Dienstag, 31. Mai 2011

Dienstag 31.05.2011


Über 2 Monate sind wir jetzt hier und das Wasser ist immer noch nicht bis zu uns gekommen. Heute gingen wir getrennte Wege. Carola wartete auf dem Schiff auf die Cinderellas um Kisten für den Rücktransport nach Deutschland in Empfang zu nehmen, ich fuhr zum Einkaufen nach Lefkas. Erst kurz zu den Mädels im dortigen Seglershop. Impeller haben sie gerade mal einen übrig, aber einen Keilriemen. Bei der Rush liefere ich Getränke und Tauchausrüstung ab und hole mir von Richard letzte Instruktionen für die Motoren. Die Rush wird diese Woche Richtung Ägäis auslaufen. Auf dem Rückweg gibt es die üblichen Einkehrschwünge bei Carrefour, Interspar und Lidl. Der Sommer ist da. Woran wir das merken? Die Schlangen wandern. Und so mache bleibt auf der Straße. Auf dem Schiff trocknet inzwischen die Wäsche. Es kam leider keine Fee vorbei und hat inzwischen das Getriebeöl gewechselt. Somit bleibt auch der letzte Schritt der Motorwartung an uns hängen. Werkzeug herrichten, Flusher anbringen, Wasser aufdrehen, Motor starten. Ein kurzes Maulen wegen niedrigem Öldruck (wohl normal nach Ölwechsel) und er läuft. Aber auch an diesem linken Motor tauchen jetzt Luftblasen in den Schläuchen auf. Nach den 10 Minuten Motoraufwärmen beschließen wir, auch hier die Seewasserfilter zu wechseln. Gekauft wird der neue heute, eingebaut morgen. mit neuer Pumpe wird das Getriebeöl in Wasserflaschen befördert. Das Motoraufwärmen hat dieses Öl nicht erkennbar erwärmt. Ohne sich drehende Schraube eigentlich klar. Trotzdem lässt es sich leichter abpumpen als das Motoröl. Beim Nachfüllen achten wir schön darauf, dass nicht zu viel im Getriebe ist. Etwas über 2 Liter sind es für jedes Getriebe. Beim zweiten Motor sparen wir uns nach den Erfahrungen mit dem ersten das Warmlaufen. Erst nach dem Wechsel wird er gestartet, da er nach dem gestrigen Motorölwechsel noch nicht gelaufen ist. So nebenbei entsorgen ich einen uralten Wasserschlauch, der hier im Motorraum so vor sich hin gammelte. Nach dem Altöl- und Müllentsorgen ist Feierabend.
Bild des Tages: Motorraumkühlung. Hoffentlich für lange Zeit das letzte Motorbild.

Montag, 30. Mai 2011

Montag 30.05.2011


Fünfter Tag der Motorwartung. Zunächst gab es eine gute Nachricht. Bezüglich des Ölfilters ist doch tatsächlich ein Tiroler Motorradfahrer der einzige, der mir weiterhelfen konnte. Das Bild, das ich unter dem Filter vorgefunden habe, zeigt einen Normalbefund. Die ersten Schritte zur weiteren Motorwartung waren wieder die einfacheren. Unser Shop führte tatsächlich eine größere Auswahl an Seewasserfiltern. Nebenan gab es keine. Dafür traf ich wieder mal Les und der vermittelte einen Abnehmer für unsere Tauchflaschen. Vor Einbau des neuen Seewasserfilters (SWF) steht der Ausbau des alten. Schläuche weg, und dann verließen sie ihn… Es sah so aus, als müssen man den SWF nur nach oben schieben. Fehlanzeige. Die einzige Schraube des Teils, an der Unterseite, löse ich und die beiden Schlauchanschlüsse fallen mir entgegen. Der SWF selbst rührt sich nicht. Letzte Möglichkeit, das ganze Brett an dem er befestigt ist, wird von der Bordwand geschraubt. Und tatsächlich. Von der Hinterseite dieses Bretts hat einer den SWF angeschraubt. Und nicht nur das. Damit das Brett doch noch an die Bordwand passt, hat er die Schraubenköpfe versenkt. Aber so, dass jetzt keine Nuss mehr drauf passt. Also darf ich die Schrauben erstmal frei schnitzen. Auch dann sitzen sie weiter fest, da sie durch Rost blöderweise an Umfang zugenommen haben. Rost abkratzen, dann greift die Nuss. Beim neuen SWF sind natürlich keine Schrauben mitgeliefert. Bedeutet, Schraubenkoffer durchsuchen. Neue Löcher bohren, neuen SWF anschrauben, Brett anschrauben. Schläuche anstecken. Dann der Moment der Wahrheit. Wasserschlauch an Saildrive anschließen, Wasser aufdrehen, Motorstart. Es sind kaum mehr Blasen im Schlauch und die Vibrationen sind deutlich weniger. Längerfristig dürfte es sinnvoll sein, die jetzigen Wasserschläuche gegen welche mit Drahtverstärkung auszutauschen. Der Sog ist so stark, dass es die jetzigen Schläuche richtig zusammen zieht. Womöglich bessert sich das, wenn der Saildrive im Wasser durch 7 Löcher Wasser ansaugen kann und nicht wie jetzt über lediglich 6 per Schlauch versorgt wird. Nachdem sich das Motoröl aufwärmen durfte, darf ich auch. Mich aufwärmen, im warmen Motorraum, das warme Motoröl abpumpen. Diesmal haben wir die Zeit genommen, 3 Liter kosten 45 Minuten. Danach wird pausiert, bis der Motor etwas weiter abgekühlt ist. Der Ölfilter ist genauso hartnäckig wie der andere. Spezialwerkzeug und Seilzug sind erforderlich. Das Bild unter dem Filter ähnelt dem am anderen Motor. Nur hier verläuft die Fräsung durchgehend rundherum um die Schraube. Das sieht irgendwie sinniger aus. Neuer Ölfilter draufgeschraubt. Nächster Punkt, Getriebeöl ablassen. Ist an Land ganz einfach da man die Schraube draußen am untersten Punkt des Saildrives öffnet und das Öl ablaufen lässt. Drecks Schrauben. Bei keinem Motor bekomme ich sie auf. Bleibt das Abpumpen. Aber das wird auf morgen verschoben. Auf beiden Seiten wird das Motoröl aufgefüllt. Und damit ist Schluss für heute.
Bild des Tages: Rückwandverschraubung des alten SWF

Sonntag, 29. Mai 2011

Sonntag 29.05.2011


Unendliche Geschichte Motorwartung. Dabei ging es heute gar nicht so schlecht los. Der Wechsel des Impellers war als erstes dran. Entfernen ließ er sch natürlich nur mit Zangenhilfe. Per Hand oder mit Schraubenziehern rausholen ging nicht. Der Ersatz passte. Deckel drauf geschraubt und fertig. Die angerosteten Drehscheiben des Keilriemens waren der nächste Punkt. Diese Lichtmaschine ließ sich relativ leicht kippen, um den Keilriemen frei zu geben. Auch die verrosteten Räder waren leichter zugänglich. Es folgte der Höhepunkt, der Motorstart. Wasserschlauch über Flusher an den Wassereinlass des Saildrives anschließen, Wasser aufdrehen und Motor starten. Er springt tatsächlich an. Aber er vibriert sehr stark und in den Kühlwasserschläuchen sind viele Luftblasen. Möglicherweise ist der Wassereinlass im Saildrive mit Muscheln oder anderem zugewachsen. Wir lösen den vom Saildrive abgehenden Schlauch im Inneren und stecken ihn in einem Eimer Wasser. Vom Eimer bis zum Seewasserfilter keine Blasen, danach schon. Zumindest wissen wir jetzt, dass im Saildrive alles in Ordnung ist. Schlauch wieder anschließen und Inspektion des Seewasserfilters. Scheint alles in Ordnung zu sein. Der Filter ist sauber, Ein- und Auslassnippel sind durchgängig. Es folgt ein Probelauf ohne Filtersieb. Wieder Blasen nach dem Filter. Dabei rutscht wegen der Vibrationen der Flusher vom Saildrive, es kommt kein Kühlwasser mehr rein. Carola stand zufälligerweise unten und bemerkte das, hechtete an Deck und ins Cockpit und stellte den Motor ab. Im Motorraum sitzend hab ich das natürlich nicht mitbekommen. Nächste mögliche Fehlerquellen. Der Seewasserfilter selbst oder der Schlauch. Könnte ja sein, dass der durch den Unterdruck im Inneren zusammengezogen wird, sich die Strömungsgeschwindigkeit dadurch so erhöht, dass das Wasser Blasen bildet. Ablassschlauch vom Seewasserfilter abgebaut und wieder in einen Eimer gehalten. Und siehe da, keine Blasen mehr. Seewasserfilter hinüber. Da Sonntag ist kriegen wir keinen neuen. Wieder mal ausgebremst. Bleibt das Auffüllen der Kühlflüssigkeit. Der linke Motor scheint ein Leck zu haben, der rechte braucht fast nichts. Und der undichte Dieselvorfilter. Die Suche nach einer passenden Dichtung führt mich wieder in Franzmanns gesammelte Schätze. Um zukünftige Suchen abzukürzen schaffe ich mal ein bisschen Ordnung. Aber welche Ersatzteile sind jetzt für die alten Motoren und welche für die neuen??? Eine passende Dichtung findet sich, der Dieselvorfilter wird mit der üblichen Sauerei ausgebaut, die Dichtung gewechselt und innerhalb der nächsten Stunden leckt nichts. Urplötzlich ziehen von überall dunkle Wolken daher. Schnell zum Duschen und Luken zu. Und dann tröpfelt es nur ganz wenig. Laut Poseidon dreht sich über Griechenland weiter ein Wolkenwirbel. Und der scheint sich hier sehr wohl zu fühlen.
Bild des Tages: Unbrauchbarer Seewasserfilter.

