Wieder eine ruhige und angenehm kühle Nacht. Nicht nur wir frühstücken, auch eine kleine Meise wird auf dem Dinghi-David sitzend gefüttert.
Schönes Wetter ist angesagt, also starten wir zu einer weiteren Radltour
auf Lefkas, Nachdem die Schlaglöcher in der Zufahrt zur Marina 20 cm tief
geworden sind, hat der Chef sie tatsächlich aufgefüllt. Auf der Autobahn ist
unverändert wenig Verkehr. Die einzigen zwei Gefährte sind so langsam, dass
sogar ich sie überhole. Ein Traktor und ein Radfahrer…
An der Lefkas-Brücke kommen wir zur 12-Uhr Durchfahrt an. 27 Schiffe fahren
in den Süden, das ist wohl neuer Rekord.
Start in Nidri, und bei den ersten steilen Stücken fällt mir auf, dass
irgendwas beim Treten hakt. Hat sich die Schaltung verstellt? Hat sie nicht.
Beim Aussichtspunkt erfolgt eine genaue Inspektion. Ein Stift der Kette hat
sich gelöst. Das sieht nicht gut aus. Zurück am Auto stellt sich mein
Werkzeug-Kit als unzulänglich heraus. Der Stiftausdreher ist für diese
Kettengröße nicht passend. Bei den Fahrradverleihgeschäften in Nidri blitzen
wir mit unserer Bitte um Werkzeughilfe ab. Hier wird nicht repariert, nur
verliehen. Werkstätten gibt es in Lefkas. Während der Pause im Cafe am Hafen
beobachten wir die aufziehenden dicken Wolken über Palairos. Dunkel, mächtig,
Ambos-Form, wie ein Gewitter. Aber die Wetterberichte bleiben bei der
Vorhersage von wolkenlosem Himmel. Pünktlich um 16.00 Uhr werden die Arbeiter
von Skorpios zurückgebracht. 30 Arbeiter, immer noch gut bezahlt für ihre
Arbeit auf der russischen Insel. Vor welcher jetzt eine richtig große Yacht
liegt.
Wir fahren zu Simon, von dem Les mal erzählt hat. Er hat eine Ruine in
einem Olivenhain renoviert und baut gerade ein Holzhaus. Eigentlich ist er
Klempner. Aber er paßt auf Häuser auf und betreibt einen Mountainbike-Verleih,
geführte Touren inbegriffen. Er hat das richtige Werkzeug, entfernt das defekte
Kettenglied und alles läuft wieder. Wir bekommen noch eine Führung durch den
Rohbau seines Holzhauses. 18 Monate hat er auf die Baugenehmigung gewartet.
Nichts ungewöhnliches in Griechenland. Er baut sich eine Fußbodenheizung ein,
betrieben durch eine Wärmepumpe. In seinem Steinhaus hat er auch
Fußbodenheizung, allerdings mit Gas betrieben. Von November bis März war diese
im Einsatz. Kalt sei der Winter gewesen. Er berichtet noch einiges über das
Leben als Ausländer in Griechenland und besteht darauf, dass wir Zitronen von
seinen übervollen Zitronenbäumen mitnehmen.
Das Gewitter ist zwar nicht näher gekommen, schickt aber einen kräftigen
Wind direkt in die Vlicho-Bay. Das stellt die Ankerlieger vor ungewohnte Herausforderungen.
Es ist wärmer und die Mücken nehmen schlagartig zu.
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