Freitag, 2. Juni 2023

Donnerstag, 01.06.2023

 Und wieder Aufstehen um 07.00 Uhr. Es wird weiter gepackt und das Auto eingeräumt. Die Vorarbeit der letzten Tage hat sich gelohnt, es geht relativ flott. Und das Auto ist nicht überladen. Wassertanks nachfüllen, Lukenabdeckungen anbinden, und weiterer Kleinkram. Die Marina-Räder hochholen ist das komplizierteste. Gegen 13.45 Uhr stünde als nächstes schon das Duschen an.

Vom Duschen bis zur Abfahrt dauert es dann doch zwei Stunden, mit den ganzen finalen Arbeiten zum Aufräumen und Einwintern.

Die Fußgängerzone in Preveza ist menschenleer, die Geschäfte haben zu. Hauptsache Thalia hat auf. Am gesperrten, im Umbau befindlichen Teil der Hafenmauer legen schon Schiffe an. Laut Thalia wird morgen die Baustelle für beendet erklärt. Trotz unendlich Platz stellen sich die Skipper sehr ungeschickt an. Ein Kat braucht 5 Anläufe, ein Schiff mit 5 bayerischen Charter-Männern 10 Versuche.

Ein letztes Eis und bei Sonnenschein geht´s nach Igoumenitsa.

Eine Stunde früher als vorgeschrieben sind wir am Schalter von Superfast, vorsichtshalber…

Ob wir denn nicht informiert worden seien, fragt die Dame, als wir unsere Papiere vorlegen. Die Fähre wurde umgeleitet. Sie ist um 19.00 Uhr in Patras abgefahren. Da können wir jetzt rausschwimmen und den Daumen rausstrecken, wenn sie hier vorbei kommt. Und Nein, wir sind nicht informiert worden. Wie auch ein Pärchen aus Rosenheim, das hinter uns steht und vom ADAC von Minoan auf Superfast umgebucht wurde. Und nun? Jetzt wird uns angeboten, entweder um Mitternacht nach Bari zu fahren (500 km südlich von Ancona), oder am nächsten Tag um 06.00 Uhr nach Venedig. Wir entscheiden uns für Bari und sollen dafür in einer Stunde wieder kommen. Wir kommen wieder, wollen die Tickets nach Bari und werden freundlich lächelnd informiert, dass die Fähre ausgebucht ist. Wenn wir in einer Stunde wieder kommen, ist vielleicht ein Platz frei, wenn jemand abgesagt hat. Wir haben nichts besseres vor und warten. Und wir haben Glück, wir bekommen die Tickets. An Dock 12 sollen wir uns anstellen. Der Weg dorthin ist wie üblich beschwerlich. Vor der Einfahrtskontrolle ist eine lange Schlange. Es wird genau nachgesehen. Von mir fordert er tatsächlich, dass ich die Fahrräder abbaue, dass er die Heckklappe öffnen kann. Als ich gemütlich damit anfange, überlegt er es sich und schickt mich weiter. Ein kräftiger Gewitterschauer geht nieder und alle sitzen in den Autos und warten auf die verspätete Fähre. Zwischendurch werden wir weitergescheucht zum Gate 19. Dort legt mit einer Stunde Verspätung die Fähre an. Die Ariadne. Wir sind rasch an der Reihe mit dem Reinfahren und bekommen einen Platz auf einer runter gelassenen Rampe, mit viel Platz links und rechts zum Aussteigen.

Das Schiff ist deutlich luxuriöser als die von Minoan. Alle Gänge sind breiter, neben den Treppen läuft eine Rolltreppe. Von der Rezeption zu den Zimmern wird man geführt, die Zugangskarten sind nicht aus lapprigem Papier sondern aus stabilem Plastik. Und die Kabine bietet ebenfalls viel mehr Raum, speziell das Bad. An Deck sind wenig Menschen, alle sind schon in den Betten. Es gäbe viel Platz, um geschützt an Deck zu schlafen. Und ganz viele Stühle stehen rum. Mit zwei Stunden Verspätung legen wir ab.




Mittwoch, 31.05.2023

 07.00 Uhr aufstehen, um nochmals eine Tour auf Lefkas zu radeln. Hier hat es kräftig geregnet, die Lagunen sind voll Wasser. Start in Nidri und beim ersten Anstieg nach Platistoma begegnet uns Simon. Er versteht nicht, dass man bei dieser Hitze diese Route fährt. Alternativen schlägt er allerdings nicht vor. Wieder sind viele, viele haarige Raupen auf der Straße. Viele Bäume und Büsche sehen abgefressen aus. Olivenbäume und Wein schmeckt ihnen wohl nicht. Oder die sind mit Gift behandelt. Bei der Pause in Platistoma kommen von Karia 9 Radler daher, auf E-Bikes, mit Führer. Ganz entspannt sitzen sie im Sattel. Bei der Abfahrt begegnet und zum wiederholten Male ein Grieche auf seinem Roller, der Einkäufe transportiert. Lieferando für Vafkeri…

In Nidri gibt´s einen letzten Kaffe/Freddocino am Hafen. Zurück in der Marina wird weiter gepackt. So nebenbei legt ein Frachter in Preveza an, aus Argentinien kommend, 27 Tage unterwegs.