Samstag, 28. Mai 2011

Samstag 28.05.2011


Das Drama Motorwartung geht in die nächste Runde. Der erste Akt war relativ einfach. In den Shop gehen und 2 x Öl- , Diesel- und Dieselvorfilter kaufen. Als nächstes starteten wir den linken Motor. Man glaube es kaum, er sprang an. Nachdem wir davon ausgehen konnten, dass das Öl warm war, stoppten wir den Motor und ich versuchte, das Öl abzupumpen. Blutabnehmen bei einem ausgetrockneten Gerontopatienten ist einfacher. Erst einmal muss man zwei verschieden dicke Plastikschläuche zusammenstecken, diese in das Röhrl vom Ölmessstab stecken und dann pumpen. Es kommt aber nur etwas, wenn der Schlauch exakt weit genug vorgeschoben worden ist. Nicht z weit und nicht zu kurz, sonst kommt nichts. Es kommt überhaupt sehr wenig, Tröpfchen für Tröpfchen. Da soll man nicht an die Urologie denken. Trotz aller Mühen haben wir nur 3 Liter aus der Maschine bekommen. 3,5 sollten es sein. Der fehlende halbe Liter steckt ja vielleicht im Ölfilter. Den abzuschrauben war der nächste Höhepunkt. Er war natürlich kräftig festgeschraubt. Ohne Ölfilterschlüssel keine Chance. Und auch mit war es ei größeres Problem. Der Filter war so gar nicht zugänglich. Den Schlüssel konnte ich gerade so anbringen, aber nicht mit Kraft drehen. Mit einem Schnürl an das Ende des Schlüssel gebunden ging es dann Millimeterweise um die Kurve. Als der Filter weg war, ein Anblick, der mich nahe an die Verzweiflung brachte. Bei einem Filter, denke ich mir so, muss das Öl irgendwo rein, durch den Filter laufen und irgendwo raus. Ich sah aber nur eine Öffnung für den Ölfluss, und zwar aus der Befestigungsschraube. Rund um diese waren zwei Vertiefungen, sonst nichts. Die Wand dieser Vertiefungen fühlte sich massiv an, eigentlich nicht nach zusammen gebackenem Dreck. An einer Stelle fand ich dann eine Öffnung, die in den Motorblock zu führen schien. Vielleicht muss das alles so sein. Sollte sich jemand mit dem Bild auskennen, bitte melden. Vorsichtshalber haben wir kein Öl eingefüllt, solange wir nicht sicher sei können, dass dies alles seine Richtigkeit hat. Ausruhen war trotzdem nicht, wir haben ja einen zweiten Motor zum Spielen. Dieselvorfilter wechseln war der erste Punkt. Diesmal versuchten wir gar nicht, die Wasserablassschraube am montierten Filter zu drehen. Als wir den Filter unten hatten fanden wir eine Plastikschraube, die sich problemlos drehen ließ. Neuen Filtereinsatz mit Dichtungen rein und alles festgeschraubt. Der Dieselfilter war auf dieser Seite noch schlechter zugänglich als auf der anderen. Entsprechend groß war die Sauerei beim Abbauen. Das Reindrehen des neuen Filters war kein Problem. Kühlflüssigkeit ersetzen und Wärmetauscher spülen. Jetzt wusste ich ja schon, wie den Schrauben beizukommen ist, um die Flüssigkeit zum Fließen zu bringen. Bei diesem Motor schien das Spülwasser schneller durchzulaufen. Und beim Nachfüllen der Kühlflüssigkeit war der Pegel schon nach 1 Liter erreicht. Das kann eigentlich nicht stimmen. Vielleicht verteilt sich ja alles später. So nebenbei fiel mir auf, dass der Dieselvorfilter leckte. Natürlich genau die dritte Dichtung, für die wir keinen Ersatz bekommen. Und um die Arbeit erquicklicher zu halten, bekamen wir eine kräftige Hitze, welche die Arbeit in der prallen Sonne so richtig angenehm machte.
Bild des Tages: Befestigungsort des Ölfilters. Der rote Pfeil markiert die Stelle, an der eine Öffnung ins Innere geht. Der grüne Pfeil zeigt auf den Kühlwasserablassnippel. Das schwarze Plastikteil muss man drehen, nicht die schöne Mutter.

Freitag, 27. Mai 2011

Freitag 27.05.2011


Die dunklen Wolken verirrten sich letztlich auch zu uns und wir mussten die Luken schließen. Zum Glück nicht allzu lange. Und tatsächlich war die Luft nach dem Regen etwas kühler. Zwei Luken ließen wir über Nacht offen. Irgendwann frischte der Wind kräftig auf, was uns etwas Sorgen bereitete, da er aus einer Richtung kam, mit der er die Luken ganz aufschlagen konnte. Überhaupt ist Nord hier eine ganz ungewöhnliche Windrichtung. Danach hatte das Wetter ein Einsehen und ließ uns Ruhe bis zum Morgen. da begann es zu regnen. Das hat auch niemand vorhergesagt, außer Carolas Knie. Luken wieder zu und abwarten. Und bei Regen will auch die Internetverbindung nicht mehr funktionieren. Somit blieb uns nichts anderes übrig als zum Einkaufen zu fahren. Zunächst suchten wir in der Fußgängerzone einen Geldautomaten, da dieser Einkauf sicher teuer werden würde. Tatsächlich wurden wir im ersten Shop fündig und bekamen alles. Kühlflüssigkeit (allerdings kein Konzentrat, sondern vorgemischt), Getriebeöl (angeblich kann man jetzt stinknormales Motoröl verwenden), Impeller (auf denen tatsächlich Volvo draufsteht) und ein Seeventil (das alte in der Dusche bewegt sich immer noch nicht). Unseren Frischmilchvorrat stocken wir auf und das wars. Am Schiff packen wir wieder das ganze Werkzeug aus und los. Kaum zu glauben, der Impeller lässt sich einbauen. Papierdichtung drauf, Deckel drauf und zugeschraubt. Der Keilriemen läuft über drei Scheiben, die alle recht angerostet sind. Dass der Rost nicht den Keilriemen beschädigt. Würde ich ihn gerne entfernen. Dazu wäre es nicht schlecht, den Keilriemen zu entfernen. Sollte eigentlich keine große Sache sein. Aber ein Schiff ist kein Auto. Drei Schrauben lösen, jede in einer anderen Größe. Zwei sind Schraube und zugehörige Mutter, trotzdem in verschiedener Größe. Alle Schrauben sind los, aber die Lichtmaschine lässt sich eben nicht wie im Handbuch beschrieben zum Motorblock kippen. Auch WD 40 bleibt erfolglos. Mit der Zeit komm ich drauf, dass man die Stellschraube und eine Befestigungsschraube im Wechsel lösen und anziehen muss, dass sich die Lichtmaschine ein paar Millimeter bewegen lässt. Der Keilriemen kommt langsam frei und ich kann die drei angerosteten Scheiben abbürsten. Keilriemen drauf und das ganze Spiel rückwärts. Und wieder geht es nicht weiter, da der Shop hier zu hat. Ölfilter bräuchten wir. Wir füllen die Kühlflüssigkeit nach und stellen anhand der Konsistenz fest, dass Franzmanns Konzentratrest sicher bereits verdünnt ist. Der Saildrive Gummi wird abgekehrt und gesaugt, so dass er kontrolliert werden kann. auf was steht natürlich nirgends. Der Gummi ist auf jeden Fall noch da. Nebenan kratzt ein Holländer das alte Antifouling von seinem Schiff und trägt neues auf. Alles an einem Tag. Deprimierend.
Bild des Tages: Impeller

Donnerstag, 26. Mai 2011

Donnerstag 26.05.2011


Der zweite Tag der Motorwartung war nicht viel erfolgreicher als der erste. Nachdem ich im Shop ein passendes Schlauchstück gekauft hatte, wurde der Wärmetauscher gespült. Schlauch drauf gesteckt und Wasser reingeschüttet. Indem man den Schlauch hoch hält könnte man mehr Druck aufbauen und so den Spüleffekt verbessern, dachte ich. Ganz schnell lief das Wasser aus dem abgebauten Schlauchteil des Wärmetauschers. Wie man das mit einem Wasserschlauch, wie im Handbuch empfohlen, hinkriegen soll ist mir ein Rätsel. Als nur mehr klares Wasser unten raus kommt mixen wir das Kühlmittel (60 : 40 destilliertes Wasser : Kühlflüssigkeit). Bis wir fertig sind, ist das letzte Spülwasser aus dem Motor getropft. Alle Ablassschrauben verschließen, den eigentlichen Schlauch wieder an den Wärmetauscher anschließen. Die 1700 ml, die man mit einer Originalpackung Volvo Kühlflüssigkeitskonzentrat bekommt, reicht gerade um im Ausgleichsbehälter den Minimum Marke zu erreichen. Sehr schlau von den Herren und Damen bei Volvo. Die Originalkühlflüssigkeit gibt es weder hier im Shop noch nebenan. Man empfiehlt und verkauft ganz normale Kühlflüssigkeit wie fürs Auto. Zum halben Preis des Volvozeugs. Man kann natürlich beide nicht mischen. Nächster Punkt, Getriebeöl prüfen. Das hätten wir mal eher machen sollen. Franzmann hat bis an die Oberkante auffüllen lassen, was laut Handbucht nicht sein soll. In der Seewasserpumpe zum Kühlen des Motors wird das Wasser durch ein Gummirädchen in Bewegung gehalten. Dieses gilt es zu überprüfen und gegebenenfalls zu wechseln. Um es zu überprüfen muss man es ausbauen. Nach dem Abschrauben des Gehäusedeckels findet sich gleich mal kein Dichtungsring, wo er laut Handbuch sein sollte. Man verwendet hier Dichtungen aus Papier. Entfernst Du den Deckel zerreißt Du die Dichtung, brauchst Du neuen Impeller, da Dichtung nur in Verbindung mit diesem verkauft wird. Wenn es überhaupt einen gibt. Im Shop gibt es keinen. Der mir versuchsweise überlassen Johnson-Impeller, der eigentlich die gleichen Maße hat, hat eben doch nicht exakt die gleichen Maße. Der Impeller lässt sich halt nicht auf die Antriebsstange stecken, im Gegensatz zum alten. Der ließ sich übrigens nur mit roher Gewalt entfernen, wodurch er beschädigt wurde und schon deshalb ausgetauscht werden muss. Die Originalteile werden bestellt und sollen in 2-3 Tagen hier sein. Somit sind die weiteren Wartungsarbeiten am linken Motor gestoppt. Am rechten kontrollieren wir die Ölstände, alle sind zu hoch. Das Seewassersieb wird gereinigt und der Luftfilter überprüft. Inzwischen ist es stürmisch geworden, ein Gewitter zieht an uns vorbei. Solange es uns nicht trifft sind wir zufrieden. Wir haben keine Lust, bei geschlossenen Luken in einem Backofen zu schlafen.
Bild des Tages: Das benannte Schiff haben wir bislang vergessen zu zeigen.

