Montag, 16. Mai 2011

Montag 16.05.2011


Nein, das war kein guter Wochenanfang. Es begann schon in der Nacht. Vor 4 Tagen war es kalt, jetzt ohne Übergang heiß. Trotz offenen Fenstern haben wir kräftig geschwitzt. Als erstes habe ich mich nach dem Preis für einen Außenbordercheck erkundigt. Das wird nach PS berechnet. 85€ wären es für uns. Nachdem Carola den Kartoffelsalat fürs Abendessen angesetzt hat, fahren wir Einkaufen. Beim Lidl ist Asia-Woche. Das entsprechende Angebot ist mehr als mickrig. Nicht mal Kokosmilch gibts. Ich bekomme jeweils einen Meter Gartenschlauch, einmal als Schutz für die Mittelnase vor dem zu großen Anker, einmal für die jetzt freie Außenborderbefestigung, auf die der Drittanker soll. Zurück am Schiff bekomme ich einen Anruf aus Deutschland. Der Herr von den Macrolonscheiben. Wie befürchtet, die Scheibe muss wieder raus. Wir sollen dann den Rand anschleifen und sie erneut einkleben. Bei 2-3 Scheiben von 500 ist die Beschichtung kontaminiert, sprich es hält kein Kleber drauf. Die Scheibe müsste sich ja problemlos vom Kleber lösen, aber wie kriegen wir den Kleber vom Deck weg? Laut Mann vom Kleber geht der so feste Verbindungen ein, dass eine Trennung nur mit Materialzerstörung möglich ist. Ich versuche es einfach mal mit der altbewährten Spachtel. Und siehe da, Kleber lässt sich von Deck lösen. Das geht sogar mit der Daumenhaut. Da probieren gleich unsere Navi-Scheiben aus. Beim letzten Daumendrucktest haben sie gehalten. Auch jetzt ist kein reißendes Geräusch zu hören. Ich versuche mich nochmals am Außenborder. Tatsächlich läuft er schon nach dem ersten Ziehen an der Reißleine. Aber nicht lange. Und dann verweigert er wieder den Start. Zur Aufmunterung wollen wir endlich den zweiten Schriftzug mit unserem Schiffsnamen am Bug anbringen. Anscheinend war die Klebefolie zu lange gelagert oder zu geknickt. Beim H ist die untere Kante übergeschlagen. Beim b reißt die Rundung komplett ab, beim e bleibt die Abziehfolie am Buchstaben haften. Nebenbei kommt Richard vorbei und sieht sich mit Bekannten unsere Flohmarktware an. Zwei Teile wechseln den Besitzer, unser Schiff ist wieder etwas leichter. Da dunkle Wolken aufziehen entferne ich unseren Sonnenschutz und entdecke weiteres Ungemach. An der Stelle der Navi-Scheibe, an der ich den Daumendrucktest absolviert habe, ist keine einheitlich schwarze Klebefläche mehr vorhanden. Wie an der Macrolonscheibe sind helle Stellen erkennbar. Ein Versuch mit einem Küchenmesser zeigt, es gibt an diesen Stellen keine Verbindung mehr zwischen Scheibe und Kleber. Und beim Vorschieben des Messers wieder das inzwischen vertraute Reißgeräusch und die „Blase“ im Kleber wird größer. Beide Scheiben, Plexiglas und Macrolon, hatten bis zuletzt ihre Schutzfolien an. Beide wurden geprimert. Bei beiden hält die Klebeverbindung nicht. Das kann doch nur am Kleber liegen, und nicht an der Scheibenbeschichtung. Uns reicht es für heute wieder Mal.
Bild des Tages: Scheibe mit Ablösungstendenzen

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