Aus Osten zieht eine dunkle Wand heran, es donnert kräftig, aber der Regen ist nur von kurzer Dauer.




Dienstag, 30.05.2023

 Pack- und Aufräumtag. Nach und nach werden die Punkte auf der Liste abgehakt. Am Nachmittag ziehen dicke Wolken auf, irgendwann sind sie rundum, nur über der Marina ist es etwas blau bei Sonnenschein.




Montag, 29.05.2023

 Ein neuer Radltag auf Lefkas. Diesmal endlich die übliche Westküstentour. Die Sicht ist bestens, in alle Richtungen. In Exanthia starten zwei Paraglider, der obere Startplatz war verwaist. Unter dem Lokal Rachi haben sie eine Luxusvilla gebaut, mit Außenaufzug, weil es ja so steil ist.

Im Hafen von Lefkas das übliche Bild vor unserem Cafe. Der Chef von AVeleCazzate steht rum und telefoniert und ratscht, eine Italienerin putzt ein Schiff der Charterflotte.








Sonntag, 28.05.2023

 Die Musik das Festivals verstummte gegen Mitternacht und die Disco spielte in moderater Lautstärke bis 06.00 Uhr morgens. Also eine ruhige Nacht.

Heute unternahmen wir nur einen kleinen Ausflug. Zunächst zum Kiterstrand. Mit dem Fahrrad ist es deutlich leichter, sich zwischen den Schlaglöchern hindurch zu schlängeln. Drei Schlangen begegneten uns, eine dicke braune Äskulap-Natter und zwei kleinere gelb, grün, silbrige. 7 Wohnmobile standen rum, ein Schweizer, die anderen aus Deutschland. Es war wieder einmal zu wenig Wind. Ein tapferer Mann versuchte sich mit einem 11er Kite und gab bald wieder auf. Dafür waren die Kinder aktiv, mit kleinen Matten, mit mehr oder weniger Erfolg. In Erwartung eines großen Ansturms im Sommer haben sie schon mal den Parkplatz vergrößert und an einem Straßenrand Sand aufgeschüttet, zum Parken.

Auf dem Rückweg testeten wir die alte Straße nach Vonitsa. Sie führte zu einer Auffahrt auf die Autobahn. Durch eine kleine Unterführung und über zwei Schotterpisten gelangt man auf die alte Straße. Die ist natürlich kaum mehr befahren und wird von Brombeeren und Ginster zurückerobert. Bei der Einmündung der neuen Straße aus Aghios Nikolaos drehten wir um. 10 km bis Vonitsa waren heute nicht einladend genug. Beim Passieren des Flughafens kamen wir genau richtig zu einer Landung, über unsere Köpfe hinweg. !6 Flieger landeten heute, fast alle aus England.

Aus dem Hinterland zogen aus drei Richtungen Gewitter auf, der Wind drehte ungünstig auf Nord und die Sonne verschwand zwischenzeitlich. Und dann löste sich alles auf.

Nach dem Sonnenuntergang wurde es sehr ungemütlich, weil sich Mückenschwärme aus den Büschen und Gräsern erhoben.




Samstag, 27.05.2023



 Waschtag und Klebetag. Auf die Salonbank wurden die Keilhölzer geklebt, dass sich die Kante der Bank nicht hart in die Polster bohrt und diese schädigt. Wie üblich dauerten die Vorbereitungen länger als das eigentliche Kleben. Schonbezüge von den Polstern abziehen, Polster entfernen, Keile einsägen, dass sie zu den Brettergrößen der Bank passen, Steine sammeln und putzen, um die Keile anzupressen. Jetzt endlich kleben und warten bis der Leim trocknet. Und warten, dass die Wäsche trocknet.

Früh duschen und nach Preveza, zum Einkaufen beim Masoutis. Viel mehr Menschen waren unterwegs als beim letzten Besuch, fast alle Griechen. Thalia war zufrieden. Sie war in ihrem Dorf, hat im Garten gearbeitet und einen Abend bis um 03.00 Uhr getanzt. Jetzt hat sie Muskelkater. Vom Arbeiten, nicht vom Tanzen.

Es isz das 21. Jazz-Festival in Preveza. Die Vorgruppe der Musikschule Preveza trifft nicht immer den Ton. Der israelische Pianist danach hämmert virtuos in die Tasten, begleitet von Kontrabass und Schlagzeug.