Mittwoch, 25. Mai 2011

Mittwoch 25.05.2011


Ein neues Kapitel in der Arbeitsgeschichte wird eröffnet. Und es ist ein weiteres unerfreuliches Kapitel. Die Motorwartung. Schon im Winter habe ich mir die Wartungsanweisungen aus dem Handbuch zusammengestellt, in einer schlüssigen Reihenfolge angeordnet und die Blätter eingeschweißt. Es liest sich alles ganz einfach. Luftfilterwechsel, Ölwechsel, Dieselfilterwechsel, usw. schon beim ersten Punkt das erste Problem. Luftfilter wechseln. Beim Auto öffnet man dazu ein rundes Gehäuse, nimmt den Filter raus, klopft ihn aus und wenn er zu verschmutzt ist wird er gewechselt. Nicht so hier. Das Plastikgehäuse des Luftfilters kann man ausbauen, an den eigentlichen Filter kommt man nicht ran, da er in das Gehäuse eingeschweißt ist. Man ist also gezwungen, das ganze Teil neu zu kaufen. Ein Blick ins Innere zeigt, dass der Filter recht sauber aussieht. Wir sind ja auch nicht mit dem Schiff über staubige Pisten gebrettert. Beim Ausklopfen fällt kein Dreck raus, also unverändert wieder einbauen. Nächster Punkt Seewasserfilter reinigen. Das scheitert wie so oft am Festsitzen der Verschlussschraube. Irgendwie löst sie sich doch und der Filter wird durch Ausspülen von etwas Grünzeug befreit. Nächster Punkt, Dieselvorfilter. Das bei uns installierte Modell habe ich in keinem Katalog mehr gefunden. Das erste Problem. Das ganze Teil ersetzen will ich eigentlich auch nicht, da ich die zu- und abführende starre Dieselleitung aus Kupfer abschrauben müsste und mir nicht sicher bin, dass ein neuer Vorfilter an die alten Anschlüsse passt. Erster Schritt, Öffnen der Schraube am Unterrand, um Wasser abzulassen. Schraube lässt sich nicht drehen. Weiter zu Schritt zwei, Filter öffnen und Filtereinheit rausnehmen. Dazu geeigneten Behälter darunter stellen, um austretendes Diesel aufzufangen. Was soll das für ein geeigneter Behälter sein, der in den schmalen Raum zwischen Bordwand und Motorblock unter den Filter passen soll. Ein abgeschnittener Kanister hat so ungefähr die rechten Maße. Trotzdem schwappt einiges an Diesel über. Ich starte einen halbherzigen Versuch, eine neue Filtereinheit im Shop zu bekommen und tatsächlich, die Teile scheinen genormt zu sein. Baer manchmal passen sie auch nicht, meint der freundliche Verkäufer. Das merkt man natürlich erst nach dem Einbau. Mit dem Filter bekommt man zwei Dichtungsringe, keine drei, die man eigentlich bräuchte. Und diese Dichtungsringe einzeln haben sie nicht im Shop. Irgendwo in der Werkstatt treibe ich noch einen passenden Dichtungsring auf. So in seine Einzelteile zerlegt können wir mit Zangenhilfe auch die Wasserablassschraube öffnen. Beim Wiedereinbau entdecke ich bei einer (der einzigen) Schraube eine kaputte Dichtung. Dafür ist also der beim neuen Filter beigelegte Dichtungsring gedacht. Steht natürlich nicht im Handbuch… Nächster Punkt, Dieselfilter. Ist natürlich wieder so fest sitzend, dass ich auf ein von Franznmann improvisiert verändertes Teil zurückgreifen muss. Ein Ölfilterabschrauber, der auf die kleineren Maße des Dieselfilters verändert wurde. Neuen Dieselfilter reindrehen, hoffentlich nicht zu fest, aber fest genug, dass nichts undicht ist. Die Angaben hierzu sind natürlich widersprüchlich. Im Handbuch heißt es, wenn die Dichtung anliegt noch eine halbe Umdrehung, auf dem Filter steht eine ganze Umdrehung. Motor entlüften und der Abschnitt Diesel sollte beendet sein. Kühlmittelwechsel und Wärmetauscher reinigen. Auffangbehälter unter zwei Ablassschrauben stellen. Die sind jetzt völlig unzugänglich. Aber freundlicherweise wurden sie mit Nippeln versehen, so dass man Schläuche zum Ableiten anbringen kann. Steht so natürlich nicht im Handbuch. Ich wandere in den Shop, kaufe Gummischlauch. Die Ablassschrauben mit aufgestecktem Gummischlauch aufdrehen. Wie denn, wenn man kaum ran kommt. Nicht mal Japaner dürften so kleine Finger haben. Und Zangen sind auch zu groß. Ratschennüsse gehen nicht wegen Schlauch, bzw. Nippel. Und außerdem sind es keine gewöhnlichen Schrauben. Sie sind aus Plastik und haben keinen richtigen Schraubenkopf. Irgendwie viereckig mit Rundungen nach innen an den Seiten. Mit einem kleinen verstellbaren Schraubenzieher komme ich so gerade ran und das Teil lässt sich nach Kraftakt Millimeter für Millimeter drehen. Es heißt im Handbuch, Einlassöffnung des Wärmetauschers von Schlauchbefreien, dass Flüssigkeit schneller abläuft. Das soll man als erstes machen. Nut läuft in diesem Fall die Kühlflüssigkeit aus dieser Öffnung. Und da lässt sich wirklich nichts drunter stellen. Richtige Reihenfolge, erst die beiden Ablassschrauben öffnen, warten bis etwas Brühe abgelaufen ist, dann das den Schlauch abbauen. Wärmetauscher reinigen. Dazu Schlauch in die oberste Öffnung stecken und spülen, bis unten klares Wasser raus kommt. Wenn man auch nur wenig Wasser oben rein laufen lässt, läuft trotzdem das meiste daneben. Sinnvoll wäre, ein kurzes Schlauchstück oben anzuschließen und in diesen Wasser schütten. Shop hat inzwischen zu und die Sache mit dem Schlauch muss bis morgen warten.
Heute war es sehr heiß. 28° in unserem Schlafzimmer unten. Gewitterwolken sind nur über den Bergen ringsum entstanden.
Bild des Tages: Sämtliche Teile waren natürlich gaaaaanz leicht zugänglich im engen Motorraum.

Dienstag, 24. Mai 2011

Dienstag 24.05.2011


Da Poseidon für heute Schauer angesagt hatte, fuhren wir zum Einkaufen. Wie immer, wenn wir mit dem Auto fahren, ist es richtig heiß. Da sich von allen Seiten Gewitterwolken näherten, kürzten wir die Einkäufe auf das Nötigste. Das waren 4 Werkzeugläden und der Lidl. Nach dem Einräumen am Schiff erledigten wir wieder Mal Kleinkram. Carola ölte Backskistentüren und das Bugbrett. Ich bastelte für die Spitzen unseres Drittankers Schutzüberzüge. Damit versehen wanderte der Anker in die linke Bugkammer, zwischen die alten Segel. Da das Copper Coat sich als wasserfest bewährt hatte, wurde der Ablaufschutz entfernt. Und dann gleich die Wassertanks aufgefüllt. Das dauerte wieder so lang, dass wir befürchteten, die Tanks haben ein Leck und alles läuft ins Schiff. Die dunkle Wolke über uns zieht knapp an uns vorbei, ein paar Tropfen bekommen wir ab. In der Nacht halten uns die kläffenden Hunde wach. Den ganzen Tag liegen sie faul im Schatten und pennen und in der Nacht meinen sie, auf die Pauke hauen zu müssen. Der einzige Vorteil des Gejaules war, dass dadurch die Musik von Ufer gegenüber übertönt wurde. Da war irgendein Lifekonzert. Griechische Musik ist ja eh was ganz besonderes. Und dann in der Jazz-Version… Gute-Nacht-Musik ist was anderes.
Bild des Tages: Anker mit Verhüterli

Montag 23.05.2011


In der Nacht suchte uns die Mücke ein zweites Mal heim. Einmal zu viel, im Flug zermatscht. Am Morgen verließ uns das Wetterglück. Erst tröpfelte es ein bisschen, dann immer mehr und schließlich pritschelte es kräftig. Über uns eine dicke schwarze Wolke, die sich nicht bewegte, während rundum blauer Himmel strahlte. Unser Ablaufschutz hielt, bis auf eine Stelle (natürlich die, an der am meisten Wasser runter floss), aber das Copper Coat scheint diesmal bereits ausgehärtet zu sein, kein Schäden im Lack…
Carola schleift das Bugbrett ab. Es ist zwar deutlich kleiner als die Tischplatten mit demzufolge weniger Löchern, aber die haben es in sich. Nämlich viel Lack. Und die Löcher sind so klein, dass mit den handelsüblichen Werkzeugen kein vorwärts kommen möglich ist. Ich tausche ein Scharnier und einen Riegel an der Toilettenabdeckung aus und suche im Shop nach möglichem Ersatz für die unbeweglichen und unpassenden Seeventile. Der Gummischutz aus Wasserschlauch für die Mittelnase gegen Ankerschläge wird angepasst. Und immer wieder tröpfelt es, mal mehr mal weniger.
Und mal was anderes. Unsere genaue Position. Fall uns mal jemand besuchen will und uns möglicherweise auf dem riesigen Marinagelände nicht findet:
38 Grad 56.8813 Minuten nördlicher Länge, 20 Grad 45.8904 Minuten östlicher Breite.
Bild des Tages: Verrottetes Scharnier

Montag, 23. Mai 2011

Sonntag 22.05.2011

Die Schwüle blieb über Nacht, wie auch die hohen Temperaturen. Und dazu kam eine Mücke, die wir trotz intensiver Suche nicht fanden. Am Morgen war draußen alles diesig, kaum Wind und drückende Hitze. Das WD 40 hatte an der festsitzenden Schraube des Bugbrettes keine Wirkung entfalten können. Auch der Schlagschrauber blieb erfolglos. Ich erinnerte mich, mal einen Mutternsprenger gesehen zu haben. Nach längerem Suchen in der Werkstatt wurde ich fündig. Größe 2 und 3, aber nicht der nötige kleine. Dann mit roher Gewalt. Vom Boden aus auf einer Staffelei balancierend mit dem größten Bolzenschneider hauchte die das klemmende Teil sein Lebenslicht aus. Was nicht gleichbedeutend ist mit einem losen Brett. Franzmann hat es in seiner Manie oftmals gestrichen und der Lack lief in eine runde Öffnung, in der ein Rohr steckte. So war das Loch so eng geworden, dass sich das Brett nicht bewegte. Nach 200 Hammerschlägen von unten war es lose. Großes wollten wir nicht mehr anstellen, es war auch zu heiß und zu schwül, also sortierte ich in der Werkstatt Schrauben. Das Beiboot wurde wieder hoch geholt, da wir die Stützen, auf denen es lag, als Werkbank brauchten. Lothars Baum wurde abgedichtet. Auf meinen Streifzügen durchs Schiff habe ich eine Eingebung, wo der Wassermacher hinkommt. In die linke Bugkammer. Das wäre ein zwingender Grund, meinen geliebten Dieseltank zu entfernen. Und weil es mir zu gut ging, testete ich unsere Seeventile. Das Ventil im Gästebad bewegte sich nur schwer und es sieht aus, als träfen da wieder zwei unterschiedliche Gewinde aufeinander. Das Ventil scheint kaum mit dem Gewinde des Borddurchlasses verschraubt. Und Franzmann hat viel Klebeband drum rum gewickelt. Auch das Seeventil der Spüle scheint nicht ganz dicht zu sein. Wenigstens liegt zumindest der Borddurchlass des Bads über der Wasserlinie. In unserem Bad finde ich beim Testen der Seeventile Brösel. Die haben ihren Ursprung im Scharnier der Abdeckung. Beide Scharniere sind gut korridiert, bei einem haben sich die Löcher so weit vergrößert, dass die Schrauben durchbrachen. Das Lösen der Schrauben ist problematisch wie immer. Kleister oder was auch immer in den Schraubenschlitzen. Zumindest sind es Edelstahlschrauben und sie zerbröseln nicht. Trotz der immer wieder aufziehenden dunklen Wolken blieb es den ganzen Tag trocken. Die laut Gebrauchsanweisung geforderten 48 Stunden Trockenzeit fürs Copper Coat haben wir somit glücklich erreicht.

