die Kassiererin sind völlig von der Beobachtung der Kunden vereinnahmt. 

Beim Ticket-Gebäude wird beim Betreten die Temperatur kontrolliert. Drinnen interessiert es niemanden mehr, wenn die Maske unter der Nase oder am Kinn getragen wird. Und man dabei ins Handy plärrt. 

Bei der Ticketausgabe staut es sich, da niemend die erforderlichen Papiere vorab erledigt hat. Selbstauskunft für die Fährgesellschaft, PLF (Persönliche Anmeldung) für Griechenland. Da es plötzlich auch hier schüttet, wird erst mal im Gebäude gewartet. 

Im Hafen die nächste Überraschung. Polizeikontrolle. Personen- undGepäckkontrolle wie am Flughafen. Alles wird durcheuchtet. 

Die Fähre wird schon beladen, daher entfällt dieses Mal der Radelausflug zur Eisdiele. Da das Tankschiff sich lange nicht entfernt, kommt es dennoch zu einer Verspätung. Aber nur 10 Minuten. Unglaublich pünktlich. Sie haben ihren Fährbetrieb komplett umgestellt. Jeweils ein Schiff fährt nach Igoumenitsa, das andere nach Patras. Und klein sind die Schiffe. Dennoch nur zu 1/3 belegt. Wohl deshalb gab es ein kostenloses Upgrade in eine Außenkabine. Ein kleiner Trost für die fehlenden Sitzmöglichkeiten an Deck. Die Nacht ist etwas schaukliger als üblich, bis zum Mittag des nächsten Tages bleibt der kräftige Gegenwind.