Freitag, 26.05.2023

 Ein zweiter Versuch einer Radltour von Nidri aus. Die Schaltung hakt etwas, wegen meiner sinnlosen gestrigen Versuche, das Klackern durch Verstellen der Schaltung zu beheben. Der Aussichtspunkt ist besetzt von einem tschechischen Wohnmobil mit bösem Hund, und Essen kochendem Herrchen. Viele Raupen sind heuer unterwegs. An manchen Stellen ist es unmöglich, keine zu überfahren, so dicht laufen sie über die Straße. Die einen nach links, die anderen nach rechts. Die Abfahrt nach Nidri bietet die üblichen schönen Ausblicke. Gekrönt von einer mächtigen Gewitterwolke, die sich aus Palairos nähert. Als die ersten dicken Tropfen fallen, verschwinden wir nach Lefkas zum Einkaufen. In der Marina scheint die Sonne, aber nicht mehr lange. Mit sehr starkem Ostwind zieht das Gewitter mit Blitz, Donner und starkem Regen durch. Zum Panos geht´s nur mit Gummistiefel.





Donnerstag, 25.05.2023

 Wieder eine ruhige und angenehm kühle Nacht. Nicht nur wir frühstücken, auch eine kleine Meise wird auf dem Dinghi-David sitzend gefüttert.

Schönes Wetter ist angesagt, also starten wir zu einer weiteren Radltour auf Lefkas, Nachdem die Schlaglöcher in der Zufahrt zur Marina 20 cm tief geworden sind, hat der Chef sie tatsächlich aufgefüllt. Auf der Autobahn ist unverändert wenig Verkehr. Die einzigen zwei Gefährte sind so langsam, dass sogar ich sie überhole. Ein Traktor und ein Radfahrer…

An der Lefkas-Brücke kommen wir zur 12-Uhr Durchfahrt an. 27 Schiffe fahren in den Süden, das ist wohl neuer Rekord.

Start in Nidri, und bei den ersten steilen Stücken fällt mir auf, dass irgendwas beim Treten hakt. Hat sich die Schaltung verstellt? Hat sie nicht. Beim Aussichtspunkt erfolgt eine genaue Inspektion. Ein Stift der Kette hat sich gelöst. Das sieht nicht gut aus. Zurück am Auto stellt sich mein Werkzeug-Kit als unzulänglich heraus. Der Stiftausdreher ist für diese Kettengröße nicht passend. Bei den Fahrradverleihgeschäften in Nidri blitzen wir mit unserer Bitte um Werkzeughilfe ab. Hier wird nicht repariert, nur verliehen. Werkstätten gibt es in Lefkas. Während der Pause im Cafe am Hafen beobachten wir die aufziehenden dicken Wolken über Palairos. Dunkel, mächtig, Ambos-Form, wie ein Gewitter. Aber die Wetterberichte bleiben bei der Vorhersage von wolkenlosem Himmel. Pünktlich um 16.00 Uhr werden die Arbeiter von Skorpios zurückgebracht. 30 Arbeiter, immer noch gut bezahlt für ihre Arbeit auf der russischen Insel. Vor welcher jetzt eine richtig große Yacht liegt.

Wir fahren zu Simon, von dem Les mal erzählt hat. Er hat eine Ruine in einem Olivenhain renoviert und baut gerade ein Holzhaus. Eigentlich ist er Klempner. Aber er paßt auf Häuser auf und betreibt einen Mountainbike-Verleih, geführte Touren inbegriffen. Er hat das richtige Werkzeug, entfernt das defekte Kettenglied und alles läuft wieder. Wir bekommen noch eine Führung durch den Rohbau seines Holzhauses. 18 Monate hat er auf die Baugenehmigung gewartet. Nichts ungewöhnliches in Griechenland. Er baut sich eine Fußbodenheizung ein, betrieben durch eine Wärmepumpe. In seinem Steinhaus hat er auch Fußbodenheizung, allerdings mit Gas betrieben. Von November bis März war diese im Einsatz. Kalt sei der Winter gewesen. Er berichtet noch einiges über das Leben als Ausländer in Griechenland und besteht darauf, dass wir Zitronen von seinen übervollen Zitronenbäumen mitnehmen.

Das Gewitter ist zwar nicht näher gekommen, schickt aber einen kräftigen Wind direkt in die Vlicho-Bay. Das stellt die Ankerlieger vor ungewohnte Herausforderungen.

Es ist wärmer und die Mücken nehmen schlagartig zu.



Mittwoch, 24.05.2023

Ein Abstecher zum Kiterstrand steht auf dem Programm. Allerdings nicht direkt dorthin, sondern zu der kleinen Ansiedlung zwischen Kiterstrand und Flughafen. Der Strandabschnitt hier ist menschenleer. Sandstrand mit abgestorbenem Seegras dazwischen. Der erste Kite erhebt sich um 13.30 Uhr. Gefahren wird nicht, zu wenig Wind. Wir versuchen die alte Straße hoch, sie endet mit eine Blockade aus Betonklötzen. Wenn die nicht wären, könnte man auf die neue Straße einbiegen.

Zurück am Schiff werden an dem von Les angebrachten Sonnenschutz über der Werkstattscheibe die scharfen Kanten entschärft. Beim Strandspaziergang zum kleinen Leuchtturm an der Einfahrt zum Golf stoßen wir auf eine zweite tote Meeresschildkröte. Es fahren zu viele Schiffe zu schnell in diesem engen Gewässer.