Samstag, 21. Mai 2011

Samstag 21.05.2011

Gestern Abend hat uns im Salon eine Mücke besucht, die es nicht überlebte. Die Nacht wurde recht feucht, unsere Schutzmaßnahmen für das Copper Coat haben dennoch gehalten. Der gestern zur Mückenjagd verwendete Handstrahler aus Franzmanns Beständen schwächelte batteriemäßig. Beim Laden begann er zu stinken und der Stecker des Ladegerätes (mit Zigarettenanzünder als 12 V Zugang) war geschmolzen. Als nächstes wieder die Winschen. Auch nach längerer Einwirkzeit von WD 40 ließ sich keine einzige Schraube bewegen. Wenn das nächste Woche auch noch so ist, werden wir französisch warten. Einfach Fett drauf, ohne Reinigung. Wir wollen die zweite Ablagefläche epoxieren. Diesmal kleben wir vorher alles ab. 200 Gramm werden angerührt und rein geschüttet. Ist natürlich zu wenig. Noch mal anrühren, diesmal gleich wieder 200 Gramm. Und die brauchen wir auch. Wieder verschwindet das Harz in Löcher die nirgends hinführen. Und diesmal tropft auch nirgends was raus. So im Vorbeigehen fällt uns der linke Bugkorb auf. Der Lack blättert ab. Wäre schön, wenn auch diese Teil vom Lack befreit und geölt werden könnte. Das Abmontieren scheitert natürlich wieder an der letzten Schraubenmutter. Um von oben dagegen halten zu können, muss ich erst den Holzpfropf über der Schraube zerbröseln. Als 2 Zentimeter tiefer die Schraube auftaucht ist der Schlitz natürlich mit Kleber versiegelt. Selbst als der frei gekratzt ist bleibt die Mutter fest. WD 40 und bis morgen warten. Die Zeit nutze ich, um den Lack mit dem Stemmeisen zu entfernen. Geht teilweise hervorragend, der lack lässt sich biegen und abziehen wie Klebefolie. Der defekte Strahler ist als nächstes dran. Beim Auseinanderschrauben ein vertrauter Anblick. Fett in den Schraubenlöchern. Franzmann, Du Volltrottel, Fett gehört an die Winsch und nicht auf die Schraube!!! Irgendwann ist der verschmorte Stecker zugänglich und lässt sich auch noch reinigen. Und mit dem deutschen Multiadapter lässt sich das Teil laden, ohne dass es heiß wird. Den ganzen Tag über war es heiß und schwül. Carolas Knie meldet Regen. Den können wir natürlich gar nicht gebrauchen.

Freitag 20.05.2011


Gestern haben wir noch alles abgeklebt, die Oberkante des zu streichenden Bereiches und dass uns kein Tauwasser in die zu streichende Fläche läuft. Klebeband du die untere Kante vom Rumpf abgespreizt durch Kabelbinder. Bis auf eine Stelle hat es tatsächlich seinen Zweck erfüllt. Der Wetterbericht verspricht für die nächsten Tage keinen Regen. Wir haben also keine Ausrede mehr, das Copper Coat muss auf den Rumpf. Die Arbeitsgeräte werden ins Auto gepackt, die Sitzbretter platziert, ebenso das Liegebrett. Sonnensegel über die Bugspitze und es wird ernst. Beim Streichen zeigen sich gleich wieder die Unterschiede. Carola mit viel Druck und dünner Schicht, ich eher sanft und dicker Schicht. Da mein Aufstrich angeblich verläuft, darf ich mich auf die schwierigen Stellen konzentrieren. Die Kielunterkante und die schräge Vorderkante. Auf dem Rücken liegend, die Nase knapp über dem Boden und ganz nah am Kiel, um zumindest etwas sehen, wo ich streiche. Ein halber Topf reicht natürlich nicht für einen kompletten Anstrich. So sind wir wieder beidem Problem, wir brauchen noch etwas Farbe zum Streichen, zum Überstreichen ist es aber noch zu feucht. Irgendwie kriegen wir die Farbe aufs Schiff. 7 Stunden für 10 Meter und zwei Personen waren beschäftigt. Wir haben schon mal länger gestrichen. Und natürlich haben wir 4 ganze Packungen verbraucht, wir schulden also Les noch eine halbe Packung. Klebefolie an der Oberkante abziehen, eine zusätzliche Regensicherung angeklebt und Schluss für heute. Ari hat währenddessen wieder eine verrostete Fähre an Land gestellt. Und den Traveller Lift zu blöd geparkt, dass wir wieder kein Internet an Bord bekommen.
Bild des Tages: Finaler Copper Coat Anstrich

Donnerstag, 19. Mai 2011

Donnerstag 19.05.2011


Nach kühler Nacht wurden wir von Regen geweckt. Diesmal das Gegenteil vom gestrigen Morgenwetter. Genau über uns ein schwarzgrauer Wolkenbatzen, rundum am Horizont blauer Himmel. Und ein kalter Nordostwind. Beide Wetterberichte versprechen für die nächsten Tage keinen Regen. Erst wieder am nächsten Donnerstag Gewitter. Im Moment dreht sich über uns ein Regengebiet, während der restliche Mittelmeerraum regefrei ist. Das freut uns für die anderen. Weder im Shop hier noch in der Nachbarmarina bekomme ich einen dicken Gartenschlauch, um die Spitzen des Ankers vorm Verstauen in der Bugkammer zu entschärfen. Bleibt nichts zu tun, als das Unterwasserschiff zu reinigen. Eine Nachfrage bei Les erweist sich als wichtig, da er nicht mit unserem Plan einverstanden ist, Spülmittel zum Einsatz zu bringen. Reines Wasser und Scotch Bride. So was findet sich in Franzmanns alten Schätzen. Und es ist ein mühsames Geschäft. Und eigentlich überflüssig, wenn uns letzten Herbst nicht das schlechte Wetter vom Streichen abgehalten hätte. Auf mein Mosern hör ich nur. „Ist doch nicht schlimmer als Bad scheuern, und das ist wöchentlich fällig“. Einen Vorrat an Klebeband kaufe ich im Shop und dann geht der Blick bange nach Norden. Da hat sich ein Gewitter zusammengebraut, das genau zu ins her zieht. Das können wir jetzt gar nicht gebrauchen. Die weiteren Vorbereitungen werden zurückgestellt und abgewartet. Ein paar Tropfen fallen bereits.
Bild des Tages: Zwecks Nachfrage. Was ist eine Winsch? Um die Trommel der Winsch wird ein Seil gewickelt. Oben wird eine Kurbel rein gesteckt, an der gedreht wird. Dadurch wird das Seil gespannt und das daran hängende Segel flattert nicht mehr.

Mittwoch, 18. Mai 2011

Mittwoch 18.05.2011

Heute Morgen hatten wir wieder Mal 12°. Die Nacht über hat es immer wieder leicht getröpfelt. Als wir nach draußen schauten, waren rings um uns dunkle Wolken. Nur genau über uns blauer Himmel. Da es soweit trocken war, habe ich das Copper Coat angeschliffen, an den Rändern zum noch nicht gestrichenen Abschnitt. Für morgen wäre die abschließende Reinigung des Primers geplant, für Freitag der Endanstrich. So das Wetter mitspielt. Die zu schleifenden Stellen waren natürlich wieder sehr unzugänglich. Kielvorderkante bis knapp über den Boden, Kielhinterkante und Mittellinie der Rumpfunterseite. Und ein leeres Biertragerl zum Draufsetzen wie letztes Jahr habe ich immer noch nicht gefunden. Carola ließ sich im Shop wegen einem Rostentferner beraten. Sie bekam ein rotes Plastikfläschchen für 50 Cent, das ich schon bei vielen Griechen gesehen habe. Es stand auf Griechisch was von Hydrochlorid drauf und ein rotes Kreuz. Es riecht nach Domestos und wirkt. Die Roststellen auf dem Gelcoat verschwinden und die Tischfüße glänzen wir neu. Ebenfalls die Badeleiter. Der heutige Versuch, die Schrauben in den Winschen zu lösen scheitert wie der gestrige. Selbst der Einsatz des Schlagschraubers bewegt die Schrauben nicht. Ich versuche unseren Drittanker in die Befestigung des alten Außenborders einzulassen. Passt leider nicht. Die scharfen Spitzen des Ankers würden sicher irgendwann unser Beiboot aufschlitzen. Die scharfen Spitzen sind der Grund, warum ich ihn auch nicht in der Bugkammer verschwinden lassen will. Erst wenn ich morgen einen Gartenschlauch als Überzieher für die Spitzen gekauft habe. Und wie gestern beginnt es zu regnen, als ich beim Duschen bin.

Dienstag, 17. Mai 2011

Dienstag 17.05.2011


Und dieser Tag war auch nicht viel besser gestrige. Nachts hat es immer wieder getröpfelt und der Tag empfing uns sogar mit einem Regenbogen. Da für den ganzen Tag Regen angesagt war, hatten wir kein großes Programm. Um 12.30 sollte ich den Außenborder zur Wartung bringen. Da es nicht nach regen aussah, wollten wir mal was richtig Seglerisches in Angriff nehmen. Unsere Winschen warten. Wir suchten uns die größte aus, die Genuawinsch. Schraube lösen, Trommel runter, alles kein Problem. Dann kamen 4 Imbusschrauben und die saßen fest. WD 40 half auf die Schnelle auch nichts. Also wieder alles zusammenbauen und auf die nächtliche WD 40 Wirkung hoffen. Nach dieser Erfahrung schraubten wir gleich die Trommel der rechten Genuawinsch ab, um die entsprechenden Schrauben gleich zu behandeln. Die ließen sich natürlich auch nicht auf die Schnelle lösen. Unseren Außenborder lupften wir zunächst mit dem Beiboot Flaschenzug hoch und setzten ihn dann auf ein vom Shop geliehenes Wagerl. Mit den kleinen Rädern durch den Schotter war kein Vergnügen. Und dann gaben wir es uns ganz dicke. Zwei weitere Winschen gibt es, am Mast. Die erste war ja erst kürzlich negativ aufgefallen, las der Mann für den Mast sich probeweise fallen ließ und die Winsch nicht hielt. Wir schraubten die Trommel ab und Schreckliches offenbarte sich. Der Boden der Wi8nsch ist teilweise abgebrochen, an andere Stelle eingerissen. Die Halterung am Mast ist teilweise wegkorridiert. Die Winsch können wir wegschmeißen. Sie erhielt als letzte Ölung WD 40 über alle Zahnräder und nach dem Zusammenbau funktionierte dadurch sogar die Sperrfunktion wieder. Die Winsch auf der anderen Mastseite stellte uns vor ein neues Problem. Auf ihr war ein Seil belegt, aber welches. Entweder das Groß- oder das Genuafall. Um die Winsch zu warten, musste das Fall woanders belegt werden. Wir klemmten es ein eine Klemme am Mast, in der die Dirk belegt war. Diese war noch an einer Klampe befestigt. Die Klemme hielt das fall so leidlich, vorsichtshalber belegten wir es noch auf einer Klampe. Die Winsch war eigentlich recht leichtgängig, ihre Imbusschrauben waren wie die anderen unbeweglich. Und es gibt eine weitere Winsch. Eigentlich sinnlos neben der Motorsteuerung platziert. Nie hergenommen bedeutet auch nie gewartet. Nicht mal ein bisschen Fett waren den Zahnrädern gegönnt worden. Alles bröseltrocken. Natürlich bewegten sich die Imbusschrauben nicht. Mal sehen, ob bis morgen bei all den lieben Schrauben WD 40 wirkt. Sollte Franzmann die Winschen mal gewartet haben, er hat sie sicher nicht vollständig zerlegt. Gut, wir haben die letzten zwei Jahre auch nicht daran rumgespielt, aber so schnell würden sich Schrauben nicht festfressen. Franzmann hat wohl lediglich die Trommeln abgeschraubt und etwas Fett auf die beweglichen Teile geschmiert. Wir sehen mal die Kataloge durch. Bei den Preisen für neue Winschen in der für uns nötigen Größe hauen uns um. 3000 € für eine. Das ist nicht wenig.
Bild des Tages: Zerbröselte Winsch mit Pfeil auf überall festsitzende Schrauben

Montag, 16. Mai 2011

Montag 16.05.2011


Nein, das war kein guter Wochenanfang. Es begann schon in der Nacht. Vor 4 Tagen war es kalt, jetzt ohne Übergang heiß. Trotz offenen Fenstern haben wir kräftig geschwitzt. Als erstes habe ich mich nach dem Preis für einen Außenbordercheck erkundigt. Das wird nach PS berechnet. 85€ wären es für uns. Nachdem Carola den Kartoffelsalat fürs Abendessen angesetzt hat, fahren wir Einkaufen. Beim Lidl ist Asia-Woche. Das entsprechende Angebot ist mehr als mickrig. Nicht mal Kokosmilch gibts. Ich bekomme jeweils einen Meter Gartenschlauch, einmal als Schutz für die Mittelnase vor dem zu großen Anker, einmal für die jetzt freie Außenborderbefestigung, auf die der Drittanker soll. Zurück am Schiff bekomme ich einen Anruf aus Deutschland. Der Herr von den Macrolonscheiben. Wie befürchtet, die Scheibe muss wieder raus. Wir sollen dann den Rand anschleifen und sie erneut einkleben. Bei 2-3 Scheiben von 500 ist die Beschichtung kontaminiert, sprich es hält kein Kleber drauf. Die Scheibe müsste sich ja problemlos vom Kleber lösen, aber wie kriegen wir den Kleber vom Deck weg? Laut Mann vom Kleber geht der so feste Verbindungen ein, dass eine Trennung nur mit Materialzerstörung möglich ist. Ich versuche es einfach mal mit der altbewährten Spachtel. Und siehe da, Kleber lässt sich von Deck lösen. Das geht sogar mit der Daumenhaut. Da probieren gleich unsere Navi-Scheiben aus. Beim letzten Daumendrucktest haben sie gehalten. Auch jetzt ist kein reißendes Geräusch zu hören. Ich versuche mich nochmals am Außenborder. Tatsächlich läuft er schon nach dem ersten Ziehen an der Reißleine. Aber nicht lange. Und dann verweigert er wieder den Start. Zur Aufmunterung wollen wir endlich den zweiten Schriftzug mit unserem Schiffsnamen am Bug anbringen. Anscheinend war die Klebefolie zu lange gelagert oder zu geknickt. Beim H ist die untere Kante übergeschlagen. Beim b reißt die Rundung komplett ab, beim e bleibt die Abziehfolie am Buchstaben haften. Nebenbei kommt Richard vorbei und sieht sich mit Bekannten unsere Flohmarktware an. Zwei Teile wechseln den Besitzer, unser Schiff ist wieder etwas leichter. Da dunkle Wolken aufziehen entferne ich unseren Sonnenschutz und entdecke weiteres Ungemach. An der Stelle der Navi-Scheibe, an der ich den Daumendrucktest absolviert habe, ist keine einheitlich schwarze Klebefläche mehr vorhanden. Wie an der Macrolonscheibe sind helle Stellen erkennbar. Ein Versuch mit einem Küchenmesser zeigt, es gibt an diesen Stellen keine Verbindung mehr zwischen Scheibe und Kleber. Und beim Vorschieben des Messers wieder das inzwischen vertraute Reißgeräusch und die „Blase“ im Kleber wird größer. Beide Scheiben, Plexiglas und Macrolon, hatten bis zuletzt ihre Schutzfolien an. Beide wurden geprimert. Bei beiden hält die Klebeverbindung nicht. Das kann doch nur am Kleber liegen, und nicht an der Scheibenbeschichtung. Uns reicht es für heute wieder Mal.
Bild des Tages: Scheibe mit Ablösungstendenzen

Sonntag, 15. Mai 2011

Sonntag 15.05.2011


Die Marina ist ruhig und so können wir länger schlafen. Das Auto wird voll gepackt und es geht zur Wirtschaft ums Eck. Dort ist Flohmarkt. Es gibt tatsächlich Segler, die noch älteres Zeug als wir anbieten. Leider werden wir ausgerechnet unser schweres Zeug (Außenborder, Plexiglasscheiben, Tauchflaschen) nicht los. Aber an Bord kommt das Zeug auch nicht mehr. Das Beiboot ist als nächstes dran, bzw. der Außenborder. Da war doch was… Er lässt sich wie in Italien nicht starten. Eine kleine Hoffnung ist fehlendes Benzin. Über den Winter ist aller Sprit aus dem Tank verschwunden. Aber auch mit frischem von der Tankstelle gibt er nur kurze Zeit wirkliche Motorengeräusche von sich, bevor er wieder abstirbt. Da widme ich mich doch einer sinnvolleren Tätigkeit, dem Putzen des Beibootes. Man sieht tatsächlich einen Effekt. Den ganzen tag über war es in der Marina recht ruhig, nirgends Arbeitsgeräusche, kaum Leute. Die sind wohl alle nach dem Flohmarkt beim Wirt hängen geblieben.
Bild des Tages: Halb gereinigtes Beiboot und verfluchter Außenborder

Samstag 14.05.2011


Nachdem die äußeren Rumpfseiten gereinigt sind, kann heute der Wasserpass gemalt werden. Davor ziehen wir mit Bleistift die obere Grenze nach. Die untere bildet der obere Rand des Epoxy. Das Abkleben danach ist etwas mühsam. Wieder wird uns bewusst, wie lange 15 Meter Schiff sind. Das ganze viermal abkleben. Der Farbauftrag mit Pinsel hat natürlich Streifen zur Folge, die im weiteren Verlauf drei Anstriche erforderlich werden lassen. Carola streicht und versorgt nebenher die Wäsche, ich arbeite in Holz. Der Cockpittisch wandert wieder nach oben und wird dort zusammengeschraubt, zur späteren Montage auf die Stützen. Den Mittelteil habe ich vorher probeweise angeschraubt, um ihn entlang der Auflageflächen abkleben zu können. Die Türchen für unsere kleinen Backkisten werden angeschraubt. Schon relativ spät folgt die endgültige Tischmontage. Pante auf die Auflagefläche und Tisch drauf. An der ersten Stütze sind die 4 Schrauben kein Problem, außer dass etwas Pante raus quillt und abgestrichen werden muss. Um die nächsten 4 Schrauben reindrehen zu können, müssen die beiden Tischbeine mit Schmackes zueinander gebogen werden. Und die Schrauben erweisen sich als zu klein für die Löcher, obwohl sie vorher (wohl auch nicht) gepasst haben. Schnell in die Werkstatt, neue Schrauben suchen. Währenddessen quillt draußen munter die Pante raus und tropft auf den augelegten Papperdeckel. Auch beim Abstreifen über Kopf ist die Schwerkraft mit dem dünnflüssigen Zeug ein gewisses Problem. Nach viel Tücherverbrauch ist alle Pante weggekratzt. Den Papperdeckel und die Abklebung lassen wir lieber, falls noch was tropft. Und der Tisch bleibt aufgeklappt, nicht dass wir die Pante an den Klebebändern verschmieren. Carola pinselt weiter den Wasserpass und ich seile unseren alten Zweitaußenborder ab. Das Teil ist elend schwer. Also erst das Beiboot runter, den Außenborder mit dem Flaschenzug gesichert und mit einer weiteren Leine ans Schiff gebunden. Stück für Stück wird er so nach unten gelassen. Unser Bügelanker ist nicht so schwer. Morgen soll der Außenborder mit viel anderem Kram auf dem Flohmarkt bei der Taverne den Besitzer wechseln. Unser Schiff muss leichter werden, ist das Motto.
Nachdem gestern der Blog nicht zugänglich war, ist für heute der Emailzugang auf Eis gelegt. Keiner will was von uns, bzw. vielleicht sind unsere Mails auch nicht raus gegangen.
Bild des Tages: Fertig montierter Cockpittisch

Freitag, 13. Mai 2011

Freitag 13.05.2011


Der gestrige Schauer blieb nicht alleine. Gleich mehrere Gewitter zogen über uns hinweg. Dazwischen gab es Regenbogen. Über Nacht wurde es ruhiger. Ich fuhr mit dem Marinaboot zum Einkaufen und suchte Teaköl in den dortigen Marineshops. Die Marke von SVB führt keiner, nur das amerikanische Zeug. Und immer noch sind die Berge im Osten voller Schnee. Und auf der Titelseite einer deutschen Zeitung wird das brennende Athen gezeigt. Hier ist alles friedlich, auch die hiesigen Pakistanis bauen ungerührt ihre Stände auf. Carola geht in der Nachbarmarina shoppen, Teaköl und einkomponenten Farbe für den Wasserpass. Sie ölt, ich nehme mir die nächste Rumpfhälfte putzender Weise vor.
Und den ganzen Tag war der Blog zwar aufzurufen, aber ich konnte den Beitrag nicht einstellen.
Bild des Tages: Regenbogen zwischen Gewittern

Donnerstag, 12. Mai 2011

Donnerstag 12.05.2011


Uns wird ja immer wieder erzählt, in Deutschland sei es Sommer. Wir hatten die letzte Nacht wieder knapp über 10°. Dafür war das Deck trocken. Um mit dem Cockpittisch weiter zu kommen, füllten wir heute als erstes seine überflüssigen Löcher mit Epoxy. Und da wir dafür natürlich nicht viel Epoxy benötigten, hatten wir uns überlegt, das rechtliche zu verwenden, um eine Ablagefläche zu verschönern. Deren Untergrund war eine abgesplitterte Holzleiste, eine Folge des Teppichkleberentfernens. Eigentlich hätten wir eine schon ausgeschnittene und lackierte Holzleiste drauf kleben wollen, aber wir sind ja flexibel. Die erste Ladung Epoxy verlief recht schön, wie Estrich. Am hinteren Rand verschwand es allerdings immer in einem Loch. Im Fach darunter kam nichts raus, deshalb vermuteten wir eine Verbindung in die 4. Dimension. Wir rührten den zweiten Topf an und überprüften nochmals das untere Fach. Nicht an der Rückseite kam das Epoxy raus, sondern an der Vorderkante. Wenigstens war nichts auf die Sachen im Fach getropft. Die vordere Oberkante des Faches klebten wir ab und verstrichen das Epoxy. Leider war es diesmal nicht flüssig genug und die entstehende Oberfläche ist daher leicht wellig. Carla nahm danach die Teakhölzer in Angriff und ölte sie ein. Nach der gestrigen Pleite mit der Oxalsäure putzte ich heute den Rumpf einfach mit Spülmittel. Der Gilb ging erwartungsgemäß damit nicht weg. Dafür haben wir Poliermittel, die später zum Einsatz kommen werden. Und wieder zeigt sich mal, dass das Schiff groß ist. Bis eine Seite von vorne bis hinten geputzt ist vergehen Stunden. 2 Tage darf man leicht für das ganze Schiff veranschlagen, wenn 2 Leute putzen. Und hoch ist es auch. Mit verschiedensten Stützen baue ich einen Laufsteg, allerdings auch nur für die halbe Rumpflänge. Ein aufziehendes Gewitter beendet meinen Arbeitseifer. Carola bearbeitete die Stützen des Cockpittisches mit Never Dull. Gewisse Flecken erweisen sich als sehr hartnäckig. Es ist Lack, den Franzmann wohl nicht mehr auf dem Tisch untergebracht hat.
Bild des Tages: Epoxyverschmieren.

Mittwoch, 11. Mai 2011

Mittwoch 11.05.2011


Bis zu diesem Datum hatten wir letzten Herbst unseren Landliegelatz reserviert. Natürlich kommt kein Travell-Lift, um uns ins Wasser zu heben. Als erster Höhepunkt des Tages steht die Teakholzreinigung auf dem Plan. Sitzflächen und Cockpitboden sind das. Alles mit heißem Wasser einsprühen, Haarshampoo drüber und bürsten. Mit dem Schlauch den Dreck wegspülen. Es hat sich einiger Dreck angesammelt. Da wir gerade beim Putzen sind, wird das Deck in Angriff genommen. Eigentlich wollen wir das letzte Stück des Unterwasserschiffes mit Antifouling streichen. Dazu gehört es vorher gereinigt. Dazu macht es Sinn vorher den Rumpf oberhalb der Wasserfläche zu reinigen. Dazu macht es Sinn, vorher das Deck zu reinigen. Und das Deck ist eine große Fläche. Wir wollen ein empfohlenes Wundermittel ausprobieren. Oxalsäure. 1 kg in 4 Liter Wasser und aller Dreck soll der Vergangenheit angehören. Nicht unser Dreck. Lediglich die glatten Flächen zeigen mehr Weiß. Aber dazu würde es reichen, wenn ich mit dem Handschuh alleine drüber fahre. Rostflecken verschwinden nicht wie angekündigt und auf der rauen Deckfläche sieht man keinen Unterschied zwischen geputzt und ungeputzt. Und dafür haben wir uns aufgerüstet mit Schutzbrille und extra säurefesten Handschuhen. Einer wischt, die andere spritzt mit dem Schlauch den Dreck weg. So er sich denn gelöst hätte. Aufziehendes schlechtes Wetter setzt unserem fruchtlosen Treiben ein Ende. Wie aus dem Lehrbuch kommt erst der Wind, dann der Regen. Der hilft, die Säure von Deck zu waschen.
Bild des Tages: Putzen der Teakleisten

Dienstag, 10. Mai 2011

Montag 09.05.2011

Als erstes wird der Pilzlüfter von gestern vollständig ein gebaut. So eine aufgeräumte Bugkamer ist schon was Feines. Man sieht sofort, wenn irgendwo Wasser runter tropft. Beim Tankdeckel kam es rein, dessen Schraubverschluss ich schon abgedichtet hatte. Also ist der ganze Stutzen undicht. Die drei Schrauben lassen sich problemlos lösen und der Stutzen fällt mir praktisch in die Hand. Die Verklebung sieht genauso aus wie die vom Pilzlüfter. Nur haben sich hier auf dem Silikon schon Grünalgen angesiedelt. Wenigstens habe die zur Dichtung mit beigetragen und vielleicht sogar etwas vom eindringenden Wasser verstoffwechselt. Also wieder die übliche Prozedur, altes Silikon wegbürsten, Deck reinigen, Stutzen reinigen, erst mit Spülmittel, dann mit Aceton. Und Ein kleben. Da ich die Pantera-Kartusche gerade in der Hand habe, streiche ich noch den Schnittrand von der neuen Inspektionsluke in der rechten Bugkammer ein. Der Inhalt der Kammern wird neu sortiert, alle Fender und Festmacher passen in die rechte Kammer. Kleinkram wandert in die linke. Carola bekämpft inzwischen weiter den Lack in vielen Löchern. Lebenslanger Dünnpfiff einem jeden, der eine solche Tischplatte mit Lack verschandelt. Auf die schnelle werden noch die kleinen Überdachungen der Türchen vom Lack befreit. Drei dicke Schichten sind es, mit überall unterschiedlicher Haftung miteinander und mit dem Holz.

Sonntag, 8. Mai 2011

Sonntag 08.05.2011


Kaum vorstellbar, sogar die Marinahunde hatten heute einen späteren Arbeitsbeginn. Somit konnten wir tatsächlich mal ausschlafen. Als erstes zerlegte ich mit den neuen Imbusschlüsseln den Hochdruckreiniger. Schon beim Anschluss des Schlauches und des mit dem Wasserdruck alleine aus der Leitung nässte das Teil. Im vorderen Plastik ist ein kleiner Riss. Das sieht nicht nach kleben aus, da würde nur ein Ersatz helfen. Ob das die normale Lebenserwartung eines Hochdruckeinigers ist? Letzten Sommer hatte er ja schon viel zu erledigen. Nebenbei hat Carola die Brotbackmaschine angeworfen. Das Thema Bugkammern ging danach in die Verlängerung. Die linke wurde als erste ausgeräumt. Beim Pilzlüfter hielt ich selbigen von oben fest, Carola drehte von innen an der Schraube. Und siehe da, das Teil ging auseinander. Warum nicht gestern schon??? Somit waren die 5 Befestigungsschrauben zugänglich und ließen sich problemlos lösen. Was sich darunter zeigte war typisch französisch. Viel Batz, keine Wirkung. Das alte Silikon wurde entfernt, Deck gereinigt und vom Fett befreit. Zusätzlich auch der Bereich um die Klampe. Abkleben und Pante drauf. Pilzlüfter aufschrauben, Kanten abstreichen, Klebeband weg. Wir haben zwei Genuas, das ist eine zu viel. Da bereits eine aus der Bugkammer heraußen ist, muss die zweite folgen, um einen Wertigkeitsvergleich durchführen zu können. Die beiden Segel von Bord zu schaffen ist nicht ganz einfach, ihr Gewicht ist erheblich. Auf dem großen Betonplatz werden beide entrollt und eines bleibt auf der Strecke. Die rechte Bugkammer wird als nächstes geleert. Vier verrostete Kleiderhaken werden entfernt und eine waagrechte Unterteilung des vorderen Bereiches. Die zur Befestigung dienenden Winkeleisen sind total verrostet. Seltsamerweise die Edelstahlschrauben nicht. Leider ist hier kein Inspektionsluk vorhanden. Also erst 4 Löcher bohren und dann mit Stichsäge und Tauchsäge Dreck verteilen. Was dahinter auftaucht ist zur Abwechslung eine positive Überraschung. Alles gut gearbeitet, alle Beschläge auch von unten gut abgedichtet. War ja ein Versicherungsschaden, hat Franzmann erzählt. Also konnte er sich gute und wohl auch teure Werftarbeit leisten. Das Trennschott ist nicht aus Holz, sondern aus wasserstabilem Kunststoff. Das reicht für heute mit Arbeiten. Leider ist unsere Sicht auf das Büro durch ein großes Motorboot und den kran verstellt. Deshalb haben wir kein Netz mehr an Bord.
Bild des Tages: Französisch abgedichteter Pilzlüfter

Samstag 07.05.2011


Ein untrügliches Zeichen für den kommenden Sommer weckte uns in der Nacht. Die erste Mücke. Wie üblich wurde ich überflogen und Carola gestochen. So recht erfolgreich war der heutige Tag nicht. In der Bugkammer stellte sich kein Erfolg ein. Die Klampe war nicht zu lösen. Die Schrauben sind eine feste Verbindung mit der Unterlegplatte aus Alu eingegangen. Alles vorsichtige Klopfen und Naggeln half nicht. Die Klampe bewegte sich nicht. Der undichte Pilzlüfter war genauso frustrierend. Ins Innere standen 4 Schrauben vor, die mit dem Lüfter nichts zu tun hatten. Und an die eigentlichen Befestigungsschrauben kam ich nicht ran, weil sich der Lüfter nicht zerlegen ließ. Eventuell hilft das Warten über Nacht und die Hoffnung auf eine WD 40-Wirkung. Carola hatte ebenfalls Ärger mit dem Lackentfernen. Heute waren die schwerer zugänglichen Stellen dran. Die Kanten, Ränder und Löcher. Beize war keine Lösung. Blieb nur Handarbeit. Jedes Loch, alles 4 Seiten abschleifen. Man glaube es kaum, nach einem Jahr und 2 Monaten kommt der Elektriker vorbei. Er will sich das Mastlicht ansehen. Sie sind gleich zu zweit anmarschiert, das vertrauen in meine Seilhaltefähigkeiten scheint nicht so groß zu sein. Das geringe Vertrauen bestätigt sich zumindest bei der Winsch. Deren Rücklaufsperre sperrt nicht. Das wussten wir bislang auch nicht. Elektriker klettert dann doch in den Mast und spielt ein bisschen rum. Dann meint er, es wäre keine Lampe drinnen. Danke Franzmann für diesen peinlichen Moment. Da kletterte dieser Knaller noch wichtig in Nizza in den Mast, feilte an irgendwelchen Drähten und meinte dann, es gehe eigentlich, nur nicht, wenn man den Kontakt ganz schließt. Da kann gar nichts gegangen sein ohne Lampe. Die wird uns kaum einer vom Mast geklaut haben, das 2,50 € teure Stück. Also trabe ich in den Shop und hole eine neue Lampe. Die wird hochgezogen und es geht immer noch nichts. Wie sollte es auch, es ist ja eine 24 V Birne und wir haben 12 V. Lampe wieder runter, ich mit ihr in den Shop und richtige Lampe geholt. Lampe hochgezogen und das Licht leuchtet. Das Positionslicht, nicht das Ankerlicht. Wenn´s schlimm kommt, brauchen wir ein neues Kabel im Mast. Elektriker klettert runter und sieht sich die Innenelektrik an. Er hat wohl schon viel gesehen, denn er wirkt nicht erschüttert. Neben dem Salontisch eingepfercht liegend prüft er die Verbindungen in den Mast. Alle gut verrostet. Jetzt ist erst mal Mittagspause, er wird wieder kommen. Tut er auch, und das am gleichen Tag. Er wechselt die Lüsterklemmen und siehe da, der Strom fliest. Zu gut, nämlich auch zwischen Anker- und Positionslicht. Schaltet man eines an, leuchten beide. Das liege wohl an einer ungewollten Kabelverbindung oben im Mast, meint der Elektriker. Wir sollen erst mal des nächtens prüfen, ob es geht. Wir fahren zum Essen nach Preveza und sogar von dort sehen wir unsere Positionslichter. Allerdings auch das Ankerlicht. Eine getrennte Schaltung ist nicht möglich.
Bild des Tages: Verrostete französische Kabelverbindung (100ste Wiederholung)

Freitag, 6. Mai 2011

Freitag 06.05.2011


Heute ließen uns die kläffenden Hunde nicht ausschlafen. Als ich mich auf den Weg zum Marinabus machte, war kein Mensch da. Alle schon beim Boot. Nachdem wir losfuhren, liefen noch ein paar Gestalten herbei und durften auch noch mit. Da ich mein Buch vergessen hatte musste ich einen Einkaufsbummel unternehmen. Abdeckfolie und Pinsel waren geplante Käufe. In einem asiatisch geführten Ramschladen fand ich einen Satz Imbusschlüssel, mit dem sich der Hochdruckreiniger öffnen lassen könnte. Vom Hafen aus sah mein bei klarer Luft bis zu den immer noch schneebedeckten Bergen. Carola hatte inzwischen die Teakleisten der einen Sitzfläche im Cockpit gründlich gereinigt, um sie später einölen zu können. Danach hat sie die Schleifarbeit fortgesetzt. Da die Windrichtung passte, raspelte ich die rechten Kielunterkanten rund und von der Unterseite das letzte französische Schrottantifouling. Da Carola nicht genug vom Schleifen bekommen kann, baute ich ihr noch die Türchen von zwei Backskisten ab. Die gefielen ihr nicht besonders, da sie recht verschachtelt gebaut sind. Ich räumte heute die ganze linke Bugkammer leer. Von einer Wand reinragende Holzteile zum etwas drauflegen fallen der Stichsäge zum Opfer. Der Inspektionsdeckel im Schott zur Bugspitze ließ sich leicht abschrauben, er war dann aber natürlich mit irgendetwas Klebrigen fixiert. Mit dem Stemmeisen und viel Geduld flog er mir irgendwann entgegen. Der abgetrennte Raum war nicht wie befürchtet randvoll mit Wasser. Schwitzwasser hat sich wohl schon einiges gebildet. An den Wänden und der Decke sind zahlreiche Tropfen und am Boden hat sich doch etwas Wasser angesammelt. Einen Teil räume ich wieder ein, dass er über Nacht nicht nass wird. Die eigentlich Arbeit folgt morgen.
Bild des Tages: Der Inhalt unserer linken Bugkammer. Für die ganz neugierigen im Einzelnen: 9 x 20 L Dieselkanister, Chemietoilette, 4 x Fender, aufblasbares Gummiboot, 3 x Ersatzsegel, Persenning fürs Cockpit, 4 x Taue unterschiedlichster Länge, 2 x Paddel, Kiteboard, 4 x Kites in zwei Tragerl, Pelicase, Plastikbrotkorb

Donnerstag, 5. Mai 2011

Donnerstag 05.05.2011


Nachdem es gestern etwas später geworden sind, haben wir uns heute morgen zunächst von dem Piepen und Hupen der Kräne nicht stören lassen. Das haben wir allerdings nicht lange durchgehalten. Überall um uns herum haben sie mit dem Werkeln angefangen. Wir haben zunächst eine Bestandsaufnahme unserer Harzvorräte gemacht. Das Topcoat für den Innenanstrich scheint noch frisch zu sein. Die weiße Farbe ist etwas eingedickt. Die weiße Soße oberhalb des festen Klumpen könnten wir noch verwenden. Um das hinter uns zu bringen braucht es etwas Logistik. Erst alles Ausräumen aus Mittelkammer, Salon, Küche, Navieck. Alles abdecken. Die zulaminierten Fensteröffnungen anschleifen. Putzen. Topcoat aufstreichen. Fertig. Wir haben mal drei tage dafür veranschlagt. Heute wird am Cockpittisch weitergearbeitet. Die verbliebenen Teile werden komplett von den Füßen abgeschraubt. Mit Edelstahlschrauben kein größeres Problem. Unter dem Schiff stabil liegend lassen sich die Schrauben leichter aus den Scharnieren drehen als am hängenden Tischteil. Sogar zwei teilweise abgebrochene Schrauben kommen aus dem Holz. Und das alles ohne Schlagschrauber. Danach heult die Schleifmaschine wieder. Die Ränder der Tischteile halte ich hochkant, dass sie leichter zu schleifen sind. Den Rest darf Carola alleine schleifen. Ich verkrieche mich in die linke Bugkammer, in der wir zuvor die Abdeckfolie gefunden haben. Ich versuche, die Lampe zu erparieren. Auch hier blieb sich Franzmann treu. Die Kabelverbindungen sind dick verschmiert, mit was auch immer. Schritt für Schritt überprüfe ich den Stromfluss. Schlussfolgerung: die Lampenhalterung ist instabil. Mit ein bisschen probieren lässt sich alles so stabilisieren, dass die Lampe auch nach dem Zusammenbau wieder leuchtet. Ein paar Zentimeter weiter das nächste Erbstück. Irgendein Aluteil ist an die Deck geschraubt, das nur im Weg ist und gerne die Haut ritzt. Wer ganz schlaues hat in eine Relingsstütze eine längere Schraube eingedreht, auf diese zwei Aluteile gesteckt und alles verschraubt. Das war natürlich nicht dicht, das Wasser hat zu einer Reaktion zwischen Edelstahl und Alu geführt und das ganze war fest verbacken. Nach langem Naggeln waren die zwei Aluteile irgendwann herunten. Schraube kürzen, Loch ausfeilen und von nutzlosem Silikon befreien und Schluss für heute. Das Aufräumen bzw. Einräumen hat noch lange genug gedauert. Zufällig haben wir mitbekommen, dass ein kleinerer Kreuzfahrer in Preveza an der Hafenmole liegt. Sieht schon beeindruckend aus.
Der Pantera Mensch hat sich wegen dem nicht haftenden Primer übrigens noch nicht gemeldet.
Bild des Tages: Cockpit ohne Cockpittisch

Mittwoch 04.05.2011


In der Nacht fing es heftig an zu Regnen. Es klang, als würde jemand aus Eimern Wasser aufs Deck schütten. Dadurch war der Sand von Deck verschwunden. Kaum zu glauben, wir hatten kein Wasser im Schiff. Ob das so bleiben wird, daran entstanden im Laufe des Tages Zweifel. Im Laufe des Vormittags hörte der Regen auf und wir nahmen Verschönerungsarbeiten an unseren Scheiben in Angriff. Bei der Salonscheibe wurde das nach innen über den Rand gequollene Pantera mit dem Teppichmesser eingeschnitten. Zu meinem Entsetzen ließ es sich wie ein Klebeband samt Primer von der Scheibe abziehen. Es seiht aus, als hätte sich der Primer nicht mit der Scheibe verbunden. Eine Anfrage an den Hersteller läuft. Den inneren Rand „verschönerten“ wir danach, indem etwas Pante in die Kante zwischen Scheibe und Deck gepresst und dann mit der Telefonkarte abgezogen wurde. Zuvor war natürlich Abkleben an der Reihe gewesen. Auch bei einer Scheibe über dem Navitisch wurde der Rand aufgefüllt, ein Wegschneiden von raus gequollenem Kleber war hier nicht nötig. Die Zugänglichkeit des Fensters zum Verkleben und Abziehen war natürlich wieder mal hervorragend. Das Ergebnis ging so grade durch. Wir ließen es gut sein und gingen zum Duschen, da wir uns mit der Rush in Nidri verabredet hatten. In Lefkas wollten wir Einkaufen, aber der ganze Ort war ausgestorben. Unser Werkzeugladen war zu, der zweite auch. Lediglich der Lidl hatte auf. Dort trafen wir zufällig Les und er empfahl uns einen Laden im nächsten Ort. Der hatte tatsächlich auf und war auch recht gut sortiert. Beim Einsteigen fiel auf, das der linke Hinterreifen etwas platt aussah. An der Tankstelle war der gemessene Druck tatsächlich recht niedrig. Also erst einmal Luft rein und schauen. Auf der ganzen Lauffläche fand sich kein Teil, das wir uns eingefahren hätten. Wir fuhren auf gut Glück weiter. In Nidri gingen wir dann direkt gegenüber vom Steg der Rush zum Griechen. Der hieß Mamma Mia, war aber nichts italienisches. Noch ein deutsches Paar kam dazu und wir erst um 01.00 ins Bett. Die Luft im Reifen hatte gehalten. Wenigstens etwas…
Bild des Tages:
Zumindest eines ist positiv: Carolas Dortmund ist Deutscher Meister. Daher Gruß an Herrn Schmidt nach Haus 19.

Dienstag, 3. Mai 2011

Dienstag 03.05.2011


Der von Yahoo und Poseidon und Carolas Knien angekündigte Regen blieb aus. In der Nacht gab es wenige kurze Schauer, die einzig dazu gut waren, wieder Sand auf dem Deck zu hinterlassen. Da wir immer noch an den für heute angekündigten Dauerregen glaubten, fuhr ich nach Lefkas zum Einkaufen. Davor musste ich mal im Büro vorbei schauen und mich beschweren, da wir jetzt regelmäßig keinen Strom hatten. Das liege an den bösen Leuten, die eine Heizung betreiben würden hieß es. Man werde sich drum kümmern. Und wegen dem Elektriker und dem Angebot? Für den Elektriker sei den ganzen Monat das Wetter zu schlecht gewesen, um in de Mast zu steigen. Und das Angebot, sei das noch nicht per Mail an mich geschickt worden? Nein, sonst würd ich ja nicht fragen… Da es auch nach meiner Rückkehr nicht regnet und vielmehr die Sonne aufs Deck knallt und es sehr schwül ist, verschieben wir die geplanten Nacharbeiten an den Scheiben. Bislang war alles dicht, wobei die geringe Regenmenge nicht unbedingt aussagekräftig ist. Stattdessen widmete sich Carola wieder dem Cockpittisch. Diesmal mit dem Exzenterschleifer. Es ist zwar eine staubige Sache, aber effektiver als das Beizen. Bleibt das Problem der Löcher. Es sind 5 x 27 = 135, viereckig, folglich *4 = 540 Seiten von denen irgendwie der Lack ab muss. Ich komm nicht umhin, die Kielunterseite in Angriff zu nehmen. Die Kanten runde ich mit der Raspel. Unser letztes Jahr aufgetragener Spachtel + Epoxy + Primer + Copper Coat ist einfach so bis nach unten gelaufen und der Übergang zur Kielunterseite ist dadurch etwas unsauber geworden. Natürlich muss noch die Unterseite selbst von Franzmanns unsäglichem weichen Antifouling befreit werden. Während ich so mit der Raspel daran kratze kommt die Eingebung. Die Exzenterschleifer sind zu groß, aber mein neues Wunderwerkzeug?? Tatsächlich, mit Dreiecksschleifaufsatz passt es immer noch unter den Kiel. Das erleichtert die Sache erheblich. Natürlich verschmiert das Antifouling rasch die Schleifscheiben, aber immerhin. Und den ganzen Tag Sonnenschein und kein Regen. Obwohl die Wetterberichte weiterhin das Gegenteil behaupten.
Bild des Tages: Schleifen des Cockpittisches

Montag, 2. Mai 2011

Montag 02.05.2011


Kein Regen in der Nacht, nur der Wind hat gelegentlich die Holzböcke angehoben, die ich zum Beschweren auf die Plane gelegt habe. Das hörte sich jedes Mal an, als würde jemand über Deck laufen. Sonnenschein und blauen Himmel am Morgen hatten wir schon lange nicht mehr. Daher nahmen wir gleich die Scheibe in Angriff. Zunächst legten wir nochmals die Scheibe probeweise ein und sahen unsere Befürchtung bestätigt, dass die Auflagefläche für die Scheibe krumm und schief ist. Dadurch benötigten wir Abstandshalter von 0,6 bis 1,2 mm Stärke. Und natürlich dürfen wir die später beim Einsetzen nicht verwechseln. Reinigung der Auflagefläche, erst mit Spülmittel, dann mit Aceton. Abkleben der Auflagefläche, Reinigung der Scheibe nur mit Spülmittel. Abkleben der Innenfläche der Scheibe und Primern, Abkleben der Außenfläche Fläche der Scheibe. Alle Arbeitswerkzeuge bereit legen und es wird ernst. Pantera auf den Rahmen. Diesmal drei Würste in Pyramidenform, um den so unterschiedlichen Abstand auszugleichen. Das kostet natürlich Zeit und die nebenher mitlaufende Eieruhr zeigt nach 10 Minuten an, dass sich die erste Haut auf dem Pantera bildet. Schnell die Scheibe drauf gepresst und es zeigt sich, dass die drei Würste sein mussten. So gerade eben ist die Scheibe rundum verklebt. Von innen wird gleich das übergequollene Pantera abgestreift, dass es uns nicht wieder das Klebeband dauerhaft fixiert. Von außen kommt in den verbliebenen Spalt zwischen Scheibe und Rahmen das dünnflüssigere Pantera. Mit der Telefonkarte eine gerade Kante ziehen und die Klebebänder abziehen. Und wieder tappe ich dabei in den schönen glatten Rand. Der Tag ist noch jung und deshalb widmet sich Carola dem Abbeizen des Tisches. Das ist nicht wirklich effektiv. Es braucht mindestens zwei Aufstriche, um den ganzen Lack nach dem Einwirken abkratzen zu können. Da dürfte es sich lohnen, Schleifscheiben für Holz anzuschaffen und die Beize nur für die Ränder der Löcher zu verwenden. Ich kaufe derweil ein. Zunächst nur Klebeband und einen Augbolzen. Bei einem zweiten Besuch schaue ich mir einen angebotenen Fortress-Anker an. Das sind eigentlich phantastische Teile, aber unbezahlbar. Leicht, aus Aluminium, aber mit lebenslanger Bruchgarantie. Der Anker ist natürlich kein Fortress, sondern ein stinknormaler Plattenanker. Ich tröste mich mit Primer und Antifouling für den Saildrive. Les treffe ich auchund er nimmt uns zwei weitere Sorgen. Für die Unterkante des Kiels brauchen wir keinen Primer vor dem Coppercoat auftrage. Die Harrrisse an der Kielhinterkante sollen wir ignorieren. Und wir sollen einfach das Boot mit einem Wagenheber lupfen, um auch die Stellen streichen zu können, die jetzt auf den Holzklötzen stehen. Das werden wir wahrscheinlich bleiben lassen und warten bis zum Herbst, um beim erneuten Landgang die Klötze anders platzieren zu lassen. Der Augbolzen wird gleich montiert. Jetzt können wir uns theoretisch (wenn wir alle Laufleinen gespannt haben) schon beim Verlassen des Salons einhaken und sind überall auf Deck gesichert.
Bild des Tages: Abbeizen des Cockpittisches

Sonntag, 1. Mai 2011

Sonntag 01.05.2011


Tag der Arbeit. Von wegen. Der Regen hat Sand mitgebracht. Die Sahara lässt grüßen. Er ist so fein, dass er mehr schmiert als bröselt. Die Hochdruckreinigung vor ein paar Tagen hätte ich mir sparen können. Heute muss der Wasserschlauch genügen. Anstatt dass sich eine schöne Seebrise einstellt springt der Wind auf Süd und bringt extrem diesige Luft. Die Wolken oben lassen sich nur erahnen. Wir trauen uns deshalb nicht, die Scheibe einzukleben. Kleinkram wird erledigt. Der neue Kram für den Flohmarkt erhält Preisetiketten und wandert in die Dusche. Messer werden erst mit der Drahtbürste auf der Bohrmaschine gereinigt und dann mit dem Schleifstein geschärft. Müll und Gerümpel wandert in die Tonne. Und einfach mal Aufräumen ist fällig.
Bild des Tages: Versandetes Deck.

Samstag 30.04.2011


Da haben wir unser großes Loch im Schiff so schön abgedeckt und dann war das Deck heute morgen so trocken wie nie zuvor. Trotzdem muss die Abdeckung weg. Die Marina bremst uns aus, es ist wieder mal kein Strom da. Bis ich an eine andere, weiter entfernte Steckdose gehe. Wir zeichnen die Scheibenmaße an und sägen sie dann aus. Die runde Ecken werden nachgezeichnet und ebenfalls ausgesägt. Dann heißt es wieder raspeln. Und Carola kratzt das restliche Sika aus den Löchern und Rissen. Danach kann die innere Folie weg und der Rahmen wird grob geputzt. Diesmal denken wir dran, die Scheibe einzulegen und den Rand anzuzeichnen. Die Löcher werden ausgefeilt und die Riss vertieft. Zwischenzeitlich kranen sie zwei neue große Schiffe raus. Wir hoffen, dass sie uns nicht die Verbindung zum Internet verdecken. Die Löcher werden von innen abklebt. Harz anrühren und Löcher füllen. Und zwei weitere Löcher im Deck und den Riss über der Werkstatt. Gerade im rechten Moment löst sich mein Birki auf und bekommt auch eine Harzfüllung. Das Loch wird mit Plastikfolie verklebt und alles mit Sonnenschutzsegel abgedeckt. Diesmal nicht umsonst, denn noch bevor wir zum Duschen gehen, beginnt es zu regnen. Die ganze Nacht weht es kräftig und die aufs Deck schlagende Folie gibt eine schöne Geräuschkulisse ab. Und immer wieder fallen ein paar Tropfen.
Bild des Tages: Löcher füllen. Mit dem Schaschlikspieß zuerst das Herz an den Rand des Loches streichen, dann das Loch blasenfrei füllen, dann das Loch mit Telefonkarte glätten.